Pester Lloyd, Februar 1894 (Jahrgang 41, nr. 27-50)

1894-02-01 / nr. 27

. BudeK-81.Jänne·r. ;-.sx-««Elsks.geht»«wiedepists-mayum«iM--«Partai­sBourbon, und zwar ist der gegenwärtige Geisterspuf im Saale der Bollsvertretung der französischen Re­publik unheimlicher als alle früheren. Denn zwei Ge­spenster Hufchen diesmal zu gleicher Zeit dd) jenen Bau, Gespenster, die man für immer in ihre Gruft gebannt zu haben mahnte, das Gespenst der Kommune und dasjenige des Panama-Skandals. Bei hellem Tage zogen diese beiden Schattengestalten durch die Kammer und bei ihrem Anblic entfärbten­ sich die Wangen aller wechtschaffenen Patrioten. Wenn diese XTodien ihre Särge sprengen, Formen böse Züge für die Nepublik, Am verfloffenen Sams­­tag Schrillte von den Kippen des Bloufenmannes Thivrier, den die perverse Sympathie seiner Meitbür­­ger nun schon das zweite Mal mit dem Meandate eines Gefeßgebers bekleidet, der Schlachtruf des Umsturzes: „Vive la commune!" durch die Hal­en des­­ Bourbonen-Palastes. Und bald darauf erhcholl vom Krankenlager eines Sterben­­den eine noch furchtbarere Kriegsanlage an die Republik; die milden Lippen des Kornelius Herb hatten jenseits des Hermes­anals einige Worte gelispert und ihr matter Hand­ schmol zu dröhnendem Donnergreifen an, bis er den Kam­mer­­palast in Paris erreichte. So lehnen sich die todte Kommunne und der todte Panama-Standal gegen auf. Was Wunder, wenn diese ein quälendes Unbehagen empfins­tet? Mit Gespenstern zu ringen, ist ein so unangenehmes Geschäft. Das droht und flößt Entgegen­er und vermundet sogar, und will man es erhalden. Man um die Republi­­cs zu entiwaffnen, so entqutscht es der daruad­­fangenden Hand und zerflattert und läßt nur faite Moderdünfte zurück. Der Bombenwerfer Vaillant, dem der gravitätische Monfieue de Pariz vielleicht schon morgen Früh den Stopf m­ag ruhig sterben. War es ihm Doc­ gegöttet, eine Genugthuung zu erleben, wie sich sein ver­­schrobener Ehrgeiz keine glänzendere wünschen mochte. Nicht weniger als 73 Mitglieder der französischen Kammer haben sich ja mit ihm solidarisc erklärt, indem sie eine Tages­­ordnung votirten, welche die Th­eilnahme des Parlaments für die armen drangsalisten Anarchisten ausdrücken und die Regierung wegen der Behelligung der individuellen Freiheit­­ dieser Umsturzmänner ide gutes tadeln Behörden gegen die gegen war es, der die frommen und guten Leute, übten, als sollhe, bekannte Sozialistenführer und Dichter, die Ordnung gestattet man offe weiters, Clovis Hugues, ihre der­art die Kammer mit dieser tollen Zumuthung herantrat. Die Maße regeln­der Quarpisten nannte er niederträchtige Anschläge die Sprengstoffe erzeugten, Bomben sonst wuisten, die gewaltsame Vernichtung , alles Ausweitungen und dergleichen barbarisen Verfolgungen zu molestiren, — ist das nicht empörend ? Ist das nicht die Toheste Willfürhererschaft, wenn den Bürgern einer Republik nicht einmal mehr das Recht die Freiheit, die nur und dieser Lehre alt Allem ent­schlossene Adepten zu gewinnen uchten, man magte sie mit eingeräumt wird, ihre Anshauungen über den Werth des Bestehenden " der­ Dolchstiche, wie es der Knabe Leauthier im Bouillon Duval gethan, oder durch Bombenwürfe a la Vaillant zu manifestiren ? Wie? Den Anhängern Gesinnungen in That und Wort zu befinden und den Widersachern derselben will man die gleiche Befugnis vermehren ? it das Gerech­­tigkeit ? It das gleiches Recht für Alle? Die Bourgeois- Republik it die Bejahung des Bestehenden, die Anarchie ist dessen Berneinung. Wenn die Bejahung geduldet wird, darf man da die Verneinung verfolgen ? Es ist nicht viel Ber­nunft in solchem Gedankengange — und doch, wenn Elovis Hugues wenigstens­­­­ vernünftig gesprochen hätte! Aber zunächst Ton fundirte er den Anarchismus mit dem Sozialis­­mus und dann wäff er die Umsturzlehre von aller Schuld rein, um mit dem gemormenen Spalwasser bestehende Ordnun­g über und über zu begießen. „Die Polizei — trif er aus — hat sich sogar an Elisee Neclus vergriffen, um diesem Deanne, in welchem die Anarchie fi zur Güte Erystallisiet hat, welche der Anfang der Gerechtigkeit it!" Und mir fand man bei Nechus am täglich der Haussuhung ? Man fand ihn, seinem Enfelchen Laufchend, das ihm eben ein drolliges Kindermädchen erzählte! Diese Idylle verrät­ nun freilich den Booten, der in Elovis Hugues steht. Aber wenn Reclus duch seine anar­histischen Schriften die Dold­­und Bombenmänner gegen die Bourgeois aufhegt und wenn die Legieren durch einen Leauthier niedergestochen oder durch einen Vaillant niederbombardirt werden, jo tt ja doch die zur Güte, d. i. zum Anfange der Gerechtigkeit krystallisirte Atarcie jenes idyllischen Großvaters die geistige Urheberin jener Verbrechen, durch­ welche die Opfer der fanatisirten, Quertöpfe ihren Großvaterfreuden jählings entrisfen werden. Die Bombenmänner sind eben mitt Die Arme jenes Körpers, dessen Kopf die Neclus, die Kuapot­­fin und die anderen Theoretiker der Anarchie sind. Darüber hilften um einmal sein dichterischer Gedankenschwung hinweg. Verwundert konnte man nur über die merkwürdige Er jeinung sein, daß Clovis Hugues, der bisher Lediglich als Sozialist gegolten, nunmehr sie als Anwalt der Anarchie präsentirte. Stand er allein in seiner Gruppe mit dieser überraschenden Identifizirung ? Oder wurde die Ansicht, daß Sozialismus und Anarchie im Grunde Eins seien, von seinen Parteigenossen getheilt ? Thivrier, der Deputirte im der Blouse, ließ solchen Zweifel nicht Lange walten. Als ein Fortschrittlicher Renner auf der Tribüne erklärte, die Männer, welche die Handlungen der Kommune Hinter sid hätten, wären nicht berechtigt, die bürgerliche Freiheit Fir sich an­zurufen, da sa­h Thivrier den Ruf aus: „ES Iebe die Kommune!" Und die ganze äußerte Linke bedeute diesen Ausbruch­ des revolutionären Fana­­tismus mit ihren Beifallsäußerungen. Der Kammer­präsident Dupuy, der, wie man weiß, Thivrier mittelst Brachialgewalt aus dem Kammerpalaste entfernen ließ, um dem Beschluffe der Versammlung gemäß Die zeit­­weilige Erflusion ins Werk zu legen. Dupuy nannte aus dem Stuhle des Vorfigenden diesen Ruf „einen odiosen Aufschrei". Aber in Wahrheit bedeutet der Ruf Thivrier’s Schlimmeres no. Denn er hat verrathen, daß die sozialistisch­­radikale Partei in Frankreich die Anhänglichkeit an die Republik nur Heuchelt, daß ihre eigentliche Doktrin diejenige der Petroleure, der Meordbrenner, der Urheber jener bestialischen Schandthaten ist, die den 18. März. Dieses entjegliche Datum, in die Geschichte Frankreichs eingezeichnet haben. Und stand nicht, sofort nachdem Thivrier aus dem Saale geschafft war, ein anderes Mitglied derselben Partei, der Deputirte Vaillant, ein Namens- und Gesinnungs­­gefährte des Bombenmessers, auf, um zu erklären, daß er es sich zur Höchsten Ehre anrechne, seinerzeit der Kommune­ angehört zu haben? Und feine Zensur, feine Ausschließung, ja nur einmal ein Protest des Vorfigenden folgte mehr Dieser Eröffnung, — die Kammer sah mit stummem Ents­iegen das rothe Gespenst der Kommune an ihrer Schwelle erscheinen. Man mag den Verbrecher, der sein Spreing­­, gejdeb in die Kammer geschleudert, hinrichten, die in ihren Schlupfwinkeln aufgestöberten fremden Anarchisten des Landes verweisen: das Alles ist seine hinreichende Abwehr für die durch die Gefahr des Umsturzes in ihren Lebensbedin­­gungen bedrohte Republik. Hinter den 73 Deputirten, die nach diesen Vorgängen für den Antrag Clovis Hugues stimmten, stehen ungezählte Zehntausende draußen im Volke, zum fanatischen Kampfe gegen die bestehende politische und esellschaftliche Ordnung entb­lossen, auf eine Gelegenheit es, um die Fahne der Kommune zu entrollen und jene Dorgien des Bestialischen Zerstörungsmwahnsinns zu wieder­holen, deren Schauplan die französische Metropole vor drei­undzwanzig Jahren war. Die 73 Deputirten bilden unge­­en ad­ heil­­ fpreden hat, so­it­her ; selbst wenn wir bie onären Minoritäten in den Wahlkreisen nicht rechnen, ett adj n Let ber fenn 1; te wäre so nach jeder achte Franzose jeder Partei beizuzählen, die auf die Wiederkehr der Kommune hinarbeitet. Das ist die furchtbare Offenbarung,­­ die sich aus den Vorgängen ergibt, die am jüngsten Samstag sich in der Kammer ab­­gespielt haben. Bisher konnte die sozialistisch radikale Partei als eine Utopistengemeinde kollektivistischer Schwärmer gelten. Zeartab ist solche optimistische Annahme unzulässig. Der Ziusruf, der dem Deputirten Thivrier entschlüpfte, hat die bisher verhüfste Gesinnung dieser Partei entschleiert. Die Angehörigen derselben sind Baillants, die noch feine Bomben geworfen­ haben. Und dieser düsteren Gefahr soll eine Republik wirksam entgegentreten, die ob der Drohungen des Franken Herb in Bornemouth erzittert. Der dunkle Ehrenmann, der dem Baron Nem­ad­ den Testen Sou der z­usammen mit ihm erpreßten Millionen geraubt, hat nun das Bedü­rfniß, sich zu rehabilitiren, und mit d­rohender Mirene verlangt er von der Republik eine gute Leumundsnote. Um seinem Wunsche erhöhten Nachdruch zu verleihen, wer er gleichzeitig auf sein Archiv Hin, worin jedes Ritenbündel eine moralische Bombe ist. Stark genug, die ganze Republik mit ihrem kompromittirten P­ersonal in die Luft zu sprengen. Der Panamas Skandal, den man seit den jüngsten Kammernwahlen endgültig überwunden geglaubt, erscheint somit wieder auf der Bildfläche, Und ein großes Zittern geht Durch das französische Land, ein Zittern Dever, die für sich, und Dever, die für die Republik fürchten. Gebühten Hauptes und gedrücter Stimmung schleichen die Stagen der Republik dahin, die Einen durch ihr Gemissen, die Anderen durch ihre patriotischen Sorgen gequält. Nicht Casimir-Perier, nicht Carnot ist heute. Der „Gebieter der­­ Geschide Stanfreichs, der Siebe Stemdling ist es, jenseits des Wermellanals, der mit einem Winfe seiner Hand das Zeichen zum Zusammenbruche mancher Säulen der Republik geben Tan. Deffnet Kornelius Herk Die Sperrschleuse der sittlichen Kaloate, welche die bisher bewahrten Geheimnisse des Banama-Skandals enthält, so wälzt sich Die trübe Sluth in verheerenden Wogen gegen die Republik, — und wie will diese dann der Zerstörungswuth der revolu­­tionären­, Strömung steuern, die da behauptet, daß Die bestehende Ordnung reif sei für den schimpflichsten "Unter­­gang? So stürmen heute zwei Gefahren gegen die französische Republik­an: der Umsturz und die Vergeltung für Die sittliche Fäulniß. So lange­ die beiden Gefahren ,einen Berührungspunkt, mit­einander suchen, mag man so immerhin ernsterer Besorgnisse entschlagen. Aber unvermeidlich wäre eine Katastrophe, wenn Diejenigen, die heute in offener Rammerfigung die Kommunne verherrlichen, den Nachennk­t des Patienten von Bornemouth zum Verbündeten ge­wannen. Thiorier und Kornelius Herk dürfen einander nicht Die Hände zu einem Bündnisse reichen, soll nicht anders die französische Republik aus den Fugen gehen. Das ist nun freilich, ein unrühmliches Geschich. Aber hat die Republit ein besseres $008 verdient, die um die Gunst des Vatikans bettelt und dem Czarismus sich demüthig zu Füßen wirft! — 63 ist nicht anzunehmen, daß Czar Alexander II. vom Krankenbette das Schlagwort ausgegeben zu den Zornes­­ausbrüchen, die gegenwärtig in der russischen Bresse über das neue Regime in Serbien laut werden. Da aber in Rußland sein Anderer als der Ezar persönlich in der auswärtigen Politik das entscheidende Wort zu es nicht möthig, die mißgünstigen Aenkerungen der Presse über Die Dinge in Serbien allzu tragisch zu nehmen. Daß der neue Kurs, den die Regierung Simics eingeschlagen, nur auf glatter Bahn verläuft, sondern voll Schwierigkeiten und Gefahren ist, das ist für Ledermann erfenntlich. Uns liegt nichts ferner, als uns zum Nichter aufzutrerfen "über die Gefeglichkeit oder Un­­gefeglichkeit, die BVerfaffungsmäßigkeit oder Berfafsungs­­widrigkeit der jüngsten Vorgänge in Belgrad. Die Inter­­pretation ihrer Verfafsungsbestimmungen überlassen wir den Serben ganz allein. Das ist eine Sache, die zunächst sie angeht. Daß die Nachfaten in der Auslegung von P­aragraphen keinerlei Unfehlbarkeit für sich in Anspruch nehmen künnen, dafür Fan die österreichisch-ungarische Monarchie ein drastisches Zeugnis ablegen. Es war gerade die radikale Regierung, welche auch die famose Verordnung des Finanz­ministers Viics den Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn, kaum daß die Tinte auf demselben troden geworden, ge­brochen hat. Der ungejegliche Charakter jener Machregel mußte wohl alle Diejenigen peinlich berühren, welche von der radikalen Regierung eine loyale, vertragstreue Haltung erwartet hatten. Die Sage ist übrigens längst abgethan;­­ wir zitigen sie nur, um zu zeigen, daß auch die Napikalen, wenn es ihnen frommt, in der Auslegung von Para­graphen ein weites Gewissen haben können. Was das Wesen der Sache betrifft, so brauchen wir nicht ext zu sagen, daß ein ungarisches Blatt niemals einer Berfaffungs­­verlegung, wann und wo immer sie vorkommen mag, das Wort reden kann. An diesem Punkte glauben wir zumindest dieselbe Weinfühligkeit wie irgend ein uffisches Journal zu besigen, welch­e legteres Ver­­faffungen nur vom Hörenfagen und nicht aus der eigenen Staatlichen Praxis kennt. Herr Simics und Herr Nikolaje­­vics würden die Aera der Ber­ührung und des allgemeinen­­ Entgegenkommens, die sie inanguirren wollen, arg kom­­promittiren, wenn sie die Rücksicht auf die Verfassung auch nur einen Augenblick äußer Act. Tiefen. Allerdings macht die Methode des verfassungsmäßigen Negierens allein noch nicht das Glück eines Volkes, und ein Kabinet, welches in dieser Hinsicht das uneingeschränkte Lob der russischen P­resse verdiente, würde darum allein noch nicht den Ehren­­titel einer önrdans loyalen Regierung in Anspruch nehmen können. Wir brauchen nicht lange nach Beispielen zu suchen. Das Kabinet Bartcs in Serbien war ein radikales Kabinet. Gegen die Berfaffung hat es sich nicht vergangen. Wozu auch? Die Berfaffung von 1889 war jn den Radikalen geradezu auf den Leib geschrieben, wie ein Dichter einem begünstigten Schauspieler eine Io­e auf den Leib schreibt. Aber könnte man das Ministerium . Basics auch ein Loyales nennen, könnte man es so nennen nach den Enthüllungen, die der Prozeß Spanow in Sophia soeben gebracht hat, und welche ergeben haben, daß es den bulgarischen Emigranten zur Zeit der Regierung Paftes’ gut ergangen, daß sie Baar­­mittel erhalten haben, daß man sie ganz ungehindert in ihrem Treiben gelassen und daß Paftes selbst sie mit Nath und That unterfragt habe? War dies soyal, war dies völkerregtlich zulässig? Gemwiß nicht. Doc hat man nichts davon gehört, daß Diese Vorgänge jene Kreise in Peters­­burg, welche jegt die Anwesenheit Milan’ in Belgrad als ein so großes Verbrechen betrachten, im Mindesten peinlich­­ berührt haben, abjejlagen Bestehenden wird, Necht denke doch: predigten Haussuchungen, bürgerliche der gegenwärtigen J­­­az. Kriegsminister Krieghammter, der jüngst auf zwei Tage­­ nach Budapest geflommen war, um Sr. Majestät Vortrag zu erstatten und mit dem Minister-Präsidenten und dem Minister des Innern über die Niedergabe der Budapester Kasernen zu Konfer­ren, ist noch am Montag Nachmittags nach Wien zurück­­gereist. Die Nachricht eines heutigen ungarischen Abendblattes, daß der Kriegsminister mit dem Justizminister über gewisse Bestimmungen des Chegefep-Entwurfes­ konferirt hätte, entbehrt jeder Grundlage. Der Justizminister hatte gar keine Gelegenheit, diesmal mit dem Kriegs­­minister zu konferiten. —­eber die Ernennung neuer Magnatenhaus­­mitglieder weiß ein ungarisches Abendblatt zu melden, die Regie­­rung habe Sr. Majestät einen Vorschlag betreffend die Ernennung fünf neuer Magnatenhausmitglieder unterbreitet, der König habe s» MJHW »E-«ackktosnjpejentekdridllezsdaßssmdickenssxaskfreinssojf szfchksd überbdüptfiöchnichtskstattetwarvck,inIokgesdessen­:Si­e«s­aiäs­­weich-use Antwort-nur ein Phantasiestildoist« 1 = Der zite Berathung des Gefetentwurfes über die Verh­altungsgerichte entsendete Ausschuß des Abgeordneten­hauses hat in seiner­ heute unter Vorfig des substituirenden Präsi­­denten Peter Apathy gehaltenen Sibung die Detailberathung des Entwurfes fortgefaßt. Zunächst wurde der erste Titel des über den Wirkungskreis der Gerichte handelnden Theiles in Berathung gezogen, welcher den Wirkungskreis der Gerichte in Gemeinde-­Angelegen­­heiten regelt. Bei § 42 tritt Referent Latkóczy dafür ein, daß jene Gemeindebeschlüsse, durch melche den einzelnen Parteien die Aus­­stellung von Gemeinde-Beru­fsraten verweigert wird, in den Wirkungs­­frei der Ver­waltungsgerichte einbezogen werden.. Nach eingehender Berathung wurde beschlossen, daß im Sinne des Antrages des Refe­­renten in einem besonderen Paragraphen ausgesprochen werde, daß das Verfahren vor dem Verwaltungsgerichte stattfindet „gegen einen solchen Beschluß der Gemeinde (Stadt mit geregelten Magistrat), Repräsen­­tanz oder V­orstand, Durch welchen dieselben Die Herausgabe eines von ihnen im Sinne des Gefeges, Statuts oder­­ Brauchs auszustellenden Beugnisses verweigern”. Die übrigen SS 43—52 wurden unverändert angenom­men. Nach§52 beantragt Isiekll­s,daß in ein­em neuen Paragraphen ausgesprochen werde,daß das Verfahren vor diesem Gerichte statt­­findet­»gegen jene Verfügung(Beschluß)des Ministers des Innern, mit welchem der elbe die Auflösung des Repräsentantenkörpers aus­­spricht«­(§61AXXII,1886·)Nach längerer Berathung lehnte der Ausschuß die Aufnahme dieses beantragten neuen Paragraphen in­­ das Gesetz ab.­­Jsschutz beantragt hierauf die Aufnahme mehrerer anderer Paragraphenz bezü­glich dieses Antrages wird in der morgen,Nac­­­­mittags 50r,stattfindenden Sitzu­ng Beschluß gefaßt werden.Der Präsident schoß sodann die heutige BerathIun­g.­­Die zur Kontrole der für die Valutaregulirunganw­­schaffenden Goldvorräthe exmittirte Landes-Kommission hat heute unter Vorsitz Koloman Szöws eine Sitzung gehalten. Gegenstan­d der Berathung bildete der an den Reich­stag­ zu richtende Bericht über die vorjährige Wirksamkeit der Kommission. In diesem Berichte wurde mihrund des am heutigen Tage abge­­schlossenen Kontrolverfahrens und des thatsächlich durchgeführten Lokalaugenscheins und Berechnungen konstatirt,daß das im Sinne des Gesetzeszuthwecke der Valutaregulirung angeschaffte Gold f­ür andere Zwecke nicht verwendet wurde und thatsächlich vorhanden ist. Der Ausweis vom Monat Dezember vorigen­ Jahres über das zum­ Zwecke der Valutaregulirung angeschaffte Goldquantum­ wird als dem Befunde vom Monat SJkovember vollkommen entsprechend zur­ Kennt­­n­is genommen.Der Jahresberi­n der Kommission wird dem Abgeo­ordnetenhause vorgelegt und von Diesem dem Magnatenhaufe zur Kenntniß gebracht werden. .­­Der Justiz-Ausschuß des Abgeordnetenhauses hält am Freitag,Vormittags 1072,Uhr seine nächste Sitzu­ng,um die Berathungen über den Gesetzentwurf über das Eherecht fortzusetzen. =Der Verifikations-Ausschuß des Amagnatenhauses hält am 4.Feber,Vormittags 11 Uhr,mit folgender Tagesordnung eine Sitzung:Authentizirung des Protokolls der vorigen­ Sitzung.«Ver­· handlung der Urgenz des­ Grafen Emanuel Szächenyis in Ange­­­egenheit der Anerkennung­ seiner Vermögensqualifikation.Präsidiale Vorlagen.Die Mitglieder werden­ dringend ersucht,in der Sitzung vollzählig zu erscheinen. " Béla ES Av­of ih aló dem -Die Reihe der Fasten-Hirtenbriefe wird heute durch den des Raaber Bischofs Johann Zalka fortgesetzt Au­ch dieser Kirchenfürst behandelt die kirchenpolitischen Vorlage­n. Er weist auf die Gegenagitation h hin,welche seitens»guter Katholiken«gegenüber den Beschlüssen des Landes-Katholikentages ein­geleitet wurde.Diese»guten Katholiken«—heißt es in dem Hirten­­briefe—zerren Alles in den Roth herab,was ihrem Götzen,des Liberalismus oder besser gesagt, des falsschen Liberalismus wider­­spricht, um die anders Gesinnten mit ihrem Terrorismus, den sie mit Tinte und Feder üben, zum Schweigen zu bringen. Er fordert­­ daher die Gläubigen auf, diesen „guten Katholiken” und ihren Ver­­bündeten nicht nachzugeben, an dem Glauben, an der Liebe zur Kirche festzuhalten und die Besschlüsse des Katholitentages zu befolgen. Graf Andreas­ &lefonics hat, wie „Belti Napló" meldet, ‚ in­ einem Briefe aus Llorenz dem Duästor , des Abgeordnetenhauses Präsidenten, der Torontäler­­ liberalen Partei, brieflich seinen Austritt aus der Partei angemeldet. G­leich­­zeitig theilt Graf Cseronics mit, er werde, falls die kirchenpolitischen Entwürfe vor das Magnatenhaus gelangen sollten, heimkehren, um gegen das Zivil-Chegefeb zu stimmen. Dem Klub der reichstägigen liberalen Partei gehörte Graf Esefonics nicht an. An den H­eichstags-Abgeordneten Rohbonczy wurde folgendes Telegramm gesendet : „Die aus allen Gemeinden de8­­ Tördf-Becseer Wahl­bezirk­ versammelten Wähler haben in einer zahlreich besuchten Ver­­an­mlung Em. Hohwohlgeboren für die in Angelegenheit der kirchen­­politischen Geiesvorlagen eingenommene patriotische und liberale Stellung begeistert aufrichtigen Dant und­­­ertrauen votirt. Wir bitten Em. Hohwohlgeboren, ihren ganzen Einfluß anzumenden, daß diese heilsamen und liberalen Reformen zum Wohle des Vaterlandes je eher Geseß werden.” Aus BelE3-E3aba wird uns berichtet: Dem eher einfommen der Konferenz in Angelegenheit der Kirchenvorlagen, wo­­nach die Barteien gemeinsa­m ein Manifest erlassen sollen, haben sich Schwierigkeiten in den Weg gestellt. Sin der Leitung der National, sowie der Unabhängigkeits-Partei gibt sich eine starre Opposition fand, und die P­arteipräsidenten möchten nicht zum Vortheile der Re­gierung ihre Parteien sprengen. Die gemeinsame Proklamation unter­­bleibt daher. Eine Budapester Zuschrift der „Bol. Korr.” bezeichnet es ungeachtet der sphinrartigen Haltung des Grafen Apponyi gegen­­über den kirchenpolitischen Vorlagen als nahezui gereiß, daß derselbe gegen diese Reformen auftreten werde. CS sei bisher nur die Formel für diesen Standpunkt noch nicht fest­gestellt. — Die in Budapest und einer ehe von Provinzstädten eröffnete energische Aktion zu Gunsten der kirchenpolitischen Reform­en trage einen durchaus spontanen Charakter, die Negierung und die liberale Partei des Abgeordneten­­hauses nahmen auf diese Vorgänge nicht den geringsten Einfluß. 68 sei ganz unbegründet, den Mim­ister-Präsidenten mit der in Temes­­vár gegen den Grafen Julius Szapáry erfolgten Kundgebung irgendwie in Zusammenhang zu bringen. Insofern diese Kundgebung sie gegen die­­ Berson des Grafen Szapáry richten wollte, bedauere Dr. Wekerle dieselbe lebhaft, denn er faßte den Austritt des Grafen aus der liberalen Partei in dem Sinne auf, daß Graf Szapáry nur in Bezug auf die Kirchenpolitik seinen Sonderstandpunkt zu wahren miünfche, im Uebrigen aber treu zur liberalen Partei und zur Regierung halten wolle. CS märe bedauerlich, wenn Graf Szapáry sich von dieser Nichtungslinie abdrängen ließe. Die Negie­­rung werde im Hinblick auf die mannigfachen Machinationen gegen ihre Kirchenpolitik die Berathung der Vorlage über die Zivilege im Reichstage beschleunigen, so daß dieselbe in zwei drei Wochen zu erwarten ei. — Die vom Landes-Unterrichtsrathy in Angelegenheit der einheitlichen Mittelschule entsendete Kommission lebte heute unter dem D­orfige des Erzabtes Hippolyt Fehér ihre Be­rathungen fort. Der heutigen Sigung wohnten bei: Ministerialrater Johann Rlamarik, ferner Bernhard Alexander, Géza Enz, Béla Erödi, Craft Finacay, Norbert Francsics, Stefan Gyertyánffy, Gustan Heinrich, Otto Hóman, Moriz Karawan, Sosef Vablavpli, Sigmund Sinonyi, Wilhelm Szuppan, Karl Veredy. — Bezüglich­h der geslern offen elaffenen Frage, wieviel Jahrgänge Die einheitliche Mittel Male haben solle, waren die Ansichten 10. divergirend, daß sein Beschluß gefaßt werden konnte. Es werden daher die aufgetauchten Meinungen sammt ihrer Motivirung dem Unterrichtsrath vorgelegt werden. In Betreff des Unterrichts der Sprachen stimmten die An­­wesenden darin überein, daß die erste Klasse zur Grundlegung in der ungarischen Sprache diene. Die erste fremde­­ Sprache soll Die lateinische sein. — Hiemit Hatte die Kommission ihre D Berathungen beendet. sz Sp Angelegenheit der P Dienstzeit der Beamten hat der Ministerrathb — wie , Bp. Hirlap" meldet — im Anschlusse an den § 9 des 1885er Pensionsgeleges als allgemein bindende Negel ausgesprochen, daß die Bem­alinung einer Begünstigungszeit im Allgemeinen nur anläßlich der Du­rchführung der im Gelege fest­gestellten Organisationsänderungen auf Plage sein und daß dieselbe au in diesen Fällen nur dann bewilligt werden kann, wenn biefür eine besondere budgetarische Redelung vorhanden it und das Dienstesinteresse die Bewilligung der Begünstigungszeit unaus­­weichlich macht. Sonst und in der Regel kanı eine Begünstigungs­­zeit nicht bewilligt werden, sondern der Betreffende unterliegt, wenn er nicht sofort auf eine entsprechende Stelle verlegt werden kann, der ordnungsgemäßen­ Behandlung. Insofern aber einzelne Beamte in Folge des in der Vergangenheit befolgten abweichenden Ver­­fahrens in Betreff der Feststellung der in die Pension einzurechhtenden Dienstzeit einen Nachtheil erleiden könnten, werden solche Gravamina von Fall zu Fall der Billigkeit entsprechend zu fan­ren sein. .. ea! in ae « illemmins -Anspielung Die M Die in Sachen der auf die Millenniums-An­s­­tellung bezüglichen Vorlage des Minister-Präsidenten ermittigte Kommission des Abgeordnetenhauses hat heute unter Borfit Boldian SzZEWVS eine Lisung gehalten, in welcher der Vorfigende die Mel­dung erstattete, daß der Minister-Präsident zu seiner, der Konmission zuge­wiesenen Vorlage eine Nachtjagd-Vorlage erstattet hat. Der Referent Grnit Dsfus billigt es, daß das Hauptgewicht auf Schöpfungen von bleibendem­­ Werthe gelegt werde, damit sich die ganze Kraft der Nation manifestive und damit jedes wesentliche Moment dieser tausend Jahre zum Ausdruch gelange. Er nimmt mit Freude zur Kenntniß, daß das Eunsigerdertfiche Museum und die funftgewerblie Schule bis zum Jahre 1896 fertiggestellt sein werden, und daß die Negierung die Absicht habe, bis zu jener Zeit 260 neue Volksschulen ins Leben zu­ rufen, wodurch zum größten Theile dem im Berichte des Unterrichtsministeriums ausgeriefenen Bedürfnisse entsprochen werden wird, und weldhe Volksschulen zu den bis dahin zu schaffenden Lehrkräften in entprechendem Verhältnisse stehen werden. Er beantragt an, daß aus diesem Anlasse eine ständige Kunsthalle oder ein literarhistorisches Museum errichtet werden möge. Weiter beantragt er, daß außer dem zu errichtenden neuen Sultizpalaste und den zer neuen Donaubunden auch die eventuell abzulösende Karlstaferne und das Neugebäude in das Millenniums­­pogramm aufgenommen und die Regierung ersucht erden möge, daß sie Die auf Die Art und Meise der Bewübung des Broda­­berges bezüglichen legislatorischen. Verfügungen treffe.­­ Statt eines das Sym­bol des tausendjährigen Bestand des Landes repräsentirenden Denkmals beantragt er die Errichtung eines Tei­mphbogens auf irgend­einem wichtigen Punkte des Verkehrs, auf welchem Bogen die hervorragenderen Persönlichkeiten und Ereignisse des Jahrtausends, in Düften und Mosaikbildern verewigt werden sollen. Er schließt sich dem Antrage­ an, daß die Durchführung der Negulirung des Eisernen Thores ebenfalls mit den Millenniums-Feierlichkeiten in Verbindung gebracht werde, er wünscht jedoch, daß die Eröffnung unter­­ der Theilnahme und im Beisein der intereffirten Länder­ vor sich gehe, wie die z. B. auch bei Eröffnung des Guez-Hanald der Fall geriesen. Nachdem­ Redner die historischen Theile der Landesausstellung erörtert hatte, führt er aus, wie sehr das Ninteresse an dieser Aus­­stellun­g gehoben­­w­rde, wenn die vielen im Lande in den Hundert Einzelner befindlichen Kunstschäge, welche jedoch nicht durch Ungarn und nicht für Ungarn verfertigt wurden, auf einer besondern" Üss­stellung zur Schau gestellt würden. Er empfiehlt, daß anläßlich der im neuen Parlamentsgebäude vor sich gehenden gemeinsamen, feier­­lichen Stgung und Begrüßung des Königs durch das Parlament nach dem zu zelebrirenden Dankgottesdienst die im Lande bestandenen Klassen und Stände in einem historischen Aufzuge dargestellt werden mögen. Den Wirkungskreis der aus 60 Mitgliedern bestehenden P­arlaments-Kommission , will er au­f diese Weise umschrieben geben, daß viele , Kommi­ssion eine ‚Initiativ- und Kontrolbehörde bilden würde, die der ganzen Nation die Richtung geben und dieselbe im richtigen Geleite halten wü­rde. ‚ Koloman Ehalty verleiti­t auf jene Punkte der Vorlage nicht, auf die er seine Bemerkungen zu­ m­achen hat, und bemerkt, daß die merztortigen Leitstellungen ohnehin durch die zu ermittigende Landes- N­ew Beben, alelt . Der Borfibende Roloman­tse und Minister-Präsident Weierle heben hervor, daß es Aufgabe dieser FE Lei den Nahmen zu bezeichnen, im welchem wir die Milleniumsd-Feier ver­­anstalten wollen. Der all ermittigenden Landeskommission melde mehr die Aufgabe einer Eyekutiv- und Kontroll-Kommission zufallen, woobei­ es selbtverständlich ist, daß dieser Kommission auch das echt der Initiative zustehen werde. : halt legt bei dieser Feier ein besonderes Gewicht — , wie dies auch die Regierung gethan — auf die historischen Gesichtspunkte und deshalb billigt er, daß in diese Feier auch die Eröffnung des neuen Parlamentsgebäudes einbezogen werde. Nedner verfemnt auch nicht die Wichtigkeit der in den Vorlagen erwähnten kulturellen Institutionen, welche aber auch ohne diese Feierlichkeiten hätten ins Leben gerufen werden müssen. Redner billigt es, daß die Haupt­stadt zum Brennpunkte der Feierlichkeiten gemacht werde; aber auch die Provinz dürfe nicht vernachlässigt werden, insbesondere jene Ortschaften nicht, an welche sich die einzelnen Momente Der Land­­nahme knüpfen, und wa es erwünscht wäre, Denkmäler zu errichten, die seine allzu großen Kosten verursachen, z. B. Obelisken u. s. m. Sole Städte wären: Munlács oder Ungvár, die Neutraer Zobor­­burg, das P­rebburger oder Dévényer Schloß, Martinsberg, die Ebene von Alpár, Bußtaker, Budvar bei Szekely-Udvarhely, der Braff der Ezent-Berg. Betreff Muntács" erwähnt Redner, daß da der Justize­minister Die dortige Festung als Zuchthaus ohnehin auflassen will, diese zu einem Oberungarischen Museum umgestaltet werden könnte, welches anläßlich der Millenniums-Feier eröffnet werden soll. Ministe-präsident Weferle hebt hervor, daß das Klaufen­­burger Mathias-Denkmal und das Stuhlweißenburger Gft. Stefan- Denkmal gleichfalls unter die in der Provinz zu errichtenden Denk­mäler gerechnet werden können. .. EBAly würde es für eine Undankbarkeit halten, wenn das Millennium ohne die Errichtung eines Denkmals­ für Arpad­ gefeiert wide; er nimmt dankend den bezüglichen Theil der Nachtragsvorlage an und wünscht nur, daß Árpád ein Reiterdenkmal erhalten möge. In Bezug auf den Blodsberg bemerkt Redner, daß­ eine Lösung, die zum Beispiel in Regensburg die Walhalla ist, eine glückliche mitre. Die vorhandenen Steine würden das beste Material zum Bau geben. Die Aiche jener großen Kompatrioten, die sich um das Vaterland große Verdienste erworben, konnte dort beigesegt werden. Die Heim­­beförderung der Arche Nálóczis II. und seiner Angehörigen hat das Abgeordnetenhaus bereits beschlossen und dies fühnte in Verbindung mit der Frage des Pantheons gelegentlich des Millenniums durch­geführt werden. =» Der Re­sident sagt dem D Vorredner Dant für seine gehaltvollen Ausführungen und bemerkt, daß die an sieben Punkten des Landes zum Angedenken an die sieben Heerführer zu errichtenden Monumente jedenfalls eine wü­rdige Kompletirung der für die Millenniumsfeier geplanten Schöpfungen bilden würden. Gedeon Mohonezy billigt auch die in Aussicht genommenen übrigen großen Bauten, sieht aber das Hauptmoment in dem die Landnahme, symbolisirenden Triumphbogen. Er hält es aber nicht für zwecmäßig, daß der Triumphbogen am Ende der­ Andräsfystraße im Stadtwäldcen placi­t werde, Irgend ein Punkt des Blodsberges wäre nach Ansicht des Medners der geeignetste Pla zur Errichtung eines Monuments. Minister-Präsident Weberlc weist darauf hin,daß wenn wir große Denkmäler errichten und wir auch die Anforderungen der Aesthetit vor Augen halten wollen, seine Statuen aufgestellt werden können. Der Minister-Präsident würde sich nicht getrauen, den Blodsberg in den Millenniumskreis einzubeziehen, da man bis 1896 mit den daselbst in Aussicht zu nehmenden Schöpfungen nicht fertig werden konnte. Hier wurde die Berathung abgebrochen; dieselbe wird am Freitag, Vormittags 10 Uhr, fortgefebt werden. * * ő; Die Nachtrags-Vorlage des Minister-· Präsidenten in Angelegenh­eit der Mil­­lenniumsd»Feier hat folgenden Wortlaut: . In meiner am 4. Dezember vorigen Jahres eingereichten Bor: Tage in Angelegenheit der eier der tausendsten Jahresmence der Begründung des ungarischen Staates, melche Vorlage an den geehrten Ausschuß geleitet wo­rden, it auch die Errichtung eines entsprechenden Monumentes aus Anlaß dieser Feier erwähnt, aber nur ganz allgemein deshalb, weil bei Einreihung meiner Vorlage die Verhandlungen in Betreff der Details noch nicht abgeschlossen waren und ich Daher, mit positiven Vorschlägen noch nicht hervor­­treten konnte. Intreifchen bin ich nach den mit einzelnen Künstlern gepflogenen Verhandlungen zu den Mesultat gelangt, daß die Er­­richtung eines Monumentes anläßlich des Millenniums, wenn mir der Anforderung , entsprechen sollen, daß dasselbe nicht blos die ungarische Staatsidee, sondern auch unsere tausendjährige Vergangenheit zum Ausbruch bringen soll, mit sehr vielen Schwierig­­keiten verbunden wäre. Dieses Monument müßte in großen Dimen­­sionen durchgeführt w­erden, diese großen Dimensionen wirden aber auf Kosten der künstlerischen Ausführung, der Aesthetis gehen; oder wir müßten an eine ganze Statuengruppe denken, welche Gruppe aber, wenn sie auf verschiedene Orte vertheilt würde, nicht als eine sostematische Darstellung der Vergangenheit angesehen werden könnte; würde je aber auf einen Ort zusammengezogen werden, so würden wir wieder den Schwierigkeiten der künstlerischen Ausführung begeg­­nen. E 3 erscheint daher am geeignetesten, wenn an einem passenden Punkte der Hauptstadt ein solcher Triumphbogen — arc de triomphe — errichtet würde, meldter an sich ein schönes architektonische Bau 368 bildend, zugleich die Basis zu einer entsprechenden Ensemblee­ Plack­ung der verschiedenen Statuen bieten würde. In Bezug auf den Plat mache ich Teinen positiven Vorschlag ; jedenfalls müßte aber dieser Triumphbogen an einem größeren­ Vere­­ehrspunkte errichtet werden, in welcher ichen vermöge der Lebhaftigkeit des Verkehrs ein hreffen­würdiger Bla­mare; ferner müßte dieser Triumphbogen so durchgeführt werden, daß das Werk selbst sein Hin­derniß des Verkehrs sei, sondern der Verkehr unter demselben ver­mittelt werde; endlich müßte es an einem so hervorragenden Punkte stehen, daß es auch in der Gesammtübersicht der Stadt einen aufe­­fälligen Bla einnehme. Der Dfner Stadttheil ist zur Plack­ung eines solchen Triumphbogens nicht geeignet, weil dort die Nähe der Berge das Ganze e­rdrüden milde. Die Kerepeferstraße, als­ einer der höchsten Punkte der Stadt, scheint geeigneter; weil­­aber dort der Zentral-Bahnhof perspektivisch ebenfalls einen größeren Gindruch macht, können wir auch an diese Straße nit denen. . Auch in der Nähe der zu erbauenden Donaubrüden wäre­ dazu fein geeigneter Pla, weil auch diese Brüden, mehr minder mit­ einer Bogen- oder Säulenkonstruktion versehen, hier eine Rumuli­ung­­ von ähnlichen K­unstobjekten eintreten würde.­­­­Nach der Ansicht der Künstlerkreise wäre zur Placi­ikng des­ Triumphboge­nst der Platz zwischen de1n«Ende der Andrässystraße und dem Teiche im Stadtwäldchen am geeignetsten,wo derselbe nicht P«

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