Pester Lloyd - Abendblatt, September 1894 (Jahrgang 41, nr. 203-224)

1894-09-01 / nr. 203

ABENDBLATT DES PESTER LL C Einzelne Nu­mmern in Budapestskr.,in der Provinz A Fr. in allen Bersschleißlokalen.) a [ YD (Sunstes 1. September. mesze mm Budapest, 1. September. sz Krispi hat sich vor Drei Tagen, ohne dob vorher über seinen Neffeplan etwas bekannt geworden, nach Turin zum König begeben und informirte Kreise wollten wissen, daß er dort dem König Bericht ü­ber hoch­­wichtige Abmachungen internationaler Natur, die wahrschein­­lich Afrifa betreffen, erstatten werde. Von den internationalen Fragen, die Italien näher angehen, ist augenbliclich nur die Frage von Kaffala aktuell und i­st immerhin möglich, daß in Dieser Hinsicht Crispi die Genehmigung des Königs Fir weitere Berhaltungsvorschriften einzuholen hat. Wahrscheinlich ist die Sterilität, die sonst auf dem Gebiete der auswärtigen Bolitit herrscht, die Hauptsächliche Ursache, daß Ddie’römische „Tribun­a“ sich wieder einmal mit dem Dreibunde beschäftigt und in einem eingehenden Artikel der Besorgnis Ausdruck gibt, die Annäherung Dentj­ed Lands an: diexstanzgdfischer Republik tannte Sir Die Seterei­en. Des Drei­bundesgefährliche Konfreg­quenzen haben. Oesterreich- Ungarn ist auch Mitglied des Dreibundes und iire die Interessen dieses­ Bundes nicht minder empfindlich als irgend­eines der Mitglieder desselben, aber bisher hat sich in unserer Monarchie keine Stimme erhoben, welche die gebeffexten Beziehungen­ Deutschlands zu Frankreich als eine Schädigung oder als eine Gefahr für den Bund selbst er­­klären würde. Diese „gebesserten Beziehungen”, die in einigen Arten der Komm­venz Ausbruck gefunden, sind immerhin ein­ exrfrenliches politisches Symptom, aber noc­h weit entfernt davon, ein politisches Aneinanderschließen Deutschlands "und Frankreichs in dem Maße zu bedeuten, Daß das Deutsche Reich seiner Bundesgenossen entbehren könne. Aber selbst wenn es im Laufe der Zeit dahin fäne, daß Frankreich und Deutschland sich vollkommen ver­­ständigen, so würde solch ein Ereigniß nicht mit Mißteanen, sondern mit Freude als ein unschäßbarer Gewinn für Die ruhe Europas und die Sicherung des europäischen Friedens zu ‚begrüßen ‘sein. Der Dreibund hat außer dem Schuße jener Mitglieder vor fremden Angriffen und der Wahrung des allgemeinen Friedens keinerlei Sonderzwecke, und welches der genannten Sinteressen künnte durch eine friedliche Ver­­ständigung zwischen Frankreich und Deutschland verlegt wer­­den? Die ganze Erörterung hat übrigens nur akademischen Charakter, denn wenn auch die edle Handlungsweise Kaiser Wilhelm’s, die in­ der Begnadigung der beiden Französischen Spione am Begräbnißtage Carnot’s "zum Ausbruch kam, auf Die impulsiven Franzosen tiefen Embruch hervorz­­ief, so Fam. von einer wirklichen politischen Annäherung beider Staaten doch wohl nicht die Rede sein. Die Unterz­ejfenübereinstimmung zwischen Deutschland und Frankreich hat in der Kongo-Frage, in der portugiesischen und griechischen Finanzfrage zu einer gewissen Gemeinsamkeit des Vorgehens der Berliner und Pariser Regierung geführt. Das ist gut und erfreulich, Daß aber darum Die deutsche Politik den Dreibund als entbehrlich erachten und im Stiche lassen werde, it eine Arnnahme, Die eine solche Geringschäßung der Ber­deutung und der Ziele des Dreibundes involvirt, daß wir sie ichon aus Diesem Grunde einer ersten Exörterung­ oder Widerlegung nicht bedürftig erachten. — Wir erwähnen beis diesem Anlasse, daß es auch einige Franzosen gibt, welche sich Durch den höflichen, entgegenkommenden Toon, der im den politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich sich eingebürgert, beunruhigt Fühlen. Zeugniß dessen ist eine V­ersammlung, die Finzlich zu Asnieres stattgefunden und in welcher der bekannte rufsophile Depatirte Neillevoye be­­auftragt wurde, eine Adresse um den russischen Botschafter ab­zufassen mit der Erklärung, daß das Bilndnng mit Nu­land unbedingt die Grundlage der französischen auswärtigen Bolitis bilden müsse. Das M­otiv dieses Schrittes ist wohl die Deforgnit, daß die Annäherung an Deutschland Die Fremndschaft fie Nufland möglicherweise in den Hintergrund drängen oder die Nuffen selbst verstimmen könnte. Unnöthige Furcht. Die „Nomwoje Wremja" gibt ich die Men­che, Die Franzosen in dieser Hinsicht zu beruhigen, indem sie schreibt : „Daraus, daß Die deutsche Presse seit einiger Zeit höflicher über Frankreich spricht und daß in einigen auswärtigen Tagen die französische Diplomatie von der Berliner Diplo­­matie unterfragt wurde, darf man noch keineswegs folgern, daß­ bei uns der Glaube an den aufrichtigen Wunsch grant reichs, Die Freundschaft mit Ausland zur Grundlage seiner auswärtigen, , politit zu machen, erschüttert worden sei." zu entscheiden der Heilige Stuhl allein kompetent ist, konnte ich und kann ich bezüglich der erwähnten Glaubens- und Morallehren als für mich richtunggebend niemand Anderen als den­ Heiligen Stuhl anerkennen. Und ich erkläre Euch hier, vor dem Altare des Herrn, daß ig. während der Zeit meiner Primatialmo­rde seinen einzigen Schritt in fachlichen Angelegenheiten ohne das vorherige Einver­­ständniß des Heiligen Stuhles gethan habe. Die Direktiven des Heiligen Vaters habe ich dem Griffopat mitgeteilt, welcher die Angelegenheiten der katholischen Kirche in Ungarn zu leiten allein berufen it. « Ich übernehme daher für alle Erklärungen und für jeden meiner Schritte in der Vergangenheit die Verantwortung und da meine Richtung sich nicht ändert, übernehme ich dieselbe aug in der Zukunft vor Senem, wen ich auf Tirollichem Gebiete als meinen alleinigen Richter anerkenne, vor dem Haupte meiner Kirche. Gestern ertönten von dieser­­ Kanzel herab die Worte: „Pugnemus armis doctrinae et justitiae“ , wo mit so edlen Waffen gekämpft wird. Da werde ich auch dabei sein, aber mit unedlen Waffen werde ich niemals kämpfen ! Geliebte Brüder! Die Stunde der Trennung hat geschlagen. Indem ich an dieser­ heiligen Stätte erkläre, daß ic Euch Alle und einzeln mit der ganzen Wärme meines Herzens umarme, bitte ich Gott, er möge über Euch seinen geistigen und leiblichen Segen aus­­schütten, er sol Euch seine Gnade angedeihen lassen, daß ir die Eurer Sorge anvertrauten Gläubigen auf dem Wege des Heiles leiten kündet; er soll Euch Kraft geben, dab Ihr ausdauert in allem Guten, in allen Tugenden, in der unverzagten Liebe zur Arbeit und Pflicht. “ Schließlich bitte ich Euch , betet für mich, daß mir der Herr die G Seelenstűrfe der Mastabäer verleihe, wenn ich die Rechte meiner Eiche oder meines Vaterlandes zu vertheidigen habe. == Mach Beendigung der geistlichen Crerzitien hat Fürst­­prima Votardy an die Geistlichkeit seiner Diöhtese eine Ansprache gerichtet, welche zwei wichtige Stellen enthielt. Iin der einen ermahnt er,die Geistlichkeit, zu ihrem Berufe zurückzukühren, in der andern erklärt der Kirchenfürst, daß er ohne vorheriges Wissen und ohne Einwilligung der römischen Kurie in kirchlichen Angelegenheiten niemals einen Schritt geleben habe. Die Ansprache lautet­ nach „Budap. Hirl.“ wie folgt: Bestreben wir uns, die Neinheit unseren durch die Thränen der Buße geläuterten Seele zu bewahren, um zu anserem Berufe zurü­ckehrend luceamus gregi nostro. Doch Aucere allein ist nicht genug; auch der moisterliche Tag leuchtet, aber ohne zu wärmen, ohne zu beleben. Wir müsfen lucere et ardere vom euer der Liebe. Hat doch der Herr selbst gesprochen: „An Guter Liebe zu­einander wird man auch als meine Sänger erkennen.” Der Apostel der Na­­tionen aber spricht: „Habe ich Die Liebe nicht, was bin ich?" akt uns, von Liebe ducchdrungen, bei der ersten Begegnung unsere Herzen austauschen ; ich lege das Cure dorthin, wohin hr, das meine bestimmt habet: auf den Altar der Kirche und des Vaterlandes. Kiche und Vaterland In diesen zwei Worten laítet auf mir die ganze Macht meiner mit einer großen Verantwortlichkeit verbun­­denen Doppelstellung; weder der einen, noch dem andern kann und will ich untreu sein. Wäre ich würdig, an nur eine Stunde jene staatsrechtliche Würde zu tragen, die mit meiner firchlichen Stellung verbunden it, wenn ich irgend eines der Rechte meines Vaterlandes mit Wiffen und Willen preisgeben würde? Ich wäre es nicht. Oder märe ich würdig, auch nur einen Augenblick das Kreuz zu tragen, welches ich als das Symbol­ meiner Tirichen Stellung an­ meiner­­ Brust trage, wenn ich mit Wiffen und Willen die Sache meiner Kirche — und märe es auch nur im Geringsten — verrathen würde ? 309 mare dessen nicht würdig. Gerade deshalb, weil ich die große Last meiner Verantwort­­lichkeit fühle, und wenngleich ich­ dann und dort, mann und wo es sein mußte, offen und [Mar gesprochen habe, erachte ich es für noth­­‚wendig, bevor wir uns trennen, alle zu Euch, als die Seelsorger der Gläubigen der Erzdiözese, die Ihr meinem Herzen so nahe steht, in diesen sc­­weren Zeiten behufs Orientirung, kurz aber aufrichtig zu sprechen, wie es ss vor dem Altar des Herrn gebührt. Nicht von der allgemeinen Weltlage will ich sprechen. Wozu denn auch? Haben mir sie doch in der gestrigen Meditation in so lebendigen und erschütternden Zü­gen geschildert gesehen, daß dieses Bild sich in unserer Seele nicht so bald wieder verwilhen wird. Ich will auch nicht von jener Unzufriedenheit, von jener Unruhe und Gährung Sprechen. Die da bereichen in den Herzen Einzelner ebenso wie in den Familien, in allen Schichten der Gesellschaft, nicht blos in unserem Vaterlande, sondern in allen Staaten der Welt. Bei dieser Erregung der Gemüther isn unsere Richtung wie immer, daß mir, wennt male dieimus, als Diener der­ Religion der Liebe benedieimus; menn ‚persecuti sumus, sustinemus; menn blasphemamur, obseeramus.­­ Nicht davon akfomillich zu Euch sprechen,sondern von der Uns unmittelbar ber­iizren dem von unserer häuslichen Sache. Bevor ich die mit großer Verantwortlichkeit verbundene Stelle antrat, habe ich am Tage vor,­meiner Gidesleistung an kompetentester Stelle erklärt, daß ich die Wiederherstellung des gestörten Friedens zw­ischen Kirche und Staat nicht nur für unwünschenswerth, Fomdern auch für nothwendig halte, aber gleichzeitig habe ich ang erklärt, daß ich von den Lehren meiner Kirche nicht um eines Haares Breite ab­weichen kann ; und da wie in allen Staaten der Welt, so auch hinsichtlich der in unserem Paterlande lebenden Katholiken in kirchlichen Angelegenheiten — in rebus fidei et morum — endgiltig VOL internationaler hygienischer und demographischer Kongreß. Zur Orientirung der Kongreßmitglieder russischer Nationalität empfiehlt er Dr. Emil Demjanovich, Sektions- Sekretär. Derselbe ist in der Sektion für Kinderhygiene von 9—12 Uhr Vormittags, oder in seiner Wohnung (Sojessringa 24) von 78 Uhr Morgens und von 3­ 4 Uhr Nachmittags zu treffen. Die „Wiener med.. Wochenschrift” m­ürdigt Ungarns Thätig­­keit auf hygienischem Gebiete aus Anlaß des Kongresses in einem Artikel, dem mir Folgendes entnehmen: » Lange ist’s noch nicht her,seit Ungarn auch wissenschaftlich selbstständig geworden ist,wenige Dezennien erst;aber im Laufe dieser verh­ältnißmäßig kurzen Zeit hat es vor aller Welt dargeb­en, daß es wissenschaftlich auf eigenen Füßen zu stehen im Staude ist, und ein flüchtiger Blick auf das Program­c In der Kongreßsvorträge zeigt,wie tüchtig der Hausherr selbst in­ denselben vertreten ist.Kein geringes Stüd Arbeit war es, das fhmvere sprachliche Hindernik für den Fortschritt der Wissenschaft in Ungarn zu besiegen. War­ es doch zur Zeit, als Ungarn seine politische Selbstständigkeit eben wieder erlangt hatte, nicht zu vermeiden, daß Lehrer und Schüler an Mittel- und Hochguten sich noch fremdsprachiger — zumeist deutscher — Lehrbücher bedienen mußten. Mit fieberhafter Haft wurde die wissenschaftliche Weltliteratur ins Ungarische übertragen: heute hat die früher auf dem Gebiete des Unterrichtes Dominirende Ueberlegungsliteratur einen autochthonen ungarischen Prag gemacht, während die vaterländische Forschung in mehlverstandener Erkenntniß :­008 internationalen Charakters der Wissenschaft durch doppelsprachige Publikationen dem Auslande die Früchte ihrer eigenen Thätigkeit übermittelt. Ungarn war berufen, den VIII. hygienischen Kongreß zu sich zu laden, denn es hat auf den Gebiete der Gesundheitspflege in den legten Jahren Hervorragende Leitungen aufzuweisen. Ungarn war der erste Staat, welcher die „Schulärzte­“ mit dem zwei­­facher Wirkungskreife der hygienischen Uebermachung der Schulen und der Schüler einerseits und des Unterrichts in der Hygiene an den Mittelschulen andererseits als staatliche Konstitution eingeführt hat; seit Fahren mwirfen daselbst bereits staatliche „Sanitäts- Im­pertoren”, die Abfanirung der Hauptstadt und der zweitgrößten Stadt Ungarns. Szegedin, deren sanitäre Zustände in­­folge von häufigen Ueberschwendungen Vieles zu wünschen übrig ließen, bieten Beispiele groß konzipirter und energisch durchgeführter hygienischer Werke, durch zahlreiche moderne Bauwerke der Haupt­­stadt — ‚Inter ihnen viele, die meissenschaftlichen und humanitären Zmweden gewidmet sind —, wird diese den Hygienikern interessante und lehrreiche Studienobjekte zu bieten in der Lage sein. ER Erzherzog Karl Ludwig, in welcher beim Kongreß des­tam­tlich Se. Majestät den König vertreten wird, trifft in Begleitung seines Obersthofmeisters Grafen Pejacsevich und seines K­ämmerers Grafen Szapáry, morgen, Sonntag, 7 ° Uhr in Budapest ein. Der Erzherzog hat sich jeden offiziellen Empfang ver» beten ; der Vertreter des Königs wird um 9 Uhr in der Hofkapelle eine Meile anhören und sie um 11 Uhr zur Eröffnungsfigung des Kongresses nach der Netloute begeben. Abends 3 Uhr findet, wie bereit mitgetheilt, der Empfang in der Hofburg statt; wegen der be­­schränkten Räumlichkeiten werden jedoch nur die wirklichen Kongreßs­mitglieder, in erster NMteide die ausländiihen Anladungen erhalten. Der Empfang wird höchstens anderthalb. Stunden während Montag, Morgens 8 Uhr, reist der Erzherzog wieder­ aus der Hauptstadt ab. Im Valais des Sofer-Bolytechnikums, wo die Vorarbeiten für den Kongreß wochenlang ein ganzes Heer rastloser Männer in Athem hielten, hat die mit solchem Werte verbundene Aufregung “heute den Höhepunkt erreicht. Das in den Korridoren und Bureaus herrschende Drängen und Halten fünnte werdöse Gemüther vollständig verwirren. Das Bureau des Generalsekretärs: Brofessor Koloman Müller gleicht einem Bienenstod, dó unausgeregt ganze Schmärze eine und ausfliegen. Noch immer kommen persönliche Anmeldungen zum Korgreß, Hunderte von­ fremden Herren m wünschen ihre Karten, Abzeichen, Prosehüren 2c. 2c. entgegenzunehmen, Andere möchten willen, wie es um ihr Logis bestellt sei, mieder Andere mollen Ans» fünfte über Programm-Details, Sektionsberathungen, Em­ursionen, Toilettefragen — furz, die geräumigen Säle wnserer Technik präsen­­tiven derzeit ein ganz anderes Bild wie in den Tagen, da blos die Hochschuljugend die Kanzleien wegen der Inskription bestürnt. Im ersten Stoc­mwerfe finden die fremden Gäste ein vortrefflich ein­­gerichtete Postbureau, riesige Pettern deuten an, wo die für Heren M, Herrn N oder X bestimmten Sendungen zu suchen sind, hier sind... und die Karten für einzelne­­ Fest­vorstellungen, erhältlich "und auf großen fehmwarzen Tafeln werden in vier Sprachen : ungarisch, deutsch, Französisch und englisch die drin­­gendsten Botschaften an einzelne Mitglieder des Kongresses vermittelt. Da heißt es, Herr Dr. B werde ersucht, sig zu Frau N, Andräsig­­straße zu begeben, wo ein sch­werer Krankheitsfall eingetreten sei; oder: Herr A s erfurcht Herrn 3, sich um 3­ Uhr im Saal Nr. 2 einzufinden: ‚In der unmittelbaren, Nachbarstaft finden sich französische und englische Dolmetsche, das Aust­riftshtrenu für Wohnungen und das Depot für Nundreifebillet3. Einer der größten Zeichensäle der Technik ist in einen komfortablen, teppichbelegten Salon umgewandelt, wo die Rangiersmitglieder ihre Korrespondenzen erledigen, der Lek­üre ob­­liegen, oder fonversiren können... Am zweiten Stod endlich finden wir fünf große Säle, melde die mit dem Kongresse verbundene große Massen gefallenenen Ungethüm zu fürchten und wollten nicht sogleich­artige Ausstellung enthalten.. Dieselbe wird, so viel verrathen mir schon Heute, einen Glanzpunkt des internationalen Kongresses bilden, welcher, wie es bei einer V­ersamm­lung so hervorragender Mediziner und Gelehrter nur natürlich erscheint, neues Leben in unsere N Residenz gebracht hat.. Der heutige Begrüßungsabend wird bekanntlich in der Borhalle und im Garten des Nationalmuseums stattfinden, welches aus diesem­ Anlasse mit Fahnen, Teppichen und Zelten prachte­t oN dekorirt wurde. Die Vorhalle ist mit tropischen Pflanzen und­ Blumen reich geschmückt und­ die in das Magnatenhaus fü­hrende große Treppe in einen Palmenhain umgewandelt. In den erwähnten Motalitäten wird auch das Buffet für die Gäste aufgestellt sein, während eine Schaar von Dienern Erfrischungsgetränke herum­­reichen wird. An diesem Begrüßungsabend erscheinen die Gäste in Straßentoilette; das Entree findet gegen Vermessung der Mitglieds­karte statt. Auch die Damen der Kongreßmitglieder werden anwesend sein. Zu Ehren der Damen wird das ungarische Damen-Slomite am näc­hsten Freitag einen separaten Damenabend veranstalten, zu welchem besondere Einladungen ausgegeben werden. Anläßlich des K­ongresses werden alle öffentlichen Gebär­de der Stadt, sowie viele Privathäuser morgen jetlich beflaggt sein. * = m ’ Die Mitglieder des ‚Kongresses werden ersucht, in den im 4. Jábhásas aufliegenden Bogen ihre genaue hiesige Adresse einzeichnen zu wollen. Der Minister des Inern, sowie der Marineminister von Spanien haben Herrn Federico Montaldo als ihren Ver­­treter am Kongresse hieher gesendet. Derselbe vertritt auch den spanischen Verein fir, Chiffbrüd­ge., ALS Vertreter des fran­­zösischen Ministeriums für öffentlichen Unterricht er­scheint Professor Jules Ro­uvier, Directeur de la Revue inter­­nationale de Bibliographie medicale, pharmaceutique et veteri­­naire, Beyrouth (Syrie) am Kongresse. Al Vertreter des Komitats Gáro­s erscheinen der Vizegespan Stefan Szinnyei-Merje und der fün. Rath Oberphysicus Dr. Aurel Krayzel am Kongresse. Das Fön. ung. zoologische Institut und das Institut für Komparative Anatomie (Museumeing Nr. 4) sind während des ganzen Tages zu besichtigen. Dr. Eugen Wangel, Universitätsdozent, dient mit fachgemäßen Aufschlüssen. Die I. und II. Interne Klinik der Fön. Universität (Uellder­­straße) sind für die S Kongreßmitglieder von 8 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends, die Universitäts-Augenklinik Vormittags von 9 bis 12 und Nachmittags von 4 bis 6 Uhr zu besichtigen. Die I. chirurgische Klinik (Uellderstraße), sowie die IT, chirur­­gische Klinit Moschusspital) sind von 9 bis 12 Uhr Vormittags und von 4 bis 6 Uhr Nachmittags zu besichtigen. Das Elisabeth- N Rothe-Kreuzspital (I. Bezirk, Naaberstraße), sowie das Skt. Lohbannesspital (am Ende der Melk­erstraße) stehen den Stongreßmitgliedern den ganzen Tag offen. Die Gr­uppenaufnahme der Kongreßmitglieder er­folgt am Mittwoch, 5. September, 8 Uhr Morgens im Hofe des Bolytechnikums. Das Gesammtgruppenbild, welches eine Größe von 50/70 .&m. haben wird, kostet inbegriffen Verpackung und Graedition 8 fl. Die Scheilnehmerkarten sind vom 1. September ab im­­ Rollsaale zu lösen. An der Aufnahme können nur Mitglieder teilnehmen. Bei der Kartenlösung wird um Präsentation der Mitgliedskarte ersuct; beim Photographiren wolle man den der Karte beigeschlossenen Goupon übergeben. Das Bureau der Symbolischen Groß-Loge von Ungarn (VI. Waignere-Boulevard 45, I. St.) hält zu Ehren der ankommenden Freimaurer am 8., 5. und 7. September Abends erarbeiten, zu­­ denen die ansländischen Freimaurer geladen werden. Das deutsche Bureau befindet sich im zweiten Aug- Reihungssaale. Die deutschen Ausstellungsbesucher werden ersucht, ihre Ramen in die im Deutschen Bureau ianfliegenden Listen ehestens einzutragen. Eagestenigkeiten, P­ersonalnachrichten) Handelsminister Bela Lutäacz kehrt Mittwoch nach der Hauptstadt zurück. — Graf August Stefan Serenyi wird, wie man uns mittheilt, demnächst Aglae Gräfin Zichy­, Tochter des Grafen Edmund Zichy und der Gräfin Gabriele Zichy gebornen Gräfin Gatterburg, zum Traualtar führen. Berleihbung der K­ämmerermorde­­ten Majestät hat dem Fön. ungarischen Honved-Oberlieutenant Franz Sankovich von Lepenige und dem Lieutenant im Uhlanen- Regiment Nr. 3 Baron Johann Dobrzensky von Dobrzenig die Kämmerermirde tatfrei verliehen. (Der Graf von Paris leidet — wie man dem „Extrablatt” aus Sto me berichtet — an den­­ Folgen einer Kehl­­topfkrebs-Operation, wodure er verhindert ist, Nahrung, zu sich zu nehmen. Er wird­ stündlich schmächer, it aber noch immer bei­ßer mußt sein. (Ein Durchgegangener Luftballon.) Oberlieutenant Zdenko Dvorzaf hat heute Früh 7 Uhr auf der Rückreise von Zupanje nach Wien die Hauptstadt passirt. Der kühne Luftschiffer, welcher auch den sicher­ verpackten Ballon „Hannover“ mit fi führt, traf um 6 Uhr 44 Minuten in der Station Franzstadt ein und ermartete den um 6 Uhr 40 Minuten vom Ost­­bahnhofe abgehenden Wiener Zug, welcher in der Station Franzstadt um 6 Uhr 58 Minuten­­ eintraf. Die Umladung des Ballons war rasch erfolgt, Oberlieutenant Dvorzak erfreut si bes besten Wohl­befindens. Aus der militär-aeronautischen Anstalt in Wien erfährt man nun , wie man uns von Dort berichtet­­­, daß der Ballon „Hannover“ acht Läde Ballast und zwei Ventile hatte. Webrigens ist dies nicht der erste Fall, daß ein Ballon captif in die Luft,­­ gesegelt. Gerade dem Leiter der Anstalt, Oberlieutenant Trieb, paffirte er, daß ein Ballon mit ihm durchging. Für einen so tü­htigen, mehl­­erfahrenen und faltblütigen Offizier, wie Dvorzaf, war von allem Anfang an seine besondere Gefahr vorhanden. Die Landung­­ in Zupanje bot große Schwierigkeiten. Dporzak rief den Bauern zu, die Seile zu faffen. Die Leute schienen sich aber vor dem aus den zugreifen, so daß der Ballon wieder emporgetrieben w­urde und exit nac längerer Schleiffahrt zu Boden kam. Neue türkische Zigarretten) vom 1. Oktober laufenden Jahres ab werden in den ungarischen Spezialitäten-Tabat­­traf­fen die folgenden Original-Zigarretten der Konstantinopler Aktiengesellschaft „The Turkish Regie Export Company Limited“ in­ Original-Badung zu 100, respektive 25 Stüd erhältlich sein: Große „En Aala" zu 7 fl. per 100 Stüd; Kleine „En Aala“ zu 5 fl. per 100 Stüd; große „Aala“ zu 6 fl., Kleine „Yala“ zu 4 fl. per 100 Stüd (sämrtlich ohne Mundstüc); ferner „Damen - Aala" (mit Mundstüc) 3 fl. per 100 Stüd; große „Sata“ 5 fl., eine „Safa“ 4 fl. per 100 Stüd; endlich große , Gbpinbed" zu 4 fl. und kleine „Shtubed“ zu 3 fl. per 100 Stück (sämmtiih ohne Mundstich)." Die Badete zu 25 Stüd Forten den vierten Theil der vorstehend aus­gegebenen Preise (Kellnerstund­e im Redouten-N Restaurant.) Am 28. August I. 5. hatte der Pächter der hauptstädtischen Redoute, Herr Géza Egerváry mit einem seiner Kellner, der sich ven Gästen gegenüber unhöflich­ benommen hatte, einen Wortmechtel, welcher mit der sofortigen Entlassung des Kellners endete. Der ent­­lassene Kellner bezog nun aus Mode 13 seiner Kollegen, daß Diese knapp vor Beginn der Abendesfenszeit ihre Arbeit plöglich einstellten und, um ihrem Chef noch weitere Überlegenheiten zu bereiten, Die aufliegenden Speisefarten mitnahmen. Herr Egerväry war an jenem Abend bemüsligt, um seine Gäste entsprechend bedienen zu­­ küssen, aus dem Kiosk auf dem Elisabethplate Kellnerfulturs zu holen. Tags darauf belangte er die strifenden 14 Kellner bei der Verstehung des V. Bezirks als erstinstanzlichen Gewerbebehörde. Hierüber fand heute unter dem Vorige des Bezirksvorstehers Ludwig Mezey die Verhandlung statt, zu welcher Géza Enerváry in Begleitung seines Rechtsfreundes Dr. Moriz Herz erichten. Nach durchgeführter Ver­­handlung wurden die Kellner wegen unwiderrechtlicher Einstellung ihrer Arbeit einzeln zu je 10 fl. Geldstrafe, der Rädelsführer derselben zu 20 fl. Geldstrafe, im Nichteinbringlichkeitsfalle zu einer entsprechenden Freiheitstrafe verurtheilt. Bezüglich seiner Schadenerlagansprüche den Kellnern gegenüber wurde Herr Egerváry auf den ordentlichen Gerichtswieg vermieden und zugleich verhalten, den Kellnern die rüd­­ständigen Löhne auszubezahlen und ihnen die Arbeitsbü­cher auszufolgen. 1 » (AusNoth.)Der 32jährige,nach Wien zuständige Schrifts­­etzer Karl Botztel wurde heute Nachts auf der Elisabeth­­promenade bewußtlos aufgefunden-Em wurde ins Rochusspital gebracht,woselbst er angab,daß er aus Verzweiflung über die hilflose Lage seiner Familie sich das Leben nehmen wollte und eine Giftlösung trank. (Italienische Bauernfänger.)Seit einiger Zeit wurden von ungarischen Arbeitsplä­tzen nac­­ der Heimath reisende italienische Arbeiter während ihres Verweilens in Budapest von ita­­lienischen Kompatrioten in frechster Weise um ihre Ersparnisse ge­­prellt.Unter dem Vorgehen,kleines(3)eld in Tausend-ill­ark-Scheine einzutausch­en,wurde den Opfern ihrer Leichtgläubigkeit ein dem Aeußern nach den echten Mark-Scheinen täuschend nachgemachter Papierfetzen eingehändigt,welche im­ Mittelfeld folgende Aufschrift trägt:,,1000 Sou­­eni­,bezahlt gegen diesen Schein keine tausend Mark,aber Derjenige,welcher diesen Schein für echt hält.Adolf Friedländer,Hamb­­rg­««Auf diese Weise wu­rde u­nter Anderen Stefano Caesariu11 1960 Francs,Antonio Selva mi ZZOLire be­­schwindelt.Die Mitglieder der Bande befinden sic­­ bereits in polizei­­lichem Gewahrsam.Es sind dies die Mosaikarbeiter Antonio Cre­­vena,Pietro da RosaI und Francesco Roman. (Selbstmordausb­rcht vor Strafe.) Aus Preßburg telegraphist mantens:Gestern wurde hier die Leiche des Realitätenbesitzers Josef Grossmaier aus Asing,Bezirk S­t.Pölten,aus der Donau gezogen.Derselbe war der Gotteslästerung angeklagt­ und beging den Selbstmord aus Furth vor der Strafe. (Ein flüchtiger Kaufmann). Man meldet uns ans B-Topolya, daß das spurlose Versehminden des für sehr reich gehaltenen Feletehegyer Kaufmanns Lazar Kohn, in der R » PBaffiven von 45.000 Gulden. Seine Frau und Kinder blieben im größten Glend zurü­d. Der Szabadta er ken. Gerichtshof hat die Kurrentirung des Flüchtigen angeordnet. Die Muttergottes auf der Schmelz­ Aus Wien m wird uns telegraphirt: Die Szenen auf dem Schmel­­zer Friedhofe Haben sich gestern wiederholt und fangen an, recht ungemüthlic zu werden. Obwohl schon gestern von einer Bision keine Rede mehr war, sah man die Baltermann’sche Gestalten in großer Menge aufziehen. Der Böbel demonstrirte, flüchtete aber, als berittene Wachleute vorrückten. Eine junge Frau, die einen Knaben an der Hand führte, wurde niedergeritten, der Knabe durch einen Sufschlag verisät. Schließlich gelang es den Polizisten, die Menge auseinander anfegiben. (Modesalon.) Herr Fan Dezie, Damen-Mode-Konfestionär, der in langjähriger Thätigkeit bei der Firma Monasterly u.­­Ruzmit durch seinen vornehmen Geschmach das Vertrauen der eleganten Damenmel­ fi) zu erringen mußte, eröffnet einen, unter der Firma‘ ar, Sheher ‚u, Komp. Buddapest, Christofplag Nr. 2, I. Stod, dem heutigen Zeitgeist entsprechenden " Mode-Salon, zu welchem Zmede Herr Fan eine Studienreise nach Paris und London unternimmt, um den hochgeehrten Damen für die kommende Saison die neuesten ee­der Mode in reichhaltigster Auswahl bieten zu k­önnen. ‚Theater für heute, Samstag, 1. September. Nationaltheater: „Rosenkranz­es Güldenstern“, Königliches Opernhaus: „Az eladott menyasszony". — Rolfstheater­ , Klári". — Schristinenstädter Som­mertheater: „Huszärcsan. — Sommertheater im Stadtmwäldchen: „A pópa", — Altofner Sommer­theater: „A három testőr", 3 " Celegramme des , elter Toya", Siflös, 1. September. Der Abgeordnete Benjamin Bercezel­ ist bereits in seinem Bezirke eingetroffen und wurde in Villány von zahlreichen Wählern ohne Unterschied der P­arteistellung begeistert und mit Böllerschüffen empfangen. Der Abgeordnete hat bereits­ in mehreren Dortschaften gesprochen und wird morgen in Sitlós, Nagy, Karfány und Nagyfalu seinen Rechensshaftsberict halten. Wien, 1. September. Orig.Telegr Fürst Albert TriburnTaris ist heute mit seiner Gemahlin aus Alcsuth hier angekommen. a Wien, 1. September. Im Saale der hiesigen Gartenbau- Gesellschaft fand heute Vormittags die feierliche Eröffnung der unter dem Protestorate des Erzherzogs Albrecht stehenden Bienen» süchter-A­usstellung statt. Wiener­ Neustadt, 1.. September. Orig -Telegr) Der Arbeiter Wilhelm Baczur in Feh­rdorf wurde von dem Offiziersdiener Anton Ferenczy meuhlings überfallen und duch Meiserstiche schwer verlegt. Die Ursache der That ist Eifersucht. Pilsen, 1. September. Orig.-Telegr.­ Gestern, als am ersten Manövertage, ereignete sich ein bedauerlicher­­ Unfall Während einer Kavallerie-Attaque stürzte der Ober- Leutenant R.v. Kirifch von seinem Pferde und verlebte sie schwer ; er wurde bemußtlos vom Plate getragen, bei welcher der türkische Botschaftsrab­b Rifat Ben des Sultans, die des osmanischen Rahmen außer dem Reiches für die Sum­­deutischen Volkes für die Unglücklichen aussprach. An dem Botschafter Temsil Bafydga dann Gols Bafda und Blum Bafda, sowie die jede verursagten die Sozialisten Tumulte­­und marfen Steine, so­ daß die Polizei mehrmals mit branfer Waffe vorging und einige Sozialisten vermundet­ wurden. Paris,1.September­.Eine gestörte aus Hanoi ein­« gelangte Depesche meldet: ‚Im der Nacht vom 26. auf den 27. August ermordeten die C­hinesen Controlor von Montay, von dem Borfalle verständigt. Baris, 1. September, sich Namens Chaillet, und schleppten seine Frau und sein sechsjähriges Tüchterchen mit ih. Die französischen­ Truppen konnten die Mörder nicht mehr erreichen. . Der Französische Vertreter in Peking wurde Der „Figaro“ fordert anläß­­der Ermordung des Z­ollkontrosors den Zoll Chaillet zum energischen DVBorgehen gegen China auf. Man müsse den Grenzstreit mit China ein- für allemal regeln und dessen Komplizität mit Piraten ein Ende machen. China werde angesichts des Konfliktes mit Japan gewisse Forde­­rungen gern bewilligen. Baris, 1. September. Drig.»Telegr) Bei der türkische Mitgliedern der türkischen Botschafter der Vereinigten Staaten rath Lindenau theil. sowie Legations­­bes M Wohlthätigkeitsfestes erschienen verhaftet wurde, fand man Papiere, im Jahre 1892 türkischen Offiziere. Bei Beginn von Amerika. Während des Festes Künstlern Dek­amationen und wurden Gesangsvorträge Den Schluß bildete ein Ballet „Das Fest der Ddaliste”, Amsterdam, 1. September. Die Feier­tages laufen, der Könign Wilhelmine Anarchisten Ungern-Sternberg, Künstlerkreise auf, bat, begehrte, von denen er Unterfragungen erhielt Befehl, auf Grund von Zeugnissen der Petersburger Kunstakademie, die er thatsächlich besucht­el« Das Gefängniß von Amiens ist heute Nachts abhöbiar undj« Die Gefangenen wurden gerettet. London,1.Septem­ber.Die»Times«meldet aus Shanghai:Eine Depesche chinesischer Provenienz aus Tientsin bestätigt,daß 14 japanisch Kriegs­­schiffe mit 4000 Mann an Borsd Portszlrthur angriffen. Die chinesische Flotte den Kampf gegen die Japaner aufzunehmen. gi Saphia, 1. September. Ueber die am legten­ Sonne­tag in Varna gehaltene Rede des Minister- Präsidenten Stoilom liegt erst heute folgende authentische Neu­theibung vor : Nachdem auf dem von der Bürgerschaft Varnas veranstalteten Banket der Präfekt einen Trinfspruc auf die Dynastie und der Bürgermeister einen solchen auf die anmwesenden Minister ausgebracht hatte, hielt der Minister-Präsident eine längere Rede, in welcher er das Programm der neuen Regierung bezüglich der innern sowie der auswärtigen Politik eingehend darlegte. Im­nnern stellt der Minister-präsident in erste Linie die Achtung der Rechte und die freiheit der Bürger, die volle Durchführung der Verrafung und der aus ihr sich­herleitenden Gefege. Zu dieserm Behufe sei eine Reform des Preßgeseses nothmendig, weil das gegenwärtige den Grundlagen der Konstitution und dem Volfs­­geist nicht entspreche. Was den Unterricht anbelange, so bedürfe man Lehrer, welche seine politischen P­arteigänger und ausschließlich ihrer Aufgabe ergeben seien. Hinsichtlich der Sinangen betonte der Minister-Präsident die Nothwendigkeit der Herablegung einzelner Ausgaben, Herstellung des Gleichgewichts im Staatshaushalte und gerechter Vertheilung der Steuern. . Von der auswärtigen Politik sprechend, tadelte Stodlom das Vorgehen der­ früheren Regierung, welche in ihrem Größenwahn Bulgarien als die Sonne ansah, um melde­tig alle Mächte als Planeten drehen. Nedner tadelte auch­ die unüberlegten Herausforderungen Rußlands. Einer solchen Politik stand Buls gar­en fremd gegenüber. Steiner von uns — fuhr Redner fort — will das Wohlwollen was immer für einer Macht durg das Auge geben oder die Verminderung unserer erworbenen Rechte und unserer Unabhängigkeit gewinnen. Die gegenwärtige Regierung wird Rußland im Hinblickk auf eine Au­sordnung nicht entgegens­ommen und seine Zu­geständnisse machen. Unsere Arne­ wird niemals’Anderer­ anvertraut werden, denn sie hat ihre tapferen Söhne bereits heran ganzen Umgebung peinliches Aufsehen erregte, denn Kohn Hinterließ gebildet und vermag ihrer Milton, das Vaterland zu vertheidigen, aus der einige Wochen in Wien meilte. in 9 Sejtm Botschaft auch, hier meilenden von namhaften zum Besten gegeben­ des Geburts ruhig vers ist allgemein dem Petersburg denen hervorgeht, daß er Er suchte ‚viele­s«­­ + Zu

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