Pester Lloyd - Abendblatt, August 1896 (Jahrgang 43, nr. 176-199)

1896-08-01 / nr. 176

g« 1896. — Ar. 176. (Einzelne Nummern in Budapest 3 fr., in der Provinz 4 fr. in allen Berjchleiflofalen.) u. | AB EN DI Budapest, 1. August. — Der artlihe Dollhaft in London hat durch „Reuters Agentie” Folgendes Communique ver­lautbaren lassen : „Die Pforte war peinlich überrascht durch die falschen Berichte, denen zufolge Soldaten zu Konstantinopel Christen infultirt haben sollen. Die außerordentlich strenge Disziplin, der die kaiserlichen Truppen hinterworfen sind, ist die schlagendste Widerlegung solcher Geschichten. Betreff der Haltung der faiserlichen Truppen in Kreta, die ohne den geringsten Beweis jeder Schändlichkeit auf Erden bezichtigt wurden, ft in Der bestimm­­testen Weise bekannt, hab Se. Majestät Der E­zar, meit entfernt von jeglichem Tadel, sie im Gegentheile gelobt hat, zum DBemeife, daß er die Eigenschaften und die loyale Aufführung der ottomanischen Soldaten würdigt.“ Dies Communiqque it in vielfacher Hinsicht bemerkens­­werth. Es ist wenige Tage her, daß Durch die eu­ropäische Presse, vom Athener Journal „Aty" ausgehend, die Nachricht Tief, der Czar habe der Pforte sein Bedauern über die Haltung der türkischen Truppen in Kreta ausdrücken lassen. Die türk­ische Botschaft in London behauptet dagegen, Der Czar habe nicht blos nicht getadelt, nicht bedauert, sondern habe im Gegentheil die Haltung der türkischen Truppen in Kreta gelobt und die Botschaft fügt Hinzu, es sei dies eine bekannte Sache. Es scheint so nah, man hat des Ezars Namen mißz braucht, um Gehäffigkeit gegen die ZTiürfer zu üben.­­Bemerkenswertherweise tritt auch die Berliner „Nord­­deutsche Allgemeine Zeitung” als Entlastungszeuge für die türkischen Truppen auf, indem sie erklärt, bis fest hätten die fintischen Truppen immer noch eine Disziplin gezeigt, der man in Erwägung all der ungünstigen Einflüsse, denen namentli­­che Necifs ausgerebt waren, die A­n­­erkennung kaum werde versagen künnen. — Die türkenfeindlichen Zeitungen bleiben jedoch Dabei, daß der Kaiser von Rußland sich definitiv von der Türkei ab­­gewendet, und Die „Daily News" behaupten, aus vor­­trefflicher Duelle zu wissen, daß­­ diese Wandlung durch gewisse­ offizielle Dokumente hervorgerufen­ worden sei, die dem Czar durch die kombinirten Bemühungen seiner­­ Ver­­wandten in London, Kopenhagen und Athen unter die Augen gebracht worden seien. In Bezug auf den Handelsv­ertrag mit Bulgarien it, wie wir bereits gemeldet, eine günstige Wendung eingetreten; hierüber und über die politische Lage des Fürstentrums schreibt man uns aus Sophia, SUHRSılT;­E3,ist ein Wunder geschehen. Der „Brogres“, der als das Organ des suffophilen Flügels des Kabinett von jeher, ganz bes­­onders aber seit dem 2./14. Feber gegen Oesterreich-Ungarn­­ rete, gegen den Handelsvertrag agitirte und den Zollkrieg gegen die Mons­archie predigte, bringt in seiner legten Nummer einen Artikel über die Frage des Zollkrieges mit Oesterreich-Ungarn, welcher einleitend ausführt, daß wiewohl der Vertrag, entgegen dem­ Wunsche der Mehrheit der den Zollkrieg verlangenden bulgarischen Presse, dem Anschluffe nahe sei, der Artikelschreiber doch beweisen molle, daß der gepredigte Zollkrieg nicht blos seinen Nagen bringen, sondern sich in verhängnißvollster Weise für die gesammte bulgarische Volkswirth­­schaft bemerkbar machen würde... Falls Bulgarien seine Grenzen den öftere ihi­er ungarischen Produkten verschließen sollte, würden­­ ohne Broeifel anderweitige an deren Stelle treten. Das ist aber nicht.der springende Bunt. Ziel jedes Zollfrieges sei es, dem Gegner Schaden zu bringen, um so auf ihn eine Pression zu üben. . Nun betrage der Export der Monarchie nach Bulgarien kaum sieben Berzent seiner Gesammtausfuhr, was für Oesterreich-Ungarn bedeutungslos sei, abgesehen davon, daß 88 auf anderen Wegen seine Produkte nach Bulgarien bringen könnte. Der Zollkrieg würde einen Krieg gegen die bulgarischen Papiere nach fi) ziehen, wie es in Deutschland mit den xufsischen Papieren während des Zollkrieges der Fall war. Weiter sei es fraglich, ob im Falle des Konflikts mit Desterreich- Ungarn andere Mächte: England, Deutschland, Frankreich­ das acceptiren würden, was Die Desterreicher verweigert haben. Der Autor glaubt sehr das Gegentheil angesichts der internationalen Lage Bulgariens. Wozu aber dann einen Rollsvieg ? so fragt er. Man kann die am­ptomatische Tragweite dieser Kundgebung nicht hoch genug anschlagen in politischer Hinsicht, denn auf­ handelspolitischem Gebiete ist thatsächlich das Interesse Oesterreich-Ungarns an dem Zustande­­kommen des Handelsvertrages aus den von dem Artikelschreiber angegebe­­nen Gründen und auch darum noch ein geringes, weil der bulgarischerseits angedrohte Zollkrieg ein Unsinn ist, wenn er nicht zugleich gegen alle Mächte geführt werden sol. Wichtig ist die Thatsache, daß nicht­ blos der „Progres“, sondern auch andere Blätter derselben Nichtung heute objektiv mit einer Frage sich befassen, melche sie vor Kurzem noch ausschließlich durch die Brille des einseitigen Partei­standpunkte betrachteten. Es wäre Selbsttäufehlung, daraus weit­­gehende Folgerungen auf irgend­eine Wendung, selbst nur auf eine um wenige Grade veränderte Nichtung zu ziehen. Die suffophile Strömung ist so stark wie je, troß der hier jeder schmerzenden Sprache eines Theiles der russischen Treffe und tro der feitend Nußlands erz­hobenen bekannten Forderungen; ob sie aber auch so aufrichtig und echt it, wie vor sechs Monaten, wird sich exit erweisen. Jedenfalls darf man ohne Furcht, verleugnet zu werden, sagen, daß die Vulgaren als Staat noch nicht die endgültige Wahl zwischen der westlichen Sonne und der östlichen Morgenröthe getroffen haben. Die Volts­­gefühle weisen nach Osten, aber Bulgarien will ein europäischer Staat werden im vollen Sinne des Wortes, er will die heute noch feine internationale Stellung einengenden Schranken — wir nennen nur die Kapitulationen, den Tribut u. A. — abstreifen, wozu es in erster Linie des Wohlwollens der habsburgischen Monarchie bedarf. Das erkennen auch die eingeflei­chterten Naffophilen, und es wäre ein großer Sterthum, zu glauben, daß irgend ein vernünftiger Mensch dahier etwas Anderes als wenigstend völlig normale Beziehungen mit Oesterreich-Ungarn wünscht. CS heißt vielleicht Niemandem nahe­­treten mit der Vermuthung, daß die hier in der Presse und in Der Kammer unterhaltene Agitation gegen den Vertrag und die Mon­archie im Grunde nur Mittel zum doppelten Emwede war, heute aber, nach erreichter Ausführung und nach gesichertem B Zustande­­­­kommen eines glänzenden Handelsvertrages, nicht mehr­­ angebracht wäre. Wenn es wahr ist, was beglaubigt verlautet, daß Kummer- Vizepräsident Dr. Darrem, in welcher in der rechten Tagung wahre Brandreden gegen die ausbeuterische Politik Oesterreich-Ungarns hielt,­ kürzlich sich sehr entschieden für das Zustandekommen des Vei­trages ausgesprochen habe, muß man doch­ nach tieferen Gründen suchen.­­Mebtere können nur politischer Natur sein. Engelwenigkeiten. (Ernennungen) Merander Balogh und Frau Chritine Simon zum ordentlichen Lehrer, beziehungsweise zur ordentlichen Lehrerin in Bogyon ; Ludwig Horváth zum ordent­­lichen Lehrer in Krapna-Szent-Millds; Wierander Ember und Jule Oravecz zum ordentlichen Lehrer, beziehungsweise zur ordentlichen Lehrerin in Dengeleg ; Wilhelm B . Steinberger zum o­rdentlichen L­ehrer, beziehungs­weise zur ordentlichen Lehrerin im Alfo-Kapnit; Géza Kulcsár zum Pras­­tisanten im Budapester Lottvant. V­erlegt­ wurden: der Gerichtshofrichter Nikolaus Lad. Kepes von Nagybecskeres nad­ Großmardein ; der Bezirks-Unterrichter Ludwig Domjan von Felvincz nac­ Sajó-Szentpeter ; der Erlauer Gerichtshof-Unterrichter Dr. Koloman Bap in den Status der Grundbuchs-Unterrichter. Bom Konsularforp3. Der Grundbesiter Gaetano Grifo Melacr­ino wurde zum unbesoldeten Bizefonsul in Reggia di Calabria ernannt. I · (Statutengenehmigung.)Genehmigt wurden die Statuten: des Stuhlmweißenburger Ra­dfahrer-Vereins, Des Kecs­­femeter Khıbs in Budapest, des Magócser bürgerl. Kasinos, Des Zornaallyaer Eislauf-Bereins und des Gönczer freiwilligen Wetter­­wehr-Bereins. (Der Preßburger Franzislanerthurm) Aus Preßburg wird uns geschrieben: Der aus den Zeiten Mathias Gorvinus’ stammende Franzistanerthurm­, welcher von Sachverständi­­gen als, eine Berle der Gothis bezeichnet wurde und im Borjahre theilwweise abgetragen werden mußte, steht man in seiner ursprüng­­lichen Gestalt neuerbaut fertig da und fol gleichzeitig mit der wahrs­­cheinlich noch heuer stattfindenden Enthüllung des Krönungshügel- Denkmals in Gegenwart des Königs eingeweiht werden. Am Montag wird die Pergament-Denkschrift in einer Kupfer- Tapfel in Die Kugel des Thurmes eingefügt. Die D­enkfrift it ein Meisterwerk der Kalligraphie und entstammt den fleißigen Händen des fünftfirmigen Mitgliedes des Pranzissanerklosters P. gelician Mocsnit der wiederholt­ schon auf dem Gebiet der Malerei Schönes geleistet hat. Auf dem Dokument befindet sich die gedrängte Gesichte des SThurmes in gothischen Lettern und schließt mit den Worten: „Alljon e torony Isten dicsőségére és legyen hirdetője a magyar építő­ művészetnek századokon keresztül“. (&3 möge dieser Ihrem stehen zur Ehre Gottes und möge verbünden die ungarische Bauzunft duch Jahrhunderte.) Das Dokument gedentt der D Opferwilligkeit des Kultusministers Dr. Wlaffics, welcher zum Bau des Thurmes aus dem Studienfond 15.000 fl. bewilligte, der Stadt­­gemeinde, welche 2500 fl. beitrug und dem Weiße und der Unermüd­­lichkeit des Klosters, der Laienbrüder Pankrazius Kiss, Gabriel Nemeth, Silvester Majtényi und Zestrin Horváth, welche im ganzen Lande mit Erfolg sammelten. Auf der Ineren Seite des Dokuments oben in das Wappen des Ordens angebracht. Unterhalb desselben befinden sich die Unterschriften des Provinzials, des Duardians, der­­ Pfatres und sämmtlicher Zarenbrüder. Unter demselben sind zu sehen: das Stadtwappen und die Unterschriften des Bürgermeister-Stell­­vertreters Königl. Nathes Raul Taller (mit der Bemerkung: Bürger­­meister fünfgl. Rath Drörler abwesend), des Obernotärs Theodor Brolly, der Magistratsräthe Kumlis und Andräffy, des Stadt­­hauptm­anns Stefan Kutsera, des Abgeordneten Karl Neikidler, des Stadtpfarrers Titular-Bropstes und Domherrn Edmund Zandt und des Berfassers der­ Geschichte Prebburgs v. Ortvay. Am inneren Rande bestt man von oben nach unten in deutlichen Zetteln die Unterschrift : Frigyes föherezeg. Unter den Unterschriften der Soigen der städtischen Behörde und Zelebritäten ist das große Landeswappen angebracht. Darunter stehen Folgende Unterschriften: Michael Zsilingiy, Staatssekretär im Unterrichtsministerium­ (welcher statt des Ministers unterschrieb), Sofer Friedrich Schuler, Arditett Gyaluz, Vizepräses der Landesvdentmäler-Kommisstion Julius Forster und Dr. Béla Czobor. Millenniumsbilder in Wörishofen.­ Aus Kneipp-Mekta — Wörishofen — wird dem , Bp. 9." geschrieben : Für das Stiegenhaus des hiesigen neuerbauten Warnenspitals „Sneippianum“ widmeten die Erzherzöge Jofef und Jofef August, somte Graf Julius Szécgényi prachtvolle gemalte Fenster, deren künst­­lerische Ausführung allgemein bewundert wird. Das eine dieser Gemälde stellt den heiligen Stefan dar, die Krone Ungarns seiner Batronin anweihend. In den Edken des Bildes befindet sich das erzt­herzogliche Wappen und die Synschrift:" „A magyar millenniumra József magyar királyi herezeg, 1896." Das Fenster des zweiten Stodmwerfes, mit dem Bilde des heiligen Ladislaus geschmückt, zeigt das Wappen des Erzherzog: Josef August und die Inschrift: „A magyar ezeréves jubilenmära József Ágost magyar királyi herczeg, 1896." Das von dem Gr­afen Szeheryi gestiftete Fenster des dritten Stockwerkes bringt die heilige Elisabeth, Almosen spendend, zur Dar­­stellung. Die Inschrift lautet: „Magyarország ezeréves fönnälläsäanak emlékére Széchényi Gyula gróf, 1895. Alle drei Bilder wurden in München ausgeführt. Jubiläum Die Gemeinde Kleinpest feiert morgen, am 2. August, das Jubiläum ihres 2djährigen Bestandes. Der Feier werden auch Vertreter der Hauptstadt und des Komitats Pest-Bilis-Solt-Kis-Kun beiwohnen. Es gibt wenige DOrtschaften im Lande, welche sich eines so schnellen Aufschwunges rühmen können, ‚wie die Gemeinde Kleinpeit. Noch vor dreißig Jahren­ standen dort, wo heute Die, Gemeinde sich ausdehnt, elder und Wiesen, ‚weldhe zu Gödöld gehörten, erst als ein Theil der Gödöllder Domänen al Krömmungsgeschens in den Belig Sr. Majestät gelangte, wurden die­se Wälder von mehreren hauptstädtischen Spekulanten angelauft, welche aus der rapiden Zunahme der Hauptstadt folgerten, daß sich auch der Werth dieses so nahe zu Budapest gelegenen Gebietes in kurzer Zeit heben wird. Sie hatten sich hierin auch nicht getäuscht, denn der Breis der Bau­gründe, der anfangs nur 80 Kreuzer pro Quadratklafter betrug, it heute bereits fast auf das Zehnfache gestiegen. Anfangs stellten sich als Käufer für die Baugründe nur einige Fabrik­arbeiter ein, die in den Stofefstädter, Franzstädter und Steinbrucher Fabriken ber­­chäftigt waren,­­ und die sich h­ier einige Hütten bauten. Später fanden sich jedoch­ auch andere Käufer und es entstand eine Billa neben der anderen. Im Jahre 1871 war die Ein­­­wohnerzahl der Bukta bereit­s auf einige Hundert gestiegen, und die t­eihweise schon den intelligenten Ständen angehörenden Bewohner hielten die Zeit für genommen, um sich als selbstständige Gemeinde unter dem Namen Kieinpeit zu fanstiruiren. Nachdem ihr bezügliches Gesuch vom Weiter Komitat grünstig erledigt worden, wählten sie ihren ersten Gemeinderichter in der Berson Franz S­­­oz­wajffers, und seither ist die Gemeinde fortwährend in raschem Aufschwung begriffen. Fast jedes Jahr entstand eine neue Gasse, es wurde eine große Anzahl gemeinnügiger Anstalten errichtet und die Einwohnerzahl stieg im Jahre­ 1886 bereits auf 2000. In diesen Jahre wurde die nach Szent-Lőrinez führende Prizinalbahn aus­­gebaut, und von dieser Zeit an nahm die Zahl derjenigen, die in Kleinpest Sommeraufenthalt nahmen, immer mehr zu. Im zwei Jahren Schon hatte sich die Gmwwohnerzahl verdoppelt, und die ur­sprünglich parzellirten 811 Baugründe erwiesen sich als viel zu wenig, so daß von Ceite Steinbruc­hs und von Seite Kofuthfelvad zwei große Güter parzellirt werden mußten. Heute wohnen in Slempert bereit 10.000 Seelen und die ursprüngliche Bukta­it zu einem blühenden Stüc Erde geworden. In diesen Jahre wurde auch eine prächtige katholische Kirche erbaut, welche zum Andenken an den ver­­ewigten Kronprinzen den Namen „Rudolf-Votiv-Kirche“ führt, und auch die anderen Konfessionen besigen bereits seit längerer Zeit hübsche, wenn auch nur provisorische Gotteshäuser. Es gibt­ mehr als eine Provinzstadt, welche diese Gemeinde um ihren Wohlstand beneiden könnte. E Der Bejun­­ner. Ausstellungs­.­­m Freitag, 31. Juli, wurde die Millenniums-Ausstellung von 8702 Personen mit Tagesgarten besucht. Im Monat Juli besichtigten . 435.222 Personen die Ausstellung, so daß die ersten drei Monate, somit die Hälfte der Ausstellungs-Saison, eine Besucherzahl von 1.545.733 Personen aufweisen. I­n dem entsprechenden Zeitraume des Jahres 1885 waren 833.269 Besucher in der Ausstellung. Landeskongreß der Gemeinde und Kreis­notäre) Zur Theilnahme. an dem in der Ausstellungs-Festhalle am Montag unter dem «Protestorate des Ministers des Innern, VBerczel, stattfindenden Kongreise der Gemeinde» und Kreisnotäre haben sie bisher mehr als 1200 Theilnehmer gemeldet, von denen zahlreiche Schon in Budapest eingetroffen sind. Das Vorbereituungs­­bureau des Kongresses („Hotel Bannonia“) entwicelt rührige Thä­­tigkeit und ertheilt bereitwilligst jede Art von Auskünften. Auf dem Koitareife wird der Vertreter der Negierung voraussichtlich über die bevorstehende Verwaltungsreform sic) äußern. Morgen um 10 Uhr Vormittags findet im großen Saale 908 Komitatshauses die General­versammlung des Landesvereins der Notare statt. Fremdenverzehr. Im Laufe des gesternen Tages sind 14.672 P­ersonen in den Budapester Bahnhöfen eingetroffen und 14.370 Personen aus der Hauptstadt abgereift.­­ Im verfroffenen Monate Juli sind insgesammt mit den verschiedenen Eisen­­bahnen 529.939 Fremde in Budapest eingetroffen. Mit Schiffen und anderen Verkehrsmitteln sind hier im Monate Juli mehr als 100.000 Personen angekommen. Abgereift sind im verfroffenen Monat 521.926 Personen. « (Provinzbesucherin­ der Ausstellung.)Bei der Ausstellungs-Dirersion haben sich für die Zeit vom 1. bis 10. Au­gust 814 Gewerbetreibende aus der Provinz zum Besuche der Aus­stellung gemeldet. Die Ge­werbetreibenden kommen in acht Gruppen aus jechs Provinzstädten in Die Hauptstadt, wo sie drei Tage ver­­bleiben. — Die Direktion der Kunsthalle hat sich mit dem Ansuchen an die Ausstellungs-Dirertion­ gewendet, daß die Kartenhefte, melde für Schüler, Gewerbetreibende und Oberbauer zur Ausgabe gelangen, mit einer Legitimation versehen­­ werden sollen, gegen deren Ver­weisung die Ausstellung der Kumsthalfe für den ermäßigten Eintritts­­preis von 10 fr. besichtigt werden kann. Die Direktion der Aus­­stellung hat bereits Verfügung getroffen, daß den Kartenheften Diese Legitimation beigelegt werde. i Eofiot tartet nicht am Stefanspreis) Der höchste Favorit, den der Et. Stefanspreis seit seinem Bestehen gesehen hat, ist „Tokio“, und die Buchmacher lehnten jede größere Wette bereits mit Dold8 von 2:1 ab. Diese Wetten sind schlecht, und zwar ‚doppelt schlecht, weil , Totio"im St. Stefanspreis überhaupt nicht laufen 101, somit an nicht gewinnen kann. Strafe in der Sutefabrik­ Heute Vormittags haben in der Neupester Sutefabrik 1400 Arbeiter und Arbeiterinen wegen Zahndifferenzen Die Arbeit eingestellt. Die Stirlenden verhalten st ruhig, ·­­ Mederfahren.­ Die, unter Aufsicht der Sittenpolizei stehende 22jährige Frau Paul Talos geb. Katharine Horváth, eine enragirte Nachfahrerin, wide heute Nachts 2 Uhr auf der Andraffgstraße, während sie im vafdierten Tempo dahinfuhr, von einem Miethwagen überfahren und schwerverlegt von der Rettungs­­gesellschaft ins Rochusspital befördert. Taschendiebstahl. Dem Notar Karl Bardy aus Soborzin wurde heute während der Eisenbahnfahrt von Szolnor nach Budapest die goldene Taschenuhr und eine Baarschaft von 200 Gulden gestohlen. Der Langfinger blieb­­ umbenannt. Das­ Leopoldstädter Bostamt­ ist aus seinem bisherigen Lokale (M­ölergasse Nr. 29) in die Fägergasse Nr. 7 übersiedelt; es wird daselbst morgen, Sonntag, seine Thätigkeit aufnehmen. Der Fahtenverkehr auf der Budapest- Neupester elektrischen Bahn) Die Diversion der Budapest-Neupelt-Rakos-Bal­taer eleftrischen Bahn hat dem haupt­­städtischen Magistrat das Betriebsstatut für den demnächst zu eröffnenden Frachtenverkehr unterbreitet. Der Verkehr wird ein Transito- und ein Zotalverzehr sein und sind folgende gradtjábe präliminiet: Für Personengepäck oder Lebensmittel wird ohne Nütlicht auf die Entfernung nach Stüden bis zu 20 Kilogramm 5 Kreuzer, von 20 bis 50 Kilogramm 10 Kreuzer berechnet. Ein Stüd, das mit der Hand getragen werden kann, wird als 20 Kilo­­gramm miegend betrachtet, ein solches, welches ein Mann nur leicht tragen kann, wird als über 50 Kilogramm schwer betrachtet. Fracht­­güter zahlen pro Kilometer bis zu 1000 Kilogramm 50 Kreuzer, für das Mehrgemicht it die Hälfte dieses Frachttages zu bezahlen. Für umfangreiche Waaren erhöht sich der Frachting von 50­­ auf 60 Kreuzer. Bei ganzen Wagenladungen (5000 bis 10.000 Kilo­­gramm) tt nach jedem begonnenen 1000 Kilogram­m und Kilometer 20 Kreuzer, bei halben Wagenladungen nach jedem begonnenen 1000 Kilogramm und Kilometer 30 Kreuzer zu bezahlen. Für jeden Stad­tbrief sind 10 Kreuzer Manipulationsgebühr, für Aus- oder Einladung (wenn nicht von der Partei besorgt) nach je begonnenen­ 1000 Kilogramm 20 Kreuzer, für Umladung 30 Kreuzer zu bezahlen. A­n Wägegebühr wird nach 1000 Kilogramm 20 un­d 10 Kreuzer, ferner bei ganzen Wagenlad­ungen eine Zählgebühr von 1 fl., nach halben Wagenladungen eine solche von 50 Kreuzern­ eingehoben werden. Die Bewegung des Krahns foltet nach je begonnenen 1000 Kilogramm 5 Kreuzer. Die Lagergebühr wird drei Tage nach Hoffn­ung der Partei mit 20 Kreuzer nach je begonnenen 1000 Kilo­­gramm berechnet. Die Bestellung eines besonderen Lastwagens testet 50 Kreuzer, die­­ Benügung von Deden 1 fl. Bei Verpflichtung der Aufgabe größerer F­rachtmengen werden­­ fallwreise Refaftlen bemilliat. Die Budapester Straßenbah­n-Gesellschaft­ hat beim Magistrat die Pläne für die von der Ruminkellinie ab­­zweigenden elektrischen Bahnlinien Leopoldifeld und Hidegvölgy und fü­r die vom Gidbahnhof zum gartasvölgyer Friedhof führende Linie eingereicht. Vom Irrenhaufe im Leopoldifeld bis zum Hideg­­völgy sind Straßenregulirungs-Arbeiten und Gxrpropriationen vor­­zunehmen, welche die Hauptstadt duchführen soll. Todesfall. In Arad starb gestern der pensionirte Arader Oberlehrer der ir. Gemeinde Wilhelm Ottenberg im Alter von 74 Jahren nach längerem Leiden. Zur K Katastrophe in Fünftirchen) Man telegraphirt aus Fünflichen. Erzherzog Friedrich ließ heute durch seinen Güterdirektor bei dem Obergespan des Baranyaer Ko­­mitats, Kardos, seinem Beileid über die Katastrophe Ausdruck ver­ leihen, von welcher die Stadt betroffen wurde. Zugleich sandte er als Unterstügung für die ärmeren V­erwundeten 400 fl, Bürgermeister Aidinger erhält noch immer zahlreiche Erkundigungsdepeschen. Auf­ die Depesche des Landesvertheidigungs-Ministers Baron Fe­­­jerväary antwortete der Bürgermeister, daß das Pulver fünfzig Löcher in seinen Körper geschlagen habe, die Werzte­ haben aber die Wunden zugenäht, und keine Lüge gelassen, durch welche sein Leben hätte entfliehen können. .­­. e­iner Korrespondent-Schreibt ung: (eine Entführungsgeschichte) Unter Debre­­In Vorstadttreffen bildet eine pifante Entführungsgeschichte allgemeinen Gesprächsstoff. Eine Klein­schänfe, die sein Wirthshausschild brauchte, weil eine schöne Wirthin das Maß handhabte ist vermailt: einer der besten Stammgäste, ein verheiratheter Lohnkutscher, hat die schöne Frau Wirthin entführt, obwohl er ein Dnfreund ihres Mannes und der Vathe ihrer Kinder war. Der Don Yuan vom Kutschbode hat seine eigene Frau hübisch daheim gelassen, dafür aber hatte die Wirthin ihre vier schönen Kinder, deren ältestes bereits acht Jahre zählt, mit sich genommen. Als die Liebenden aus dem Neste flogen, war der Wirth nicht zuhause, und als er dann heimkam, öffnete ihm ein zurücgelassenes Schreiben der Frau Gemahlin endlich die Augen. Die Trenlofe schrieb, ihr Mann möge sie vorderhand nicht zurückerwarten, sie gedenke sich eine geraume Zeit lang dem häuslichen Herde fernzu­­halten. Zur Wegzehrung habe sie von dem Vermögen ihres Mannes 600 Gulden mitgenommen. Der Lohnkutscher hatte Pferde und Wagen veräußert, und so hatten sie ein hübsches Stimmchen bei­sammen. Iteressant ist, daß der rebt so plöglich zum Steohmwitwer gewordene Wirth seine Frau vor dreizehn Jahren aus ihrem jüdischen Elternhause ebenfalls entführt hatte. Das Mädchen seh sich damals taufen, um ihren Entführer heirathen zu können. Die hätte sie die Mühe ersparen können, da ihr gegenwärtiger Entführer Nr. 2 gleichfalls Israelit ist. (Das Drama der Königin) Man schreibt aus Mein­land: In Monza it König Humbert angekommen; er ist das erste Mal, daß er nicht den Schluß der Parlamentsfigungen abgemartet hat. Der König sieht sehr angegriffen aus, ex­it­raum ein an­gehender Fünfziger, ist aber in Folge der unglückeligen Ereignisse in Afrika um­ zehn Jahre in der kurzen Zeit gealtert. Die Königin Margherita hat sich in Menza auch von jedweden Verkehr mit der Oeffentlichkeit abgeschlossen. Gingem weihte behaupten, daß sie augenblicklich damit beschäftigt ist, die leßten Szenen eines Dramas zu Ende zu schreiben, 098 diesen Herbst unter einem undurchsicchtigen und undurchdringlichen Pseudonym das Rampenlicht erbli­en soll. Gefällt das Stüd, so wird es in alle Sprachen übersett werden ; der Neinertrag soll zu wohlthätigen Zmeden bestimmt sen. Der durchgebrannte Affendasis­ gelangt ge­legentlich des heutigen Heftes in außerordentlich h­umoristischer Be­­­­arbeitung auf die offene Bühne von Os-Budavara. Die einzenen Rollen wurden durch die besten Kräfte des­ Bigbinház übernommen. Auch Gyöngyi bereichert das Programm dich eine föstliche Biege: „Goldstein St­ammi­ Os-Budavara“. Theater für heute: Nationaltheater: "Bänk bán". — Königliches Opernhaus:­ „Otello“. — Luft­­spiel-Theater: "A . helyettes". — Mollstheater: Geschloffen. — Sommertheater im Stadtwäldchen: „Bem apó hadjárata és Szeben ostroma". — Christinen­­tädter Arena: „A két tacskó", doch die Untersuchungshaft als verbüßt erklärt mich. Meoriz G daab wurde wegen des Vergehens der Hehlerei zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt, welche Strafe ebenfalls durch die Untersuchungs­­haft als verbüßt erlärt wurde. Beide Angeklagten wurden sofort auf freien Fuß gefeßt. Das Urtheil erwuchs in Rechtskraft. Ein sauberes Konsortium. Am 19. Feber d. J. standen vor dem Budapester Fön. Strafgerichtshöfe des Verbrechens des Diebstahls, der Dokumentenfälschung, des Betruges und der Hehlerei, sowie der Theilnahme an diesen Verbrechen angeklagt der Agent Alexander Schleifinger, die Handlungsgehilfen Siegfried Tur­­teltaub, Ferdinand Berger, Ferdinand Lichtenstein und Julius Liebermann, die Private Emma Intel und der Landwirt Johann Balázs. Die Verhandlung mährte zwei Tage, und trug dem Die Angeklagten beharrlich leugneten, die ihnen zur Haft gelegten Verbrechen verübt zu haben, wurden dieselben auf Grund der vorgelegenen schmerziegenden Sindizien dennoch sämmtlich verurtheilt, und zwar; Merander Schlesinger zu sieben Jahren Zuchthaus, Siegfried Turteltaub zu fünf Jahren Zuchthaus, Johann Balázs zu sechs Monaten Kerker, Ferdinand Lichten­­stein zu einem Monate Kerker, Julius Liebermann zu einem Jahre und sechs Monaten Kerker, Ferdinand Berger zu zehn Monaten Kerker und Emma Gintel zu drei Tagen Haft. Gegen dieses Urtheil meldeten sämmtliche Angeklagten die Berufung an. Vor einigen Tagen referirte der fün. Tafelrichter Dr. Johann Tarnati im Ferialsonate der Budapester fün. Tafel diesen Straffall. Die Fön. Tafel änderte das erstinstanzliche Urtheil insofern ab, als sie die Strafe Alexander Schlesinger’s auf sechs Jahre herabfegte, in welche Strafe 1 Jahr und 8 Monate der Untersuchungshaft eingerechnet werden. In Die Strafe Siegfried Turteltaub’3 wurden 1 Jahr 6 Monate, in die Strafe Lulus Liebermann’ 1 Jahr 4 Monate der Untersuchungs­­kelt eingerechnet. Im Medrigen wurde das Urtheil der ersten Instanz ertätigt. tlippi und J3rma­ der Gemeinde Kleinpest) Gerichtshalle. Diebstahl. Am 21. Mai v. a. erstattete die Budapester Lederwaaren-Firma Sofef Radig u. Sohn gegen die bei ihr für Tag- Lohn angestellten Arbeiter David Hauser und Morg Schaab die Anzeige, daß Diese aus dem Geschäftslokale Ledermwaaren im MWerthe von 500 bis 600 fl. entwendeten und von Budapest sich nach Preßburg und Wien begeben haben. Beide wurden dingfest gemacht. David Yauser war während der Untersuchung geständig, Leder­mwaaren im Gesammtmerthe von 16 fl. aus dem Kadis’schen Geschäfte gestohlen zu haben, leugnete jedoch ganz entschieden, sich mehr als diese, geringe Duantität Leder unrechtmäßig angeeignet zu haben. Mori­ Schaab leugnete, das ihm zur ab­ gelegte Verbrechen über­­haupt begangen zu haben. Iin dieser Strafsache fand heute vor dem Budapester fünf Strafgerichtshöfe unter VBorfi des fön. Tafel­richters Ernst Tóth die Schlußverhandlung Statt. Die Anklagebehörde vertrat Vizestaatsanwalt Elemér Sánta, als Vert­eidiger fungirten die Advokaten Ladislaus M ó f­e­r (für David Hauser) und Wild. Fried (für Moriz Schaab). Die heutige Schlußverhandlung war eigentlich fon die dritte in dieser Angelegenheit, da ein Zeuge, auf dessen Aussage der Gerichtshof Gericht legte, bisher nicht auffindbar, war. Heute endlich it der Zeuge erschienen. Der Angeklagte Hauser bleibt dabei, daß er bloß ein Bündel Ziegenleder im Werthe von 16 fl. entwendet habe. Der Angek­agte Schaab leugnet, an dem Diebstahle betheiligt gewesen zu sein. Der heute erschienene Zeuge, Schuster­­gehilfe Eduard Kohn, deponirt belastend für Schaab. Nach Schluß des Demeisverfahrens beantragt Vizestaatsanwalt Elemér Santa, beide Angeklagten wegen des Verbrechen­s des­ Diebstals zu ver­urtheilen. Vertheidiger Ladislaus Móses sieht Hinsichtlich seines Klienten blos Das Bergehen des Diebstahls erwiesen, und bittet, die­­ monatliche Untersuchungshaft des Angeklagten als Strafe zu bemessen und den Angeklagten sofort auf freien Fuß zu fegen. Ber­theidiger Wilhelm Fried sieht gegen seinen Klienten gar nichts erwiesen und bittet um einen Freispruch. Nach längerer Berathung verkündet­­ der P­räsident das U­rtheil des Gerichtshofes, Dem­­ gemäß David Hauser wegen des Vergehens des Diebstahls zu 5 Monaten Gefängniß verurtheilt wurde, melde Freiheitsstrafe Ä Telegramme des „Belter Lloyd“, Wien, 1. August. Orig -Telegr) Fürstin Pauline Metternich ist heute hier eingetroffen und begibt sich nach Reichenhall. Wien, 1. August. (Orig.-Telegr.) Der serbische General-Rost- und Telegraphendirektor Theodor Stefanopics hat heute Wien nach längerem Aufenthalte verlassen und sich nach Belgrad zurückbegeben, nachdem er seinen hiesigen Aufenthalt in Folge­auftrages seiner Regierung zum eingehenden Studium der Bost-, Telegraphen- und Telephon-Anstalten benust hat. Bien, 1. August. Orig.-Telegr.­ Im städtischen Waisen­­hause fand heute eine Gaserplosion statt, bei welcher ein­­ beschäftigte­r Monteur ziemlich Lehler verlegt wurde. Bülih, 1. August. Für die Opfer der Ausschreis­­ungen in Züri sind zahlreiche Liebesgaben eingegangen. Von amtlicher Seite wird mitgetheilt, daß die Blättermeldungen, manach eine oder mehrere Personen den bei den Unruhen erlittenen Verlegungen erlegen seien, unbegründet sind. Die Obduktion der Leiche des Kaufmannes Levy ergab unzweifelhaft, daß ein Mord vor­­liege. Der Thäter it unbekannt. Zürich, 1. August. Die sozialistis­che Vereinigung der in der Schweiz lebenden Italiener hielt eine von 1500 Italienern besuchte Versammlung ab. Dieselbe nahm eine Entschließung an, welche sich gegen­ die Messerhel­den ausspricht und si mit den Arbeitern der übrigen Länder solidarisch erklärt. Paris, 1. August. Die Mehrzahl der Blätter hält den Besuch des Kaissers von Rußland in Stanfreich für sicher Derselbe würde am 15. September in Brest oder Cherbourg landen und direkt nach Angoulême gehen, wo er der Schlußrevue der dortigen Drandver beimohnen sei. Ob er Bacis besuchen werde, sei noch unbefaunt. Rom, 1. August. Heute Morgen wurde die Herzogin Isabella von Genua auf dem Schlosse Aglie in Pie­­mont von einer P­rinzessin glücklich entbunden. Mutter und Kind erfreuen sich des besten Wohlseins. Madrid, 1. August. Die hiesigen politischen Kreise halten den Ausbruch einer Ministerfrise für un­mittelbar bevorstehend. Windrid,1.August.Eine Depesche aus Cuba meldet einen Zusammenstoß zwischen der Kolonne Rodriuez und der Insurgentenbau de Arbolay in der Provinz Cienhuego. Die Nebellen hatten 47 Tödte, darunter ihren Chef Arbolay, und zahl­­reiche Vermundete. San Sebastian, 1. August. Der König fiel Mitte moch vom Bicyele und erhielt hiebei im Gesicht leichte Kontusionen. Gestern unternahm der König seinen gemahnten Spaziergang. London, 1. August. Wie die " Gazette" meldet, verlieh Die Königin dem Prinzen Karl von Dänemarks das Orok­­reuz der Militärklasse des Bath-Ordens. London, 1. August. Da Oberhaus nahm die irische Bodengeießnovelle in zweiter Lesung nach achtstündiger Debatte ohne namentliche Abstimmung an. London, 1. August. Sigung des­ Unterh­aufes.­ Bei der Debatte über den Ausgaben-Grat des Handelsamtes erklärte der Präsident des Handelsamtes Ritchie in Betreff der Frage der Einfuhr­en in Gefängnissen angefertigten Waaren, daß der Schriftenwechsel mit den auswärtigen Regier­rungen noch nicht vorgelegt werden künne, weil Deutschlands Ant­wort no) nicht­ eingegangen sei. Wenn die Unterhandlungen "mit den auswärtigen Negierungen nicht dahin führen, daß diesen Handel Einhalt getan wird, so werde die Negierung eine entsprechende Vorlage einbringen. London, 1. August. Der Sozialisten-Kongreß nahm einen Bericht an, welcher sich für die Abschaffung der fehlenden Heere und deren Eriag durch nationale Bürgerwehren, sowie für das internationale Schieds­­gericht ausspricht. Paris,1.August.Wie die»Agence d­as­««Jaus» Athen meldet,versichere man dort selbst,daß die Pforte die kretensischen Forderungen en bloc verwerfen werde.Derselben Quelle zufolge habe ein neuerlicher Zusammenstoß zwischen Truppen und Aufständischen in Mazedonien unter der mohamedanischen Bevölkerung in Salonichi große Erregung hervorgerufen. Die griechische Regierung hat aus Erstellungen,welche von Seite der Konsuln und des General Gouverneurs von­ Kreta erhoben wurden,beschlossen,die Abreise von Freiwilligen­­­­­ Athen,1.August.Der neu ernannte rumänische Gesandte Bengesco hat dem Könige sein Beglaubigungs­­­schreiben überreicht. Belgrad,1.Augu­st.Die Blätter beziffern das Defizit pro 1895 mit acht Millionen.Davon entfallen sechs Millionen auf den Minderertrag der Staatseinnahmen und zwei Millionen auf Kreditüberschreitungen in den Staatsausgaben­(»Ung.Post­«). Belgrad,1.August.Die von ausländischen Blättern reprodus­zirte Mittheilung des „Ddjel” über einen angeblichen Eingriff des Finanzministers in die autonome Monopo­lklasfe, sowie über deren Nevision dur) Baron Leyffac wird von Tompetenter Seite als gänzlich erfunden bezeichnet. Cairo,1.August.Die Cholera ist im Zunehmen­ bes­triffen.Donnerstag sind 216 Neuerkrankungen und 180 Todesfälle vorgekommen London-1-Au­gust.Dem­»Dain Telegscaph«wird aus Pretoria gemeldet:Präsident Krüger hatte keine Telegramme im­ Betreff des Prozesses Jantessojr erhalten.Von einer Ab­­sicht der Regier­ug,sich fü­r eine Milderu­­g­ der Urtheilssprüche zu verwenden,ist nichts bekannt. Ø Reme IL August Der Zeitun­g»Dampfboot«s ging eine Meldung aus Liebau zu,wonach dort selbst seit Mittwoch eine furcht­­­bare Feuersbrunst würde.Bis gestern seien so Gebä­rde, darunter das Postcmtt,niedergebrannt.Die telegraphische Verbindungs ist unterbrochen­.Die Feuerwehr steht dem Brande machtlos­ gegenüber- Das Feuer solliix eine­­ Petroleumspeicher ausgebrochen sein.Dein Schaden ist sehr beträchtlich. T- - - s« Unruh­en in der Gii­lse L A

Next