Pester Lloyd, September 1896 (Jahrgang 43, nr. 212-235)

1896-09-01 / nr. 212

x Budapest, 31. August. — Das Abgeordnetenhaus, das binnen drei Tagen seine Arbeiten wieder aufnimmt, wird allem Ermefsen nach bald genug die Erfahrung machen, daß es ganz und gar von den Ausgleichsfragen beherrscht ist, einerlei, ob Diese in Geiäßentwürfe gefaßt vorgelegt werden oder nicht. Ra, jene Herrschaft du­rfte sich voraus­­sichtlich dermaßen intensiv bethätigen, daß sie unter Umständen über Sein oder Nichtsein Des gegen­­wärtigen Reichstages entscheiden künnte. Wie es um die angerparlamentarische Ausgleichs­­situation beschaffen it, kann im Wesentlichen wohl als bekannt vorausgesegt werden. Ueber das Zoll- und Handelsbündniß sind die beiden Regierungen ,don im vorigen Monat zu voller Einigung gelangt, und zwar auf einer Basis, welche den berechtigten Forderungen Ungarns, insbesondere Hinsichtlich der Verzerrungssteuern, durchaus entspricht. — Die Quotenfrage befindet sich nach wie vor im Stadium eines verwidelten Prozesses. Wahr­­scheinlich gegen Mitte September wird die ungarische Quoten- Deputation ü­ber die Antwort auf das zweite Nuntium der österreichischen Deputation bewathen, und man weiß ja, Daß auch in dieser Antwort der prinzipielle Standpunkt, den Die Deputation in ihrem ersten Nem­itium vertreten hat, fest­gehalten werden wird. Ob alsdann die beiden Deputationen zu mündlichen Verhandlungen zusammentreten, oder ob man die Aussichtslosigkeit aller weiteren Erörterungen deklariren wird, das dürfte in dieser Stunde noch eine offene Trage sein. Thatsache jedoch is, daß Die ungarische W Re­­gierung feinerlei Verpflichtungen be­züglich der Quote eingegangen ist und Daß sie also für den Fall, als an die beiden Regierungen die Aufgabe herantreten sollte, ihrerseits den Parlamenten Vorschläge zu machen, völlig freie Hand haben würde. — Was die Bankfrage betrifft, so ist, wie wir an anderer Stelle ausführlich mittheilen, insofern eine günstigere­­ Wendung eingetreten, als gestern eine neue Basis gefunden wurde, auf welcher die Verhandlungen mit Aussicht auf Gelingen fortgefegt werden können. Dies ist der Stand der Ausgleichsfragen und es er­gibt sich somit, das über das Zoll- und Handelsbinding dem Abgeordnetenhause idon jecht eine Vorlage zugehen könnte, wobei es nur Darauf anfäme, daß die Opposition bereit sei, die Angelegenheit nach ihrem inneren Gehalte und losgelöst von allen taktischen Elementen zu trafüiren, damit das Zoll- und Handelsbü­nding noch vor Schluß des laufen­­den Jahres erneuert und die Kündigung vermieden werden könne. Allein nach allen bisherigen Kundgebun­­gen zu verheilen, wäre Dies ein eitles Hoffen. Die Unabhängigkeits-P­artei aller Schättigungen würde selbst­­verständlich schon darum, weil sie gembdräglich die wirthschaftliche Trennung will, von den „äußerten parla­­mentarischen Mitteln” Gebrauch machen ; die Nationalpartei aber formulirt das Ytuncu­m zwischen Quote und Zoll­ und Handelsbindung und würde also, wenn auch aus anderen Gründen, als die äußerste Linke, ebenfalls die „äußerten parlamentarischen Kampfmittel”, daß heißt: die Obstruktion anwenden. Darauf haben wir seden vor Wochen aufmerksam gemacht und wir konnten uns seinen Augenich­t darüber täuschen, daß vermöge der Kürze der Zeit, die dem gegen­­wärtigen Reichstage noch zugemessen it, die Opposition thatsächlich die Macht hat, die Erledigung jeder Ausgleichs­­vorlage zu vereiteln. Wir halten es nun sie schlechthin undenkbar, dag die Regierung dieser Erkenntniß sich verschließen, oder geneigt sein sollte, ihren Kalkül einzig und allein auf Die Willfährigkeit oder die Mäßigung der oppositionellen Parteien zu grü­nden. Ja, wenn mit Sicherheit angenommen werden kann, daß das Boll und Handelsbündung, von dem „ganzen Komplex des Ausgleichs" getrennt, nan der­ entschiedensten­ Ablehnung und der systematischen Obstruktion seitens der­ vereint operirenden oppositionellen Parteien begegnen wü­rde, muß dann nicht­ die Erwägung si geltend machen, ob es gerathen sei, dem Hause überhaupt noch die Erledigung­ des Holz und Handelsbündnisses zuzum­uthen und es nicht zweckmäßiger wäre, ich meine Vorlage über die MGO JO TTL Jed­er Verlängerung 0698 br» stehbenden Verhältnisses zu machen? Aller Wahrscheinlichkeit nach wird man Dieses Aus­­kuniftsmittel, das ja in der Geschichte des wirthschaftlichen Ausgleich nicht ohne Beispiel ist, versuchen müssen. Und hier ist der kritische Punkt gegeben, auf welchen wir ein­gangs dieser Zeilen hindeuteten, der Punkt nämlich, an wel­­chem unseres Erachtens das Existenzproblem des gegenmmär­­tigen Reichstages zur­ Austragung kommen dürfte. Denn angesichts der parlamentarischen Konstellation, kraft welcher es derzeit in den Händen der oppositionellen Parteien liegt, die Arbeit des Hanfes zu einer“ völlig unfruchtbaren zu machen, it auch dafür seine Bürgschaft geboten, daß ein Ausgleichsprovisorium — bessere Chancen haben wü­rde, als die definitive Lösung der wirthschaftlichen Fragen. Soll die Negierung es nun geschehen lassen, daß der oppositionelle Widerstand sich erfolgreich bethätige und auch die provisorische Verlängerung des Zoll- und Handels­­bü­ndnisses vereitle, oder soll sie nicht lieber dem grausamen Spiele, bei dem doch nichts zu gewinnen steht, ein Ende­ machen und den Neidhstag auflösen? Di­e Frage it es, über welche unseres Erachtens Die Negierung blüffig werden muß, so lange noch die Möglichkeit geboten ist, die Neuwahlen zur rechten Zeit vorzunehmen . Die Antwort aber auf diese Frage kann nur aus der Stimmung heraus formulirt werden, welcher man im Hause, eigentlich bei der Opposition begegnen wird. Das halten wir für völlig ausgeschlossen, daß die Regierung weitläufige Experi­­mente anstelle, ehe sie den entscheidenden Schritt unternimmt. Will die Opposition den Kampf a outrance führen und zwar einen unsachlichen Kampf, da ja mit dem­­ Ausgleichs­­provisorium­­ seiner Lösung präjudizier wird, so­llt es besser, die wählende Nation zum Schiedsrich­­ter anzureufen — und es kann sein Zweifel bestehen, wie der Schiedsspruch ausfallen wird, ja die oppositionellen P­arteien selbst können darü­ber nicht in Zweifel sein. Der Schlüssel der Situation wille alsdann wieder dort liegen, wo er seine natürliche Stätte hat, bei der liberalen Partei, die nie populärer war im Lande als lebt, und bei der Regierung, die sich in gleichem Maße des Vertrauens der Krone, wie der Unterfrügung der liberalen Majorität­ erfreut. Kurz, um Alles in einen Sab zusammenzufassen — dem Beruuc) einer Obstruktion kann wirksam nur doch den rechtzeitigen Appell an die Nation begegnet werden. Und von den oppositionellen Parteien wird es somit­ abhängen, ob das gegenwärtige Abgeordnetenhaus sich ausleben oder bald zu seinen Vorfahren versammelt werden soll. P­etersburger Kabinets ein Zug verschloffeter, man künnte fast jagen, petrifizirter Zurüdhaltung übrig geblieben, ‚die erst nach dem Regierungsantritte Nikolaus’ II. einer freieren und sympathischeren Auffassung gewichen it. . Darum war auch seinerzeit Fürst Lobanoff unter allen Diplomaten Ruß­­lands die­­ geeignetste­ Persönlichkeit, diese Auffassung nach dem Tode Giers’ weiter auszubilden und die Beziehungen zwischen den Kabineten von Petersburg, Wien und Berlin — bei aller Aufrechterhaltung der vorgefundenen Traditionen — so freundschaftlich als möglich zur gestalten. Fürst Lobanoffe Rostomsty war schon als Botschafter in Wien, welchen Bosten er zwölf Jahre bekleidete, im Besige der sozialen und politischen Sympathien unserer Monarchie. Er verstand es, unter den wechselvollsten Stim­­mungen und Strömungen die guten „Beziehungen zwischen den Kabineten von Wien und Mietersburg aufrecht zu­erhalten und darum erregte auch seine Ernennung zum Minister des Aenkern zu Anfang des vorigen Jahres eine allgemeine Befriedigung in Oesterreich-Ungarn,. Fürst Lobanoff hat sie nicht nur als junger Diplomat seine Spuren im Orient verdient; er vertrat auch in sehr schwierigen Beiten, unmittelbar nach den Friedensschlüssen von Bars und Berlin, Rußland bei der Hohen Pforte. Ihm war es vorbehalten, nach zwei Kriegen, welche die Existenz der Türkei ernstlich bedroht hatten,­­ die normalen Beziehungen zwischen Peters­­burg und Stambul herzustellen. Erinnert man sich nach der erfolgreichen vermittelnden Thätigkeit, welche Fürst Lobanoff zu Ende des Jahres 1887 entwicklte, als nämlich die Be­ziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland eine geradezu bedrohliche Spannung angenommen hatten, dann versteht man, warum nach dem Tode Giers’ die Ernennung ‚des „Diplomaten des Friedens“ — wie man gobanoff in Rußland nannte — in ganz Europa allgemeine Befriedigung erregen mußte. Dem verstorbenen Staatsmanne war es wohl anderthalb Jahre vergönnt, die auswärtigen Angelegenheiten des Czarenreiches zu führen, doch genügte auch Diese . Kurze Zeit, Die hervorragenden Qualitäten Lobanoff’S ins beste Licht zur Stellen. Seine aktionslustigeren Gegner an der Nema sprachen wohl immer nur von dem großen Glückk des Ministers, wenn es galt, dessen Erfolge zu ionstativen und zu beurtheilen. Indessen pflegen unfähige Bolizifer nicht immer, das Zeit nur kurze Zeit Glück zu haben, zumal sie sehr oft nicht einmal den glücklichen Zufall auszuwügen ver­­stehen. Wer immer. Glück in der­ Politik. hat, der defikt gewiß auch­ Talent — das hat auch Fürst Lobanoff bewie­­sen. Seine Gegner wollten sein Talent nicht zugeben, da er stets die N­eflame verschmähte, si­ll-und ruhig sein Amt vergah und niemals zugeben wollte, daß ein einzelner Mensch Wunderdinge im politischen eben­ zur­­ verrichten vermag. Lobanoff gehörte zu jenen Staatsmännern, welche ihre Hände nicht in jedes Spiel stehen, welche die naturgemäße Entwicklung der Dinge ruhig abwarten und sich damit­ besz­­nügen, die dargebotenen Gelegenheiten zu erfassen und auszıilgen. „Lau­fen Sie mir nur machen, Sie werden auftieden sein,“ soll er zu seinem Kaiser gesagt haben, als ihn dieser um sein Programm der auswärtigen Politik bei fragte. 3 liegt ebenso viel Klugheit als Stolz in diesen selbstbewußten, für den Verstorbenen überaus charakteristischen Worten.­­ Als Fürst Lobanoff an Stelle Giers’ trat, war der Krieg zwischen China u ud Japan fast zu Ende gegangen. Giers war dafür, das Rußland an die Seite Japans trete, dasselbe gegen China unterstüge und sie so allerlei terviz­toriale und Handelspolitische Vortheile sichere. Lobanoff erfammte die Gefahren einer solchen Politä­,, welche in einiger Zeit den Revanchekrieg von Seite Chinas gewiß nach sich gezogen hätte. Er trat für den status quo ein, wußte Deutschland für diesen Gedanken zu gewinnen und heute schon sieht alle Welt in Petersburg ein, wie flug Lobanoff gehandelt hatte, als er duch Rathschläge und Truppen­­anhäufungen in Sibirien den raschen Friedensschluß zwischen den Kriegführenden ezwang. Wäre die asiatische Politik Giers’ maßgebend geblieben, dann wäre, nut nur die Mis­­sion LisHung-Tihang’s nach Petersburg unterblieben, es wide Rußland Heute in Ostasien noch mehr gebunden und enga­­girt sein, als es thatsächlich der Fall, und es ist die Frage, ob nicht die Aktionsfähigkeit des Petersburger Kabinets Fü­r europäische Fragen dadurch nachhaltig geschädigt worden wäre. Das Verhalten Rußlands in der armenischen Frage während des verfroffenen Jahres war nicht minder von Klugheit und Energie geleitet als die ostasiatische Politik Lobanoff’s. An London wollte man offenbar das Schidsal der Armenier als Streitart gegen das ottomanische Staats­­gebäude zurechtlegen, aber Rußland war rasch Hinterdrein und gestattete es einerseits nicht, daß die Engländer als die einzigen menschenfreundlichen Netzer der Armenier erscheinen, andererseits fu­ßte Lobanoff den Sultan gegen die Drohun­­gen Salisburys so nachdrücklich, daß die Konjekturalpolitiker bereits von einem Eindrisse zwischen Nußland und der Türkei sprachen. Es steht noch in allgemeiner Erinnerung, wie rasch und wie entschlossen Lobanoff die Bahnen der bul­­garischen P­olitik Alexander’s III. verließ und wie er um den billigen Preis der Anerkennung des Fürsten Ferdinand Vulga­­rien in Handumdrehen dem Einflusse Rußlands unterwarf. Die Slavophilen wie die Politiker nach der Schablone Kaulbars waren anfänglich sehr unzufrieden mit dem erzielten Erfolge ; sie hätten gern viel gründlicher aufgeräumt und so­ das Petersburger Kabinet in eine überhastete Aktion hinein­­geführt. Heute sehen auch diese „Politiker in Hemdärmeln“ ein, wie flug, wie recht Fürst Zobanoff gehandelt, als er weder auf die Thronentsagung des Fürsten Ferdinand losging, noch die Aufhebung des bulgarischen Schismas, wo Die Wiederanstellung der S Hochverräther Benderem und Grujem foreigen wollte. Gerade dadurch, daß das Petersburger Kabinet die bulgarische Frage für Rußland von der Tagesordnung sachte zurückstellte, konnte es seine volle Aktionsfreiheit in den Freienfischen und mazedonischen Wirren bewahren und immer an der Seite jener Groß­­mächte verbleiben, welche den vorzeitigen Zusammenbruch des türkischen Reiches verhindern und die Lösung der sich darbietenden Orientfragen zu jeder Zeit dem europäischen Konzert anheimstellen wollen. Das BVerhältnis Nurlands zu Frankreich hat unter Lobanoff augenscheinlich keine Veränderung erfahren. Dieses Verhältnis it allgemein bekannt und duch die mittel­­europäische Polität des Dreibundes sozusagen bedingt. Der verstorbene Meinister unterließ es, die Nevanchegedanken und die Kriegsluft der Französischen Chauvinisten zu nähren ; er war mit der diplomatischen Unterftügung Frankreichs in allen Raßland näher interessirenden Angelegenheiten von Fall zu Fall ganz zufrieden und wirkte in Paris immer besänftigend und vermittelnd, wenn man an der Seine zu vergessen schien, daß Naßland vorläufig sowohl in europäischen wie in orientalischen Fragen jeder ernsten Friedensstörung ausweichen wolle. Der Schatten, den der Tod Lobanoff’s auf die Fest­­tage in Cherbourg und Paris zu werfen geeignet ist, dürfte einigermaßen beruhigend und besänftigend auf die Tranzofen wirken, welche ich loeben zu allerlei Ausbrüchen des politis­­chen Jubels und der Begeisterung für das Czarenreich vor­­bereiten. Die Trage nach der Wahl des Nachfolgers des Fürsten Lobanoff du­rfte die Wolitifer in Frankreich jeden­­falls etwas vorsichtiger und nachdenklich stimmen, eine Frage, die ja übrigens alle politischen Kreise des Kontinents in diesem Augenblicke lebhaft interessirt. Vom Standpunkte Oesterreich-Ungarns ist diese Frage wohl auch von Bede tung, doch liegt nach unserer Auffassung sein Grund zur Beunruhigung vor, da Kaiser Nikolaus II, namentlich nach dem Empfange in Wien, mir einen solchen Staatsmann zur Leitung der auswärtigen Angelegenheiten berufen dürfte,­­ welcher die Erbschaft des Fürsten Lobanoff-Rostowsky ohne Einschränkung, als zielbewuster „Diplomat des Friedens" und des einträchtigen Einvernehmens mit den­­ Friedens­ z mächten des europäischen Konzerts anzutreten gewillt ist. nur. Budapest, 31. August. x "Die Theilnahme, welche der plögliche Tod des euffischen Ministers des Aeußern Fürsten Cobanoff- Rostomsty überall erregt, entspringt vor Allem dem rein menslichen Eindruck, den das unerwartete Ableben eines trefflichen Mannes, von dem die Mitwelt noch Thaten erwarten durfte, zu machen pflegt. Dazır kommt noch die Erwägung, daß Ezar Nikolaus II. in diesem Augenblick einen bewährten Nachgeber, Rusland einen Minister verliert, dessen Begabung und staatsmännische Erfolge allgemein anerkannt waren, dessen politische Thätigkeit das Czarenreich nicht nur der österreichisch-ungarischen Monarchie, sondern Europa im Allgemeinen näher gebracht hat. Rußland hatte wohl schon während der rechten Lebens­­jahre Mlexander’s III. seine fortgelegt ablehnende Stellung gegenüber den beiden benachbarten Großmächten aufgegeben, aber es war doch in der Haltung und Stimmung des 4 § C Geldjidjtefálsd jungen. «Original-Korrespondenz des,,Pester Lloyd«­.) V Berlin­ 28.August. Die Buchhändler in den österreichisch-ungarischen Badeorten und wohl auch anderswo haben in diesem Sommmer gute Geschäfte gem­acht:von den Skandalbroschüren,die der ehemalige Rechtsanwalt Friedmann und ein paar eiligst aufgetauchte Konkurrenten über den ,,FallKotze«Und damit Zusammenhängendes auf den Markt ges worfen hatten,sin­d von ihnen viele,viele Exemplare verkauft worden. Sachverstän­dige schcitzett der­ Absatz diesersJJkachwerke in den drei bishmischen Hauptbädern allein auf mindestens 15.000 Exemplare. Die Käufer werden hinter idrein nicht wenig enttäuscht gewesen sein, denn sie habeik weder»Enthüllungen«erhalten­,noch konnte ihr Sens­­ationsbedürfniß sich in nennenswert dem Grade befriedigt fü­hlen­;immer­­hin bleibt der Markterfolg derartiger Literatur bedauernswerth,­weil damit eine Fluth voll Lügen Identstellungen in weite Kreise geschleudert wird,die aus dieser Form­ der Verbreitung nachhaltiger­e Eindrücke zu behalten pflegen,als eins der Tagesliteratu­r,die in ihrer neuesten Gestaltung in sehr vielen willen wirklich nur zur Eintagsfliegerei worden ist.Die dreisteste1c Behauptungen erlangen nur zu leicht den Anstrich einer gewvissen Autorität und Vertretenswürdigkeit,wenn sie einige Zeit unwiderlegt Und um widersprochen kolportirt werde11,und aus diesem Gesichtspunkte war es vielleicht nicht ganz zweckmäßig,daß die Presse im Großen und Ganze 11,nicht nur die deutsche Presse,mt den literarischen Erzeugnissen der Herren Friedmam Und Genossen mit kühlem Achselzucken vorü­bergegangen ist,ohne eis eigener Kenntniß oder auf zuverlässigere Quellen gestützt,den Hinnbug dieser Spekulationspamphlete in den um zweideutigsten Ausdrücken zu brand­­marken. Für die ernste und gewissenhafte Geschicktschreibung liegen die Ereignisse des letzten Vierteljahrhunderts noch zu nahe und erscheinen in U­rsache und Wirkung noch viel zu wenig geklärt um als einwand­­freies­ Ergebniß sorgfältigster Forsch­ttxg in die Ammlen eingetragen werde­n können,und selbst ein Historiker Von der anerkannten Größe Tybeks konnte mit seiner historischen Berichterstatt­un­g über Halbver­­gangenes den Eindruck der Subjektivität nicht ü­berall verhü­ten.Was soll man aber nun gar sagen,wenn Literaten sich herausnehmen,Ge­­schichteschreibeni oder Quellenmaterial liefern zu wollen,die von den thatsächlichen Vorgängern nicht die leiseste persönlicheKchtnnß haben­ und auch mittelbar nie zu empfangen vermochten­.Und das ist bisher fast ausnahmslos,insgemdezu empörerlischer Weise bei den Sensationsbroschüren dieses Som­mers,bei alle­n Abhandlungen der Fall,in denen aus der Charakteristik der handelnden Personen das Verständniß für äußerliche Vorgänge von historischer Bedeutung zu begründen versucht wird. Das letzte Dezennium unseres politischen Lebens wird unter diesen Händen zu­ einem Zerrbild,­»das bei gebildeterm Lesern freilicht zu­r Mißachttung verdienen kann,gegen welches aber im Interesse künftiger Historiker aber doch au­ch sofortige und kategorische Verwahr­ung gebo­­ten erscheint. Die Beschlagnahme dieser Striften kann diese Twirtung nicht üben ; sie­hst im Gegentheil oft die wirksamste M­ed­ame; es hat sich das im Auslande auch für die neuesten Pamphlete bewährt, und darum ist er gar nicht übel, daß Herr Friedmann, wie die Zeitungen melden, gegen Die Beschlagnahme seines Opus an die Gerichte appellirt hat. Möglicherweise kann fan in dieser Prozedur manche Berichtigung erfolgen, welche der öffentlichen Meinung und deren Urtheil wirksamer zu Hilfe kommt, als Todtschweigen und Verbieten. Neht grausam wird von den spekulativen Pseudohistorikern der­ hier gekennzeichneten Worte de Berfönligkeit K­aiser Wilhelms I. behandelt. Dieselben gehen Kluger­­meise nicht so weit, wie gemisse demokratische Zeitungen Berlins, die sogar vor groben Schmähungen des Schöpfers des Deutschen Reiches nicht zuwen­dich redten, als sie nach Lage der Gefeßgebung vor straf­­gerichtlicher Ahndung sich sicher wußten. Aber zur Erzielung kräftiger Gegensäße lassen sie den ersten Hohenzollern-K­aiser konsequ­ent als einen braven alten Herrn erscheinen, dessen Weisheit sich wesentlich im Befolgen der Nachschläge Dritter bethätigte. Eine stattliche­­­eihe unbedingt verläßlicher Gemählsmänner und Schriften bezeugt zwar bereits in übermäctigender Weise den maßgebenden und entscheidenden, in allen wichtigsten Fällen eigener Initiative entsprungenen Einfluß, welchen Kaiser Wilhelm I. bis zu seinem rechten Albemzug auf die großen, wie auf die minder wichtigen Entscheidungen seiner Negierungs­­epoche ausgeübt hatte. Kaiser Wilhelm I. war der Mann gründlicher Prüfung und gerechter Würdigung; er war von Eigensinn völlig frei und liebte es nicht, den Ministern ins Handwerk zu plusschen, aber in stetiger und sorgfältigster Kontrole bis in Details waltete er unermüdet seines landesfürst­­lichen Amtes; ihm aufsteigende Zweifel mußten von den Neffort­­männern in erschöpfender Aufklärung zerstreut und bezichtigt werden, und wo das nicht im vollsten Maße gelungen war, mußten ministerielle Anregungen und Vorschläge ebenso das Feld räumen, wie Vor­stellungen von­­ dieser Seite erfolglos blieben, wenn der Monarch nach reiflicher Erwägung zu persönlichen Entschließungen gelangt war. 63 war damals noch nicht üblich, daß unbem­üst gebliebene Weisheit und getranste Eigenliebe in der Breife sofort an das Schiedsamt der öffentlichen Meinung appellirren; der im Kampfe mit den Parteien in den lesten zwei Dezennien häufig beliebte Hinweis auf „Sanktionen“ diente mehr strategischen Bweden und wurde auch nur selten in weiteren Kreisen richtig verstanden. Wer immer jedoch unter Wilhelm I. ein Portefeuille zu verwalten hatte, wird in Wort und Schrift befonnen, wie. kräftig und entschieden der Wille des Monarchen zu jeder Zeit gewesen, wie unabhängig er zu­ entscheiden, wie energisch er abzumehren und durchzufegen verstand. Die jederzeit feine und liebenswürdige­ Form, in der der Kaiser seinem Willen und seinen Ansichten Geltung zu verschaffen mußte, hat vielfach Konflikte schon im Keime zu verhüten geholfen, kann aber nim immermehr als ein Symptom persönlicher Willenlosigkeit gedeutet werden. Jeder politisch urtheilsfähige Mann, der die bisher bekannt gewordenen Bismar’schen Briefe mit der ihnen gebührenden Aufmerksamkeit gelesen, wird die vorstehende Charakteristik in zahllosen Fällen ber­­tätigt finden; auch­ ein soeben in den „Neuesten Nachrichten” mit­­getheilter Brief des Altreichskanzlers an den Kater vom 13. August 1875 läßt die Initiative des Kaisers zur Klarstellung diplomatischer Trübungen nichtineweutig erkennen. Und mie wenig Die fort­schreitenden Jahre und der Druck des Alters an den Negenten­­eigenschaften Wilhelm’S­I. bis zur letzen Stunde zu ändern wers mo&ten, darüber ließen sich aus dem besten Lebensjahre dieses Kaisers noch verschiedene frappante Thatsachen anführen, wenn es die Ehr­­furcht vor dem großen, Groß aller ihm dargebrachten Liebe und Bere­­hrung in seiner persönlichen Bedeutung noch immer nicht voll ges­chädigten Herrscher gestattetete, auf pamphletistische Behauptungen anders als mit auf besserer Ueberzeugung begründeter kategorischer Voradmweisung zu erwidern. Im Besonderen soll es den zahlreichen Käufern der Sensations­­broschüren, welche dieser Sommer gezeitigt hat, in Ungarn und in Oesterreich an einem Winfe nicht fehlen, daß sie ihr Geld für merthe oje Mafulatur ausgegeben haben, aus welcher Urtheile über­­ Ber­­sonen und Ereignisse zu leichtfertig wären, da nur Unmissenheit und Geminnsucht darin die Feder geführt haben. 2. Seetember, = Ein hiesiges ungarisches Morgenblatt hat gestern in einer, die Demission des Gouverneurs von Fiunte, Grafen Ludwig Batthbyany behandelnden „Mittheilung unter Anderem die Behauptung aufgestellt, daß der Gouverneur schon früher mit dem Gubernialrathd Stefan Rvassay Konflikte hatte, aus welchen er jedoch siegreich hervorging, so daß Kvasfay nach Budapest verlest wurde. „Orb. Ert." erfährt nun aus kompetenter Duelle, daß Ministerialrath Stefan Rvassay auf sein eigenes, wiederholtes Anfärhen verlegt worden it. Die in dem erwähnten Blatte enthaltene Behauptung entspricht also nicht den Thatsachen. — Die Anhänger der Nationalpartei in den drei s­ü­d­­ungarischen Komitaten merden sich am 20. September zu einem Warteitage versammeln, welcher durch die An­wesenheit des Grafen Albert Apponyi an Interesse gerinnt. Für den Empfang des Barteichefs trifft­ ein Komite Vorbereitungen. — Die zei 5- tägige Nationalpartei hält am Mittwoch, Nachmittags 5 Uhr eine Konferenz, in welcher die Vorlage über das Strafverfahren zur Verhandlung gelangt. « Kornel erstatten. Die Wahlbewegung hat in­ diesem begonnen. Bon Seiten Kandidat aufgestellt, während sich ein Theil der den Grafen Bela Serenyi, Generaldirektor Sigismund Herz schaart. — Im Dédefer Wahlbezirk wird Ábrányi nächte der Opposition der Reichstags-Abgeordnete Rechenschaftsbericht Wohe feinen wird mieder Bezirke bereits Abrängi als Liberalen Partei um der andere Theil um den Bergmeris­­s. Nach einer f mischen Aufgrift der „Bol. Korr.“ ist von den verschiedenen Nachrichten über das Verhalten des Papstes gegenüber der Vermählung des Prinzen von Neapel jeden­­falls die eine als zutreffend anzusehen, daß man den Webertritt der Prinzessin Helene von Montenegro zur katholischen Kirche im Vatikan mit Befriedigung begrüßt, und darin eine Art Trost für den Schmerz findet, der dem Papste dur­ den Glaubens­­mechtel des bulgarischen Thronfolgers, Bringen Boris, bereitet wurde. Dagegen entbehren die Meldungen über bevorstehende oder gar icon eingeleitete Verhandlungen zwischen Aub­inal und Vatikan in dieser Angelegenheit der Grundlage, da mit dem Webertritte der montenegrinischen Prinzessin jeder Anlaß zu solchen Verhandlungen über die Vermählung des italienischen Kronprinzen entfällt. 8 vers lautet, daß die Fachliche Trauung des fürstlichen Paares durch den Hofkaplan Migr. Anzino, in der Sudario-Kirche in Rom vor­­genommen werden wird. . Aus der Provinz, Ei. Bregburg, 30. August. Dörig-Korr­ [Gegen die Steuererh­öhungen.) «Wie seinerzeit berichtet wurde, hat der Umstand, daß die Organe der hiesigen Finanzdirektion bei den diesjährigen Vorschreibungen der Erwerbsteuer III. Klasse im Durchschnitte sehr namhafte Erhöhungen plangreifen ließen, in Kreisen der gewerbetreibenden Bürgerschaft eine sehr tiefgehende Bewegung hervorgerufen, als deren prak­tische Resultate die Ent­­sendung , eines Grefatiosomites zur Wahrung der Äyntereifen der Steuerträger, sowie die V­erfassung einer Petition an das Abgeord­­netenhaus um Schaffung eines neuen und gerechteren Steuerschlüssels anzusehen sind. Das erwähnte Grelativfomu­E hatte die Aufgabe, die Steuerträger vor der Bemessungskommission zu vertreten, ihnen an die Hand zu gehen und ihre Steressen zu wahren. Während font nur wenige Steuerträger sich entschlossen, vor der Kommission zu erscheinen und deren V­eischlüsse Lieber geduldig über sich ergehen leben, hat­ fe in Folge der erhaltenen Aufmunterung der größte Theil der Steuerträger der Kommission gestellt, so daß deren Ver­­handlungen sieben Wochen in Anspruch nahmen. Dieselben wurden gestern abgeschlossen. Advokat Daniel Molec, der freiwillige Anwalt des Sterativsomites, erstattete Demselben gestern seinen Bericht über die erzielten Erfolge. Im Ganzen gelangten 1866 Fälle um Verhandlung; in 1046 Fällen wurde eine Ermäßigung der vor­­geschriebenen Steuerleistung erwirkt. I­nsgesammt waren an Ermwerbs­steuer III. Klasse 109.461 Fl. vorgeschrieben worden ; betreffen wurden in Folge der Intervention des­ Grelativsomites blos 93.011 fl., dem­­nach um 16.450 fl. weniger als durch die Finanzdivertion beantragt worden war. Die Ersparniß der Steuerträger beträgt sonag­ in den nächsten drei Jahren an direkten Steuern 49.350 fl., an Zuschlägen (circa 85%/0) 37.950 fl., zusammen, also 87.300 fl. Dabei beträgt die ausge­worfene direkte Steuer immerhin noch um 3018 fl. jährlich mehr als in der vergangenen Bemessungsperiode, woraus hervor­­geht, daß auch das Finanzärar seine Rechnung gefunden hat. Dieser Bericht wurde mit großer Freude entgegengenommen. R. Miskolz, 30. August. (Drig-Korr) freie­­ pruch.] Große Sensation hat hier vor etwa drei Monaten die Thatsache hervorgerufen, daß der angesehene städtische Notar Georg DiöoBenhy im Folge einer Anzeige Sofef Csi2ys wegen an­­geblicher Mißbräuche bei der Ausfolgung eines Dokuments an Mar Kray von seinem Amte suspendirt und gegen vDenselben Die Disziplinaruntersuchung eingeleitet wurde. Made durchgeführten Ver­­fahren hat nun der Vizegespan fonform dem Gutachten des ein­­vernommenen Komitats-Oberfiskals den Beschuldigten Divkeghy von der Auflage freigesprochen. Die Motiwirung gipfelt darin, daß eine gülihnung des 1875er städtischen Affentregisters nicht nachgewiesen wurde, daß Diöpenhy’s mala fides nicht ermiefen ‚sei, daß ferner die gravirende Aussage Esizy’s nicht als Basis eines Urtheilsspruches gelten künne, da eine Reihe von Brozefsen zwischen diesem und Didpeghy im Zuge fing 2c. + e. e Die Millenniums-Ansttellung. (Sisgung der Gruppenjury) Die Jury der Gruppe XXb (Amateurgruppe) wird am 2. September, Nachmittags 4 Uhr im Ausstellungspavillon der Amateure Situng halten. (Gerste und Hopfenausstellung.) Die An­­meldungen für die vom 12. bis 28. September­­ abzuhaltende Gerste­­und Hopfenausstellung fangen massenhaft ein. Bon Gerste sind­e, von Hopfen 2 Kilogramm als Expositionsmuster einzufinden. Wer größere Muster auszustellen wünscht, muß sich vorher an den Gruppen( fommiliär Dr. Eugen Rodiczty Miderbauministerium) wenden und angeben, in welcher Art er größere Muster erpank­en will. Die genau ausgefüllten Fragebogen sind bis spätestens 5. September an den Gruppentommillär einzuschielen, weil sonst die Produktionsdaten nicht mehr in den Katalog aufgenommen werden können. Bärtnerei-Ausstellungen. von den im Rahmen der Millenniums-Ausstellung zu arrangivenden temporären Gärtnerei-Ausstellungen sind nur noc zwei zu­m arrangiven. Beide werden im Oktober stattfinden. Die eine, die Obst-­­und Trauben­­au­sstellung (mit Dekorationspflanzen, Herbstblumen), findet vom 1. bis 8. Oktober statt. Die zweite und gleichzeitig fette temporäre Gärtnerei-Ausstellung ist die Chrysanthemum-Ausstellung, welche vom­ 22. bis 26. Oktober dauern wird. Milchwirth­ichaftliche Ausstellung.­ An der temporären milchwirthschaftlichen Ausstellung, welche am 3. Sep­­tem­ber eröffnet wird, nehmen die offupirten Provinzen mit einer reichen Exposition theil. An der Ausstellung werden die rasch zur Beliebtheit gelangten milchmirtsschaftlichen Produkte Bosniens, wie Sromage de Brie, Camembert, Nomadour, Noguefort, verschiedene weiche Käsearten, ferner der bosnische Trappistenkäse erpank­t werden. Auf dem Gebiete der milchwirthichaftlichen Produktion stehen die Musterwirthschaften der Landesregierung in Lipno und Gacko auf einer hohen Stufe; die Brodukte dieser Milchwirthichaften werden in der Ausstellung vertreten sein. Das ungarische milchmirth­­schaftliche Landesinspektorat wird in der Aus­­stellung die speziellen Produkte der heimischen Milchmirthschaft vor­­führen. Besonderes Interesse erregen die Produkte aus Schafm­ilch und der Moquefortlafe der staatlich unterflüsten Käsefabrik in Beghles. Das Produkt dieser Fabrik fü­r ungarische Noguefort­­täfe ist von dem Originalfäfe Taum zu unterscheiden. CS ist der Babrit gelungen, eine Neinkultur des Schimmelpilzes zu züchten, in welcher das Käsematerial aufbläht und dasselbe mit Luftlavernen versieht. Die Verbreitung dieses schmadhaften ungarischen­­ Produktes is­t­ die Milchwirtsch­ehaft der Begblefer Gegend von großer Be­­eutung. Provinzbesucher in der A­usstellung.­ Aus dem Gifenburger Komitat werden morgen Vormittags 7u Uhr 1200 Aderbauer unter Führung des Obergespans Reidig und des Bizegespans Dr. Károlyi in Budapest eintreffen. Die Ausflügler werden auf dem Spfelstädter Bahnhofe, wo die Ankunft erfolgt, von der Ausstellungsdirektion begrüßt werden. Weidenburger in der Ausstellung.­ Gestern kamen in Budapest etwa 700­ Landleute aus Baal im Weißenburger Komitat an und befugdten die Ausstellung. Sie sind in den Baraden nächst dem Wasserthurm bequar­tiert. A­usstellungsbesuch der Eifegger Handels­­und Gewerbefammer.­Die Mitglieder der Ghfegger Handels­­und Ge­werbefammer veranstalten unter Führung des Präsidenten der Handelskammer einen Studienausflug nach Budapest. Die Theil­­nehmer an der Grovision, Gewerbetreibende und Kaufleute, werden am 4. September, Vormittags 8 Uhr, in Budapest eintreffen und hier von der Budapester Handels- und Gewerbekammer, der unga­­rischen Schaufmannshalle und von dem Landes-Industrieverein empfangen werden. Die Ausflügler begeben sich hierauf in Die Aus­stellung, wo um 2 Uhr Nachmittags ein Bantet stattfinden wird. (Die Ausstellungsbaraden im September) Die Baraden der Austellung haben für den Besuch der Landmirthe und Aderbauer Schon bisher große Dienste geleistet. Für den Monat September, wo die Feldarbeiten zum großen Theil beendet sind, haben sich 18.000 P­rovinzbesucher gemeldet. Die Besucher bleiben zwei Tage in den Baraden, die schon von heute bis Ende September belegt sind (Die „Matys’-Hochzeit in der Au­sstellung.) Am 8. September wird in der Ausstellung ein interessantes Fest gefeiert werden. Die Mezö-Kövesder „Maty63“ veranstalten im Aus­stellungsdorfe ein Hochzeitsfest, bei welchem die eigenartigen Gebräuche dieses am Fuße der Matra­m wohnhaften Volksstammes zur Vorstellung gelangen. An dem Hochzeitszuge werden 150 Personen theilnehmen. Auf einem seitlich geschmückten Wagen mit drei nebeneinander ge­­spannten Pferden wird das Brautbett, in die neue Wohnung des jungen Paares überführt und Mufil und Tang werden dieses Hochzeits­­fest beschließen. Bei dieser Feier werden der Obergespan des Borsoder Komitats Baron Elemér Bay, der Vizegespan, ferner viele Bürger aus Mezü-Könesd anwesend sein. /

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