Pester Lloyd, Dezember 1896 (Jahrgang 43, nr. 292-312)

1896-12-01 / nr. 292

Abgeordneten ganz anderswo, nämlich in dem Umstande zu suchen ist, daß dieselben zu Vizepräsidenten des Hause gemählt wurden und daher einerseits die Kumulirung verschiedener Arbeitssphären und Aemter im Abgeordnetenhause vermeiden, andererseits aber das Hineingelangen neuer Kräfte in wichtigere Ausschüsse fördern wollen, besonders aus dem Gesichtspunkte, daß im Finanz-Ausschusse Referenten in genügender Anzahl zur Verfügung stehen sollen, welche Obliegenheiten die Vizepräsidenten, welche zeitweilig Präsidial-Ange­­legenheiten zu verrichten haben, nicht auf sie nehmen können. Die bezüglichen Besprechungen im Schoße der Partei haben deutlich­ erwiesen, daß die Mitglieder der Partei darin übereinflimmen, daß außer den, doch das Gefeg für die Abgeordnetenstellung festgestellten Inkompatibilitätsfällen eine besondere Inkompatibilität­ für die Theil­­nahme in einzelnen Ausschüsen n i &­t­eriftert. Der ge­wesene Präsident des Finanz-Ausschusses, Koloman © 3­011, welcher diesmal nicht in den Finanz Ausschuß gemählt werden wollte, ist seinem Wunsche gemäß in den Verwaltungs-Aus­­schuß kandidirt worden und wird, wie die „Bud. Korr.” erfährt, pere­muthlich zum Präsidenten dieses Ausschusses gemählt werden. Zum Präsidenten des Finanz Ausschusses ist Koloman Tip­a ausersehen. Der Abgeordnete Leo ?­an­c 3­9, welchem die Mitgliedschaft des FinanzeAusschusses angeboten worden ist, hat er vorgezogen, in den volfswirthschaftlichen Ausschuß gewählt zu werden.­­ Budapest, 30. November.­­ Wenn es den Kabinet Stoilomw mi um die Erlangung der bekannten großen Majorität zu thun war, dann hätte es die frühere Sobranje nicht erst aufzulösen ge­­braucht. Es war ja auch in Diese mit einer so großen Majorität eingezogen. Freilich­ hat das zweifellose parlamen­­tarische Hebergemicht des Kabinets nicht viel über ein „Jahr vorgehalten und­ darum wäre es vielleicht unvorsichtig, die Trage aufzuwerfen, für­ wie lange die neue Majorität dem Kabinet taugen werde, oder wenn es anders kommen sollte: das Kabinet­t dieser Majorität. Denn die Ursachen dafür, daß diese beiden Faktoren der Regierungsgewalt mit­ein­­ander nicht harmoniren, sind noch geradeso wie früher vor­­handen und darum fehlt auch jet jede ernstere Biürgschaft für die Stabilität der politischen Verhältnisse. Die verlegten Wahlen in die Sobranje haben nach offizielen Versicherungen — und mer wird solchen nicht unbedingten Glauben Idienten? — damals ein ungetrübtes und vollkommen treues Spiegelbild der öffentlichen Deeinung Bulgariens ergeben,­­ zum ersten Male seit sieben Jahren, während welcher das Bolt seiner­ Freiheit nicht durfte zu „denken wagen“. Nun erschien dieses Spiegelbild freilich in etwas boshafter Beleuchtung, als die ad hoc verbündeten Führer der Opposition vor einigen Tagen beim Zürften Audienz nahmen, um ihm die Bitte vorzutragen, er möge doc die hohe Gnade haben, Die Wahlen nicht von einer Regierung leiten zu lassen, die mit so viel Energie das Bolt auf den sehmalen Pfad der­­ Unbefangenheit zwängt. Aber das war gewiß mir eine Finte der Opposition und das vierblättige Oppositionst­eeblatt, aus Zankom, Karawelow, Grefow und Radoslawom bestehend, wurde nicht beachtet. Stoilow hat mit erprobter Unparteil­­ichkeit die Wahlen gelenkt und da konnte es gar nicht alt bleiben, daß die Regierung in einem „glänzenden Siege” eine große Majorität errang. Alle Minister wurden gewählt, mit einer Stimmenanzahl gewählt, „wie sie nie bei einem Ders­ortigen Anlasse erreicht wurde” — so meldet mit nüchternen Mehrheitsliebe wieder das offizielle Telegramm — und das sicher nur, weil man den Bürgern völlig ungehemmte Wahl­­freiheit läßt. An gewissen Orten muß diese Wahlfreiheit doch ein Klein wenig — foreich gewesen sein. ÚUnd sonderbarer Weise gerade am Sitz der Zentralgewalt,­­ gerade in Sophia, wobei wir es nicht weiter berücksichtigen, daß auch in Slara- Bagora — : wie drüht sie mit der Negieruungsbericht in sanfter und beruhigender Haftung aus?: „erntere Nuhe­­störungen vorgekommen seien". Nun, Die in Sophia waren ja schon ernst genug. Die Demonstration vor dem Palais mag ein Nac­hhall jener Audienz beim Fürsten ge­wesen sein; freilich erfolgte­n diese Demonstration erst, als sich das Ge nücht verbreitete, man habe Zankom durch Infulten im Wahl­ Iotal am Wählen verhindert. Wahrscheinlich nur ein­e „Borwand“, wie wieder die amtliche Version lautet. Aber es it doch etwas sonderbar, daß, wie die Wähler der einen Partei auf die der anderen P­artei so erbittert waren und einander so unmittelbar gegenüberstanden, die den Steinhagel nicht gegen­einander, sondern gegen die Polizei richteten. Da muß man doch zu dem Schlusse kommen, daß vorwiegend die Behörde die Wahlfreiheit in stramme Zucht genommen habe. Nach einem so nett herbeigeführten Wahlergebnisse durfte der Chef der Regierung mit berechtigtem Autorenstolz sagen, „Daß dieser Ausbrub des Vertrauens seitens des ganzen bulgarischen Boltes für Die Regierung ein Tingerzeig werde, der gleichen Bahn wie bisher zu folgen“. So gelingt es leicht, entlehnender­­ Verfasser und autoritärer, sich mit rauschendem Beifall versolgender Kritiker zugleich zu sein. Auf dem Friedhof vor Sophia findet man ein ziemlich einsam gelegenes Grab, in das des Nachts unter der schred­­lichen Angst eines kleinen Trauerzuges ein auf offener Straße bei hellem Tage Gemordeter gebettet wurde, für dessen Mord die Gerechtigkeit bisher vergeblich um ehrliche Sühne gerufen hat. Die ganze Schuld des Gemordeten war, daß er ein hohes Prinzip, das des nationalen­­ Selbstbestimmungs­­rechtes Bulgariens, mit vielleicht manchmal brutalen Mitteln gegen dessen Feinde vertheidigte. Er hatte immer Die Sobranje, die er brauchte. Eine solche Sobranje kann sich aber in Bulgarien, wie es sich zeigt, jede Regierung zusammenzimmern, auch eine, die Fein ausgesprochenes Prinzip vertritt. Sie braucht nur etwas weniger feinfühlig im der Anwendung der obrigkeitlichen Behelfe zu sein und sie erzeugt sich dann ebenso­­ echte Boltswahlen wie die des Stimm­­b­ebelns verdächtigte V­orgängerin. Stoilow macht vor der Bollssouveränetät während der Wahlen seine tiefere Reuerenz, als sie Stambulow gemacht hat, insoweit Stoilom reine Wahlen organisirt, waren auch die Stambulo­w's rein. Aber seien diese Wahlen wie immer hervorgebracht, es handelt ich ja um den politisc­hen Erfolg derselben. Und der ist dürftig, it höchst problematisch e­ine bedeutsame Angelegenheit zwar, die während der Tagung der früheren Sobranje mit dem dumpfen Pomp einer Familientragödie anhob und als plattes Satyrspiel endigte, ohne die Leiden­­schaften gereinigt oder die Charaktere veredelt zu haben. Aber gerade jene Anlässe, aus denen die frühere Sobranje, lange bevor der geiegliche Termin ihres Ablebens eintrat, aufgelöst wurde, sind nicht beseitigt. Die Emigrantenfrage und Die Trage des Handelsverkehrs mit Oesterreich-Ungarn, sie waren es, die den Kabinetschef Bulgarien­ mit der Besorgung erfüllten, er könnte, wenn sie zur parlamentarischen Erörterung ge­­langten, von seiner „großen Majorität im Stiche gelassen werden. Man hat aber nichts davon gehört, daß Diese Fragen einen Programmpunkt der Negierung während der BWahlkampagne gebildet hätten und darum tann Die Regie­­rung si in Bezug auf diese Gegenstände auf ihre Mehrheit ebenso wenig verlassen, wie sie sich auf Die frühere Mehrheit verlassen konnte. Nicht aus der gemaß­­regelten Opposition, nein, aus der eigenen WBartei her erwachsen Der Regierung die eigentlichen Berlegenheiten. Was die Emigranten betrifft, steht die Sache auf dem alten­­ Lied. S Kriegsminister Betrom ist unter Beförderung zum Generalmajor nuunmehr­­ in Gnaden seines Portefeuilles enthoben worden. Das ist eine rein persönliche, aber gewiß feine prinzipielle Entscheidung. An die Rehabilitirung der Gruew, Benderem und Dimitriem denkt man wohl nicht mehr , aber unter den fünfundvierzig in Rußland mweilenden bulgarischen Offizieren haben eigent­­lich nur zwölf an dem Komplot gegen den Battenberger theilgenommen, während die übrigen zumeist in Verschmel­­zungen und Putsche gegen den jegt regierenden Fürsten, gegen Ferdinand von Koburg verwidelt waren. Ob nun jene Kammerpolitiker Recht behalten werden, die, wohl als „Regierungsgefolge gewählt, “aber mit den Anschauungen Bantow’s und Karamelom’s Tiebäugelnd, das Andenken an den­ häufigen, während des Dezenniums von 1885 bis 1895 in Bulgarien geübten Baterlands- und Fürstenverrath durch Milde auslöschen wollen, den V­errath aber so durch nachträgliche Subulgenz völlig straflos machen, oder ob jene Recht be­halten werden, die es mit dem Ehrgefühl und mit der mili­­tärischen Disziplin ganz unverträglich halten, daß Verräther und Berichwdrer gegen den Thron des Fürsten in Das „Ehrenkleid" dieses Fürsten geftelt und gesinnungstüchtigen, mittellosen Standesgenossen gleichgestelt werden — wer fan das wissen? Auch Stoilow nicht, dafür hat er seine prinzipienfeste Majorität. Ebenso wenig für den Abschluß eines Handelsvertrages mit Oesterreich-Ungarn, Gemwiß, Stoilow. Hat dessen Zustandekommen aufrichtig gewünscht, sonst hätte er sich nicht persönlich im Vorjahre nach Wien begeben, um die ersten auftauchenden Schwierigkeiten zu ber­­eitigen. Das gelang ihm auch, man kam ihm mit bedeutenden Baugeständnissen entgegen. Denn man war von seiner redlichen Absicht überzeugt. Er ist wohl ang­regt noch von dem gleichen Wunsche, von desselben redlichen Absicht beseelt — aber was nügt das ? Die Kolos­satsk­ rüden nicht von der Stelle, es dringen fortwährend neue Hindernisse sie vor. Und das sind Hindernisse persönlicher Natur, gewollte, gesuchte Hindernisse, von Mitgliedern der Sobranje-Mehrheit, und was wohl noch pilanter ist, von Mitgliedern des Kabinets Stoilow herbeigeführte. Nicht nur seiner Mehrheit, aug seiner eigenen Ministerkollegen ist Stoilow nit sicher ; ja D diese Mehrheit, die sie von der des früheren Deputirtenhauses kaum unterscheidet, sie ist dem frondirenden M­inister weit mehr ergeben und geistesver­­­wandt, als dem Chef der Regierung. Aus dieser Situation heraus hat ja der vor Shınzem zurückgetretene Handels­­minister Nacgevics offen erklärt, daß dieser Handelsvertrag nicht in Leben treten werde. An dieser Situation haben eben die fetten Sobranjewahlen, so fünftlich frei sie auch waren, nichts geändert ; sie haben Bulgarien nicht um einen Schritt der inneren Konsolidirung und der seiner inter­nationalen Beziehungen näher gebracht. — In der morgigen Sigung des Abgeordnetenhauses wird Finanzminister Ladislaus Lu­tá­c­h — mie bereits gemeldet , den Boransschlag des 1897er Staatsbudgets und gleichzeitig auch eine Vorlage in Angelegenheit der Ertheilung einer vier» monatlichen ndemnität einreihen. De Indemnity­­vorlage wird von dem morgen zu wählenden Finanz-Ausschusse sofort in Verhandlung gezogen werden, so daß der Ausschußbericht wo im Laufe dieser Woche eingereicht werden wird. Wie wir ver­­nehmen, wird Dieser Gelegentwurf vom Blenum zu Beginn der nächsten Woche, und zwar noch vor der Wöreßdebatte verhandelt werden. sz Die liberale Partei des Reichstages hielt heute Abends unter dem Präsidium des Barons Friedrich Bodmaniczty eine Eigung, in welcher sie die von Seite der Partei in die einzelnen Ausschüsse des Abgeordnetenhauses zu mählenden Mitglieder designirte. An den Finanz-Ausschuß wurden Fandidirt, Graf Géza Andraffy, Graf Alexander Andraffy, Mar Fall, Stefan Far­­baty, Franz Fenyvessy,­­ Edmund Gajári, Georg Gyurkovics, Alexander Hegedűs, Karl Schmidt, Ignaz, Doböcziy, Ambrus Nemenyi, August Bulicky, Géza Rapp, Lulius Rohonyi, Georg Szerb, Graf Géza Teleti, Lud­wig Terenyi und Koloman Tipa. In den Adreß-Ausschuß wurden Fandidirt: Graf Theodor Andran­y, Albert Berzeviczy, Franz Chorin, Graf Albin Esáfy, Kornel Emmer, Alexander Hegedüs, Ludwig Lang, Bela Lukacs, Alexander Matlekovits, Oskar Mell, Aurel Münnich, Béla Papp, August Bully, Koloman Madó, Karl Schnell, Koloman Széll, Graf Ga Teleti, Koloman Tipa, Nikolaus Tomasies,­­ Gmerich Vargies und Béla Vermes. Ferner wurden Kandidirt: in die I. Gerichtskom­­mission: Alerius Dófa, Dr. Karl Molnár, Paul Ruffy, Alfred Gréter, Alexander Talácsy ; in die II. Gerichtskommission: Meter Apathy, ne Sicher, Ladislaus Kozma, Julius Ortutay, Gabriel Arad ; in die III. Gerichtskommission: Stefan Claus, Ernst Dokus, SKonstantin Jovanovich, Ludwig Pit, Gustav Szulyovßty ; in die IV. Gerichtskommission: Adam Bornemißa, Karl Fehervary, Alexander Hegedüs, Fosef Kristoffy, Ladislaus Mara ; in die V. Gerichtskommission: Sigmund Halaß, 2 a Mayer, Aurel Münnich, Merander Buraly, Jukius Schmidt; in die VI. Gerichtskommission: Franz Kabos, Koloman Drley, August Bulkívy, Koloman Szentiványi, Emil Slambosvethy ; 7 in die VII. Gerichtskommission: SKoloman Ra­dojef Binfovics, Georg Szerb, Ludwig Terenyi, Johann uba ; in die VIII a N­KSB­TA, Kagze éza Magyary-Kofla, Karl Morzlányi ; in die IX. Gericht­sfomu­sation: Marcell Sifetub, Raul Kováts, Béla Molnár, Ludwig Simó, Emerich Sziváf. In den Unterrichts- Ausijduk: Franz Berlenyei, Johann Csocan, Graf Albin Csáry, Martin Daniel, Ernst Hincz, Grast Kammerer, Anton Molnár, Franz Oväary, Samuel Rap,­osef Sandor, Heinrich Schwider, Moriz Mezei, Graf Alexander Teleti, Johann Tuba. In die Kommission zur Kontrole der [hmebem­den Staatsschulden: ordentliche Mitglieder: Eduard Anton, Graf Ludmig Csáfy, Julius Halaffy, Graf Ludwig Hornáth- Tholdy. Kriagmitglieder: Armin Bavics, Graf Dominik Telesi. In den Justiz-Ausschuß: Gustan Betfics, Franz Chorin, Kornel Emmer, Osef Engelmayer, Theophil Fabiny, Karl Juger, Gustan Groiß, Stefan Jovanopits, Johann Kola, Wilhelm Lehoczty, P­eter Diatussa, Alexander Mohay, Johann Nedeczey, Armin Neumann, Ludwig Pitt, Sofef Szechenyi, Emerih Szivat, Nikolaus Tomasfih, Emerich Bepter, Julius Zsigardy. In den Wirth­shafts-Nusshuß: Adam Bornem­­iBa, Martin Daniel, Karl Fluger, Nikolaus Földváry, Edmund Fonds, Stefan Kobel, Anton Molnar, Graf Béla Wald.­­. An den Petitions-A­usschuß: Ladizlaus Beldy, Alexander Blassovic, Béla Febty, Franz Kabdebó, Wlerander Köpeghy, Bela Molnár, Theodor Nedeljfonics, Wlerander Purgly, Johann Radocza, Ladislaus Szögyenyi, Franz Szuhányi, Graf Ernst Bay, Alexander Boni, Yosef Ziyambokrethy. In den Bibliotheks-Ausschuß: Graf Koloman Esterházy, Josef Goldis, Franz Herczeg, Ernst Kammerer, Friedrich Schreiber, Nikolaus Szaplonczay, Graf Alexander Telesi, Emil Transchenfels. In den volkswirt­schaftlichen Ausschuß­ Graf Theodor Andrásfy, Graf Theodor Batthyány, Georg Dedovich, Baron Nikolaus Fiath, Franz Heltai, Franz Király, Wierander Kovácsi, Géza Lónyay, Alfred Sreter, Ivan Ivanovics, Karl Neipi­ler, Julius Szajbely/ Sofef Ügoston, Géza Nakopsky,­ Julius Norenberg, Leo, Lanczy, Baron Ludwig Solymoffy, Attila Szemere, Alexander Tarasosfy, Graf Nikolaus Zay. In den V­erwaltungs-Ausschuß: Johann Aidinger, Koloman Barcsay, Graf Ludwig Batthyány, Benjamin Belitzka, Stefan Graus, Gabriel Dániel, Graf Ludwig Degenfeld, Nikolaus Földváry, Georg Gyurkonih, Dofei Hajdu, Karl Bogány, Gmerich Sanits, Franz Kabos, Koloman Széll, Baul Auffy, Emerih Szabó, Bela Tallian, Stefan Tiba, Bartholomäus Törött, Emil 3fámbotrétby. Sn den Kommuntifations-WAusjhuß: Béla Adamovid, Graf Arthur Berchtold, Graf Blafius Bethlen, Karl Gipfay, Dofef Harlanyi, Georg Julth, Mlerander Konkoly-Thege, Bela Lukäcs, Fojef Markus, Zoltán Maléter, Karl Morzfányi, Béla Nudnyankky, Balér Smialovfky, Sigmund Halaß, Eugen Szentpály, Béla Szende, Graf Nitolaus Thoroczlay, Ludwig Tolnay, Emerid) Uranyi, Berthold Weiß. Sn den Smmunität3-Ausihuß: Wilhelm Binder, Georg Chernel, Franz Chorin, Julius Schmidt, Jofef Engelmayer, Alerander Janicsary, Franz Kabos, Johann Klobufisty, Alerander Konkoly-Thege, Johann Rola, Geza Kubinyi,. Alerander Lónyay, Béla Molnár, Stefan Bazul Bopovid, 3ulius Rohony. ön den Diariums- Aus1 du B: Ludwig Babó, Viktor Domahidy, Soma Dörr, Koloman gerlicsta, Timothäus Frideczky, Ludmig Galliuff, BViltor Hulenyi, Bela Hegedüs, Andor Kubinyi, Melchior fázár, Wilhelm Melezer, Baron Sigmund Berényi, Baron Anfelm Pongräcz, Michael Aetyi, Lazarus Sämuel, Alerander Sipeky, Paul Szinyeg-Merje, Franz Bildner, Jvan Zmertgch. Sn den Akerbau-Ausihuß: Graf Arthur Beja csevics, Adalbert Bedö, Graf Andreas Bethlen, Comund Miflös, Grnit Dokus, Arthur Ga9sd9, Julius Görgey, Andreas Gyárfás, Baron Johann Harkanyi, Arpád Kubinyi, Georg Kubinyi, Ladislaus Leidenfroft, Oßlar Melsl, Béla Nagalyi, Ladislaus Semfey, Graf Bela Seränyi, Pankratius Szily, Solef Telegdy, Alois Tüköry, Graf Béla Wais. i an den Schlubzeichnungs-Ausschuß: Julius Bente, Georg Bernády, Stefan Bónis, Raul Demke, Ludwig Fest, Johann Kulmann, Ludwig Levay, Karl Mayer, Martin Matuncsi, Alexander Nagy, Béla Bolyár, Johann Rónay, Dr. Georg Szek­ly, Graf Gabriel Sztáray, Milan Zako, Stefan Bezekidy, Georg Sn den Wehrausschuß: Chernel, Julius Györffy, Géza Jozipovich, Baron Gabriel Velika, Baron­os Kemény, Paul Latinopits, Mlerander Lönyay, Aurel Miam­idh, Michael Nagy, Baron Friedrich Podmanicziy, Georg N­advanscky, Graf Aladár Szechenyi, Kolomar Szentiványi. In den Wasserrechts-Ausschuß:­osef Babicz, Koloman Balogh, Florian Esincset, Mlerander Fischer, Michael Földvary, Bela Gombos, Karl Hieronym­, Graf Eugen Karácsonyi, Sofef Kristóffy, Géza Magyari-Kofla, Graf Kolom­an N­átó, Gedeon Nohonczy, Desider Szulfovsky, Christoph Telecsty, Nikolaus Bietorich. In den Inkompatibilitäts-Nusschuß: Graf Theodor Andrasiy, Peter Apathy, Alexander Krajcsovics, Alexander Mohay, Bela Ragalyi, Bela Rudnyansky, Karl Schmidt. On den Rechnungsprüfungs-Nuzihu: Guido Baupnern, Johann Beleg, Andreas Dórla, Ludwig Galliuff, Karl Legrady, Beter Luppa, Ladislaus Nyegre, Beter Buja. In die Baluta-Kommission: Ordentliche Mit­­glieder: Edmund Eder, Koloman Széll; Griagmitglieder: Georg Dedovich, Gabriel Zeyf. Gegenüber der Nachricht einiger Blätter, als ob Albert Berzepvicezy und Ludwig Lang auf ihre Wahl in den Finanz­ausschuß deshalb nicht refleftirten, weil sie diese Mitgliedschaft für inkompatibel mit ihren außerhalb des Hauses bekleideten Stellen ansehen, kann die „Bud. Korr.” auf Grund der authentischerten Infor­­mationen erklären, mag die Ursache dieser Jurüdhaltung der genannten sz Mit der Konstituirung des Hauses it der Zeitpunkt vere­strichen, bis zu welchem die Retitionen gegen Abgeordneten­­wahlen eingereiht werden können, 63 wurden insgesam­­t 27 Mandate angefochten, von beiden der liberalen Partei 10 (Edmund Gaják­, Theodor Wolfner, Leo Xánczy, Julius Mattyasposky, Ladislaus Dufács, Graf Nikolaus Zay, Kornel Emmer, Alexander Lipely, Rudolf Biedermann und Baron Anselm Bongrácz), der Nationalpartei 7 (Anton Tichad, Johann Hoch, Julius Szentiványi, Graf Albert Apponyi, Johann M­eitter, Ignaz Berger und Franz Korniss), der Kossuth-P­artei 3 (Bela Mezöfiy, Nikolaus Salatos und Béla Kende), der Ugron-Partei 3 (Ludwig Holló, Julius V­aroffy und Franz Sima) und der V­olfspartei 4 (Andreas Marfoupsy, Graf Johann Zichy, Paul Meplenyi und Nikolaus Yulrich) gehören. Die gegen die Matepallaer Wahl Béla Rendes eingereihte Petition ist von 835 Wählern des liberalen Kandidaten Dr. Andor Barthos und von 35 solchen Wählern unterzeichnet, die für Kende gestimmt­ haben. 63 wird der Nachweis geführt, daß Kende, in welcher eine Ma­­jorität von 82 Stimmen hatte, durch Gemaltthätigkeit, Terrori­­sirungen, Beziehungen und durch das parteiische Vorgehen des M Wahlpräsidenten zum Mandat gelangte. nett formaler Beziehung wird hervorgehoben, daß der Wahlpräsident und ein Schrift­­führer den ich nicht abgelegt haben. Das Wahlprotokoll ist nicht in drei Gremplaren vorhanden, da zwanzig Bogen verschwanden, als Barthog eine Majorität von zweihundert Stimmen hatte und die Namensliste der abstimmenden Wähler nicht abgeschlossen it. Auch wurden die Wähler in ungerechtfertigter Weise beeinflußt. Die Ep­­und Trinfgelage werden von den M­irthen, durch behördliche Zeugnisse und duch unbezahlte Rechnungen ermieden. Einzelne Wähler wurden mit 5—100 Gulden beitochen. Etwa achtzig Wähler wurden eingeschlichtert und terrorisirt. Man drohte ihnen mit der Kündigung ihrer Ansehen in der Sparkasse. Viele Anhänger Barthos’ wurden auck­ den doppelten Kordon nicht durchgelassen und auf diese Art verhindert, ihr Wahlrecht auszuüben. Wäre all dies nicht geschehen, so hätte Barthos mit einer Majorität von 232 Stimmen gesiegt. Mit der Vertretung der Petition wurde der Worofat Dr. Eduard Környer jun. betraut. — Beide Mandate des Wieselburger Komitats wurden auch Petitionen angefochten. Die Petition gegen das Ungarisch-Alten­­burger Mandat Johann Reitters wurde von Franz Ed­uardt. Die Petition gegen das Zurndorfer Mandat des Grafen Johann ZihY vom Gäb­jer Wähler Mathias Kundinger eingereicht. « Die Petition gegen das Somlö-Väsärhe­lger Mandat des zmr Volkspartei gehörigen Abgeordneten Paul Meß­lenyi führt aus, daß die Majorität von vierzig Stimmen, welche auf Meßlenyi entfielen, ungefeglich gemesen ei, daß an Stelle von Todten und Ausgewanderten Leuten abstimmten, melche sein Wahl­­recht hatten, daß zahlreiche Wähler eingeschüchtert wurden, so daß selbst die­ Juden gezwungen waren, für Mekienyi, und gegen Béla Bamberger (der selbst Sude­n­) zu stimmen, daß schließlich die Wähler der liberalen Partei gemaltsam verhindert wurden, auf dem Wahl­­orte zu erscheinen. Außerdem entmwickelten die Geistlichen in allen Gemeinden­ eine zügellose Agitation im Interesse Meplenyi'z. ,ist wohl zu«formellem Abschlu­ß gediehen1. ‚Zudmig Fest, Arpäb Kubinyi, vanz Kis, . sz Dad Magnatenhaus Hält „morgen, Dienstag, um 11 Uhr Vormittags, eine Sikung, in welcher die Schriftführ­t und der Duäftor und nach Konftitwirung des Hauses auch die Ausschüsse und Gerichtsmitglieder gemählt werden sollen. Die Leteren werden auch sofort in Eid genommen. = Die liberale Partei des Honter Komitates hielt am 29. d. unter dem Präsidium des fün. Notars Anton Schiller eine große Parteiversammlung. Der Präsident schilderte zunächst die maß­­losen Agitationen, welche von den Geistlichen im Laufe der Wahlen betrieben wurden. Die Opposition hat sich auf vielen Orten mit panflavistischen Elementen verbündet, um den Sieg zu erlangen. Die liberale Partei hat jedoch kräftigen Widerstand geleistet und ohne Zweifel wird es ihr gelingen, die verlorenen Bezirke zurückzuerobern. G­eheimrath Baron Ladislaus Majthényi beantragte, die Ver­­sammlung möge der Regierung und besonders ihrem Führer, dem Minister-präsidenten Baron Desider Bonffy ,vertrauen wollten und ihn zum Zeichen ihrer unerschütterlichen Anhänglichkeit durch eine 50glied­rige Deputation begrüßen. Der Abgeordnete Nikolaus Konfoly-Thege gab dem Vertrauen und der Anhänglichkeit der Partei für den Obergespan Béla Horváth Ausdruck, ehe in herzlichen Worten für die Vertrauenskundgebung dankte und die Partei bat, ihn auch in Zukunft unterfragen zu wollen. Nach der Versammlung fand ein Bantet zu 300 Gededen statt, bei welchem zahlreiche Toaste gesprochen wurden. Aus den verschiedenen Gemein­­den des Komitates sind zahlreiche Begrüßungsdeperchen eingetroffen. ( Die Hunger-Lukie in Indien, Original:-Bericht des „Better Lloyd“.­ London, 28. November, F. B. “Famines (Sungerönoth) bildet seit den letten beiden Moden zumeist das erste Wort in amtlichen Telegrammen aus Indien „Nicht weniger als 36 Millionen stehen vor „Tod oder Leben ?", falls nicht sofort reichlicher Regen eintritt.” So wurde vor einer Woche hier auf einem Meeting von einem alten Kenner des britischen Indien gesprochen, das eine Viertel Milliarde Bewohner zählt. Nachforschungen in der Geschichte ergeben die eigenthümliche Thatsadie, daß die Hunger-Furie in regelmäßigen Z­wischenräumen von 19 Jahren jenem Theile des britischen Weltreichs einen verheerenden Besuch macht, mitunter nur ein Jahr, mitunter zwei oder gar drei Jahre vermeilt und Millionen Menschenrinder in die Grube legt! Die lette Katastrophe herrschte 1877 und 1878 und mehr als 5 Millionen verhungerten! Jüngst brachte das „Echo“ eine Notiz des Inhalte, daß überhaupt alljährlich in Indien eine volle Million „zu Tode darbt‘. So hatte ein Gespräch mit einem pensio­­nirten Beamten, der lange Zeit in Indien vermeilte, und auf n­eine Trage, ob jene Meldung in der That auf Wahrheit beruhe, wurde mir die lakonische Antwort: „Durchaus nichts Außerordentliches! Ganz zweifellos wahr !" Der Engländer it ein Stoifer in allen Dingen, welche seine tiefigen Befigungen unter jenem Himmelsstriche berühren. Die Vor­­lage des „Ludischen Budget“ im hiesigen Parlament wird fast immer bis zu allerlegt verschoben und dann im Handumdrehen vor , sehr dünnem Haufe“ erledigt, d. h. vor nur etwa 40 Anmesenden, die das zu Abstimmungen erforderliche sogenannte »quorume« bilden, das beiläufig im Laufe der erblichen Geieggeber der Lord nur drei Anmesende bedeutet, die mit dem Lordkanzler als Vorfigendem auf dem feierlichen „Wollrad” fitend, eine Bill, die dem Unterhause ein halbes Hundert Lisungen gefoftet, nach Austausch einiger Redens­­arten annehmen oder ebenso ras in das Reich des Nichts schleudern, „hoffentlich“ auf Nimmermiedersehen! In voriger Woche ward in London ein Meeting zur Berathung der grauenvollen ind­ischen Hungerfrage unter Lord Hamilton­s Vorfis abgehalten, aber aus unserer Millionenstadt London fanden sich knapp 150 Zuhörer beisammen! Das einzige Resultat war Augsbruch der „Hoffnung“, daß die indische Negierung ihre Pflicht thun werde. Indien liegt dem englischen Auge viel nebelhafter vor, als Armenien. Geographie — selbst in Ausdehnung der eigenen Befißungen nur — ist sein beliebtes Studium. Nicht Anekdote it es, sondern Thatsache, daß Lord B­almerston, ab er einmal das Fach eines Ministers für die Kolonien erhielt, sich einen seiner Beamten nebst Erdglobus kommen ließ, damit dieser ihm darauf zeigen möge, m­n Englands Kolonialländer gelegen! Auch Geschichte ist erst seit einer Generation — aber Geschichte des eigenen Landes nur — ein­­ etwas volksthümliches Rehrobjett gemorden. In den " sogenannten nntationalfgulen" Irlands war es bis in die neuere Zeit sogar verboten, die Kinder in der Geschichte ihres eigenen Vaterlandes zu unterrichten ! „politisch“ hielt man dies für ersprießlich. Kein Beweis für ein gutes Gemissen Weber solches verfügte auch die „Ostin­­dische Kompagnie” und, die Inndien ausbeutend mißregierte bis die „große Nebellion“ ausbrach, die John Bull nöthigte, jenes Reich unter Staatsobhut zu nehmen. Man lese nur in Lord Macaulay’s trefflichen „Essays“ denjenigen über „Warren Hastings” und man wird sich eines gelinden Schauderns über jene Zustände nicht erwehren können ! Wenn der alljährlich ersehnte „Monsun“, der Regen bringende Wind ausbleibt, verbreitet sich Erntenoth in Indien über ungeheuere Streben, überall da, mit Bewässerung vernachlässigt oder nur durch Brunnengraben in spärlichen Maße erzielt werden kann. Im Moment aber, wo Noth droht, laufen die Dorfbewohner zu zahllosen Hunderte tausenden davon, mie­deßt schon wieder gemeldet, daran verzweifelnd, den hart gewordenen Boden für Wintersaat bearbeiten zu können. Sie fluthen nach den Städten, Tärglichste Arbeit ruhend — die Mehrzahl erzielt nicht mehr an Lohn als sechs oder sieben Rupien per Monat! Eine „Rupie“, wenn in vollem Werth, entspricht einem Silbergulden, zur Stunde aber an Werth nur etwa siebzig Kreuzern­. Damit „Leib und Seele” einen Monat lang bei steigenden Brodpfeifen „zusammm­en­­halten”I­hr Aderland daheim ruht unbebaut und das heißt, wie man hier warnend betont, Hungersur­e bis in das nächte Jahr tief hinein! Seit zwei Tagen melden Depeschen aus Indien hie und da lofale Regenschauer und etwas Baufe im Steigen der Getreidepreise, aber angesichts der ungeheueren Entfernungen zwischen den so bezeich­­neten Motalitäten nichts Besseres, als wenn ein Telegramm aus Her­­mannstadt etwa solche Meldung enthalten wü­rde, wie: „Aus Preßburg guter Regen gemeldet, also Siebenbürgens Ernte Erfolg versprechend.“ Es fehlt an dörflichen Gemeinde-Ordnungen durchweg in Indien, worin Rußland sogar ein anerkennensnwerthes Vorbild ge­liefert. Sir John Cairb, der von hier aus vor 17 Jahren nach Indien gesendet war als „Spezial-Hungersnoth-Kommissär“, bezeichnete die Bildung „dörflicher Gemeindebunde”, zur Droge­­nisirung gegenseitigen Beistandes, als den einzigen starren Lenker für künftige Rettung. Aber mie wenig darin erst geleistet, beweist, daß dieser selbe anerkannte Sachsenner einem Tadler dortiger Verhältnisse dieser Tage sagte: „Sie haben vollkommen Net, mas in Indien vor­­geht, muß zu entjeglichem Unglüc führen!” Und in seinem Rapporte von damals hieß es: „Grund und Boden in Verfall in vielen Theilen des Landes und die Bevölkerung steigend. Muß zu entfeglicher Starre kommen.” Während des letten Jahrzehnts mehrte sich die Bevölk­­erung dort um 30 Millionen Köpfe! Das a real bebauten Landes beläuft sich auf nur 155 Millionen Acres (1 Acre = Ya Morgen) für eine Bevölkerung von 250 Millionen und Liefert im Jahre für diese 400 Millionen Pfund Sterling in toto! etwa 15 Gulden per Kopf, Na) Goldwerth berechnet, bezieht England 25 Mil­lionen Pfund per Jahr aus Indien, für Zinsen und zu großen Theil aug für­­ hübsche Pensionen! Denn Beamtendienst in Indien belohnt sich bald in dieser Richtung und englische Amts­­sucher eilen dorthin in Hülle und Fülle, die Eingeborenen beiseite schiebend, und empfangen alljährlich Gehälter im Gesammtbelauf von 200 Millionen R Rupien. Während sogar betreffs Rußlands versichert wird, daß es sich bei seinem Borrüden in Mittelasien bemüht, mit den Bewohnern in freundlichen Verkehr zu kommen, in Kohn Bull viel zu vornehm dazu. In Indien hält er nur „zu­einander“. Nur die „Barren“ gedeihen — die „Seueranbeter” —, sie sind durchwegs gute Geschäftsleute und zählen unter sie auch angesehene Financiers, auch in London in eigener Kolonie, die sie als „Kosmopolitisch“ zu benehmen versteht und den einzigen Vertreter Indiens in das Parlament geliefert­ . In der Presse hier äußert sich einiges Mißbehagen über die Meldung, daß in Rußland große Regsamfeit, der Hungersnot­ in Indien menschenfreundlich mit Getreide zu Hilfe zu kommen. Man mittert hier darin eine Spekulation, um für die Zukunft sich in Indien Sympathien zu gewinnen! England läßt das sorgenvolle Indien hin. ‚gegen den Gold bezahlen für jene indischen Truppen, die ihm nach Bi­a zu Hilfe gesandt wurden! Das hat dort tiefe Entrüstung germecht! „Alles hat seine Zeit!“ heißt er in der „Schrift“. Aus der Braun, H. Somorn, 29. November. Orig.-Rorr) Hafen Bau.) Der heiße Kampf, der zwischen den Städten Komorn und Raab wegen der Errichtung eines Winterhafens aus­gebrochen war, endete mit dem Siege Komornd? und nun schreiten die Hafenbau- Arbeiten bereits rüstig vorwärts, damit der Hafen im nächsten Jahre eröffnet werden künne. Ost wird die Holzbrücke, welche über den Heinen Donauarm führt, demolivt und durch eine große eiserne Brücke erlebt. Durch diesen Hafenbau wird einem be­­reits lange empfundenen Mangel abgeholfen, da ein geeigneter Hafen w­en Budapest und Wien für die Schifffahrt sehr wichtig ist. N. Altfohl, 29. November. Dörig-Korr) Wahl­bewegung.­ Die P Wolfspartei hat für die hier bevorstehende Wahl den Badiner Pfarrer Dr. Gonda als Kandidaten nominit ; sie läßt in den Ortschaften unter dem Bauernwolfe agitatorische Flugs­chriften und Prosehüren vertheilen. Vorige Woche wurden in zwei Gemeinden mehr als 300 solche Exemplare konfiszirt. Mit liberalem Programm it bis jest Dr. Stefan Hupagh der alleinige Kandidat. Es Gelsegrmmnedeø.,gesterglmid. RUDOLPH-JO-November-Der Budget-Ausschuss des Landtages verhandelte in seiner heutigen Sitzung die Voranschläge für Sanitätswesen Straßen­arm Wasserbauten.Nach längerer Debatte wurden die Ziffern der Regierungsvorlage ange­­nommen. Semlin, 30. November. Bei der heutigen Erfahrwahl für den kroatischen Landtag wurde Bürgermeister Sindolin Kokovac, der Kandidat der Regierungs­­partei mit 196 Stimmen zum Abgeordneten gewählt. Morpho, welcher ebenfalls auf Grund des Programms der Regierungspartei kandidirt wurde, erhielt bies 40 Stimmen. Wien, 30. November. Orig.-Telegr) Das Ab­­geordnetenhaus beschleß nach längerer Debatte das Ein­­geben in die Spezialdebatte betreffend den Geießentwurf über die Regelung der Bezüge der Hochschul-profes­­soren. Im Laufe der Debatte hatte auf Professor Sueß das Wort ergriffen. Er besprigt die­­ Verhältnisse an den einzelnen Fakultäten und betont, daß eine Reihe von Fragen für die deutschen Universitäten eine andere Bedeutung habe als für die nichtdeutschen. Mit Bedauern müsse gesagt werden, daß eine große Zahl österreicht­­iger Kräfte in den legten Jahren über die Grenze gezogen sei, an Lehrkanzeln mit bedeutenden Ginsünften. 68 sei die frage, ob nicht das vorliegende Gefeg den Abfluß dieser Kräfte vermehren, das heißt dasjenige verschlechtern werde, was der Minister die geistige Handels­­bilanz genannt habe. Redner platdirt für eine größere Pflege der Naturwissenschaften­ an den technischen Hochschulen. Eine der aller­­glänzendsten Erfindungen sei in der legten Zeit aus der techni­­schen Hochhschule in Oesterreich hervorgegangen: die­­ Erfindung des Wuer’schen Lichtes. Mehner milde min­hen, daß die Technit sich als gleichberechtigte fünfte Fakultät der Universität betrachte, die nur zufällig in einem andern Hause untergebracht sei. Er bedauert, daß oft hervorragende Vertreter der juridischen Fakultät dur die Zuführung zum Staatsdienste ihrem Lehrberufe entzogen werden. „Ich habe,“ sagt Redner, „einmal einen Spaziergang über den Dastein-Öletscher gemacht. Man sah auf dem Gift Kleine, Schwarze Punkte, Bienen. Wenn tagsüber die Sonne auf die blumigen Wiesen im Thale scheint, da entstehen marine Strömungen nach aufwärts, welche die kleinen Insekten immer höher und höher reißen, bis sie erstarren und erstarrt auf das Ci8 fallen. Es gibt auch in unserem gesellschaftlichen Leben blumige Wiesen und eisige Bienen, auf die auch die Sonne wärmer scheint, und es muß nicht gerade ein Glet­­ter sein, auf dem man erfriert, e­­ann auch eine Sinefure sein. (Sehr auf!) Zugleich mit dem Abzug der besten Kräfte aus den Lehrkörpern ist ein fortwährendes Anschwellen der Zuhörer zumeist an nichtdeutschen Universitäten vor sich gegangen. An der Prager deutschen Fakultät waren vor anderthalb Sahren 481, an der czechiischen 1300 Hörer, in Graz 502, Lemberg 822, Anns­­bruch 215, Krakau 597. Wenn man diese Ziffern betrachtet und dabei im Auge behält, daß die Studivenden der nichtdeutschen Fakultäten alle auch­ der deutschen Sprache mächtig sind, die Deutschen aber eine slavische Sprache nicht bemeistert haben, so ist es Pflicht eines auf­­richtigen deutschen Abgeordneten, seine Stammesgenossen zu warnen. Wenn es so fortgeht, daß die Deutschen sich mehr den technischen und industriellen Fächern zuwenden, werden die nichtdeutsc­hen Elemente in den juridischen Fächern immer mehr vorherrschen, und, da sie beide Sprachen beherrschen, dann ist es unausmeichlich, daß zuerst an den Sprachgrenzen in den gemischtsprachigen Bezirken die Verwaltung immer mehr in die Hände der nichtdeutschen Beamten fällt. (Lebhafte Zustimmung.) Man möge mid­tfreuzigen oder steinigen, aber ich muß befennen, daß der mährische Landtag einen .

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