Pester Lloyd, September 1899 (Jahrgang 46, nr. 212-237)

1899-09-01 / nr. 212

s.­­ 2: Br Budaneft, 31. August, x Einige Kirchenrechtslehrer und Politiker in Agram und ‘Zara scheinen nicht über Luft zu haben, der römi­­schen Kurie den Krieg zu erklären. Der unterthänigste casus belli entsprang aus dem Umstande, daß die Dialkon­­­­tenten Das Verfahren nicht billigen wollten, welches Erz­­bischof Marcsevics in Zara gegen die Verbreitung der sogenannten glagolitischen Messe in seiner Diözese eingeleitet hatte. Die Streitfrage dreht sich um ein altes P­rivilegium, das auf die Zeit der Päpste Hadrian II. und Johannes VII. zurückgeführt wird und das darin bestand, daß Den durch Kyrill und Method befehrten Slawen der Gebrauch der flavischen Sprache in der Liturgie ge­­stattet wurde... Zum Unterschied von den Kirchenbüchern der orientalisch-orthodoren Slauen — welche sich heute noch der egrilfischen Schrift bedienen — ordneten verschiedene Päpste im­ Laufe­ der Jahrhunderte an, daß die Missales und Breviere der katholischen Slaven mit glagolitischer­ Schrift gedruckt werden muüssen. Selbstverständli bhestanden alle diese Bücher in einer wortgetreuen Ueberlegung der Kirchen­­bücher, lateinischen. Ritus. Es verdient noch besonders hervorgehoben zu werden, daß Bapst Benedikt­­ XIV. in. . der , Mitte des vorigen Jahrhunderts, dur­ eine Encgíliia den Gebrauch der glagolitischen Eichenbücher bestätigt, zugleich aber die Vermengung der altflavischen Texte mit neuen, lebenden diomen auf das strengste­ untersagt hat. Eine Encgficta des renigen Bapstes 2eno XIII. ordnete — im Gegensage zum­ Anathema Gregor­s VII. — an, daß der Tag der Slavenapostel Cyrill und Method duch Officium und Messe gefeiert werde. Hinsichtlich der glagolitischen Messe enthält diese Encyklika seine neuen Privilegien; sie verhält ich gegenüber den be­­züglichen Konstitutionen früherer Päpste durchaus vereh­rend. Der Vollständigkeit halber sei­ noch erwähnt, daß Bapst Zen XIII. im Jahre 1892 die Anwendung von Kirchen­­büchern in altflavischer Sprache mit­ glagolitischer Schrift für die in Montenegro neufreirte Diözese von Antivari gestattet hat. Nach dem alten Ellyricum — dem heutigen Kroatien, Dalmatien und Sitrien — scheint die glagolitische Liturgie duch Schüler der genannten Slavenapostel ge­­kommen zu sein, doch behauptete sich Dieselbe schließlich nur, in wenigen Gemeinden der Diözesen von Beglia, Zengg, Zara und Sebenico.. Der lateinische Ritus fand immer mehr Ein­gang und zulegt tant es so weit, daß es in Nom und in den­ südslavischen Kirchenprovinzen­ kaum­ mehr entanden gab, der die glagolitische Schrift zur Teten vermochte. Den Anstoß zur neuesten alagolitischen Bewegung gab ohne Zweifel das im Jahre 1887 an die Rurne gestellte Ansuchen des Fürsten Nikolaus, den in Montenegro befindlichen Katholiten — theils Serben, theils Albanesen — die altflavischen Kirchenbücher, jedoch mit cyrillischer Schrift zu gestatten. Die Bischöfe Strosmayer u und Mili­­novics­ hatten diese Bitte auf das Tebhafteste unterstü­gt. Doc dauerte es fünf Jahre, bis das erste Exemplar des flavischen Missale, aber mit glagolitischer Schrift gebracht, nach Betinje gelangte. Nachdem einmal der Anfang in Montenegro gemacht war, ging die glagolitische Bewe­­gung nach Dalmatien und Kroatien über und wurde mehr als zu einem Programmpunkte des nationalen Chauvinis­­mus. Gegenüber allen befestigten Einwendungen­­ erleuch­­teter Kirchenfürsten, daß der lateinische Mitus eine der Hauptgrundlagen der internationalen Macht und Organi­­sation der katholischen Kirche bilde, erwiderten die Ber- Techter der glagolitischen Meile. Daß es sich dabei um ein nationales und kulturelles Heiligt­um der Kroaten und um ein Privilegium handle, welches so viele Wünfte bestätigt hätten. In Wahrheit verbarg sich jedoch hinter der ganzen glagolitischen Bewegung nur das Bestreben, Die katholische Kirche in Kroatien und Dalmatien nachh und nac) zu nationalisiren, was ja.nach einer stetigen Abstreifung der unbequemen, weil Niemandem geläufigen glagolitischen Schrift mit Der­ Beit hätte immerhin gelingen können. Man unterlieh nicht, Den Gegnern der altilanischen Liturgie im Bati­an zu bedeuten, das Die von Leo XIII. so oft angeregte Idee der Bereini­­gung der abendländischen und der m­orgenländischen Kirche Durch Die Gewährung­­­ieser Liturgie für Kroatien und Dalmatien bedeutenden Vorschub gewinnen würde. Die in den Diözesen von Zengg und HBara gemachten­­ Berjudhe blieben hinter allen Erwartungen zurück. Die Geistlichkeit gab nie ungern den lateinischen Ritus auf, weil Damit Die Erlernung der nirgend mehr in der Welt gebräuchlichen Slagalitica verbunden war. Die Bevölkerung gebeudete sich an vielen Orten noch unwilliger ; sie erhli­te in der Neue­­rung den Beginn einer Komversion mit der orthodoxen Kirche und es kam zu solchen Nähestörungen, daß li dhe Assistenz aufgeboten werden mußte, um die glagolitischen Pfarrer und ihre Kirchen zu shnken. — Erzbischof Marcsevics von Zara hatte schließlich den Muth, dem glagolitiscen Humbug emergisch entgegenzu­­­treten. Er konnte ihm nicht schwer fallen, aus den ver­­schiedenen Encycliten der VBüpfte den Nacheis zu liefern, da der Gebrauch der altslavischen Kirchensprache nur er­laubt, nicht «aber geboten sei, daß vielmehr die Annahme des Lateinischen jederzeit und an­­ allen Orten freigestanden habe. Die Nachkehr vom lateinischen zum­­ glagolitischen Mitus kann nach den Labungen der katholischen Kirche , ber greiflicherweise weder dem Belieben eines Pfarrers, noch dem Willen eines Bischofs anheingestellt sein ; dazu müßte in jedem einzelnen Falle Die Genehmigung des Apostolischen Stuhles eingeholt werden. Vielleicht hat auch Erzbischof Rajesevics gelegentlich seiner jüngsten Anwesenheit in Rom Anlaß genommen, auf die bereits in mehreren Diötesen ein­­getretene Sprachvermengung hinzuweisen, indem entweder eine Mischung von alter amd neuer Sprache ,ein­getreten, oder sogar. Die, ausschließliche Anwendung, des Kroatischen versucht worden war. Gegen eine solche Korrumpirung des Gottesdienstes war: ja, schon Bapst. Benedikt XIV. auf­­getreten, indem er. den Bischöfen auftrug, Die Damwider­­handelnden Geistlichen auf das schärfste zu ahnden. Ueber dies betonte P­apst Benedikt in der bezüglichen Encyklika ganz besonders, daß die flavische Kirchensprache ur. in jenen Diötesen­­ gestattet sei,­ wo sie damals (1754) üblich war. Wie man uns dieser Tage aus Nom: meldete, steht der Erzbisc­­of von Zara mit seiner Auffassung nicht allein ; es soll ich auch Erzbischof Stadler in Sarajevo — dessen Staubenseifer und F­roatischer Patriotismus jeden Brieifel ausschließt — gegen jede Zurückdrängung des lateinischen Mitus auf das entschiedenste ausgesprochen und jede Ver­ ONDEFINERING einer Gewohnheit contra legem verurtheilt haben. Man sieht, Daß in d­ieser Angelegenheit die, forielte, streng katholische Auffassung den nationalen Ambitionen diametral gegenübersteht. Von Kroatien und Dalmatien aus möchte man es mit Massenpetitionen und Meonstredeputa­­tionen in Nom verflichen, doch glauben wir nicht recht an die Anwendung solcher Hilfsmittel, noc weniger aber an einen Erfolg derselben, da die Kurie nicht gewohnt ist, sich prinzipielle Entscheidungen auf solchem Wege abtragen zu lassen. Sieht man von den verborgenen national-politischen Tendenzen dieser Streitfrage ab, so it Dieselbe faum Die Aufregung werth, in welche man sich um ihretwillen in Agram und in Zara Hineingeredet hat. Man pflegt in Nom derlei Probleme nur sehr langsam und behutsam zu lösen und darum halten wir die Annahme, daß eine Erledigung dieser Ar­gelegenheit bei der Kurie sehr bald bevorstehe, für wenig begründet. Praktisch genommen, wi­rde es am Ende nicht sehr viel bedeuten, ob Erzbischof Najcsevics oder seine Gegner in Rom Recht behalten. Doch Hat der Streit eine prinzipielle, überaus heile Seite, welche sich die Kurie Schon im Hinblick auf die Folgen eines Präzedenzfalles sehr genau überlegen dürfte. Darum glauben wir, daß sich auch Dieter Heine Sturm in den kroatischen Gemäsjern sehr bald legen werde, zumal die Glagolitica nicht einmal, die überaus Wenigen ernstlich und fachlich interessirt, welche diese edige und veraltete Schrift zu lesen verstehen. behörd- Der Modus der Verkündigung. Originals Korrespondenz des „Reiter Lloyd“­ Wien, 30. August. "d. Immer dieselbe Geschichte! Schon der alte Kaiser Wilhelm pflegte zu sagen: „Kaiser Franz Stofer hat zwanzig Minister, und wenn er etwas will, muß er es selber machen.“ Auf diese eigenthüme­rische Situ­ation, in der sich unser Monard­ seinen Nam­en gegenüber befindet, ut au die Berufung des Freiherrn v. Chhbumeckty an das Sieler Hoflager zurückzuführen. Die Regierung scheint ernstlich geroillt zu sein, einen Schritt zur Anbahnung einer Situation zu unternehmen. Die es den gemäßigten Parteien der Opposition möglich­ macht, beim Wiederzusammentritte des Neichsraihs die Obstruktion aufzugeben und an den parlamentarischen Arbeiten sich wieder ordnungsmäßig zu betheiligen. In politischen Kreisen wird darüber gestritten, ob dieses Vorhaben des Grafen Thun jener eigenen Initiative oder der Initiative der Krone entsprungen sei. Ein müßiger Streit, da Se. Majestät das Vorhaben jedenfalls ausbrüchlich gebilligt hat und, wie man sieht, sogar selbstthätig in Die Vermirk­­lichung des Planes eingreift. Wenn es nämlich au­f den beichsoffene Sache zu sein fehennt, daß in der Zwilenzeit zwischen der Bromulgieung des Ausgleichs und den­­ Wiederzu­sammentritte des Reichsrathes en Ver­­tändigungsversuch zum Bmwege der Flottmachung des Parlaments unternommen werden soll, so steht die Art und W­eise, t e dieser Bersuch zu machen sei, noch­ keinewegs fest. CS gibt be­siedene Wege, die beschritten werden können, und es muß untersucht werden, welcher Weg die meiste Aussicht habe, zum Biele zu führen. Graf Thun kann die Führer der deutschen O­ppositionsparteien zu einer Besprechung einladen, wie er dies im Juli vorigen Jahres gethan; es kann ferner unter Initiative und Aegime der Regierung versucht werden. Die Berg trauens­männer der Deutschen und Greden zu einer Berathung zusammenzubringen, wie er Graf Taaffe im Jahre 1890 anläßlich der „Punstationen“ gethan, und es kann schließlich an der Berjuch einer sogenannten „Berstä­ndi­­gung von Boltz zu Bolt, ohne jede Mitwirkung der Regierung, gemacht “werden, ein Modus, der von demokratischer und zum Theile auch­ von deutschnationaler Seite wiederholt empfohlen worden ist. Alle diese Möglichkeiten bestehen, und wenn auch über den Inhalt der Unterredung, zu der Se. Majestät den Baron Chu­mec­y nach Sl berief, natürlich nichts Authentisches verlautet, so geht man nach der Lage der­ Dinge doch kaum fehl, wenn man annimmt, daß der Kaiser über alle diese Eventualitäten die Wohle­meinung des Dobmann-Stellvertreters der BVerfassungspartei des Herrenhauses einholte, der obendrein intime Fühlung mit der Gruppe des verfassungstreuen Großgrundhefißes im Abgeordnetenhause unterhält und auch. der­ deutschen­ Fortschrittepartei,­­­­den , seiner Vergangenheit zufolge, nicht fern steht. An den der Negierung nahe stehenden Kreisen wird versichert, daß Graf Thun von der Be­rutung des Barons Chlumecky wag Sich­ seineswegs über­rajt wurde, da ihm­ das bezügliche Vorhaben Sr. Majestät bekannt war, wenn auch der Umstand, daß­s diese Berufung noch vor der Abreise zu den Manövern erfolgte, auf eine spontane Entschließung des Kaisers zurückzuführen sein dürfte. An dieser Thatsache liegt aber auch implicite die Weisung für Die Regierung, schon jeht, also noch vor der Promulgirung des Au­gleichs, die vorbereitenden Schritte zu unternehmen, damit sofort nach jenem Alte der Modus der Annäherung,­­ über den man inzwischen sclüssig geworden ist, effek­tiirt werden sörte. Eigentlich aber besteht noch ein vierter Modus eines ‚Ver­ständigungsversuch­es. Wir meinen die Intervention der katholi­­schen­ Boltspartei, deren Obmann Dr. Kathrein ja erst jüngst seine guten Dienste zur Herbeiführung einer Annäherung zwischen den streitenden nationalen Parteien der Regierung sozusagen angeboten hat. Dieses Mastortbum hat wohl seine Zustimmung seitens der Opposition gefunden, aber man hat in den Reifen der katholischen Volkspartei auch nicht den Eindruck empfangen, daß es definitiv ab»­gelehnt worden wäre. In diesen Kreisen wird darauf hinge­wiesen, daß die Sch­wierigkeit der Situation nicht sowohl in der Wahl der Rersen eines Vermittlers, und nicht so sehr im Streitobjekte selbst, als viels mehr darin liege, daß die deutsche Opposition ihrerseits seinen führenden Mann namhaft machen künne, der in ihrem Namen zu unterhandeln befugt sei. Man stehe seiner geeinigten Opposition gegenüber, sondern­ einer Anzahl von­ Frak­­tionen, die untereinander einen offenen Mandatskrieg führen. Auch stehen leider die Dinge so, daß jede Fraktion, die sich einer Verständi­­gung geneigt zeigt, sofort als „verrätherisch” gebrandmarkt werde, und bis seit wenigstens haben nur wenige Besonnene den Muth gefunden, sich dem von den Nachlaten geübten Terrorismus, der jede Die näherung prinzipiell perhogressirt, zu widerlegen. Man mag zugeben, daß diese Einwände manche Wahrheit enthalten, aber es muß hervorgehoben werden, daß auch das Gefüge der Majorität kein Muster von Fertigkeit und Einheitlichkeit it. Erst vor zwei Tagen haben ja­czechische Blätter die katholische Volkspartei angerempelt und ihr mit , Abrechnung" gedroht, weil ihr Obmann sich als Deutscher benannte und der Verständigung das Wort redete. Auch darf nicht übersehen werden, daß die deutsche Opposition fidh mbr Obmänner-Konferenz ein Zentraorgan geschaffen hat, das wohl nicht durchwegs aus homogenen Politikern besteht, immerhin aber bei der Feststellung der nationalpolitischen Forderungen sich wenigstens formal als Ekohärent bewährt hat. Er erlittet also wohl sein „Führender Mann“, aber­ ein führendes Kollegium der deutschoppositionellen Parteien, das vielleicht gerade weil einzelne Elemente desselben in Folge ihrer gemäßigten nationalen Färbung, der Verständigung Ídon a priori mehr zuneigen, das geeignete Medium mitre, unter dessen Mitwirkung ein Resultat erzielt werden könnte. Keinesfalls darf man ss durch Derartige vein Außer lie Hindernisse von dem Versuche, der, wie alle Anzeichen darth,­an von der Krone gemünzt wird, abhalten lasser. Man zeige der Opposition nur Entgegenkommen, — das Uebrige wird sich von­ selbst finden. | N SON -« « Es Rn == Der Abgeordnete Sukias Rosenberg hielt heute bei dem anläßlich der Eröffnung der Körmend-Nemet-Ujparer Lolalbahır in Nemet-Ivár veranstalteten Banket die folgende Tischrede : Zu den Hauptaufgaben des gegenwärtigen Reichstages gehörte die Regelung umnieres wirthschaftlichen Verhältnisses zur Desterreich. Die Erneuerung des Ausgleiches war wohl jedesmal mit Schwierigkeiten und Kämpfen verbunden, doch das, was wir in leiterer Zeit erfahren konnten, steht beispiellos in der Geschichte unserer Ausgleiche da. Allein es wäre ein Irrthum, anzunehmen, daß faktisch der Anhalt des Anzgleiches es war, der Die rechtzeitige Lösung vereitelt. Die fest mittelst . selbstständiger friedliche gejeglicher Verfügung in ivfung getretene mirtleichaftliche Regelung bedeutet der bisherigen Lage gegenüber faktisch einen Wortschritt, weil die erlatanten Ungerechtigkeiten und Ötavamina des bestandenen mittlelschaftlichen Ausgleiches zum großen Theile befeitigt und korrigirt wurden,­­ doch wurde Diese Haares Breite überschritten. unsere einmenge­ melde Grenze nicht Hieraus ließe sich jener Kampf, welcher dem Ausgleich Mittel, um die Macht von den gegnerischen Parteien Wir hüten uns vor jeder Ginmischung Schauplatte die MWahl der zur Erledigung Waffe Delegation durch Obstruktion verhindert werden sol­” hole, mir ist die Basis Dieser Gerich­te nicht bekannt, im um eines in der anderen Hälfte der Monarchie gegen den Ausgleich geführt wurde, jene Agitation, gegenüber entfaltet wurde, rationell nicht erklären. Der Hintergrund und die Triebfeder dieses Kampfes st­amderwärts, und zwar in der innerpolitischen Lage Oesterreichs, in den nationalen Verhältnissen zu suchen. Die um Schmebe-Belastung des Ausgleiches reißen. Die inneren Angelegenheiten, in die Bartete und Nationalitäten kämmfe Desterreichs ; ganz so, wie wir es nicht dulden mülden, daß si Desterreich in welcher Nichtung bin immer wir diese Grenzlinie unsererseits streng eine halten, müssen wir unbedingt fordern, bag der 1867er Ausgleich, auf beisen Basis mit stehen und an bessen einzelnen Buchstaben, so mie sie in unseren Geseten „enthalten sind, wir unverbrüch­lih festhalten, entsprechend den Verfügungen der pragmatischen Sanktion respektivt und­ nicht zum der Kämpfe der österreichischen Parteien unter­einander gemacht werde. 68 kann dies nicht genug und genug oft betont werden jenen — ich weiß nicht ob mahren oder unmahren — Deu: rüchten gegenüber, daß jebt, nachdem­ die, gegen den wirthschaftlichen­ Ausgleich angewendete Obstruktion als ‚geworden, der gemeinsamen Angelegenheiten berufenen s­ch tieder­­ich mill hoffen; daß sie der ersten Grundlage entbehren, doch sei es wie immer, mir begen volles Vertrauen, Daß die Weisheit unserer Regierung auch­ diesmal den richtigen Weg finden wird zum Schuge der Autoressen der Monarchie und der unversehrten und umgeschmälerten Wahrung unseres Staatsrechtes, inneren Angelegenheiten Doc, indem diente den Parteie­r nach mert­los. an blos als fid­­at­­ sz Mie man aus Getinje schreibt, hat der „Glas Ernogoxca” dem Besuche des Fürsten Nikolaus in Konstantin­opel einen längeren Leitartikel gewidmet, der auf die vortrefflichen Beziehungen zw­ischen der Türke und Montenegro hinweist, die seit dem legten Kriege einen immer intimeren Charakter annahmen und im legten Sabre zu einem wahren Freundschaftsverhältnisse sich gestalteten. " Der , Bol. Rorr." kommen von serbischer Seite folgende Mittheilungen zu: Gegenüber der aus Bern verbreiteten Nachricht, daß die serbischen Emigranten in Genf ein Memorandum an die Mächte vorbereiten, um diese zu einem Eingreifen in die inneren Angelegenheiten Serbiens aufzufordern, it zu Konitativen, daß es serbische Emigranten weder in Genf, noch sonst irgendwo in Europa gibt. Die ganze, aus der Schweiz in jüngster Zeit betriebene Agitation wegen das in Serbien bestehende Regime entspringt den Machenschaften eines serbischen Nihilisten. Der feiner der serbischen Parteien angehört. Die Nachrichten über administrative Aus­weisungen­ aus Serbien sind vollständig unbegründet. Die Behauptung, daß alle von­ der­ Negierung „geflü­chteten” Madi­­kalen verhaftet worden seien, wird durch die von Jedermann täglich konstativbare Thatjadhe widerlegt, daß weitaus der größte Theil der Führer der radikalen Partei unbehelligt geblieben it, und zwar sowohl in der Hauptstadt, wie im Innern des Landes. Der Gesundheitszustand­­ des Angeklagten Taujdjanovics, der angebli­ch Solge der ihm im Gefängniß zutheil gewordenen Behandlung erkrankt sei, ist ein vollständig normaler. Der Beginn der Schluss­verhandlung gegen Die wegen der Hochverrathd- und Attentats- Affaire Angeklagten Soll bestimmt in den ersten Tagen der nächsten Moe erfolgen. Oz Münden, 29. August, (Drig-Rorr) Mit begreiflichem Interesse verfolgt man hier nu­n Süddeutsc­- Land überhaupt den Verlauf der gegenwärtigen innerpoli­­tischen Krise in Breuten . Bormey sei bem­erkt, daß man an­ dem Sesthalten der preußischen Staatsregierung an der Kanalvorlage und der Ausführung der hiezu nothwendigen politischen Maßregeln nirgends irre werden kann. Um eine ernst zu nehmende politive Auffassung kann man es doch nicht betrachten, wenn jemand etwa verlangt, die preußische Regierung solle einfach dreißig Land­­räthe zur Disposition Stellen, das Abgeordnetenhaus auflösen und auf unsicheren Grundlagen einen ernsten Wahlkampf in Szene geben. Man nimmt hier an der schliehligen, thatfäslichen Ausführung des Kanalprangs ein zu lebhaftes Iinteresse, um nicht die Vorsicht des Berliner Ministeriums­­ vollauf zu würdigen. Bekanntlich­ hat Prinz Ludwig. noeh. jüngst in­ Öffentlicher "Versammlung auf die Bedeutung der Kanalvorlage "für die Wirthbschaft des ganzen Deutschen Neiches hingewiesen und im Anschlusfe daran die Bedürfnisse besprochen, welche in Süddeutschland in Bezug auf Anlegung neuer Wasserwege vorhanden sind. Die Befriedigung Dieser Bedürfnisse wird sicherlich von Jahr zu Yahr dringender, und man kann er auch­ in Baiern nur als Wortheil ber trachten, daß balch die Debatten im preußischen Abgeordnetenhau­e die Kanalfrage überhaupt in die erste Linie des allgemeinen Steressed gerüct wurde. Man hat hier Hagen hören über gemilse engherzige und bureaufratiiche Auffassungen, welche sich auf preußischer Seite zum Magtheile der Mainregulirung geltend gemagjt haben, aber in allen sachverständigen Kreisen wird der große Burg anerkannt, den Die preußische Kanalvorlage aufweist, und ihre Einbringung Feuilleton. SOSE . Berliner Brief, Berlin, 28. August. Von der Goeth­es Feier,­ die an derorten heute, an des Dichters 150. Geburtstage, begangen wird, hat man in Berlin der sichtbaren und unahrnehmbaren Zeichen wenige gespürt. Die Zeitungen brachten freilich seit geraumer Zeit Schon allerlei anedoten­­hafte Kleinigkeiten von und über Goethe, das Kapitel Goethe’s Beziehungen zu Berlin (die er zu Schadow stand und, ob er in Wahrheit mit der königlich preußischen Akademie der Wissen- Schaften etwas zu­ thun gehabt habe) wurde duch die Mittheilungen findiger und belesener Goethe-Renner erörtert und populär gemacht, und zum Goethe-Tage selbst sind der Leitartikel und Feuilletons in signo Goethe’s viele und liebliche erschienen. Keine Frage: unsere Breffe hat — abgesehen von der unvermeidlichen S Konzilianz der Zappalien-Wichtigthuerei gegenüber — das Yhre gethan, um zu diesem Tage Goethe den schuldigen Tribut zu entrichten; manche Stimme hat si sogar vernehmen lassen, die bescheiden, aber wer­nehmlich betonte, daß man bei dieser Gelegenheit doc aug nicht vergessen sollte, wie viel Goethe nicht geleistet habe, insofern, ab exemplum in den Tagen der deutschen Befreiungskriege ein Dichter wie Theodor Körner immerhin einen ganz anderen Ton für deutsches Empfinden zu finden wußte. Viele und zum Theile gute Arbeit it von unseren großen und kleinen Blättern gethan, Bedermamms Geschmac­ht befriedigt und Jedermanns besondere Weberzeugung hat ihren Ausdruch gefunden. Aber sonst!... Es war, als habe Berlin um diesen Tag sich nicht zu Eimmern brauchen. Sluftiete Bostkarten konnte man Taufen, sogar die „offizielle Goethepoft­arte” von Frankfurt a. M. mit der farbigen Reproduktion von May’ Goethe-Porträt Stand ung zu Gebote, und in einzelnen Läden sah man Goethe-Bilder, Goethe Nummern der „Leipziger Lluftrirten Zeitung“, Dieses oder jenes Buch zur Goethe-Literatur, noch mehr: am Goethe-Denkm­al Friß Schaper’s in unserem Thiergarten erblickte man Kränze, Blumen­­spenden — einige als offizielle, einige als ganz zarte private Huldi­­gungen — und in den Schulen ist die Jugend auf „die Bedeutung des Tages“ eingewiesen, auch ist in den für „Deutsch“ (id est. für Deutsche Literatur, Deutschen Auffab 2 c. p. p.) angefeßten — zumeist seltenen — Unterrichtsstunden bei der Lektüre auf Goethe’sche Werke Nachsicht "genommen worden — — — ein Mittelpunkt für die AM­gemeinheit aber fehlte, zu einer Berliner Goethe-Feier schlechthin ist es nicht gekommen. Unsere Studentenschaft hat eine solche in Aussicht genommen und will sie unter der geistigen Leitung von Professor Erich Schmidt (der in Fran a. M. die Festrede hielt) nach Beginn des neuen Gemesters, also im Spätherbst, zu Ausführung bringen ; nur gerade für den eigentlichen Goethe-Tag .­ Damit leider nichts gewonnen. 94 will damit nicht sagen, daß das ein Unglück, daß es de principio zu behausen sei; aber unter den gegebenen Verhältnissen, nach den Anschauungen, die gegenwärtig die Allgemeinheit beherrschen, it das Alles jedenfalls nicht erfreulich! Um Goethetage mag ein Jeder nach eigener Facon Goethe r selig werden ; nicht laut und lärmend braucht ein Goethe­ eit zu sein und ruft am Hundertundfünfzigsten Geburtstage offiziell Klarheit über Goethe's Bedeutung schaffen und erhalten zu wollen, ist ja selbstverständlich an und für ich ein Unding. Aber im Augen- Blick geht’s doch nicht gut ander; unsere Zeit will es und sie it mehr aud­ exit so weit, wenigstens 048 wollen zu müssen. Wenn dann des Deutschen Reiches Hauptstadt beiseite steht und sich damit begrnügt, am Goethe-Dent­al einen Kranz niederzulegen, wenn man dann in Berlin an irgendw­eichem festlichen Goethe-Gefühl keine Neuerungen wahrnimmt und den Eindruck gewinnt, als sei eben unter allen Umstän­­den etwas verfäumt worden, so muß man doch sagen, daß nicht Alles in Ordnung sei, und wird aug bei einer geheimsten Goethefeier durch den Mangel jeglicher „offiziellen“ von Ungefähr ges­ört. Lediglich unser Königliches Schauspielhauß, das früher als unsere anderen, ernsten literarischen Aufgaben dienenden Bühnen seine neue Spielzeit begonnen hat, it bestrebt gewesen, wenigstens war Möglichkeit dem Bublikum Gelegenheit zu geben, sich heute zu einer Goethe-Feier zusammenzufinden. 68 brachte gestern Goethe"S . Egmont" zur Aufführung, es hat für morgen den „Banff” angefeßt und es ließ heute Abend zur Feier des 28. August die „Spbhigenie auf der Bühne erscheinen, nicht ohne einen Prolog voranzufinden. Daß unser Hoftheater damit vielen Wünschen entsprochen hat, ließ sich unschmer erkennen ; das Haus war bis auf den lebten Blau ausverkauft, so daß die Kaffe schon vor Beginn der Vorstellung geschlossen werden mußte, und die Zuschauer harrten in einer festesfrohen Spannung alles heifen, was ihnen dieser Goethes Abend bringen sollte. Dankbar nahmen sie die eigentliche „Theater­feier" entgegen. Als der Vorhang sie hob, sah man Trippel’s Goethe-Bitte auf einem von Blattpflanzen um­standenen Postament ; ihr wabhte ih in Tang mallendem Gemande Fräulein Amanda Lindner, um dem „Olympier“ zu huldigen ; mohl­­gebaute Verse von Crnst Scherenberg sprach sie, der all­­gemeinen Empfindung, daß unsere Zeit Goethe zu danfen habe, lieh sie Ausdruck und verhieß, daß jebt, auf neu geschaffenenm Boden, in neuer Zeit auch neue deutsche Dichtung weifen werde; so sollte ung Goethe nicht nur als Vollbringer, sondern auch als ein­ ewiges Vor­­bild, dem er nachzueifern gilt, vor Augen’ stehen, als hernach die ersten Worte. Iphigenie’s erflangen. Welcher Welt werden mir zute geführt! Zu welcher Hoheit der Gedanken werden unsere Sinne ans gek­annt! Wie weit entrückt wurden wir aller Kleinlichkeit des Al­­tags, in melcher Lehre zeigte sich Goethe's Bild unserem Auge, das seine Lüge noch vor wenigen Minuten in si aufgenommen hatte! Vergleiche zwischen dem­, was er gemosst, und was er und fest lehren sol, drängten sich auf, Seife glitten die momentanen sinnlichen Gin­drüde von uns ab, und wir träumten von einer umjaffenden Goethe- Welt allm­enschlichen Begreifens . . . Da drangen mit Eins Die ger­waltigen V­erse, die zwei Kulturen zu einen scheinen, wieder zu uns, mir gaben uns dem Drama selbst bin, das durch feine Gestalten ung ein Gioigleitsschick­al erleben läßt, und die Kun­st des Altm­eisters siegte ... . « Ward man ihr geweiht Heute in Berlin? Ward man dem Künstler geweiht? Wieder werden solche Fragen laut, denn ein Glodkenzeichen verheikt eine Banfe und man kann mieder der alten Betrachtung nachhängen, mag man von der Goethe-Feier, Die anderorten heute an des Dichters hundertfünfzigstem Geburtstage begangen wird, in Berlin der sichtbaren und wahrnehmbaren Zeichen wenige ge­­spürt hat! - " - - Gerade im Drange der unmittelbaren Gegenwart hat Berlin leider auch so viele andere Sorgen,hat es so viele andere Interessen zu befriedigen, daß für einen Goethe-Tag nicht allzu viel übrig bleiben kann! Die großen Fragen des Tages sind nun einmal politischer denn so wenig das politische eben sich font in Berlin nach außen hin Zund gibt — in der allerlegten Zeit hat es die Gemüther doch sehr merklich beschäftigt. Die Zeitungsverläufer auf den Straßen erleben in ihrem Geschäftsbetrieb eine Glanzzeit und in den Wagen der Straßen- und Vorortebahnen Hält männiglic die neueste Tages­­oder Abendausgabe seines Blattes in der Hand. Die Berichte über den Dreyfus-Prozeß werden mit Spannung erwartet, die Vorgänge in unserem innerpolitischen Leben haben einen lauten Widerhall in der öffentlichen Meinung gemacht. „Was wird dort? Was wird hier?“ fragt man Hin und her und von gewöhnlichen Arfig politischer Gespräche: vom Stammtisch pflanzen sich die Dig­­ussionen weiter und weiter fort. Weiter ist für die Allgemeinheit eine scheinbar private, aber in Wahrheit sehr politische Frage von allergrößter Bedeutung geworden: die Dienstbotenfrage Nichts Neues! wird man ausrufen, denn wer hätte mit ide nicht fon zu rechnen gehabt, über sie sich nicht schon den Kopf zerbrechen müssen? Dennoch hat man in Berlin vollauf­recht, sich sehr, sehr ernsthaft mit dieser Frage zu beschäftigen und über sie sich zu erregen. 63 ist ein offenes Geheimniß, daß seit Fahren Ion die Dienst­­botenverhältnisse sich bei uns auf's Ärgste verschoben haben und Daß allgemach nicht mehr, „das Mädchen“ auf „die Herrschaft” (so heißt es ja nun leider !) Nachsicht zu nehmen pflegt, sondern die Dinge gerade umgekehrt liegen. Ein großer Theil der sogenannten „Herr­­schaften“ verdient das Wohl nit besser; denn in sehr vielen Familien ist es leider immer noch nicht Sitte, den Dienstboten gegen­­über die Zuverlommenheit zu zeigen, die man selbst verlangt; aber im Allgemeinen steht er damit gar nicht so schlimm, und es muß deshalb umso mehr befremden, mein fest Die Dienstboten sich allen Ernstes daran machen, eine Gilde zu bilden und mehr oder weniger ostentativ gegen die „Herrschaften” Stellung zu nehmen. So human man sonst sein mag — die Berechtigung eines solchen Vorgeends wird man — falle man es nicht als typisch für­ eine bestimmte soziale Entmidlung erklären will — ganz entschieden verneinen müssen. Die Versammlungen, die von den Dienstboten zur Wahrung ihrer Menschenmwürde bisher abgehalten sind, haben denn auch das Gegentheil nicht er­wiesen : in ihnen wurden viele allgemein theoretische Phrasen gebraucht, aber es wurde nicht Dargethan, daß sie Die Dienstboten mehr als irgend welche andere Menschen über die Unbill des Lebens zu beklagen hätten. Der Begriff des „Dienens“ entspricht ja nicht mehr gerade unseren modernen Anschauungen , läßt er sich aber denn überhaupt auf das gegenwärtige Verhältniß zwischen dem „Saushaltungs-Vorstande” und den Angestellten ohne weiteres anmenden? An Berlin nimmt der „vienstbage Geist“ des Hauses seit Langem schon Feinesmwegs eine une twürdige Stellung ein ! Hier hat namentlich das stattliche Kontingent der Hausmädchen Durchaus nicht über schlechte Behandlung oder über unzureichende Löhnung sich zu bescht werden ! Die Hausfrauen sind hier froh, wenn sie in Frieden mit ihrem Hauspersonal leben und machen diesen gegenüber Konzessionen über Konzessionen. Trogdem werden die Gegenfäße zwischen Dienenden und Bedienten jept geflifsentlich verschärft und es ist nicht ausgeschlossen, daß ernstere Konflikte dadurch heraufbeschhoren werden, weil es ich bien, um­ eine Bags handelt, die das allerpersönlichste Yteresse eines jeden angeht und bei deren Beantwortung nicht nur politische Erwägungen maß­­gebend sind. Darunter muß natürlich Goethe leiden, und er hat augh sonst manchen Rivalen, der ihm für eine allgemeine Zeifer seines hundert­fünfzigsten Geburtstages Hindernd in Den Weg tritt, Da műre anzuführen, daß auf unserer Haupt-N­adfahr- Ken­bahn ein Sieger um den „großen Preis von Berlin“ proklamirt werden sol, daß ein Schwerer Verbrecher sehr bald dingfest und abge­­bildet werden dürfte, daß... dab... Wie soll ich daß Alles aus­zählen ? In jeder Stadt gibt es ein Gleiches und fast fürchte ih­n: es gibt ein Gleiches unter ähnlichen Begleitumständen. Deshalb will ich nur flrgs noch­ berichten, was Berlin an eigensten Freuden und Dualen in dieser Goethe-Zeit aufzumeilen hatte. Da war ein herr­liches Volksschauspiel auf dem „Berliner Bad“,­­ benantet „Theodor Körner“, verfaßt von, ich weiß es nit — da der Zettel den Namen nicht nannte —, dargestellt von tüchtigen und wohl nicht vorbestraften Leuten voller Begeisterung. Dieses Opus ward aufgeführt in einem herrlichen „Natur”garten auf einer sehr primitiven Bühne, auf der vor Jahren ein populärer Komiket das schöne Lied „Alma, mo mag das Mädchen sein?“ gesungen hat; das „Ländliche“, das „Gärtliche“ sollte die Zurgauer in Stimmung verfegen, etwa a la Oberammergau; aber dos ging doch nicht vor. Denn in diesem Theodor-Körner-Volksspiele ereigneten sich gar zu sonderbare Dinge; z. B. standen Napoleon und Theodor Körner einander in persona gegenüber und megselten der Worte gewaltige. Napoleon war jede böse, weil Körner sich den Preußen angeschlossen hatte; mas thut Körner? Er sagt, — o Männer — stolz vor Königsthronen ! — — — er sagt: „Ich gestatte mir ergebenit zu bemerken” ... oder doch so ähnlich!! Meiner Erinnerung nach wird so etwas in Oberammergau nicht gestattet. Ferner gab es eine Novität heiter« ersten Charakters zu Schauen; . sie ist von Ferdinand Bonn und void im Neuen Theater aufgeführt und heißt „Rim­ito“; ein Japaner ist ihre Hauptgestalt und eine drollige ntrigue an einem Heinen Fürstenhofe gibt das Gerippe der Handlung. Rimito nümlig „.. Über nein! 94 wollte ja Konstativen, was man am Goethe. Tag in Berlin nicht geschaut und nicht erlebt hat, — und es ist bo von Anderem die Rede gemesen. Nun, Iphigeniene legte Worte sind längst verhalt, ein neuer Tag brach an, noch dunkel, aber schon sich Hörend. Da milden sie Morgen- und Abendstimmen mit einander. „gebt wohl!“ rief man ung zu, „Lebt wohl!“ rufen wir, Die mir Goethe­ 3 dachten und fünfzig feiner denken wollen auch ohne Goethe-Tage. Welter Baetow, Natur; !

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