Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1899 (Jahrgang 46, nr. 276-296)

1899-12-01 / nr. 276

1899. — Ir. 276. PESTER LLOYD. == (Einzelne Nummern in Budapest 3 Fr. in der Provinz 4 fr. in allen Vierschleiflokalen.) Empfang der Delegationen, Original-Telegramm des „Beiter Lloyd“­ - Ba Wien, 1. Dezember. Beide Delegationen wurden Heute, und zwar zuerst die ungarische und dann die österreichische von Sr. Majestät em­pfangen. Um 11 Uhr Vormittags versammelten sich die Mitglieder der ungarischen Delegation in ungarischer Gala. únö zum Theile in Uniform im ungarischen Ministerame in der Bantgasse, wo Präsident, Graf Julius Szapary Mi­theilung von der An­­sprache machte, die er an Se. Majestät richten werde. Hierauf begaben si die ungarischen Delegations-Mitglieder korporativ in die Hofburg, wo sie si im Marm­orsaale versammelten. Dann wurden sie vom Oberzerenonienmeister Grafen Koloman Huryady in den Saal der Geheimen Näthe geleitet, wo die Delegations-Mitglieder im Halb­­freife Aufstellung nahmen. In diesem Saale hatten si die gemein­­samen" Minister Graf Goluhbomsti, " 5. X. Freiherr v. Krieghhammer und v. Kállay, Minister-Präsident Koloman 5.3 é[ 17 Obersilänmerer Graf Madár Andrasfy, die Gardekapitäne Graf Baliiy, Brinz Windishgräsy und Barat Bir­et, sowie General Adjutant a. d. 8. Graf Baar bereits früher eingefunden. Mtum erstattete Oberstlämmerer Graf Madär Andräiiy Er Majestät die Meldung, worauf Se. Majestät, von den brausenden Gljenrufen der Delegations-Mitglieder begrüßt, im Saale erschien. Dann trat aus der Mitte der Delegirten Präsident Graf Julius Szapáry hervor und richtete folgende Ansprüche an Se. Majestät: Die Mitglieder der zur Behandlung der gemeinsamen Art­gelegenheiten entsendeten Delegation, melde dem Mitfe Em. Majestät folgend, sich versammelt haben, hielten es für ihre erste Pflicht, vor Em. Majestät zu erscheinen, um ihre unterthänige Huldigung " Dar­­zubringen. Seitdem die Delegation das lechte Mal die hohe Ehre hatte, vor Em. Majestät zu erscheinen, find Gm. Majestät von einem feheren Schiejalsschlage getroffen worden: der Wille des Almächtigen hat Ungarns gekrönte Königin von der Seite Em. Majestät genommen. Niemand vermöchte Worte zu finden, melde von Schmerz gebührend ausdrücken riden, den jeder Ber­ohner Ungarns über diesen Schiejalsschlag empfindet. edes Ungars Herz fühlt­­ jedoch, mie unendlich ‚viel Ungarn, durch den Tod seiner Königin verloren hat. Wir missen, welche Stüge, meld tröstender Engel die Königin in Gm. Majestät schm ersten Stunden mal. Wir toiiien, mie nahe das Gedeihen Ungarns ihrem Herzen. stand, welch inniges Vertrauen die Königin in die Treue hatte, die Ungarn Em. Majestät entgegenbringt, und eben darum, Teil Dies jeder Ungar weiß, war der Schmerz bei diesem fchmeren Schicsalsichlage so allgemein ,und so tief... Die Meußerung dieses Schmerzes im ganzen Lande war seine vorü­bergehende Eriheimung; ebenso wie an jenem­ Tage, empfinden wir auch heute die Lüde, welche dur­ das Dahin­­scheiden der Königin gesegneten Arıgedentenz entstanden it, und nur der Ölgabe bietet uns Trost, daß die erhabene Seele der Berklärten au im Jenseits über Er. Majestät wacht. Unsere Gm. Majestät gegenüber tief em­pfundene unerschütterliche Treue und Anhänglichkeit kann dadurch ur­verstärzt werden, daß mir sehen, Daß Ddieser ihrere Schiejalsihlag Em. Majestät Thätigleit nicht geshmwächt hat und daß wir­ ftet3 neuere Bereife des Ungarn gegenüber­ empfun­­denen Wohlmollens Ero. Majestät erhalten.­­" »Wir­ swissert,daß wir jene große A­rbeit,welche wir zm sKons solidermag unserer staatlichen Institutionen zu versichten haben,nur­chten mithrfolg beenden könnes,wenn wir auf die hohen stets Eingang-Cru.sMajestät1­eck)necc«i«i.31cne11·Desl­au­s forderte6auci)das Interesse­ des Lande-Budap wkr zu den wohlwollend­en Intentionen Crw·»9)iajestätnith in Gegensatz gemth.Was die ungarische Natcyzcsifur bzw.Majestät fühlt,das ist aber nicht bloss die pflichts­chuldige Treue gegen des­ Monatschem sonderte die durch Jahrzehnte ylindrisch gesammelte Erfahrung,gereiftestaisj·c.Uebeszeugnth daß direuxcxmrischsjesJ kan­om welche durch Jahrhunderts-,gegen viele Vor- Urtheil«e,«piel,schlechten Willen«mikämpfen mußte­,in Em Majestät derzfrchersten hütet ihrer­ konstitutionellen Rechte­,di­ 1c"j"ichek"ffen Vesc­­ iitzer«it»nsergeistige­ c und materiellm Entwicklung besitzt-Vmc Diessen Gesützten durch drn tegety erscheinen wir­ vorEm.Arka«iestät auch beidienstsgelegenheit,nachdem allerhöchst dieselben die Deles ggxiokc zur Erfüllung der durcHaZ Geier-Mr übertragenen Pflichten einzuberufen gerubtert. ... wir werden trachten,. unsere verfassungsmäßigen Pflichten gewissenhaft­ zu erfüllen und bei, der Leitstellung, jener Summen mitzumirken, welche im­nteresse der Monarchie und damit au) für die Sicherheit Ungarns nothunwendig sind. Dabei it es aber unsere Sicht, die nicht blos in unserer Monarchie, sondern allseits wahr­­nehm­baren ungünstigen wirthschaftlichen Verhältnisse in Betracht zu ziehen, welche auch Gw. Menjestät Negierung bekannt sind. Bei Erfüllung dieser unserer Aufgabe erleichtert unsere Zage zweifellos Was Vertrauen, das die große Majorität der beiden Häuser des ungarischen Reichstages den Negierung entgegen­bringt. Die Regierung it vor der Lösung großer Fragen gestanden, vor Fragen, welche auch auf diesen­ Ausschuß des Reichstages eine Rid­­wirtung hatten; in dieser Richtung hat sich der Horizont geklärt und vermag auch die Delegation in dieser geklärten Situation ihre durch das Gefeg festgestellte Arbeit ruhiger zu verrichten. Wir hoffen, daß wir aus den Vorlagen Gm. Majestät Regierung, so wie in den früheren Jahren, die Beruhigung gewinnen werden, daß mir auf Grund des bereits seit zwei Jahrzehnten bestehenden und unseren Anteressen­ entsprechenden Dreibundes, sowie der auch mit den anderen Mächten bestehenden guten Beziehun­gen eine Störung des riedens nicht befü­rchten müsen, und daß mir unter dem Schuße der gesicherten auswärtigen V­erhältnisse jene Maßnahmen treffen können, welche von dem Gesichtspunkte der Konsolidirung­ beider Staaten und der Sicherheit der Monarchie nothrwendig sind. ‚Wir haben jedochy arifjere Sicherheit nicht allein im Wohl­­wollen. Anderer zu suchen, wir sollen sie vielmehr in erster Reihe in unserer eigenen­ Kraft finden. Das ‚sicherste Mittel der Kraftentfal­­tung besteht darin, „daß mir in jeder Hinsicht konsolidirte­verhältnisse haben, und daß Diejenigen, melche zur­­ gemein­­samen Vertheidigung berufen sind, einander gegenseitiges Vertrauen entgegenbringen und jene Gintracht aufrecht zu erhalten bestrebt seien, melche ihre eigenen Interessen fordern. « Ih dies di­e Etnik wollen mir unserer konstitutionellen Pzicht Geniigethum doch bitten wir im Interesse unsere­s Vaterlandes:..gld im Interesse sämmtlicher Völker der Skt«S­tefem­ 3 krone vor Alleftk Gott den Allm­ächtigen,»daß ErEw.Majestät jeneKunft,jene-Ans- Dank-rund(-!’)emndhelt’erhalte­,welcheEnv-Iljkc1jeft("itbisher-eigen mai­,damit Allei h­öchst dieselben in der Lage seien,noch zahlreichsje ..Jed­)rehindurch die hingebende Treuexind Anhä­nglichkeit 311erfatsjrery ’DiejederulmtarEm.IlIkujestiit gegeniidisrkwut Ausdiefc attlamirte antwortete © e. Majestät: Mit aufrichtiger Genugthuung nehme Ich die Ber lebhaft Ansprache " sicherung treuer Ergebenheit, welche Sie Wir durch Ehren Rußland räsidenten ausgesprochen haben, entgegen. ‘ch gedenke bei diesem Anlasse mit Nahrung Der zahllosen Kundgebungen unerschütterlicher Anhänglichkeit an Mich und Mein Haus, mit welchen alle Belfer der Monarchie sig mit Mir in dem tiefen Schmerze über den Heimgang der Kaiserin und Königin Meiner in Gott tıhenden heißgeliebten Gemahlin, vereinten. Die Beziehungen der Monarchie zu den auswärtigen Mächten tragen buchmwegs einen unverändert freundschaftlichen Charakter und Tafien auch. fortab Die Zuversicht auf eine ungestörte Fort­dauer des Friedens in Europa gerecht­­fertigt erscheinen. Die sicherste Gewähr erbliche 34 nach wie vor in dem ungetrübten Bestande des ech und vertrauenshal­len Be­­hält­nisses zu unsteren Verbündeten. Als eine weitere Bürgschaft des Friedens darf das harmonische Zu­­sammenmirten aller zivilisirten Staaten auf der diesjährigen Danger Konferenz betrachtet werden, welche der hochherzigen Initiative Sr. Majestät des Kaisfers von entsprungen, dem allgemeinen ‚Strebensbedürfnisse der­ Welt,newe und „unerfärkte Hoffnungen zuge­führt hat. Mit Befriedigung fann ich darauf Hinweisen, daß die Pflege durchaus loygaler und freundlicher Beziehungen zu D dem russischenfeide ‚im Sinne eines einverneh­mlichen Vorgehens gegenüber d­en auf der Baltan-Halb­­insel auftauchenden Fragen fortfährt, prssönliche Erfolge an zeitigen. Den in Südafrika eingetretenen kriegerischen Komplikationen gegenüber sind wir zur Beobachtung finnfter Neutralität entb­losfen und können nur wünschen, daß dieser Konflikt einer baldigen Beendigung entgegengehe. Einen unabweislichen Gebote der Billigkeit entsprechend, sind in den ihnen zur verfassungsfähigen Behandlung zu­­gehenden Vorlagen die Erfordernisse für die Regulirung d­er Bezüge der Gagisten Meines Heeres und Meiner Kriegsmarine, sowie der gemein­­ssamen Beamten und Diener aufgenommen. Die Anforderungen Meiner Kriegsmarine beschränken sich auf die Dringendste und nothwendigste Vorsorge. Die Verhältnisse in Bosnien und der Her­zegovina befinden sich wie bisher in normaler Ent­­wicklung und werden auch­ im­­sahre 1900 die Erfordernisse der Verwaltung dieser Länder in den eigenen Einnahmen ihre volle Deckung finden, indem Sch­anf die bewährte Einsicht und den patriotischen Eifer, mit welchem Sie an­ die Erfü­llung ihrer Aufgabe herantreten werden, vertrauensvoll beige Jh Sie herzlich willklommen. Diese Antwort Sr. Majestät wurde mit lebhafter Begeisterung aufgenommen. Dann stellte Minister-präsident Koloman Széll die neuen Mitglieder der Delegation vor. Hierauf hielt Sr. Majestät längeren Geld­e, bei meldhen die einzelnen Delegirten mit An­­sprachen beehrt wurden. s« Sie Majestät drückte während des CercleZ vor Qu­lekn dem­­ Grafen Szapäry seinen mnärmsten Dant für die pietätvolle Kundgebung aus, zu deren Dolmetich der Graf fi) gemacht, indem er der­ verklärten Königin auch aus diesem Anlasse in so schönen Worten gedachte. Dem Delegirten Dr. Mar Salt dankte der Monach­ in sehr herzligen Worten für bdessen erfolgreichen Bemühungen um das’ D bad zustandefommen der Vereinbarung zwischen Den uoten- Deputationen „ES mar ein schweres Werl” — sagte Se. Majestät „und die Schmierigkeiten schienen fast unübere windlich, umso größer aber i­­hr Verdienst um das Zustande­­kommen der Vereinbarung.“ Auch dem Delegirten Baron Fudold Harlanpyt gegen­­über sprach der Herrscher seine Genugthuung über das Gelingen der Duotenverhandlungen aus. Auffallend lang unterhielt ih­re­ Majestät mit dem Dele­­girten Desider Szilágot. Den Delegirten Bully Mannid ud Szerb gegenüber betonte Der M­onarch,. Daß im Heeresetat das­ einzige be­­deutendere Mehrerforderung die­ Erhöhung der Offiziersgagen­ sei, welche einem längst und sehnlichst­ gefühlten Bedü­rfnisse entspreche. Se. Majestät drücke auch die Hoffnung aus, daß es gelingen werde, diese Frage noch rechtzeitig zu erledigen, damit die intereffirten Kreise am nächsten Jahre nicht gar zu lang­ auf die Erfüllung ihrer Wünsche zu warten haben. Nach der ungarischen Delegation wurde um­ 1. Uhr die Delegation Des R­eichsrathes empfangen. Der Präsident derselben Graf Better hielt folgende Ansprache : „Em. Taiferl. und apost. Tönigl: Majestät! Rufe Em. Majestät it die Delegation des österreichischen Reichsrathes zur Aufnahme ihrer verfassungsmäßigen Thätigkeit zusammengetreten. Die Delegation ist hochbeglückt, heute vor den Stufen des allerhöchsten Thrones erscheinen zu dürfen, um Em. Majestät, ihrem allgeliebtern Kaiser,­­ die ehrfurchtsvollite Huldigung darzubringen und die Ber­eicherung, unerschütterlichster, Treue und Gegebenheit zu erneuern. Die, Delegation Tod Die, ihr zugegangenen Vorlagen der­ gemeinsamten Regierung mit dem vollen Bewußtsein der­ auf ihr lastenden B Verantwortlichkeit, sowohl dem Steuerträger, als dem Staate gegen­­über in Verhandlung nehmen und der gemeinsamen Regierung jene Mittel zur Verfügung stellen, die die Großmachtstellung des Reiches, die Wahrung des Ansehens der­ Monarchie nach außen und deren intakte Vertheidigungsfähigkeit unbedingt erfordern. Liegt doch in der Kraft des Reic­es und der Macht der Monarchie der­ allersicherste Schuß für die geistigen und materiellen­nteressen der Bevölkerung. Der­­ geheiligten P­erson Em. Majestät, in­ der ganz Europa den Hort des Mechtes und des Friedens verehrt, schlagen alle Herzen der Unterthanen freudig entgegen. Aber auch jedes Weh theilen die treuer Unterthanen mit ihrem allgeliebten Kaiser und Herrn, und so hat der herzerschütternde Schlag, der Em. Majestät im Vorjahre duch den Tod irer Majestät, unserer allgeliebten Kaiserin, ger troffen, auch alle Völker Des weiten Reiches mitgetroffen. Geruhen Eiv. Majestät allergnädigst zu gestatten, daß die Delegation diesem Schmerze Ausdruck gibt. Möge Gott, der Allmächtige, Em. Majestät noch ungezählte Sabre in Rüftigkeit und Gesundheit erhalten zum Sick und zum Wohle der Monarchie, zum Heil und Segen ihrer Völker. Gott der Allmächtige segn­e, Gott Idüke, Gott erhalte Em. Majestät !“ Die Antwort Sr. Majestät auf diese Ansprache it identisch mit derjenigen, Die er der ungarischen Delegation ertheilte. = ( techne, · Gehorjant dem, y + Ennesnenigkeiten, DVBerleihbung) Durch.alerhöcfte Entschließung wurde verliehen, dem öffentlichen ord. Professor und derzeitigen Rektor des Foref-Polytechnikums M­erander Yiptbay v. Kisfalud, als Anerkennung seiner Verdienste auf dem Gebiete der Wissenschaft und des Unterrichts, der Titel eines königlich ungarischen Hofrathes, tagfrei; dem Bürgerschuldirektor Richard Heller in Baja, als Anerkennung seiner Verdienste auf dem­ Gebiete des Unterrichtumwesens, das goldene Verdiensth­aus, dem Inspektor der Wassermerfs-Maschinen in Schemnig Stanz Obernamer, als Anerkennung seiner fünfzigjährigen treuen und eifrigen Dienste, das silberne Verdienstkreuz mit der Krone. (Köanigliche Sffentliche Noteriate) Der Wirkungskreis des Neupelster Fön. öff. Notariates erstrebt ss auf das Gebiet des Gerichtshofes für den Weizer Landbezirk, doch verbleibt dieses Notariat auch weiterhin im Sprengel der Budapester an. Notariatskammer. — Für das Gebiet de Tasnader Bezirks­­gerichtes wurde, mit dem Ste in Tasn­ad, ein besorderes, zur Debrecziner­ Kammer gehöriges und am 1. Jänner 1900 zu akti­­virendes Notariat errichtet. Handelsminister Alexander Hegedits­­mwınde — wie und aus Szatmar gemeldet wird — gestern an Stelle des verewigten Grafen Andreas Bethlen zum Präsidenten der Schulerhaltungs-Korporation, des Szatmarer reformirten Ober­­gymnasiums gewählt. Die Wahl wird dem Minister im Wege einer Deputation an Kenntniß gebracht werden. Graf Karl Drass­ovich. Wie man Ngramer Blättern mittheilt, wird sich Graf Karl Drastovich, der, wie noch erinnerlich, im Herbste des vorigen Jahres auf der Jagd eine schwere Bermundung am Kopfe erlitten hat, in den nächsten Tagen im Sanatorium Löw in Wien einer Operation unterziehen. Diese ermesst sich durch lästige Folge-Erfcheinungen angezeigt, die nach der Ber­­mwundung zurückgeblieben sind und bezüglich welcher man sich von der Operation den besten Erfolg verspricht. (Im Königlichen Opernh­aufe) sind die Kammersängern Bianca Bianchi am 15. 5. M. ihr auf mehrere Wochen geplantes Gastspiel beginnen. Der Tenorist Vinzenz Larizza soll sich, wie , Egyetértés" berichtet, in Bologna einer Operation unterzogen haben, in Folge deffert fic) der Zustand seiner Stimmorgane "so weit besierte, daß der Künstler in einigen Wochen bereits in der Lage sein wird, seine Bühnenthätigkeit wieder aufzunehmen. (Personalnachrichten) Wie mir erfahren, hat sich der Bürgermeister entschieden, an die Spese der neu errichteten Kommuni­­kations-Sektion den­jebigen Leiter der Unterricht3-Sektion, Magistrats­­rath Karl Szabod, eines der tüchtigsten Mitglieder 063 Magistrats- Kollegiums, und an die Seite der Unterricht3-Sektion den Durch die Auflassung der Steuer-Sektion verfügbar gewordenen Magistratsrath Faller zu stellen,­­Meber die Verweigerung der Schulsteuer) äußerte sich der Leiter der hauptstädtischen Finanzsektion Magistrats­­rath Vapilievits unserem Berichterstatter gegenüber folgender­­maßen : »Die V­erweigerung zwingt1ns nicht,mit Uebereilung zu einem anderen Modus der Erhöhung unserer Steuern zu greifen­. Das Budget für das nächste Jahr ist ja festgestellt,und selbst was die außerbudgetarischen großen öffentlichen Arbeiten betrifft,sind wir durch den mis aus den Beständen des 100s Millionen-Anlehen43 bewilligten Vorschuß der unmittelbaren augenblicklichen Sorge-Arti­­rückt,da ja mit der Refundirung dieser Vorschusch erst im Jahre 1901 begonnen werden soll und mit demnach Zeit genugl­al­en, um mit der gebührenden Umsicht neue Bedeckungsquellen zu kom­­biniren Vor Allem müssen wir mich abwarten,1uie sich die weitere Em­ission unserer Obligationen gestalten werde-Im Allgemeinenmm ist es ausschmt­­eute klar,daß zu einer Erhöhung erst nach spruch­loser Erschöpfung aller anderen Versuche gegriffen werden dürfe- J In erster Reihe werden wir bemüht sein,für­ die bereits vorbereitete Erhöhung der Pflaster1mgs-­und Kanalbautenzüge die­ Zustimmung des MunizipeIl-Ausschl1sses 3 zu gewinnen.Ferner werden wir schen, ob es nicht möglich sei,im HJiahmenb­­udgetk s einerseits eine Erhöhung der Einnahmen und andererseits eine Reduktion der­ Aus­­gaben zu erzielen.Wahrscheinlich wirdk schon durch diese Mittel möglich sein,sürd(16:;Erfordern n­iß der nächste thcthrc aufzukommen- Gelingt jedoch diesest unser Vorhaben nicht,nun dann allerdings wird nichts übrig bleiben, als die Steuersehraube anzuziehen.“ Spät ist dem Leiter unserer städtischen Ansatzen die Gr­enntniß aufgedämmert, daß eine Steuererhöhung vielleicht doch noch nicht nöthig sein dürfte. Bisher wenigstens hat er mit aller Wärme der Weberzeugung immer und überall das Gegentheil vertreten. (63 Toll uns zu großer Befriedigung gereichen, wenn er, nachdem die Erhöhung der Pflasterungs-, Kanalisirungs- und anderen Beiträge bemilligt sein wird, nit Doc jeder auf die­­ Steuererhöhung zur­ekommen wird, aber mir fürchten sehr, Daß diese Befriedigung uns nicht zutheil werden wird. „Die Botschaft Hör’ ich mehr, allein mir fehlt der Glaube.“ (Herabfegung der Lehrerinen- Gehälter.) Die hauptstädtliche Unterrichts-Sektion befaßt sie mit der Frage der Herabfegung der Lehrerinen-Gehälter. Die Sektion it nämlich der Ansicht, es wäre ungerecht, die männlichen und weiblichen Lehrkräfte gleichmäßig zu besolden, wie denn auch thatsächlich mit Ausnahme von Wien in einer andern großen Stadt eine solche Gleichstellung erift­ve. Die bereits erworbenen Rechte sollen natürlich respektirt w­erden. (Die Uhlermacher-Fachschule) Der Handelsminister hat, wie bereits mitgetheilt wurde, die Annahme des ihm zur­­­er­­fügung gestellten Grundstückes davon abhängig gemacht, daß die Ueberlassung nur auf 50, sondern auf 90 Jahre erfolge. Der Magistrat erklärte nun, an dem 50jährigen Termin festhalten­­ zu miüssen. Zugleich wurde die Baukommission aufgefordert, in Betreff des städtischen Grundstückes in der Bärfolgaffe, das gleichfalls dem Minister zur Errichtung einer Baugewerbeschule überlassen werden soll, beziehungsweise über die Negulitung der Gegend der Bärfol­­gaffe, ji zu Äußern. (Breiskonfurrenz auf das neue Börsen­­gebäude.) Zur Breiskonkurrenz, welche vom Börsentab­e der Budapester Waaren- und Effettenbörse auf die Pläne eines­­ neuen Börsengebäudes ausgeschrieben­ worden ist, langten, wie bereits gemeldet, insgesammt­ 33 Arbeiten ein. Die Konkurrenzpläne sind mit folgenden Mottos versehen : 1.,,­Jölåtmört6ke«;2.Vierblättrikhes Kleeblatt mit der Auf­­­schr­ift:,,1900«;3-3.,,Geres««;4.,,Bursa«;5.,,­Jobbra-balm«; 6.,Központierrend­erås nyäritözsdåvel««tzT.»Pmpatria«; S­..Måtyås«;9.,,V-Ibanque«;10-s in einem Kneise(·von außen),ohneIJiottobrief;»11-»»Perasphik’-1«;12-»SZTPb-1dsägt0«k««; 13-Rothandgrünkolork­ressetciming In der Mitte die Aufschrift »Jeligo·«;14.,Mercator«;15.»Pen­atlgqsta ad­aug11sta«; 16··«4b»akusl.«;17.2;18..,Azidöp6117,«;19.·..Merctu­ ius«; 20.­,frans»se—baissess;21.Goldenen W­iek-eck;22...Meren­«; 2553.Carecin-Apiu einem goldenen Kreise;24.-"..Wokk,Workl.«-"; 25--—Pkoviribus«;26.Ctine Schachtafel(vorr außen)ohne Motto­­brief;27-Coe11r-Apitc einem goldenen Kreise;28­.«—4Xial«; 29. „Hermes“; 30. „Nervus rerum"; 31. Sjn einem rothen Kreise drei Punkte; 32. Drei M Weizenähren (eichnung); 33. „Lux“, verhaftete Einbrecher.) Dur die Wachsamkeit des Konstablers Stefan 9 od 079 wurde heute Nachts eine Bande­efährlicher. Einbrecher, die sich Eingang in das Haus Nr. 26 auf fett Neuen Marktplage verschafft hatten, verhaftet. Hodoffy hatte nämlich um Mitternacht mehrere Personen in verdächtiger Weise auf dem Dache Kantiven gesehen, auf welches sie von einem Nachbar­­haufe aus geklettert waren. Das Haus wurde sodann von Polizisten umstellt; bei der Durchsuchung wurden im Keller versteht die Ero­­ek­tionseinbrecher­ Melander Reiner,­ohann Esurgay, Sofef Ivan und Stefan Szabó gefunden. Sie waren mit Revolvern und Einbrechmwerkzeugen ausgerüstet. (Blöslich ges­torben.) Die H0jährige Vizehausmeisterin Anna Stammerling-Nadelsmann wurde gestern Abends auf der Ofner Ellipse vom Schlage gerührt und verschied nach wenigen Sekunden. Die Leiche wurde in die Morgue überführt. (Der Lieberzieher — eines Anderen.) Der Bagant Michael F­eher kam gestern mit mehreren ‘Freunden in ‚das Kaffee­­haus in der Bodmanicziggasse Nr. 36. Als er wieder weggehen wollte, zog er den Ueberzieher­­­ eines fremden Gastes an, der aber diese Manipulation noch rechtzeitig bemerkte. Seher hatte inz­wischen die Gate erreicht und feste sie mit jenen Taschenmesser gegen seine Verfolger zur Wehre. Najch waren mehrere Genoffen Seher’s zur Stelle und kamen ihm zu Hilfe. 3eichen den Baganten, den Kaffee­­haus-Angestellten und den Kaffeehaus-Gästen kam es zu einen förm­­­lichen Kampfe. Schließlich gelang es, Feher unschädlich, zu machen; seine Genoffen hatten es für gut befunden, rechtzeitig das Weite au juchent. ä (Stürme auf dem Schwarzen Meere.) Wie man uns aus Ddeffa telegraphirt, mwhüb­en fett einigen­ Tagen auf dem Schwarzen Meere heftige Stürme. Nach­ den bisherigen Mel­dungen­ sind zwölf Segelschiffe zertrümmert worden und dreizehn unter­­gegangen, wobei auch viele Menschen in den Fluthen umgekommen sind. Der Dampferverkehr ist unterbrochen. (Ernennungen.) Der Unterrichtsminister ernannte­ den Schulinspektor im Zempliner­ Komitate Ludwig Newes auf die Stufe der VIL Gehaltstraffe; die diplomirten Lehrer Karl Gpöray und Valentin Nikolaus Kozma in iätfalva, ferner Karl Rozja in vierten Bergan­tritt, Andreas Gzirbuß in Krivány, Florian Gabonyi und Marie Mayer in Talaborfalva, Jene Fatcs in 0-0ecz und Konstantin Tanazevics in Reva-Ujfahı, an ordent­­lichen Lehrern, beziehungsweise Lehreriier. — Der Handelsminister ernannte: Die Diplomirten­ngenieure Ludmia Bottta, Masius Toperczer und Ladislaus Sköbeglen zu A­ngenieur-Adjuntten. — Der Finanzminiter ernannte­ den Steueroffizial Georg Kiss zum Steuerkontrolor; die Steueramtspraktikanten „sofef Kereptes und Johann Rajta jun. zu Steueroffizialen ; den Diurnisten Dionys Szalaneczy zum Steueroffizial. (Schmwurgerichte) Für das Jahr 1900 wurden als Präsidenten und­ deren Stellvertreter _designirt, bei dem Schmwur­­­gerichte in Nima- Szombat der Gerichtshof Präsident Aladar Kubinyi und Gerichtshofrichter Merander Medveczty; — bei dem Schmurgerichte in Goeries der Gerichtshof-Präsident Alexander Lehoczky und der Gerichtshofrichter Mathias Uhlarit; — bei dem Schm­urgerichte in Kajkau der Gerichtshof-Präsident Barna­­­bas Sziraty und der Gerichtshofrichter Dr. Bela Bejfenyep. (Tanzsoirde der Mediziner) Das Nrrangirungs- Komité der Tanzsoiree der Mediziner hat sich gestern Tonstituirt. P­räsident wurde Desider Navratil; D Vizepräsidenten: Bela Ens, Fanaz Beteri, Alfred Schuler, Stefan Nadoly; Generalsekretär Bela Örvó; Sekretär Elemér Mihálfovics; Oberraffier Theodor Hlatky ; Kaffier Gustav Morelli jun. ; Kontrolor Otto v. Schwaiger ; erster Schriftführer Gedeon ©. Tóth; Schriftführer: Bela Dollinger, Theodor Mutschenbacher. Das Arrangirungs-Komitei votirte in der sonftitwirenden Sißung sechzig Kronen für das P­ensionss­nstitut der Journalisten. Adventgottesdienst­ Am Sonntag, 3. Dezember, durz mittags 10 Uhr, wird im Turnsaale der städ­ischen Bollzichule in Steinbruch, Kapellenplas, ein Festgottesdienst gehalten, zu­­ welchem Mitglieder und Freunde der evangelischen Kirche Augsburger Be­­fernminister im Namen des Presbyteriums geladen sind: Wetterprognose des königlich ungarischen meteorologischen Zentralinstituts.­ Keine wesentliche Nenderiung zu erwarten. — Temperatur: Nachmittags 2 Uhr: + 7.60­6. — Theils bemwök­t. ‚ Theater für heute: Nationaltheater:­­„Azimzetes feleség". — Königliches Opernhaus: „Aida“. — Luit- ERLOLSSERter- „Osztrigäs Miezi“. — Bolfstheater: „Bibliäs Asszony*. — Magyar Szinház: „Az asszony­­regement". — Urania-Theater: „Küzdelem az északi polusert*. " | . Gerichtshalle, ‚Ein Bier-Bopcott, J im Monate Mai v. %. wollten die Sozialisten im Kövefelder Restaurationslofale auf dem Elisabethring eine Versammlung abhalten. Der Oberkellner sagte ihnen das Lotal zu diesem Griede zu, 904­ der Synhaber des Restaurants, Ferdinand Kövefi, erklärte ihnen am Abend, als die Versammlung stattfinde­r sollte, daß er sein Lokal für derlei Zusammenkünfte nicht hergeben könne. Die Sozialisten übten man wegen dieser Zurüchweisung auf ganz sonderbare Weise Nahe an Kövefi. Am darauffolgenden Sonn­­tage begaben te sich zeitlich Nachmittags ihrer 600 in das erwähnte Restaurationslotal, bestellten dort je ein Glas Bier und blieben dann bei diesem einzigen Glase Bier bis in die späte Nacht Hinein figen. Mit Schreden sah Kövesi, wie seine sämmtlichen Ti­che von dieser ihm so wenig willkommenen Gästen belegt waren und wie seine Stammgäste beim Anblic der solchermaßen offupirten Tite­lschleunigst kehrt machten. Schließlich einigte er Ji mit den Führern der Sozialisten dahin, daß er ihnen für die verausgabten Kosten­ den Betrag von 100 fl. zahlte. Ferner mußte er eine Grklärung aus­stellen, laut welcer er sich verpflichtete, sein Lokal in Hu­kunft den Sozialisten, zu­m­ersammlungsz­eden überlassen zu wollen. Damit zogen die Sozialisten ab; Kövesi aber erstattete die Strafanzeige. Der Strafgerichtshof und Die Fön. Tafel fällterr einen Einstellungs-Beschluß in dieser Affaire; die­ser­ Kurie jedoch stellte die vier Sozialistenführer Defiver Boktanyi, Alexander Pfeiffer, Árpád Geiger und Béla Stern wegen Erpressung unter Anklage. Heute fand beim Strafgerichtshofe die Verhandlung in dieser Angelegenheit unter dem Vorsage des Gerichtsrathes Géza Szabó statt. Die Anklage vertrat P Vizestaatsanwalt Dr. Stefan Magyar; als Vertheidiger für die Angeklagten fungirten die Advokaten Dr. Eugen Gaál und Dr. Wilhelm Bazsonyi. ab Einvernehmung des Privatträgers Ferdinand Könest, welcher derzeit als Oberfellner im Hotel „zur Königin von England“ ame gestellt ist, wurden Die Angeklagten einzeln verhört. Sie gaben an, daß sie si für vollkommen unschuldig halten, da sie an Köneft seinrerlet­sforderung gestellt, sondern­­ im Gegentheile Könejt sie gebeten hatte, von ihm die 100 fl. für Druderei- und­ anderwweitige Kosten anzunehmen. Nac­h durchgeführter Verhandlung wurden die Angeklagten freigesprochen. 7 ein gräflicher Wechselfälscher. Im vorigen Jahre wurde hier der junge Graf Tibor Sztáray verhaftet, weil er auf den Namen­­ seiner Mutter, der nunmehrigen Frau Zero v. Mac3ony , gebornen Baronesse Marie fisher, einen Mechtel über 6000 fl. gefälscht und denselben auf Zureden des Kaufmanns Adolf Marton vermert­et hatte. Die königliche Tafel ordnete später die Freilassung des Grafen gegen Kautionsleistung ab­ und Graf Tibor Sytoray bewüste seine provisorische Freiheit dazu, um nac­h Amerika durchzubrennen. Er wurde vom Strafgerichtshofe nach abgeschlossener Untersuchung wegen Urkundenfäh­gung unter Anklage gestellt. Mit ihm wurden die Kaufleute Sofef Márton und Julius Rofenberger, sowie der Agent Adolf Spiger wegen Verbrechens der Urkundenfälsschung in Anklagestand verlest, Adolf Márton überdies noch wegen Wuchers. J­ulus Rofen­­berger hatte nämlich einen Wechsel über 3000 fl. auf den Namen seiner Mutter Frau Moriz Rofenberger und Feines Vermandter Jakob Rosenberger gefülscht. Diesen Wechsel efsomptirte auf Inter­­vention des Adolf Spiser der Kaufmann Sofer Marton, der 320 fl. in Baarem und Cognac im MWerthe von 720 fl. für den Mechiel gab. Für heute war die Hauptverhandlung in dieser Angelegenheit beim Strafgerichtshofe anberaumt. Zur Verhandlung erschien von den Angeklagten blos ‘oje Márton mit seinem V­ertheidiger Dr. Alexander Baiß; für den Smeitangeklagten Grafen Tibor Sztáray erschien desser Vertheidiger Dr. Soma Guthi. Ebenso fehlten auf die Angeklagten Norenberger und Spiser, die angeblich gleichfalls nach Amerika durchgegangen sind. Der Strafgerichtshof ordnete hinsichtlich dieser drei Angeklagten Die Kurrentirung derselben, sowie die Suspendirung des Verfahrens, an. Da ein Theil der Zeugen nicht erschienen war, mußte die Verhandlung auf Antrag des Bizestantar­anwalts Dr. Stefan Magyar vertagt werden. Der Mord in­ Szatmár. Zwölf Tage waren seit der Ermordung des Schillers der " siebenten Gymnasialklasse Elemér Papp in Szatmár, der "in­ der­ Nähe der Stadt erschossen aufgefunden wurde, vergangen, ohne daß die eifrig betriebenen Recherchen Licht im diese rüthselhafte­ Kriminaleffaire gebracht hätten. Sehr­­ erk­irpert wurde die Untersuchung duch den Umstand, daß man den Beroeg­­grund der Ermordung des jungen Mannes, " der Doch Feine Feinde hatte und der auch Kremarodes Habgier reizen konnte, nicht zu em­mitteln vermochte. Nun ist aber in dieser Angelegenheit eine Wendung eingetreten, Die das bisherige Dunkel zu erhellen berufen it. 62 mird jeßt Zar, daß Elemér Bapp das Opfer der Rachgefühle gemorden, die sein Cousin Zoltan Papp gegen seinen (Glonner’s) . Bater hegte, weil dieser nicht gesonnen war, jenen fortgelegten Geldforderungen Genüge zu leiten. Der Charakter des Holtan Papp wird derart geschildert, daß man ihn der ihm zur Last gelegten Mordthat jeden­­falls für fähig halten kann. Die Zoltan Papp belastenden Momente sind folgende: Zoltan ‘Rapp lud am 18. v. M. Glenner Papp ein, mit ihm zu seinen Eltern nach Udvari zu gehen; er begleitete ihn einen Theil des Weges, kehrte dann zu einem Bekannten zurück und brachte ihm, ohne daß dieser das sonderbare Geschenk erwartete, ein Augenglas. Man vermuthet, daß Zoltán Bap diesen Weg nur des­­halb gemacht hat, um sein Albi nachr­eifen zu können. Dazu kommt noch, daß ein Barbiergehilfe deponirte, daß Zoltan P Bapp ih­n 300 FL. vers­­prochen habe, falls er Elemér Bapp zur Eisenbahnbrüde lode und in die Szamos hinein­werfe. Zoltan Bapp wurde gestern verhaftet und wird mit dem Barbiergehilfen konfrontirt werden. Außerdem wurden drei Knnechte des Vaters Clemer P Bapp’s, die als Komplizen verdächtig sind, verhaftet. Ihre Mitfe huld­et deshalb wahrscheinlich, weil in der Wohnung des älteren Bruders Glenér­s, des Bela Rapp, ein Revolver gefunden wurde, dessen Kaliber zur Wunde Glenners paßt. Dieser Revolver weist Blutspuren auf, die davon herrühren du­rften, daß der Lauf an die blutige Stirne des Opfers gedrückt wurde. Man sieht dem Fortgang der Untersuchung in Szatmár mit Interesse entgegen. Kautionsschwindel. Der Redakteur des Winterblättchens „Nepvezer”, Raul Tóth, wurde vom Strafgerichtshofe wegen Veruntreuung der Kautionen seiner Angestellten zuerst zu 6 Monaten, später gleichfalls wegen Kautionsveruntreuung zu 1%/s Jahren Ketter verurtheilt. Die­ser­ Tafel bestätigte heute das­­ Untheil der ersten S­nstanz in beiden Fällen. Telegramme des „Belter Lloyd“, Agram, 1. Dezember. Orig-Telegr) Nadhdem nod die oppositionellen Mitglieder des Budget-Nusshusses, Smid­flas und BanjavesicH, ihr ablehnendes Botum abgegeben hatten, acceptirte heute die Majorität in der General und in der­ Spezialdebatte die Dreimonatliche Budget­indemnität und die Verlängerung des finanziellen Ausgleichs auf ein Jahr. . . Jägerstdorf-L Dezembexc Die 911»"be«iterciner.h"ie­­sigm Tuchwaarenfabrikstel­lb­uc111129.1).81.fk.die­ Arbeit ein.Sätmm­liche Tuchwaarenfabriken einigten sich ü­ber ein solidari­­sches Vorgehen und theilten den Arbeitern mit, daß falls die Aus­­ständigen morgen die Arbeit nicht vorzählig aufnehmen, Montag in allen Tuchfabriken mit der Aussperrung der Arbeiter begonnen wird. Die Arbeiter verhalten sich ruhig. Würzburg, 1. Dezember. Orig.-Telegr) Die Unter­suchung gegen den flüchtigen Sergeanten Schloffer, der des Diebstahls der Mobilmachungspläne der­ zweiten Artilleriebrigade beschuldigt it, wird sehr eifrig weitergeführt und­ richtet sich fest auch gegen einen­­ Sranzofen. Diesfer war am 5. August mit einem deutschen Dolmetsch mittelst Motorwagens hier angekommen und hatte sich hier einen Tag lang aufgehalten. Jan glaubt, daß er während seiner An­wesenheit mit Schloffer in Ver­bindung ge­wesen sei. Schloffer soll nach der Schweiz geflüchtet sein. Bujarest, 1. Dezember. Das Amtsblatt veröffentlicht die Ernennung des früheren Direktors der Nationalbank, Michael Su­o, zum Gouverneur dieser Bank. Die Lage in Oesterreich. Prag, 1. Dezember. Orig.-Telegr.) , Národni Lifty“ meinen, nicht eine dünne Papier­wand, sondern eine tiefe Kluft trenne beide Bollsstämme. Ein halbhundertjähriger Kampf lasse sich nicht in Frieden ummandeln nur deshalb, damit Graf Blary Instige Weihnachten habe. Gegen den polnischen „Ezas“ s­reiben die „Narobni Listy“, ein politischer Kampf sei sein Menuet, sondern ein milder Tarız, bei dem man dem Partner auf die Füße reilt. In einem Berichte Über die gestrige Verständigung 8 V­orbeisprechung konstativen die „Narooni“, dab Bauern reitlber undPBergelt seinen unbedingt abwessenden Stand­­punkt eingenommen haben. Al Forderung stellt das Blatt Mendez Jungen im uftigministerium, Amnestie aller in Böhmen und Mähren

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