Pester Lloyd, März 1900 (Jahrgang 47, nr. 64-77)

1900-03-16 / nr. 64

F­.H.--» HERE END PETE VERGEITE 87: — Sag ragen velt, 15. Min. Buch Die Frage­ der katholischen Land­es­komie scheint nun im der That mit vajchen ihrer endgiltigen Lösung entgegenzugehen. Die toten Faktoren“ zumindest, welchen einzelne Redner angrefses so großes Meißtranen entgegenbrachten, egen dieses aufs gründlichste und tragen zur schleunigen ifirung der Angelegenheit fast mehr bei, als selbst­­ begeisterteste Anhänger erwartet haben. N­od­ bevor eg mit seinem Antrage auftrat, der Kongreß möge > die allgemeine Debatte beenden, dann aber trachten. Die einungen der Krone, der Regierung und des Epislopats­ennen zu lernen, waren wir schon in der Lage anzu­deuten, aß so­wohl Minister Wlaffics, als auch das Bischofs- Kollegium geneigt seien, Ts auf Grund eines bezüglichen Beschlusses des Kongresses und gegenüber einem Entwurfe, welcher von dieser Körperschaft im Allgemeinen angenommen wurde, mit Den Delegirten des Songresses in Berathungen über die Details einzulassen. Wir gingen dabei von der Ueberzeugung aus, Daß sowohl die Regierung und der Durch sie vertretene oberste Patronatsherr, nicht minder aber auch der Episropat, beziehungsweise Die katholische Kirche selbst die Frage der Autonomie viel zu Geruft nehmen, als daß sie dem A Zustande kommen D dieser Institution willführlich Hindernisse in den Weg legen sollten. Wir waren ferner überzeugt, daß alle die genannten Faktoren sich schon genug eingehend mit der in Rede stehenden Angelegenheit beschäftigt haben, um jene Grenzen bezeichnen und bestimmen zu künnen, innerhalb welcher von ihren Standpunkten eine lebens- und entwicklungsfähige Autonomie geschaffen werden kann. Die Ereignisse der jüngsten Zeit haben nun die Nichtigkeit unserer Auffassung in jeder Richtung ergeben. Die am 3. b. stattgehabte Bischofs­­konferenz it darü­ber schlüssig geworden, wie Diese hoch­­w­ürdige Körperschaft ihre Ansichten gegenüber der Sieben­­undzwanziger-Kommission zum Ausdruch bringen soll, und jeßt hat auch Minister Wlaffics dem Grafen Julius Szapáry eine Bereitwilligkeit Tund gegeben, mit der erwähnten Kom­mission in Berührung zu treten, und ihm zugleich jene Herren namhaft gemacht, welche bezüglich der einzelnen tagen das Ministerium vertreten sollen. Die von uns vor einigen Tagen mitgetheilte Liste dieser­ höheren Beamten wird irrig aufgefaßt, wenn man glaubt, D­iese Männer bilden eine ständige Kommission, deren Mitglieder allesammt zu allen zur Diskussion kommenden Fragen Stellung nehmen sollen. Der Minister hat fü­r jede wichtigere Rechtsgruppe, auf welche die Autonomie Anspruch erhebt, die Leiter der­­jenigen Sektion nominirt, deren Wirkungskreis mit jenen Agenden korrespondirt, damit immer der berufene Fachmann, aber auc nur dieser, die Position des Ministeriums ver­­t­eidigen könne. Diese kluge Maßnahme ist ein neuerlicher Beweis dafür, daß die Regierung jedes in Betracht kom­mende Detail reiflich erwogen hat und auch bei den bevor­­stehenden Beratungen reiflich erwägen lassen will. Die Mittheilung des Ministers Wlassics an den Kom­­­missionspräsidenten enthält aber auch noch ein anderes wichtiges Moment. Der Minister sagt nämlich, seine Man­datare werden mit den Delegirten der Kommission und mit denen des Epis­opats verfahren. Damit wollte er gewiß auf Die­ bedeutende tolle Hinweisen, welche bei der Orts­­tellung der autonomen Wirkungskreise der Kirche zufäll, deren Zustimmung geradezu unentbehrlich ist. Andererseits wird dadurch aber unnötigen­d Verschleppungen vorgebeugt, weil die Möglichkeit geboten wird, in den gemeinsamen Konferenzen aller betheiligten Elemente leichter und rafcher ein Einverständniß zu erzielen. Und wir können noch immer die Hoffnung nicht aufgeben, daß bei entsprechendem Maßhalten von Seite des Kongresses und seiner Delegirten eine Einigung auf der ganzen Linie wird erreicht werden können. Kirche und Staat haben wiederholt, und auch fest wieder dargethan, daß sie der Autonomie Befugnisse über­tragen wollen, welche den bezüglichen billigen und gerechten Anforderungen vollkommen genügen können. Wird doc den Katholiken Ungarns Gelegenheit geboten, auf all jene Aus­gelegenheiten, die in Ermangl­ung eines besseren Ausdruches als „Eichliche Angelegenheiten weltlicher Beziehung” bez­­eichnet werden, Einfluß zu üben. Wederdies wird es ihnen überlassen, die Or­ganisation ihrer Autonomie nach bester Einsicht zu regeln und dann zu beweisen, daß diese stark und gesund genug­­t, um auch weitere Agenden und die mit diesen verbundene gesteigerte Verantwortung zu tragen. Denn auf die Frage der Organisation will die Re­gierung überhaupt seine “Yngerenz nehmen, was aber seineswegs ausschließt, daß sie der unbegründeten Verkürzung einschlägiger Rechte nicht zustimmen kan. Aus Diesem Grunde dürfte sie sich wohl Dagegen über die Kurialgerichtsbarkeit in verwahren, daß öffentlichen Beamten im­­ Sprengel ihrer Amtsthätigkeit das passive Wahlrecht entzogen werde. Es wäre Dies eine übertriebene Anwendung der analogen Be­­stimmung des Gefethes Wahlsachen, eine Webertreibung, die umso weniger am Plage ist, weil sie das Nemedium nicht zuläßt,­­ welches bei den Abgeordnetenwahlen möglich ist, daß nämlich der betreffende Beamte in einem anderen Bezirk gewählt­ werde. Dem Niemand kann wünschen, was ja auch­ fast undenkbar ist, daß in die Vertretungen der Kirchengemeinden und Diötesen Katholiten aus fremden Gemeinden­ gewählt werden sollen. Es hiete Daher, einen großen und nicht eben am wenigsten verdienstvollen Theil der S Katholiten von der Mitwirkung ausschließen, die allen­ Gläubigen dieser Kirche als höchste Pflicht, aber auch als kestbares Recht gelten müßte, wenn durch die Autonomie jene hohen Ziele erreicht werden sollen, welche von den wahren Freunden der Kirche angestrebt werden. Aber auch was das Wesen der Autonomie, nämlich deren Wirkungsteeis betrifft, ist die Negierung geneigt, das größt­­mögliche Entgegenkommen zu befunden, indem sie bis an die äußersten Grenzen bejfen­­­geht, was die Synteressen des obersten Patronatsrechtes und des Staates als statthaft erscheinen lassen. Natürlich muß sie in Allem und Sedem in erster Reihe die Weitungen der allerhöchsten Entschließung berücsichtigen, welche die DBasis des gegenwärtigen Kon­gresses bildet. Sie muß daher die Hierarchiische Organi­­sation der katholischen Kirche vor Augen halten, in welcher Beziehung ihr wohl die Ansichten des berufensten Dolmetschs, des Epik­onats, als maßgebend gelten künnen. Ferner hat sie im Augenmerk Darauf zu richten, daß die Nechte des obersten Batronaisheren unversehrt aufrechterhalten werden. Aus diesem Grunde dürfte es ihr wohl kaum möglich sein, der Autonomie einen diversen und entscheid­enden Ein­­fluß auf die Verleihung der­­ Benefizien und auf die großen katholifihen Fonds einzuräumen. Ein Konnere mit dem­ dritten zu beobachtenden Gesichtspunkte, den vers­änderten Verhältnissen, tönnte den allerhöchsten Patronats­­rechten und den Ansprüchen der Autonomie am besten das durch Rechnung getragen werden, wenn dem Zentralorgan dieser Institution ein Wirkungspreis gewährt würde, welcher etwa dem der bestandenen commissio ecclesiastica gleichsäme. Dann hätte die Autonomie auf die Verleihung der Benef­fizien und auf die Verwaltung der Fonds dieselbe Inferenz, welche die Katholiten zu jener Zeit ausübten, als Die katho­­lische Religion bei uns noch die herrschende war, jedoch mit dem bedeutenden, für die Katholiken gewiß nur vortheil­­haften Unterschiede, daß das Organ, welches diesen Rechts­­kreis auszufüllen hat, aus Männern ihrer Wahl bestü­nde. Selbstverständlich gingen dann auch die Aufgaben der gegen­­wärtig mit der Kontrole der Fonds betrauten Kommission auf dieses Zentralorgan über, dessen Wirkungskreis ja adj in dieser Richtung ein unwesentlich weiterer wäre. So bliebe denn noch das Unterrichtswesen, dieser beid­e Punkt, bei welchem nebst dem obersten Patronatsrechte auch das einschneidende staatliche Interesse mit in Frage kommt. Aber auch hier wird man die Möglichkeit einer Vereinbarung nicht für ausgeschlossen Halten, wenn man bedenkt, daß in Siebenbürgen die Regierung und die Status nun seit mehr als anderthalb Jahrzehnten die Meittelschulen im besten Einvernehmen leiten. Das bezügliche Uebereink­ammen konnte tüglich auf ganz Ungarn ausgedehnt werden, wenn Die Katholiken sich zu einigen Aenderungen verstehen wollten, die Dadurch bedingt werden, Daß es sich jeht um eine viel größere Zahl von Anstalten und um mehrere Diöhtesen handelt, daß aber ein einheitliches, zielbewußtes Verfahren hier­in mit Gefährdung der vitalsten " Interessen gestört werden könnte. Der Autonomie bliebe die Möglichkeit, Für den religiösen Unterricht, Für Die sittliche Erziehung der Jugend in ausgiebigstem Maße zu sorgen . Die Regierung aber wü­rde auch fernerhin über Die entsprechenden Mittel verfügen, um auch die der Autonomie unterliegenden Mittel­­schulen dem­ ganzen Gefüge dieser Lehranstalten anzupassen und mit den staatlichen­ Anforderungen­ in Einklang zu bringen. Die Bolls- und die Hochschulen sind bereits derart gejeglich geregelt, daß sie, mit Ausnahme der Budapester Universität, kaum zu irgend­welchen Kontroversen Anla geben künnen. Die Budapester Universität­ aber kann schon deshalb nicht in Frage kommen, weil der Universitätsfond faum zur Erhaltung ihrer theologischen Fakultät genügt. Wie man­ sieht, besteht derzeit zwischen den Meinungen der Regierung und des Epislopats kaum irgend ein namhafter Unterschied, was wohl darauf zurückzuführen it, daß Beide den Willen des Monarchen Hochhalten, welcher die Inter­essen des Staates und der Kirche gleichermaßen berücksichtigt. Das Zusammenmirken der genannten Faktoren wird gemäß ts­­­­­iger Heit 5 Wlasfics Einedinal Mardese Di Canofla ( Original-Korrespondenz des „Reiter Lloyd“) 29 12 o Mont, 13. März. u. Das älteste Mitglied des Kardinalkollegiums, Der Y1jährige Bischof von Verona, it soeben,gestorben und nun gibt es mehr seinen Kardinal, der den Bapst selbst, den 96jährigen Leo XIII. an Alter überragte. Di Canossa hatte noch von Pius IX. den P­urpur empfangen. Durch seine Tod schrumpft die Zahl der von Pius IX. kreirten Kardinäle auf drei zusammen. Dies sind der Doyen des heiligen Kollegiums Dreglia di Santo Stefano, der Vizedogen Barochi und Graf Ledochomwsti, der Präfekt der Propaganda. Von diesen Dreien, die sich in der Altersgrenze zwischen 67 und 78 Jahren bewegen, wird behauptet, daß sie in ihrer Gesundheit mehr erschüttert wären,als der 1Ojährige Bapst..Zeo XIII. also, der seit Antritt seines V­onti­ttats in der Berson Di Ganoffa’s bereits den Kardinal be­­gräbt, könnte es zu Theil werden, daß er auch die letter drei Kardinäle sterben sähe, die ihn im Jahre 1878 auf den Thron hoben. Dann könnte Leo XIII. mit einem berühmten Vorgänger Urban VIII. aus­­rufen: „Non vos me elegistis, sed ego vos", d.h. „Ihr Kar­dinäle alle seid von mir freirt worden — nit Ihrr habet mir also gewählt, sondern ich Euc).” Was die Person Di Canofja’3 anbelangt, so erinnert D­ieser mit auf der Bahre liegende Kardinal sehr lebhaft an die Zeit, da Verona österreichischer Besis war. Kaiser Franz Sofer selbst hatte sie dafür eingefeßt, daß Di Canofia Bischof von Verona wirde. Das war im­­­ahre 1855. Der Kaiser von Oesterreich, der damals Herr von Lombardo-Venetien war, hatte, wie noch heute, das Borz­schlagsrecht bei Bewegung von Bisthümern innerhalb seines Reiches. Dodd Di Canofia hatte gar seine Lust, Bischof zu werden, dankte respektvollst dem Bapst Pius IX., der sogleich auf den Vorschlag des Kaisers von Oesterreich eingegangen war, für die ihm zugedac­hte M Wü­rde, die er bescheiden ablehnte. Geft senf Jahre später, 1861, ließ sich Di Sanofja bestimmen, den Bischofsposten von Verona denn doch anzunehmen. Jeder spätere Beruuch der Kurie jedoch, ihm ein Erz­bisthum, zulegt das von Bologna, zu überweisen, blieb erfolglos, da Di Ganofja sich von seinem geliebten Verona nicht mehr trennen wollte. Eigenthümmlich genug war Di Canossa in das geistliche Kleid hineingeschlüpft. Fast darf man von ihm sagen, was Gregorovius mit Bezug auf Lipt bemerkte, daß er sich aus einem Don Juan in einen Abbate transformirt habe. Lißt hat, wie bekannt, die Fürstin Sayns- Mittgenstein, die in ihn verliebt war, nicht heirathen wollen, und da ließ er si, um den Segen der Finstin zu entschlüpfen, wafch ein Abbé Müäntelchen umhängen. Und Di Banofia? Die ganze fascionable Welt Beronas sprach eines Tages in den dreißiger Jahren des XIX. Jahr­hunderts von der bevorstehenden Vermählung des Marchese Di Gano­ra mit einer blonden, gluthäugigen Veronesin . Romeo hatte seine Giulia gefunden, die ja auch eine Veronesin war­­, als der 22jährige Marchese plöglich alle Welt durch den Entschluß, in ein Priester­­seminar zu treten, überraschte. Er jagte Addio dem Familiengracke und allen Freuden, an denen er als veronesischer Mobile theilgenommen, und verschrieb sie nach einiger Zeit gar dem Orden Fefu. Manche seiner alten Gewohnheiten nahen er in die geistliche Stellung hinüber. Er war und blieb ein eifriger Jäger. An manchen Sjagden der kaiser­­lichen Erzherzöge, die, so lange Verona österreichisc­h war, gern in der waldreichen Umgebung dieser Stadt im Gu­hgebiete pürschten, nahm Di Canosfa als einer der aller erfolgreichssten Nimrode theil. Unter den führenden Kirchenfürsten Italiens­ war Di Canosfa nicht. Er war in Rom nicht sonderlich beliebt. Er galt eben in früheren Jahren als etwas liberal. Er war ein schöner Mann von hoher Statue und wahrhaft patrizierhaft vornehmen Gehalten. Die politischen Bischöfe Liebte er nicht. Er gab fie vielmehr den Werken der Menschenliebe ein. Als er 1876 zum Kardinal freihr wurde, herrschte­ Lubel in Verona, wo er sich großer Beliebtheit erfreute. Die N Radikalen allerdings warfen Betarden auf der Piazza del Bescovado und in anderen Theilen der Stadt. Dies war einer der aufgeregtesten Augenblicke in einem Leben, das font in Beschaulichkeit dahinfloß. Bei dem legten Konklave, im Jahre 1878, wurde Di Canoija mit seinen Kollegen, den Kardinälen Becet und Oreglia di Santo Stefano, bestimmt, den Synfermiere, d. h., soörtlich überseßt, den „Krankenpfleger“ zu machen. In Wirklichkeit hat der Infermiere die Stimmen von jenen Kardinälen einzuholen, die krankheitshalber in ihren Bellen bleiben müssen und sich nicht in das Wahllokal be­­­mühen können. Von den zwei Infermieri, die damals an Di Canofja’s Seite ihres Amtes walteten, ist heute der eine­­ Papst, der andere Dogen des heiligen Kollegiums. In solchen Ansehen stand Di Ganoffa noch in den Tagen des legten Konklaves, daß auf ihn selbst in jedem Wahlgange vereinzelte Stimmen entfielen.­­­­ „I cardinale ere" (der ritterliche Kardinal) nannte man gern den Kirchenfürsten, der, in der hat durch und durch Gentleman mar. Drungen, daß die — Don Sophia üt. das Gerücht Hieber­ges ruffische­­ Regierung­m Sinne habe, einen ihrer Beamten als finanziellen Delegirten nach Bulgarien zu entsenden, der die Mission hätte, Ordnung in den bulgarischen Haus­­halt zu bringen und den Beistand Maklands bei Diesen Werke zu regeln. In Sophia gibt es immer frappirende Gerüchte. Zuerst das Gerede über Die bevorstehende Unab­­hängigkeits-Erk­lärung, das gegenwärtig selbst von franzö­­sischen Zeitungen mit der Begründung zurücgemieten wid, das Rußland Derzeit seinen Grund habe, eine Spannung seiner Beziehungen zur Türkei zu wünschen und auch nichts begünstigen werde, was eine derartige Spannuung herbeiführen könnte, und nun das Gericht über die euffische Finanz-Kontrole. Sehr glaub­windig will uns auch das leßtere nicht erscheinen. Welchen Aufwand von Weberredung und moralischen Zwang bedurfte­ es vor drei Jahren, das Königreich „Griechenland in einer Situation vollständiger Hilflosigkeit nach dem mili­tärischen Zusammenbruch auf den thessalischen Schlachtfeldern dahin zu bringen, die Finanzzentrole Europas über sich ergehen zu lassen. Und Bulgarien, das doch wohl voll­­ständig freie Hand hat und das seine Autonomie und sein Selbstbestimmungsrecht auf allen Gebieten stets eifersüchtig behütet hat, sollte sold) ein Lock freiwillig auf sich nehmen! In Montenegro, it Spersien ist wohl Aehnliches im Zuge, aber Bulgarien ist weder so klein, wie Montenegro, noch so sehr auf fremde Bevormundung angewiesen, wie Persien. Die fremde Vormundschaft könnte der Sank­ung der bul­­garischen Finanzen eher schädigend als für berntl­ich er­weisen ; sie wäre ein Experiment, bei dem außer der Würde des Landes noch sehr wesentliche materielle Interessen auf dem Spiele stünden. — Noch­ eines dritten Gerich­tes, das von Sophia seinen Ausgang nahm, it Erwähnung zu thun. Es betrifft die Abtretung des Hafens von Burga­s an Rußland. In Konstantinopel ist man über­­zeugt, Daß Diese Zeffion eine abgemalte Sache sei. Iu Korrespondenzen aus Sophia­­ wird zur­ Mil­­derung des Falles angeführt, es handle ss nicht um eine völlige Zeffion, sondern um die Errichtung einer russischen Kohlenstation in Burgas, und es wird darauf hin­­gewiesen, daß bereits die Griechen den Auffen im Piräus eine Kohlenstation zugestanden haben, ohne daß dadurch die Souveränetät des griechischen Königreiches angetastet oder beeinträchtigt worden wäre. Auch versucht man den schlichten Unabhängigkeitssinn der Bulgaren, der sich natürlich gegen die Auslieferung des schönsten Hafens sträubt, mit der Formel zu beh­ören, daß mit Der Uebergabe Burgas an Rußland den Fortschritten des Bangermanismus im Orient Einhalt gethan würde. Unter allen orientalischen Gefahren ist die des Ban­­germanismus wohl die Kleinste. Und wenn sie bestünde, würde ihr etwa durch den Verbleib Burgas bei Bulgarien Borschub geleistet ? Aber es scheint, daß Fürst Ferdinand aus irgend­welchen bisher noch verborgenen Gründen Die Sache betreibt und ob der Widerstand Macsevics und anderer auf die Gelbstständigkeit ihres Landes mehr als auf die Gunst der Petersburger Regierung bedachter Minister kräftig genug fr erweisen wird, den verhängungvollen Handel aufzuhalten, ist nicht so vollständig sicher, wie es im Untereffe Bulgariens zu wünschen wäre. Die reichstägige liberale Wartei hält am Freitag, 16. 5., um 7 Uhr Abends eine Konferenz, deren Gegenstand die Budgets des Kultus- und Unterrichts- und des Justizportefeuilles für 1900 bilden. u­ enilleto N. + . Aus der Wiener Gereifien. — Frühjahrs-Ausstellung. IL.” — Wien, 14 März. L. H—i. Der Erfolg der Sezession wählt von Tag zu Tag, auch auf dieser Ausstellung. Um dies ziffermäßig auszudrücken, will ich nur erwähnen, daß sogar das wandgroße Dreibild: „Unser Lebe mähret siebzig Jahre­ des Grafen Leopod Kaldreuth, das 7000 Gulden kostete, einen Käufer gefunden hat. Und zwar einen so privaten, daß Niemand seinen Namen erfahren darf. Auch Rudolf Ars „Friedhof in Gastein“, dessen mächtige Wirkung ich­neulich hervorhob, ist angetauft, und zwar vom Ministerium. Weberhaupt hat ja die Segession das Kaufen wieder eingeführt. Diese schöne Sitte, die nachgerade ganz vormärzlich und unmodern erschienen war. Seitdem man die Bilder ohne Rüksicht auf Käufer malt, finden sich Käufer ein. Manche Künstler grenzen freilich schon ans Unbezahlbare. Auch das ist schließlich ein Idealismus; die Kunst sch­wingt sich in Fichte Höhen empor, wohin seine Kronenwährung reicht. Da it z. B. €eibl, das baierisch-bäuerlsche Kraftgenie von Aibling, mit einigen Bildern, die nicht mit ordinärem echtem Gold, sondern schon mit Stthium oder einem noch selteneren Metall aufgewogen werden müßten. Ich möchte nur willen, wie sich der Meister seine Breite berechnet, daß ein sm­pler M­ädchenkopf im verschwindenden Profil, der allerdings unnachahmlic gemalt ist, gerade 5225 Gulden fostet. Und 47 Kreuzer, möchte man hinzufügen, um­ das Sür­den noch mehr „abzurunden“. Uebrigens fehlt es auch an Bildern nicht. Hinsichtlich deren verschiedene Leute in angesehener Stellung sich anheifhig gemacht haben, sie „nit geschenkt zu nehmen“. Und sie haben nicht einmal ganz Unrecht. Da hat z. B. Jan Toor­op, der in Java, Borneo und Sumatra geborene Vhantaft, einige­ seiner Lehrlinge eingeschickt. Sezession man man die nicht mehr nennen, denn sie gehen weit über jedes Fremdwörterbuch hinaus. Ein großes Bild heißt: „Die junge Generation“. Bon­ferne sieht es aus, wie ein Mdergeflecht von grellen Roth und Grün, so daß man an anatomische Präparate über das menschliche Gefäßigsten denkt. Näher gekommen, erblict man ein kleines Kind, das in einem Kinderstühlchen vor der Hausthüre sitt, und von rothen und grünen Wundern umgeben ist. De Bordergrube zieht ein Eisenbahndamm vorbei und eine Telegraphenstange ragt empor, dicht dahinter aber blüht eine Parkwildung von unmöglichen Ge­wächsen, mit blutrothem Gezweig und Hypergrünen Laub, eine Art abenteuerlicher Korallenvegetation vom Meeresgrinund. Ein entblätterter blutrother Baumstam­m mit gespensterhaft umhergeredten Heften macht sich besonders angenehm. Und mitten in dieser Gegend vom Planeten Mars fitt das Heine Kind und schaut. Augenscheinlich will der Künstler die Wunderwelt symbolieren, der die Kinder von heute entgegen­­wachsen, die Unglaublichkeiten des zwanzigsten Jahrhunderts, die ih­m wie ein Märchen erscheinen. Dem bürgerlichen Bilderschauer freilich wird dabei etwas bilderjehauerlich zu Muthe. Und dennoch it das >) Siehe Morgenblatt Nr. 59 vom 10. März. fünftlerisch interessant. Die offene Hausthüre 3. B. ist so originell stilisiet, daß dabei ihr ganzer Realismus erhalten bleibt, aber man kommt exit­lisch einiges Studium darauf. Ein anderes grobes Bild von Toorop heißt: „Die drei Bräute*. CS it ganz in Linienmanier gezeichnet und eigentlich eine verworrene Orgie von Empfindungslinie. Da stehen drei ultrahagere Jungfrauen: ‚die geistliche, Die­ weltliche und die Todesbraut, jede in Höchst symbolischer Toilette oder Nicht­­toilette. Ningsun Chöre von Singenden und in Der Luft zwei große schwingende Gloden. Und da ist nun Alles sichtbar gemacht, auch die Töne. Sie quellen aus den Gloden als parallele Linienbü­ndel hervor, die sich über und durch die ganze Szene verbreiten, verschlingen, vers­flechten. Die Chorgesänge aber steigen von den Lippen der Sänger­­reihen reihenweise als seltsame Arabessen in die Höhe, von wo sich wieder andere Reihen von seltlsam geschwungenen Sierlinien zu anderen Chören herniederjegmingen. Kurz, es soll Wohllaut für das Ohr in Wohllaut für das Auge umgefegt werden. Die Linienphantasie und die Nrabestenhand Toorop’s sind erstaunlic; der Sinn des Bildes ..., der sol ja wohl gerade in diesem visionären Spiel an den Alltagssinnen vorbei bestehen. Eine Welt, die nach Toorop­a Zeichner­­laune erschaffen it und gar nicht auf Verständniß rechnet. Einer der Ungewürdigten it ferner Raul Signac. Dieser Künstler. it den Wienern mehr persönlich, als sachlich bekannt, und zwar duch Theo Ban Nyffelberghe, der voriges Kahı sein meister­­haftes Vorträt hieher gejcehtet hat. Er malte ihn, wie er als Canotter in blauem Marinetoft u­m die Segelbarke lenzt. Das Bild war in den herrlichsten Sonnen- und Meeresglanz getaucht und pointillistisch, oder vielmehr neoimpressionistisch gemalt. Signac ist nämlich der Vor­­läu­fer dieser malerischen Sekte, über die er erst kürzllc ein Büchlein : „D’Eugene Delacroix au N&o-impressionisme“ herausgegeben hat. Der Leser erinnert sie wohl noch von damals, daß es sich bei dieser Malmweise um die Zerlegung der Mischfarben in ihre Elem­ente handelt. Die einzelnen Farben werden rein neben­einander gefegt und mischen si mechaniisch, optisch, im Auge selbst. Die farbige Wirkung ist dann außerordentlich, d. h. wenn der Maler Talent hat. Ban Ryffelberg he üt ein Riefentalent und hatte den entsprechenden Erfolg, Paul Signac aber ist sein Talent und gefällt in der That nit. Er hat ein ganzes Dusend Bilder hergeshicht, meist von Seefüften,­­ mit Himmel, Wasser, Gebäuden, Windmühlen. Sie sehen wirklich aus wie Mosaiken. Bieredige Farben fleischen neben­einander gepatscht, aber mit mehr Prinzip als Effekt. Die­ Bilder könnten und sollten wirken, thun es aber nicht. Signac ist ein Theoretiker, der das von Georges Seurat zuerst verkündete Verfahren nicht als großer Ausüber zum Siege zu führen weiß.­­Vermwendbar wären seine Bilder als Vorlagen für Motailarbeiter; einige Marinen müßten als florentinische Tisch­­platten ganz gut wirken. Als Bilder sind­ sie Schwächliche Versuche. Am Futter für die Raisonneure dient ferner Slevogts Drei­­bild: „Der verlorene Sohn”, das ich schon im Sommer von München her an dieser Stelle gewürdigt habe. Die Leute stoßen si an der „Stauslichteit“ der Verlotterung, der dieser biblische Singling anheim­­gefallen ist. Auf einem Flügel des Bildes, wo er in finsterer Nacht allein auf dem Felde hobt, ist er zu einem Skelett herabgehungert. Die Leute haben ja Net, wenn sie selbst Die verlorensten Söhne etwas präsentabler verlangen. Aber die Seite des Bildes, wo die Orgie stattfindet, it doch ein gewaltiges Farbenfest. Und auch der alte Bapa im Schlafrad und seine ganze Stube it ein nerviges Sie Malerei. Slevogt liebt das Häßliche, aber er hat nicht den richtigen Geschmack dazu. Seine Häßlichkeiten sind selten interessant, und darum wird er so viel gesteinigt. Um wieder auf den Grafen Baldreuth zurückzukommen. — Sein Dreibild it das Beste, das er überhaupt je gemalt hat. Seit vielen Jahren it das alte Weib die Heldin seiner Palette, und am liebsten malt er es lebensgroß und tiefgebilcht vor Alter und rings von Landschaft umgeben, von der es si in dunklen, Freudlosen Farben abhebt. Es ist die Milfetische Were, Bauern zu malen, aber Baldreuth fümpfte vergebens um das eigenthümliche Leben des Tones, der bei seinen großen Formaten immer leer blieb. Der poetische und mensche­liche Gehalt war allemal den malerischen voraus. Auch an dem renigen Triptychon it das Mittelbild, die alte Frau, die in der Dämmerung mit Trümmer in Naden auf der Hausbank litt, das schwächste. Bortreffli aber sind die beiden Flügel; links das junge bloride Mädchen auf dem sonnenbeschienenen Acer, rechts die arbeits­­gewaltige Bäuerin mit der Last auf den Schultern und dem Knaben an der Kittelfalte. 3 liegt etwas Heroisches in dieser mächtig einher­­schreitenden Mutter, Die von Noll sein könnte. Eigentlicher Kolorist ist der Künstler auch hier nicht, obgleich die drei Abtheilungen charakteristisch in Farbe geseßt sind, wobei namentlich das junge Mädchen gut wegkommt. Den größten malerisch-poetischen Genuß bieten ein Dukend Bilder von Ludwig v. Hofmann (Berlin. Er wurde in seinen Anfängen von der Partei übermäßig verherrlicht. Er konnte damals nit malen und war nur ungemein poetisch in seinen Visionen. Er sah die Welt so, wie sie vor dem Sündenfall war: paradiesisch, ar­­adisch, wyllisch. Er malte sie in ihrer ne­ unmümdigen­ Schönheit, von unmündigen Menschen bevölkert, deren einzige Beschäftigung war, in Gegenden von unberührten Grün hübsch vertheilte Flede von nactem Fleisch zu machen. Aber was mal sein Paradies mit dem einen vielberifenen siegelladrothen Baum im Vergleich zu den land­­schaftlichen Phantasien Hans Makart3­­63 mar eine angebliche Farbenpracht, in der Alles Ich musig aussah. Yest it Hofmann ein ganz Anderer. So lange hat er mit Nadtem im Freien­ experimentirt, bis er ein Meister der Reflere geworden ist, die vom grümen Gras hinauf und vom blauen Himmel, herab und von dem allverbreiteten Sonnenlicht her in die Fleischfarbe hineinspielen und in ihr eine ganze Symphonie von feinen Tonvorgängen hervorgerufen. In mehreren großen Bildern zeigt er diese schmere Kunst, welche Hans v. Marees, der Erzieher zu solcher Anschauung, kaum noch geahnt hat. Meist find­e3 „Frauen am Meer“, „Badende Mädchen“, „Urmenschen“, eine „Selb­ling Sciee“, auf der die bunten Mädchen gleich Schmetterlingen gaufeln. An einer großen weiblichen Figur, die an den Strand steigt und in ihrem eigenen Schatten geht, sieht man dieses ganze Farben­­spiel in ungewöhnlicher Feinheit durchgeführt. Eine Szene mit mehreren Mädchen im Walle i it ein Zauberspur, Hinter den ein Maler nur allmälig kommt, wenn er nicht eigens dafür geboren worden. Max Liebermann und Anders Zorn verstehen im­ Tängst darauf, und Hofmann hat von diesen Beiden gewiß gelernt. Weniger lebensvoll ist in dieser Hinsicht eine große Szene,,Adam und Eva­­, und ein großer „Gottvater“, der das Paar im Paradiese verwarnt, sieht etwas zu sehr wie ein alter Bope aus. Mebrigenő ist diese Szene, die dem Museum von Magdeburg gehört, ein Mutterstück jener neus deutschen Naivetät, die man nach Hans Thoma­ benennen kann. Wer hätte gedacht, daß man noch zu Adolf Menzel’ Lebzeiten, nach all dem meisterhaften Realismus, so meisterhaft stottern wü­rde. Noch andere deutsche Meister Uhde, Dettmann, Dill, Stud, Kuehd, sind mit einzelnen trefflichen Gaben vertreten, die aber nichts Neues sagen. Dagegen it der Pariser Charles Bottet fir Wien ganz ner. Er it ein Junger, 1863 geboren, von Buvis de Chavannes und Roll erzogen. Voriges Jahr hat sein großes Dreibild aus dem bretonischen Fischerleben Sensation gemacht. Er malt überhaupt meist die Bretagne, wo die Weiber 10 schwarz gekleidet sind und so weiße Hauben aufhalten. Er ist, nag all der Hellmalerei, wieder einmal ein Schwarzmaler und Chef der sogenannten „schwarzen Bande” auf dem Champ de Mars. In der That, man kann Schon fehmer schwärzer fein, ald in dem „Irauertag“, den er hier außstellt, oder der „Todtenwac­he bei einem $inde“. Das Kostüm diktirt die Palette. Eine starke Wirkung macht die lebensgroße Figur einer alten blinden Frau, die in der schwarzweißen Tracht dem Beschauer entgegenkommt. Eine Dorfstraße und ein Stüd Meer dienen als Hintergrund von sonniger Helle, die übrigens auch durch das Schwarz des Kleides Hindurchspielt und die Schwere Töft. Wunderbar sind einige Hafenlandschaften Cottet’s mit gelblichen oder rötliichen Sonnenuntergängen. Hier ist nun nichts Schwarzes mehr, sondern eine saftige Farbigkeit, melde die Dinge verklärt, ohne irgend ins Bengalische zu fallen. Undneustthien ist auch der Londoner Maurice Greiffen­­hagen.Er ist trotz des deutschen Namens ein Ultrcp Englkinder von stark präraffaelitisch­en Geberdetk und einem sürkontinentale Augen etwas affekti­viert Stil.In seiner,,Verkle mdigung«sitzt die Jungfraukane und am­ Boden,der sastziglange,sch­lanke Hals ist schwanenmäßig nach rückwärts gebogen so daß sich das Antlitz nur noch in stärkster Verkürzun­g von unten herzeigt.Das ist einelieber­­treibung der verzü­ckten­ Kopfhaltung erklaIfte Gabriel Rossetti"’­Z.Und dabei sind die Augen geschlossen,der Mund offen,die­ Zähne sichtbar, die Jungfrau be findet sich wirklich im­cystischencistase.In diesem naht ihr der Engel in einem Wirbel von Gewändern mit seiner himmlischen Botschaft.Es ist modernesisypnose in der Szene,die­­aber im Uebrigen in einer alterthümlich gedämpften Tonharnkonie gemalt it. Besser als dieses vortreffliche Bild gefällt jedenfalls die neueste Beaute, die der Pariser Amerikaner John W. Alexander fhichte. Er nennt das Bild „The bluebowl“, nämlich die blaue Blumenihüllel, weil die Dame eine solche in der Sand hat und sich eben nach einer hinabgefallenen Öse umsieht oder leiden will. In Folge dieser Bewegung gerät­ die ganze Figur im quadratischen Raume des Rahmens in eine diagonale Stellung, wodurch der Falten­­wurf ihrer bauchigen Kleider­figy wie ein kreistürmig komponirtes Ornament in das Biered Hineinlegt. Ein­ ungemein pilantes Arran­­gement. Die Dame selbst it eine Schönheit exjter Güte mit einem ent­ züdenden Köpfchen, und ihre Toilette in einem spezifischen Alexander’schen Mattweiß mit grünlichem Stich und vermarchenen Blümchen gibt eine pflante Harmonie. Der Künstler ist in der Auslese “. Das Mu­nizipium des Turóczer Komitats hat in­ seiner am 14. März gehaltenen Kongregation auf Antrag des­­ Abgeordneten Stanz Jurth einhellig und mit großer Begeisterung befehloffen, "den Minister-Präsidenten Koloman SZÉN anläglich der Jahres­wende seines Regierungsantrittes telegraphisch zu begrüßen. Die in manchen Kreisen gehegte Erwartung, Daß der Chef der Marineverwaltung in der nächsten Delegationssession einen auf eine umfassendere Ausgestaltung unserer Kriegsmarine abzielenden Flottenplan einbringen werde, dürfte sich nach Allen, was man über diesen Gegenstand hört, nicht erfüllen. Die beträc­ht­­liche Rückständigkeit unserer Kriegsflotte­n­ in den legten Delegations- Verhandlungen so ausführlich erörtert und so gründlich nachge­wiesen worden, daß hierüber wenig Neues mehr zu sagen ist. Während Ruß­­land, Frankreich, Italien und allen voran Deutschland seine Opfer gescheut und mit fieberhafter Eile und mit unermüdlichen Eifer ihre­­ Seemacht ausgestaltet und­ vervollkommnet haben, ist bei uns seit dreißig Jahren so gut wie gar nichts geschehen. Man Hat

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