Pester Lloyd - Abendblatt, September 1901 (Jahrgang 48, nr. 199-223)

1901-09-02 / nr. 199

" »»GUbst p mopd persufch eines Wechselst11«b­en­­b­e fiser3.) Heute Vormittags 11 Uhr hat sich in Wien, wie man ums berichtet, der ‚Wechelstubenbefiger Moriz Freund, Mitchef der Firma Freund u. Komp, Ede Schottenring und Währingerstraße, angeschossen. Die Befiger der Wechselstube sind Moriz Freund und bdessen Neffe Emil Eiblis. Die Firma stand in gutem vgutfe und war in der legten Zeit von finanziellen Schwierigkeiten derselben nichts bekannt. Moriz Freund hat sie eine Ku­gel im die Brust gejagt und wurde noch, lebend von den­ Funktionären der Rettungsgesellsschaft ins Spital überführt. Ursache der That war ein langjähriges Nervenleiden. ‚ (Ein Nachspiel zum Duell des Fürsten Wittgenstei­n.) Sängst berichteten wir aus Petersburg, daß Fürst Sayn-Wittgenstein, ein naher Verwandter des verstorbener Reichskanzlers Fürsten Chlod­wig Hohenlohe, in einen Duell mit einem Herrn Mam­mow (der übrigens nicht Kaufmann, sondern Oberstlieutenant a. D. ist) gefallen sei. Diese Duellgeschichte scheint nur noch diverse Nachspiele zu haben, bes gefallenen Fürsten für seine Pflicht gehalten, auch seinerseits den Oberstlieutenant zu fordern. Marimow p wies anfangs diese Forderung entschieden zurüc, indem er erklärte, das erste Duell sei die Folge eines ganz zufälligen Mortmedjjels in einem Eisenbahnwagen gewesen. Für Wittgenstein der Jüngere wollte aber durchaus auch sein Duell haben und legte seinen Willen dar­. Der Zweikampf wurde mit „fairen Waffen“ ausgetragen und endete nach einer Dauer von zwölf Minuten damit, dab Marimow mit dem Schläger die rechte Hand seines Gegners bis zum Knochen durchschlug. Hierauf ver­ Jöhnten sich die Gegner. Trot dieser Verführung hat Marino dieser Tage von einem Regimentskameraden des verstorbenen Fürsten eine­­ abermalige Herausforderung erhalten. Die Geschichte scheint geradezu in Blutracje auszu­arten. (Eisenbah­nung und eines s tuffischen Hofzuges) Aus Petersburg, 31. August, wird­ be­­richtet : Gestern um 8 Uhr Morgens entgleiste Auf der Warschau- Wiener Bahn, 411 Werft von Petersburg, ein Spezialtrain, in­­ welchem sich der Palais-Kommandant, General Heffe, und der Geschäftsführer des Miniter-Komites Kulomj­in befanden. Beide sind unverlegt. Der Heizer st todt der Gepädswagen wurde zertrümmert. Das Vorbek­ommen des Sonderzuges soll nicht bekannt gewesen sein. Anläßlich der Aushesserung der Strecke sol ein Stück Schiene gefehlt haben. Von Petersburg reifien der Hauptinspektor der Eisenbahnen und der Prokurator des Gerichtshofes nach der Unglücksstätte ab. Berzicht auf Thronrechte. Aus Bari wird uns berichtet Herzog August von KR­ob­u­x­a proponirt der Republik von Brasilien für sich und seine Brüder Peter nd Ludwig den Verzicht auf ihre Thronrechte zu dem Breite von 25 Millionen Francs. Raupenschwärme als­­ Verfehrshinderniß.) Den „Charkomskija Wjedomosti” zufolge wurden auf der Strecke der Chartom-Nikolai-Bahn in zwei Fällen Eisenbahnzüge durch Naupen- Schwärme zum Stehen gebracht. Ein Brinz geruht — aber ein verfrace ter!) Dem „Berliner Tageblatt” schreibt man aus Nom: Wie wir der „Tribuna” entnehmen, bietet sich einer heruntergekommenen Hoheit oder Durchlaucht (Bring oder Fürst) eine famose Gelegenheit, wieder auf einen grünen Zweig zu kom­men. Wir lesen nämlich dort folgende Annonce: „Adeliges Fräulein, 30 Jahre alt, hochgebildet, 2000 Lire Jahresrente, würde einen herunntergekommenen Herrn (decadato) heirathen. Unerläßlich , liebevolles Herz und Brinzen­­(beziehungsweise­­ Fürsten-) Titel. Merzte bevorzugt. Banda 15, poste restante Padua.” So lobend auch die 2000 Live (1600 Dart) Jahresrente sind, so fürchten wir, daß Fräulein Banda nit fo raid) „unter die Krone” kommt — zumal unseres Willens von prinzlichen Aerzten nur Prinz Theodor von Baiern einftirt. Leider scheint dieser aber bereits bis auf Weiteres vergeben zu sein. (Aus Bädern und Sommerfrischen.) Die jüngsten und zugenommenen Kurlisten weisen die folgenden Frequenz­ziffern auf: Khazia 15.882, Alis-Tatrafüred 794, Aussee 9869, Baden bei Wien 18.718, Balatonfüred 2456, Bártfa 3754, Elisabeth- Salzbad 285, Gleichenberg 4073, Gmunden 13.626, Gräfenberg- Steimaldau 3088, Serkulesbad 9029, Iglöfüred 1069, Jichl 22.498, Karlsbad 47.788, Krapina-Teplis 3994, Dublan 1247, Marienbad 21.412, Pöstyen 5710, Najeezfürdd 1076, Nömerbad 949, Siöfof 12.922, Szliács 1679, Tarpatat 452, Tatvafüved 2790, : Tatra» Romnicz 764, Trencsin-Teplig 6196, Új-Tátrafiüred 1632, Vöslau 5003, Warasdin-Töplig 3432. Wetterprognose der königlich ungarischen Reichsanstalt für Meteorologie in d­er magnetiő m­it 8.) Veränderliches, fahles und in nördlichen und östlichen Theilen des Landes vielfach regnerisches Wetter zu erwarten. — Mittagstemperatur: — 190 €. Zunächst hat es ein Bruder­­ " zurüd Graf "la" Zängen ,unfdjmaió" (R. Hurtable). M. Arco-Zinneberg’s Zjühe. FSt. Lotalisateur: 10:97; P­lagwetten:I. 50:122; II. 50:72; II. Königin-Elisabeth-Preis. Ehrenpreis und 50.000 Kronen dem Sieger, 6000 Kronen dem zweiten, 3000 Kronen dem dritten Pferde und 2000 Kronen dem Züchter des Riegers, falls selber inländi­ger Pferdezüchter üt­­n­ dreijährige und vierjährige Pferde. Distanz 2000 Meter. Geschlossen am 15. Dezember 1899 mit 124 Unterschriften, von beiden am Tage des Nennens noch 25 in Geltung verblieben waren. Dem Starter stellten sich : Reiter GrafE­ Degettfeld’s Ajahr.br.H.,,High Leicestershire« v.,,Phil«——,,Petrolense",531,·2Kilogr.(Metcalf)--.-. Adams Graf Taffilo gestelics" Ajahr. br. 9. „Attila“ v. ,Gub­loden“— „Addy“, 5812 Kilogr. (Beefon) --.. --. .-. 22. Boole Desselben Zjähr. br. 9. „Durban“ v. , Duncan" — „Addy“,. 92.8100 CDe Blon­­en­ce. 2. Souther­n. v. Wechy’s Sjähr. br. 9. „Zalb“ v. , Matdbor" — „Bhantasie, 56. .Kilogr. Mine) 2... 22... 2. Taral . v. Rohonczy"3 Ajähr. br. St. , Szomory" v. „Gour­­mand’— „Summer Breeze“, 55. Kilogr. (Folter) ---. Morgan N. v. Szemere’3 Zjähr. br. 6. „Berlaß‘ v. „Matchbor” — „Nero , 03: Kilogr. (Mam) 2... zés ... .... Clemm­on Graf D. Wendheim’3 Zjähr. 3.9. „Aide de camp“ v. nenét"—­. Annyk­a", 52 Kilogr. ($. Neeves).- --- ... Wilton Bon „High K Leicesterishire” ficher gewonnen mit zwei Längen vor „Berlaß“: at Längen zurn­d „Durban“. ök; Zotalisatenr: 10:23 (für „High Leicestershire" und „ide de camp”), WBla&wetten: I. 50:64 (für „High Leicester­­five"), I. 50:64 (für „Perlaß“), II. 50:140 (für , Durban"), IV. Beaten-Handicap. 3000 Kronen dem Sieger, 400 Kronen dem­ zweiten Pferde. Für dreijährige und ältere Pferde, welche während dieses Meetings gestartet sind, jedoch nicht gesiegt haben. Distanz 2000 Meter. Den Namen betraten: „Tataros“, „Barapluie“, „Marchioneß“, „Gorfica“, „Onyr“, „Roufferole“, „Durch die Lappen“ und „Barbara“. Bon Graf 5. Esterházy 3 Bjähr. br. St. „Duch die Lappen“ v. „Dunure” a. b. „Stoppatch“ (Southeny) nach Kampf gewonnen mit zwei Längen vor Herrn Ludwig Krauß! Sjähr. br. 9. „Barapluie” (S. Bulford) ; vier Längen zurü­ck Gapt. Gaston’s 3jähr. br. St. „Barbara“. Totalisateur: 10:162; Blagwetten: EK 50 :188; 11,50 ; 112; UL: 50: 120. V.Berlaufis-Handican. 20909 Kronen. Fir drei­jährige und ältere, Pferde, welche sein Nennen­ im Werthe von 3000 Kronen gewonnen haben. Distanz 1000 Meter. Sir das Rennen wurden gesattelt: „Bier Garcon“, „da“, „Tiamo“, „Product“, „Melba“, „Rata“, „Eiparfette” und „Strohfeuer”. — Bon deren A. Dreher's 3jähr. br. St. „Broduct“ v. , Dunure" a. d. „Broportion“ (Glemingon) ficher gewonnen mit 19 Längen vor Herrn B. Mautner’3 Lähr. db­r. St. „Zola” (Mdams) , eine halbe Länge aurüd Herrn Louis Egyedi’s Sjähr. br. St. „Stephfener” (Stad). Totalisatent 50102, U: 50:120, HIS SO 92. VI Berlaufsrennen der Zweijährigen. 2009 Stronen. Zu reiten durch inländische Reiter. Distanz 1000 Meter. An dem Nennen nahmen theil: „My Lady“, „Bal­e bleue”, , Deli lany", „Dragina“, „Atalaya“, „Hrblihubli”, , Detre" und , Gyopár". Bon Herrn . Nikolaus Szemeres br. Gt. ,Byopár" v. „Drwell“ a. b. „Baruda” Man­di) gewonnen mit einer Halz­­länge vor Herrn Grnit Blassovich 3.-St. , Delilány" (Nme) ; zwei Längen zurich Graf E. Degenfeld’3 br. Gt. , Atalana" (Maino). Totalisateum­: 10:23; Plagmnetten: 1.50:68; II. 50:82; II. 50: 78; VII. Nursery- Beaton-Handicap. 3000 Kronen dem Sieger, 409 Kronen dem zweiten Pferde, welche während dieses Meetings gestartet sind, jedoch nicht gesiegt haben. Beim Start er­schienen: „Bu­centovo“, „Baber“, „Lagzi, „Anecdote“, „armen“, „Slavino“, „Aconit“, „Univas“, „Szamocza”, „Kendözö“, „Fidibus“, „Dum-Dum“, "Tubiczám" und „Gigante.“ — von Herrn Ludwig Krauß dldr. Gt. „Tubiczäam“ v. „Orwell“ a. b. „Gigante“ (Stack) nach Kampf gewonnen mit einer Halblänge vor Baron Johan Harkanyi's br. 9. , Elavigo" (Wilton); 1 Längen zuri­d Graf Stefan Károlyvs F.,St. , Szamócza". Totalisateur: 10:27, Blagwetten: I 50:76, II. 50:200, III. 50: 194. 10:75; BHlila$wmetten: IL rem ő | a. d. . part, Budapefter Nennen Sommer-Meeting. Elfter Tag — 1 September Der Schlußtag des Budapester Sommer-Nennens brachte das am drittbesten dotirte Nennen Ungarns, den im Jahre 1897 ge­schaffene Königin-Elisabeth-Preis, welcher seit seinem Bestande von „Debutante”, „Hebe“, „Bufferl“ und „Diadal“ gewonnen wurde. Der Gewinner des fünften Könign-Elisabeth- Brettes heißt „High Leicestershire“. Noch vor einigen Wochen sah man das Nennen als eine sichere Lage für­ den Trial-States u­nd Königspreis-Ge­winner „Falb“ an. Er wurde al bei den Buch­machern mit sehr hohen Beträgen aus dem Markte genommen. Vor wenigen Tagen sind jedoch über „Hallo“ ungünstige Gerüchte laut geworden, die vom Stall nicht Dementirt wurden. Der Ausgang des Rennens zeigte, daß diese Gerüchte auch begründet waren. Auch von dem zweiten Favorit, der Nohonezy’schen Stute , Szomory, zukulirten shlinnne Nachrichten. Unter diesen Umständen glaubte man den Aus­­gang der Konkurrenz zwischen „High Leicestershire” und den Bere­treter der Szemere’schen Farben „Berlaß“ jegen zu künnen, was auch durch die Thatsachen gerechtfertigt wire. Das Nennen selbst nahm folgenden Verlauf: Nach mehreren falschen Starts wurde die Be­sellschaft in geschlosfener Front vom Starter­ntlasfen. „Szomoru“ will sofort an die Tote, allein der gemiethete Pacemacher für „Digh Leicestershire”. „ide de Camp“ legte so mächtig vor, daß ihr Berjnch ein vergeblicher blieb. „Aide, de Camp“ führt nun­ in­ harter Race vor „Szomorn“, „Balb”, „Digh Leicestershire” und den MWedrigen Dis in die kurze Bahn, wo bereit , Szomorn" und „Falb“­ nachzugeben scheinen, dagegen „Bigh Leicestershire” sich auf den zweiten Bla vorschiebt, gefolgt von „Durban“. In die Gerade einbiegend, nahen­­ dig­ Leicester­­shire" die Spige. Da Ätiiemt aber bereit aus dem Mitteltreffen „Berlag“ Bevan und ist im nächsten Momente an der Seite von „High Beicestershire”, während „Durban“, emergisch gelitten, den Dritten Blas zu behaupten trachtet. Bei der Distanz sieht „Berla­” noch sehr gefährlich Für „High Leicestershire” aus; als­ dieser wirklich Eraft macht, kann „Berta“ nicht mehr mit und bleibt er im Ziele mit zwei Längen geschlagen. Acht Längen nach „Verla“ pafsirte als Drittes , Durban" vor , Attila" den Richter. „Bald“ und „Szomoru“ brachen nieder. und kehrten lahm nachhause. Von den­ Übrigen, Nennen it nur das Berlaufs­­rennen ernster Alaffe erwähnensswerth, da der heiße Favorit „Peregrinus“ duch den Außenseiter „Montezuma” eine un­erwattete Niederlage erlitt. Der Besuch­ war ein ganz außerordentlicher. Leider gab­ es während der Nennen einen ausgiebigen Negenguß, von welchen die Damentoiletten arg hergenommen wurden. Insgesammt haben 1039 Wagen — 668 Ginspänner, 233 Fiaker und 158 Equipagen — die Barriere zum N­em­plabe paffitt. In Nachfolgenden berichten wir über die einzelnen Slems: 1. Maidenrennen. 3000 Sternen dem Sieger, 400 Kronen dem zweiten Pferde. Für dreijährige und ältere Maiden­­pferde. Distanz 2000 Meter. 63 Starteten: „Duerida“, „Rapara“, „Döntnöf“, " kemény legény" und „Samulus“. Bon Graf G. Degen­feld’s Zjähr. br. St. ,Duerida" v. , Donovan" a. b. „Outer of the Sairies” (Milton) leicht gewonnen mit zwei Längen vor Graf Julius Telefi( 3jähr. dElbr. 9. , Jamulus" Mandi) ; Eh Län­gen zurü­ck des Gestüts Dladi Zjähre db. 9. „Remeny legeny Gilchrift). toren 10:18; Blagmwetten: 50:70; II. 50; 82. I. Verkaufsrennen­. K­lasse. 4000 Kronen dem Sieger, 500 Kronen dem zweiten Pferde. Für dreijährige und ältere Pferde. Distanz 1600 Meter. Zum Start leicht kamen: I Be „Bunjemaid , ,,Montezmna«,»Dacapo«,»Peregrmus«und »Jer Bon "Baron Jobann Harkanyi'3 3jübr. br. 9. Montezuma gemonnen mit zmet Längen vor Herrn Gedeon Hohonczy’s (jähr. br. 9. „Beregrinus“ Morgan); Mennie zu Baden-Baden. Das internationale Meeting zu Baden-Baden fand geitern seinen Wirschluß. Unsererseits waren nur „Sharmer” und „Boxeln­ II.” enaagirt; sie liefen jedoch­ unplaci­t. „Eins ins Andere“, dem man große Chancen in der Großen Badener Handicap-Steeplehase zusprach, startete nicht, da der Walla nicht ganz auf dem Bol­en it. Meber ven Verlauf der einzelnen Kon­­kerrenzen wird telegraphirt: Das Prinz Hermann von Sachsen-Weimar- Rennen wurde von Mr M. Ephrufft's jährigem Heungst ,„Monsieur Am­ed 6“ gewonnen vor Herrn A. Mintmann’s „Bärenhäuter” und Herrn A. Beil’ „Ordonnanz“. Im KRincsem-Nennen war Bein. M. von Braganza’s a. 9. „Beranium“ siegreich. Die nächsten WBläge vollupirten Herrn Weinberg’ jährige „Monti“ mit. Haren E. Blassovich’s 4jähriger „&harmer“”. Die Große Badener Handicap: Steepleharfe wurde von Gene G. de Cheriffey’s jährigen bv. 9. „Spimwic“ gewonnen; hierauf kamen Herrn N. Cly a. bu St. „Aigebinde“ amd Capt. Jol’s_a. 39. „Sonob“ und Schließlich wurde das Stremberzberg-Hürden-Handi­­cap von Herrn N. Haniel’s 7jährigen: „Sanais“ gewonnen vor Herrn 5. Mansle's Rührigem „Siegwart“ und Prinz M. G. Taxis' Sjährigem „Gorelli IL“. Heaven in Desterreichrlingarn, Ulag (September- Meeting): 8. 10. 12., 14., 15. September. Wien (September: Meeting): 8.10. 12, 14. ,15.,..17.,.19., 21., 22. September. Maros-Bajorhely: 20, 22. September. Szatmár: 22. September. Budapest (Herbst-Meeting) : 26., 25., 29. Sep­­tember, 1., 3., 5., 6., 8., 10., 1%, 13. Oktober Großmwardein: 28., 29. September. Jamber: 29. September Klaufen­­burg, 29 September, 6., 183. Oktober. Der Ungarische Hpdeyflub- Preis. Für den am­ 6. Oktober auf der Bu­dapester Rennbahn zur Entscheidung kommen­­den Hodeyfinb-Preis wurden 26 Sterschriften abgegeben. Unter den engagirten­­ Wferden befinden sich „Karrasco”, „Ianatieff“, , Magnes", . Bompadour", „High Reicelleribive“, „Gapo , Gallo", " Diadal", , Szomoru", , Beregrinus", . ,goconde" und „Patron“. Das Nermen kann sich daher unter Umständen sehr interessant gestalten. Nachfahren Die Budapester Radfahrer-Trai­­ningsschule hielt gestern ihressetzten­diessjährigen Rennen­­haten meisten Konkurenten siegten die auswärtigen Gäste-Hier» die Resultate: I.Eröffnungsfahren·1000 Meter.Stefai Jeh­­licha(Proh)Erster,Josef Angerer(Wien)Z­weiter,Kaerd­x-l­a« lovplv(Wicxi)Dritter-»H­ Qlbemorial-Js"al­ ren.lOW Meter-Z­wei Vorb­lusenit Jc111icka und Herczegh als Siegern.Im Entscheid­ungslauf:Steskaehlicka(Pma) Erster­,Josef?(119ercz(818ich)Zweiter,Böladserczegh(»dl. U.19.­«)Dritte1«-—lll.Trost-8Brei5 1000 Meter- Stefan Pöcsi(»1s’öv.l(.1s).")Erster.V­ Zl(U:)-1ringcis(,,l«’öv. 1s1.«).«:3weiter«,Johann Pichler(-1I’i­v.’E.«)Dritter. IV-Soritoren-Hexdeicap·IOOOMeHeLWenzel ToZkos uiics(»V.1(.b­.««)scr«1tcl)El­fter,Göza Klebelsberg(.,P.d’p.E.­«) SOMeter VorgabeZ1weiter,Karl Lun(..l­’öv.1­.1­ l.«)ZOMeter Vorgabe Dritter. V. Jenioren-Fahren. 1000 Meter, Naftob Muskat (­Főv. K. E.*) Erster, Julius Löwy („V.K.K.“) Breiter, Kranz Kasparet („V. K. K.*) Dritter. — VI. Mehr jißer- Handicap. 2000 Meter. Wapp-® ims" („M. U. E.“) Jevatch Erxite, Goldschm­edt-Becsi-duptoleb („Fev. K.E.*) Zweite, S­ilagyi-dudhs (, Főv. K. E.") Dritte, « VI. Schluß-Hande­la». Karl Warhbalon­fy (Wien) 20 Meter Vorgabe Erster, Sofi Angerer (Wien) 20 Meter Vorgabe Zweiter, Hugo Badas („M. U. E.“) 80 Meter Vorgabe Dritter. VI. vennen Stan Gerger („Bp. K. E.") 4179 Kilometer. Erxiter, Saloh Dietrich (Wien) 412 Kilometer Zweiter, Franz Rapp („Elöre“) 37 Kilometer Dritter. Das Rennen wurde erst in den lesten fünf Minuten für Gerger entschieden, da Dietrich’s Schrittmacher Maschine plöglich versagt hatte. Donau-Meisterschaft. Die von "Magyar Athleti­­kai Club" im Auftrage des "Magyar Athletikai Szövetség" veranstaltete Meisterschaft über 5000 Meter gelangte gestern auf der Strecke Neupest—-Margaretheninsel zur Austragung. Die Konkurrenz wurde von sieben Konkurrenten bestritten. Gleich vom Start über­­nahm Karl Gräfl (M. A. C.) die Führung. Bis­ zur halben Distanz hatte er den bekannten Wiener Amateursshwinmer Delif zur Seite, dann aber zog Gräfl von ihn fort und siegte mit großer Ueberlegenheit. AS Zweiter paffirte Sole Malarcsıt (Balaton U. E.) das Biel. Sieg eines ungarischen Mudererő in Wien. Geitern gelangte in Wien auf der Donau die Strommeisterschaft für Einser zur Austragung. Als Sieger paffirte Mario Milliades, Mitglied des Budapester „Bannonia“-Nudervereins, den Richter. Schiefen. Bei dem gestern in der Bürgerlichen Schiehstätte stattgehabten Wrämienschiegen haben folgende Schüsen Breite erhalten : Auf der 150 Meter entfernten ordentlichen „Seld“Ziel­­fcheibe unter 10 Schüssen die meisten­ Treffer: Theodor Gravátsch, Johann Zintl, Sofef Vandory, Karl Wirth, Anton Sellener, Zoltán Natonyi, Eugen Belházy, auf­ verselben Scheibe für Mittel­schüffe: Franz Sztawy, ‘yolet V Bandory, Eugen Belhizy, Karl Wirth, Theodor Gravatic, Karl Mautner, Martin Voht; auf der V­istoren-Zielscheibe erzielten die meisten reife: Karl Wirth, Foref Bándory, Theodor Gravatic, Erich KRoti­y, Karl Felner, Anton Sellener, auf der Ristolen-Zielssheibe für Mittel- , Mondjdein" (Milton) , b. „Barbary Stunden Hüffe: Theodor Crávátjg, Andreas SYari, "Ynton Sellenef, Sofef Vandory, Karl Felner, Eugen Belhazy, Karl Wirth, auf der beweglichen Hirchen-H­ielscheibe siegten: Eugen Bel­hazy, Anton ellener, Zoltan Natonyi, Josef Bandorn, Karl Wirth, Erich Kotihy, Andreas Lauenroth. Fünfer- Treffer machten: Eugen Belházy (1), Anton Sellener (1), Zoltan Ratonyi (3), Karl Wirth (1), Andreas Lauenroth (D); Nagelshüffe hatten zu verzeichnen: Oberschügenmeister-Stellvertreter Andreas Ssarig,:­oje Bándorn, Anton Jellenet, Theodor­ Gravátic­, Franz Sztáry; die besten Trefschüsfe erzielten: Andreas Yarig (), Karl Felner, Karl Mautner, Josef Vandory, Julius Kormos, Karl Wirth, Erich Kotichy, Johann Zintl, Andreas Lanenroth, Zoltán Rátonyi, Eugen Belházy ;­ für die besten Schiffe holten sich) Die ersten Preise: Karl Wirth, Theodor Granatih, Franz Sata, Eugen Belházy. Insgesammt wurden 3460 Schiffe ab­­gegeben. Znøder Provinz. ‚A Misfolet, 1. September. Heute wurden der neu Tempel und die neue Elementarschule der hiesigen iraelitischen Kultus­­gemeinde mit großer Feierlichkeit eingeweiht. Vormittags fand die Einweihung der nach Weiland der Königin Elisabeth benannten Schule statt, zu welcher sich der ref. Bischof Bartholomäus Kun, Magnatenhausmitglied Ludwig Horváth, Vizegespan Julius Zarnay, Bürgermeister Solt&$, der ref. Senior Daniel Tóth, der Fath. Pfarrer Zabracziy, der Betriebsleiter der Staats­­bahn Ladislaus Görgevy, der pensionirte Kurialrichter Andor Setelfaluffy, Oberfiskal Ludwig Kovács und zahlreiche andere Gäste einfanden. Nachmittags fand die­ Weihe des neuen Gotteshauses statt. Nach Uebergabe der Schlüssel zogen die Gemeinde­­mitglieder in den Tempel ein, wo die Thorarollen untergebracht wurden und das ewige Licht angezündet wurde. Nach dem­ Gebete und einer Kanzelrede wurde der Hymnus gesungen. Abends fand ein Bannet statt . Jonrnal-Angelegentheiten. Hauptstädtischer Munizipal-Ausschuß.­ Auf der Tagesordnung der am nächsten Mittwoch Nachmittags 4 Uhr nach den Sommerferien zu haltenden ersten Generalversamme­lung des hauptstädtiigen Munizipal-Ausschusses stehen die folgenden wichtigeren Gegenstände : s ·Uebercifsustgeißel Terrains für das Wasserreservoir des Clisabeths Sanatoriurzks Fir Lungenkrinke.—Bedeckung des Zinsenrestes |xach der letzten Katznchillingsrate fü­r die Karlskaser11e­­chung eines Industrigelcsnes zur Militärbäckerei im Pulverthurmried. Angelegenheit der Stadtbahnlinie U­niversitä­tsplatz—Ne«pliget­— Adminitrative Begetungder projektirtetk Lirxie Schöne Helene— Vudaketz.—­»«-Quurthecl­ung des wissen­schaftlichet k Preises aus der Kröttums-Jahrlii11n13--Stift1nr«q·—Adaptiru 11x1 eines Gebäudes in der Trommelgasse 711»Schulzwecken­—­Stiftungsurkunde der Stiftu­­g für die Lehrer der Csúngó-Magyaren. — Vorlage über geftstellung des Gürtels für Fabriken, welche üble Ausdünstungen verbreiten. — Ordnung der Straße zum Schweineschlachthause. — Verlängerung des Wasserleitungsrohres auf dem Fszendegy. Returs des Eisfabrit­-Verbandes der Budapester Fleischhauer und Seldher gegen bemessene Wasserleitungsgebühren. — Subventionirung des Gyermek­­barát-Vereins. — Vorlage über neuartige Straßenbezeichnungstafeln. — Minnün­derung des Granddyplaßes im V. Bezirk. — Mestript des Ministers des Innern in Angelegenheit, der Kolonie des Ofner Hausbau-V­erbandes. — Neskript des Ministers des Innern in An­­gelegenheit des Miethstatuts. — Bejegung einer Stelle im Ausschusse des Budapester Arbeitsvermittlungs-Instituts. Besuch des Handschuhm­acher­streditverbandes in Angelegenheit der Altonaer Handschuhfabrik. — Bauten im Geflügelhofe der­ Zentralmarkthalle. Nestript de Ackerbauministers über die Verstaalichung des Veteriärdienstes. — Belegung einer erledigten Stelle in der Matt bhallenkommission. — Nekurs der leiidhanergenossenschaft gegen einen Magistratsbescheid wegen Schadenerlages beim Häuten. — Pensionieungen. — Helurie. M Reinigung des Stadtwäldchenteiches.­ Die Stadtbehörde hat die grü­ndliche Neinigung des bereits arg vere fumpften Stadtwäldchenteiches beschlossen.. Nach Schluß der „Schiff­­fahrtsaison“ auf den Teiche, also Ende September, wird der Teich abgelassen und die Reinigungsarbeit, deren Kosten auf 7000 k vers­anschlagt sind, begonnen. (Das Wasserwert im Monate Juli) Der Bericht der Wallerwert3-Direktion über den Stand des Wallerwertes fonstatik­, daß int Monate ul neue Wasserleitungsgebühren in der Höhe von 5676 k (gegen 18.179 k im Monate Juli vorigen Jahre) bemessen wurden. Iyn genannten Monate wurde die innere Installation von 4115 Häusern revidiert ; in 984 Häusern wurden Mängel und Regelwidrigkeiten konstatirt. An 25 Fällen wurde die Anzeige wegen Mafferverschwendung erstattet.­­ Auf Ansuchen der Konsumenten wourden 21­ Wassermesser revidiet und säm­ntlich in Ordnung bes­tanden. Im gilt wurden 24 affermeiler neu eingebaut. Insgesammt sind 5619 Wassermeiler im Betriebe. Konsumiert wurden um Intra­­villan 5,148.560 Kubikmeter filiviv­es Leitungswasser. Der Bericht bezeichnet die Dualität des Leitungs­wassers als ausgezeichnet. (Steinbrucher Bok­sfüde) Eine Deputation Stein­brucher Bürger erschien heute beim Vizebürgermeister, Alois Matuska, um darzulegen, daß die derzeit­­ in den Steinbrucher Nothbaraden wntergebrachte Bolksfüd­e Schlechterdings nicht daselbst verbleiben könne. Am entsprechendsten wäre sie in den geräumigen Kellern des Bezirksvorstehungsgebäudes zu plack­en . Die Adaptirungs­­follen in wirden etwa 4000 Kronen betragen. Die Deputation­ bat mun, die Stadtbehörde möge das erwähnte Lokal dem edlen Zmede zur Verfügung stellen und die Adaptirung durchführen. Vizebü­rger­­meister Matussa versprach, das Ansuhen im Magistrate zu befürworten. I­ ­­n Zokal-Andrihten. Edward Bartay Tr.­ Anläßlich des Ablebens des Direktors des Nationalkonservatoriums Eduard Bartay hielt der Direltiong-Ausschuß Dieses Anftituts geflern Mittags unter dem Borfibe des Vizebürgermeisirs Dr. Julius Rózsavölgyi eine Sigung. In seiner Eröffnungsrede sagte der P­orsißende ungefähr Folgendes: Erst vor Kurzem feierten wir das doppelte Jubiläum des Verstorbenen, das seiner jährigen Thätigkeit als Direktor umeres Instituts und dasjenige seines halbhundertjährigen Wirken als Künstler, Komponist und Kulturträger. Er hatte im Interesse des Gemein­wohles Vieles geschaffen; die Errichtung des Unter­­ftüfungs- und Pensionsfonds der ungarischen Mufiler , die Gründung der Mufil-Akadenie, die Förderung und Tü­nstlerische Ausbildung de Nationalkonservatoriums — all die g knüpft Sich an seinen Nam­en, und seine großen Verdienste, die er sich um die Pflege der nationalen Mufil und Musikliteratur e­rworben, fanden an an allerhöchster Stelle Anerkennung. Die Berjammung beschloß sodann, das Begräbnis auf Kosten des Instituts zu veranstalten. Der Direktor des Konservatoriums Graf Géza Zi­ch­y hat der Direktion telegraphisch mitgetheilt, daß er bei dem Begräbnisse anmwesend sein werde. Der Witwe des Berstor­­benen wurde ein Beileidstelegram­m übersandt und das Mudenfen Bartay'3 protofollarisch verewigt. — Die Leiche Barta­y8 wurde im Trauerhause, Waisnergasse Nr. 40, aufgebahrt. Der Todte liegt in einem Metallfarge, um den ringsherum palmen und­ brennende Wachs­­ferzen stehen. Der Gesichtsausbruck Bartay's ist ein friedlicher. Auf dem Sarge liegt der schwarzummundene Kranz der Moitive. Die Schleifen tragen die Inschrift: „Dem geliebten, t­einen Gemahl — seine lebende Gattin.” Am Fußende des Sarges liegt auf einem tothen Summtpolster der Orden der Eisernen Krone. Das Vorziimmer füllen zahllose prächtige Blumen- und Lorberkränze. Jam I Trauerhause erschienen heute Vormittags Handelsminister Alexander Yegebdi 8, Graf Géza Zichy, die Brofessoren des Nationalkonservatoriums for­­porativ und zahlreiche Notabilitäten. Der trauernden Familie sind brieflich und telegraphisch zahlreiche Beileidstandgebungen zu­­gekommen, D Oberstadthhauptmann Belav Rudnay)­it gestern Abends war Ablauf seines mehrwöchentlichen Urlaubes aus der Provinz nach der Hauptstadt zurückgekehrt und hat heute Die Leitung der Senden der Oberstadthauptmannschaft übernommen. (Bonder Universität) Der neue­ Rektor der Budapester Universität Dr. Thomas Bécsen hat am 31. August sein Amt übernommen. Der Rektor empfängt mit "Ausnahme der Son und Feiertage täglich von 12 bis 1 Uhr Nachmittags. " Heute haben die­ Einschreibungen an sämmtlichen Fakultäten der Universität ihren Anfang genommen. In der Aula und in den Foyer­ herrscht reges Leben, Doc bei weitem nicht in den zu Beginn des Schuljahres bisher stets beobachteten Dimensionen. Wie bekannt, finden heuer die Klubwahlen e­rst im Jänner statt. 63 unterbleibt also vorläufig das mit der Wahlkampagne verbundene Kortestedi­en. Auch die Räume des Uni­versitätsklubs weisen ein lebhaftes Treiben auf. — Die Eintreibungen finden am 12. ihren Abschluß. (Die bosnisch - herzegovinischen Kauf­­leute und Industriellen in Budapest) Die Sabre der bosnische herzegowinischen Kaufleute und Industriellen nach Bu­dapest wird, wie nunmehr­ endgültig beschlossen ist, nicht im September, sondern gegen Mitte Oktober stattfinden. Für die Verschiebung des Termins war vor Allem der Umfstand mag­­gebend, daß es unmöglich getweten wäre, bis Mitte September alle nothrwendigen Vorbereitungen zur Messe zu treffen. (Engländer in Budapest.) Die in­ Budapest meilenden englischen Unitarier nahmen gestern am Gottesdienste in der unitarischen Kirche in Der Kohärogafie theil, wo sich ein uns gemein zahlreiches Publikum eingefunden hatte.e Die Predigt hielt der Seelsorger Nikolaus J­ózan; der Abgeordnete Albert Be­dd begrüßte die englischen Gäste in ungarischer Sprache und Seelsorger Jözan verdolmetschte Die Rede Bede’s in englischer Sprache. Von den Engländern sprachen Edgar Anthborn und Miß Lucy Zagart Nachmittags besuchten die Gäste die Generalversammlung des hiesigen Franz-David-Vereins. Präsident Nikolaus Úrm­eli­n eröffnete die Listing; Georg B 0703 sprach über die „Mission des Unitarismus in Ungarn“. Die Vizepräsidentin des Vereins Frau Franz v. Berczel beantragte, der Verein möge die anwesenden Engländer zu Ehrenmitgliedern wählen, was einstimmig angenommen wurde. Nach der Sagung fand sich die Gesellsshaft bei dem Seelsorger 2 Ó3.a nm zu einem „five-o’elock-tea“ ein, wo die Mitglieder des Vereins Georg Boros einen prächtigen silbernen Kranz überreichten. (Eine Kundgebung der sozialdemokra­­tischen Partei.) Gestern fand ein Aufmarsch der Budapester Sozialisten statt, welche damit einerseits für die freie Or­anisation und Das Recht des Strafens, andererseits gegen das Verbot der Geldsammlungen zu Parteizmeden demonstriren wollten. Die Arbeiter, etwa 3000 Mann starf, zogen von der Göterhäzygafie ü­ber die Kerepeterstraße auf den Garanplag, wo eine Bollsversammlung ab­­gehalten wurde; bei dieser Fam jedoch nur einer der designirten Redner, Jakob Israel, zu Worte, da­ßlöglich ein heftiger Regen niederging, der die Anwesenden zur schleunigen Flucht zwang. In seiner Ansprache hatte Redner darauf hingewiesen, daß die Ber­­eißungen des Jahres 1848 sich bis Heute nicht erfüllt haben, das Volk rechtlos ist und die Stuhlrichter nach Willkür bestimmen, ob eine Versammlung gehalten werden darf. Die befitende Klasse erfreute sich der weiteszaehenden Vereinigungsfreiheit, während man es den Arbeitern verwehrt, sich zum Schuge ihre I­nteressen zu organisiren. &3­it ferner im Verordnungswege ein Verbot­ zur Sammlung­ freiwilliger Spenden erlassen worden, welches man dahin auslegt, daß für Gtrilerwede nicht gesammelt werden dürfe. Hingegen besonders protestire die Arbeiterschaft, nicht etwa, weil dieses Verbot gemüst hätte, denn es wurde wie vordem weiter gesfammelt und wird auch in Hinkunft gesammelt wer­­den, aber protestirt wird, weil dieses Verbot ein Unrecht sei. — Bei der Auflösung der Versammlung wurde eine Resolution ange­nommen, in­­ welcher für die Arbeiter das Net der Koalition, der Organisation und des Voycotts und die Aufhebung des P Verbotes der Geldsammlungen zu Parteizwecken gefordert wird. P­olizei war in großer Menge aufgeboten, allein die Arbeiter gaben der Behörde seinen Anlaß zum Ginschreiten und beschränkten sich darauf, Die Arbeiter-Marseillaise zu singen. Lafjalle- Feier.­ Die sozialdemokratische Partei ver­anstaltet am 8 d. M. Nachmittags im „Herminengarten“ (( 27) eine Feier zur Erinnerung an Ferdinand ayyalle. Baranen-Künstlerschule­ Frau Baronin Helene Hubar und Frau Witwe Adeline Ujlafi-Madarak wer­den am 1. Oktober d. %. in der Nottenbillergasse eine Frauen- Malerschule, mit besonderer Rücksicht auf die Zunftgewerbliche Aus­­bildung der Zöglinge, und einen Bildhauerfuns unter der Leitung e­es hervorragenden ungarischen Künstlers eröffnen. 3wed . der Schule it, den weiblichen Mitgliedern vornehmer Familien Gelegene­­eit zur Ausbildung ihrer künstlerischen Befähigungen zu bieten. Die Einschreibungen finden täglich im Atelier der Frau Baronin Helene Kyra Rt Stadtwäldchenallee Nr. 26) Nachmittags von 2 bis v statt. (Selbstmord wegen eines Schlechten SHul­zeugriffes) Der sechzehnjährige Gymnasialschüler Bil­or P­aulas hatte Ende des diesjährigen Schuljahres aus einem Lehr­­gegenstande eine felechte Note erhalten. Doch wurde ihm die Be­günstigung zutheil, eine Nachtragsprüfung zu machen; allein der junge Mann fiel bei derselben gleichfalls dar. Er nahm sich die Sache so sehr zu Herzen, daß er einen Selbstmord zu verüben beschloß. Er war seinerzeit Pharmazeut und hatte sich in den Resis von Gyankali gefeßt, welches er stets bei sich trug. Gestern nahm er nun von dem Gifte und verschied trog sofortiger ärztlicher Hilfe. Blösglid gestorben.­ Die jährige, nach Böhmen zuständige Private Frau Franz Pleichmann geborene Anna S­zpatany wurde weitern Vormittags im Hause Derömvölgygafie Nr. 1 plötlich von heftigem Ur­wohlsein befallen. Die Hausleute beriefen telephonisch die Freiwilligen Netter ; als diese eintrafen, war aber die Frau bereits gestorben. Die Leiche wird von Amts­wegen obduzirt werden. Ferner it die S1jährige Kellneramitwe Frau Anton Hrech geborene Marie Albert plöglich gestorben. Die Frau wurde, als sie von der Central-Markthalle nachhause ging, vom Herzschlage gerührt und ist an Ort und Stelle verschieden. ‚Verunglückter Universitätshörer.­ Gestern vormittags ereignete sich vor dem Noctusipitale ein schredlicher Unglücksfall. Der­­ 20jährige, aus Steinamanger gebürtige und in der Sordljätergasse Nr. 5 wohnende Universitätshörer. Adolf Badas­ sprang troß des ausdrücklichen Verbotes des Waggonführers von der Borderrampe eines in voller Fahrt befindlichen Waggons der elektrischen Transmay herab und gerieth unter die Räder des Wagens. Dem­ jungen Manne wurden die Füße förmlich zermannt. Man brachte ihn sodann ins Rochusspital. . (Diebi»sch der Zahntechniker-Gehilfe·)Die ciskemäler Polizei ersuchte gestern die hauptstädtische Sicherheits­­behörde um­ die Ausforschung und Verhaftung des 17 jährigen Andreas Vet­der nach Entwendung von 240 kBaargeld und von Geldplomben zum Schaden seines Dienstgebers,eines Zahn­­arztes in Kecskeméh flüchtig geworden ist.Der junge9­kiatm soll nach Budapest gereist sein. »(V­erhaft­ete Diebsbande.)Die Polizei hat gesterzt die»171»ährme«F­abriksarbeiterin Anna Eisenleiter und die 49jährige Taglöhr1eri11·Therese Földi in Haft genommen-Die Genannten gehörten einer organisirten Diebsbande an,die Einbrü­che in Woh­nungen macht.Die Diebe hatten es insbesondere auf Pretiojexx und Bettwäsche abgesehen.Zwei andere­ M­itglieder der Bande,·5)llexa 11 der Vitos,auch Scheibl genannt,in Lt­dwig Földl sind wegen Raubes bereits beim Gerichtshofe inhaftirt­­(Das Gehein­niß der Datum-)Gestern wurde nijd­st dem­ Boothau­se des»Pan­nonia«-Rudervereins der Leichtram eines­ unbekannten Mannes,der Kleidung nach dem Handwerkerstande angehörend,aus de­r Donau gezogen.Die Leiche weist Spuren äusserst Gewalt auf. (Bu Tode gerädert) Der vierjährige Sohn Ludmig des Kutschers Franz Farkasz fiel heute unglücklicher­­­weise vom Bode eines Kehrichtwagens, welchen Franz Farkas selbst­ lenkte, und geriet­ unter die Räder. Der Knabe war sofort todt. Lebensmüde. Der W­ährige Selhergehilfe Franz Kreiß erhenfte sich gestern in seiner Wohnung, Pratergasse 57. Die That wurde jedoch rechtzeitig entdeckt und Kreiß noch lebend vom Stride abgeschnitten. Der­ Gerettete verweigerte jede Auskunft über die Motive der That. — Die 27jährige Büglerin Lidia Horváth brachte sich gestern in ihre Wohnung, Fetherstraße 22, in selbstmörderischer Absicht eine Schnittwunde am Halse bei. Die Schwerverlegte wurde ins Nochusjvital befördert. Das Mädchen verschweint das Motiv des Selbstmordversuches. — ‚Heute Früh erschoß fic. der 21jährige Maschinenschloffer Gabriel Böhm (Szigony-uicza 9) mit einem Nevolvershuffe. Das Motiv der That ist unbekannt. — Gestern Abends Schoß fich der Maschinenschloffer Karl Szedlacsefk (Große Fuhrmannsgasse 2) in selbstmörderischer Absicht eine Angel in die Brust. Der Schmerverwundete wurde ins Rochusspital gebracht. — Heute Nachmittags hat sich im , Diana­ Bade die in der Jabritengasse Nr. 48 wohnende Agentensgattin Frau Heinrich­ Weinreb in selbstmörderischer Absicht die Adern an den Händen aufgeschnitten. Die Freiwilligen Retter leisteten den Schmer­­verlegten die erste Hilfe und brachten sie ins Rochusspital. (Unfall bei einer Hochzeit) Gestern Nachmittags ereignete si im Kispert ein einschütternder Unglücksfall. Der Sohn des Hauptstädtischen Polizeibeam­ten Andreas Sillari, Stefan Alexander Sillari, hatte gestern die Tochter Emilie des Szent-Löringzer wohlhabenden Bürgers Nóta zum Altar geführt. Nach der Trauung fuhr die ganze Hochzeitsgesellschaft mittels­ Wagen nach Kispert. Unterwegs scheuten Die Pferde des Magens, in dem Frau Sillärt geborene Natalie Ex ö 8 mit einer­ Ver­­wandten und einem kleinen Mädchen sahen. Aß Frau Sillart sah, daß der Kutscher die Pferde nicht bändigen künne, sprang sie aus dem Wagen, fiel aber so unglücklich, daß sie eine Gehirnerschütterung erlitt und sofort starb. Ein Opfer seines Berufs.­ Gestern verichted nach langem Siechthum der Detektiv der Budapester Bolizei, Johann Koczai. Er ist das Opfer seines Berufes geworden. Anläßlig der Recherchen nach den Dieben der Széchenyi- Bitte war Koczai speziell Damit betraut, die Ofner Gebirge zu durchstreifen- Er oblag dieser Aufgabe mit großem Eifer und­ brachte mehrere Tage und Nächte im Freien zu. Bei dieser Gelegenheit, zog sich Koczai eine Erkältung ımd in der Folge ein Lungenleiden zu, dem er fest erlegen it. » (Brand in einer Kaserne.)Heute Früh brach Index­ Ferdinands Kaserne Jena­ aus­ zu einem des im elsten Stoc befindlichen Zimmmer gerieth eines der Betten in Brand und alsbald hatte das Feuer das ganze Mobiliar des Zimmers ergriffen. Glück­herweise bot das Eingreifen der Bezirksfeuer mehr dem ver­­heerenden Elemente alsbald Einhalt. Ultrapirze Ginbreger.­ Heute früh öffneten der 16jährige Zimmermalergehilfe Eugen Aron und der 21jährige Geh­ölbdiener Raul Ba Ic­­ mittelst eines Nahichlüssels die Wohnung des Dr. Mol Sebestyen (Tüzoltóeutera 7) und rafften die Werth­­gegenstände, deren sie sich bemächtigen konnten, in ein Bündel zu­ jammen. In diesen Augenblicke wurden sie jedoch vom Hausmeister bemerkt und der Polizei übergeben. Sie befinden­­ ss bereits bei der Oberstadthauptmannschaft in Haft­­a­ey

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