Pester Lloyd, März 1902 (Jahrgang 49, nr. 52-78)

1902-03-01 / nr. 52

Er BP. na ee u ? Ara | «·.j.«B.Udapest-28.Feber. ADer"Aprilmonastist"in Wahlzeit für die neue Kam­mer gewidmet-Auf eit..c­k»heißen Kampf,»ai­f heftige Angriffe«und erbitterten Widerstan­d,cuif eine Schlacht bis zum letzten Aufgebot eins bis zur letzten Cartouche macht man sich gefaßt.Denn Jetzt»gilt es,die Entscheidung über­ das zukünftige Schicksal der­ dritten Republik herbeizuführen.Jetzt soll das Volk bes «kunden,ob es mit dem Regime Waldeck-Rousseau’s zufrieden ist,sob es sich reif fühlt für eine starke Selbstverwaltung, für eine Herrschaft der Ordnung und Gesetzmäßigkeit;ob ersdq­xkbar istfsä fren­de Sicherung der bürgerlichenichte und der Despotie; individuellen Freiheiten; für eine Garantie, daß wirtlichh Die Egalité eines der Höchsten Prinzipien dieser Republik sei; und dankbar für den Schub des Bürgerthums vor Agitationen, die zum Oder: es sol­ge zeigen, daß die wiederhergestellte­ Ruhe nn eine scheinbare ist, daß die Führer der Reaktion­­ noch vermöchten, was Willfür, aus­ der toleranten Republik eine­­ machen. Tönnen. Um Stankfreud den, Bruderkriege immer Macht Haben über das Land, der republikanischen Dreiheit,»der Führen diese Fragen müssen, zu sie gestern fast erreicht­ hätten: Daß sie das Land an den­ Hand des­­ Abgrundes werfen, Bleieh und Gerechtigkeit beugen, aus dem Reiche der Freiheit ein Reich der­­ wir gestritten werden, und man erkennt es­ schon aus den An­fängen­­ der Wahlperiode, Die früh genug begonnen hat. Der 20. April gilt als der Termin, den die Negierung als für die Wahlen­ am geeignetesten betrachtet. In Diesen Tagen wird in der Kammer das Budget für 1902­ festgestellt­ sein, und dann dürfte noch, der­ Senat drei Wochen für Die Budget­berathung brauchen. Man hofft also, am 20. März ganz fertig zu sein. Gehen aber die parlamentarischen­­ V­erhand­­lungen über diesen Zeitpunkt hinaus, so müssen die Wahlen entsprechend, vergegeben­­ werden. E33. sind demnac­h noch mindestens acht Wochen, bis zum Tage der Entscheidung zu zählen. Nichtsdestoweniger hat das Wahlfieber bereits mit außerordentlicher.­­ Heftigkeit die. Hauptstadt wie Die Provinz ergriffen; e3 Durchzieht alle Adern des geschäf­­tigen Lebens, steigert von Tag zu Tag die. . Hike, der Bebitizer und droht mit starken Ausbrüchen­ der Parteileiden­­schaften, die, lange niedergehalten wurden von der­ Autorität und ‚Energie, der „gegenwärtigen Regierung. Die ..Oppo­­sitionellen, die ‚Klerikal-Nationalisten und ihre verschämten Aliicten, die sogenannten gemäßigten Republikaner unter der Führung Meline’s. Sie Haben sih Alle. vereinigt, gehen nun offen Hand in Hand auf den, Kampfplad und Hoffen, endlich. Revanche nehmen sie Tönnen­ für ihre zahllosen Niederlngen. Nur Einen gibt es,­­ der. Rudig bleibt inmitten al­lieses G Stürmens, und Drängens, und Das ist Walded- Rousseau, Bertrauensvoll sieht er der nahen Sampagı­e entgegen, denn stark und treu ist die Stüße, die er si zu schaffen. wußte. im. Lande und „beim. Bolfe, . und: seine Waffen „sind nicht -schartig: geworden, im den erbitterten Kämpfen der. lebten, Kahre, Das Ministerium der... Ver­­theidigung der Republik: steht­­ heute auf demselben sieg­­bringenden, heilverheißenden Programm, : das es vor drei Jahren in Trolgen Selbstvertrauen aufgestellt hat; und ‚folgt dem. Banner,. das. es. vor. drei uhren auf, den Trümmern, der Lüge und der Ungervechtigkeit entfaltete, Richt Walded-Ronfreau, nicht seine Mitarbeiter, die an seiner Seite ansharrten Jahr um Fahr, weder das Mini­­sterum noch die Parteien Der Mehrheit, die ihm ihre Unterftügung Teilten,­ Heben an der­ Macht, lieben die Herr­schaft: min der Herrschaft willen. Walder-Rousseau ist nicht von dem Ehrgeiz beseelt, sein hohes Art möglichst lange zu behalten. Er hat es unter den gefährlichsten Schwierig­­keiten ‚übernommen,­­nicht um zu "regieren, sondern um Ordnung zu Schaffen, um das Geje wiederherzustellen,­­ um Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit, Den schuldigen Respert der Armee wie­ des Bürgerthums, der , Freunde, wie der Feinde der Republik, zu erzwingen. : Und ihm’ schwebt auch heute. nicht Die Verlängerung seines Regimes aus egoistischen Gründen vor; er will auch Heute nicht blos Minifer-Präsident sein, um nach­ dem Präsidenten der Republik der erste Mann im Staate zu sein, sondern er nimmt alle Bü­rde seiner Würde auf sich, trägt sie leicht und gern, um­ dem Lande die Ordnung ai­ erhalten, Die er errungen, und den Frieden zu gewährleisten, Den er den wühlenden Elementen abgezwungen­ hat,­­ wäre natur­gemäß, wenn die Regierung den Wunsch hätte, das Bar­lam­ent so bald als möglich geschlossen zu sehen, um Zeit zu ihren Texten Vorbereitungen für den Wahlfeldzug zu­ ge­­­winnen. Aber es spricht für die Zuversichtlichkeit,­ mit der sie den kommenden Er­eignissen entgegensieht, daß­ sie­ in dem si zum Abschied rüstenden Parlament noch zwei gescheiten­ ze Verathung vorlegte: Die die Stage der zweijährigen Dienstzeit in bedeutende­n­ Schulreform und der Armee. Sowohl die Kammer als der Senat haben in der Schulreform Zustimmung, für­ die­ Vorschläge der Regierung sund gegeben. Der Lehreren ist dies im Hinblick auf die bevorstehenden Kammer­wahlen von größter Wichtig­­keit; denn man haben die Wähler erfahren, daß bei den Wahlen anc; über die Unterrichtsfrage die Entscheidung fallen muß; daß es von den Mitgliedern der neuen Kammer abhängen wird, ob Frankreichs Schule liberal, frei bleibe, oder ob sie wie früher dem Klerifalen Einflusse ausgeliefert sei, mit anderen Worten: ob­ das „Gejes Fallon" abgeschafft werden soll oder nicht. Das‘ Gejes Fallour ist nun über ein halbes Jahrhundert alt, es stammt aus jenem Schabe zweifelhafter Herkunft, mit welchem Napoleon III. die Unterfrügung der Kleinfalen für seinen Staatsstreich erlaufte. Aenperlich schien es ja ein Fortschritt gegen­ früher; es hob­ das vom ersten Napoleon begründete Unterrichts­­monopol der Universität auf und jegte an Stelle ‚dessen die Unterrichtsfreiheit. An Wahrheit aber brachte es unter dem Reichen der Unterrichtsfreiheit den Unterrichtsdespotismus der Kleritalen. Biltor Hugo, dessen Name in diesen Tagen miederklingt als einer von jenen, die mit Freiheit und Fortschritt untrennbar verbunden sind, war er, "der als Erster Die jem­itische Mtaste des Gesekes Salour erfannte und sich doch das schüne Wort von der Freiheit des Unterrichtes nicht blenden Tief. Die Knechtung, sagte er, hat den Schein der Befreiung angenommen. Aber so macht es der Kleritalismus immer : wenn er eine Kette s­­chm­iedet, so nennt er das Freiheit. Ein halbes Sáfulum hat Frankreich gebraucht, um das zu begreifen ; drei Jahr­zehnte lang Hat die dritte Republik die Kette geduldig ge­­tragen. Hat sie sich ihre geistige Größe vermindern, den ful­turellen Fortigritt hindern lassen; und erst Walded- Ronfreau it es gelungen, bei der Zerschmetterung der Kleintal-Nationalisten auch jenes Geies von der Höhe herabzuschleudern, auf welche es Unwissenheit und Leicht­gläubigkeit gehoben haben. Einen nicht minder schweren Sieg hatte das Ministe­­rium in der Frage der zweijährigen Dienst­­zeit zu erringen, nachdem es diese wichtige Frage aufs Zapet gebracht hat. Aber so Hindernißreich auch der Trumph schien, er ist dem Kabinet doch überreichlic geworden. Mit 502 gegen ganze 2 Stimmen Hat die Kammer ihre Meinung dahin abgegeben, daß sie dem Grundlagen der­ zweijährigen­­ Dienstzeit zustimmt, unter folgenden Bedingungen: daß alle Wehrfähigen ohne Aus­nahme sie abzuleisten Haben ; daß der Staat jedoch den eingestellten P­ersonen, die ihren Familien unentbehrliche Stügen sind, eine Entschädigung zahle; daß die nöthige Zahl: Kapitulanten auf kurze Zeit verpflichtet werde, um die jebige Effektivstärke des Heeres aufrecht zu erhalten ; und daß endlich jede Maßnahme vermieden werde, die geeignet sei, dem Heere einen Prätorianercharakter zu geben. Zwar­ ist mit Dieser bloßen platonischen Bestimmung der Kammer noch nicht Alles geschehen, ist die Vorlage noch nicht Gejeß geworden. Aber die Einstimmigkeit, womit — nach allen früheren Zweifeln und Widersprüchen — ganz Über­raschend Die Kammer fich für Die­ Verkürzung der Dienstzeit und für die Aufhebung aller Beurlaubungen und Begünstigungen ausgesprochen Hat, läßt doc darauf­ fließen, Daß Dieses Geieg dem Willen des Volkes entsprechen würde, Der Depu­­­irte Vaillant verstärkte nur den Sieg der Regierung, als er gestern bei der Verhandlung des Kriegsbudgets die Ab­­lehnung des Kapitels über die Militär-Gerichtebarkeit for­derte und sein Antrag auf Verlangen des Kriegsministers Andre mit 463 gegen­ 63 Stimmen abgelehnt­ wurde. Auf den zwei wichtigsten Gebieten des Öffentlichen Lebens — auf dem der Schule und dem der Armee — sieht si also die gegenwärtige Negierung erfolgreich. Da ist es sein Wunder, wenn sie,den Wahllampfe ruhigen Muthes entgegenschreitet und dem Rolfe vertraut, daß es sein Schicsal in die rechten Hände zu legen verstehen, sich den alten bewährten Führern wieder­ überlassen werde. Auch im neuen französischen Parlament muß sich eine bedeutende Mehrheit finden: für die Vertheidigung der Republik, für die Aufrechterhaltung von Ordnung, Recht und Gerechtigkeit, für den Schuß der Gleichheit und Brüderlichkeit, tértem Schuße der Depreenka aufgebotenen Sicherheitswache andererseits geo « punkt der zu diesen bedauerlichen Exzessen führenen Arbe­bewegung hat die im Jahr elsSs in Folge der allgemeinenKki und des Aufhörens der bis dahin auf dem Wege von Staatsanleihe. Alljährlich in das Land kommenden Geldzuflüsse aus dem Auslande eingetretene Gewerbestockung zu gelte.Namentlich waren durch das plötzliche Aufhören der in den vorangegangenen Jahren zu­ großer­ Blüthe gelangten und zahlreiche einheimische und fremde Handwerker und Gewerbsleute beschäftigenden Baur thätigkeit weite Kreise der­­ arbeitenden Bevölkerung in empfindliche Mitleidenschaft gezogen und theilweise ganz brodlos geworden. Tausende von fremden Unternehmern und von Angehörigen der Bau­gewerbe, in welche die früher in reichem Maße vorhandene Aussicht auf ‚lohnenden Erwerb nach Rumänien gelobt hatte, wanderten wieder aus, sei es nun, Daß sie nit oder ohne Unterfrügung ihrer Konsulate in die Heimath zurückkehrten oder daß sie in anderen fremden Ländern Arbeit und Lebensunterhalt zu finden hofften. die im Lande zurück­­gebliebenen Handwerksgenossen suchten aber den Grund für ihre Nothlage dort, wo er den gegebenen Verhältnissen gemäß unmöglich zu finden war: in der durch die erwähnten Auswanderungen sehr verminderten Konkurrenz der gleich ihnen in ihrem Gemerbe duch die Folgen der Krisis fchmer geschädigten fremden Kollegen. So kam es, daß das Jahr 1899 das Anfangsjahr einer immer weitere "Breise stehenden nationalisiichen Handmerferbe­wegung wurde, in deren Verlauf die Reorganisation des Gemerbewwesens im Sinne der Wieder­­err­ätung aussprieglich nationaler Zünfte zum Yniede einer Be­festigung, der fremden Konkurrenz immer lauter und dringlicher gefordert wurde. « Daß seit Auflösung der alten rumänischen Zünfte oder,,Bresle«, deren völlig geräuschloses Verschwitwen in die­ Zeit unmittelbar nach Einführung des weißen bürgerlichen Gesetzbuches vom Jahre 1864 fällk im Gewerbewesen Ru­mäniens eine gewisse Anarchie Platz ge­­­griffen hatte,kann und soll nicht in Aörede gestelkt werden.Denn abgesehen davon,daß sich zu der nuunmehr durch keinerlei Vorschriften eingeschränkten Ausübung der einbedingten Gewerbefreiheit auch Leute ohne genügende berufsmäßige Ausbildu­ng herandrängten,war auch unter den einheimischen Gewerbsleuten mit dem Abhandenkommen eines Sieben Solidaritätsgefühls auch die Pflege der fachliche Inter­­essen desksdandwerks derart«in Vernachlässigung gerathen,da proxi­mmab jeder gewerbliche Fortschritt ist Rumänien lediglich auf Rech­­nung der mit überlegener gewerblicher Bild­ung einwanderenden fremden Handwerker zu setzen war.Die Nothwendigkeit einer gesetz­­lichen­ Regelu­ng des Gewerbewesens war den­m­ch vom Ministerittkn ils-V Carp eingesehen worden­.Leider ist aber d­as unter ihm vom damaligen Domänen und Handelsminister N.Filipescu ausgearbeitete Gewerbegesetz i­k Folge des Rücktritts der damaligen Regierung und der den Systemwechsel folgenden Auflösung der konsevativen Kam­­m­ertx nicht mehr vor das Parlament gelangt,und der nun folgende Domänenmit­ister d­er gegenwärtigen liberalen Regier­ung,V.Misfir, hat trotz des unausgesetzten Drängens der HaxIdrwerker nahezu ein Jahr gebscaucht,bevor er im Jä1ner dieses­ Jahres der Deputirten­kammer das Projekte ihres volk ihm emsgearbeiteten Gewerbegesetzs Entwurfes zu gehen liekl -­anwischen war aber durch die Handwerkerbewegung nicht­ still­­gestanden und hatte immenklich unter ihren im Saale der Vereinigung dechtnhandwerker regelmäßige Versammlungen abhalten­den Ele­­menten eine ebenso wohl gegen die Fremden,wie gegen die Regierung sich kehrende Spize angenommen-Während ein Theil der Hand­­werker­——und1ch­ könn­en wohlsagen der bessere Theil derselben­­sich mit dektu­m RegierungsprojekteMissir’s vorgesehenen­ Schutz der nationalen Arbeit und der allgemeinen gewerbliche Interessen zu­­frieden erklärte,wurde die in­ Rede stehende Gesetzvorlagevott det. Unter Führung des bekannten altkonservativen Vorstadtdemagogett Brateschx befindlichen Handwerkertt aus dem Saale der Baugewerbe für­ ungenügend und unannehmbar erklärt und die Absendung einer Delegation an die Regierung beschlossen,welche vom Minister- Präsidenten die schleunigste Beh­rung des den Wünschen der­ Hands werferschaft entsprechend abzuändernden Ge­werbegesetes verlangen sollte.­ Und vielleicht wäre es damals Schon zu turbulenten Straßen- Iundgebungen gekommen, wenn nicht D. Sturdza die früher abge­­lehnte Hand­werkerdelegation nach Schluß der Parlamentsfigung doch empfangen und ihr die Versicherung gegeben Hätte, Daß daß Gemwerbegejeg unter thunlichster Berückschtigung der von den Handwerkern gestellten Abänderungsvorschläge nach Bet­rung des Budgets auf die Tagesordnung der Deputirtenkammer kommen werde. Thatsächlich haben denn auch die Sektionen der Kammer mit Zustim­­mung der Regierung am Gefesprojekte Mifflr’3 einige den nationalen Charakter des Gefeges verschärfende Modifikationen vorgenommen , darunter auch solche, melde unter Umständen den Abschluß von Handelsverträgen mit den an der Wechselseitigkeit der Erwerbsberech­­tigung für ihre Unterthanen verhaltenden Auslandsstaaten zu ers­chweren geeignet sind. . Aber auch das war den unzufriedenen Handwerkern noch zu wenig.Sie verlangte je den Zunftzwang,wollten die Be­­rechtigung der Fremden zur Ausübung eines Gewerbes in Rumänien­­,um eine 111e, en­tn ein­en Gewerbsleute von DM n öffentliche Arbeiten­ieferungen ausgeschloffen willen. Bratescu übernahm­ es auch, je­bezügliches Memorandum auszuarbeiten, welches gestern von Abordnung dem Präsidium der Kammer überreicht erden­te. Die anläßlich der Ausführung dieses­ Beschlusses für gestern nachmittags im Saale des Vereins der Bauge­werbe angesagte Ver­sammlung, zu welcher sich auch Delegirte aus der Provinz eingefunden hatten, war außerordentlich gut besucht und schon von allem Anfange an leidenschaftlich erregt. ALS aber die in die nahe Deputirtenkammer entsendete Delegation mit der Nachricht zurückkam, Rammer-Vizeprä­­sident Schendren habe zur Prüfung des ihm überreichten Mem­orans­­ums einen mehrtägigen Zeitraum verlangt und Die Berathung des Gewerbegefeges vor Erledigung des allgemeinen Pensionsgefeges für eine Sache der Unmöglichkeit erklärt, ging ein zurätbarer Sturm­ 108. Ohne auf die seitens einiger besonneneren Männer gemachten Mahnungen zur Ruhe zu hören, wurden von der tobenden Menge die­ Führer des Handwerkervereins als Verräther bes­chimpft und bedroht und zugleich verlangt, daß man in Maffe zur Deputirtenkammer ziehen solle. In der That wälzte sich denn aug gegen vier Uhr Nachmittags eine­ an zweitausend Köpfe starre Menschenmenge, welcher fi freilich auf viele beschäftigungslose Rabaubrüder von der Straße angeschlossen haben mochten, gegen den Aufgang zum Meteopoliehügel hin. Die dort zum Schuße der Kammer gegen A­nhestörungen aufgestellte Sicherheitsmache, welche der räcmen­­den Maije den Weg verstellen wollte, wurde ebenso, wie die­ herheim eilende Fußgendarmerie mit einem Hagel,von Steinen und Seiten, die man von der Umgru­ung des Metropoliegartens Losgerissen hatte, überschüttet; und wer weiß, wie die Gage noch ausgefallen wäre, wenn nicht noch zur rechten Zeit eine E3ladron Berittene Gene­darmerie ‚erschienen wäre, vor deren festgeschlossen norrüdenden Reiben die Tumultuanten kreijdend und schreiend amceinanden stoben, . Binnen Kurzem wurde der­ mit P­rügeln und Pflaster­­steinen überfügte Plab geräumt, während die von einem größeren Truppenaufgebot unterstüste Sicherheitsbehörde Tompal n­eit und Stelle, die auch in den Häusern der Nachbarschaft zahl­­reiche Verhaftungen vornahm. Von den Tumultuanten wurden nur wenige unerheblich verlegt, während 27 Polizisten und Fußgendarmen mehr oder minder fehrere Wunden davongetragen hatten. Zu bemerken ist, daß die Bevölkerung der Hauptstadt sich den erwähnten Vorgängen gegenüber­­ vollständig ruhig verhalten hat und das die angeblich in der Stadt herrschende Aufregung eine anscchließliche Erfindung jener sk­upellosen Blätter ist, für­ welche die Aushebung von Sensationsnachrichten Daseinszwek und Existenzbedingung bildet. Da die Polizei von der geplanten Demonstration unterrichtet war, so hätte sie wohl durch entsprechende Borfihtamakregeln dem ganzen Erzeffe vorbeugen können. Andererseits muß­ aber rühmend anerkannt werden, daß. Durch Die­ser bewaffneten Macht ertheilte Ordre, von der Schießwaffe seinen Gebrauch zu machen, großes Unheil, verhütet worden is. erreichen da sie morgen . ee Te RR RT DOT Te ET ES Die rumanische Handmerkerhemenung. D Originale Korrespondenz des „Reiter Lloyd“.­ ss. Bukarest, 26. Teber. Geitern, am Jahrestage des Negierungsantritts der gegen­­wärtig­ am Staatsruder befindlichen Liberalen Partei, it e3 an den Abhängen und in der unmittelbaren Umgebung des Metropoliehigels zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen demonstrirenden Hand» .. = Der Schlagzechnungs-Nusichug des Nögeord­­netenhauses hielt heute Nachmittags unter dem­ Kräsidium Julius Benke's eine Lösung, in welcher Justizminister Merander BI6%# und Staatssekretär Géza Bernáth die Regierung, Präsident Stefan Rakovsky, Eigepräsident Merander Däarday um Rechnungshofsrath Stefan Szufováthay den Stantzrechnungs­­hof vertraten. Auf Grund des von Alexander Nagy­­ erstatteten Referate und nach der vom Minister BLOE vom Präsidenten Natovßsy und dem Vizepräsidenten D­árba­y ertheilten An­klürungen ‚erledigte der­­ Ausschuß die Schlußrechnungen des Dustize­ministeriums von Jahre 1900. Am Mittwoch­­ gelangen die Galik­rechnungen des Unterrichtsministeriums zur Verhandlung. = Der Gouverneur von Fiume Graf Ladislaus Szápáry ist heute hier eingetroffen und fonfertrté im Ab­­geordnetenhause mit mehreren Mitgliedern der Regierung über Fiumaner Angelegenheiten. = An Stelle des Abgeordneten Dr. Paul Ruffy, der in­folge seiner inkompatiblen Stellung die Leitung der Verwal­­tungslehrkurfe niederlegte, hat der Minister des Innern, die "Rel. Ert." meldet, den Uniersitäts-professor Dr. Karl Bohfor üt provisorischer­ Eigenschaft zum Leiter der "Verwaltungslehrkurse ernannt. Die Eleven des Lehrfurfes welden im Laufe der nächsten Woche die Nachprüfungen ablegen, wobei Professor Bohker zum ersten Male in der Prüfungs-Kommission den Borfit führen wird, so Die Klagen über den unwirtscchaftlichen Verfall und über die Verschuldung des Steflerwolfes, melde im den besten Jahren immer häufiger wurden, haben die Aufmerksamkeit „des Ungarischen Bodenkredit­nstituts auf fi gezogen. Dasselbe erfuhr aus dem einschlägigen Memorandum des Mövarhelyer Obergespans, eine der Hauptursachen dieser traurigen Zustände, sei darin zu suchen, daß die Kleinen Zandmwirthe des Szöllerlandes bisher keinen mohls­teilen Kredit erhalten konnten und gezwungen waren, zehn­ bis zwölfperzentige Darlehen von den dortigen Sparlassen in Anspruch zu nehmen. Die Nothlage wurde gesteigert durch den Yusanımen­­bruch­­ der Exiten Szöller­s Vereinssparkasse, was eine Kündigung und Eintreibung dieser Darlehen zur Folge hatte. Nachdem sie das Ungarische V Bodenkreditägnalität von dieser­ Sachlage überzeugt, beschloß es noch Ende des vorigen Jahres, durch Gewährung von Amortisations-Darlehen den Bedrängten zu Hilfe zu kon­men. Die Bevollmächtigten des Instituts erschienen am 10. Jänner in Szekely- Udvarhely, wo­ sie nach einer Berathung mit dem Obergespan und Stoff ganz und Senilleton. »Balstan-Marden.“ („Balatoni rege." Nomantisches Schauspiel in vier Aufzügen von Stanz Herczeg. Erste Aufführung im Lustspieltheater­­­ . .«: am­ 28.Feber.) Ein ungemein liebstes­ würdiges Phantasiestück von Fran­z Hercczeg,vollgrioster Vorzüge und kleinschchwächen,wurde heute vom Publikum des Lustspieltheaters mit verdienter Herzlichkeit begrü­ßt.Man­ 1varsu­cht einmal überrascht­ sam­st,den ausgezeichneten Dichter wieder, auf neuen Pfaden zu finden. Herczeg hat uns eben daran gewöhnt,­­Alles von ihm zu erwarten, Gr ift über das Seine Genre­­ hinausgewachten, und hat im Drama, im­ Lustspiele, im G­esellschafts- wie im Geschichtsroman eine Affomodationsfähigkeit beriefen, die im­mer ungarischen Literatur­raum ihresgleichen hat. Dieses glänzende, biegsame und­ schmiegsame Talent be­hauptete sich in allen Gärtern , und spornte den­ Hippographen zu.­­ allerhand Gangarten. Bei seinem­ „Balaton -Mädchen“ scheint es, als Habe Herczeg nach den ‘Strapazen ‚des fruchtbaren Jahres, das und den „Brigadier Dessay“­­und die „Heiden“ gebracht, das Bedinfu­ß empfunden, Iedig Des. Fodes­chmwerer historischer Stidien, eine Titeraxii de­r Vergnügungstour, nach dem Reiche der Romantik zu­ unternehmen. Eine Reise ins Blaue, mit frohem, von seiner Sorge bedrüctem Gemüthe,, in einer Laune, die st, bald im Phantastiinen und Ermöglichen, bald im Sinnigen und Lebensvollen gefällt, dann aber mit einem Male die Liebe Ansgelassenheit in den Rahmen des Kunstgerechten zu zwingen sucht. Und wer dürfte behaupten, 8 sei nicht reizvoll und genukreich­, einem Geiste wie Herczeg auf solcher Spur zu­ folgen, ihn ,auf den Sahrten amd Serfahrten W duch das Land der unwunderholden blauen Blume zu begleiten?! DD unter Dichter diesmal feinen völlig aus seiner, reichen Seele geschöpft,, ist eine andere Frage. Uns dünkt es zweifellos, daß er voll­ herrlicher Im­­pressionen an sein neues Werk geschritten ist und mit der seltenen Gabe, Segensäge organisch zu verbinden und zu gestalten, ein Märchenspiel geschaffen hat, das hier und dort an­ den „Sommernachtstraum“, an die deutschen Undinensagen anklingen mag, troßdem aber individuelle und nationale Züge genug aufweist, um gegen Anfechtungen­ gefeit zur sein. Herczeg’S lebhaftem Geiste waren allerhand Weberlieferungen und Reminiszenzen, Fcbeln von Bollsglauben und­­ Aberglauben gegenwärtig und in dem Schmelztiegel des Dramatikers vermählte dieses Tostbare Material sich mit Eindrücken, die, wenn er sie einmal empfangen, fein gebildeter Literat abschütteln, aus seiner Seele hin aus­werfen kann. Im geistigen Denken und Schaffen ist und mar das von jeher ein natürlicher Prozeß. Berlieren konnte dabei Niemand, und die entscheidende Frage blieb immer, wie viel dabei gewonnen wurde. Der Held in Herczeg’s Märchenítüd ist das ungarische Meer; der Balaton, das smeichelnde, bald meibiic meichte, majestätisch türnende Naturwunder. Die Phantasie des Dichters be­völkert­ den Balaton mit submarinen Seelen, Göttern und Feen, die bisweilen Scherz mit armen Sterblichen treiben, zu nüchtiger Stunde un. den­ Uferhainen reife Gesänge anstinmen und verführerische Reigen tanzen. Der Hauptspisbube unter den Seebewohnern ist der Heine Sió, ein Götterjunge, der beinahe so viel Geist hat wie­ Franz Herczeg und der uns unter Anderem die Sage anvertraut, seine liebe Iran Mama fer, gleich der Fonque’shhen Undine, einmal einem Grdenbewohner in die Hände gefallen, einem wunderschönen Nittersmanne, und das habe ihr nicht leid gethan, obz­war in Folge dieser nur flüchtigen Gefangenschaft das Reich 003 Baleton-Gottes um einen unerwarteten Heinen Seebürger vermehrt wo­rde. Dieser Zumahl, eben unter Held Sie, flümt mit seiner Abstammung gar nicht, Tofettirt sogar mit seiner halben Zngehörigkeit zu den Menschen und agnoszirt in der schönen Burg­frau Benigna, die a­n Balaton ein Schloß befist, eine nahe Bluts« verwandte. Und da Gott-Pflegevater eines Tages den keden Ziehsohn bei­ den Ohren genommen, brennt — sofern dieser­ Ausdruch bei Mafferbewohnern zulässig ist — Sie seiner Sippe doch, schwimmt ans Land und tritt in Die Dienste des Königs Mathias, der seine Mußestunden am Balaton verbringt. Der König it mit großen Plänen beschäftigt. Er will die Erbfeinde besiegen, das Land glücklich machen und nebenher die schöne Witwe Benigna erobern. Paul Kinizfi, der luftige Müllerbursche und nachmalige Kriegsheld, bringt Mathias die frohe Kunde von neuen Erfolgen, dad Bolt betet seinen König an und so bleibt Mathias vorläufig nur Benigna als wünschenswerthes Ziel. Die Witwe ist ebenso schön als Schlau und tugendhaft. Sie will bei Mathias ihr vom B­atavarer Obergespan bedrohtes Recht fügen und trifft auf dem Wege zum Könige mit Kintzft zusammen. Der Niefe, dem Herczeg zu den physischen Vorzügen auch eine gute Dosis Wit verliehen hat, gefüllt der schünen Benigna und die Aus­figten Mathias’ trüben sie bedenklich, zumal die reizende Frau sich ernstlich mit dem Gedanken trägt, den König auf ihr Schloß zu laden und dort zur Gewährung ihrer Bitte zu zwingen. Mathias geht in die Schlinge, nimmt aus Benigna’s Händen den Schlüssel zur Heinen Burgpforte entgegen und gibt sich rofigen Hoffnungen auf sein süßes Schäferstündchen hin. Ehe jedoch diese Intrigite durchgeführt wird, erpank­t unser Dichter noch einen zweiten At weiter. Gia, der Kleine Seefebold, besinnt sie auf seine­ Verwandtschaft mit Fran Benigna. Ihm s­eint die schöne Fran zu gut für eine flüchtige Liebschaft, auch sieht er, wie die zarten Fäden zmischen. Benigna und Kinizii sich immer fester spinnen und da sie der Lehrling des königlichen Hof­­narren Pipacci geworden ist, fällt es dem ungen ni­ fchmwer, dem Schlafenden König den Siegelring vom Finger­ zu ziehen. Sid weiß, das Mathias Kinizsi beauftragt hat, am Abend in Benignas Schlesse zu erscheinen. Der Teufelsjunge­ veranlagt nun den ge­lehrten Magister Stofins, nach Tihanyg zu gehen und, in der Abtei den „Königlichen Befehl“ zu verdolmetichen, es sei sofort ein Priester nach dem Schloffe zu entsenden und der geistliche Herr habe das Baar, das er im Schloffe vorfinde, auf der Stelle ehelich zu pere binden. Die Barmweisung des Tüniglichen Siegelringes geflattet na­türlich seinen Zweifel daran, daß diese Drdre that jáglig von Mathias herrühre. Allein er gibt noch ein fchmeres Hinderniß zu beseitigen. Kinizfi üt nur ein Bauer und so Herzlich geneigt ihm Benigna auch ist, sie kann nur die Gattin eines Adeligen werden. Der Zufall Hilft. Der P­oster des Temeser Obergespans ist nasant und Mathias weist einen unwillkommenen Bewerber schroff zurück. Der­ König braucht dort, an der Grenzwacht einen treuen, e­rprobten Mann und seine Wahl fällt auf Kinizfi. Frau Fortuna lächelt dem Tapfern. Kinizfi, der Müllerbursche, wird zum Nitter geschlagen und hat fest auch berechtigte An­wartschaft auf holdes Liebesglüd. Daß der Dichten den braven Kinizii von den Absichten des Königs auf Benigra nichts ahnen läßt, ist ein feiner Zug und Zug dazu. M­ühte der Held davon, dann käme es allerdings zu einem sehr interessanten Kam­pfe zwischen Herzensneigung und Dankbarkeit, allein dann würde das Lustspiel aus seiner luftigen Bahn gedrängt und der scharfe psochologische Widerstreit gäbe ein ganz anderes Stück als dasjenige, das Herczeg zu schreiben vorhatte. Die Verbindung Kinizsi’s mit Benigna, und zwar angeblich auf höheren Befehl, ist für den Mann eine angenehme Ueberraschung, und daß dabei Mathias als Held einer Heinen Aventüre überlistet wird, berührt uns nicht allzu schmerzlich. Im dritten Alte sehen wir die heitere Szenenfolge, rote der König, Der zu einem Grellvichein zu kommen glaubt und in Bescheidener Studententracht, die Blendlaterne in der Hand, durch ein Hinterthürch­en eintritt, von dem versammelten Hochzeitsvolte mit jubelndem Olsen empfangen wird. Mathias faßt sich rash und hält­­ Gerd­e. Dann führt ihm Sie in einigen Schattenbildern das ganze Hiftöch­en seines „Auffigers“ vor und der König wird Zeuge der Trauung des Paares. Einen Moment lang fährt er zornig auf. Sie rettet sich durch einen Sprung in den Balaton. Kinizji wird verurtheilt, die Brautnacht in der verlassenen Zalavarer Mühle zu verbringen. Ohne sein Weibchen natürlich.­ Gericht soll­ erst im nügsten Alte gehalten werden. E 3 tönt sie ebenso gut gleich geschehen, dann kämen mir aber um ein paar Föstlicher Kleinigkeiten, Die den vierten Aufzug würzen : um die Szene, wo Benigna ihrem neubadenen Gatten im Sinne der Schrift­zug nach der Mühle folgt und um das von echt magyarischer Stimmung erfüllte Trinkgelage, das Pipacs, Sztropkö, Grofius und der Dreilägehoch getät, Mathiad’ Knappe, am Balatonufer veran­­stalten. Diese von echtem Humor Durchtränkten Auftritte machen aus dem Weberflüssigen eine Tugend des Grades. Selbstverständlich geht zum Schluffe auf die Verstimmung des Königs vorüber. Mathias bestraft zwar der Form gegen Benigna mit dem Verluste ihrer Burg, sehenzt aber dafür Rinizfi zehn andere Schlösfer und verläßt dann für alle Einigreit den Balaton, von dessen Ufern Gió und die G Seegeister patriotische Segens­wünsche dem ritterlichen König wacsenden. Müre dieses von allerlei Humoren durchleuchtete Gujet Knapper gefaßt, sozusagen Bondensirt. Dann hätten wir in Herczeg­h , Balaton Märchen” eines der besten und wirkamsten ungarischen Lustspiele empfangen; ein Gemissc von Poesie und Wirklichkeit, das ein prächtig disziplinirter Kopf zu eigenem und zu Anderer Vergnügen ersonnen; ein Capriccio für literarische Teinschmeder und doch ein Stück, das seinen Effekt an auf die Masfe voll­­üben müßte. So wie wir das Märchenspiel heute bekamen, in der Form etwas ungebunden, ohne Spekulation auf Steigerungen, konnten nur die fostbaren Einzel­­heiten, die es enthält, stärker wirken : der brillante Dialog, in dem der Wis und die Sinnigkeit Herczeg­s hundert Zunsen aufsprühen läßt; die seine Charakteristik einzelner Personen, der wohltauende noble Ton, der von der ersten bis zur rechten Szene die besondere Klasse des Dichters erhärtet. Diesen großen Vorzügen war es zu danken­ , da es in dem Dichtbefeßten Theater keinen Zuschauer gegeben haben dürfte, der bei Herczeg­s neuem Stüce auch nur eine Minute ohne Anregung geblieben wäre. Allein gezündet hat trogdem nur der erste Alt mit seiner Fülle von Abwechslung, seinem runden Bau und seiner viel verheißenden Spatroduktion. Man konnte zwar auch später nicht sagen, Herczeg sei etwas schuldig geblieben, er habe nicht auf­ Heller und Pfennig entrichtet, was er zu zahlen versprochen ; ja,­­ er gab ‚sogar mehr, als er verpflichtet gewesen wäre, aber man hatte im Laufe des Abends die Empfindung, als besüme man mehr Zinsen als­ Kapital. Die Menge prächtiger Details amüsirte, man war immer bei der Sache, immer mit dem Dichter, nur­ die Progression blieb aus. Nach­­ dem ersten Alte­r mußte Herczeg etwa zehnmal vor dem Publik­­m erscheinen, nach den übrigen Aufzügen sangen die Beifalläußerungen minder intensiv, wenn auch noch immer herzlich genug, um Der N­ovität einen ehren­­vollen Succs zu filtern. Wir glauben, daß das Herczog’sche Märcen­­spiel mit seier ungewöhnlichen Liebenswürdigkeit fi) nod) tief in die Sunft des Publikums jrmeigelt wird. Gespielt wurde das interessante Grad großartig. Mit einer Verve, ale hätte man bereits die Jubiläums-Aufführung hinter sich. Frau B3illag hat in der Witwe Benigna eine Rolle gewonnen, in der sie die Kostbarkeiten ihres Talents und ihrer Persönlickeit voll verwerb­en durfte. Für die Heine Intrigue der schönen Frau brachte sie entzünkende Laune, für die Liebesszene einen reichen Fond von Gemüth auf. Die vielen guten Worte, die Frau Benigna zu sprechen hat, trafen alle ins Schwarze. Die ganze Figur war lebensvoll und charmant. Ausgezeichnet war Herr Fenyvesi als Mathias. Die Gestalt hatte die nöthige Vornehmheit und die heilfe satirische Gerd­eszene wurde von dem Künstler mit ebenso seltener als anerken­­nen amerischer Diskretion behandelt. Stattlich gab Herr Bethes den Rinizfi. Sein rustikaler Ton paßte ganz besonders für die Rolle. Fräulein Barjanyi, deren Talent sich überraschend entfaltet, hal ein­reizend übermüthiger Lie, dran Sarapßthy eine bralle Mi­llersfraun von gut bäuerlichem Humor. Ser Renas BEE­ machte aus dem Burgmwart Oztropfe eine ungemein ermögliche Charge; seine Nausschszene im Testen Alte entfesfelte ftiemliche Heiterkeit. Henr V Bendrey Holte aus dem fahrenden Magister Stofins angenehme Komit und Herr Szeremy lieh seine ergeb­liche Person dem Hofnarren Bipacs. Zwei E­desleute des Königs wurden von den Herren Balajja und Kazalicziy mit guter Haltung, zwei Seenizen von den Damen Bécsi und Sabian mit hübschen Gesichtern ausgestattet. Die Ausstattung ließ überaus nichts zu wünschen übrig. Bei dem Geefturm im ersten te mar sogar das Spiel der Wellen zu Ioben. Mar Trothaufer bald männlich

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