Pester Lloyd - Abendblatt, April 1902 (Jahrgang 49, nr. 74-98)
1902-04-01 / nr. 74
(Einzelne Nummern in Budapest 6 Heller, in der Provinz S Heller in allen Bersegleitslofalen.) Budapest,1.April.Nach der Furcht vor den Jungtürken kommt jetzt in Konstantinopel die Angst vos den Armeniern wieder zur Geltug,und nach den Erfahrungen des letzten Jahrzehnts ist ja gewiß diese Gefahr die größere von beiden. Die Armenier haben Beweise dafür geliefert, daß sie für das Koeal ihrer Selbstständigkeit oder wenigstens ihrer Befreiung vom türkischen Joch ihr Leben jederzeit zu opfern bereit sind, und zu den Bonds der armenischen Revolutionssomités haben alle Wafsen der Nation Jahr um Jahr ohne Widerspruch ihr Scherflein beigetragen. Andererseits aber darf man nicht vergessen, daß gerade die Armenier unter allen Börfern, die unter türkischer Herrschaft leben, am wenigsten Grund haben sollten, diese Herrschaft zu verdammen oder abzuschütteln. Denn selbst im christlichen Aurland haben die Armenier niemals eine so bedeutende Rolle zu spielen vermocht, als im osmanischen Neiche, wo sie — die einzigen unter den christlichen Nationen — schon in früheren Zeiten bis zu den Höchsten Staatswürden gelangten und unermeßliche Neichthümer sammeln konnten, während die herrschende Nation der Türken immer mehr verarmte. Die Armenier wären auch nie auf die Revolutionsidee und das Miabhängigkeitsgelüst geklommen, wenn nicht einzelne ihrer Stammesgenossen fi in England und Amerika mit fast anarchistischen Edeen vollgezogen und nach ihrer Heimkehr ihren ruhigen Mitbürgern die Köpfe verdreht hätten. Die blutigen Folgen scheinen die Armenier aber nicht abgeschreht zu haben, und von Beit zu Zeit beginnt wieder am diesem oder jenem Ende des osmanischen Reiches eine armenische Revolution, und zu gleicher Zeit hört man in Europa von armenischen Kongressen. So sol nächstens in Genf ein armenischer Kongreß stattfinden, während aus Konstantinopel unillare Gerüchte über neue Amenier-Revolten an der türkisch-persischen Grenze an dem Abendlande dringen. Bei dem Umstande, Daß dieseselben Zeichen schon früher häufig genug Borböten ernster Ereignisse in der Türkei waren, wird man gut thun, die Symptome auf diesmal nicht unbeachtet zu lassen. M.. Sophia, 27. Mär. (Drig-Kort.), Die Situationsberichte aus Mazedonien lauten in diesem Frühjahre noch um einige Töne greller und drohender, als sonst. Zur Beschärfung der Aktionsluft der mazedonischen Revolutionäre hat außer Peters irgend meide Schritte Nußlande zu den Mazedoniern und Bulgaren zur Realisirung einiger ihrer nationalen Wünsche seinem Parteiregime im Fürstenthume eine verhelfen, deren Diefe in Bulgarien, so viel als möglich Lärm zu Schlagen und Feuerrufe auszustoßen, um gleichsam Danemin dort aus Verzweiflungsstimmung in Mazedonien an. Man hat keinen Grund, von Bulgaren Gifer und nachdrüdlichen Ernst daran wirkt. Von Zeit zu Zeit fanden gefällige Diehdungen an, daß Saratom mit Armeniern, unglürzen, Amanten in Fühlung trete, um die Gefahr nach ausgedehnter erscheinen zu lassen. In Mazedonien ist allerdings allein genug Zündstoff vorhanden und die Einfallsbanden blasen das Feuer zu zweifeln, daß die bulgarische Negierung — insbesondere angesichts der, unzwweideutigen, Haltung Rußlands in der mazedonischen Gage— forrefte Maßnahmen treffen werde, da aber nicht zu verlangen it, daß sie entgegen ihren nationalen Bestrebungen ein gemisses „offiziellen“ erregten und jene noch größere Gefahr einer mohamedanischen Reaktion immer noch aufrecht. Man hat in Sophia versucht, den Besuch Danew’s in Petersburg offiziös mit Motiven auffällig wobei ein Frage der Theilnahme der bulgarischen Geistlichen, für Die rufsische Klerniei Schismatifer daher die bleiben, offen bliebe, daß abermals, wie Dagegen wird versichert, daß das rufsische Romitd für diese Gedenkbauten ausdrücklichas Fest ein bulgarisches anerkenne, bulgarische Geistlichkeit wohl nicht ausgeschlossen werden konnte. Sole Formalitäten haben mun auch gewiß nicht die Fahrt Danew’s nach Petersburg veranlaßt. Die eben eingetroffene Nachricht, im M Vorjahre, Grenzdorfe Grenzgebiet besteht, welches jedoch damals in Händen der Bulgaren verblieb, ein blutiger Zusammenstoß zwischen und türkischen Grenztruppen stattfand, wobei es mehrere Bermundete und auf bulgarischer Seite auch einen Zodten gab, verschärft noch die Stimmung. Ein Sophianer mazedontjches fchleudern, indem er einen Empfang des neuen türkischen Kommissärs in Sophia, Ali Ferub Bey, unter dem Titel „eine wohlapplisirte Ohrfeige“ bringt, und darin hervorhebt, Daß der Kommissär in seiner Ansprache seine Bestallung durch den Großwezir mittheilte, der Fürst aber in seiner Grmnderung Bor Sarafom's burger Reife Danem’s amd dadurch nicht nur Blatt sucht noch einen gleitungshätigkeit zu Dieser Ministerreife dahin es entbehrt, Besschlüsse menden, und zu So als Weltlranz Artikel Verläßliche mazedonische Guiljäre in das über den unzweifelhaft auch, die Gunsten. Mazedoniens „mazedonischen Erfolg“ die Exekutive ihrer die „Schipkafeier“, beigetragen, da der eine solche Kirche duch einen Auslegung der Reifenischen Elemente erflären, ruffisches Kloster betrachte und mit Berathungen der lautet, solchen die an und Rußland fingen sol, abzugeben, hab Boris - Sarafom durchg ben und bleibt durch Banden Sara-Tafchin für Danew Danemw’s glükliche Personenwahl des Sultans landläufig die Kommentar Nachrichten bezeugen, eingeweiht werden und die die Nullen dabei als Gäste bulgarischen „brennende Gebäude“ zu wolle feste mazedonischen Einzelmelodie, Stab feiner Getreuen zur um jeden Preis erreichen geben. mazedound Erregung beständig beim strittiges Ben die sondern Grundlage, ermuthigt Die welde in Philippopeltit Ostrumelien, Gefahr gebeten frelundärer die doch in gerub mofeldft betonte, ein die Male einer auch Ber von der von über Bevölkerung Natur zu Mezőtur, 31. März. Der heutige zweite Verhandlungstag des Kongresses der neuorganisirten sozialdemokratischen Partei begann mit einem Vortrage Dr. Michael Darvas (Budapest), der über den Schuß des Besigstandes sprach. Der bezügliche Beschlußantrag forderte bis zu einem gewiisen Grade — den Schuß des Gefeges für den Grundbefig der aderbautreibenden Bevölkerung und für die Werkzeuge, Materialien und sonstigen Gegenstände, deren die Gewerbetreibenden bedürfen, um einftiren zu können wurde. Emerich Sohnlistenversammlungen, Rovács (Szabadkállás), Johann Czifora (Budapei), 63. 31185 (Rarczag) MEHER (Mezö-Safs) und Bejó (Wien) befürworteten den Antrag, der sodann angenommen wirtsschaftlichen Arbeiter Sprachen zur Sache und ergingen sich eröffnet. 2c. landCin Szegvárer Landmann stellte den Antrag, die Regierung möge ersucht werden, den Reichstand der Großgrundbefiger, die Latifundien-Fideikommilie, den geistlichen Besis einzulösen und dem Volke in kleinen Parzellen in Wacht zu geben. Zahlreiche Redner aus Salat, Podostelte, Maraitta, Bánya, Sülyiap, Devavänya, Turfene, Nakäly, Tiba-noka, Tißa-Nagyrev, Szalavd, Tiha-Rürt, Tißa-Földvär und Zimandköz in bitteren Klagen über das gegenwärtige System, „wenn der Staat nicht die Latifundien par so müssen sie — die Arbeiter und Kleingrundbefiger — heutemorgen zugrunde geben“. Der Kongreß beschloß,in der Hauptstadt ein Partei-Sekretariat zu errichten,dessen Kosten von den Gesinnungsgenossen des ganzen Landes gleichmäßig getragen1 werden«dllekt. «« Die Parteileitung konstituirte sich wie folgt:»Mitglieder der Leitung wurdem der Fabriksarbeiter Diotrys Oszanädh der »geistige Arbeiter«Dionne Tatär,der Schuster Arpád Poör, die Handlungsgehilfen Julius Rózsa und Peter Groß,der Fabriksarbeiter Arttor Beller.ztt Korktrolore 11 wurden gewählt Dr Michael Darvas und der Schneider Prandorffy.Ardie Kongreßleitusch sind außer unzähligen Begrüßungsschreiben aus Ungarn auch sehr viele aus dem Auslande eingelangt, so vom österreichischen Abgeordneten Brettschneider (im Namen der österreichischen Demokraten-Partei), aus Bologna . Die Berathungen dieses Kongresses werden morgen fortgelebt; am Nachmittag findet ein Kongreß der Croarbeiter statt. zellive, Am Nachmittag wurde der Kongreß 2 der > ., . : Das Institut San Girolamo. Getinje, 1. April. Orig.-Telegr) „Glas Ernagorca" veröffentlicht den Wortlaut der 3mwischen dem Batilan und dem Vertreter des Fürsten von Montenegro in Angelegenheit des Amstituts von San Girolamo gewechselten Noten. Die vom 7. März Datirte Note des Kardinal-Staatssekretärs Rampolla lautet: Der gefertigte Kardinal und Staatssekretär Sr. Heiligkeit des Papstes beehrt sich Em Erzellenz mitzutheilen, daß der Heilige Vater, beseelt von dem Wunsche, jede Schmierigkeit und jeden Grund zu Mitverständnissen im apostolischen Breve „Slavorum gentem“ vom 1. August v. a. in Angelegenheit des Instituts von San Girolamo zu beseitigen, und unt gleichzeitig einen Beweis seiner mehrgeneigten Achtung gegenüber Sr. Königlichen Hoheit dem Fürsten von Montenegro und der fürstlichen Regierung zu geben, ihn zu folgender Deklaration ermächtigt hat: LDaanstitut von San Girolano wird von jetzt an in Zukunft«»Collegium Hieronymianum illyricorum«heißen,unter welchem Namen die katholischen Südslcwen der im erwähnten apostolischen Breve genannten Diözesen zu verstehen sind. 2.Dem Erzbischof von Antivari werden auf Grund der vollkommenen Gleichberechtigung all jene Nechte und Bartheile zuerkannt, welche die vorigen Bischöfe "der genannten Diözese nach den Bestimmungen der betreffenden Statuten gewosfen. 3. In Folge dieser Gleichberechtigung wird der Erzbiscof von Antiveri ba8 Met haben, gemeinsam mit den Bischöfen dem Kardinal. Protektor, ein Mitglied für Den" Verwaltungsrath des genannten Imstuchs vorzujragen.. ja. . —4.«Derselbe Erzbischof ist berechtigt,auch anzuordnen daß die Zöglinge der Erzdiözese Antivari die serbisch wizrache in cyrillischer Schrift setzten." Der gefertigte Kardinal theilt diese Deklaration Em. Erzellenz mit und benügt Die Gelegenheit, um Em. Erzellenz seiner vorzüglichen Lohaichtung zu versichern. » ..»Gezeichnet:Mardinal Rampellamp. Das Antivoktschreiben mit den,der Spezialgesandte von Montenegro Conne ® oinovics den Empfang der obigen Note bestätigte, hat folgenden Wortlaut: Der "gefertigte außerordentliche bevollmächtigte Gesandte Er, füniglichen Hoheit des Fürsten von Montenegro beehrt sich den Empfang der Note vom 7. b. M. zu Bestätigen, in der Em. Enminenz nach Abschluß der Verhandlungen bezüglich des apostolischen Breve „Slavorum gentem“ vom 1. August v. a. über das Institut von San Girolamo dem Gefertigten gefälligst die Mittheilung machten, daß der Heilige Vater, beseelt von dem Wunsche, jede Schwierigkeit und jeden Grund zu Mißverständnissen im genannten apostolischen Breve zu beseitigen und, um gleichzeitig einen , Beweis seiner mehrgeneigten Achtung gegenüber Sr. Tüniglihen Hoheit dem Fürsten von Montenegro und der fürstlichen Regierung zu geben, Em. Eminenz zu folgender Erklärung ermächtigt habe. (Folgen die vier Punkte der Deklaration wie oben.) Auf Grund der Vollmacht, melche der Gefertigte und sein Kollege der Herr Erzbischof von Antivari und Primas von Serbien erhielten, im Namen Sr. Küniglichen Hoheit des Fürsten von Montenegro zu unterhandeln, stimmt der Gefertigte der oben erwähnten Note zu, und dankt im Namen seines erhabenen Herrschers und seiner Negierung für die väterliche Fürsorge Sr. Heiligkeit gegenüber Montenegro, welches bei dieser feierlichen Gelegenheit durch den Titel „auserwählter Theil des serbischen Stammes“ ausgezeichnet wurde. Der Gefertigte nimmt in seinem, wie auch im Namen seines Kollegen des Herrn Erzbischofs von Antivari die erwähnte Note in allen ihren Theilen zur Kenntniß und erklärt, daß damit Die Forderungen Der erschöpft sind. Regierung Er. königlichen Hoheit des Fürsten ". + Dies Em. ‚Eminenz zur Kenntniß bringend, ergreift der Gefertigte die Gelegenheit, um Em Eminenz seiner vorzüglichen Hoch»achtung zu versichern. Gezeichnet Xujo Graf Bojnovica Tagesweuigkeiten, Bersonalnadrigt) Minister-Präsident Koloman Széll ertheilt in dieser wie auch in seiner Eigenschaft als Minister des Innern am nächsten Donnerstag, 3. April, seine Audienzen. JubiläumS-Denkmal des WVeltpostvereins.) Im Juli 1900 fand bekanntlich in Bern ein Kongreß des MWeltpostvereins statt, um das Jubiläum des fünfundzwanzigjährigen Bestandes dieser ustitution zu feiern. Bei diesem Anlasse wurde auch beschlossen, auf Rostener internationalen Postkanzlei ein Denkmal zu errichten. Der Schweizer Bundesrath, welcher mit der Vornahme der erforderlichen Verfügungen betraut war, hat, wie aus Bäurich telegraphirt wird, eine aus elf Mitgliedern bestehende Jury damit betraut, ihr Urtheil über die nac Ablauf der internationalen Konkurrenz eintreffenden Entwürfe zu fällen. Die Jury besteht aus folgenden Mitgliedern : Geheimer Portrath, Hafe, Berlin ; Professor Emund Hellmer Wien; Architekt Graf Zalling, Brüsfel; Professor Meldahl, Kopenhagen; Architektore Uriote-Belada, Madrid; Bildhauer August Bartholdi, Paris; 9. 9. Azm ítea b, London; Professor Alois Strobl, Budapest; Brofessor fimense Rom; Brofessor Bluntsch 3ürich und Eugen Ruffy, Pirektor der internationalen Bostkanzlei. « : KRoffuth-Mausoleum. Eine mit dem Urtheile der Jury in Angelegenheit des Kofjury-Mausoleums unzufriedene Deputation von Künstlern überreichte heute Vormittags dem Bürgermeister Salmon eine Eingabe, in welcher sie bitten, Das Urtheil der Jury für ungiftig zu erklären. In der Motivirung des Gesuches wird vornehmlich darauf Hingewiesen, daß die Jury nach der Demission dreier Mitglieder unvollständig war und im Sinne ihres Regulativs zunäcst für den Crat der ausgeschiedenen Mitglieder, und zwar durch Entsendung aus jenen. Körperschaften, denen die demilsionirenden Suroren angehört, hätte Sorge getragen werden müssen. Da dies nicht geschehen, sei die Jury als nicht gejeglich Konstituirt, ihr Urtheil somit als ungiftig zu betrachten. Sie bitten ferner, einen neuen Konkurs, diesmal einen offenen, auszuschreiben, wodurch die künstlerischen Gesichtspunkte zur vollen Geltung gelangen würden. Das Gesuch trägt die Unterschriften von Boltán Bálint, Ludwig Sambor Marzel Komor, Eduard „Rauss Alexander Heidberg David yon“, Emil Töry,Sulius Donát 5, Eduard Teles, Desider Sakab, Marius Bedrez Ferid Spiegel, Ga Markus und Elia Kalmar Bürgermeister Halmos empfing die Erschienenen aufs freundlichste, war jedoch der Natur der Sache gemäß nicht in der Lage, eine positive Erklärung abzugeben. Dieselbe Deputation sprach auch beim Oberbürgermeister Martus vor, um dessen Unterftügung bei ihrer Aktion zu erbitten. — Der Landesverein für bildende Künste hat aus seiner Wienerfitung vom 28. März dem Bürgermeister eine Eingabe unterbreitet, in welcher das Gesuch der obgenannten Künstler unterstüßt wird. Todesfälle Göttern Leopoldine Silberfstein, die Mutter unseres vor einigen Jahren verstorbenen unvergeßlichen Mitarbeiters Dr. Adolf Silbertein-Dtv58, nach langem, schwerem Leiden im hohen Alter von 34 Jahren. Frau Silberstein erfreute sie bei Allen, die ihr näher standen, hoher Achtung; ihr Ableben erregt in weiten Streifen aufrichtige Theilnahme. Das Begräbniß findet morgen, Mittwoch, 2 Uhr Nachmittags, vom Trauerhaufe (Andrasfystraße 56) statt. — Vorgestern starb hier nach langem Leiden der pensionirte Oberingenieur der königlich ungarischen Staatsbahnen Alexander Eiffen. Der nunmehr verstorbene, der ein Alter von 57 Jahren erreichte, wird von einer ausgebreiteten Verwandtschaft betrauert. Das Begräbnis fand heute Nachmittags unter großer Theilnahme statt. (Requiem.).' Zum‘ Andenien ' an. meiland Mlerander Bahrmann ‚veranstaltete der Nusthuß des Knabenmaisenhauses der Pester - israelitischen Religionsgemeinde am 6. April, 5 Uhr Nachmittags, im Tempel des Instituts (Stadtwäldchen-Allee 27) ein Requiem. (Klaffenlotterie.) Bei der heutigen Ziehung wurden folgende Treffer gezogen: 5000 Kronen gewinnen: 6581 18975; 2000 Kronen gerwinnen: 4911 6483 8217 8512 11348 25266 27808 29048 36039 37794 39743 42648 43576 44425 45266 46893 48398 53828 54533 58068 58296 71182 71977 72948 78160 84268 91742 94598 94890 38300; 1000 Kronen gewinnen: 367 1202 1617 4798 5154 5441 1692 11179 13759 16474 16697 19481 21662 23545 24994 28642 29227 31360 31652 31723 34458 34729 34972 37417 40767 41685 42322 42659 47030 47186 50699 53276 56485 57513 60069 61697 61808 64321 64857 65157 65391. . 69072 , 72998 75029 76033 76248 77301 77861 80286 84157 . 86010 87881 37980 88155 88597 96064 97700 97955. 500 Kronen gewinnet : . 346. 1309 8639 9030 11200 11364. 12061 12404 15618 15631 17462 17724 19600 21117 24222 25371 25615 25857. 29267 36597 36941 37302 41063 41079 44516 45934 46077 48081 48242 49239 51981 54645 56941 57863 60987 61537 61845 62262 63290 63480 64984 70725 73926 74402 79023 80277 82620 82876 82900 85239 85261 90901 91957 93480. 98352. Ferner wurden 1855 Treffer mit je 200 Kronen gezogen. Die nächsste Ziehung findet morgen statt. .„‚Vermählung. Der Cellist Herr Sigmund Bürger hat si gestern mit Frl. Gabriele Sebelis vermählt. (Spenden) Ad S Kranzablösung für meiland Frau Samuel 3 Freund sind und zugegangen: von Sigmund Freund und Frau 20 k für den Kf. rauenverein; von Dr. Bela Herrmann und Frau 20 k für den k. Afrauenverein. — Herr Franz Nigner sendet uns 30 & für das Sanatorium für Qungenkranke. Brüdenmauthbegünstigung für Klebrigtausfuhr) sn Beantwortung einer Bitte der Stadtbehörde um Gewährung der Brüdenmauthfreiheit für die Wagen, welche die Diner Kehrichtausfuhr besorgen, hat der Finanzminister an die Hauptstadt ein Reskript gerichtet, in welchem er das Gesuch zwar als unerfülbar bezeichnet, doch für den Verehr der bezeichneten Suhrwerte ein begünstigtes Brüdenmauthpauschale von jährlich 3900 k bewilligt. Reichstagsmählerlisten. ‚Die Arbeiten für die Konsliption der Reichstagsmähler in Budapest sind in vollem Zuge. Die Bezirksvorstehungen waren mit diesen Agenden selbst an den Nachmittagen der beiden Osterfeiertage eifrig beschäftigt, um den Z Termin der Fertigstellung der Wählerlisten, den 7. April, einhalten zu können. Sofort nach ihrer Anfertigung welden die SLiften dem hauptstädtischen Zentral-Wahlausschüsse unterbreitet, so dass sie voraussichtlich vom 20. April angefangen zur öffentlichen Einsicht aufliegen werden. Der X. Weltfriedenskongreß tritt in diesem Jahre am 2. April in Monaco zusammen. Fürst Albert von Monaco, der neben seinen naturwissenschaftlichen Bestrebungen auch den Ideen einer auf Net basirten Wölfergemeinschaft ein reges Spätereffe entgegenbringt, hat die Berner Zentrale der Friedensgesellschaften eingeladen, den Kongreß in seiner Residenz zu veranstalten. Der Fürst hat die Absicht, aus Monaco einen Sit des internationalen politischen Lebens zu machen. Neben dem internationalen ozeanographischen Institut, das demnächst dort eröffnet wird, soll auch das internationale Seegericht dort seinen Sit erhalten. Der Kongreß, für dessen Berathungen ein sehr reichhaltiges Programm veröffentlicht tourde, dürfte in marnnigfacher Beziehung sehr interessant werden. Namentlich bringt man ihm von französischer Seite ein sehr reges Spätereffe entgegen. Neben den bekannten Friedensfreunden werden auch zahlreiche französische Meolitifer erscheinen. Auch mir werden über den Gang der Verhandlungen berichten.. (V»on der«Marine.)Laut telegraphischer"Nachricht"ist S.M.Schiff««Szigettvä«r«nach bestandenem heftigen Sturme Orkan)in Norfolk zu dreitägigem Aufenthalte eingelaufen.«» (Generalstrike in Fiume-Aus Fiume wird uns berichtet:Heute Früh ist der befürchtete Generalstrike aussgebrochen;sämmtliche Hofen-und Magazinsarbeiter sind in den Ausstand getreten. Die Anzahl der Stuafenden beträgt ungefähr viertausend. Selbst jene Arbeiterkategorien, deren Ansprüche von den Arbeitgebern befriedigt wurden, so zum Beispiel die Arbeiter am Delta-Holzlagerplage schlossen sich den Strafenden an, theils aus Solidaritätsgefühl, theils weil sie unter großem Terrorismus stehen. Sämmtliche Hafenarbeiten, die Ein- und Ausladung der Schiffe, die Mnatenzufuhr, die Manipulationsarbeiten in den Lagerhäusern ruhen. Die Strafenden sammeln sie an, ohne die Ruhe irgendwie zu stören. Der Betrieb der Industrie-Etablissements, mit Ausnahme der Fabrik Lazzarus, welche noch immer geschloffen ist, it durch den Strife nicht tangirt, da in diesen die internen Fabrilsarbeiter vorläufig nicht einbezogen sind. ( Lebensmüde) Der 24jährige Fabriksarbeiter, Johann Doboczi stieß sich heute in selbstmörderischer Absicht die Klinge eines Küchenmessers in die Brust und wurde schwer verlegt, aus seiner Wohnung, Chegngasse Nr. 8, ins Rochusspital überführt. Das Motiv der That ist Hoffnungslose Liebe. — Der im Wachhause auf der Reubern Waignerstraße stationirte Finanz-Respizient Lulus Nagy, traut heute aus unbekannter Ursache eine Sublimatlösung und erlitt so scwere Beziehungen, daß er ins Spital‘ geigafft werden mußte. Berchaftete Wohnungseinschleider Wir haben bereits über die Verhaftung des Handlungsgehilfen Samuel Isettle berichtet, melcjer aus einer Wohnung, in welcher er behufs Miethe eines Monatsbettes erschienen war, eine Taschenuhr gestohlen hat. Die Polizei stellte nun fest, daß Feith ein überaus gefährlicher Wohnung seinschreiber und Gelegenheitsdieb_ ft j 2-jährigen Waffenlehrer Georg KIEbl zum Komplizen ; au) dieser wurde Detenirt. ‚C Entführung.) Aus Wien wird uns berichtet: Während der Osterfeiertage wurde hier die siebzehnjährige Tochter einer reichen Öutsbefigerswitwe aus Rußland von einem fünfunddreißigjährigen, gleichfalls reichen Bewerber entführt. Fran Felicie v. Membielinsta, dies ift der Name der ©uisbefigerswitwe, war “mit ihren beiden Töchtern Anna und Rosa aus dem Gouvernement Quirlin nach der Schweiz gereist, um ihre jüngere Tochter Rosa, die dem Gutsbeiter Stefan v. Drosecky mehrgeneigt h ist, auf andere Gedanken zu bringen. Auf der Reise hatten sie in Wien Absteigquartier genommen. Am Samstag Abends erhielt Fräulein Rosa v. Nembielinska eine Depeiche. Früh Morgens am Sonntag verließ sie ungesehen das Zimmer,das sie mit ihrer Schwester gemeinsam bewohnte. Bei dem Hotel wartete Herr Stefan v. Drosecky, mit dem sie in einem Wagen davonfuhr. Niemand weiß, wohin sich das Paar gemeldet hat. Die Polizei hat die Verfolgung des Entführer eingeleitet, der sich Dur besondere Häßlichtett auszeichnen soll. (Ein neuer Plan Santos-Dumonts.) Im Chamounir wird für Santos-Dumont, der — wie man uns berichtet — die Montblanc-Kette überfliegen wil, ein Aerodrom errichtet. Bereißte Touristen Aus Wien mich uns telegraphirt: Zu Ostern unternahmen vier Wiener Touristen, deren Namen noch nicht eruit sind, eine Partie auf den Hochschnzeberg. Da sie Heute Morgens nicht nach Wien zurückgekehrt sind und Die beiden Feiertage über auf dem Hochschneeberg heftiger Schneefall berichte, wird angenommen, daß sie verunglückt seien. Mehrere Expeditionen wurden bereits zur Auffindung der Dermipten entsendet. Wetterprognose der königlich ungarischen Neichsanstalt für Meteorologie und dor magnetismus. Deränderliches, mildes Wetter zu erwarten sporadisch mit Negen. — Wittagstemperatur + 8,80 ©. In Berlust gerabbene Handtasche) Beim 8-Uhr-Früh-Schnelug am Nordbahnhofe in Wien wurde am Isrertag, 28. März, in einem Waggon der zweiten Klasse eine Handtasche mit Büchern und Geschäftspapieren, auf den Namen Apfelbaum in dem Mort lautend, liegen gelassen. Der Finder der Tasche, für den deren Inhalt unwerthlos ist, wird gebeten. Dieselbe beim Bortier im ‚Stand Hotel Hungaria in Budapestt gegen Belohnung von 50 % abzugeben, verschied hier Frau Witwe‘ Gr . hatte ben. Theater für heute: Nationaltheater: „A bor". — Röniglid ungarifhes Dpernhaus: „A eremonai hegedűs", „Sylvia, Diana nymphäja“. — Feftungstheater:; „A czigánybáró". — *uftipieltbeater: „A zsába". — Bolfstheater: „Hoffmann meséi", — Magyar Szinház: „A Vesztaszüzek®. .— Uraniga-Theater: „A Szultán birodalma". Gelegramme des „Befler Lloyd“, Agram, 1. April. (Drig-Telegr) Die hiesige Gruppe der sozialistischen „Internationale“ hielt gestern vormittags zur Feier ihres zehnjährigen Bestehens eine Gituung, an der auch die serbischen Sozialisten theilnahmen. Die serbischen Redner betonten, die Sozialdemokratie fordere Gleichheit und Recht für Alle; der Delegirte Serbiens, der für ein brüderliches Zusammengehen zwischen Serben und Kroaten eintrat, erklärte, die Haltung mancher Kroaten stehe mit dieser Theorie in diversem Widerspruche. Derselbe Nenner, der Redakteur der in Belgrad erscheinenden sozialdemokratischen Arbeiterzeitung, Jelanovic 3, bemerkte so, man müsse unterscheiden zwischen Kämpfern unter rother und schwarzer Fahne, eine Bemerkung, die seitens der Christlich-Sozialen stürmischen Widerspruch erregte. Wien, 1. April. Eisenbahnminister Witte f und Aderban miniftr Giovanelli find geftern Abends nag Pola abgereift. ‚Wien, 1. April. Orig.-Telegr) Eine für gestern Vormittags einberufene allgemein zugängliche Schneiderversammlung, die von mehr als tausend Personen befugt un n nach 1"/ostündiger Dauer wegen tumultudfer Vorgänge aufgelöst. Karlsbad, 1. April. Orig -Telegr) Ber bekannte Hotelbesiger Julius Pupp it Heute Vormittags im Alter von 59 Jahren hier gestorben. Abbazia, 1. April. Orig-Telegr) Der mit einer Spezialmission des Grafs betraute Oberst v. Nidgholz wurde weitern Vormittags hier vom Großherzog von Quremburg empfangen. Baris, 31. März. In der legten Nacht kam es in einem öffentlichen Hause auf dem Boulevard de la Billette zuwiscen den Besuchern zu argen Schlägereien, in deren Verlaufe Schüsie gewechselt wurden. Die erschienenen Polizei-Agenten wandten zivblf Derlegte, darunter zwei Sterbende, und Spital. Es wurden vierzig Verhaftungen vorgenommen. Die Ursache der Schlägerei ist nicht bekannt. Spezia, 1. April. Gestern fand auf der Admiralität zu Ehren des österreichisch-ungarischen Gentreadmira v. Ripperen Diner statt, an welchem Admiral Magnaghi, die Vertreter der Zivil- und Militärbehörden und der österreichisch ungarische Konsul theilnahmen. Während des Diners wurden Toaste auf Kaiser- König Franz Forer und König B Vikor Emanuel ausgebracht. Die Unterhaltung trug einen herzlichen Charakter. Mom, 31. März Dörig-Telegram Mailand, Verona, Mantua, Bercelli, Piacenza und Vincenza haben Demonstrationen stattgefunden. In Vincenza hielt der sozialistische Deputirte Rondomi eine sozialistische Versammlung, für welche im vom Magistrat der Hof des Magistratsgebäudes eingeräumt wurde, in den die Fenster einer Kaserne münden. Während der Nede Rondoni’s erschienen zahlreiche Soldaten an den geöffneten Fenstern der Kaserne und riefen: „Hoc der Sozialismus! Wir wollen nahhause!“ Als später das Regiment bei einer militärischen Uebung zu einem Bajonnetangriff kommandirt wurde, bei weldhem nach dem Reglement die Soldaten zu rufen haben: „Savoyen!“, riefen Die Soldaten: „Schieft ums nachhaufe, wir haben genug !" Die Hebung wurde sofort abgebrochen, die Soldaten wurden in die Kaserne zurückgeführt und dort bis auf weiterei internirt. Mostau, 1. April. As der Polizeidiretter Trepom gestern in seinem Empfangszimmer Bittsteller empfing, versuchte eine Bittstellerin, die Hauslehrerin Allart,einen Schuß auf ihn abzufeuern. Der Revolver versagte jedoch. Die Attentäterin wurde verhaftet. Norfolk(Virginia),31.März.Der österreichisch-ungarische Kreuzer,,Szigetvár«ist nach stürmischer Fahrt von Bermuda hier eingeriffen und gaszl Salutschüsse ab,welches von dem Fort Munron erwidert wurden.Kapitän Praprotnik stattete heute dem Werftkommandanten einen offiziellen Besuch ab.Der Kreuzer verbleibt drei Tage hier und begibt sich sodann über Annapolis und Baltimore nach News York. . Washington 31.März.Im Repräsentantenhause brachte Sulzer eine Resolution ein,in welcher die Sympathie für Die Beeren ausgedrückt und der Präsident aufgefordert wird, ein Schiedsgericht zu verlangen. Gleichzeitig wird er ermungt, auf die Aufrechterhaltung der strikten Neutralität hinzuwirten. — Der columbische Gesandte überreichte der Regierung das endgültige Protokoll, in welchem die Beringungen angegeben sind, unter melden Kolumbien das zum Baue des Withmus-Kanals benötigte Gebiet überläßt. Oesterreich, Bran, 31. März. Orig.-Telegr) Daz fozialíjtijdje - n Bravo Lidy“ meldet, das Präsidium der Statthalterei habe einen Geheimerlas vom 23..November an alle Bezirkshauptmannschaften, sowie an die Prager Polizeidirektion hinausgegeben, mit ,welchem die in Versammlungen intervenirenden Kommissäre beauftragt werden, Alles zu notizen, was irgendein Medner gegen einen Bischof oder Erzbischof vorbringt. Eine Abschrift der Relation sei unverzüglich der Staatsanwaltschaft zu übermitteln, melde sie an, die betreffende kircliche Korporation zu leiten und von ihr die Ermächtigung zu ermitten hat, den Redner verfolgen zu können. Die Vorgänge in Frankreich, Paris, 1. April. Orig.-Telegr. Der frühere Minister-präsident Méline führte in seiner Kandidatenrede in Hemiremont Folgendes über den Antisemiem SH will die Freiheit für Federn. Die Freiheit, die nur einer Partei zu Statten füme, ist keine Dreiheit mehr. 39 respettire vor Allem die Gemissensfreiheit und deshalb will ich seinerlei Religionskampf, noch weniger den Racenkampf. Die Katholiken hätten sein Recht mehr, sich über den starren Antiklerikalismus zu befragen, wenn sie sich blindlings in den Antisemitismus stürzen würden. Wir leben in einer merkwürdigen Zeit. Die Einen schreien : Nieder mit den Klerifalen !, die Anderen: Nieder mit den Juden! Wohin werden wir gelangen und unser Land führen, wenn wir solche Leidenschaften entweffeln ? Die Zustände in Spanien. Madrid, 31. März. Den Blättern zufolge wurde im gestrigen Ministerrathe unter den Ministern keine Einigung über die unverzüglie Durchführung des auf die Kongregationen bezüglichen Dekrets erzielt. Der Präfekt von Barcelona ist zur Besprechung Man glaubt nit, daß der mit den Ministern hier eingetroffene Belagerungszustand über Die Stadt aufgehoben werden dürfte. Berlin, 31. März: Das „Wolff-Bureau“ Madrid: Die von der „Deutsen Zeitung“ gebrachte Nachricht von der erfolgten Berpachtung der Sinffel Gerenando Bo an den Kongostaat i gänzlich erfunden. Paris-LiulpriL(Orig.-Telegr.)Der Republikaner Leroux erklärte einen Interviewer,daß die bevorstehende Krönung Alfonso’seinen Wendepunkt bedeute, der die Republikaner nicht unthätig finden dürfe.Er und seine Genossen melden hier mit ihren französischen Freundenkonfekren. Studentenunruhen in Rußle und Leusberg 1.April.(Orig.-Telegr.)Der»Gazeta Narodciwa«wird aussj Moskau gemeldet,daß dort bei den jüngsten Studentenunruhen nahezu 1000 Personen verhaftet wurden,unter diesen 700 Studenten und 80 Studentinen.Die übrigen Verhafteten gehören verschiedenen Ständen an. Die Vorgänge in Serbien, Wien, 1. April. (Orig-Telegr) Alavanticz, serbischer Rechnungsrath ein Bruder Ario in Bension, des wegen des Schabatger Bittversuches verhafteten Nacho Alavantics, ist Dieserismus aus. .— meldet aus ” spanische . . . . " :