Pester Lloyd - Abendblatt, August 1902 (Jahrgang 49, nr. 175-198)

1902-08-01 / nr. 175

(Einzelne Nummern in Budapest 6 Seller, in der Provinz S­­eller in allen Berjchleißlokalen.) « L Freitag,1.August. 1 Budapest, 1. August. = Die Auseinanderlegungen, welche in der inter­­nationalen­­ Presse im­­ Anschlusse an die , bekannten fran­­zösischen Auffassungen von der gegenwärtigen Bedeutung des Dreibundes und von der thatsächlichen Beschaffenheit des Dreibundvertrages entstanden, scheinen, jegt, wo die Unveränderlichkeit der Beziehungen der verbündeten Mächte und die Unver­­ändertickeit des Vertragsinstrumentes unwiderleglich festgestellt sind, zur Ruhe zu kommen. Es ist dabei fonstatirt worden, daß das­ internationale Gewicht Istaliens eben doch seine Zugehörigkeit zu dem mittel» europäischen Bindnisse und duch Die Stüße seiner beiden Verbündeten sich bedeutend gehoben hat. Auf dieser Grundlage ist ja aug bekanntlich Die italienisch­­französische Annäherung so, wie sie sich zur lebhaften Be­­friedigung der beiden anderen Dreibundmäd­e vollzog, erwachsen, und die Beilegung des italienisch-schweizerischen Zwischenfalles gibt eben jei der italienischen P­resse Anlaß, der­ selbstverständlich­­e freundschaftlichen Haltung: der deutschen Bolitit: Jta­ntenvögegenä­berseptamali DEL) die A­nerkennung auszusprechen und ihr Ver­ständniß der gegenseitigen bundesfreundlichen Dispositionen zu befinden. Einige Schwarzsederische Zeichendeuter haben allerdings das Eintreffen des italienischen Geschwaders in Tripolis an, eine­­ Altionserpedition behandeln zu sollen geglaubt, die sich auf eine veränderte Lage im Mittelmeerboden richte. Wie wenig thaträgliche Grundlage diese Kommentare hatten, liegt schon fest wohl aller Welt ar vor Augen. Von vornherein mußte ein ruhiger Be­urtheiler zugeben, daß sein Anlaß vorhanden war, pröglich an eine aggressive Politik Italiens in Fragen zu denken, die sich in diesen Augenblicke nicht schärfer stellen als jemals vorher. Es sind denn auch die Berichte über die bee­sprochene Expedition aus den Spalten der politischen faits divers nicht herausgetreten., So darf man wirklich mit Befriedigung sagen, daß die friedliche europäische Lage in Diesem­ Augenblicke mit der ruhigen publizistischen Behandlung, welche die internationalen Fragen zur Zeit finden, vollkommen , übereinstimmt und eine zuversichtliche Beurtheilung derselben auch für die weitere Zukunft überall eine genügende Unter­­lage findet. Dafür liefert ja die kommende Begegnung zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Nik­olaus auf der Nevaler Rhede, sofort eine neue, sehr erwünschte und anschausspole Allustration. Zu dieser Begegnung schreibt uns unser Berliner Korrespondent, daß sie insbesondere als Beweis für die unverändert freundschaft­­lichen Beziehungen betrachtet werten darf, die ohne Rücksicht auf­­ die bestehenden politischen Kombinationen auf deutscher und auf russischer Seite die­ fortgefegte Pflege der über­lieferten Auffassungen von den gemeinsamen internationalen Angelegenheiten fortdauernd verbürgen. «­­—­i—-Anfangs Oktobers­ J.soll,m­­ew­r vernehmen,das noch im Bau begriffene Schlachtschiff,,l­ls·vom­ Stapel gelassen werden.Dasselbe wird bei diesem Anlasse den Name­n««Baben­­berg«erhalten und immer eine mit den im im Jahre 1900,beziehungss­weise Iiol vom Stapel gelassenen Schlachtschiffen,,H­ab­sburg·« und,,Är«päd««,eine den modernsten Anforderungen entsprechende Schiffsdivision bilden.Die,,Babenberg««ist ein verstärkter Küstenver­­t­eidiger und zählt i­r Folge seiner vorzüglichen­,durchaus­ modernen Ausrüstung zu den mehr-und angriffsfähigsten Schiffen­ unserer Kriegsflotte.Das Baumaterial dies es hinsichtlich seiner Konstruktion, sowie in jeder anderen Beziehung den Schlachtschiffen»Habs­­burg«und,,Árpäd«vollständig adäquaten Küstenvert­eidigers ist nahezu ausschließlich inländischer Provenienz.Der Schiffskörper wurde zum größten Theile aus bestem Siemens-Martin-Stahl her­­gestellt.Vors und Achtersieven,das Rudergerippe u­nd die Achsen­­rohrträger sind aus weichem Stahlguß,die Achsenrohre aus geschweifztem Schmiedeeisen erzeugt.Die Dimensionen des Schiffes stellen sich folgendermaßen dar:Länge zwischen den Perpendikeln 107­60 Meter,größte Breite 19s80 Meter,Areale der Hauptspante 123 Quadratmeter,Areale der Konstruktions-Wasserlinie 1584 Quadrat­­meter, Deplacement auf Platten 8340 Tonnen. Die Ver­­­werb­ung der auf technischem Gebiete erzielten neuesten Errungen­­schaften machte es möglich, dem Schiffe bei relativ kompendiöser Konstruktion eine mächtige Maschinenkraft zu verleihen. Die Dampf­­kraft wird von zwei Maschinen auf zwei Schiffsschrauben über­­tragen, welche dem Schiffe eine Marimalgeigmindig­keit von 185 Seemeilen per Stunde ertheilen, die Leistung beider Maschinen zusammen beträgt 11.900 indizirte Pferdekräfte, in welcher Zahl jedoch die Leistung der zum Maschinentempleze gehörigen Hilfs­­maschinen nit inbegriffen ist. Nur eine gefeichte und überaus sinnreiche Konstruktion wurde dem Schiffe eine möglichst große M­a­­nöprittfähigk­eit verliehen. Was die Artillerie­ausrüstung anbelangt, so­mit die H­auptarmin m­ag der , Babenberg", gleichwie jene der „Habsburg“ und des , Árpád", aus drei Krupp’schen 24-Centimeter-Schnellfeuerkanonen von 40 Kaliber­länge M. 97 bestehen. Die Anfangsgeschwindigkeit des 215 Kilogramm shheren Geschoftes ist 750 Meter, womit eine totale Energie von 6170 Metertonnen und ein Durchschlagsvermögen von 400 Millimetern des besten gehärteten Chrom-Nidelstahlpanzers erreicht wird. Die größte Grevation beträgt 209, die Tragweite bei Dieser Elevation 16 Kilometer. MB Beigefchüste werden zwölf 15-Zentimeter-Schnellfeuerkanonen von 40 Kaliber Länge, System Sfoda, auf zwei Deden übereinander derart aufgestellt, daß vier in der Kielrichtung nach vorn, vier in der Kielrichtung nach achter und vier nach jeder Vorderseite hin feuern können. Jede Dieser Kanonen vermag mindestens acht gezielte Schiffe in der Minute abzugeben. Zwei stahlbronzene 7-Zentimeter-Kanonen dienen al Boot und Zündungsgefgnde zweiundz­ z­wanzig Schell­feuerkanonen und vier Gewehrkaliber-Mitrailleusen vervollständigen die artilleristische Nimirung des Schiffes. Hievon sind vier Stück Schnellfeuerkanonen und eine S-Millimeter-Mitrailleuse in jeder Gefechtsmars aufgestellt. Die Beleuchtung alle I­nnenräume erfolgt mit ungefähr 500 Glühlampen, die Außenfeld- Beleuchtung vermitteln Bogenlichter von je 25500 Kerzen Lichtstärke.­­Minister-Präsident Koloman Szäll ist zu zweitägigem Aufenthalt e in Budapest eingetroffen und beschäftigt sich vornehmlich mit der Erledigun­g der Ressortangelegenheiten des Ministeriums des Innern. Tunessenigkeiten, von der Budapester Universität­ Dur allerhögste Entrepliefung wurde der Privatdozent und Adjunit an der­­ Budapester Universität Dr. Ludwig Winkler zum öffentlichen außerordentlichen Professor für Chemie mit den systemisirten Gebühren ernannt. — Der Obergym­nasial-Professor Dr. Hul Hornyäangky hat sh als Privatdozent für griechische Geschichtswissenschaft Habilitirt und wurde in Dieser Eigenschaft vom Unterrichtsminister bestätigt. — Der Unterrichts­­minister genehmigte die auf die „Theorie der Gynäkologie“ aus­­gedehnte Lehrberechtigung de Brivatdozenten und Aocjunkten Dr. Stefan Tóth. (Bon: der Königlichen K­artie) Der Aufliz­minister­ hat die Unterrichter Dr. Andreas Bajfan in Buda­­pet VII—X, und Dr. Nikolaus Csengey in Göpölld­ale Senatönditäre zur Königlichen Kurie beordert.­­ (Untersuhgungsrichter) Der Justizminister Der orderte als Untersuchungsvigter Die folgenden Gerichtshofrichter : Géza LapLs in Ceikfereda, Paul Nemeth und Ladislaus­­ Sipó 38 (als Ständigen Stellvertreter) in Győr, Nikolaus Gomtia in­ Lugog, Paul Finken sind Béla yo­bit (als ständigen­­ Stell­­vertreter) in Bécs, Franz Élő und Gustav B­e­cz (als ständigen Stellvertreter) in Sopron, Dr. ulm, Szabó und Eugen Marlovich (als Ständigen Stellvertreter) in Szenzard, Ludwig Takács­ in Veßprem und Ladislaus Szalay in Zala-Egerkea. (Kaufleute und Kleinhändler) melde die Berechtigung zum beschränkten Auskhanf und Verkauf von geistigen Getränken befigen. Dürfen, in Gemäßheit einer heute im Amtsblatte publizirten Verordnung des Finanzministers, „Wein, Bier, Spiritus und aus Spiritus erzeugten gewöhnlichen Branntwein in ihren Geschäftsräumen in offenen Gefügen nicht halten“. (Statutengenehmigung.) Genehmigt wurden Die­ Statuten. der Bánffy-Hunyader Gesellschaft der Kunstfreunde, des des Athleten-Clubs Vereins der ungarländischen Schiff­fabrikqifte11, der Budapester Beanktenkolonie und des Oödmezichisch­helger land­­wirthschaftlichen Vereins. ’ (Der Glühwunig Des Königs an Erz­bischof Samaffa) Aus Bad Kisf­ingen wird der­­„Bud. Rorr." gemeldet: Erzbisshof Samaffan, der bekanntlich, in Nacen seine goldene Meile zelebrirt hat, ist nach mehrtägigem dorz­tigen Aufenthalte nach Kiffingen zurückgekührt und hat erst da die aus Kb I vom 23. Juni datirte und nach Kiffingen telegraphirte alsergnädigte Realüdmwünschung Sr Majestät in Em­pfang genommen. Die Depesche hat­ folgenden. Wortlaut : „Mit aufrichtiger­ Freunde beglüdwinsche IH. Sie aus­ Anlaß der fünfzigsten Jahreswende ihrer Priesterweihe, indem ich von Herzen wünsche, daß es Ihnen gegönnt sein möge, ihre gemeinnüßige und unermüdliche Thätigkeit zum Wohle der Kirche und des Vater­­landes noch­ eine lange Weihe von Sahren Hindurch Fortzufegen. Franz Josef.” Im Kiffingen hat der jubilirende Kirchenfürst auch die Glahwunsch-Depesche des Erzherzogs­­ So­f.e­f und die Gratulatio­­nen zahlreicher Notabilitäten des 3­n- und Auslandes in Empfang ge­­nommen. K­önigin Maria Christine von Spanien­ it mit der Infantin Maria Theresia gestern Abends im Paris angekommen und wird Nachmittags der Königin Isabella in­ Compiegne einen Besuch abstatten. Die Abreise von Paris erfolgt morgen Abends. 1 . (Personalnachgrichte­n.) Obergespan Drang v. Beniczífv it von seinem Urlaube in Die Hauptstadt zurück­­gekehrt. — Aus Frankfurt a. M. wird uns berichtet: Der Dichter Wilden Yordan it nicht unbedenklich erkrankt. Jordan steht im 84. Lebensjahre. " . . (Aus der Gesellsch­­ft.)Die sorgende Familien­­anzeige ist uns heute zngekommen« Helene Baron Bly von Nagy Nolts und Nagy-Selmecz geb. Barottin Majthényi von Keffeleöfed, Tf. u. Tf. Sternkreuz-Ordensv­­eamte,­ gibt mit: Freuden» Nachricht von der bevorstehenden Ber­mählung ihrer und meiland ihres­­ Gemahls . Stefan Natopffy wor Nagy-Nako. und Nagy-Selmecz, FT. u. ET. Kämmerers, Tochter Marianne Bélaháza, Hof und Ministerialrath ‚im Ministerium des EL. m E Hauses und des Meußern, Sohn­ Weiland des­ Johann Baron Tallian von Bizet und Bélaháza und weiland seiner Gemahlin geb. Karoline, Nagy de Libertejed. Die kirchliche Trauung findet am 5. Augustl. 3. um 11 Uhr Vormittags in der Pfarrkirche des IV. Bezirkes zu Budapest statt. Wien, im Juli 1902. Eine ähnliche Anzeige ist auch seitens 0608 Bräutigams aus­gegeben worden. Dr Johann Janko 7) Die Leiche Dr. Johann, Yantod’s wurde bereits in der­ Leichenkammer­­ des Friedhofes an der Slerepeterstraße aufgebahrt. Auf dem prunkvollen Metallsarg, der von tropischen Gewächsen und hohen, brennenden Kerzen umgeben ist, liegen die Kränze der Witwe und der Kinder des Verstorbenen, sorwie der ausgebreiteten Verwandtschaft. Das Nationalmuseum ließ auf den­­ Sarg einen mächtigen Franz niederlegent, dessen Schleifen nie heift tragen: „Dr. Johann Jantó — Das ungarische National­museum*. Ferner sandten Kränze, die Ungarische Ethnographische Gesellschaft, das Landes-Inspektorat der Bibliotheken und Museen, der Siebenbürgische Karpathenverein — einen an Tauter Cdelmeiße blüthen geflochtenen Kranz, den der erste Vizepräsident des Vereins, Anton Hermann aus Siebenbürgen gebracht — "26. Kon­dolenztelegramme liefen heute ein vom Darnay-Museum in Sümeg, dem Direktor "des ampelologischen Auftituts Sstvansfyp und von Ilona Lendvay. (Todesfall) Der frühere Wollhändler Samuel Mandler ist am 26. o. M. in Hollerhau gestorben. Der nunmehr Verblichene, in dem­ Dr. Heinrich­ Mandler, Wilhelm Mandler und Emanuel Mandler ihren Vater, Eduard Homann und Koloman Bólya ihren Schmiegervater betrauen, erfreute sich in den moeiterten Kreisen in Folge seiner Redlichkeit und Wohlthätigkeit großer Beliebtheit.­­Spenden. Als Kranzablösung für Weiland Herrn­­ Sig­­mund Groß sind uns zugegangen: von der Norddeutschen Transport-Versicherungsgesellschaft, 50 % für den Hauptstädtischen Armen-Kindergarten- Verein. Von einem Eisenn­bah­nzuge überfa­h­­ren.) Oberst Forestier 33 a [fe­r, der Generaladjutant des Befehls­­habers der britischen Truppen in Egypten, wurde gestern Abends — nie aus Kairo gemeldet wird — in Helluan von einem Eisenbahnzug überfahren und getödtet. Der h­au­ptstädtiiche Magistrat­ erledigte in seiner jüngsten Ligung die folgenden Angelegenheiten : Das Gefäß über die Vereinfachung der ‚Verwaltung enthält die Verfügung, daß gegen die’Besschlüsse der V­erwaltungsbehörden binnen 15 Tagen appellirt werden künne. An dem hauptstädtischen M Wasserleitungsstatut aber ist der Appellationstermin gegen die in Wasserleitungs-Angelegenheiten erbrachten Beschlüsse der Bezirks­­vorstehungen mit 30 Tagen festgestellt. So kam es, daß mehrere Parteien nach Verlauf des fünfzehntägigen Termin an den Magistrat appellirten. Der Magistrat, dem eine folge Appellation vorlag, annullirte den Bescheid der Bezirksvorstehung, um den Wider­­spruch zwischen Geld und Statut zu beheben, und sprach zugleich aus, daß an sänmtliche Verstehungen die Weisung ergeben solle, den Appel­­lationstermin im Sinne des Geheges mit 15 Tagen zu bemessen. — Im Jahre 1895 wurde der Konkurs auf einen auf der Elisabeth- Promenade zu­­ errichtenden monumentalen Springbrunnen auf­­geschrieben. Aus der Konkurrenz ging der Bildhauer Anton Szécsi siegreich hervor; der Künstler wurde mit der Ausführung des Beumnend betraut. Szécsi konnte aber an die Schaffung seines Werkes iit­ein antreten, denn nach dem Tode der­­ vereinigten­ Königin Stifabeth hieß es allgemein, daß das Standbild der hohen Frau in der Elisabeth- Promenade errichtet werden solle. Bis zur endgültigen Erledigung dieser Frage, welche erst im Vorjahre erfolgte — das Königin-Elisabeth-Denkmal wird bekamntlich auf dem St. Georgsplat aufgestellt, — ruhte die Angelegenheit des Bromenade-Brunnens. Vor Kurzem wurde nun der Vertrag mit Szécsi abgeschlossen. Der Künstler erhält für den Springbrunnen, Der aus SKanonenbronze gegossen werden sol, ein Honorar­­ von 102.000 Kronen, und i­ verpflichtet, sein Wert bis zum 30. Juni 1906 fertigzustellen. Der Magistrat ratifizirte, man die Modalitäten des Ver­­trages, welchen Das städtische Siskalat unterbreitet hatte. — Die Stadtbehörde­ hatte Ende 1898 von der Direktion Der. ungar­iiihen . Staatseisenbahnen an Kommunalsteuer der Bahnbeamten 59.091 k, von der Direktion der Masc­hinenfabriken an Kommunal­­steuer der Fabrik­beamten 5011 k zu fordern. Die genannten Direk­­tionen verweigerten die Erzahlung der Steuer und appellirten­ an den Verwaltungsgerichtshof, der aber die Forderung der Hauptstadt anerkannte. Kurz darauf unterbreitete Handelsminister Nelexander Hegedits der Legislative einen­ Gelegentmurf über Die Kommunal­­steuerfreiheit der Eisenbahnbeamten, und die Gejegebung sprach aus, daß die Bahnbeamten in Zukunft seine Gemeindesteuer zu ent­­richten­ haben, hingegen aber fir die Jahre 1898 und 1899 die Steuer bezahlen­­ miüssen, insofern diesbezüglich ein rechtskräftiges Urtheil ertroffen war. Die Hauptstadt­ forderte nun ihre Steuer für die Jahre 1898 und 1899. Die Staatsbahndirektion verweigerte neuerdings die Zahlung mit der Begründung, daß nicht sie — die Direktion —, sondern die einzelnen Beamten die Steuer schulden. Die Stadtbehörde nahm den Neturs der Direktion nicht zur Kenntnig, sondern ließ ihre Forderung auf die in der Podiimicziggasse befind­­lichen Beam­tenhäuser der­­ Staatseisenbahnen grundbücherlich ein­­tragen. Gegen diese Verfü­gung appellirte die Bahndirektion zur für­ Tafel und zum Hauptstädtischen Verwaltungs-Ausschuß. Der Ma­­gistrat beschloß nım,­­um die städtische­ Forderung einzutreiben, von dem­ DBerwaltungs-Ausschuß­­ die Gem­ächtigung zu erbitten, beim Gerichtshof um die Versteigerung der Staatsbahngebäude anzusuchen. Das Auftintssomite über die­ dax alle stäadtischen Weingärten) hielt unter­ dem­­ Vorsige des Magistratsrathes Gézy A­lmedy eine Sigung und untersuchte bei dieser Gelegenheit die städtischen Weine. Das Komiid konstatirte, daß die Hauptstadt gegenwärtig über mehr als tausend Hektoliter Wein verfüge . Die Hälfte davon sind alle Weine, die andere Hälfte stammt von der vorjährigen Fehlung her. Das Komits beschloß, die Weine vom nächsten Jahre ab heftolitermierse in der S Zentralmarkthalle zu veräußern. (Lödcchung von uneinbringlichen­­ Ans­tänden.) Cs it Häufig vorgenommen, daß einzelne hauptstädtische Bezirksvorstegungen den Magistrat um die Erlaubniß angingen, uneinbringliche Niüdstände zu löschen. Der Magistrat hat nun erklärt, daß er mur­ zur Löschung von Nüdständen,­­ welche vier Kronen nicht übersteigen, ermächtigt ist. . Gleichzeitig merden die Bezirk­vorstelungen zur Erzielung eines gleichmäßigen Vor­­lehens aufmerksam gemacht, künftig ein Verzeichniß der vier Kronen übersteigenden Notstände anzufertigen und dem Magistrat vorzulegen, welcher­­ dasselbe behufs Gestattung der Löschung der General­versammlung unterbreiten w­ird. Diese Verzeichnisse müsen auch vom­ Bezirksausschhsse vidimirt werden, zum Nachmeife helfen, daß in Betreff der Eintreibung alle Verfügungen geschehen sind und Niemanden eine Unterlassung belastet. Insektierte Erfrankungen im Jahre 1901.­ Nu verfroffenen Sabre erkrankten auf dem Gebiete der Hauptstadt 12.575 Personen an Infektionskrankheiten, um 936 weniger als im Jahre 1990. 68 fanden statt Erkrankungen: an Blattern 1 (1900 ereignete sich sein einziger Fall), an Scharlach 2043 (2108), an Group und Diphtherie 856 (841), an Tophus 269 (363), an Mattern 5051 (5680), an Keuchhusten 1330 (1068), an Rothlauf 803 (904), an Puerperalfieber 33 (88). Die Sinfektionskrankheiten er­­reichten mit 1472 Fällen im Sänner ihr Mam­mum; am günstigsten war der Monat September mit 650 Fällen.­ Am häufigsten , traten die anstecfenden Krankheiten­ im IX. Bezirke auf (238 auf 10.000 Personen), ferner im I, V. und VII. Bezirke (191, respertive 188 und 189 Fälle auf 10.000 Einwohner) ; geringer war die Häufigkeit der Erkrankungen im ven Bezirken III und II (111, respeftive 121 auf "10.000 PBerimmen). In sämmtlichen Bezirken, waren die. Masernfälle am­ b Häufigsten. cam _ zahlreichsten waren außerdem im I . Bealt und­ in den Bezieken IV—X die Erkrankungen an Scharlach, im I. Bezirk­ an Schafblättern und im III. Bezirk an Group und P Diphtherie. " Die Zentral-Des­­infektionsanstalt desinfizirte im Jahre 1891 3456 Wohnungen,­­ um 118 weniger al im Jahre 1900. Das Minimum der Des­­infektionen­ entfiel auf die Monate Feber,, Juli und August (244, respektive 259 und 237 Fälle), das Martinum auf die Monate Oktober ad Dezember (359, respektive 285 Fälle). Auf einen Monat kamen im Durchchnitt 288 Desinfektionen. 49 Perzent der­­ ge­­fan­nten Desinfektionen­­ wurden in Folge Scharlach 8 bemerkstelligt, etwa 25 Perzent in Folge von Diphtheritis und etwa 10 Perzent in Folge von Tophus. Die meisten Desinfektionen r­ieden in den Bezirken VII, VIII und VI ausgeführt (239 Berzent,­­ respettive 20:8 Berzent und 16:3 Berzent), die wenigsten in den Bezirken III und­ IX (2:8, Berzent, respettive 3:2 Verzent). Die Anzahl der­ des­­infizirten P­ersonen betrug 6002, der Rauminhalt der Wohnungen 513.779 Kubitmeter und die Anzahl der in den Wohnungen des­­infizierten Gegenstände 327.508 Stück, wovon 152.426 Stück mittelst Dam­pfes desinfizier wurden. (Die Orgel Deri St Stefanstirhe) ‚Der hauptstädtische M­agistrat, erläßt ein­ Preisausschreiben auf die An­erdigung der für die­ Leopoldstädter St. Stefanzkirche bestimmten Igel. Dieselbe soll 65 Register enthalten und allen Anforderungen entsprechen, die an ein diehhaus modernes Instrument dieser Art gestellt werden können. Der Orgellasten ist nicht Gegenstand dieses Breisausschreibens und wird dessen SHerstellung im Wege einer besonderen­­ Konkurrenz vergeben­­ werden. Offerte sind bis zum 3. September dem Magistratsrath Georg Lang (Zentralstadthaus, II. Stad) zu übergeben. 2 Der Oberungarische Kulturverein)­­der unter dem Protektorate des Erzherzog Bosef und dem Präsi­­dium des En. - Kämmerers Wilhelm v. Thuróczy in zwölf Munizipien Oberungarns thätig ist, wird seine diesjährige General­versammlung am 26. und 27. August in Selmeczy-Bala­­banya halten. Die Tagesordnung­ der Generalversammlung umfaßt außer dem­ „Jahresberichte des Präsidiums und der Funktionäre Die Modifikation der Statuten, etwaige Anträge, die dem Präsidium spätestens abh Tage vor der Generalversammlung anzumelden sind, und die­ Bestimmung des Ortes der­ nächsten Generalversammlung. Das Sekretariat des­­Bereins ersucht " sämmtliche Mitglieder, den Termin­ der Generalversammlung zur Kenntniß zu nehmen und die Anmeldungen je eher an das­ Sekretariat (Nyitva) gelangen­ zu lassen, damit Fir entspreende Unterkünfte gesorgt werden könne. Archbänologische Funde am Plattensee.­ Aus Sümeg wird der „Bud. Korr.” berichtet: Syn letter Zeit sind aus dem Blattensee interessante Schwerter von Fischern ans Tageslicht gefördert worden. Ein am Zalaer Ufer aus dem Wasser gezogenes Schmert ist lang, zweischneidig, am­ Ende mit einem scheibenförmigen Knauf, dann mit einem kreuzförmigen, geraden Griff versehen. Am Somogyer Ufer wurde ein Schwert gefunden, welches vom Schlamm de Gees mit einer emailartigen Schichte überzogen, sonst aber ganz i­tatt ist. Das Schwert hat nebst dem kreuzförmigen Griff auch noch einen Schußkorb auf beiden Seiten. Das am Zalaer Ufer­ gefundene Schwert stammt aus­ der Zeit der ersten Könige aus dem Hause der Arpaden, das am Somogyer Ufer gefundene ist noch älter und stammt­ wahrscheinlich aus der Bewaffnung der auf­­rührerischen Schanren des Führers Rupa. Die beiden Schwerter sind im Darnay-Museum hinterlegt worden. · (Geschen­­ke der Stadt Szeged­)Aus Fiume wird berichtet:.Die Stadt Szeged hat de­n nach ihr benannten Adamdampfkr die folgenden Geschenke geschickt-eine mit dem Stadt­­trappen vers­ehene Fahne ist den Farbetx der Stadt Szeged,ferner ein die öffentlichen Anstalten und wich­tigeren Punkte der Stadt enthalten des Prachtalbu­m,die Geschichte der Stadt Szeged und noch mehrere auf Szeged bezügliche Werke. Die Adria-Gesellschaft wird die Geichente gleich nach Ankunft des „Szeged“ dem Komman­­danten desselben übermitteln. Der Maurerstrife in Baja) Aus Baja wird und berichtet? Gestern ist der G Strife der hiesigen Maurer beendet worden, da die Arbeitgeber die Forderungen der Arbeiter bewilligten. Die Lohnsäge und Arbeitsbedingungen wurden wie folgt­ festgestellt: Das Lohnminimum beträgt (für die nächsten drei Jahre) 2 h 20 h; die Arbeitszeit ist von 6 Uhr Früh bis 6 Uhr Abends mit einer einstündigen Mittagspause festgestellt worden; die Auszahlung findet am Samstag Abends und nicht wie bisher im Wirthshause statt ; Entlassungen können nur am Samstag Abends erfolgen. (Eine Srersinnige als Brandstifterin.) Die Gattin , des Crongrader Landmannes Michael Forge hat ihre­ eigene Weizenfehlung in Brand gestedt. Sie wurde verhaftet, doch traten­ alsbald an der Frau, Anzeichen von Geistesstörung zu Tage, in Folge dessen sie in Spital überführt werden mußte. (Eine fur­htbare Explosion.) In der Kohlen­­genbe Mount Kembla bei Wollongong in Neufidmwales ereignete sich, wie aus Sy­d­ney berichtet wird, eine furchtbare Explosion. Bisher wurden 27 Leichen geborgen. 149­ Arbeiter konnten gerettet werden, über 100 Mann durften noch verschüttet sein. Die Hoffnung, sie zu retten, ist äußerst gering. Die Gebäude an der Schachtmündung sind zerstört. Ein Theil der Kohlen­­ar­be­it in Brand gerathen. Beim Eintreffen der Unglücksnachricht vertagte sich das Parlament in Neufisdmales. (Selbstmordversuch eines In einer Kabine des Dfner Bruchbades hat der frühere Delikatessenhändler Yatob Weiß in selbstmörderischer Absicht eine Kugel in die Schläfe gejagt. Der bereits 6Tjährige Mann wohnte in leiterer Zeit bei seiner Schwester Witwe Ygnaz Morgensttern in der Göslinggasse Nr. 8. Heute Morgens entfernte er sich mit der Bemerkung, daß er exit am Abend nachhause kommen werde. Er verfügte sich ins Bruchbad, wo er seinen finsteren Plan ausführte. Die That wurde sofort entdeckt und Weiß, nachdem ihm die Freiwilligen Netter einen Nothverband angelegt hatten, ins Rochusspital gebracht. Weiß besaß vor einigen Jahren in der Mitja­­utcza ein Delitateffengeschäft, welches aber nach einigen­­­ Monaten zugrunde ging. Einige­­ Zeit­­ lang­ befaßte er sich mit Agentur- Beihäften, konnte aber auch da auf seinen grünen Zweig gelangen, so daß er in den legten Tagen mit auf das Mitleid seiner Schwester angemiesen war. Dieser Um­stand hat Weiß die Mordwaffe in die Hand gegeben. .(En:e»Herkules-Statuette­)Aus Orsqva­errd uns geschrieb 1c11:Vorige Woche wurde gelegentlich einer Gim bustgiin­que«der r­iesigenI Staatsschule eine kleine Bronzestatuette gesundem die Herkulesm­iteinanängling in den Armen darstellt. Die­ Statu­ette wurde­ nach Budapest gesendet und wird dem Nationalss­museum einverleibt werdet­. (Der Berliner Ungarverein­ hat am letzten Sonntagt unter dem Alterspräsidium seines Ehrenmitgliedes Herrn Bernhard Krau­ß die Neunwahl seines Gesammtvorstan­des vollzogen,nachdem der bisherige Präsident Heerilhelm Pataki auf seine Stelle«resignirt hatte.Gewählt wurden Sigmunrd Lauten­­barg zum Präsidenten,Dagobert Timär und Géza Moli­nar zu Vizepräsidenten,Anton Herrtzfeld zum Kassier, Armin Sorger zum Sekretär,Soma Egri zum Schrift­­führer und Eugen Geiringer zum Bibliothekar.­­(Beigelegte Lohndifferenz.)Die Faßbinder­­arbeitet­ der Ersten Ungarischen Bierbrau­erei-Aktiengesellschaft, 39«Mann,sind verflossene Woche in den Ausstand getreten,weil bezüglich ihre«auf die Aufbesserung der Arbeitslöhne bezüglichen Forderu­ng»eine Einigung mit der Direktion nichts erzielt werden konnte. Die Vorstehung­­ des X. hauptstädtischen Bezirkes übernahm es, in dieser Angelegenheit zu vermitteln, und es ist dem stellver­­tretenden Vorsteher Kaspar Esomay gelungen, die Differenzen in der Weise auszugleichen, daß die Direktion bis zu einem gewiissen Maße die Löhne aufheiserte. , Verhafteter Einbrecher) Der Polizei gelang es, einen der Thäter des in der Kirche zu Maria­ Einsiedel verübten Einbruchsdiebstahles in der Berson 008 18 jögrigen M­ühlenarbeiters Johann Bühler auszuforschen und zu verhaften. Er wurde der Staatsanmaltschaft eingeliefert. „Ein frecher Räuber.­ Gestern Abends war ein A­rbeiter vor dem Hause Munias­utera Nr. 7 damit beschäftigt, seinen Tagesverdienst zu zahlen und in ein Taschentuch­ zer­binden. Ein des­ Weges kommendes Individuum riß ihm das Taschentuc aus der Hand und ergriff die Flut. Einem Polizisten gelang es, den Thäter in der Muntás-uteza einzuholen und zu verhaften. Bei der Bezirkshaupt­mannschaft stellt e­r sich Heraus, daß der Freche Räuber mit dem aus der­ Hauptstadt ausge­wiesenen Taglöhner Alexander Burrian i­dentisch ist, der­ wegen ähnlicher Delikte bereits vorbestraft ist. (Die Defraudation bei der Allgemeinen Arbeiter-Krankenkasse.)Herr Emil Hubert ersucht uns mitzutheilem daß er bereits im April l.J.die Stelle eines Aufsichtsrathes bei der Allgemeinen Krankenkasse niedergelegt hat und daß dieser Entschluß sub Z.1620 am 19.April zur Kenntniß genommen wurde. (Angeblicher Selbstmor­d einer deutschen Baronesse in Budapest.)Aus Berlin wird uns­ berichtet:Die aus Budapest hier eingetroffenen Telegramme über einen von einigen Budapester Blättern­ gemeldeten,­angeblich in Budapest erfolgten Selbstmord einer aus Berlin,wegen Mißhandlung geflüchteten 17jährigen Baronesse Nauheim:oder Neheim, werden hier verdientermaßen skeptisch aufgenommen. ‚Die Polizei: weiß nichts von einem verschmundenen Mädchen aus einem hiesigen Pensionat. Aug der Gothaer Almanach. rennt seine freiherrliche Familie dieses , Namens. Zehn B Personen ertrunken.)Geld­ern Abends m­­it — wie aus Lemberg gemeldet wird — auf der Weichsel ein­e Vergnügungs-Segelboot in Folge K­ollision­­ verm­nten. Zehn Personen sind ertrunfen, vier werden vermißt. Getälshte Diplome­ Aus Barcelona wird berichtet: Eine Anzahl Personen :soll sich im­ Besiße von, ge­fälschten Diplomen der medizinischen und juridischen, Fakultät , der hiesigen Universität befinden. Der Rektor wird eine Revision sämmt­­licher seit 25 Jahren von­ der Universität verliehenen akademischen Würden beantragen. .. (Exzesse bei einem Leichenbegängnisse.) Ueber die blutigen Exzesse,die sich—wie bereitsgemeldet­—gestern im Networker Judenviertel abgespielt haben,wird uns über Berlin weiterberichtet:Fast 100.000 New-Yorker Juden folgten,Klagelieder singend,dem Leichenwagen des Oberrabbiners Jos6,eines überaus wohlthätigen Mannes.Als der Zug einen anderen Stadttheil passirte, wurde er mit Spottrufen empfangen,welche die Theilnehmer aufs­­eizten.Plötzlich wurde aus den Fenstern eines Fabriksgebäudes ein Kübel Wasser auf den Zug geschüttet.Die Theilnehmer an dem Zuge versuchten nun das Haus zu stürmen.Der Angriff wurde mit Hilfe einer Feuerspritze abgeschlagen Nun warfen die Exzedenten mit Steinen die Fenster der Fabrik ein­ und die rasch erschienene Polizei wurde gleichfalls mit einem Steinhagel überschüttet. Mehrere­­ Beamte wurden schwer verlebt. Die erbitterten Polizisten 7­rieben nun mit ihren Knütteln in die Masse, in welche die Fabrik förmlich belagert hielt, so­­ daß Die 1800 Angestellten des Etablissements unter polizeilichem Schub aus der Fabrik geleitet werden mußten. Dieselbe Menschenm­enge durchzog nach Mitternacht die Straßen, veranstaltete eine Massenversammlung und beraumte für morgen eine weitere Versammlung an. Sämmtliche Polizeireserven­t w­urden aufgeboten. In dem bedrohten Stadttheil, in mergem ein förmlicher Belagerungszustand Herrscht, halten Patrouillen die Ordnung aufrecht. Wetterprognose der Toniglih ungarischen Neichsanstalt für Meteorologie und Cr­­a­mmagnetismus.­ Vorwiegend trockenes, warmes Wetter, im Weiten Gemitter, später Abnahme der. Hie voraussichtlich. — Mittagstemperatur­­ 4- 2820­6. mit Dionys Baron Tallian von Bizet und " H . Kaxtimantxes.) sich heute Vormittags Fentmen. Familiennachricht. Herr Hermann Milch, Mitglied der Firma E. Mildh’s Wine. u. N. Mild. in Komárom (Miváros), verlobte sich mit Frl. Yosefine Neuberger, Tochter des Herrn Adolf Neuberger aus Saßbereny. „‚.„Zbeater für Heute: Sommertheater im Stadt­malbo­gen­ , A demokrata". — Christinenstädter Arena: „A kereszt jeleben“. + Gerichtshalle. Dunkle Verbrechen. Ale drei Helfershelferinen bei dem absieulichen Verbrechen, welchem die Kinder Therese §rafdy und Anna Mazur zum Opfer gefallen, sind nunmehr hinter Schloß und Riegel. Gestern wurden die Frauen Ludwig Horváth und Marie Horváth nac längeren Verhören durch den Unter­­suchungsrichter in Haft genommen, heute wurde über die Witwe Doref Fábián „die Frau mit dem Korbe”, die Untersuchungs­­haft verhängt. Um halb zehn Uhr Morgens wurde Frau Fábián im Gefängniß des Fön. Gerichtshofes eingeliefert und „unverzüglich dem Untersuchungsrichter “vorgeführt, welcher nach einstündigem Verhör die Untersuchungshaft über sie verhängte. Alle drei verhafteten Frauen haben gegen den Haftbescheid an den Anklagesenat des fürn. Gerichtshofes appellitt. — Aug Der Gerichtshof Ders folgt und bestraft mit in Menschengestalt, die am schuldige Kinder ihren ver­brecheriigen Gelüsten opfern. Heute­ hat ein Gerichtssenat unter dem Borsibe des Richters AgaragtHs bei geschlossenen Zhüren die­­ Strafsache eines Fuhrmerkers­­ Namens Mierander Eredics verhandelt, welcher laut der Anklageschrift Mädchen im Alter von 6, 10 bis 12 Jahren vergewaltigt hat. Auf Antrag des V­ize-Staatsanwaltes Dr. Bolgár verurtheilte der Gerichtshof den Angeklagten auf Grund des § 236 des Strafgesäßbuches zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus. Der Beruf iheilte appellirte. Mä­dchenhandel. Drjona, 30. Juli. (Drig.- Ber.) Kohn Becsierian, aus Lugos gebürtig und legt in Turn-Severin wohnhaft, betrieb seit längerer Zeit einen lebhaften Mädchenhandel aus Ungarn nach Rumänien. Seine Opfer, meist junge Dienstboten, schmuggelte er unter glänzenden Versprechungen auf Gebirgsschleich­­wegen über die Grenze, so dab es den Behörden, die bereits Verdacht gegen ihn hegten, niemals gelang, den Seelenhändler zu ertappen. Nach vielen fruchtlosen Versuchen glüh­e es endlich vorgestern dem hiesigen Grenzkommissär Herrn Yoncsfovics, den Gauner zu überführen und seine Verhaftung vornehmen zu können... Die ein­geleitete Untersuchung ergab ein exdriidendes Beinweismaterial. 68 wurden auch bereits mehrere Komplizen des sauberen Batronz arre­­tirt; zwei seiner Opfer sind in Turn-Severin mit Hilfe der dortigen Polizei aus ihrem Schmählichen Gewerbe befreit worden. Diebstahl auf einem Schiffe. Auf dem Passagier­­dampfer „Karl Ludwig“ der Donau-Dampfschifffahrt-Gesellschaft wurde am Mittwoch Morgens — wie man uns aus Orlova be­­richtet — dem Semliner Kaufmann Dora Bamlow ein Betrag von mehr als 10090 k Baargeld aus der Tasche geflohlen. Die sofort ein­­geleiteten polizeilichen Nachforschungen führten zu der Nachmittags in DVerdiorova durch die dortige Polizei vorgenommenen Verhaftung des am­ Zangfinger befannten 3lia Dragoi aus Turn-Severin, der mit seinem Raube nach Herkulesbad gefahren war und dort einen großen Theil des Geldes bereits verausgabt hatte, unerbittlicher Strenge folge Ungeheuer. ­:

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