Pester Lloyd, Oktober 1902 (Jahrgang 49, nr. 234-260)

1902-10-01 / nr. 234

«.--.s·.-.s," sicpccpest,30·September. «;§D­ie Institution der Katholikentage scheint sich nun auch bei uns zu stabilisirem Am 14.Ok­­tober tritt in der­ Hauptstadt die IIl.Landes-Katholikent­­versammlung zu scxmptem für welche die gewissen Gegenden die Propaganda in großem Maße betrieben­ wird.Trotzdem­ kann sowohl im Hinblick auf den Verlauf und auf die Ergebnisse der ersten zwei Versammlungen,wie auch zufolge den Auspizien der bevorstehenden behauptet werden,daßesdeki —Veranstaltung dieser Bereit­igung erst bei all ihren Bemühungen nicht gelungen ist,für ihre Schöpfung das Bürgerrecht in Ungarn erworben zu habe­­.Und wie die Sachett stehen,dürfte ihnen das auch so bald nicht gelingen.Wohl bringen sie alljährlich eine­ ansehnliche Zahl von Katholiketn zusammen,­­von denen jedoch nur Wenige auch nur einen dunkeln Begriff von der eigentlichen Aufgabe und noch viel weniger von dem nicht immer offen eingestandenen Zwecke der Katholikenversammlungen haben.Den meisten aber wü­rde z durchaug nichts abgehen,wenn die Einberufung­ in einem Jahre,­oder in einem­ noch längern Zeitabschn­itte nicht er­­folgen würde, wie es denn in der That allgemein anerkannt wird, daß es einzig und allein der immerhin anerkennenswerthen rührigen Thätigkeit des ständigen Ausschusses zu­ verdanken ist, daß die ungarischen Katholikentage mindestens äußerlich keinen Ehec erleiden. Die leitenden Männer dieses Ausschusses verbinden die Landes-Katholikenversammlung mit so vielen anderen katholischen Kongressen und Jahresversammlungen, dag Schon dadurch das Erscheinen einer stattlichen Anzahl von Theilnehmern gesichert erscheint, welche durch Die ihnen gebotenen Begünstigungen leicht bewogen werden, einige Tage hindurch­ das Hauptstädtische Leben rennen zu Texchten oder, wenn sie es bereits rennen, es mitzugenießen. AN dies bemeint jedoch, daß die Katholikentage an sich hierzulande noch lange sein allgemeines Bedürfnis geworden, was wieder Darauf schließen läßt, Daß Die bisher stattgehabten selbst in Dieser Richtung seinen Erfolg zu erzielen vermochten. Die eigentliche Ursache dieser Erscheinung liegt in der erfrei­­lichen Thatsache, daß Die Gesammtheit der ungarländischen Katholiten seinen Anlaß Hat, spezielle Beschwerden vor einem besonderen Forum zu erörtern und deren Sanierung hier zu betreiben. Für die religiös moralischen Ziele ähnlicher Ver­anstaltungen aber gibt sie bei uns nur in einem sehr engen Kreise Interesse kund, und zwar in einem reife, welcher wieder die die weiten Schichten des Volkes eng berü­hrenden sozialen Fragen nit gern zum Gegenstande der öffentlichen Diskussion macht. So kommt es, daß ein allgemeines Schlag­­wort ganz heterogene Elemente zusammenbringt, melde jedoch doch­ die Vorträge und Durch die Debatten in den feierlichen Plenar- und in den Sektionsfigungen einander durchaus nicht näher gebracht, sondern vielmehr, wenn sie die Wirkung der sie trennenden Scheidewände erkennen, nur noch mehr entfremdet werden. Unter diesen Umständen darf wohl auch von diesjährigen Katholikenversammlung gejagt werden: nec nocet, nec prodest, und es bleibt immerhin­ fraglich, ob dem Katholizismus ein guter Dienst geleistet wird, wenn es so ummiderleglich dargethan wird, daß Die so arg ver­­schrieene Lauheit der Katholiken für die Angelegenheiten ihres Glaubens trog aller Anstrengungen nit behoben werden kan. Schon der Umstand, daß von den nach Millionen zählenden Katholiken des Landes im besten alle zwei oder dreitausend an dem Katholikentage theilnehmen, zeigt, daß Für Diese ee und für Die hier besprochenen Fragen nur bei einem ver­­schwindend Heinen Brachtheile der katholischen Bevölkerung sich einiges Interesse Tundgibt, und auch diese Kundgebung schrumpft in ihrem Werthe wesentlich zusam­men, wenn man die Mittel kennt, welche bei­ dem Werben der Mitglieder hier angewendet werden, und wenn all dem die Organisation und die Bedeutung der Katholikentage im Auslande, namentlich in Deutschland entgegengehalten werden. Seit dem Entstehen der Bosispartei trägt jede katholische Institution und Ver­­anstaltung einen mehr minder ausgeprägten politischen Charakter, und eben deshalb Halten sichh von diesen alle­ Kreise fast voll­­kommen fern, die nicht auch in politischen Tragen mit dieser Partei sympathisiren. Wir sehen beint auch in der That, da das Gros der Theilnehmer sie aus jenen Komitaten und Bezirken rekrutiert, in welchen Die Bolfspartei Dominirt, oder eben daran ist, mit Hilfe des Kontralklerus und in Boll­­versammlungen den Boden für ihre Bestrebungen vorzu­­bereiten. Daß dieses Kontingentirungsgebiet von Nahe zur Sahr gleich bleibt, oder gar mehr eingeengt wird, läßt auch auf die geringen Fortschritte der genannten Partei, solche darauf schließen, daß der gesunde Kern unserer Katho­­liten sie immer mehr mit jenen staatlichen Einrichtungen befreundet, deren Aufhebung der sehnlichste Wunsch der Volkspartei ist, welcher aber auf den Katholitentagen nur hie und da angedeutet wird, ohne daß er zur Diskussion gestellt, oder auch nur präzis ausgedrückt würde. Dadurch sol die Theilnahme an ieren­ Versammhun­­gen auch solchen Kreisen ermöglicht werden, welche durch­ ihre Erziehung oder duch, ihre Stellung mit allen katho­­lischen Angelegenheiten auf das engste verknüpft sind. Die Ziele, noch weniger aber die Mittel der Volkspartei jedoch durchaus nicht billigen. Es sind Dies die Mitglieder mehrerer aristokratischer Famisten, welche dieser Partei nicht in Allem Speeresfolge leiften, und der Hockleins mit dem Epistopate an der Spige, welcher ja bekanntlich nur sehr wenige Anhänger der Volkspartei in seiner Mitte hat. Den­noch müßte man es dem Bischofskollegium verargen, wenn es sich vom Katholikentage ostentativ fern halten wü­rde und es ist nur ein neuerlicher Beweis für die Klugheit und den Glaubenseifer unserer katholischen Oberhirten, daß sie alljährlich doch Schrift und Wort dazu beitragen, das Niveau dieser Versammlungen zu geben. Aber auch vom patriotischen Gesichtspuntze it diese Thatsache mit Sende zu­ begrüßen, weil die Theilnahme der Bischöfe volle Gewähr dafür bietet, daß Alles vermieden werden wird, was mit den Gesehen und mit dem wahren Wohle des Baterlandes nicht vereinbar wäre. Für unsere Bischöfe liegt aber diesmal auch noch ein besonderer Grund­ zur regiten Beteiligung vor. Der rechte Tag der heutigen Katholiken­­versammlung ist nämlich einer­ Huldigung für­ den Papst anläßlich dessen Jubiläums gewidmet, bei welcher Gelegen­­heit Kardinal-Fürstprimas Klaudius Baßary die oft rede Halten sol. Obwohl die meisten Mitglieder des ungarländischen katholischen Episropats­, Sr. Heiligkeit ichon persönlich ihre Huldigung aus Diesem Ans laffe dargebracht haben, dürften sie Alle es dennoch als ihre Pflicht erachten, jener im Namen der ganzen ungarischen katholischen Welt veranstalteten M­anifestation dich ihre Anwesenheit ein besonderes Zustre zu verleihen. Ueberdies sol­­ltener auch die Eröffnungsrede von einem angesehenen Mitgliede des Bischofskollegiums gesproc­hen werden, während bisher der weltliche Präsident diese Rede zu Halten pflegte. Im Uebrigen ist das Program­­ noch nicht endgültig festgestellt und sind auch die einzelnen Redner und Referenten noch nicht endgültig Design irt. Syn irgend­einer . dorm wird aber jedenfalls auch die Frage der Katholiken-Autonomie aufs Tapet gebracht werden, die in der jüngsten Zeit wieder von mancher Seite nicht oft genug aufgerüttelt werden kann. Die besonnenen Elemente werden sicherlich auch Hier­ einsehen, daß Die Regierung in Dieser schwierigen Angelegenheit m mit größter Vorsicht und Bebachtsamkeit vorgehen darf, da eine Medereilung in jedem Dale schwer Heilbare Möbelstände­ zur Sorge haben müßte. Indessen­­ erleidet es seinen Zweifel, daß den Glanzpunkt Die oberwähnte Nede des Fürstprimas bilden werde. Se. Eminenz war durch ein hartnädiges Un­wohlsein verhindert, in diesem Jahre an den apostolischen Schmerlen zu erscheinen. Er wird daher .Diese Gelegenheit ergreifen, um in seiner gewohnten, aber­ immer, allgemein bewunderten Zaffi­chen, zum Herzen gehenden Art den Gefühlen beredten Ausdruck zu geben, melde ihn für den Papst erfüllen. Er wird aber auch zeigen, daß die strengste Befolgung der Glaubenslehren, die unerschütterlichste An­­hänglichkeit an die Kirche die Liebe für Thron und V Vater­­land nicht ausschließen, fordern geradezu zur Bedingung machen. Und so dürfte denn der diesjährige Katholikentag der­ erste sein, welcher auch einen positiven Erfolg­ zu ver­­zeichnen hat, einen Erfolg, der im wohlverstandenen­nteresse des Vaterlandes und der Kirche gleichermaßen zu wünschen­­­, indem ein neuerlicher Beleg dafür geliefert wird, daß Glaubens­­treue und­ Baterlandsliebe gleich unentbehrliche Tugenden eines aufrichtigen Katholiken sein müssen. Dies hat auch jenes hervorragende , Mitglied des ungarischen Epislopats wieder­­holt und bei jedem Anlasse betont und durch jede seiner Handlungen bemieten, das noch im vorigen Jahre, in dem Burpur Hoher Tichjlicher Würde das Ansehen und die Be­­deutung des Katholikentages erhöhte, jeßt aber zu unser Aller, aufeichtigem Schmerze bereit aus den Neffen der 2ebenden ..abberufen - it. Kardinal-Bischof Dr.­­ Laurenz Schlauch, der Jahrzehnte Hindurch eine Zierde der unga­­rischen Kirchenfürsten gewesen, wird heuer nur im Geiste den Sundgebungen der S Katholiten Ungarns Tauschen und hoffentlich wird er in­ diesen mir einen Widerhall seiner echren Prinzipien und Lehren finden, der­­ gemeine Vis major. (Original»K­orrespondenz des „Better Lloyd“). A Prag, 28. September.”) Nunmehr, da er den Anschein hat, daß die langwierigen Ver­­handlungen zwischen den beiderseitigen Regierungen über die austro- ungarischen Ausgleichspunftationen und den Zolltarif einem gedeihlichen Ende zugeführt werden dürften, beginnen für Herm v. Koerber erst Die schwersten Sorgen und die ärgsten Schwierigkeiten. Er muß für die parlamentarische Annahme der Vereinbarungen nicht bies eine­­ in Majorität getvinnet, welche ihn ihre Stimmen bereit­stellt, sondern auch die Minderheit, auf daß sie die entscheidende Abstimmung möglich mache und nicht durch verdedte oder offene Obstruktion vereitle. Nac beiden Richtungen hin sind die Aussichten für Herrn v. Boerber recht trifte. Mit Sicherheit vermag er blos auf die Klub,­polen, das Katholische Zentrum, die Konservativen und die verfassungs­­treuen Großgrundbesiger zu zählen. Das gibt zusammen etwa 130 Stimmen, es fehlen also no­ 84 Stimmen zur knappen absoluten Majorität von einer Stimme Wo soll nun Herr v. Koerber dieses Minus auftreiben? Die deutsche Fortschrittspartei wird im günstigsten Falle getrennt stimmen. Die Wiener Mitglieder derselben, Sowie jene aus den Handelskammern dürften pro­votiren, die „Qecher- Gruppe” ist contra, die deutschböhmischen Liberalen werden si theils abjentiven, theils gegen die Vereinbarungen stimmen. Was die Alldeutschen betrifft, so liegt eine ganze Serie von Kundgebungen ihrer Vührer vor, daß sie eventuell durch Obstruktion den Ausgleich zu hintertreiben suchen werden. Die Christlich-Sozialen werden wohl den Ausfall der Wahlen für den niederösterreichischen Landtag abwarten, ehe sie eine endgültige Entschließung fassen. In jedem Falle aber sind sie unsichere Kantonisten. Namens der deutschen Volks­­partei, der numterisch stärksten Gruppe der Linken, erklärt wie der Abgeordneter Br­a­d­e heute dezidirt, daß sie unbedingt gegen die Koerber-Szell’schen Stipulationen stimmen, ja die bloße parlamen­­tarische Behandlung „derselben von der vorherigen Erfüllung der wesentlichsten deutschen Forderungen, wie Dekretivung der deutschen Staatssprache, Zweitheilung Böhmen, u... w. abhängig machen­­ werde. Also auch hier eine verstecte Obstruktionsdrohung. Was die Slowenen betrifft, so prägifirte, exft Dieser Tage einer ihrer gemäßigtesten Führe, Neichsrath3-Abgeordnete Dr. Nobies, ihren Standpunkt da­hin, daß die Regierung auf deren Stimmen nur dann rechnen könne, wenn vorher die dringendsten Slavamen des slowenischen Volkes, insbesondere die Billier Angelegen­­heit, eine befriedigende Lösung gefunden haben. Die Italiener verlan­­gen wieder bindende Zusicherungen bezüglich der Universität in Triest und der Autonomie Südtirols. Was s­chließlich die Zungezehen betrifft, so haben sie einen definitiven Mlubbeschluß noch nicht gefaßt, daß bezü­glich der inneren böhmischen Amtssprache Klarheit geschaffen werden muß, ehe sie über ihr weiteres Verhalten schlüffig werden. Die Herr­n. Roerber aus Diesen w­idersprechenden An­­forderungen die Diagonale gewinnen mil, das it eben die Aufgabe seines staatsmännischen Könnens, — für m welches exit­iebt Die eigentliche Brobe gekommen ist. In der Erkenntniß der unanzwweifelbaren TIhatsache, daß die zwei nationalen Hauptparteien, Böhmen und Deutsche, das Schidjal des Ausgleiches in Händen haben, müssen alle politischen Faktoren Hier die Aktion beginnen, welche die Sicherung des wirthschaftlichen Verhältnisses Oesterreichs und Ungarns bezieht. Das ist nur möglich, wenn zwischen beiden Nationalitäten irgend­ein modus vivendi gefunden wird, der ihnen er­­möglicht, daß sie ss im entscheidenden Momente nicht gegenseitig ber hindern. Das Ausgleichöproblem fasst sich also für Herrn v. Boerber zunächst zu einem böhmisch-deutschen Verständigungsversuche zu. Einen solchen hatte auch Dr. Baernreither mit seiner vielerörterten Landtags­­rede in Sinne. Seither wurde er freilich von dem Führer der Sortfrittspartei Dr. Eppinger, als auch von dem Sprecher der Volkspartei, Br­ade, desavonirt. Beide standen meislt unter der Einwirkung einer Art Manifestes, welches Schönerer an die deutschen Parteien erließ und in welchem er jed­wede Verhand­­lung über eine Verständigung für ausgeschlossen erklärt, so lange nicht die deutsche Staatssprache geieglich sichergestellt sei. Die Zuerken­­nung der inneren böhmischen Amtssprache wird aber als „Verrath“ am Deutschthum­ erklärt. Sowohl Dr. Eppinger als aug Prade­k beeilten sich Hierauf, diese böhmische Forderung, die selbst im „deutschen Pfingstprogramm“ konzelen­t erscheint, sehr oft abzumessen. Herr Prade erklärt gerade heute in einem­nterviero mit einem Wiener Dlatte,das seine Partei auf dem Standpunkte der Ablehnung der inneren böhmischen Amtssprache stehe und dabei verharren werde, sofern Hu­nt STE. B m. 00 Die Ab­ala. „a der Hand ne­h­me .Diese Einschränkung fordert die beson­dere Aufmerksamkeit der politischen Kreise heraus, denn sie hebt nicht bio. Die frühere Drohung Prade’s mit der Obstruktion auf, sondern enthält vielleicht auch die Andeutung darüber, wie w­enigstens in­ dieser Frage, ein Ausweg aus der Wirniß ge­funden werden­ könnte. Denn was Tamm Abgeordneter Prade unter dieser vis major verstehen, melde den Deutschen die­­ Waffe bezüglich des Kampfes gegen das böhmische Hauptpostulat aus der Hand nimmt. Doch nichts Anderes, als das die Entscheidung ohne sie getroffen werde. Sie haben eben aus Rücksichten auf die traditalisirte Wählerschaft nicht die Courage, sich doch ein zu­­stin­mendes Botum zu erponk­en. Einer vis major aber würden sie sie fügen. Daß eine solche vis major nicht eine gewöhnliche Negierungs­­verfügung wäre, das haben die Deutschen im Kampfe gegen die Sprachenverordnungen gezeigt. ES müßte hier also von höherer Stelle schlichtend eingegriffen werden, soll der vom Abge­­ordn­eten Prade gegebene Fall eintreten, der Die Deutschen ihrem­ Widerstande gegen die Erfüllung des böhmischen Hauptpostulats entwaffnen und ihnen auch, trajt der Autorität des Urhebers, die Möglichkeit einer P Vereitlung duch Ob­­struktion benimmt. Hierin liegt an ein Wink für Herrn v. Bo­er­­ber, auf welche Weise ein Entrinnen aus der heillen Situation möglich ist. Der Minister-P­räsident wird recht, da er der Sorgen nach 7) Aus ezechtischer Feder, der ungarischen Seite hin im Wesentlichen los wird, an die Vertreter der beiden nationalen Hauptparteien herantreten und ihnen be­­st­immte Vorschläge unterbreiten müssen. Aus der Bereitrwilligkeit der einen und der anderen Seite wird er erkennen, wie weit ein güätliches Webereinkommen möglich wäre. Darnach wird er dann auch seine Entscheidung treffen müssen, eventuell durch Herbeiführung jener vis major, von welcher Abgeordneter Brade sprach. Hat dann hat Terrain so weit geebnet, so kann die Frage aktuell werden, ob die weitere Sani­ung durch das jebige oder ein veransteuertes Kabinet erfolgen soll. Bei aller anscheinend unversöhnlichen Kriegsbereitschaft it doch dem Abgeordneten Brade ein intimes Geständnis entschlüpft, welches auf die ganze Situation wirkt. Die Deutschen beharren bei ihrem non possumus, sie drohen, vor Einführung der deutschen Staats« fprage nicht einmal die parlamentarische Verhandlung des österreichischen Ausgleiches zuzulassen, gestehen aber gleichzeitig, sie einer­vis major fügen zu wollen. Damit ist für Herrn v. Koerber die Andeutung gegeben, was er nun vorzuzehren hat, wenn er in der Ausgleichsfrage nicht blos nach der ungarischen, sondern auch nach der innere österreichischen Seite hin zu einem gedeihlichen Absiehsuffe kommen will. Die Zeit ist das Experiment iven it vorbei, jest heißt es verhandeln und dann handelt, geht­ nicht anders, so im Sinne einer — vis major. Die Ausgleicsverhandlungen. Die „Bud. Korr." berichtet: An maßgebender Stelle wire erst heute eine Mitteilung des „Magyar Állam“ benannt, nach welcher Se. Majestät sich dahin geäußert habe, es werde seinerleilinterbreitung in­ Erwägung gezogen werden, ehe die­­ Regierung und die Frage des gemeins­amen Bollgebietes nicht ins Rceine gebracht haben wird. Wir werden zuständigerseits ermächtigt, diese Behauptung als eine ebenso verwegene, wie ungereimte sit bezeichnen. „Magyar Nemzet“ schreibt zu den Ausgleichsverhandlungen:­­ Der Staatssekretär und Finanzministerium Alfred Toepke hat auch heutte — ganz unabhängig von den agent KE lungen — im österreichischen Finanzministerium über mehrere finan­­zielle Fragen verhandelt. Die lange Dauer der unter Vorfig der Krone gepflogenen Verhandlungen spricht dafü­r, daß noch zahlreiche Differenzen der Ausgleichung harren; er zeigt aber an, da sämmtliche Doktoren mit unermüdlichen Eifer dahin mitten, den Kämpfer der zwirtbnschaftlichen Fragen unter Dad und Had zu bringen. Diese Verhandlungen, bilden zugleich das entschiedenste Dementi jener größtentheils erdichteten, bald aus den Nenierungen von Staatsmännern, bald aus anderen Duelle stammernden Gerüchte, „melche trog allen Abminfens noch immer in einzelnen Blättern spuken. Unter allen dieser Gerüchten, mn welche das ernstere Bublikum ohnehin nicht irreführen können, it jenes, das nenestens flügge gemorden, von einer verblü­ffenden Dreistigkeit. Dieses Gerücht erzählt als Thatsache, daß Minister-Präsident Sz EI Die Errungenschaft eng des 1897er Ausgleiches aufgegeben, die Interessen Ungarns verrathen habe, blos damit der österreichige Minister- Präsident Koerber den Ausgleich auch im Parlament durchlegen könne. Sicherlich legt der Minister-Präsident Gemischt darauf und er ni es ja aug —, was der G.A. XII. 1867 vorschreibt, darauf männlich, daß die Ausgleichsfragen im­ Wege der Hebereinkunft zw­ischen den Parlamenten der­ beiden Staaten geregelt werden. Dieses Ziel kann naturgemäß bei den Ver­­handlungen nut außer Acht gelassen werden, aber deshalb und blos deshalb kann von einer Preisgebung der wirthschaftlichen Interessen des Landes nicht die Rede sein; all davon nicht, daß wir Die wirthh­aftliche Lage in welcher Weise immer, erschüttern lassen. Bei den Ansgleichsverhandlungen ist der Minister-Präsident und die ungarische Regierung überhaupt nur von der Wahrung der wirthcchaftlichen Interessen des Landes auf der ganzen Linie geleitet. Darüber hat sich der Minister-präsident Ichon wiederholt­­ geäußert und die angestrengte Arbeit, welche fest in Wien im Zuge ist umd welche Alles cher verdient, als zum Gegenstande des Tadels oder Klatsches gemacht zu werden, beweist unzweifelhaft, daß der Minister­­ggzakettat mit aller Fertigkeit auf seinem bisherigen Standpuntte­rharrt. Telegramme Wien, 30. September. Orig.-Telegr) Die Verhandlungen ziehen ich angemessen in die Länge. Die Meinisterkonferenzen im Kabinet­­r. Majestät Haben nahezur vier Stunden gewährt und Die Theilnehmer kamen ershüpft aus dem Zimmer des Monarchen. Das R Resultat kann d aber sein solches gewesen sein, welches die vorhandenen Gegenstähe zwischen den Auffas­­ungen der beiden Regierungen beseitigt hätte, denn die Sortlegung der Berausbungen mird morgen sattfinden Die Situation ermesst sich eben nicht als so weit geklärt, wie die vor einigen Tagen in die Welt gelegten Nachrichten in optimistischer Weise zu melden gewußt hatten. Ein Hiesiges Abendblatt debü­tirt heute mit einer Darstellung der verschiedenen Punkte, über welche angeblich in den Konferenzen bei Gr. Majestät vers handelt worden sein sol. Wie uns von maßgebender Geste versichert wird, hat man es in diesem Falle mit Kom­­binationen zu thun, insofen als in dieser Darstellung alle­ möglichen Fragen zusammengefaßt wurden, die eventuell Gegenstand der­­ Verhandlung gebildet haben k komm­en. In Folge dessen ist Hier ++ Das waldumkränste „Behlangenbad“. Der Frankfurter Schnellzug kraust in die Station Eltville ein. Dies an sich unbedeutende Städtchen — blog einige große Schaumwein- Fabriken machen sie bemerkbar -- genießt den Vorzug, am sagen­­reichen Rhein zu liegen. Allerdings tragen die Ufer hier nicht den romantischen Charakter, den sie weiterhin gewinnen, aber der Ausblick auf den breiten, grü­­umbuschten Strom it dennoch schön und mächtig. Für den Moment fehlt es uns jedoch an Zeit, diesen Anblick zu genießen; die Kleine Dampfbahn, die Eltville mit Schlangenbad ver­bindet, harrt der angelangten Badegäste. Es ist nur eine kurze Fahrt.­­ Sie führt an lieblichen Hängen vorüber, an denen ein hocgeschäßter Tropfen macht, der, wie aller N Rheinwein und sonst vielleicht Tevner, das Föstliche Aroma der Traube bewahrt: der mehlbefannte „Rauenthaler“. Hinter der Ortschaft Rauenthal treten an Stelle der Weingärten allmälig sorgsam bestellte Felder und hügeliges Wiesenland, dessen Grün unsägliche Trü­b­e athmet. Noch windet sich die Bahn durch die einzige Straße eines Meilers, die so schmal üt, daß etwaige Palianten sich rechts und Tinte an die Wände der nievern Häuser drücen müssen, um den Zug vorbeizulasfen. E53 erscheint­ fdher unbegreiflich, daß diese Bahn­­trace — wie es heißt. Die einzig mögliche zwischen Eltville und Schlangenbad — genehmigt wurde; man meint, es müßten­­ hier täglich einige Leute, speziell Kinder, überfahren werden. Dog soll sich nie ein derartiges Unheil ereignen; die Einwohner kennen die Stunden, zu melden Züge verkehren und regten sich danach,­­Troh des Gewinnes, den die Berührung mit der Bahn bedeutet. Mag glück­cher Baffirung dieses merkwürdigen Engpasses it das Ziel bald erreicht: ein sohmales grünes Thal, das zwischen in weichen Linien sie­ hinziehenden Bergluppen eingeschmiegt liegt, wie eine Werle in ihrer Muschel. Allerlei Gebäude sind darin verstreut, stattliche Hotels, zierliche Villen, auch eine hübsche, neue Kirche, rings­­herum aber, bis dicht an die Baulichkeiten heranrücend: Wald und zieder Wald! An jedem Punkte dieses Lieblichen Thales aimmet man seine Zuft, von jedem Hause führen wenige Schritte unter sein dichtes Zaubdach. Der Kurgast von Schlangenbad [bt in Intimität mit dem Walde, ob er nun Sinn dafür hat, oder nicht. Vielleicht geht mand) Einem dieser Sinn hier­­auf, in dem er bisher schlief. Der Wald ist ein großer Schmeichler­­er Todt mit goldbestreuten Pfaden — wenn es au freilich nur G Sonnengold it! — er umkoft feine Gäste mit Duft­ und Frische, sein Grün thut den Augen zooht. Aber wenn auch ein Schmeichler, der Wald­it nicht falsch. Die sich von ihm fesseln Taffen, shicht er gestärkt und erfrischt heim. Ergeben sie sich ihm mit der Seele, so wird ihr Gewinn unso größer sein, dann gönnt er ihnen, an seinem viel­­fachen, verborgenen Leben theilzunehmen. Am meisten­­ aber liebt die Träumer; für sie hat er die reichsten Gaben bereit. Nirgends träumt er sich so, gut, als am Meeresstrande und unter Waldbäumen. Dort ist es das laute, ewige Rauschen der Wogen und die unendliche Weite, hier das leise Geläufel in den Wipfeln und der Hauch eine­s famer Abgeschlossenheit, selbst wenn menschliche Wohnungen nahe sind. Wie ein abwehrender Wall ragen ringsum die Tausende von f­lanfen Stänmen auf; das weiche Moos des Bodens, aus dem bie und da­ ein ernsthafter Bil­­dervorschaut und über das blos manchmal bb­gleich eine Racetta schlüpft, hat etwas eigenthünlich Unberührtes, und in der feierlichen Stille stehen die Farnkräuter und die Blüthen der Erifa oder der Glockenblume da, wie verzauberte Seelen. Man begreift, daß das Märchen so gern im Walde wohnt. Außer der Fülle an Wald, die an sich einen Heilfaktor abgibt, besist Schlangenbad ungemein angenehme Bäder. Das Wasser der warmen Duelle — Sie ist der von Gastein verwandt — ist von zarter, nixenblauer Farbe und von der Harften Durch­sichtigkeit. Der Ruf von Solangenbads mohrthätiger Wirkung auf Franke und erschöpfte Nerven reicht so weit, daß nicht blos Gäste aus ganz Europa, sondern mitunter auch solche aus Amerika, ja aus Australien sich hier ein­ finden. Ein Weltbad ist der Ort trobdem nit und wird es wohl auch niemals werden; er ist eine Stätte für Leidende und Műhde, nicht für unterhaltungsbedürftige Modeleute. Schlangenbad bietet in seinen Ein­­richtungen allen nöthigen Komfort, hat aber in der Enge seines Thales buchstäblich, seinen Raum zur Entfaltung eines snruriösen und bewegten Treibens. Jene Kurgäste, die sich in Folge dessen hier langmeilen, mag die Nähe des großen Welthotels Wiesbaden entschädigen. Die Wagenfahrt dahin, auf der prächtigen Chausfee, meist durch den Wald führend, ist an sich ein Vergnügen. Ein noch weiter zu erreichendes Ausflugsziel bildet Schmwalbach — einst ajährlich von der Kaiserin Eugenie auf­­gesucht —, das auch oft Besuche herübersendet, wodurch an schönen Nachmittagen die gesellschaftliche Physiognomie von Schlangenbad fich sehr belebt. Dann halten zahlreiche Equipagen vor der weinumranzten, rosenumblühten Terrasse des vornehmen „Nassauer Hofes“, auf der an den vielen weißgedeckten Tischen eine Menge eleganter Leute fißen, wie anderemwo, Eis effend, plaudernd, flirtend, führend nebenan im Mufikpavillon die Militärkapelle spielt. Sehr bequem lassen sie von Schlangenbad aus verschiedene Partien in den Rhein unternehmen. Man kann die „Kurlei“ besuchen, Bingen, das Niederwald-Denkmal at. f. mw., und am Abend mieder zurück sein, so daß die Kur seine störende Unterbrechung erfährt. In der Hauptsache aber sieht ist der Radegast hier noch auf den Wald angemiesen. Natürlich gibt es darin zahllose mehlgehaltene Wege und Stege. Einige, die höher bergan steigen, führen zu hübschen Ausflutspunkten. Vom „Rheingaubiid“ sieht man bis Mainz, wenn der Tag Har­st. Vom „Wilhelmzsfelsen” nehmen sich die Sonnen­­untergänge Besonders ichön aus; die Sonne versinkt hinter einem Meer von grünen Baumgipfeln, über die man wie aus der Vogelperspektive hinnwegblicht. Der „Musensis“ war ein Lieblingspfad des Dichters Zichoffe — aber offenbar nicht bloß der feine. Neben dem Tempelchen, das diese Höhe Frönt, steht eine niedere grane Säule mit einer französisch ab­­gefaßten Inschrift, Die besagt, daß ein Graf und eine Gräfin Orünne (vermutlich aus Belgien) dieses Denkmal­ errichten ließen aus Dankbarkeit für die „deliziöse Zeit“, die sie hier verlebten. Darunter eine halbvermwitterte Jahreszahl: 1820 oder 1825. Lang her­ und doch, wenn man an einem linden Tage mit stiller Seele vor dem felicgten Denkstein steht, so­lt Einem, als sei ein Hauc) jener „Löst­­h­en Stunden“, deren Glück zwei Menschenherzen einst so tief empfanden, an dieser Stätte zurücgeblieben, und, selber dankbar, fühlt man sich davon geheimnisvoll ,ummehr, wie von einem vere fühnenden, beruhigenden geistigen Lluidum. Die Säule des Grafen und der Gräfin Grünne bildet einen rechten Gegenfuß zu den sogenannten „MarterIn“, die im Hochgebirge, besonders in Tirol, dem Wanderer auf Schritt und Tritt verbanden, da­her Einer abgestürzt, dort ein Anderer vom Blig getroffen worden u. 5. w. Die Menschen haben den Trieb, die Erinnerung an fehredliche und traurige Ereignisse, die doch nur verstimmend und bedrühend wirken kann, zu verewigen; sie empfinden nicht den gleichen Trieb der Freude gegenüber, die( dog) auch über die vielverlästerte Erde geht. Wirde das schöne Beispiel des dankbaren belgischen Ehepaares allge­mein befolgt, wer weiß, wie viel an sonnigem Menschenglüd — den Perlimisten zum Staunen — auf diese Weise dokumentirt zum Bors­igein Täme. Und wenn es zu tausend Malen eine kurze, flüchtige, ja wenn es eine trügerische Seligkeit gemesen sein sollte, it nicht doch unter allen Umständen „Glüd“, mas im Aagenblid als solches empfunden und durchlebt wird? Liegt einzig in der Dauer das entscheidende, weltbestimmende Moment? Soll es feine Noten geben, weil sie werfen ? Oft verleiht gerade die Vergänglichkeit den Dingen echten Zauber mehr. It der Maitag, nicht schön? der Schmelz der Schmetterlingsflügel ? die rasch verrauschende Jugend ? Schlangenbad gilt als ein „Singbrunnen“. Wahrscheinlich verdankt er diesen Wunderruf dem Umstande, daß er, rechtzeitig all­jährlich angewendet, sonfervirend zu wirken scheint. Die Haut bleibt länger als sonst frisch und glatt. Die regelrecgte Pflicht eines „ Jung Brunnens“ műre freilich, der schon abgemerkten Jugend roseder Seife und Glätte zu verleihen. Meint der Glaube jener zahlreichen Gestalten, die man besonders zu Ende der Gation, wo in allen Kur­­orten die Breite sinken, unter dem Kurpublikum Schlangenbads bes merken Tann, so weit? Silberhaarige, von einem langen, vielleicht harten Leben gebeugte Männlein und Meiblein sind es, die da auf den fest Schon vielfach leeren Bünten herum fißen. Die im märmenden Sonnenfchein über die bereits von raschelnden Laube bedeckten Wege schleichen. Ein Duft von Lavendel, der zwischen­ vergilbter Wäsche liegt, scheint sie zu ummehen ; sie sind offenbar aus den meist ängstrig vor jedem Lufthauch verichloffenen Räumen hervorgefrochen, in denen das Greifenalter bescheidener Existenzen fi in der Regel abspielt. Hat wirklich Hoffnung auf diese hergetrieben? Man möchte spöttisch lächeln bei­ dem Gedanken — und fann e3. nit; er wirkt eher rührend. Ad, műre Schlangenbad mwirklich eine Altmenschenmühle,­­­­ in der die Leute jung gemahlen würden, e3 fakte längst nicht mehr die Zahl feiner Gäste! Die glatte Haut allein ist es ja nit. Jugend in Kraft, ist Zeistungsfähigkeit, Jugend ist vor Allem: frisches, über­quellendes Lebensgefühl! Turgenjeff jagt irgendwo in einem Werte seiner späteren Tage: Au­f einen Ruhm wollte er gern hingeben, wenn er nur einmal noch wieder als „dummer Junge” mit der Blinte über der Schulter auf den Schnepfenstrich gehen könnte. Vielleicht bringt die Kur in Schlangenbad auch selbst sehr alten Menschen eine Heine Auffrischung ihrer Kräfte; Tonft kämen wohl ihrer nicht so viele her. Von besonderem Reize ist auf diesem lieben Groenflede der Wechsel der Jahreszeiten, die der Laubmwald so energisch markirt. Das helle triumphirende Grün des Frühlings, die dunkleren, gesättigten Töne des Gommters, zulegt die berühende Farbensymphonie des Herbstes. Durch sollten Wald mit Ihlen gegangen sein, als er das Wort fand: „in Schönheit sterben“. Der Wald stirbt als ein König; wenn die Zeit da ist, hüllt er sich in den Burpurmantel des Herrschers, fest ii) die goldene Krone auf, und ein heiteres, überlegenes Lächeln auf dem strahlenden Antlis, erh­artet er in erhabenem Schweigen das große Geheim­niß . . . In der Natur it selbst das Vergehen noch ein „Ausleben“ und der Tod nichts als die stille Vorbereitung zur Er­neuerung des Genug . . . Zudem Glanze des Tarbenmeeres, das im Herbste über Schlangenbad ausgegosfen ist, trägt der viele wilde Wein bei, der si an allen Häusern und Mauern hinzieht. Nirgends sah ich den milden Wein in durchwegs so glühendem, fenrigem, intensivem Roth feuchten, wie hier. An sonnigen Tagen ist der Eindruck ein unvergeßlicer. Der leidenschaftliche Ton dieser Tinte Kontrastirt eigenthümlich mit dem harmlosen Frieden des stillen, von klarer Herbstluft Duchmehren Thales und gibt seinem Bilde eine interessante Nuance. Schöner, als des Sommers Blumen, Mürmer glühft di, rothes Laub! Ch’ das Jahr den Winterstü­rmen salt zum traurig­ öden Laub, Drängt es in dein reiches Prangen, Deiner Farbe Jatte Bracht, Fülle der vernichtb­arbanagen, Aufgesparten Lebensmacht ! Späten Liebestraum, mie gleichst dur, Rothes Laub! so bricht die ©luth, Die in heiker­ Herzen Tiefe, Als Geheimniß lang geruht, Noch zulegt — die volle ganze — Doppelt flammend an den Tag, Daß mit solchem Herbstesglanze Sich) sein Sommer messen mag. . Schlangenbad, im September. Anna Gräfin Pongräcz­­er e: E

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