Pester Lloyd, Juli 1904 (Jahrgang 51, nr. 160-178)

1904-07-16 / 173. szám

--».-­­s­­wkssen,l­eißeic unter Zwanzig nur Einein Brod GENleMAU deren z dem Hunger überliefert.Und in scharfem Kontraste.«zxtdissskHUNgeks carridre stehencmdere,recht lukrative weibliche Laufbahnen,um nur eine zu tienneni die der Schneiderinen.In Budapest—­"«jede Hau­s­­frau mag uns dies bezeugen — findet eine geschichte Damen- oder Kinderkleidermacherin, die zur Arbeit ins Haus Tommi, einen Taglohr vor vier bis sechs Kronen und die Rost, und die Zahl dieser Hand­­arbeiterinen ist verhältnismäßig so gering, daß t wohl seine Einzige ohne Ermerb­st. Die Hungernde Lehrerin und die Jatte Kleider­­macheritt.... sollte dies, wenn man die Bildungsmeierei umb falsche Sentimentalität abschüttelt, nicht der richtige Weg zur erlösenden Reform bilden ? . .. « Neben der­ Tragödie der armen Lehrerin bot der heu­tige Tag ein­e große Sensation:das Drama des unglücklichen­ Beamten der geistesumnachtet die geliebte Gattint erwürgte Aeußerlich ist nicht der geringste Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen zu entdecken, die jedoch in innerer Verbindung stehen und jedes in seiner Art eine andere Seite unserer öffentlichen Zustände beleuchtet. Der Selbstmord der erwerbslosen Lehrerin stellt sich als eine nothunwendige Folge der sozialen Verhältnisse dar, welche dieser Kategorie unserer Mit­­menschen nur die Wahl zwischen langsamem Berderben oder raschem Tode gestatten. Unter den obmaltenden Verhältnissen läßt sich — so hart dies singt — Feine­ behördliche Maßnahme denken, welche diesen Selbstmord verhindert haben könnte. Für die eine Aus­­nahme, wenn man sie gefannt hätte, wäre noch zu sorgen gewesen, für ihre Tausende Kolleginen aber nicht. Das Drama des Bank­­beamten war jedoch ein vollkommen überflüssiges. Es wäre zu verhindern gewesen, man hätte es verhindern müssen und daß es zur Ausführung gelangte, ist nicht die Schuld der Verhältnisse, sondern­ direkt das Verschulden der Behörden, welche die Pflicht gehabt hätten, es unmöglich zu machen, da sie rechtzeitig davon Kenntniß hatten, daß sich das Drama­ vorbereite. Wie bekannt, war der unglückliche Mörder seiner Gattin geistig umnachtet. Die Behörde war schon vor Wochen von diesem Umstande in Kenntniß gefegt worden und die Angehörigen des Wahnsinnigen hatten Anstrengungen gemacht, ihn in einer Irrenanstalt unterzubringen. Den Angehörigen wurde bedeutet, daß Fein Pla vorhanden sei. So mußte der Geistestrante daheim belassen werden und das Schredensdrama vollzog sich. Daß der Bescheid, in den Irrenanstalten set Fein Blab vorhanden, der Wahrheit nicht entsprach, erhellt aus der einfachen Thatsache, daß der Wahn­­sinnige nach der That prompt Aufnahme in der Irrenanstalt fand. Der Fall it typisch für die Denkfaulheit, den Bequemlichkeitssinn, den Mangel an Bor­ und Umsicht unserer Behörden. Boi dem Unglückk gar nichts; na­ch dem Malheur Alles. „Gouverner c'est provoir, aber voraussehen fordert wirkliche geistige Arbeit, nicht mir das mechanische Abhaspeln des Amtspensums. Daß Fein Geld zur Unterbringung aller Geistestranfen vorhanden sei, it auch nur eine Ausrede der Gedankenlosigkeit. Noch niemals haben die Behörden erklärt, daß sie zur Unterbringung der Typhusfranten, oder der Trachomakranfen, oder anderer fehlerkranter Patienten nicht über die Mittel verfügen. Und ist gemeingefährlicher Wahn­­sinn nicht auch eine Krankheit? CS scheint, daß amtliche Weisheit noch niemals über die Beantwortung dieser Lage nach­­gedacht hat. Eigenthümlich, wie dieser Wahnsinnige, der sein Weib erwürgt, für sehr hohe Behörden dachte, verfügte, ihnen den Weg tieg, sie über ihre Pflichten belehrte. Die Behörden erklärten, es sei in der Serenanstalt sein Blut für ihn vorhanden; der Wahnsinnige bewies ihnen haarzklein, daß es möglich sei, ‘Plas zu schaffen, wenn man nur mit... Die arme Lehrerin, die arme Bankbeamtensgattin... . ihr Schicksal führte sie an der Pforte des Grabes zusam­men. Doch dort finden mir und ja Alle, fi versuchte. Diese Landung wurde aber von den Bersaglieri und Nach­fahren doch ein das Schiff schlug nunmehr die Richtung nach Defenzano ein. Die Ber­theidiger waren aber indes nicht müßig gewesen und hatten trot der nicht unbedeutenden GleichfaU3 erreicht und auch Wegschmierigkeiten das Südende des Gardasees hier der Landung kräftigen Widerstand entgegengefegt. Es scheint, daß die italienische Heeresleitung aus dem in ganz Italien verbreiteten Nachfahrerbund „Audar“ eine Art­adfahrer- Miliz schaffen will. Der „Audarbund“ wurde von dem römischen Bildhauer Vito Pardo im Jahre 1897 gegründet, nimmt nur Radfahrer auf, welche 200 Kilometer in höchstens achtzehn Stunden zurütdgelegt haben und zählt fast 4000 Mitglieder. Lawne Tennis. Das Universitätenmat­ch Orford ge­gen Cambridge im Brenn gewann am jüngsten amstag Drford überlegen mit 6-1, kräftiges ‚Ge­wehrfeuer zurüid­gemieten und 6—3, 6-2. Strifes. Remberg, 15. Jul. Aus Borislam wird, gemeldet: Die Situation ist seit gestern unverändert. Die Nube­romede nicht gestört. Wie aus Grosno telegraphirt wird, finden heute in Romno Unterhandlungen zw­ischen den strifenden Petroleum­­arbeitern und den Unternehmern statt. Die Ableitung des Naböls aus den Eruptivschächten in die Metervoirs geht unter Miliärafsisienz ungestört vor sich. Es herrscht vollständige A­u­hie­ « Sport. Rennen zu Teatra-kontitlczi Tatra-Domnicz, 15. Juli. Orig.-Telegr­­ameiter Tag. EBerlaufs- Handicap. 1800 Kronen. 1400 Meter. Graf D. Wendheim’s „Amarra“ (Taral) Grites, „Elegende“ : Zweites, „Glegia” Drittes. I Totalisateır: 10:28; P­lagmetten: I. 50,110, II. 50 , 110. — II. Handicap. 2000 Kronen dem Gieger, : 300 Kronen dem zweiten Pferde. Distanz 1600 Meter. P. Mravil'3 „No good“ (Befiser) Erstes, , Fogoly" Zweites, „Kozat” Drittes. Totalisateur: : 22. — II. Romniczer Handicap. 8000. Kronen. Distanz 1100 Meter. Für Breijährige. Graf D. Wendheim’s ,Badian" (Adams) Erstes, „Rieuse“ Zweites, „Heldin“ Drittes. Totalisateur : 10 : 34; Blattwetten: I. 50 : 68, II. 50:88, III. 50 : 68. 3 IV. Breis von Bopráb. 3000 Kronen, 2400 Meter. Graf Degenfeld’8 „Futestitz" (Baned Erstes, „Kikelet“­­ Zweites, „Kortes“ Drittes. Totalisateur: 10:26; Blagmetten: 1. 50:50, II. 50:50. — V. Verlaufsrennen. 2000 Kronen, 1100 Meter. % Bangen ® „Rother bow“ (Tara) Erstes, „Nezfa-Lili“ Smelles, „Hamis“ Drittes. Totalisateur: 10:25; Klapmetten: 1.50:56, II. 50350. — VI Maidenrennen. (2000 Kronen, 1100 Meter.) A. Dreher'3 „Prototyp“ (Gleminjon) Erstes, „Segvirng“ Ymeites, , Alban" Drittes. Totalisatenr; 10:86. Die Eelypse States. London 15. Jul. Orig.­­Telegr.) The Celypse States (250.000 Kronen, 2000 Meter) hatte folgendes Resultat: Herzog von Portland’s Stahr. „Darley Dale“ Erstes, Herzog von Westminster’3­3jähr. „Aydal Head“ Zweites, Mix. 3. Musker’s Sahr. „Henry The dit“ Drittes. Ferner liefen: „William Nufus“, „Admiral Breeze”, „Slomer-Seller”, „Saftello”. Wetten:6.1. ·»· ,,Haafi«in E­ngland.»Hazafi«kam in dem Beaufort Stafes zu Normmarket am Dienstag wieder heraus, wurde aber von „Sharcomac“ und " Bergia" geschlagen. Zehn Pferde mehr ergänzten das évele­ . Italienische Neunstatistik an der­ Spitze der italienischen Pferde steht in diesem­ Jahre der Gewinnsumx ne nach der dreijährige »EheOak«,der durch seine drei großen Siege im Derlin),Graff Pretmo Ambrosiano,und Gian Premio del Commercio die für italienische Verhältnisse sehr ansehnliche Summe voan OLOO Lire zusammengetragen hat.Wie wenig an großenneisendd­erby- Sieger seinen Konkurrenten übriggelassen hat,zeigen die Gewinne der ihne in·der Liste zu nächstfolgenden,,Ka1nc·cLoutra«und ,,Keepfake«,die es nur auf 39.375,beziehungsweis 0.­,2»6·250Lire gebracht haben.,,Heroiny",die englische Impoststation"des Stalles Sir Rholand,hat 25.325 Lire gewonne 11­ ’·—."» Erfolgetznferer heimischen Pferdezucht.Unsere Zucht kam in den Il­ngstw­agen in Deutschland w­iederholt zu Ehren­,,Angely««gewann in Breslau ein Jagdrennem das­ gleiche that deralte,,H0nf1««(1)­,,Jacko’Lantern«—",»,XHon-leånny2,der in Harzbu­rg das Große···Braunschweigische Jagdrennen«"«’111 leichter Maniergewinnn.Am­ lungsten Montag bestritt,,Condottiere«« daselbst das Nickel-Jagdre1­ne11,Indem er nur einen einzigen Gegner zu schlagen hatte,nachdem,«,Pavolin'«zurü­ckgezogen wurde ,,OstendeExpreß'«gewann den Großen Preis von­ Dortmu­nd, ebenfalls ein Jagdrennen ü­ber 4500 Meter gegen acht Konkurrenten­. »Cyunthy Boy«(v.,,Theodore"—,,Körösiläng«)holte sichlte Oldesloe das Christian­ss Au­gust-Jagdrennen gegen zuj.-Gegner"und das nächste Renne­n,eins Trostrennen ü­ber 1800 Meter gewann die «Jack o’Lantern«-Tochter»Alabama«·im Match gegen»Levante«­­Olympische Spielh Dieser Tagel­ jcl­ere bereits z­wei Fachausschüsse des Olym­pischen Landeskomitee ihre Schlußsitzu­ngen, in welchen die nach Saint-Lou­iszxc entsendenden Sportimenkandidirt wurden­ Der athletische Ausschuß bestoß,Bela M­ezö(M-A-C­) und Ludwig Gönczy(B.E.A.’s)dem Landeskomiteinr Grts­sendung vorzuschlagen.Der Ausschuß für Fechtens schlug folgende fünf Fechter vor:Böldh­­kessy,Erwin Msäßäid IZLIDL Bela Nagy,Dr­ Ladislcms Pörteleky und Gözl­U Krsczncsey­. Für dich morgen und übermorgen Nachmittang stattfindenden Probe­­wettschwimmen haben bereits die besten Schwimmeyssfllngarns: Zoltmealmay,Karl Balatonit undeszag Ki-"ss,«genannt. Außer den Probeschwimmen werden bekanntlich«.«.ss«auch die Meister­­schaften von Ungarn über 100 Yards und die englisch­e Meile,sotvie das Portsolt-­Memorials Schwimmkett im Rahmen dieses Meetings aus­­getragen. Die Schwimmen beginnen jedesmal Nachmittags 4 Uhr auf dem Stadtwäldchenteiche vor der großen Eislaufhalle. Nachfahrsport und Landesvert­eidigung Aus Riva wird uns gemeldet: An den Ufern des Gardasees fand am 11. d. ein bemerkenswert­er Bertud statt, der­ die Mithilfe von freiwilligen Nachfahrern im Kriegsfalle zum Gegenstande hatte. Unter Leitung des Obersten Chiarla, Des Kommandanten 068 zwölften Bersaglieri-Regiments, wurde ein­­ Angriffemanöver ver­­anstaltet, welches von 60 Bersaglieri zu Rad und 170 dem „Radarbunde” angehörigen­­ Naphfahrern abgewehrt wurde. Die ‚Gardasee-Schifffahrtgesellschhaft hatte dem marsirten Feinde­­r Dampfer "Depretis" zur Verfügung gestellt, der bei jel De Ferrari Barlen mit Mannschaft auszulegen Familiennachricht. Der hauptstädtische Apotheker Arnolt Schubert t­ird mit Fräulein Elsa 2ö­bl, Tochter des Bácsfaer Bioegemébeltberő Szatob £ 5bl verlobt.­­­­­­­­­­ Offener Er Für Form und Inhalt des unter Dieter Rubrit Folgenden ist die Predaktion nicht verantwortlich. u­elle Wirksamste Mittel gegen 4460 Dee, Blasenleiden, jXarn- Venus­eschwerden, Zuckerruhr. etc. H­auptdepot: N­­EDESKUTY Budapest. Quellenbesitzer: Prucha Károly és Társa Kur­ u. Wasserheilanstalt PARSCH-SALZBURG. 5 Min. Tramfahrt v. d. Stadt, 1700" hoch, bed. Heilers. Müssige Preise. Prospekte franko v. d. Verwaltung und Dr. Breyer. 4485 Bommmnmmal-Angelegenheiten. Beersteh­ende Wohnungen in Budapest­ Die Zahl der in Budapest leerstehenden Wohnungen ist auf ein Minimum gefunden. Das Budapester sön. Steuerinspektorat, welches die leer­­stehenden Wohnungen in Gpidenz hält, verzeichnet im Darartal Geber-Mai laufenden ahres insgesammt deren neunhun­dert. Der größte Theil derselben entfällt auf alte Häuser ohne jeglichen Komfort. Wie aus dieser Ziffer ersichtlich,­st die Zahl der leerstehenden Wohnungen auf einen Tiefpunkt gefunden, wie er nur Ende der achtziger Jahre, zur Zeit der Wohnungsnote und Wohnungstheuerung zu Konstativen war. Die Bauthätigkeit, die seit dem Jahre 1898 nahezu stagiert, wird ohne Zweifel aus dieser Thatsache Impuls zu neuerlicher Entfaltung finden. (Der Ausbau der Höldmali­ut im III. Bezirke.) Das Ingenieuramt hat dem Magistrate die Pläne hinsichtlich des Ausbaues der Höldmali­ut unterbreitet. Der Bau soll in zwei Sektionen erfolgen. Heuer wird mit 42.000 K der größere Theil geordnet;­­der Mest soll fünfziges Jahr um 24.000 k fertiggestellt werden. Gleichzeitig wird auch die Legung der JERTEK­ETGELEG­EK und die Installation der Beleuchtung erfolgen. (Die Kanalisirung der Bajaret) Die Bewohner der Bajaret in Ofen urgiven schon seit Jahren die Kanaliferung dieses Gebietes und Die Stadtbehörde hätte diesem Wunsche gern Rechnung getragen. Doch war dies nicht möglich, da der Abflug nur in den vom Militirärar, gebauten Kanal auf, der Vudakepi­ut hätte erfolgen können und­ die Erlaubniß der Militärbehörde hiezu nicht zu erlangen war. Beute hielt nun eine gemischte Kommission, an welcher Vertreter der Kommune und des Militärpratz theilnahmen, ein­e Konferenz, in welcher vereinbart wurde, der Militärbehörde zu beantragen, unter­ gemissen Kautelen die Verbindung des Bajazet­­kanal 3 mit dem die Entwässerung der Kadetenschule auf der Buda­­repisut besorgenden Kanal zu gestatten. ‚Administrative Begehung.­ Heute fand die admi­­nistrative Begehung hinsichtlich der Legung des zweiten Straßenbahn­­geleises auf der Csömörteut statt. Die­ Amtshandlung leitete der Oberinspektor der königlich ungarischen Generalinspektion für Eisen­­bahnen und Dampfschifffahrt Emanuel Hilberth. Die vorgelegten Pläne wurden gutgeheißen und zur Ausführung angenommen, einem Kostenaufwande von "­­ Lokal-Hachrichten, An der Budapester reformirten theologischen Akademie) haben die Hörer des zweiten Jahrganges am 10. Sep­­tember die Fundamentalprüfungen abzulegen und dies bis 9. Sep­­tember bei dem Direktor Stefan Hamar anzumelden. Diejenigen, welche die Anmeldung versäumen und die Prüfung­­ nicht ablegen, können in den dritten Jahrgang nicht aufgenommen werden. Das nächte Schuljahr beginnt am 10. September. Neue Hörer haben ihre Aufnahmsgesuche bis 1. September bei der Institutsdirektion einzureichen. Die ordentlichen Zöglinge der Akademie erhalten im Internate freie Wohnung, Heizung und Bedienung, ferner im Kon­­vitte Begünstigungen in dem Maße, als dies die­­ Verhältnisse der Konvittlasse zulassen. (Im Festungsth­eater) werden verschiedene Umgestal­­tungen zur Durchführung gelangen. Von diesen verdient der zu installirende Bühnenregen besonders erwähnt zu werden, welcher in der Weise angebracht­­ wird, daß im Falle einer Gewersgefahr die Wasserstrahlen auch in den Hoftraft des Gebäudes gelenkt werden können. Auf der Bühne, welche Bisher Gasbeleuchtung hatte, wird elektrische Beleuchtung installirt. Die Restaurirungsarbeiten werden demnächst in Angriff genommen und bis zum Beginn der Saison fertiggestellt sein. ·­­ (Grabungen im Aquincum.)Behufs Erhaltung der­­ interessantesten historischen Sehenswürdigkeiten der­ Hauptstadt,des Aquincums und denr­uen der berühmten rösmischen Ll­erta wurden jetzt neuere anerkennenswerthe Verfügungen getroffen-Die obereI­ Theile derartsgegebenen Mauern werden mit Zementverstärkungen versehen, um sie vor dem Untergange zu bewahren. Der Kustos des Nguineum-Museums, Universitäts-professor Dr. Valentin KRuzsinpfy fett übrigens die Grabungen fort und machte bereits mehrere neuere interessante Funde. Die weltberühmte Ruinenstadt erfreut si eines sehr lebhaften Bezugs und wird auch von zahl­­reic­hen ausländischen Gelehrten zu Studienzwecken aufgesucht. Lehrmittel-Ausstellung.­ Die Hörer des Gott­bildungsfurjes der Lehrer besichtigten weitern Vormittags unter Führung des Schulinspestors , Dr. Karl Bereda und des Bräpavandie Direktors Dr. Baló die Lehrmittel-Ausstellung in der­ Industriehalle. Die Lehrer vermeilten zwei Stunden lang in der Anstellung. (Fortbildungskurs der Bürgerschul-P­ro­­fessoren und -Lehrer.) Die Hörer des für die Bürgerschul- Professoren und -Lehrer veranstalteten Feriallurses machten heute Nachm­ittags korporativ beim Leiter des Kurses, dem Direktor der Professoren-präparandie Königlichen Nath Dr. Aron Kiss, ihre Auf­wartung. Auf die Begrüßungsrede des Dicsi-Szt.-Martoner Professors Desider Lörinczy, erläuterte Dr. Aron Kiss in längerer Rede zunächst die große Wichtigkeit der Ferialfurfe und betonte sodann die große und erhabene Aufgabe der Professoren. Die Nede wurde mit begeisterten Glienrufen aufgenommen, worauf si die Professoren entfernten. j (Sommerunter­haltun­g) Der Verein der Spezerei­­s­händler arrangirt am 24. Juli im Restaurant „Budagyöngye“ eine Sommerunterhaltung. Karten sind im Sekretariat erhältlich. (Spende) Heute sind uns zugenommen: von Sigmund Schmiedl 20 k für die Nagymaroser Ferienkolonie des Landes­­vereins der Handelsangestellten. Attrapi­te Falschspieler) Im del­iebten Zeit waren bei der Polizei mehrere Anzeigen eingelaufen, dad im „Cafe Hrvai” in der Nokinhazruteza Nr. 29 Saljchspielen ihr Unmesen treiben. Gestern Abends erschienen nun mehrere Detektivs in dem erwähnten Kaffeehaufe und ü­berraschten die Gesellschaft, als sie eben im Begriffe war, zwei aus der Provinz zugereiste­n Personen im Nashimashi-Spiel zu plündern. Das Erscheinen der Vetefitos rief unter den Spielern große Bestürzung hervor; sie eilten dem Aus­­gange zu, um zu entfliehen, wurden jedoch an der Ausführung ihres Vorhabens verhindert und verhaftet. Die Verhafteten, und zwar Sofief Gold, Simon Ori, Janaz Kober, Alexander Groß, Adolf Liebermann und Yanaz Brandl wurden zur­ VIII -Bezirkshaupt­­mannschaft gebracht. Die Spielwaffe, in der sich 98 Kronen befanden, wurde von der Polizei beschlagnahmt. (Zehen 3müde.) In der Nähe des alten Wettrennplaßes im IX. Bezirke hat sich heute Abends der 2djährige Eisengießer­­gehilfe Leopod ® Bergen­dur einen Revolverschuß entleibt. I­n seiner Rodtasche wurde ein an seinen Bruder gerichtetes Schreiben vorgefunden, in welchem er ein unheilbares Kopfleiden als Motiv seiner That bezeichnet. Die Leiche wurde in die Morgue überführt.­­Die Maffia der Bädergehilfen.) Seit der Deteni­­rung der Botstehung des Badjvereins der Budapester Bädergehilfen hat die­ Polizei ihr Augenmerk aug auf das Gebahren des Filial­­verein in Újpest gewendet, dem, wie erinnerlich, die drei Gehilfen angehört hatten, die gegen Fofef Rápolnai das Messerattentat verübten. Da in der legten­ Zeit beobachtet wurde, Budapester Bädergehilfen im Ujpester Vereinslokale zu versammeln pflegen, errchten heute Nachmittags eine polizeiliche Kommission im daB sich auch die­­ A­LA Lokale des Ujpester Vereins und erklärte diesen für aufgelöst. Die in der Kaffe vorgefundenen 34 Kronen und die Geschäftsbücher wurden beschlagnahmt und das Rofal gesperrt. Cheater, Bunt und Literatur. * In der Stadtwäldchen-Arena wurde heute Abends ein Jubiläum gefeiert. Die Sesanatposse „Die sieben Schlesinger” ging nämlich zum fünfundzwanzigsten Male in Szene und eine Paar von Künstlern vereinigte sich, um durch ihre Mitwirkung zum Glanze dieser Festvorstellung beizutragen. Cmerih Szirmai vom Rolfstheater sprach einen der Gelegenheit angepaßten scherz­­haften­­ Prolog und in den einzelnen Arten brillirten die Damen Margit Dry, Bertha Kornai und Alonta Révék, sowie die Herren Friedrich Tanay, Kornel Sziklat, Karl Ferenczy und Anton Nyáray mit diversen Gesangs- und Tanzeinlagen. Das volle Haus zeichnete die Künstler durch lebhaften Beifall aus und rief auch Die glücklichen Berfaffer Mathias Feld und Eugen Faragd wiederholt vor die Rampen. Nach der Vorstellung fand zu Ehren der beiden Autoren ein Banket statt, an­­ welchem zahl­­reiche K­ünstler und Schriftsteller theilnahmen. " Vor ungefähr 25 Jahren hat mweiland Erzbischof. Ludvvig Haynald für ungarische Kirchenmusil eine Stiftung gegründet, deren Binsen jährlich ungefähr 120 Kronen ausmachten. Aus Versehen wurde jedoch der Kontur j­ahre lang nit aus­geschrieben und erst im vorigen Jahre wurde der Preis zum ersten Male, und zwar an den Eleven der Mufikakademie Zoltán Kodály ausgefolgt. Die Binsen betrugen damals bereits 702 Kronen. In diesem Jahre gewann den Preis Dito Szendrey, der gleichfalls ein Eleve der Mufilakademie ist. : „A tulajdonjog" (Das Eigenthumsrecht) von Bartho­­lomäus v. Lanyi. Budapest. Singer u. Wolfner Die Vor­bereitungen für das ungarische allgemeine bürgerliche Gesetzbuch beschäftigen min seit mehr als einem Luftrum die juristischen Kreise unseres PWaterlandes in hervorragender Weise. Nicht nur die im Justizministerium systemisirte Kodifikationsabtheilung arbeitet mit außerordentlicher Fachkenntniß und mit unermüdlichem Eifer an der Vervollkommnung dieses wichtigen Claborats, sondern auch die Bad­blätter haben diesem Gegenstande ständige Rubriken eröffnet, in welchen die maßgebendsten Autoritäten fs in bemerkenswerther Weise über einzelne Theile und Bestimmungen des Entwurfes äußern. Den größten, bleibenden Werth dürften jedoch die zahlreichen Monographien haben, um welche seit dem Erscheinen des ersten Cintwurfes unsere Nechteliteratur bereichert wurde. Von diesen interessanten Werken verdient sowohl seiner Materie, als der Stellung seines Autors zufolge das vor Kurzem erschienene Buch hervorgehoben zu werden, in welchem der Ministerialrath und Leiter der erwähnten Kodifikationssektion Bartholomäus v. Lanyi das Eigenthumsrecht behandelt. Langi führt uns hier in die Grundbegriffe und in sämmtliche Phasen des Eigenthumsrechtes ein. Sein tiefes M Wissen, sein scharfes und richtiges Urtheil geben sich auf jeder Seite fund und der einfache Hare Styl trägt viel dazu bei, diesen schweren Stoff Jedermann leicht begreiflich zu machen. In prägiser und erschöpfender Weise erörtert er die schwierigsten Theorien und mit strenger Logik leitet er aus den Urzuständen die heutigen Verhältnisse ab. In dem ganzen Werte manifestirt sich eine nicht alltägliche hohe Auffassung des Rechtes im Allgemeinen und des Eigenthumsrechtes insbesondere. Bei voller Berücksichtigung des individuellen R­echtes umschreibt er genau die Grenzen, welche diesem die öffentlichen Interessen auferlegen,­­während er andererseits auch den sozialen Wandlungen in vollen Maire Rechnung trägt. Er behandelt ferner den Begriff, von Zweck und den Umfang der Enteignung, wie auch das bei Geltendmachung dieses Rechtes zu befolgende Verfahren. Sehr eingehend schildert er die verschiedenen Arten der Grmerkung, der Geltendmachung und des Aufhörens des Eigenthumsrechtes, wobei er, wie aug in allen anderen Partien seiner Arbeit, das formale Recht ebenso erschöpfend zum Gegenstande seiner Ausführungen macht, wie das materielle. Besondere I­nteresse mußte Lányi seinem Werke dadurch­ zu verleihen, daß er im Anhange auch vier solche Fragen mit seiner gewohnten Gründlichkeit behandelt, bezüglich welcher bisher unsere Literatur nur über wenige Kommentare verfügt. 63 sind dies die Fragen des Familienfideikommisses, des Eigen­­thums an Bergmerken, an Wäffern und der Befigregulirung. Wer die bisherige, nit genug anerkennenswerthe und außerordentlich erfolgreiche Thätigkeit Lanye's auf dem Gebiete der Kodiftration und der Literatur mit Aufmerk­amk­eit verfolgt­ hat, der wird gewiß mit ‚Freude bemerken, daß all jene Eigenschaften des Autors, welchen er es zu verdanken hat, daß ihm so wichtige Agenden mit voller Beruhigung übertragen wurden, auch in diesem Werke zu Tage treten. Denn dieses zeigt wieder, daß Lányi seinen Stoff vollkommen beherrscht und auch in dessen geringste Details fs mit frupulöser Gemissen­­haftigkeit, mit tiefem Verständniß eingelebt hat. Sowohl die einschlägige Beweggebung, die in- und ausländische Literatur, wie auch die Recht­­sprechung verfolgt er mit reger Aufmerksamkeit und so weiß er alle seine Behauptungen und Theorien mit geieglichen­­ Bestimmungen und Dezisionen zu begründen. Das Buch Ványvs reproduziert in vollem Maße das heute geltende Recht, und wird daher [don jest ein nüß­­liches, ja man faun sagen ein unentbehrliches Handbuch Dieser Disziplin für alle praktischen Juristen bilden. Richter, wie Novofaten werden sich dessen mit großem Vortheile auch dort bedienen können, wo es sich um die vermwidertesten Fragen des Eigenthumsrechtes handelt. Außerdem sind in demselben überall auch die Wege der weiteren Entwickung der Eigenthumsrechtstheorie angebahnt, es ist daher dieses Werk auch für die Fortlegung der erwähnten modifikato­­rischen Arbeit von großem Werth, und wird deshalb auch nach der Schaffung eines allgemeinen bürgerlichen Geiegbuches als ein höchst wichtiges Literarisches Produkt zu gelten haben. Modern kongha. (Moderne Küche.) Ein sehr appetitlich ausgestattetes Buch trägt diesen vielverheißenden Titel. Sein Autor, Mathias Kov­ncsics, it keineswegs ein Theoretiker; er hat als chef de cuisine des Bartclubs Mahlzeiten gedichtet, welche das Entzüden der verwöhnten Gäfte dieses vornehmen Klubs, bildeten. Das neue Koch-Lek­ton bildet das Kompendium der überreichen Er­­fahrungen, die Kovácsics in Pariser und Londoner Restam­ants ersten Ranges sammelte. Das Werk enthält nicht weniger als 484 Kochrezepte, jedes einzelte, dazu geeignet, den anspruchsvollsten Gaumen zu befriedigen. Wie auf allen Gebieten der Kunst und der Wissenschaft, sind auch auf dem Felde der Kochkunst gerade in den legten Jahren riesige Fortschritte, sensationelle Neuerungen und Er­­findungen zu verzeichnen, die exil jest durch Kovácsics in die Literatur eingeführt wurden. Eine hessere Xeftüre, insbesondere für Damen, läßt sich nicht leicht denken. Das werthvolle Werk ist im Verlage der Budapester Bib­er-V­erlagsfirma Singer u. Wolfner erschienen und tostet im Prachtbande 5 Kronen. : Raul Heyse, PRovellen, Wohlfeile Ausgabe. 60 Liefe­­rungen ű 40 Pfennig. Alle 14 Tage eine Lieferung. Verlag 3. ©. Cotta’schen Buchhandlung Nachfolger in Stuttgart­­ und Berlin. Von der neuen unwohlfeilen Ausgabe Paul Henfes Novellen, die im Cotta fen Berlage erscheint, liegen uns fest sieben Lieferungen vor. Sie enthalten den ersten Band und den Anfang des zweiten Bandes der „ialienischen Novellen“. Die berühmte Novelle (’Arrabbiata eröffnet den Reigen; obgleich vor mehr als fünfzig Jahren geschrieben, wirkt das graziöse Werk auch heute noch mit voller Sti­che- Nicht minder-fesseln die übrigen Novellen Um Tiberufer,­­Barbarossa, Andrea Delfin, Die Einsamen, Die Witwe von Bila, Annina, Beatrice, Nerina), jede ein kleines Meisterwerk, reizvoll in der Erfindung, edel in der Sprache. »· MAX­ von Poletcz:Grntezeit.Gedichte.Mit einer Um­­schlagzeichnung und Bignette für das Titelblatt von Hans v. Bolt­­mann-Barlérube. Verlag von 8. Fontane u. Komp. in Berlin. — Preis ME 2.—. Aus dem literarischen Nachlasse des so früh dahin­­geschiedenen Dichters erscheint als erste Veröffentlichung eine Samm­­lung seiner sorgsam auserlesenen Gedichte. Tiefe Innerlichkeit der Empfindung, hoher Gedankenflug, formvollendete Bestattungskraft sind die Vorzüge dieser prächtigen Gabe. Dem Buch i­st eine vornehme Ausstattung gegeben. Die beiden Zeichnungen Hans v. Vollmann’s sind von wunderbarer Einfachheit, und Groß aller Schlichtheit von hervorragender dekorativer Wirkung. 8 * Die Union Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart sendet uns die neuesten Bände von W. Heimburg, Großpeater, Stammbuch und Anderes, Novellen, Alte Liebe und Anderes. Erzählungen. Jeder Band geheftet ME. 3.—. MW. Heimburg hat sic­h durch ihre aus einem tiefen Gemüth geschöpften Erzählungen längst bekannte gemacht. Die obigen Buchausgaben wel­­den gleich ihren Vorgängern Aufnahme finden als Erscheinungen, welche über die Tagesliteratur hinausragen, ihre feier fesseln und dur ungetrübte Reinheit über das Alltägliche erheben. .,Liebe und Leben.­«Eine Sammlung deutscher Lyrik, ausgewählt von Friedrich v. Bodenstedt. Jacobi út. Becher, Reipzig. 7.—11. Auflage. Dieses mit 16 Chromolithographien und 70 Sexrnillustrationen, geschmücte Brachtwerk hat in der vorliegenden Auflage einen noch höheren literarischen Werth erhalten dadurch, da­ss Carmen Sylva, Rudolf v. Gottshhall, Frida Schanz, Adelheid Stier, Johannes Trojan bereit gefunden haben, dem Buche eine Anzahl bisher ungedruckter Gedichte mitzugeben. Durch diese Originalbeiträge bekannter Dichter und Dichterinen erhebt sich „Liebe und eben“ weit über die große Zahl einfü­tender Anthologien. . Die neue Auflage hat auch ein wesentlich vornehmeres äußeres Gewand erhalten hinsichtlich Rapier, Druck und Einband. Der Ladenpreis des Werkes ist 16 Marl. * Der rührige Verlag von Bard, Marquardt a. Komp in Berlin gibt soeben unter der Leitung von Georg Brandes eine neue Sammlung unter dem Titel „Die Literatur“ heraus. Von den bisher erschienenen Bänden, die Finstlerisch ausgestattet und mit reichem Llustratione und Schriftprobenmaterial ausgestattet sind, liegt uns von Hans Dottmald „Maritim Gorfi“ vor. Die auf genauester und persönlicher Sach­emuthiß beruhende Arbeit Ditwald’S, der unabhängig von Gork­ aus üb­e­r d­em Milieu­ seine Werse geschrieben hat, wird jeden Verehrer des modernen Ruffen interessiren. Von Hugo v. Hofmannsthal bringt die Sammlung einen Band: „Unterhaltungen über literarische Gegenstände“. Die Studie besteht aus zwei Dia­­logen. In dem ersten Dialog werden die Grundelemente dargelegt, aus deren Zusammenspiel in der Seele des Dichters ein Gedicht hervorwächst. Hofmannsthal ist Bieber gleichzeitig tief mühlender nalgtifer und intuitiver­­ Boot. Seine Auseinanderlegungen­­ ge­­winnen jedoch einen besonderen Netz dach, daß er eigentlich blos sein eigenes Schaffen interpretirt und charakterisirt. 63 ist eine Kon­­fession, die zwar auch objektive künstlerische Wahrheiten in sich birgt, deren hauptsächlicher Werth aber gerade in ihrem spezifischen Sub­­jektivismus liegt. Der zweite Dialog über­­ Charaktere im Roman und Drama ist ein vom Dichter fingirtes Gespräch zwischen Balzac und Hammer-Purgstall in einem Döblinger Garten im Jahre 1842. Auch dieser Auftak­­t reich an tiefen Aperçus. Dabei tritt Der dich­­terische Charakter Balzac’s glänzend bevor. — Jeder Band ist zum Preise von Mark 1.50, Fartonivt oder in echt Pergament zu k 3 doch jede Buchhandlung, zu beziehen. I­m gleichen P­erlage und zum gleichen Preise erschien in der Sammlung „Die K­unst“, ein lesenswerthes Buch von Oskar Bie: „Die Wand und ihre künstlerische Behandlung“, das jedem K­unftfreunde waren empfohlen werden kann. * Ber ©. Fisher in Berlin ist ein neuer Essayband von Ellen Rey „Meber Liebe und Ehe“ erschienen. In diesem neuen Essaybande lest Ellen Rey ihren Kampf für­­ die Zukunft der Dentsch­­heit fort.­hre Ideale gründen sich auf die Erkenntniß des mensch­­lichen MWesens, da immer dasselbe it und sich doch stets erneut. (Preis 4 Mark.) Ä­­­­laffiter der Kunst in Gesanmtausgaben. 3. Band. Tizian. Des Meisters Gemälde in 230 Abbildungen. Mit einer biographischen Einleitung von Dr. Oslar Fischel, Geb. ME. G.— (Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt.) Die beiden ersten Bände dieses neuen Unternehmens haben bei der Kritik und beim Publikum eine so freundliche, ja begeisterte Aufnahme gefunden, die sie wohl nur wenigen Tunfthistorischen Bırblisationen der legten Jahr­­zehnte zutheil geworden it. ‚Meberall ist das Prinzip bdieser eigen­­vet­ták Klassiterausgaben, die großen Künstler in ihrem Gesammt­­wert vorzuführen und sie selbst direkt zur Anschauung des Kunst­­freundes sprechen zu lassen, als zichtig und fruchtbringend anerkannt worden, und mit Freuden wurde er besonders begrüßt, daß der Preis für die einzelnen Bände niedrig genug angejeßt, wurde, um die Anschaffung Siedem zu ermöglichen, der überhaupt den Posten „Bücher-Erwerbung” in seinem Haushaltsbudget führen kann. Den beiden ersten Bänden, Raffael und­­ Rembrandt, ist nm fochen der dritte gefolgt, der uns Tizians Schöpfungen­­ in 230 Abbildungen vorführt. In‘ trefflichen Reproduktionen wiedergegeben, steht hier die Arbeit eines S Künstlerlebens, das­ fast ein volles Jahrhundert umfaßte, al eine gewaltige, imposante Einheit vor ung ; neben meltbekannten M­eister­­werfen von unversieglicher Popularität Vieles, was dem größeren Publikum bisher verborgen blieb — das großartig konzipirte Bild eines auferstandenen Christus erscheint hier überhaupt zum­ ersten Male in Abbildung — und was doch nicht minder Verminderung verdient und finden wird. Wenden wir den Blick von den einzelnen Werten aufs Ganze, so spiegelt sich darin der außerordentlich inter­­essante, phasenreiche Entwicklungsgang Tizian’scher Kunst in mahh­­aft fesselnder Anschaulichkeit wider: von den­ugendwerken, die der Art der Bellini und Giorgione so nahe stehen, wie Kinder dem Vater und Bruder dem Bruder, bis zu der einsamen Eigenart der legten, großartigsten Alterswerte, die ihrerseits für die Malerei des Barock entscheidend wurden. Oskar Fischel’s vortreffliche biogra­­phische Einleitung schildert Leben und Wirken des Meisters mit fort­reißender Wärme. Die ästhetischen Urtheile immer aus der Analyse der einzelnen Bilder selbst entwickelnd, so daß sie Manchem als eine „Anleitung zum Genuß von Kunstwerten“ wird dienen­ können. Sehr willkommen sind auch die Snapp Bee Anmerkungen fach­­lichen und kunstkritischen Inhalts. So schließt sie der Tizianband seinen Vorgängern würdig an und läßt für die weitere Fortlegung, des großangelegten Unternehmens das Beste erhoffen ! * Die Kultur der Renaissance,­ Gesittung, Fo­hung Dichtung von Dr. Robert 3. Arnold, Priv.-Doz. an der TE. E. Universität Wien. Preis 80 Pfg. Leipzig, 6. 3. Löfdhen’sche Verlagshandlung. Die Tendenzen der die neuzeitliche Kultur Europas einleitenden und begründenden Renaissance in ihrer Eigen­­art darzustellen, auf ihre Wurzeln zurüczuführen, an den gesellschaftl­ihen Zuständen, den wissenschaftlichen Fortschritten, den poetischen Erzengriffen jener großen Zeit nachzuwessen, dann­ in engem Rah­­men ein möglichst getreues und reiches Bild der gesanmten geistigen­­ Bewegu­ng zu geben, ist der Zweck dieses Bündchens. Das I. Kapitel (Humanismus) scheidet scholastische und modernere Auffassung der Antike, bespricht die verschiedenen Phasen des Humanismus und er­­läutert dessen Verhältniß zur Renaissance, die sich an eine Durch­­dringung antiker und mittelalterlich-christlich-nationaler deen darstellt. Von der Rükschau in die Antike wendet sie der Renaissancemensch zur Umschau in Natur und Gesellsshaft, das Zeitalter der Erfin­­dungen, der Entdeckungsreifen, der vertieften Naturerkenntniß (II. Ka­­pitel) beschreitet auch in Geschichtsschreibung, Rechts- und Staatslehre, Philosophie (II. Kapitel) völlig neue Wege, Befreiung von aller herkömmlichen Autorität, Betonung der individuellen Eigenart, Mid­nichtelofigteit, wo es Durchfegung des eigenen chs gilt, kennzeichnen die augenfälligsten Vertreter der Hochrenaissance. Alle Licht- und Schattenseiten eines gesteigerten Individualismus werden sichtbar ; neben dem Streben nach universellem Wissen und Können, der Ag­tung vor dem Talent, dem Entstehen eines gebildeten Publitums, Der Verfeinerung der Sitten wird seichte Biermisferei, maßloser Dünkel, Mißbrauch der Feder, raffinirte Genußsucht, Grausamkeit, Berfidie beobachtet und geschildert (IV. Kapitel „Individuum und Gesellschaft”). Die Boefte, zunächst flavisch von der Antike abhängig, gewinnt nur langsam und in verschiedenen Ländern verschieden früh Freiheit und Eigenart. An Italien (V. Kapitel) tritt die „neulateinische“ Dichtung der Humanisten und gleichzeitig die nationalsprachliche, in Ariost’s Cpos gipfelnde „Renaissancepoesie” auf den Plan. Die Literatur der übrigen europäischen Länder zeigt entweder eine eigenteü­mliche Mis­chung antiker mit italienischen und nattosen Elementen (England, Spanien, Frankreich) oder bleibt im neulateinischen Humanismus stehen, während der nationalsprachlichen Dichtung­ aus der Antike zunächst ur­stofflicher Gehinn erwächst (Deutschland). Wie die in der Reformation erstarkten religiösen Interessen den Fihnen Imdivi­­dualism­us der Renaissance zu Ende des XVI. Jahrhunderts vor­läufig auf allen Linien zurückrängen, wird an der Faustlage an­schaulich gemacht (VI. Kapitel). „ Musketiere einer ostdeutschen Garnison.“ Preis Mark 2.—. Verlag von Cäsar Schmidt in Zürich. Dieses Buch it verfaßt von einem Soldaten des oben genannten Regiments, der die Qualen und die Mißhandlungen von Seiten seiner Vorgejegten (vor Allem von einigen Unteroffizieren) nicht mehr aushalten konnte und nicht mehr angehen wollte, mit welcher Grausamleit seine Kame­­raden behandelt wurden und deshalb nach der Schweiz flüchtete. 7 Meile um Die Erde, unter Mitwirkung zahlreicher namhafter Künstler, herausgegeben vom Hauptmann a. D. Karl Tanera und Ban Gisbert (Wien ,Berlach von Leopold Weiß, I. Lothringergasse) Das Zeitalter des Bertelers mit seiner stetigen Vervollkommmung der Transportmittel zu Wasser und zu Lande Hat den Blick von Millionen aus der Enge der Heimat­ ins Weite gerichtet, auf ferne Länder, zu fremden Völkern. Kein Wunder, daß unter so veränderten Umständen die Reisehrit ungeahnten Umfang genommen hat. Yahr für Jahr mehrt sich die Zahl der Globetrotter, der Weltwanderer, aber nicht jedem tt es gegönnt, Reifen zu unternehmen, bei welchen der Zauber Indiens und die Eigenart Afrikas u. s. w. auf den­ Menschen belehrend und erhebend wirkt. Wohl lebt diese Sehnsucht im Herzen von Hunderttausenden, und dieser Sehnsucht, die zugleich ein berech­­tigter Bildungseifer ist, kommt das vorliegende Werk entgegen, indem es, wenn auch nur im Geiste, zu einer w­ohlvorbereiteten „Reise um die Erde in Wort und Bild“ einladet. Dasselbe führt den feser in Hunderten von ausgewählten zum­ Theile ganz­­seitigen Abbildungen das Schönste und Fesselndste unter den Sehens­­unwürdigkeiten aller Länder vor Augen, mit besonderer Berücksichtigung der bedeutendsten Kunstwerte und des Charakteristischen aus dem Boltsleben. Der beschreibende und erzählende Theil des Wertes bietet dem Leser nicht Trodenes und rein Lehrhaftes, nicht bloße Büchermeisheit, sondern aus dem quellenden Born des Lebens Ge­schöpftes. So in Wort und Bild das Beste erstrebend, wird dieses Werk nach seiner Vollendung ein „Welt-Rädherer“ sein. Die Reise beginnt in Marseille und führt im Osten bis Tokio und Nikko in aufstrebenden Neiche der Japaner, im Westen bis nach dem fernen San Franzisco im Goldlande Kalifornien, im Norden bis zum nördlichen Polargebiete und im Süden bis zu Kapstadt und bis Buenos­ Aires. Die Kosten der Reife sind für Jedermann er-­schmingli), da das Wert bei 500 Seiten Tert und 400 Abbildungen = 368 kn zu dem minimalen Preise von nur je 60 Hellern zu ezsehen ist.­­­­ Die Kommission für die Einführung einer internationalen Hilfssprache in Paris, der bekanntlich viele gelehrte Gesellschaften, Akademien 26, der ganzen gebildeten Welt angehören, ließ Jochen einen Vortrag des Leipziger Professors Dr. W. Ostwald „Die Weltsprache” (Stuttgart, Franch’sche Verlagshandlung) druden, der für 10 Pfennig in jeder Buchhandlung zu haben ist. An diesen für die Weltsprachesache begeisterten Vortrag tritt Prof. Ostwald energisc­h für die Schaffung einer internationalen Hilfssprache ein. * Handbuch der Börsenwert­e 1904/5. (Finanzverlag Ge. m. b. 9, Berlin C., Neue Friedrichstrage 47. — Preis 10 Mark, elegant, gebunden.) Frühzeitig .iwie alljährlich erscheint auch diesmal wieder der neue und zwar der elfte Jahrgang dieses Nachschlage­­­wertes zur Information über alle an der Berliner Börse gehandelten Mert­papiere. In dem Werk ist diesmal insofern eine bemerkende '

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