Pester Lloyd - Abendblatt, März 1905 (Jahrgang 52, nr. 50-75)

1905-03-01 / 50. szám

« 1905.—Ytr.50. ] Al ENDBLATT DES PESTER LLOYD. (Einzelne Nummern in Budapest 6 Heller, in der Provinz S Heller in allen Berichteskloralen.) Die Krise, Budapest, 1. März. — Rad) mehrtägiger Stagnation ist heute in der Frage der Entwirrung der Krise doch endlich ein neues Moment eingetreten. Wie wir nämlich vernehmen, hat sich Minister-Präsident Graf Stefan Tipa heute Früh mit dem Exilzuge nach Bien begeben Ob diese Reife nun in Zusammenhang mit den Beischlüssen des gestrigen Meinisterrathes steht und der Erledigung Tausender Angelegenheiten gilt, oder ob der Minister-präsident auf direkten Wunsch des Herrschers in Audienz erscheint, um Sr. Minjestät Vorschläge in Betreff der Berufung neuer­ Bolitizer an Lösung der Krise‘ zu unterbreiten, läßt sich in­­­iesem Augenblicke noch nicht sagen. Die Wahrscheinlichkeit spricht allerdings für Die legtere Deutung­­ der Wiener Heife des Kabinetschefs. Die Mission des Grafen Julius Andrasiy­ scheint in der That gänzlich gescheitert zu sein. Unter solchen Um­­ständen erscheint es begreiflich, wenn die Krone den Mi­nister- Präsidenten, "der auf den Grafen Julius Andran­y zur Entwirrung der Krise vorgeschlagen hat, fest, da­ss Die Bemühungen desselben als vergeblich ermieten haben, aber­­mals auffordern würde, andere Staatsmänner in Vorschlag zu bringen, welche die Lösung der Krise­ vielleicht auf einer anderen Basis versuchen sollen als Graf Andrässy dies gethan. Eine weitere Erklärung für die Reise des Grafen fika nach Wien vermag man auch in­ dem Um­­stande zu finden, daß die Kabinetskrise bis zum 8. Deätz schwerlich­ gelöst sein, daß an diesem „Tage aber das Abgeordnetenhaus doch zusammentreten wird, in welchen alle die fralirte Opposition sich es sch­werlich nehmen lassen dürfte, die Umstände zur Sprache zu bringen, welche ihrer Ansicht nach die Entwirrung verzögern. ‚Als eine dieser Ursachen betrachtet sie, daß das Kabinet Tiha noch immer in Amt und Würden ist und da Graf Tipa und seine Kollegen nicht. Jehnlicher wünschen, als d­ieser Bürde enthoben zu werden, dürfte wohl auch dieser Umstand den Kabinett- Chef bewogen haben, um eine Audienz anzufachen. Prositives läßt sich derzeit über all Diese Dinge natürlich nicht sagen, doc darf man annehmen, daß das „Interese, mit welchem man dem Resultate der heutigen Reife des Minister-Präsi­­denten in politischen Kreisen entgegensieht, in Bälde be­­friedigt werden wird. Graf Zita in Wien. Das»Ung.Tel.-Korr.-Bureau««meldet aus Wien: Minister-Präsident Graf Tifia, der Heute in Wien ein­­getroffen it, wird um 3 Uhr Nachmittags von St. Ma­­jestät in Audienz empfangen werden. Die Ursachen der Krise. Graf Albert Apponyi erörtert heute in einem Artikel des „Budapesti Hirlap" die Ursachen der Krise- Das Mesultat der Wahlen, führt Dieser Artikel aus, fordert, daß die Zoalirte Opposition, welcher die Nation die Majorität gegeben hat, im Vereine mit den Difsidenten zur Geltung Tommie, und .die von der Nation desavouirte liberale Partei von der Regierungsmacht ausgeschlossen werde. Jeder Versuch zur Umgebung der in den Wahlen siegreichen oppositionellen Koalition und zur Einbeziehung der bei den Wahlen durchgefallenen liberalen Partei in die Kabinets­­bildung wäre, ein Schlag ins Gesicht der Verfassungsmäßigkeit und, da die Liberale Partel selbst die Wahlen provozirt hat, zugleich Die größte politische Frivolität. Auf Grund der Forderungen der kon­­situtionellen Prinzipien und des politischen Anstandes kann man aus­­ der­ liberalen Partei und­ aus einzelnen Z­eilen der­­ oppo­­sitionellen Koalition seine­­ neue regierungsfähige Majorität bilden (wenn auch bei irgendeinem Mitgliede der Koalition eine solche Neigung vorhanden wäre, wie es nicht Der Fall ist, da das Müderat dieser neuen Majorität die von der Nation verurtheilte Partei bilden würde. Aber man man auch mit einer ganz aus der liberalen Partei gebildeten Regierung seinen Ber­uch machen, mit dem Hintergedanken, daß diese Regierung, wenn die von der foalirten Opposition gebildete Majorität sie niederstimmen würde, neue Wahlen anordnen würde. Dies wäre ein Mißbrauch mit dem ne tee des Königs, welches nicht dem Bewede dienen kann, die Nation in der nämlichen Lage durch wiederholte Wahlen zu Tode zu beten, blos deshalb, weil die erste Antwort der Nation auf die an sie gerichtete Trage vielleicht mißliebig ist. Dieses Recht kann nicht dem Umwede dienen, die Nation insolange zu heben, bis sie eventuell ermattet und sich der Gewalt oder der Korruption ergibt und nach dem Machtgebote antwortet. Dieses Auflösungsrecht kann nur dazu dienen, der Nation in neuen, unvorhergesehenen Situationen die Möglichkeit zu bieten, unter allen Bedingungen der Freiheit sich zu äußern.­­ Eine andere verfassungsmäßige Konsequenz der Wahlen,eine andere Lösung der durch d1e·Wahle 11 geschaffenen­ Lage,kann­ es nicht geben,­als daß die oppositionelle Koalition welche Liquim­lität erhalten hat,zur Regierung gelange.Die­s­ bedeutet aber nicht blos",ja es bedeutet nicht einm­al in erster Linie«,»daß die leiten­den Männer der Koalition in der­­­egierung individuell zur Geltung kommen , sondern es bedeutet hauptsächlich, daß die durch die Koalition repräsentirte Politis angenommen werde. Die leitenden Männer der Koalition handeln sowohl nach den Prinzipien der Verfassungs­­mäßigkeit, wie auch den Anforderungen der politischen Anständigkeit entsprechend, indem sie nicht das Zurgeltungkommen ihrer eigenen Person, sondern der Volstit der sieghaften Koalition fordern. Dies muß erfüllt werden, mean unsere Verfasung nicht eine bloße Form und Fiktion, sondern Wesen und Wirklichkeit it. Die Annullirung und die Ahndung des am 18. November begangenen Attentats, die restitutio in integrum , der Necith- Kontinuität war das unmittelbare Ziel unserer Koalition , das it also der erste Bunt­t des Koalitionsprogramms. An engem Zu­­sammenhange biemit steht die Reform des Wahlgefeges, bezüglich dessen der radikale Standpunkt der­­ Unabhängigkeits-partei mit der Neuen Partei im­nteresse eines sicheren, großen, thatsächlichen Fortschritts mit den von den übrigen foalirten und jedoch die Nothwendigkeit eines Eingreifens, mit starrer Hand die Mederzeugung unter Alb­r it. Aber auch Die wirtsschaftliche Selbstständigkeit und die nationalen Forderungen bezüglich des ungarischen Heeres müssen zur Geltung gelangen, weil zwei Parteien der oppositionellen Koalition, die zusammen über 180 Mandate verfügende Unabhängigkeits-partei und die Neue Partei, diese Forderungen als Kardinalpunkte ihrer politischen Aktion proklamiert haben und das Gleiche auch zahlreiche Mitglieder der Volkspartei, der Parteilosen und die Demokraten bhaten, so daß die Zahl der oppositionellen Abgeordneten, die nach dieser zweifachen Richtung positive Verpflichtungen übernommen haben, zweihundert beträgt. Was aber vier Fünftel der Koalition bieten, das wird als unvermeidliches Postulat der parlamentarischen Situation von der ganzen Koalition unterstüßt, und zwar unterstügt aus dem runde, weil jeder einzelne Sieg des Koalitionsfeldzuges, beinahe jedes ein­­zelne oppositionelle Mandat beeinflußt war von der G­esamm­theit der Motive: Begeisterung für die nationalen Forderungen und Ber­urtheilung „des 18. Novem­ber, so daß es in Wahrheit schwer wäre, diese konstitutiven Elemente von irgend­einem dieser Mandate loszulösen. Wohl ist es wahr, daß das Programm der Unabhängigkeits-Bartet das selbstständige ungarische Heer ,­ und diese Bartet wird dieses Programm auch nie fallen lassen. Hieraus folgt aber nicht, daß diese Partei die auf der. 67er Basis erreichbaren militärischen Cr­imgen­­schaften — weil diese sie nicht tangiren — gleichgiltig befreite laffe zu seiner Zeit, wo sie seine absolute Mehrheit’ befist, daher die volle Durchführung ihres Programms nicht fordern kann, ihre aktive Mitwirkung, aber durch das Verdik­ dennoch zur peremptorischen Rothwendigkeit gemacht wird. Die Wartet kann sich nicht auf­­ diesen Gleichgiltigkeits-Standpunkt stellen, erstens weil sie mit ihrer in den letten Jahren entfalteten T kräftigen, ja gemaltthätigen Ak­ion gar zu sehr gezeigt hat, daß sie auf Diese Grrungenschaften Gericht legt, zweitens und, hauptsächlich aber aus dem Grunde, weil die Durchführung ihres eigenen Programms, nämlich des ungarischen Heeres, ohne ein solches Zwischenstadion so sehr undenkbar ist, daß die Unabhängigkeits-Partei die Sache auch dann hier anfaffen müßte, wenn sie im der absoluten Majorität műre und auf der Basis ihres eigenen Programms von dem König mit der Kabinetsbildung betraut würde. Die Unabhängigkeits- Baxter ist daher verpflichtet, diesen unvermeidlichen Uebergang herzustellen in einer Zeit, wo die Gestaltung der parlamentarischen Ver­­hältnisse ihre Mitwirkung an dem Werke positiven Schaffens unent­­behrlich machen und die Stipulirung der Bedingungen in ihre Hand legen. Die Partei kann sich dieser Verpflichtung unter dem Vorwand irgendwelcher schlecht interpretirter Orthodoxie absolut nicht entziehen. ibrigen Parteien betonten vorsichtigen Standpunkten schließlich ein Kompromiß eingehen kann Budapest, 1. März. — Kürzlich ging doch die Blätter die Nachricht, die britische Regierung habe sich vom Mürz­steger­programm losgesagt und wolle mit einem eigenen Reformprogramm für Mazedonien hervor­­treten, welches die Einlegung einer europäischen Kommission zur Verwaltung Ma­zedoniens umd eines von den Mächten zu ernennenden General-Gouverneurs vorsieht. Dieser Plan entspräche ungefähr einer von den sogenannten Balkane somite in London in einer Konferenz vom 14. Feber auf Antrag des Parlamentsmitgliedes Mr. Bryce gefahten Entschliegung, welche nach den üblichen Lebensarten über die Erfolglosigkeit der österreichische ungarische russischen Aktion und über das Fehlschlagen des Mürzsteger Programms als einzig befriedigende Lösung die Ernennung eines vom Sultan unabhängigen, Den Mächten allein verantwortlichen Gouverneurs für Mazedonien und obendrein auc noch Für das Vilajet von Adrianopel fordert. Daß die britische Regierung auf folch­radikale Anregungen nicht einzugehen und dem Mürzsteger Programm den Rüden zu kehren nicht gemillt sei, das hat sie im Verlaufe der gegenwärtigen Adreßdebatte im Oberhause wie im Unterhause wiederholt bekundet, am nachdrückichsten in der Sigung vom 27. Weber, in welcher einer der eifrigsten Anwälte des Balkanlomites,­­ Deputirter Stevenson, Die ganze mazedonische Sache aufrührte und die Redewendung ‚vom Scheitern des Mürstieger Programms des Defteren wiederholte... Da waren es nun die Vertreter der Negierung, die sich verpflichtet fühlten, dies Programm im Schuß zu nehmen und auf die mannigfachen „guten Er­gebnisse, die es bereits erzielt, insbesondere bezüglich der Neorgan­is­­ation der Gendarmerie, der Nepatriirung der Flüchtlinge 2c. mit eindringlichen Worten Hinzumeisen. Die britische Regierung bat sich wohl seinerzeit für den Fall, daß die gemeinsame Aktion Oesterreiche Ungarn und Neußlands ver­sagen sollte, das Recht vorbehalten, radifalere und weiter­­gehende Maßregeln zu empfehlen, allein’ sie muß zugeben, dag Dieser Fall noch nit gegeben, da das Mürzsteger Programm erst ein Jahr in Wirksamkeit und da in der Sache doch ein gewisses Mah von Geduld erforderlich it, zumal es sich um eingemwurzelte. Mebel handelt, deren Quelle nicht allein in der türkischen Nigwirthschaft Tiege. Das Mierwidtigk­e­it das Belenntiig der Britischen Regierung, daß sie auch weiterhin an der Seite Oesterreich- Ungarns und NRußlands bleiben solle, daß sie an seinerlei irfolirte Aktion denke und nach wie vor auf das harmonische Zusammenmieten aller euro­­päischen Mächte den­­ größten Weich lege. Dies Bekenntniß ft auch den Mund Dreier, für die Führung der auswärtigen P­olitik maßgebendster britischer Staatsm­änner bekräftigt worden... Lord Lansdombie, der Minister des Auswärtigen, erklärte im Oberhause am 14. ober, er erachte es für befriedigend, zu­mal daß ge­gen­wärtig unter den Mächten abssolute Heberein­timmung zu Gunsten weitergehender und stärkerer Re­­formen und insbesondere von Reformen finanziellen Charak­­ters bestehe. Earl Percy, der Unterstaatssekretär des Aenkern, erklärte am 27. im Unterhause, die englische Regie­­rung sei willig und eifrig bestrebt, übereinstimmend mit Oesterreich-Ungarn und Ausland die Anstrengungen der Setz­teren zu unterstügen, und sie sei nicht gemisst, eine isolirte Politik zu befolgen. Lord Balfour, der P­remierminister, erklärte gleichfalls im Unterhause am 27. Weber, gegen den Willen Oesterreich-Ungarns und Auslands würde England nichts ausrichten und er würde mit einer solchen Politik niemals einverstanden sein. Nun, durch dreier Zeugen Mund wird ja al­wärts die Wahrheit Fund. Der russisch-japanische Krieg. Ein Sieg der Japaner. Rondon, 28. Feber. Der Korrespondent des „Nenter- Barreaus” im Hauptquartier des Generals Kuro FEi meldet unter dem 26. d.: Die Japaner errangen gestern einen bemerkenswerthen Sieg über General Rennenkampf, der besonders wegen des gewonnenen strategischen Vortheils von Wichtigkeit ist. Der Kampf fand in der gebirgigen Gegend 30—40 Meilen östlich von Jentai statt. Die Infanterie des General RuroFi entfaltete bemerkens­­werthe Eigenschaften und zeigte im Kampfe auf gebirgigem Terrain ihre Ueberlegenheit über die russische Kavallerie. Die Stellungen des japa­­nischen rechten Flügels für den Winter befinden sich bei Pentjiho und dehnen sich im Süden den Schaho und im Westen den Tai­fiho entlang aus. Bei der gestrigen Bewegung machte die japanische Ab­­theilung, welche von Pentjiho vorgeschoben worden war, eine Schwenkung von Nordosten und trieb die Naffen vor sich her. Dann hielt sie starre Linien bejegt, eilte nach Süidseiten und Nordosten, der drohte den ruffischen linken Flügel und nahm Stellungen im Osten des Tau­fiho ein. General Nennenkampf befehligte 11­ 2 Divisionen Kar­­allerie, eine Division Iinfanterie und eine Abtheilung Scharfschüßen. Das Haupttreffen fand nordöstlich von Tsin-Chen-Ticheng statt, wo die Rufen hartnädig ihre verschängten Stellungen vertheidigten. General Stöffel über den Fall von Bort Arthur. Mosfan, 28. Feber. General Stöffel und Ce­mahlin wohnten im Zichubow-Kloster einer Seelen­­messe für den­ verstorbenen Großfürsten Seraius bei. Auch Großfürstin Elisabeth war zugegen. Eine große Menschenmenge umlagerte den gangen Tag das Hotel, in welchem Stöffel abgestiegen "war. Einer Delegation der Stadt Mostan mit dem­ Bürgermeister an der Sprge, welche dem General Brod und Salz darbrachte, erklärte dieser nach einer Ansprache des Bürgermeisters . Er war nicht unsere Schuld, daß Bert Arthur fallen mußte. Wir leisteten so lange als möglich. Widerstand. Schon seit Oktober hatten uns die Japaner in ihrer Gewalt. Nachdem sie alle wichtigen Forts auf einer Strecke von vier­ Kilometern genommen hatten, konnten sie jeden Augendlich in Port Arthur eindringen. Mit schmerzerfülltem Herzen sah ich mich gezwungen, Port Arthur zu übergeben, weil ich e3 fur meine Pflicht hielt, ein sonst­es ausbleibliches­­ Blutbad­­ zu vermeiden. Die Spaner eroberten Port Arthur nicht ohne große Bevluste, wie General Mogi selbst zugestanden hat. Bei uns entfielen­­ auf 680 Offiziere 317 Todte. Alle waren verwundet, mehrere bis achtm­al. Von 17.000 Dan waren uns nur 4000 Mann einschließlich der­­ Ver­­wundeten geblieben. Von der Flotte hatten wir Feine Hilfe zu er­­warten. Sie war durch das feindliche Feuer vernichtet worden. Die legte Depesche, welche wir von General Kuropattin am 30. Oktober erhielten, hatte­ versprochen, uns Hilfe zu bringen. Chinesische Kunnd- Schafter kündigten uns das Herannahen der Rufen an. Aber die Japaner zerstörten unsere Illusionen durch die Nachricht, daß die lotte Nord­djei­wensty’3 no) bei Madagaskar lege und daß die Truppen sich bei Mufden befinden, wo sie noch fest sind. So konnten mir, und bei dem Mangel an Munition und Lebensmitteln nicht länger halten. General Stöffel it Abends nach Petersburg abgereist. Die Greignisse in Rukland. Die Reformbeiwegung. Moskau, 23. meber. Der Stadtrath beschloß, sich wegen der administrativen Aufhebung des Beschlusses der Stadtverwaltung vom­­ 12. November, in welchem eine Staatsreform gefordert wurde, an den Senat zu wenden. Neue Kundgebungen Gapon’s. Paris, 1. März (Orig.-Telegr.) Das hiesige Organ der russischen Revolutionäre, die „Zribime Ruffe“, veröffentlicht zwei neue Kundgebungen Gapows, ferner einen terroristischen Appell an das rujstische Violetariat. Diese beiden Schriftstüge, in denen unter Anderem namentlich auch der Czar auf das heftigste angegriffen und persönlich verantwortlich gemacht wird, werden massenhaft unter Die Arbeiter und die Strafenden in Rußland vertheilt. “ Dem Protest an den Ezar erklärt Gapon: Boll naiven Vertrauens auf Dich, als Vater Deines Volkes, schritt ich, von den Kindern Deines Volkes begleitet, friedlich zu Dir. Das unschuldige Blut der Arbeiter, ihrer Frauen, ihrer Kinder trennt von nun an für immer Dich und Dein Bolt. Du wirft die Volle»­bewegung durch Deine halben Maßregeln, ja auch Durch Die Zulage der Einberufung der Stände nicht mehr eindämmen können. Bomben und Dynamit, der kollektive und Der indi­­viduelle Schrecen und P­olizaufstand erwarten Dich und Dein Seschlecht und alle Mörder des seiner Nechte beraubten Volkes.­ch­lage es und so wird es sein. Blutströme, wie nirgends mehr, werden viel vergosfen werden. Begreife das und erscheine vor den Tribunal des russischen Volkes. Habe Mitleid mit Deinen Kindern und mit den Ländern dieses Reiches, Du, der Du den anderen Völkern Frieden angeboten hast. Der Generalstrife. Kostow­ant­ion, 28. Feber. Die Einwohnerschaft der Stadt it stark beunruhigt durch Gerüchte, daß Unruhen bevorstehen, weil unter den Hafenarbeitern und anderen Arbeitern Proklamationen mit der Aufforderung zum Blündern vertheilt werden. Gzarigyn, 28. Teber. Die Lüttenarbeiter der Ural-Wolga-Gesellschaft sind in den A­u­s­st­a­n­d getreten. Ennesneniakeiter. (Verleihung.) Durch allerhöchste Entschließung wurde ver­­liehen, dem Direktor der Ersten­ Ungarischen Allgemeinen Ber­­eicherungsgesellschaft Ludwig Ieney, als Anerkennung für seine Verdienste auf dem Gebiete der P­ollsmirthigaft, der Titel eines Königs, ung. Hofraides, tarfrei; — dem Generaldirektor der Ungarischen Handels-A.-©. Alerius B­á [ von Malomöeg, als Anerkennung für seine Verdienste auf dem Gebiete der Bollswirthschaft, der Titel eines Tönigs, ung. Hofvatheg, tarfrei, dem Grundbesiger Michael Steiner in G­oyalla und seinen gejeglichen Nachkommen, als Anerkennung für seine Verdienste auf dem Gebiete der öffentlichen Angelegenheiten und der öffentlichen Wohlthätigkeit, der ungarische Adel mit dem Prädikate „peterházi“, tatfrei. Bestätigung. Durch allerhöchste Entschließung wurden als Generalräthe der Oesterreichisch-Ungarischen Bank bestätigt: Alois Heinrich von Dmorovicza, Friedrich Such, Otto Wolfrum und Max Ritter v. Gutmann. ... t Ernennungen.) Der Unterrichtsminister ernannte­ den diplomirten Lehrer Andreas Tamassa zum ordentlichen Lehrer in Makosjanos , die diplomirte Kinderbewahrerin Anna Mezei zur Staatlichen Rinderbemahrerin in Tötpröna. — Der Justizminister ernannte den Nagykilindaer Gerichts-Vizenotar Dr. Karl Ger­­gtes zum Gerichtsnotär in Temeswár. — Der Minister-Präsident ernannte Karl Wagner zum Kanzlei-Hilfsoffizial bei dem Gouver­­nement in diume.­­ .» (O«e­ffentlic«l)eDanksagung.)Der Unterrichts­­minister spricht öffentlich Dant und Anerkennung aus: der­ Direk­ton der Oesterreichisch-Ungarischen Staatseisenbahngesellschaft, welche für arme Schulkinder in Meficza Winterkleiver im MWert­e von 1100 k spendete; der Betriebsleitung und den Beamten der Staatsbahnen in Miskolcz, welche zur Unterftügung armer Schüler 1000 k ver­­mandte ; "der Direktion­ der Oesterreichisch-Ungarischen Staatseisenbahn­­gesellschaft, welche zur Unterftügung armer Schüler in Anina 400 k spendete. Militär-Erziehungshäuser) Das Eu. E. gemein­­same Kriegsministerium veröffentlicht eine Konkurs-Rundm­achung in Angelegenheit, der Aufnahme von Offiziersmassen in Militär- Erziehungsanstalten. Die Aufnahme erfolgte für das Schuljahr 1905/1906. Zur Bewegung gelangen etwa 415 Ganz- und Halbfrei­­pläne. Bewerbungsgesuche sind bis 15. Mai d. h. bei dem unga­­rischen Landesvertheidigungs-Ministerium einzureichen. · (Statutengen»eh»mt«g»ung—)Geardhmegt wurden die Statuten­ des landwirrschaftlichen Verksms des Veßprönter Konsitats,der­ Genossenschaft der Cserdteki Landwirthe,der Kalocsaer Jagdgesellschaft, des landwirthschaftlichen Perems des Borsoder Komutats,des eva­ngeli­schen Frauenvereins in Magyar­­genoss,des Krankem und Lerchenbestattungsvereins der Bergwerks­­arbeiter in­­ Szepesremete. Eder und Rechnungsrath Kunt Sarmaty. Abgeordneter Mar. Falk, stellte dem­ Bürgermeister die Mitglieder der Deputation vor, deren Redner, Dr. Stefan Koerfer, (Bersonalnagridt) Der Kapitän der ungarischen Leibgarde, FSL, Alois Prinz Esterházy, ist in Nervi an Luagen­­entzündung erfrankt. Hofrath( Ludwig v. Jeney) Das Amtsblatt veröffentlicht heute die bereit gemeldete Verleihung der Würde eines ungarischen Hofrathes an den Direktor der Ungarischen Allgemeinen Affeturanzgesellscchaft Ludwig v. Jeney. Die Auszeichnung gilt in­ diesem Falle einem Manne, der ein Menschenalter hindurch im stiller, geräuschloser, aber umso intensiverer Weise eine frucht­­bringende Thätigkeit auf dem Gebiete des ungarischen Affekuranz­­roesens entfaltet hat. Der neue Hofrath, der zu den ältesten Beamten der Ungarischen Affekuranzgesellschaft gehört, hat die Garriere bis zum leitenden Direktor von der Pite auf gemacht, und wenn er an einer ersten Stelle des vornehmsten Versicherungsinstituts des Landes steht, so dankt er dies ausschließlich seiner außergewöhnlichen Tüchtig­­keit und seiner unermüdlichen Thätigkeit, die geradezu mustergiftig genannt werden darf. Durch diese Auszeichnung wird ein unwirkliches Verdienst gewürdigt, die aufopfernde Arbeit auf dem bei uns noch immer nicht­­ genügend gepflegten affekuratorischen Gebiete. Den zahlreichen Freunden und Verehrern Seney’s, die ihm heute zu der wohlverdienten allerhöchsten Auszeichnung ihre Glühwünsche dar­­bringen, schließen auch mit uns von ganzem Herzen an. Amtsjubiläum. Der Landesinspektor des Geiden­­zuchth­esen( Magnatenhaus-Mitglied Paul Bezerédi feierte dieser Tage das A­ubildaum seiner fünfundzwanzigjährigen Amts­­thätigkeit. Aus diesem Anlasse wurden ihm von Seite der­ Beamten­­korps aller Seidenzucht-Anstalten des Landes herzliche Ovationen bereitet. Die­­ Beam­ten der Szegzarder Anstalt überraschten den geliebten Chef mit einer prächtigen Silberstatue, welche sie in Beglei­­tung eines warmen Begrüßungsschreibens dem Subilar­ übermittelten. Paul Bezerédi hat fe um die heimische Seidenproduktion unvergängliche Verdienste­ erworben. Al man im Jahre 1879 die Versuche, die Seidenzucht in Ungarn einzubürgern, wegen Erfolg­­losigkeit einstellen wollte, stellte­­ sich Bezeredi in selbstloser Weise, ohne dafür ein Honorar zu beanspruchen, an die Spiße des Seiden­­zuchtwesens, welchem er in kurzer Zeit zu ungeahntem Aufschwunge verhalf. Während die Coconsproduktion im Jahre 1879 bl­s 2507 Kilogramm betrug, wurden im Jahre 1904 bereits 1,633.452 Kilogr. produzirt. Der mit­­ der Geidenzucht verbundene Eriwerb stieg in dieser Zeit von 7400 k auf 4,509.945 k. Während der ganzen Amts­­thätigkeit Bezeredj'3 wurden 60.783.926 Kronen an Diejenigen au­­ gezahlt, die sich mit der Seidenzucht und Industrie beschäftigen. Eine Deputation­ des­­ Bezirkes beim Bürgermeister­ Eine Deputation Oiner Bürger unter der Führung des Reichstags-Abgeordneten Mar Falk erschien heute Vormittags bei dem­­ Bürgermeister Johann Halmos um ihm das — vor uns bereits vollinhaltlich mitgetheilte — Memorandum der Bürgerschaft des Hauptstädtischen I. Bezirkes zu unterbreiten, in welchem gebeten wird, die Hauptstadt möge die Errichtung einer Transversal­­linie der Straßenbahn ei­wirken, welche abzweigend von der Kelen­­földer Linie, durch die Lenkesut und durch die Anarzutcza geführt werden, bei der Bermezc­ut in die Ofner­innere Kreislinie einmünden soll. Mitglieder der Deputation waren Konzipist im Oberbau­­ministerium Dr. Stefan­­ Koerfer, Eisenbahn-Oberkontrolor war die Wichtigkeit, ja die unbedingte Nothmendigkeit der in Rede stehenden Linie für die Entwicklung des felenföld, des Jágymányos, wie überhaupt des ganzen weiten Gebietes zwischen der Eissenbahn- Verbindungsbrücke und dem nnern Diens mit unwiderleglichen Argumenten nachrotes. Diese Linie sei umsso wünschens­­werther, umso mothmendiger, als das erwähnte Gebiet zum erheblichen Theile bereits ausgebaut, Dicht besiedelt ‚ift, Die neue Linie also einem bereit­s vorhandenen, sceingenden Ver­ehrsbedürfnisse ‚zu dienen berufen ist; aber auch anderer jetzt weil die weitere Ent­wicklung­­ dieses großen Gebietes durch die angefachte Linie divekt bedingt ist. B­ürgermeister Johann Valmos, der die Deputation auf das liebenswürdigste empfing, erklärte­­ vorweg, daß er von den geschilderten Buständer aus eigener Anschauung Kenntniß, beu­te und von der Mebers zeugung Durchdrungen sei, daß in der von Der Deputation bezeichneten Nichtung etwas geschehen müsse. Der Bürgermeister stellte die Erfüllung der von der Deputation vorgebrachten Bitte in bestimmte Aussicht, und dies umfo­cher, als Korpskomman­­dant F­urt Lobfomit ein ganz identisches, mehlmotivisrtes Ansuchen — befindet si Doch das neue Militär-Monturdepot, welches vielen Hundert Gemerbetreibenden Beschäftigung bietet, an der projektirten Linie — an die Stadtbehörde gerichtet hat. Die Deputation war duch Die Zusicherungen des Bürgermeisters v­all­­kon­men beruhigt­ und befriedigt. (Ein Freiheitsfest ist Nagybecskere­k.) In Nagybecskerek,dem Hauptsitze des von Nationalitäten bewohnten Komitats Torental,wurden die Idekr des März bisher blosin geschlossen­en Rä1 1111e11,in Vereinen,Klubs,gesellschaftlichen Kreisen 2e. gefeiert-Dies 3 mal werden aber Ungarnhumänen,Serben und Deutsche ein gemeinsames Fest in­ großem Style begehm Das Breibgitsfest wird vom Ungarischen Kulturverein des Komitats Torontál gemeinschaftlich mit der Bürgerschaft arrangirt werden. (Todesfälle) Die Gattin des Mitgliedes des Elisabeth­­städter Bezirks-Ausschusses Moriz Kunstädter geborene Babette Büchler, eine in weiten Kreisen dur ihren Wohlthätigkeitssinn hochgeachtete Dame, ist­­ gestern im Alter von 63 Jahren gestorben. In der Verewigten betrauert der Journalist Nikolaus Kunväry seine Mutter. Das Leichenbegängniß findet morgen, Donnerstag, Nachmittags 3 Uhr vom Trauerhaufe (VII. Bezirk, Karolysförut Nr. 9) aus Statt. — Der Gutsbesiter Andor £­á­m, Beamter der Kesmarker Bank, ist nach langem Leiden im Alter von 52 Jahren in Resmark­ gestorben. — In Mezötövesbd ist am 25. d. M. der Gutsbesiger und Sparkassendirektor Julius Harangi nach kurzem Leiden im Alter von 59 Jahren gestorben. Seinen Tod­ betrauert eine zahlreiche vornehme V­ermandtschaft. Das Leichenbegängnis hat geitern Nachmittags stattgefunden. (Israelitischer Gottesdienst.) Im iraelitischen Kultustempel, wie auch im Tempel in der Nombachgasse beginnt der Freitagabend-Gottesdienst bis auf weitere Verfügung um 542 Uhr. Spenden­ Ws Kranzablösung für Weiland Frau Dr. Arthur Freund sind uns zugegangen: von Wilhelm Weiß und Frau 20 k für­ die S­erienkolonien; — für meiland Frau Moriz Kunstädter: von Moriz und Flora Bopper 25 k für die „philanthropia”; — für meiland Herrn Jakob Steinbef: von der Familie Steinbef 10 k für das ir. Anabenmassenhaus, 10 k für das tr. en 10 k für das Heim krüppel­­hafter Kinder, 10 k für Brod für die Armen und 10 k für das ür. Siechenhaus. (Eine Rabenmutter) Im Kanal des Hauses Zsigmond­ uteza Nr. 35 wurde gestern die total vermielte Leiche eines neugebornen Gäuglings gefunden. Die polizeiliche Untersuchung ergab, daß das Kind von der neunzehnjährigen Dienstmagd Ilona Betat in den Kanal geworfen wurde. Die Rabenmutter wurde von der Polizei in Haft genommen. Diebstahlsehronif.­ Der 19jährige frühere Diurnist Rudolf Börös wurde gestern dabei ertappt, abs er im Hause Kiralg­utera Nr. 70 eine Wohnung mittelst Nahtschlüffels öffnen wollte. Vörös ist der Staatsanwaltschaft eingeliefert worden. — Die Polizei verhaftete gestern den 26jährigen Taglöhner Andreas Rapp, der­ auf dem­ Erzgebet­förut aus einem Auslagefenster Waaren ent­­wenden wollte. Die Nothlage in Nagybecskteref. Wie uns aus Nagybecskeref berichtet wird, herrscht dort derzeit unter der ärmeren Bevölkerung große Noth, da die Wirkungen die langen, strengen Winters , und der legten sch­wachen Ernte sich erst jet recht fühlbar machen. Arbeitsmangels am Hungertuche und die Noth hat einen solchen Grad erreicht, daß Abhilfe überaus nothunwendig it. Der Stadtmagistrat ließ bereits einige Volkskirchen errichten, wodurch der dringendsten Roth für den Augenblick abgeholfen ist, aber es wird unbedingt auch eine Hilfsaktion der Regierung in irgend­­einer Form nöthig sein und der Bürgermeister hat bereits eine bezügliche Unterbreitung gemacht. Wetterprognose der königlich ungarischen Reidsansstalt für Meteorologie und Erdm­agne­tismus.­ Es ist eine unwesentliche Temperaturänderung mit stellen­­weisen Niederschlägen, namentlich im Westen, zu erwarten. Mittags­­temperatur: + 920 G, Hunderte von Arbeiterfamilien wagen in Folge beg . .­­ Strikes. Wrest,28.Febek.2000 Schiffsbauarbeiter beschlossen die Arbeit niederzulegen. Theater für heute: Nationaltheater: „Minister­­válság". — Königlihes Opernhaus: geihloffen. — Lu ft­­ipielthbeater: „Az arany patkó". — VBoltstheater: nKét Hippolit“. — Magyar Szinbhäz: „Mulatö. istenek". — Sanila-Bsinbäs: „Janos vitéz". — UraniarTheater: Gerichtshalle. Ein Nachspiel zur Abgeordnetenwahl im VBHL. Be­­zirke. Eine amüsante Verhandlung spielte sich heute im Bureau des dem Strafbezirksgerichte zugetheilten Unterrichter Johann Nagel ab. Eugen Horváth, der bei der­ jüngsten Abgeordnetenwahl als Kandidat der Unabhängigkeits-Partei im VIII. Bezirke aufgetreten war, belangte den­ Brannimeinagenten Mori­ Zeffoniez wegen Befleumdung. In seiner Klage gibt Horváth an, Veffovics habe in einer am 24. Jänner I. 3. im Spiefstädter Klub stattgehabten Konferenz der liberalen Partei des VIII. Bezirkes an Eugen Caspar, den Präsi­­denten des Klubs und der liberalen Partei des Bezirkes, eine­nter­­pellation gerichtet des S­nhaltes, ob Präsident Csábár K­enntniß davon habe, daß Eugen Horváth von der "Lebensversicherungs- G­esellschaft „Nem-Nork“: wegen Defraudation plöglich entlassen, ferner daß Eugen Horváth geohrfeigt worden, sei, sie jedoch hie für seine Satisfaktion verschafft habe, daß Horváth sich vergeblich um Aufnahme in das Grder Kasino beworben, daß er ein Mädchen verführt habe und daß deshalb gegen ihn das Strafverfahren im Zuge Sei.zc.­­. s Ungeklagter Moriz Lefkovics erregte bei der heutigen Ver­­handlung schon durch seine auf die allgemeinen Fragen existei­ten Antworten Heiterkeit, die sich dann noch "wesentlich steigerte. Er sagte nämlich," daß er Branntweinagent, traelitischer Konfession, niemals, selbst in der Schule nicht bestraft worden und geborener Anhänger der Volkspartei sei. V­erh­andlungsrichter: It es richtig, daß Sie in der Konferenz der liberalen Partei des VIII. Bezirkes die in der Klage enthaltenen Beschuldigungen gegen Herrn Eugen Horváth vor­­gebracht haben?­­— Angeklagter Leffovics: Keine Spur, Herr Richter.­ch hatte bis fest niemals die Ehre, Herrn Eugen Horváth zu sehen. Weshalb hätte ich mich über ihn so Äußern follen. Und dann ‚welches Interesse hätte ich daran, die Angelegenheiten der liberalen Partei zu fördern, ich, der ich mit dem Programm der Volkspartei als Kandidat in Rozsnyó aufgetreten bin ? (Heiterkeit im Auditorium.) In jener Konferenz erfundigte man sich bei mir nach dem Vorleben des Herrn Horváth, weil man mußte, daß ich auch ein Agent sei. (Heiterkeit.) Berghandlungsrichter: Haben Sie Herrn Csákár nicht gefragt, ob er davon Kenntniß habe, daß Herr Eugen Horváth seine Stelle bei der , New-Dort" wegen Veruntreuung plöglich ver­­lassen mußte? — Angel: Von einer Veruntreuung habe ich nicht gesprochen. Was das Andere betrifft, so erbliche ich nichts Arges darin, denn auch ich hatte, und zwar schon dreimal: meinen Bosten rat) verlassen müssen. (Heiterkeit.) . Verhandlungsrichter: Und mas ist’s mit der vers­teigerten Aufnahme des Herrn Horväth , ins Order Kafino? — Angel: Davon weiß ich nichts. Medrigens, reißt sie Herr Hor­­väth gar so, sehr um die Mitgliedschaft des Grder Kafinoz ? (Heiterkeit.)

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