Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1905 (Jahrgang 52, nr. 100-125)
1905-05-02 / 100. szám
i v 1905. — Ar. 100. ] AB (Einzelne Nummern im Budapest 6 Heller, in der Provinz 8. Heller in allen Berischleiftlofalen.) militärärztlichen Offiziersfor ps: 1 Generalstabsarzt, 3 Oberstabsärzte I. Klasse, 8 Oberstabsärzte II. Klasse und 10 Stabsärzte. In der Militär-Intendantur: 1 Generalintendant, 7 Militär-Oberintendanten I. Klaffe, 8 Militär-Oberintendanten II. Klaffe und 7 Miltärintendanten. In der Militär- Rechnungszentralbeamten-Branche:..2 Ministerialräthe, 1 Militär-Oberrechnungsrath I. Klaffe, 4 Oberrechnungsräthe II. Klaffe und 8 Rechnungsräthe. In der Kriegsmarine fiel das Avancement ebenfalls günstiger aus als in den legten Jahren. € 8 wurden ernannt im Seeoffizierskorps: 1 Admiral, 1 Kontre-Admiral, 3 Liniensciffskapitäne, 9 Fregattenkapitäne und 8 Korvettenkapitäne. · =Die reichstägige Volkspartei zoird·«morgen,Mi»tttpoch, Abendsxtach der Sitzung des leitenden Ausschuhes der Vereinigten Linken eine Konferenz halten- Der russischnapsüchtige Krieg. Ein neues Unterseeboot. London,2.Mai.(Orig.-Telegr.)Der englische Erfinder eines neuxen Unterseebootes,das angeblich 25 Tage unter Wasser bleiben kann, wurde von der japanischen Regierung nach Tokio berufen. Die Erfindung war schon vor vier Jahren patentirt und England, fürwie Frankreich zum Kaufe angeboten worden, wurde aber von beiden Mächten gerührt. 3 . 4 Budapest, 2. Mai, s. An dem nämlichen Tage, an dem Herr Tittoni in Venedig den Besuch des Grafen Goluhomsti ‚empfing, beerrschte in Rom wegen einer Nachricht, die ein neapolitanisches Blatt aus Tripolis brachte, ungewöhnliche Erregung. Jene Nachricht besagte, daß der Sultan auf Betreiben der Bariser Regierung einem franzö. ftigen Konsortium, eine Konzession zur Rekonsteuation und Erproitirung des Hafens von Tripolis mit dem Rechte der Einhebung der Zölle für 99 Jahre gemährt habe. Man „begreift “die Bestürzung, die diese Meldung allenthalben hervorrief, da die Italiener, sich seit langer Zeit gewöhnt ‘haben, das Gebiet von Tripolis als ihrer Einflußsphäre ‘zugehörig zu betrachten und sich einer Bereitelung oder Behinderung dieser Aspirationen am wenigsten von Frankreich, mit dem sie, ein besonderes Abkommen hierüber vereinbart hatten, versehen mochten. Wohl verständlich, Daß die italienische Presse bei diesem Anlasse Worte der Entrüstung über den Treubruch Des Freundes und Klagen über den traurigen Schiffbruch der Apirationen Italiens in Nordafrika hatte. . des Renkern Tittoni war" an jenem Tage in Venedig und ward telegraphisg mit Anfragen über den Sachverhalt bestümmt. Er konnte im Anfange nichts Anderes erwidern, als daß er von der ganzen Sache absolut nichts mwisse. Er wandte sich aber auch sofort nach Konstantinopel und erfuhr von seinem dortigen Botschafter, daß nicht blos der Sultan eine solche Konzession nicht ertheilt habe, daß sie vielmehr an von seiner Seite verlangt worden sei. Damit it die Sache wohl abgethan und wenn eine Lehre daraus zu ziehen ist, so ist es die, daß die Empfindlichkeit der Italiener bezüglich Tripolis nicht geringer ist, als die der Franzosen bezüglich Maroffos. Tripolis hat allerdings seinen Herrn und untersteht nicht Italien ; aber hat nicht auch Marokko seinen Herrn und welches Recht auf das famose „friedliche Eindringen“ in Maroffo hätte Frankreich, das Italien in Tripolis weniger zustünde? Es handelt sich bei allen biesen ‚Dingen .. am .Zukunftshoffnungen, um Qiräumereien, die ich mit Der Zeit in der "Einbildung eines Dorfes so festlegen können, daß sie im ents icheidenden Momente wie Realitäten wirken. Hebrigens ist nicht zu verfemnen, daß Frankreich rühriger am Wereit, als Andere, und sich seine Aspirationen auch etwas foften läßt. Die „Ztribuna“ sagt ihren italienischen Landeleuten ziemlich unmirfch, daß während französische Privatund Missionsunternehmungen den Einfluß Frankreichs an der ‚nordafrikanischen Küste beträchtlich steigern, Italien all den müßig zusehe; den Italienern fehlte es eben an Initiative, sie hätten eben eine unbändige Furcht vor Allen —i— Knapp vor dem Fälligkeitstermin ist diesmal das Mais Avancement erschienen und hat auch die großen Hoffnungen, welche man in der Armee auf dasselbe gefegt hatte, vollauf erfüllt. Man kann wohl sagen, daß ein ähnlich ergiebiges Avancement schon seit Langem nicht da war, und darum hat er al in allen Kreisen des Offizierskorps und der Militärbeamten lebhafte Befriedigung hervorgerufen. Ganz besonders günstig sind die Beförderungen diesmal in der Generalität ausgefallen, in welcher in Folge des MNndtrittes zahlreicher Generale, welche von seit längerer Zeit das vierzigste Dienstjahr, und, das sechzigste Lebensjahr überschritten hatten, eine außergewöhnlich große Zahl von Stellen frei wurde.. Dadurch wurden auch Die Avancement- ‚verhältnisse in den Stabsoffiziers-Chargen und in den Chargen der ‚Oberoffiziere günstiger gestaltet und haben eine erfreuliche Befreiung erfahren. Die, Tendenz‘ der Heeresleitung, zwischen den einzelnen Waffengattungen möglichst, gleichmäßige Avancementverhältnisse herbeizuführen, gelangt auch bei den diesmaligen Beförderungen prägnant zum Ausbruch. Die bei der Truppe zu Obersten ernannten Oberstlieutenants sind durchgehends so ziemlich von gleichem Mange, welcher vom November 1901 und Mai 1902 Datirt und diesen Iegteren Rang hatten auch die zu Obersten vorgerückten Oberstlieutenants des Generalstabes "und des Geniestabes, woraus hervorgeht, daß das Avancement von der VII. in die VI. Rangklasse beim Generalstab nicht oder doch kaum merklich günstiger ist als bei der Truppe. Ein Vergleich der Rangsverhältnisse zwischen den zu Oberstlieutenants ernannten Majoren zeigt bei den Stäben und bei den Hauptwaffengattungen völlige Medereinstimmung, indem sämmtliche ihren Majorsrang vom Mai, beziehungsweise November 1900 datiren und also 41/2 bis.5 Jahre in der VIII. Nangklasse. standen. Bei der Berrüdung , vom Hauptmann (Rittmeister) zum Major, findet man , bei der, Infanterie, Kavallerie und Pestungsartillerie ‚ebenfalls völlig ‚gleiche Nangsverhältnisse, indem sämmtliche neuernannten , Majore dieser , Konkretital-Standesgruppe ihren Rang, vom , Mai. und . November 1892, datirten.: Nur die Feldartillerie ist dermalen no um: ein Jahr im Noüdstande und ‚Standen Die jeßt zu Majoren beförderten, Hauptleute dieser,: Waffe 14, beziehungsweise 13 1/2 Jahre in ihrer Charge. Die neuernannten Majore des Generalstabskorps und des Geniestabes hatten den Rang vom November 1896 und standen somit 81a, Jahre in der Haupt: ‚mannscharge., Diese Zeit, it speziell‘ für die, Generalstabsoffiziere Aan verhältnißmäßig lang, wie überhaupt die Avancementsverhältnisse ‚im‘ Generalstabskorps sich seit einiger Zeit im Ganzen recht ungünstig gestaltet haben. Die Vorrüdungen in den Oberoffiziers- Hargen sind diesmal ebenfalls reichlicher ausgefallen, als in den festen Jahren und zeigen eine erfreuliche Wendung zum BEICHR Mit großer Befriedigung wird es im Offizierskorps aufgenommen werden, daß das außertourliche Avancement abermals nur in beschränktem Maße Anmendung fand. Bei der Infanterie rüden die Hauptleute nur nach der Rangstour zum Major vor und i unter ihnen sein einziger außertourlier. . In der Kavallerie wurden zwei Rittmeister und in der Feldartillerie drei Hauptleute außertourlich zu Majoren ernannt. Von den $eiteren hat Emer die Prüfung zum Major im Generalstabe bestanden. Zum Oberstlieutenant rückte nur ein Major der Feldartillerie außertourlich vor. Al einst mohlwollender Fürsorge wird es" gewiß in der Armee anerkannt werden, daß das Kriegsministerium bestrebt ist, auch die alten Hauptleute der Gruppe Des Armeestandes ‚etwas früher,als bisher, die Majorscharge erreichen zu lassen., 90 wurden , diesmal, sechs ‚solcher; Hauptleute, mit dem Range von November 1887 befördert , und nachdem Die gleichzeitig zu Majoren vorgerückten Hauptleute der I. Gruppe. des Armeestandes ihre biserige Charge seit Mai 1891 bekfeideten,besteht also zwischen diesen beiden Gruppen rücksichtlich der Vorladung zum Major nur mehr ein Unterschied von 3 1/2 Jahren, während derselbe früher sechs bis sieben Jahre und noch mehr betrug. Was man den ziffermäßigen Umfang des dermaligen Avancements in den General- und Stabsoffiziers- Haragen anbelangt, so wurden ernannt : „Im der Generalität: 4 Geldzeugmeister , (Generale der Kavallerie), 23 Feldmarschall-Lieutenants und 39 Generalmajore. Sm Generalstab: 11 Oberste,10 ‚Oberstlieutenants und 15 Majore. Im Geniestab:3 D Oberste, 4 Oberstlieutenants und 3 Major ndainfanteri, Jäger und Pioniertruppe: 32 Oberste, 48 Oberstlieutenants und 64 Majore. In der Kavallerie: 7 Oberste, 5 Oberstlieutenants und 8 Majore. In der Heldartillerie: 5 Oberstlieutenants und 10 Majore. In der Festungsartillerie: 1 Oberst, 3 Oberstlieutenants und 4 Majore. An der Sanitätstruppper:2 Oberstlieutenants. Im Armeestand: 1 Oberst, 5 Oberstlieutenants und 10 Majore. Im Offizierskorps der Auditoren: 1 Majorauditor. Im Ennesneninkeiten. (Suffizielle Ernennungen) Auf Vorschlag des Justizministers hatte. Majestät ernannt zu Unterrichtern: Den Berlafer Notär de Stiglbauer an das Perlafer, den Budapester Notär Dr. Anton Heinrich an das Budapester VIL, Den Budapester Notär Dr. Emil Balázy an das Budapester VIL.—X. und den Notär am Gerichtshof für den Pester Landbezirk Dr. Richard Schwider an das Budapester VI. Bezirksgericht, ferner die Notäre am Fehertemplomer Gerichtshof Zoltan Kerefes und "Boltan adäanyi an demselben Gerichtshof, Den Notär an dem vorgenannten Gerichtshofe Dr. Johann Balogh an das Csárovaer Bezirksgericht, den Runßentriklöser Notär Dr. Géza Balule an den Szahbadfaer Gerichtshof, den Zirczer-Notär Julus Sipos a da 3. Zirczer, "Den Csati-Gorböer Notär Arpad Sebestyén und den Nagyßebener Notär Ignaz Lufäncz an das Szäßvärofer, den Szegeder Gerichtshofnotär Ladislaus Csillag an das Szegeder, den Jomborer Gerichtshof-Vizenotär Stefan Gadó an das Topolyaer und den zur Kaffaer küntglichen Tafel delegirten Vizenotär Dr. Under Zach an das Kaffaer Bezirksgericht. König Friedrich August von Sachsen it heute Vormittags von Dresden nach Wien abgereist. General-Truppeninspektor Erzherzog Frhiedrich hat heute Vormittags in Wien die Vorstellung der dem II. Korps, beziehungsweise dem Landwehrkommando unterstehenden Generale, Truppenkommandanten, Generalstabschefs und Raketenschulkommandanten entgegengenommen. (Auszeichnung.) Dem ordentlichen öffentlichen Professor an der Wiener Universität Hofrath Dr. Heinrich Jammar bh wurde der Stern zum Komthurkreuze des Franz- Sojef-ordens verliehen. (Personalnachricht) Aus Meran wird uns telegraphirt: Das Befinden des hier frank darniederliegenden Direktors des Wiener Bankvereins Mori. Bauer hat sie gebessert; der Kranke galt schon als aufgegeben. (Hohe Säfte in Sárvár) Aus Szombathely wird gemeldet: Prinz Ludwig von Baiern it geitern Nachmittags in Gesellschaft seiner Gemahlin Brinzelin Maria, Theresia, seiner Töchter, der Bringerfinen Adelgunde, Hildegarde, Biltrude, Helmtruwder und Gundelinde, jomie “der Suite über Szombathely , auf jenem Särväter.. Gute, angenommen. „Die hohen Güter wurden im Bahnhofe von, Szombathely durch Obergespan Kosef Eraußt begrüßt. Der Prinz dankte in ungarischer Sprache und stellte hierauf seine Familie vor, die "sich "lebhaft " für" Die Verhältnisse des Komitates interesfirten. Hierauf reisten die hohen Gäste mittelst Separatzüge3 nach Gárvár, wo zu ihrem Empfange Oberstuhlrichter Zosef Nagy, Stadtrichter ‘Stefan Kälmäan: und Domänendirektor Michael Marath im Bahnbhofe erschienen waren. Vom Bahnhofe begaben sie sich, von einem glänzenden Banderium begleitet, nach dem Kartell; hier warteten ihrer, bereit die Seiten der Behörden und Korporationen, in deren Namen Propst Johann Köberl die Begrüßungsansprache hielt, die der Prinz gleichfalls ungarisch be’ antwortete. Hierauf’ hielt der Prinz Cercle und gab’ seiner Freude darüber Ausdruck, daß er nach Ungarn kommen konnte, das er, als seine engere Heimat, gerne aufsucht. · — (FZM.Galgötzy.)Aus Krakatz wird uns berichtet: Wer mit dem Lemberger Schnellzuge am Samstag,29.April, durch Galizien reiste,da ent bot sich ein ungewöhnlicher Anblick dar Jm Bahnhof eins Przemysl Militärmusik,eine tausendköpfige Menge, darunter viele Hundert Offiziere in Paradeuniform;unter den Klängen der Volkshymne verläßt der Zug die Station,umbraust von den begeistertem nicht enden wollenden Hochrufern der Offiziere, Hochmfe,dieit Fortsetzung finden seitens der Truppen,die weite Strecken längs der Bahn Spalier bilden Und so geht es weiter durch alle Garnisonen bis Debica—der letzten Garnison dese.Korpsbereiches—,überall,auch«auf Bahnhöfen, die der Schnellzug ohne Aufenthalt durchfliegt,Truppenspalier, Mufii, Deputationen, brausende Hochrufe. Die Ovationen gelten dem scheidenden FTZIM. Anton Galgóth. . Schon am " Vorabende hatte die Garnison , von Praemysl" einen solennen Fadelzug und Serenade veranstaltet, die eine überwältigende Kundgebung für den scheidenden, verehrten Führer bildeten und allen Theilnehmern unmergeßlich bleiben werden. Alle diese Ovationen waren seineswegs offizielle Veranstaltungen ; "es, lag so viel Herzlichkeit darin, wie sie nur ‚einer Spontanen Kundgebung entspringt. Mit schönem Freimuth aus den Schranken der starren militärischen Ordnung heraustretend, metteiferte, Jung und Alt, dem langjährigen, warm für das Wohl seiner Untergebenen fühlenden und sorgenden Korpskommandanten , die Verehrung und Anhänglichkeit zu zeigen, die ihm, wie kaum einem zweiten, zutheil wird. Und der schlichte, wortlarge General Schied tiefbervegt von seinen Truppen, die in ihm den Feldherrn sehen, dem sie in ernster Stunde mit Begeisterung und unbedingtem Vertrauen folgen werden. (Todesfall) Der Steinbrucher Bezirksphysicus Dr. Géza wird it gestern im 49. Lebensjahre gestorben. Die Hauptstadt verliert in dem Verstorbenen einen vieljährigen vortrefflichen ärztlichen Beamten, die Bevölkerung Steinbruchs, wo er 20 Jahre hindurch als behördlicher Arzt, später als Bezirksphysicus mit Hingebung mirfte, einen aufopfernden Freund, einen getreuen Hüter ihrer sanitären Sutereffen, einen humanen Gönner der armnen Kranken. Das Leichenbegängniß Bird’s findet morgen, Mittiwoch, Nachmittags 4 Uhr vom Leichenhause im Kerepeser Friedhofe aus statt. Oberphysicus Dr. Maden Magyarevits wird im Namen der Hauptstadt die Trauerrede halten. (Traunungen.) Wie man uns aus Wien meldet, fand dort gestern die Trainung des Herrn med. univ. Dr. Gustav Hay mit srl. Helene Wilhelm statt. Die Braut ist die Tochter des fatf. Nathes Janaz Wilhelm, Herausgebers der „Korrespondenz Wilhelm". Die große Zahl von Gästen aus allen Gesellschaftskreisen der Residenz gab Zeugniß von der Wertbichtigung und Beliebtheit, deren sich die Familien des Brautpaares allgemein erfreuen. — Am Sonntag, 30. April, Nachmittags, hat in der St. Stefanskirche in Wien die Trauung der Frau Sophie Haris Witwe des griechischen Generalfonsuls weil: ‚Raul Haris in Budapest, Tochter des griechischen Admirals weil. Sotiriades, mit dem ‚Neidsgrafen 5. Attems Freiherrn von Heiligenfrenz, f. u. f. Kämmerer und Oberlieutenant a. D., stattgefunden. MSt Trauzeugen fungirren von Seite der Braut der griechische Gesandte im Wien Erzellenz‘ Manos, von Selle des Bräutigams der Majoratsherr Reihegraf Mar Attems-Gillei2. Den Sanlerkerer, von Kı2rLalydn- Gesellschaft) Die Kisfalndy-Gesellshaft begeht am Mitt. Bedicht von Stefan Hegedüs ( mod), 3. d., die 100. Wiederkehr des Todestages Fridrich Schiller’s mit einer Festigung im Gigungssaale der Akademie. Die Tagesordnung der Feier in folgende: 1. „Schiller“, Studie von Dr. Gustav „Heinrich. 2 °,Schiller-ünnepen“, „Bteneriten.An Dängerode 3:Schiller-Kultur in unserem Vaterlande“, Studie von Ferd Bayer 4 „Die Liede*, Gedicht von Schiller, überlegt von Karl ©. &R. 5. „Epilog 3u.Schillers Glode“, Gedicht nun Goethe, übertragen von Ludwig Dóczi Den Vorträgen folgt eine geschloffene Sittung. (Ungarische Studenten beim Papst) Aus Széresfebhérvár schreibt man uns: Zu Beginn der Chorwoche begab sich eine Gruppe von 242 Studenten unter der Führung des Ofner Religionsprofessors Dr. Emanuel Bororny und des Széfesfehérvárer Obergymnasial-Professors Dr. Damian Bargha nad Nom. Bei dieser Gelegenheit wurden die ungarischen Studenten am Ostermontag von Sr. Heiligfett dem Bapstmius X. huldvollst in Audienz empfangen. Der Empfang ging in dem Batian im Saale der Konsistorien vor ih. Als die Studenten beim Erscheinen des Papstes ehrfurchtsvoll niederfrieten, befahl Se. Heiligkeit im milden Tone Surgite! (Stehet auf!) Hierauf trat Brofessor Bolory an den Bapst heran, begrüßte ihn in mohlgefegter lateinischer Rede und überreihte dem Heiligen Vater den gesanmelten Beterspfennig im Betrage von 2200 Kronen; der Papst nahm die Spende Huldvoll entgegen. Der Heilige Baier hielt sodann an die Studenten eine italienische Ansprache, in welcher er seiner Freude über den Besuch Ausdruck gab und die Fänglinge zur Vaterlandsliebe aneiferte. Mit freundlichem Gruße zog er hierauf der Bapít mit seinem Gefolge zurück. Zum Andenken an den Besuch hat der Baptt dem Professor Dr. Damian Bargha seine mit eigenhändiger Unterschrift versehene Photographie mitgegeben. Transısra uiterin iin Ungern, Ulfe Nagyvärader Korrespondent schreibt ung: Lanzista Klein, die zum Tode veruntheilte Mörderin des Wiener Hausbesigers Sylvia, war auch in Ungarn als Erzieherin, und das in einer für sie durchaus charakteristischen Weise: thütia: Der Gutsvermalter Berthold "Wein»berger in: Egyed-Rupta : (Komitat Bihar) : engagirte auf dem Namens Elisabeth anmuthiges Beilagen ‚graphirt: Graf Batunin, Sohn Kiraly, gelang, Der Urlaub wurde ihr. Inseratenmege : einer Erzieherin wercher es dur bescheiden es, die . Sympathien der : Familie, in. vollem Maße: zu. erwerben. Einmal stellte Die Gouvernante meinend der Bitte die Frau des Hauses,; :diese, möge ihr zwei Wochen Urlaub geben, da sie ihren Onkel in: Wien. besuchen :möchte. auch gewährt. " Mach zwei Wochen "schrieb man die Kiraly, man möge auf sie nicht mehr warten, da sie, wenn der Brief anformt, nicht mehr unter den Lebenden reden werde. ALS die verzweifelte Familie, welche die Gouvernante als ein Familienmitglied behandelt hatte, in Wien und in Budapest Nachforschungen anstellen ließ, stellte es sich heraus, daß die Király eigentlich Braun weiße, auch wurde die Entdeckung gemacht, daß sie, die Hausbewohner , empfindlich bestohlen hatte. Im Laufe des nunmehr beendeten Mordprozesses berief sie "Die Mörderin all auf Frau Weinberger, um doch bemessen, daß sie — die Klein — an Weinkrämpfen leide und leicht erregbarer Natur sei. Frau Weinberger wurde denn auch auf Ersuchen des Wiener Gerichtes durch das Krefelyhider Bezirksgericht verhört, sie sagte indessen aus, daß sie ihre ehemalige Gouvernante im Gegenteil für sehr nervenstark halte, mass bei der sensationellen Wiener Verhandlung durch den Gerichtspräsidenten auch konstatirt wurde. Der Rater als Entführer. Aus Wien wird überrichtet : An der Spiegelgasse spielte sich geltern Vormittags eine an jehenerregende Szene ab. Ein ‚Artillerie-Hauptmann, der in einer Provinz-Kadeterfichule als Lehrer wirkt, erschien mit seinem Offiziersbürfchen in‘ der Wohnung jener’ von hm“ getrennt. Tebenden Gatti, mit der er im Scheidungsprogeß begriffen it, um sein ywölfjähriges Kind mit ‚Gewalt an sichh zu nehmen. Er gab "seinem Betrjehen den ‚Auftrag, den Knaben mit fortzuführen und entfernte fichjeilschaftsdame, die allem anmeiend war, konnte Die gewaltsame Ent- : Die Geführung nicht verhindern. Auf der Straße eilten zahlreiche Ballanten dem Knaben zu Hilfe, worauf der Offizier vom Leder zog und all Diejenigen mit dem Säbel bedrohte, die die Entführung des Kindes verhindern wollten.. Endlich gelang es, den Knaben dem Offiziersburschen zu entreißen. Der Hauptmann wurde zur Polizei gefragt. Die Anzeige wurde auch dem Kornkommando erstattet. (Eine Familientragödie) Aus Hamburg wind uns telegraphirt. Der hiesige Mechaniker KRruse und seine vier Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren wurden gestern in der Wohnung todt aufgefunden. Um Todesursache wurde Leuchtgasvergiftung festgestellt. Es ist zweifellos, daß Kruse wegen der Nothlage, in der er und seine Kinder sich befanden, das Deffnen des Gashahnes die That verübt hatte. (Sán Liebesdrama) Aus Danzig wird ung telegraphirt: Der B Volontär Benas, Sohn eines achtbaren Kaufmannes, hat gestern seine Geliebte, die aus Prag stammende Geigerin Kohout, die hier Mitglied einer böhmischen Damenkapelle war, doch einen Nevolverschuß tödtlich verlegt und dann sich erschaffen. Ein hinterlassener Zettel läßt darauf schließen, daß der junge Mann, weil die Kapelle demnächst Danzig verlassen und damit ‚das Liebesverhältniß ein Ende finden sollte, wahrscheinlich das Mädchen überredet hatte, mit ihm in den Tod zu gehen. Selbstmord eines Studenten. Aus Berlin wird ung telegraphirt : Gestern Nachmittags hat sich hier ein 20jähriger Student, der Sohn des Berliner Universitätsprofessors Siglin, erschoffen. Er hatte sich im vorigen Jahre mit seinem Vater entzweit und infolgedessen das Elternhaus verlassen. Durch Stundengeben suchte er si fortzubringen, gerieth aber immer in Noth und Schulden, was ihn schließlich zum Selbstmorde trieb. (Ein verschmundener Kaufmann.) Wie man uns aus Breslau telegraphirt, ist von dort der Kaufmann, Siegfried Krambach, nhaber eines Kleefaat- und Getreidekommissionsgeschäftes, fett einigen Tagen spurlos verschmunden. Eine Kape im Theater Aus Brüssel wird uns telegraphirt: Im Theater de la Monnaie fiel gestern während der Aufführung von Gounod’s „Faust“ eine Schwarze Kate von der Galerie mitten in das Barret und fraute sich am Kopfe eines Zuschauers fest, der empfindlich verlegt wurde. Mit gesträubten Haaren und in milden Sägen durch den Saal springend, verursachte der vierfüßige Eindringling unter den anmesenden Damen größte Aufregung. Endlich gelang es einem Feuerwehrmann, das sich wie toll geberdende Thier zu ergreifen und fortzuschaffen. (Selbstmord.)AusZ Nizzi,2.Mai,wird,telch des bekannten russischen Agistators,der Imitqu und drei Kinder in Nizsa wohnte,stürzte sich gestern angeblich wegen Spielschulden ins Meer und fand seinen Tod durch Ertrinken. (Wetterprogkrose der königlich ungarischen Reichsanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus.). Mildes Wetter, im Westen und Norden" stellensweise Gewitterregen voraussichtlich. , — Mittagstemperatur: — 2470 €. Geschäfte Warschen, 1. Mei. Ale sind geschloffen. Der Verkehrstoht. Warschau, 1. Mai. Bei einem weiteren Zusammenstoße wurden von den Truppen vier Personen gezüchtet. Abends drang eine Volfsmenge in eine Branntweinniederlage in der Vorstadt Braga ein. Die Truppen gaben zwei Salven ab, wobei vier Betonen getötet wurden. Zwei Soldaten wurden verlegt. Warschau, 2. Mai. Drig.-Telegr) Die Stadt stand gestern im Zeichen des allgemeinen Maiaufstandes. Alle Läden waren geschlossen, die Vörse, die Banken, die Restaurationen, die Kaffeehäuser blieben gesperrt, die Straßenbahn hatte den Verkehr eingestellt, nicht einmal Droschsen und Privatequipagen waren zu sehen. Patroullen durchstreiften den ganzen Tag über die Stadt. Abends smeg in einem Bororte zwischen einer Militärpatrouille und einer Gruppe Manifestanten zu einem Zusammenstoße. Ein Lieutenant, der den Befehl gegeben hatte, einem Demonstranten eine rothe Fahne zu entzeißen, erhielt einen Schlag ins Gesicht, worauf er meisten Angreifer niedersheß. Dies war das Signal zu einem blutigen Suftanmenstoße. Den beiden Sesten wurde geschoffen. Mehr als 20 Manifestanten wurden schwer verwundet, al) viele Soldaten erlitten Verlegungen. Durch eine Bombe, die neben dem Warschau Wiener, Bahnhöfe gestern Abends "geworfen wurde, sind drei Kojaten und ein Polizist getödtet, zwei vorübergehende Frauen verwundet wurden. Das Militär antwortete mit drei Gemehrsalven, durch die einige Personen getödtet, andere vermundet wurden. Der ganze Verkehr stoht. Die telephonischen Verbindungen sind ebenfalls gestört. Ans Qod wird berichtet, daß dort durch Salven des Militär vier Personen getödtet wurden. Im Sefu- Hospitale in Warschau liegen 29 bei dem Nachmittagstram alle Schwer Befreundete, an fünf von ihnen mußte der Bauchschnitt vorgenommen werden. Die in der Anatomie befindlichen Leichen sind schredlich zugerichtet. 2odz, 2. Mai. Gestern fiam ez zu Zusammenstößen mit Batronillen, wobei mehrere Personen vermündet wurden. weiberselben erlagen. ihren ‚Verlegungen.. Heute Früh ı, verließen die Arbeiter ihre Fabriken, worauf viele Fabriken geschlossen wurden. Der Straßenbahnverkehr wurde eingestellt. Die Bevölkerung befindet sich in großer Erregung, da Maffenkundgebungen der Arbeiter geplant werden. Lodz, 2. Mai. Gestern wurde in der Alexanderstraße eine Bombe, geworfen, die jedoch nicht viel Schaden anrichtete.. Die Truppen gaben auf das Haus, in welches sie der Bombenmerser geflüchtet hatte, eine Salve ab, dur ‚welche drei Personen getödtet wurden. Die Zahl der Ausständigen beträgt 75.000. Mint, 2. Mai. Der gesirige Tag verlief in vollständiger Nähe. Abends erfolgte beim Polizeiamte eine Explosion. Aus der Volksmenge wurde auf die feuernden Kosaten geschossen, doch wurde die Ruhe bald wiederhergestellt. Strifes. . Wien, 2. Mai.. In vier am Sonntag Nachmittag gehaltenen Versammmlungen, beschlossen die Kutscher der Transportunternehmungen, fi dem Ausstande der Transportarbeiter anzuschließen und am 1. Mai die Arbeit einzustellen. Gestern wurde fast überall die Arbeit eingestellt. Die Arbeitsmilligen wurden zum Anschlusse gezwungen. Die Ausständigen verübten zahlreiche Gemaltthätigkeiten, warfen Die Wagen in und zertrümmerten deren Inhalt. Nachmittags fand ein Demonstrationszug in den Brater statt. Mehrere "Unternehmer bewilligten sofort die Forderungen, worauf die Wiederaufnahme der Arbeit bei denselben gestattet wurde. " Madrid, 1. Mai. Die Strafe der Bäder: mich al beendet betrachtet. ‘Den offiziellen Berichten aus 17 Provinzen zufolge ist die Maifeier überall ohne Zwischenfall verlaufen: "Webttars, 1 Mai. Heute fan es mehrfach vor, daß Laftfuhrleute, die fic) als Nichtmitglieder des Gemerkschaftsverein, dem Husstande nicht angeschlossen, haben, wenn sie deswegen belästigt ‚wurden, mit Schüffen, antworteten. Hier ist die Nachricht eingetroffen, Brasioent Roosevelt, set. bereit, den ausständigen Suhrleuten Gelegenheit zu geben, ihm bei seiner Durchreise am 10. 5. eine Retition zu überreichen. Die Wrbeitgeber haben Vorbereitungen getroffen, um die Dem ı Fachvereine nicht angehörigen Personen mit Gewehren zu bewaffnen, da diese Feine verbotenen Waffen sind und die Bewaffnung mit denselben feine Gefepegverlegung darstellt. Der Neinüiler: « Jonas, diese zu hn ! Der 1. Mai und die Arbeiter, AUmiens, 2. Mai. Die YAnarchisten veranstalteten gestern hier Demonstrationen. Sie zogen durch die Straßen, wobei es zu Schlägereien kam. Mehrere Personen wurden verlegt. Toulon, 1. Mai. Nachmittags durchzogen zahlreiche Trupps von Demonstranten mit Fahnenträgern an der Spiße die Stadt und die Vorstädte und erzwangen die Schließung der Geschäfte. Die Kaffeehausgäste wurden genöthigt, die Kaffeehäuser zu verlassen. Mehrere derselben wurden verlegt: "Die Offiziere und Unteroffiziere, welche den Demonstranten in den Weg kamen, wurden gezwungen, den rothen und Schwarzen Fahnen, welche dem Zuge vorangetragen wurden, Ohrenbezeigungen zu deisten. ı Die Demonstranten jangen die Carmagnole und die Internationale und brachten Schmährufe auf die Armee, das Kapital, und die Bourgevisie aus. Ein Matrose wurde duch Mefserstiche verwundet. Di | Familiennachricht. Herr Lultus Vafjomis, Budapest, Fräulein Melanie ,greudendberg aus Wien. fich mit verlobte Sport, _Ningkänpfe im Fövarofi Orfeun. Auf der Bühne des Föparofi Orfeum haben gestern die Ringkämpfe um die Broz „fessional-Meisterschaft von Ungarn begonnen, denen von Seite des Bublitums große Interesse entgegengebracht wird. Gestern kamen die folgenden Baare "an die Reihe: Nomanoff Rußland mit Nalskies (Preußen); Sieger Nomanoff in 6 Min. 14 Gé. ; Anglio (Martinique) mit Steuer( Antwerpen); Sieger Anglio in 6 Min. 22 Get. ; Gzyganierwicz (Polen) mit Wedemann (Graz) ; Sieger E.pyganiemwirz;( in 43 Se; Pan Dem (Holland) mit Masfilierotti( Rußland); Sieger Wassiliemwitich in 6 Min. 30 Get. Als Kreisrichter fungirten Richard Weil, Heinrich Wide, Arthur Coray und Béla Brin. Jakboch,der bisherjxxe Meisterschaftsrürger’VoN Deutschland,der seine Anmeldung zur«Konkurrenz 111»den Meisterschaftspreis von Mi telegraphisch angezeigt hat, errang kürzlich in Paris gegen Laurent de Beaucarois den Sieg um die Meisterschaft von Europa, und erwarb damit den Siegespreiß, einen diamantenen aearit auf sein Debut, das heute Abends stattfindet, sehr gespannt. 6 BRemmmnal-Angelegenheiten. Demission des Beiter römisch-katholischen Dechant8. Kardinal Fürstprimas Klaudius Vapary richtete an die Stadtbehörde eine Zuschrift, der zufolge er die freiwillige Demution des Sypferstädter Pfarrers Bela Moriz Kanovics von dessen Stelle als Dechant der Budapester linksufrigen Pfarrer angenommen und den Neustifter Pfarrer Adam Ott mit der Erledigung seiner genden, sowie auch der Agenden des römisch-katholischen Schulinspestors betraut habe. (Die Steinereingänge und der Ex-Jex-Zustand.) Bei den hauptstädtischen Wafsen sind im Monat April eingelaufen: Staatssteuern 226.445 k 48 h, Kommuunalsteuern 248.308 k 19 h, MWegsteuer 6429. K 73 h, Kammergebühren 1507. k 65 h, Krantensteuer 17.336 k 62 h, zusammen 500.027 k 67 h. Vom 1. Jänner bis Ende April sind eingeflossen 9.584.853 k6h, .b. i um 1,380.252 k 65 h weniger als in der gleichen Goothe., des Vorjahres. .. Zokal-Und richten. &dfar-Matinde) Das Heim der Privatbeamten veranstaltet am 7. Mai um 10:2 Uhr Vormittags im Redoutensaale zugunften des ölai-Denkmalfonds eine Matinde, bei welcher Die Künstlerinen Therese Csillag, Gräfin Molina-Basquez, ferner die Künstler Michael Talacz und Osfar Beregi mitwirten werden. . . (Arbeiters PrämiirItage11.)Bekanntlich hat der Handelsminister seinerzeit beschlosse11,verdienstvollen Arbeiter11,die sich Jahrzehnte hindurch als wackere Käjaxpekt des industriellen Schasfens bewährte11,»in Rahmen einer öffentlichen Ehrung eine Geldbelohnungs von jelUOK zuzumende.Der Verfügung der Budapester Handels- und Gewerbekammer entsprechend, fand geitern die feierliche Uebergabe der erwähnten Prämien und der seitens der Kammer ausgestellten Ehrendiplome an die Veteranen der Arbeit statt. Die Handels- und Gewerbekammer hatte dreizehn ihrer Mitglieder in die betreffenden Fabrikanlagen ermittigt. Weberall war das gesammte Sabritspersonal in Leittagsstimmung versammelt, um die Ehrung Der alten Arbeitagen offen durch sein Beisein zur erhöhen. Seitens aller Unternehmungen wurden die Arbeiter gastlich beschrthet und so war die Brämiirung nit nur eine Feier der altverdienten 4