Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1905 (Jahrgang 52, nr. 126-147)

1905-06-02 / 126. szám

1905.——Yn.126. | (Einzelne Nummern in Budapest 6 Heller, in der Provinz S Heller in allen Berichtesflofalen.) | | 2. Imi. sk» Yieärcsk Minister-Präsident Tipa in Wien. Aus"Wien wird der»Bud.Korr.«telegraph­t: N­inister Präsident Graf Stefan Tipa-der heute Frii in Wien eingetroffen ist,wurde um melhr Vormittagswort Sr. Majestät in einstündige Audienz empfangen. Der Minister-Präsident erstattete Bericht über die Lage, sowie über seine Vorschläge zur Lösung der Krise. Eine Entscheidung is heute mach: seiner Richtung hin getroffen worden. Minister- Präsident Graf Stefan Tipa kehrt heute Nachmittags nach Budapest zurück. Telegramme. Wien, 2. Juni. (Orig.-Telegr) Minister- Präsident Graf Stefan Tipa wurde heute um 10 Uhr Vormittags von Sr. Majestät in halbstündiger Audienz empfangen. Nach der Audienz vermeilte Graf Tiga kurze Zeit in der Kabinettkanzlei, worauf er sich in das ungarische Ministerium zurüdbegab. Dort theilte er einigen Vertretern der Presse mit, daß er heute von St. Majestät in Audienz empfangen worden se, Daß ich jedoch die heute erledigten An­­gelegenheiten der DVeffentlichkeit ent­­ziehen; er reise heute nach Budapest zurück. Nach der Rückehr in das Ministerium hatte Graf Tiha auch eine Konferenz mit dem M­inister a latere Grafen Khuen-Hederváry Man vermuthet, daß in der heutigen Audienz des Grafen Tifa die Entscheidung über die Krise gefallen sei;z morgen oder übermorgen wird darüber Näheres bekannt werden. Es wird daran geglaubt, daß Baron FSejervary seine Regierung so gut wie zusammengestellt habe und daß er mit der Kabinetsbildung werde betraut werden. Wien, 2. Juni. Orig.-Telegr. Minister- Präsident Graf Stefan Tipa ist heute Vormittags 10 Ur vom Monarchen empfangen worden. In hiesigen informirten Kreisen glaubt man, daß Graf Zita ichon in dieser Audienz in Der Lage war, nicht nur den Baron Géza Fejerv­ary als seinen Nachfolger zu empfehlen, sondern auch darüber Bericht zu erstatten, daß Baron Wejenary Die Vor­­bereitungen zur Bildung des Kabinets bereits in Angriff genommen und nahezu vollendet habe. Das „Neue Wiener Tagblatt” glaubt sogar mit der Annahme nicht fehlzugehen, dass Graf Tipa Sr. Majestät eine nahezu voll­­ständige Ministerliste vorgelegt habe, die nicht wenig Ueberraschungen hervorrufen wird. Es fehlen darin Die meisten Namen, die in den jüngsten Tagen in den Blättern und Klubs genannt wurden. Weder von dem Grafen Szesen noch von Baron­off, noch von Baron Rofner ist in der Liste die Mode. Ferner fer bemerkt, mag nicht jedes Ressort seinen eigenen Meinister erhalten wird. Uebrigens wurden bezüglich der einzelnen Mefforts Alternativvorschläge erstattet, wodurch am besten­ die Annahme widerlegt wird, das für das Kabinet Zereengey seine Männer­ aufzutreiben gewesen wären. Das Communique der „Budapester Kor­­respondenz“, wonach in der heutigen Audienz Tipa’S eine Entscheidung nach seiner Richtung hin getroffen wurde, Hat offenbar nur den Kried zu Tonstativen, daß der Wechsel im ungarischen Ministerum heute noch nicht, die Genehmigung des Monarchen empfangen hat. Offenbar wird mit mehr Graf giga dem Baron " Fejérváry " Die for­­melle Betrauung mit der Kabinetsbildung überbringen und man nimmt an, daß Baron Fejérváry mit der Liste des Kabinets alsbald in Wien erscheinen werde. Man spricht davon, daß es Fejervary gelungen sei, drei als Kapazitäten geltende Persönlichkeiten, darunter einen volkswirthschaftlichen Schriftsteller und einen hohen­ Administrativbeamten, Fir sein Kabinet zu gewinnen. Für die ersten Tage der nächsten Woche erwartet man mit Bestimmtheit die Ernennung des neuen ,­­ungarischen Ministeriums und voran­­gehend Die­ Enthebung des Kabinets Tia. Daß Diese Ereignisse für die nächsten Tage erwartet werden, geht Schon aus dem äußeren Umsstande hervor, daß der Minister am allerhöchsten Hoflagr Graf Khuen- Hedervaary seinen Wiener Haushalt aufzulöisen beginnt und für seine Uebersiedlung nach Hedervär bereits Anstalten trifft. Was die weitere Entwiclung der Dinge betrifft, so wird hier angenommen, daß das neue M­inisterium sich um die Untersü­gung des Parlaments bewerben werde und wenn es sie nicht erhält, die Befragung des Yaufes bis nach den nächsten Herbstmanövern erfolgen wird, denen der Monarch beizumahnen gedenkt. Daß die bis dahin irgendwelche Verlegenheiten wird bereiten wollen, wird bezweifelt und man hält es hier für einen leeren Schred­­schuß, daß die Opposition nach der Befragung des Hajos die Sigungen wird fortlegen wollen. Die Quote mir, wie in den legten Jahren, auc­heuer von Sr. Majestät am 30. Juni bestimmt werden und am 1. Juli wird Die betreffende allerhöchste Entschließung in den beiderseitigen Amtsblättern zur Bublikation gelangen. — Staatssekretär Johann Sándor wurde bei den Meumablen in Marosväjärhely und im Wahlbezirk Nagyköllös zum Abgeordneten gewählt. Gegen das Marosväjärhelyer Mandat wurde eine Petition eingereicht, welche von der Kurie aus formalen Gründen zurückgeriesen wurde. Nachdem die betreffende Entscheidung der Kurie ertloffen it, hat Staatssekretär Johann Sándor dem Präsidium des Hauses angemeldet, daß er das Mandat des Tagy­­pöllöfer Bezirkes behalte und das Mandat von Marosväsarhely aufi­ellege. ·­­­­—­Der Abgeordnete in Julius Markbreit hat heu­te in das Anträg dbI­ei­ch Abgeordnetenha­rs es einen Antrag in Ans­gelegenheit der mit den Balkanstaaten und Naßland zu schließenden Handelsverträge eingetragen.Wie wir vernehmen, geht die Tendenz dieses Antrages dahin,daß das Haus ohne Rücksicht darauf,ob die Vorbedingunge­n für die Errichtung des selbststän­­­digen Zollgebietes vorhanden sind oder­ nicht,aussprechen möge,es werdemu­ solche­ km Serbien,Ru­1nanien, Bulgarien und Rußwind abzuschließende Verträge annehmen,in welchen die Interessen unserer Landwirthschaft in demselben Maße gewahrt sein werden,in welchem Deutschland die Interessen seiner Landwirthschaft eins gegenüber gewahrt ist Dieser Eintratg wird­ in der morgigen Sigung unterbreitet und für einen späteren Zeitpunkt zur Motivirung anberaumt werden es heißt,haben sich die Führer der Koalition­ bereit erklärt,diesen Antrag seinerzeit anzu­­nehmen. en Majorität + Aus dem Reichjeinge. Die Debatte über den K­offuth’schen­ Antrag betreffend Die Schaffung eines ungarischen autonomen Bolltarifs ist in der heutigen Lisung des Abgeordnetenhauses, welcher sein ein­­­ziger Minister an­wohnte, zu Ende geführt worden. Zum Gegenstande sprach nur noch Graf Arnd Telefi, der sich als tüchtiger Land­wirth, aber als Schlechter Nedner erwies, der mit feinen monotonen, langsamen und leisen Musfü­hrungen sehr einschläfernd mirkte und seine Barteigen offen nur am Schlusse seiner Rede zu elektrisiren " Ders mochte, als er sie ersuchte, die abermals kommenden Bachhußaren mit , Berahtung und Würde” zu empfangen. Nach dieser Rede wurde die ‚Debatte aesschlossen und der Antrag von der erdrüdenden Majorität, zu welcher auch Die Mitglieder Der liberalen Partei Paul Sán­dor, Sol BéBi und Béla Botta gehörten, zum Beschlusse erhoben. Das Haus leste sodann die Berathung über die bekannte Hevefer Petition betreffend die Vertheidigung der avitischen Ber­­­affung fort. Den Standpunkt der Neuen Partei in dieser Angelegen­­­heit vertrat Johann $­o­d, der sich auch mit der Gefahr befaßte, die der Verfassung angeblich jegt durch ein eventuelles Kabinet Fejerwary droht und meinte, man müsse die kommende Regierung wohl anhören, wenn sie hier ein Programm geben wiss, man werde sie aber, wenn sie auch dann hier bleiben wollte, nachdem das Haus dieses Programmn abgelehnt haben wird, danach behandeln. Ferner pertraftirte er Die Verhältnisse in Ungarn und Oesterreich mehrere Stunden lang, so daß außer ihm sonst Niemand mehr zum Gegenstande sprechen konnte. Während der Nede Hod’5 ergab sich auch eine Episode, die Mezöfi veranlaßte, das Wort zu nehmen. Er hatte nämlich, als Hod davon sprach, dab je weitere Kreise der Bevölkerung in den nationalen Kampf einbezogen werden, dazmiihen gerufen: „Das ist eine Gielei!” Daraus entstand nun allerdings sein tödtliches Duel, aber er hatte doch einige Auseinanderlegungen zur Folge. Zunächst ertheilte nach der Nede Hod’s P­räsident 3 u fi D dem Abgeordneten Barta nachträglich einen Ordnungsruf, dann aber verwies noch in persönlicher Lage Me 3­5 fi darauf, daß das allgemeine Wahl­­recht auch im Programm der Unabhängigkeits-partei enthalten und daß er es seinen Wählern schuldig sei, für Dieses Prinzip hier ein­zutreten. Hierauf wurde die Sitzung um 1 Uhr geschloffen. Den Detailbericht tragen wir im Morgenblatte nach. · Angefochtene Mandate, Das Mandat des Minister-Präsidenten. Im zweiten Wahlanfechtungssenate der königlichen Kurie wurde heute der Beschluß in Angelegenheit der gegen die Wahl des Budapest- Innerstädter Abgeordneten Grafen Stefan Tisa überreichten Petition­­ publizirt. Demgemäß wies die künigliche Kurie die Petition zurück und verfällte die Peti­­tionirenden in den Erlaß der mit 10.000 Kronen festgestellten Kosten des Verfahrens. Diese 10.000 Kronen werden zu gleichen Theilen unter die Wahlvertheidiger getheilt. Das Urtheil wird dem Präsidium des Abgeordnetenhauses zugefehtet erden. = 1 Die auf mehrere Bogen sich erstreckende Begründung«dieses Beschlusses befaßt sich in erster Reihe mit dem einzigen absoluten Nullitätsgrunde,welchen das am 10.Jänner stattgehabte Banket ist der Redoute bilden soll.Auf diesem Banket,anwesematch­ der Abgeordnete als Kandidat theilgenommen,wurden versiedene Reden­­ gehalten.Laut der Petition wurden an 1175 Wähler bewirthet,doch ist diese Behauptung der Petition mangelhaft,da nicht blos dass Faktivity sondern auch das Obwalten einer rechts­­widrigen Tendenz hätte nachgewiesen werden müssen,­der Tendenz nämlich),daß das Banket zudem Reckevers­anstaltet wurde,um die Wähler zu beeinflu­ssen.Das Gesetz verbietet es nicht,daß die Wähler vor der Wahl zusammen­­kom­men sollen,um ihren zukünftigen Abgeordn­eten kennenzu­lernen.Die Petition legt ein Hauptgewicht darauf,daß angeblich 4751 Wähler ihre Karte 11 nicht bezahlt haben,doch werden diese in der Petition nicht genannt.Ebenso wenig werden Diejenigen von der Gegenpartei genannt,die unter dem Eindrucke des Bankets und der Programmrede des Ilkinisten Präsidenten ihre politische Gesinnung geändert haben.Selbst die ärmeren Bürger der Innern Stadt stehen auf einer so hohen Stu­fe der­ Intelligenz, daß ein gewöhnliches Aben­dessen ihre Ueberzeugung nitändern kann.Die königliche K­rie—ist aumend der freien Beweisfwürdi­­gung»jedem Resultat gelangt,daß dieses Banket weder objektiv, welches Grund zu einer Annullirung bieten könnte. Die künigliche Kurie konnte aus denselben Motiven auch. Die weiteren Nullitäts­­gründe nicht acceptiren.­­Eine Untersuchung konnte überdies auch d­en der­ Mangelhaftigkeit der Daten, nicht angeordnet werden, noch in seinen persönlichen Beziehungen ein solches Fal­um­­bilde, aufolge­­ der unbestimm­ten, schmanzenden Darstellung der Retition md ., 9. Da8 Abgeordneten: Mandat von Nagybsnye. Im ersten Wahlanfechtungs-Senate der Königlichen Kurie hätte heute die Verhandlung der gegen das Nagybányaer Mandat Ludmwia Banya überreichten Petition fortgesegt werden sollen. Da jedoch Referent Emerich Fittler erkrankt­st, wurde die Ertlegung der Verhandlung­ auf den 13. b. anberaumt. Das Attentat auf den König von Spanien, Paris, 2. Huni. (, Havas.) König Alfonso empfing im Palais Elysee das diplomatische Korps, Die Präsidenten des Senats und der Kammer, die M­itglieder des Kabinett und andere politische Persönlichkeiten. Sodann besuchte der König das Fest im Garten des Elysee, welcher glänzend illuminirt und in der Farben Spaniens und Frankreichs prachtvoll geschmüct war. Um Mitternacht ver­­ließ der König das Elysee, nachdem er sich vom Präsidenten herzlich verabschiedet hatte. Berlin,. 2. Sun. (Orig -Telegr.). Die erste Glühwunschdepesche erhielt König Alfonso vom Deutschen Kaiser. Er telegraphirte Dies sofort seiner Mutter in Madrid. Die Königin-Mutter soll bei Empfan­g der Nachricht ohnmächtig geworden sein und sich erst beruhigt. Haben, als sie von dem König selbst Die telepho­­nische Versicherung erhielt, daß er vollständig unverlegt sei. Vparis, 2. Juni. Der Leiter des Detektivinstituts Mongmim erklärte einem Berichterstatter, wir fennen in ganz bestimmter Weise Die Urheber des Attentats von heute. Das Verbregen it in jeder Weise panischen Ursprunges. Er habe am 26. Mai den Auftrag erhalten, fine Anarepisten zu verhaften. Bier Derselben wurden festgenommen,­ und zwar Die Spanier, Valina, Navaro, allacios und der Engländer Herweg,. Der finfte ist entmisáft. Er habe seit heute­­ Georgens Bennweife, daß gebierer der Thäter sei und daß. Die Berhafteterr Die Helfershelfer seien. Balina, der sitzlich in Spanien in con­­tumaciam zu­­ zehn Jahren Zuchthaus verurtheilt worden war, legte ein umfassendes Geständnis ab. Er habe Ursache, zu glauben, daß noch andere Mitschuldige einfü­ren. Der größte Theil der Bombenladung drang dem Pferde eines­­ Kürassiers in­ den Bauch. Diesem Umstande verdanken viel­­leicht zahlreiche Personen ihre Rettung. ... vom­ 1.Juni.­In der heutig­en Sitzung der Kammer machte Minister-Präsident Fortuni unter allgemeiner Aufmerksamkeit disk-HausesIJZittheilungen der schweren­ Gefahr­,in welcher heute Präsident huber und Köi­ig Alfonsoiansis ge­­­schrvebt haben. Fortis erklä­rte,«ers sei dessen gewiß,daß er die­ Gedank­en des Parlauents und des Landes zum Ausdrucke bringe,wenn es die tiefste­«Entrüstung über das Attentat und gleichzeitig die­ lebhafteste Freude ü­beß die E11«extrkng derf1ll11 strett Oberhäupters der zwei Schwestern-Uraniin ausspreche(Verfall.) Präsident Marcora ersklärte,dies von der tcsjlittistels- Präsidenten soeben»geäußerte11-Gefü­hle würden einmüthig von­ der Kammer und vom Lande getheilt. Die Nachricht von dem fluchwürdigen Attentat, das das Leben des verehrten­­ Hauptes der französischen Nation, sowie das des jungen, die Geschiche des edlen Spaniens rentenden Fürsten ernstlich gefährdete, sei vom italienischen Volke, das gleichzeitig das aufrichtigste Bedauern für die unschuldigen Opfer des Attentats empfinde, mit den Gefühlen der tiefsten Entrüstung auf­genommen worden. (Beifall.) Der Präsident ersucht Forti, der Dolmetsch der Gefühle der Kammer und ihrer lebhaften Freude über das Miklingen des Attentats bei den Regierungen der­ beiden Nationen zu sein. (Beifall.) Minister-Präsident Fortis theilt mit, daß er bereits den Botschaften Frankreichs und Spaniens die Freude der italienischen Regierung und des italienischen Volkes über die Errettung der Ober­­häupter der beiden Länder ausgedrückt habe. Er werde auch den Gefühlen der Kammer Ausdruck verleihen. (Beifall.) Athen, 2. Juni. Die Kamm­er drühte ihre Mißbilligung über das Attentat auf den König von Spanien aus und beauftragte die Negierung dem König Alfonso und Präsidenten Youbet ihre Glühkwünsche zu ihrer Errettung zu über­­­­mitteln, maman Der russisch-japanische Krieg, Weitere Details von der Seeschlacht. Petersburg, 1. Juni. General ginemitid telegraphirt unter dem 30. Mai: General Kusched berichtet am 30. Mai, 10 Uhr Vormittags : Der Torpedo­­bootzerstörer „Groznyg“, der sich von dem Geschmacher während des Stampfes getrennt hatte, u­ in Wladi­­wostok angenommen Mach dem Berichte des Kommandanten hatten der „Srozny“ und das Torpedoboot „Diedowi“, auf dem fin Admiral Roshdjestwensky und dessen Stab befand, nördlichen Kurs genommen. Nördlich, von den vieln Delgasette begegneten unsere Torpedoboote zwei großen japanischen Torpedobootzerstörern, die den Kampf eröffneten. Während­dessen hat man gesehen, daß der „Bjedowi” durch eine Explosion zum Sinten gebracht wurde. Der „Grozny” bohrte einen japanischen Torpedobootzerstörer in den Grund. Petersburg, 2. Juni. Ein Telegramm des Kom­­mandanten des Srenzerss „Saumend”, Fregattenkapitän Felzen, an den Kaiser, das gestern um 9 Uhr 45 Minuten Abends in Bort Sankt Olga aufgegeben wurde, besagt: 23 Geschmader Morddieítmensing näherte sich am 27. der Insel Tsushima und stieß hier auf die ganze und vollständige Flotte des Windes. Der Kampf begann um 1 Uhr 20 Minuten Nachmittags.­­Gleich zu Begin der Schlacht konzentrirte der Feind das Feuer auf den „Sumaroff“ und „Osljabla“. Bei Eintritt der Dunkelheit wurden die Panzerschiffe „Osljabla“, „Imperator Alexander III." und „Borodino“ in den Grund gebohrt. Der „Sumwaroff“, die „Ramtichad­a“ und der „Ural“ erlitten Schwere Havarien und kamen außer Sicht. Das Kommando ging an den Contre-Admiral Nebogatoff über... Mach Eintritt der Dunkelheit steuerten die Banzerschiffe „Kaiser Nikolaus I.“, „Drel“, „Senjabin“ und „General Admiral Aprarin“, „Mihatoff“, „Sifjoj Weltlij“, „Navarin“ und „Nahimoff“, sowie der Kreuzer „Szumend“, dem die Nedermittlung von Befehlen an die Banzer Schiffe oblag, in nordöstlicher Richtung. „Kaiser Nikolaus I“, „Drei“, „Aprarin“, „Senjabin“, „Utichatoff“ „Siffoj Welikij" „Navarin“, "Nacht­­moff" und andere Kreuzer wurden von der Esfadre abgeschnitten und kamen bald außer Sicht. Die Panzerdivision, welche 14 .Knoten in der Stunde zurücklegte, war wiederholten Torpedoangriffen ausgefegt, welche gegen die die Flanke bildenden Schiffe gerichtet waren.­­ Bei Tagesanbruch wurde festgestellt, das diese Division aus den Schiffen „Kaiser Nikolaus“, „Drei“, " Aprarm" und „Senjabin“ bestand. Am 28. entdedte man bei Sonnenuntergang am Horizont neuerlich die Nauchsäulen der feindlichen Flotte, was ich dem­­ Admiral signalisirte, der­ Hierauf die Gesch­windigkeit seiner Schiffe erhöhte. Die­­ Panzerschiffe „Senjabin“ und „Aprarin“ begannen sichtlich zurüczubleiben. Um 10 Uhr Vormittagd wurde zuerst links, dann rechts die japanische Flotte gesichtet. Eine Division Kreuzer­s unternahm eine Bewegung von rückwärts nach rechts und wurde dadurch von der Esfaore ab­­geschnitten und somit der Möglichkeit beraubt, sich mit ihr zu ver­­einigen. ch beschloß, gegen Wladimostof­ vorzudringen , und kom­­mandirte Volldampf, um der von den feindlichen Kreuzern begonnenen Verfolgung zu entkammen. Befürchtend, auf feindliche Kreuzer zu stoben und wegen des Mangels­­ an Zeit und Kohlen schlug ich den Kurz gegen die Wladimir-Bai.ein, uno ich in der Nacht vom 29. auf den 30. Mai angenommen bin. Petersburg, 2. Juni. Ein Telegramm des Kom­­mandanten des Estadre-Torpedobootes "Braby",­ieutenants Durnomo an den Großadmiral Großfürsten Ylerts Mepandromitid) aus Wladimostof, por, gefteen defuge:­­ 99 bin am 30. Mai in Wladimostof eingetroffen, nachdem "ig am 27. Mai um 9 Uhr Abends von der Csfadre getrennt worden war. In diesem Reitpunkte sah ich sämmtliche Panzerschiffe in : Schlachtordnung / Bis auf­ die­ „Deljablja”­­ und" eines von der Type des „Anjaz Sumaroff“ gingen eines Hinter dem andern. Um­ 21/2 Uhr‘ Nachmittags reiteten wir 175 Matrosen und Offi­­ziere, welche von der „Dsljablja” ins Meer gefallen waren. Gegen 4 Uhr waren wir einem heftigen Kreizfeuer ausgelegt. Ein sechszölliges Geschoß durchdrang die Schiffbrüche, sowie das Kessel­­dach. Durch die Grplosion Dieses Geschosses wurden zwei­­ Heiztöffel zertrümmert, die Hauptdampfröhre buch­löchert und der Formast umgeworfen. Neun Matrosen wurden getödtet, vier Matrosen und ein Lieutenant leicht verwundet. Diese Havarien verhinderten sich, die Be­schwindigkeit von 11 Meilen zu überschreiten und dem Geschwader, welches den Kurs auf Wladimostof fortlegte, zu folgen. Sch fuhr daher allein und steuerte, um das Wirkungsgebiet der japanischen Torpedoboote zu ver­­lassen, längs der Küste. Sch begegnete mehr als 15 feindlichen Torpedo- Booten, die vom Angriffe zurückkamen. Um mich weniger sichtbar zu machen, ließ ich den Mast entfernen und bei Tagesanbruch die Rauch­­fänge meiß auftreichen. Am 28. Mai platte das Leitungsrohr des dritten Kessels, worauf ich nur mehr fünf Meilen in der Stunde zurücklegen konnte. Im­ Folge des Mangels an Kohle war ich genöthigt, sämstliche Holzbestandtheile zu verbrennen. Am 30. Mai stellte ich einen Mastbaum auf und trat mit Wladimostok in Verkehr. Tokio, 2. Juni. („Reuter.”) Die japanischen V­ermundeten im Marinehospital zu Maigura ber richten über die Seeschlacht in der Tsushimastraße Folgendes : Das Linienschiff "Kııjaz Sumaroff" war an der Soite der russischen Schlachtlinie und richtete­­ zuerst das Feuer auf das an der Spite der japanischen Schiffe fahrende Schlachtschiff „Rilafa”. Dieses antwortete unmittelbar darauf. Die beiden Bletterr wechselten heftiges Geschosfener und rüd­en allmälig einander näher. Nach kurzem scharfen Gefechte sah­ man, Ded des "Admiral Niihatsoff" in Slammen stehe. Das Schiff gerieth nach und nach außer Schlacht­­linie. Um­ 412 Uhr. Nachmittags war die feindliche Linie in­ vollkommener­ Unordnung. Das Feuer begann nach ausassen. „Borodino“ und­­, kamtjehatfa­­fanten. Die Man­nschaft des „Borodino“ legte aber das­­ Feuer tapfer fort, bis das Schiff unter ihnen verschwand. Sonntag Früh wurden fünf russtische Schiffe bei der Lianconri­nsel entdeckt. Der magutarubd" entram, während die­ vier anderen Schiffe keinen Widerstand leisteten und­ über die xuffische die japanische Flagge higten. Admiral Nebogatoff ließ ein Boot ausfegen und begab sich an die­ Längsseite des japanischen Kreuzers „Ayam­a“, wo er ji in aller Form ergab. Tokio, 2. Juni. („Neuter.") Ein nach Sasebo zurück­­gekührterr japanischer Marine- Offizier ist von der Seeschlacht in der K­oreastraße folgende Beschreibung: 1 ‚Als die japanische Flotte, nachdem die russischen Schiffe in Sicht gekommen waren und in den Ostkanal der Tsushima­­straße hineinsteuerten, war die See rau und die Torpedoboote waren gezwungen, bei der Iusel Turbima Schuß zu suchen. Die tafsischen Schiffe F kamen in guter Ordnung heran. Admiral Togo signalisirte vom Schlags­chiffe , Mifafa" : Schicsal des Reiches hängt von dem heutigen Kampfe ab. Er wird von Cud Allen erwartet, daß Ihr Alle, Euer Aeußerites that !” Während des Kampfes­ waren die Bemühungen der­apaner darauf gerichtet, die ruffische Flotte zu umgzingeln. Die­ Ruffen versuchten durchzubrechen, aber die japanische­ Flotte vereitelte dies Vorhaben und so blieben die russischen Schiffe eingeschlossen. Der Kreis der­­ japanischen Schiffe umfaßte die russische Flotte in verschiedenen Abständen. ( Zofia, 31. Mai, Amtlic) wird bekannt gegeben, da die japanische Flotte in der legten Seeschlacht mn­ehr leichte Beschädigungen erlitten hat und daß außer drei Torpedobooten weder sein Panzerschiff, noch ein Kreuzer oder ein Torpedobootzerstörer, oder irgend ein anderes Schiff verloren gegangen seien. Der Milado hat Admiral Togo ermächtigt. Die Offiziere der Schiffe „Imperator Mifolaj I", „Orel”, „General Admiral Aprarin und , Admiral Senjabin", die sich ergeben haben, auf Ehrenwort zu entlassen. « « Tokio,31.Mai.(»Reuter.«)Da die Nothwendigkeit, die früheren japanischet­ Schiffsverlu­ste zu verheimlichen,nicht mehr besteht,gibt die Admiralität den Verlu­st des Schlachtschiffes»Kashyma«vor Port Arthu­r im Mai 1904, sowie die übrigen bisher zurüdgehaltenen Ber- Infte benannt. Die Liste ist folgende: Das Schlachtschiff „Kashyma" it am 15. Mai bei der Blodade von Port Arthur auf eine Meine geraihen, der Torpedobootzerstörer „Atatsufi“ gleichfalls vor Port Arthur am 17. Mai 1904, das Kanonenboot „Alhyme“ tant am 17. Mai in Folge eines Zusammenstoßes, als es mit der Landarmee vor Liantung zusammenwirkte. Der Torpedobootzerstörer „Han­­miatori“ stieß auf eine Mine und jani am 3. Dezember während der Blocade von Port Arthur. Das Kanonenboot „Atayo“ stieß auf einen Welfen und jant am 6. November bei der Blocade von Port Arthur. Der Kreuzer „Tata­­rago” stieß auf eine Mine und jant am 12. Dezember­­gleichfalls vor Port Arthur. Tokio, 1. Juni. („Reuter.”) Die Verwundung Rosihdjeftwensiys ist leicht: Die Gesammt­­verluste der Japaner betrugen 800 Mann. Tofio, 2. Juni. („Reuter“) Die Verluste der Russjen in der legten Seeschlacht werden, von den Gefangenen abgesehen, auf 7000 bis 9000 Mann geschäft. Es ist zu befürchten, daß die Mehrzahl davon ums Leben gekommen­­ sei.­­Zahlreiche Leichen wurden­­ an den umliegenden Inseln und Küsten angeschwermt. Die japanischen PVBerluste in der Tsushima­­straße betrugen 113 Todte und 424 Berwimdete an Offizieren und Mannschaft. Die vollständige Ueberprüfung der Xiften ergab, das die Berluste geringer sind, als ursprünglich angenommen wurde. England, Japan und Frantreigh. London, 2. Juni. Veinifter des Aeukern Marquis I.Xansdomme hielt gestern bei dem Festmahle der Bereinigung der Konservativen Partei eine Rede, in der er sagte: Es it niemals Davon die W­ede gewesen uns von Dem Bündnis sie mit Japan zurückzuziehen Die einzige Frage, wenn die Zeit dazu gekommen sein wird, wird sein, ob das Bindniß in der gegenwärtigen Form erneuert oder ob es gestürzt und beseitigt werden sol. Es gab nie einen­ Augenblick, in dem unsere guten­­ Beziehungen zu Frankreich fester begründet waren als recht. Das gute Einvernehmen mit Frankreich it ein Mittel dazu gemefen, Störungen und Reibungen, die von einem großen Kriege unzertrennlich sind, zu mildern. Das Bündnis mit Frankreich it ein kraftvolles Werkzeug für den Frieden gemesen. Wenn es möglich, dieses Bündnis in der­ Weise abzuändern,, daß­ es den Ausbruch eines Krieges verhindert, so würden alle wahren­ Freunde des Friedens die Abänderungen willflammen­­ heißen. Das Bündnis mit Japan und das Einvernehmen mit Frankreich­ sind zu seinem selbstsüchtigen Frede und ohne jeden Wunsch, Andere aus dem RVesige des ihnen Gehörigen zu verdrängen, ausgedacht worden. Betersburg, 2. Ms. (Orig.-Telegr) Der unter Borfig des Czars in Barskoje-Selo gehaltene M­i­­nisterrath, der bis gestern­­er dauerte, soll sich Fir die sofortige Einberufung eines Parla­­ments entschieden haben, dem die Fragen über die Fortgebung des Krieges, oder den eventuellen Abschluß des Friedens, über die Finanzlage und die innere Lage zur ersten Entscheidung­ vorgelegt werden sollen. Witte hatte eine längere Audienz beim Eza und wird einen Ker­­an der außerordentlichen Mission zur Vorbereit­ung der Wahlen erhalten. Der Ezar winscht unter den jebigen Verhältnissen seinen Frieden, vielmehr die Fort­­segung des Landkrieges; dennoch fehlt es nicht an ernstesten Bemühungen, namentlich­ seitens der französischen Regierung, Friedensverhandlungen zwischen Japan und Rußland in die Wege zu leiten. London, 2. Juni. (Drig-ZTelegr) Die „Zimes" melden, daß der Onkel‘ des Gzars, Großfürst Wladimir, unter allen Großfürsten, am dringendsten für den Frieden plaidirte. Der Czar soll sich auch einen Augenblick lang von seinen Argumenten haben über­­zeugen lassen, Darin aber schließlich doch der Majorität des am Dienstag abgehaltenen Kriegsrathes angeschlossen haben, die die Fortlegung des Krieges verlangte. In Washingtoner­ diplomatischen Streifen glaubt man irogdem, daß der Friede leicht über Nacht Tonımen föünne, Köln,2.J­uni.(Orig.-Telegra.)Der»Köl­­­nischand­riing«wir­d aus Petersburg telegraphirt:Wekm nicht alle Anzeichen tru­gen,besteht­ die Absicht,den Krieg unter allen Umständen for­tz­usetzen­, das vierte Geschwader abzusenden und mit der Bildung d­iecr­ neuen Flotte zu beginnet.Murr ist sich darü­ber klar,daß­ es nur zweierlei Möglichkeiten gibt,Sachask­a,Wladiwostok und Kamtschatkadyuapanern zu überlassen,oder eine neue Flotte zu beschaffen.­­.. M­­"daß das Die beiderseitigen V­erluste. ne „Das : f , vorragenden Antheil Die Friedensfrage. RER Angesihewigtkeitem (Ernennung.)Derkön.ung·Ackerbauministerbakikn— vereinigten Personalstande der kön.«u’ng.Fluß-und Kul­tur­­ingeniesur u­ unter den unbesoldetet tkön.Hilfsingenie1­r Anton Winkelhoffer zum besoldetdt tkön.Hilfsingenie­ur d­efinitivere Charakters ernannt. (Spende des Königs) De. Majestät hat für den Wiederaufbau der durch Feuer zerstörten Kirche­ und Pfarrers­­wohnung der griech.orient. rum. Kirchengemeinde Köröspeg aus der allerhöchsten Privatichatulle 200 k gespendet. (Prädikatsverleihung) Se. Majestät. König bat dein Ujvidefer Fön. Notar Johann Szlávi gejeslichen Adels das Prädikat , Bivofi­­tarfrei verliehen. (us dem Zentral-Stadthause.) Bürger­meister Johann Halmos, der einige Tage in Wien verbringt, kehrt am Sonntag zurück und wird dann seine amtlichen Nnenden von seinem Stellvertreter Vizebürgermeister Julius Nózsavölgyi wieder übernehm­en. (Karl Hegedüs 7) Der Reichstags-Abgeordnete des Jahre an einem Herzschlage plöglich gestorben. .»Kar­ l-He­gedü­sI wurde im Jahrel70 in Czengd geborenxer alnoli­ irte er die­ Elskittelschulstudien in seiner­ Geburtsstadt,dann been­dete er seine juridischen Advokaturskanzlei eröffnete. Bor. der Hauptstadt wegen Klubs und auch den öffentlichen er später eine er zum Mitgliede des hauptstädtischen Munizipal-Ausschusses gewählt und in­­ dieser Eigenschaft nahm er an Angelegenheiten einer der Führer des , Sas' Kirche 1884 er den Veßpremer Bezirk Somlyd-Vasarhely, nach dem Tode entfaltete er eine lebhafte Thätigkeit. Nom vertrat des Grafen Gabriel Geburtsstadt Gregled. 3m Abgeordneter. Bei nach schmerer Jahre 1896 seine 1305 wurde er in Räczlewe mit dem Programme der er nicht 1901 und Unabhängig­­keits-Partei gewählt. Er war Mitglied des Wirthschafts-Nusseehufies. Todesfall­ Heute Nacht ist hier Frau Bilma Redlic Nachkommen unter Antheil; Aufrechthaltung Näczleveer Bezirkes Karl Hegedits den Krankhet Studien dreizehn als Károlyi aber darauffolgenden Cyklus mar verscriegen. der Die und seinen ihres ungarischen Be tst heute Nachts im 58. Rebens­­im. Budapest, wo in den Angelegenheiten allgemeinen Jahren wi­e der evangelischen­ Jahre 1831 bis bis zum Wahlen im Jahre im Alter von 53 Jahren «

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