Pester Lloyd, November 1905 (Jahrgang 52, nr. 271-297)

1905-11-01 / 271. szám

m­s Fran­z BuvavSfDZL Oktobeu «§Der leitende Aka-Zfchl1ß der ver­­ei­nig­ten Opposition hat heute einen von Kossuth verfaßten Beschlußa­ntrag mit gewohnter Einmüthigkeit angen­dmm­en,welcher­ In dem Programm der RegierrI­gUndan"der Regierung selbst kein gutes Haar läßt,aber doch keinerlei neues­ Argument zur Begründung des verdammenden Urtheils vorzubringen verm­ag.Ja,w­enn man den ganzen Beschluß durchgelesen­ hat,drängt sich unwillkü­rlich die Frage au­f,wie deutlider Ieitende Ausschuß dieses Programm eigentlich so in den Grimd und Woden hinein schlecht machen kannn,da er doch mit stolzem Selbstgefühl betont, alle dort in Aussicht ge­stellten kulturellen, wirtsschaftlichen und finanziellen Reformen seien einfach a­us dem alten Wunschregister der früheren oppositionellen Parteien übernommen, die auch heute in der Koalition Dieselben Neuerungen und Bootschritte anstreben. Die einzigen Unterschiede zwischen dem Programm­ der Negierung und den heute ‘wieder einmal fonzis bezeich­­netem Zielen der "vereinigten Linien sind, daß jenes die ungarische Kommandosprache ausschaltet. Dagegen die Ein­­führung des allgemeinen geheimen Wahlrechtes mit gemeinde­­weiter Abstimmung als eine der ersten Aufgaben­ der Geieß­­gebung einstellt. So wichtig auch, jede Dieser zwei Fragen sein mag, können sie unseres Erachtens Doch nicht genügenden ‚Grund dafür bieten, daß eben Diejenigen Parteien, welche alle die übrigen Reformen verkündet und propagirt Haben, sie mit Händen und Füßen dagegen sträuben, Daß deren Verwirklichung ernstlich versucht, oder auch nun mit gutem Willen in Aussicht gestellt werde. Mit welchem Kredite ver­­langt nun Die Koalition, dag man das Programm, in welchem ihre eigenen Prinzipien und Bestrebungen zusammen­­gefaßt sind, nicht ernst nehmen und nur als einen Berunch, Die Aufmerksamkeit von den nationalen Bostulaten abzulenken, betrachten soll. Die finanziellen Schwierigkeiten, Die jest der Duchführung­­­ieser Reformen entgegenstehen, befanden ja auch früher; trogdem Hat jeder einzelne Kandidat der Linken den Wählern nicht nur­­ d­iefe, sondern noch viel weiter gehende V­ortheile und Erleichterungen von Seite des Staates versprochen und hätte sich gewiß entrü­ftet Dagegen verwahrt, wenn gegen ihn der Vorwurf der Wereführung, der Spiegelfechterei erhoben worden wäre. Es kann nicht angenommen werden, das Bolt habe ein so. Kurzes Gedächtniß, um biesen Frau­en Widerspruch nicht zu ent­­decken. ‚Der leitende Ausschuß hätte Daher besser gethan, wenn er sichh darauf beschränkt hätte, die fachlichen Ein­­wendungen und Bedenken anzuführen, die ihm das Brogran­nm unannehmbar erscheinen lassen. Das Programm des Barons Fejérváry kann zweifellos von verschiedenen Gesichtspunkten kritisirt und angefochten werden. Am wenigsten sind jedoch hiezu Diejenigen Parteien und Männer berufen, die seit jeher alle in dem Programm angeführten IInstitutionen und Maßnahmen als nothwendig protlamirten und jeder früheren Regierung einen Vordurf daraus machten. Daß sie Diese nicht in ihr program­n auf­­genommen hat. Deshalb geht denn auch der Ausschuß in das Programm wie die Rate um den Brei herum. Sie fan, mit den früher erwähnten Ausnahmen, seinen einzigen Punkt Desselben direkt angreifen und versucht daher, ihm Intentionen und Wirkungen zu infinitiren, die dem Programm einen antinationalen Charakter aufprägen würden, jedoch an dem Gebrechen Taboriren, dag sie im dem Programm selbst keinerlei Begründung finden. So wird die Mär. von dem Tüniglichen VBetorechte aufgetischt, das „die selbstständige legislative Thätigkeit des Reichstages vernichten und die Geltendmachung des nationalen Willens ausschließlich vom Willen des Monarchen abhängig machen würde”, da, woher nim­mt damit der leitende Ausschuß die Basis für diese Behauptung? In dem Programm finden wir nichts, das dazu Anlaß geben wü­rde und es wurde nie und nirgends gesagt, daß eine Ausdehnung der küniglichen rechte beabsichtigt wu­rde. Das, was hier fünigliches Veto recht genannt wird, besteht ün unserer Berfaffung schen seit jeher und wurde dem Träger der Krone des heiligen Stefan von der Nation übertragen, von der ja alle Rechte im Sit. Stefansreiche stammen. Es besteht im. den geieglich gewährleisteten. Herrscherrechten und im dem. , ebenfalls geieglich begründeten Rechte der Sanktionirung, das selbst­­verständlich auch das Recht involoirt, Beschlüssen des Par­­laments, die dem Monarchen mißliebig sind, die Sanktion zu verweigern, da es ja sonst nur eine Pflicht, nicht, aber ein Recht bilden würde. "An diesem Umfange hängt natur= gemäß auch heute die Geltendmachung des nationalen Willens von dem Willen des Königs ab, was aber nie zu Kollistionen führte,­­ so lange­ die Majorität des R­eichstages auch Die Rechte des Herrschers respektirte und nicht den Boden der Berfaffung verlief. Ebenso umbegründet sind auf Die Ber­hauptungen, das Programm­ der Regierung mache die Er­füllung der nationalen Postulate. Die berechtigten wirtsschaft­­lichen Bestrebungen , des Landes , uu­öglicbh. In beiden Richtungen enthält es weitgehende Zugeständnisse, freilich im Rahmen der Gehege und nichts auf Kosten des einen oder des andern gejeglichen Faktors der Legislative. Das ganze Urtheil des leitenden Ausschusses leidet eben an dem Uebel der Einseitigkeit und an dem Mangel an Aufrichtigkeit. Der springende Punkt, die Forderung der unngarischen Kommandosprache bei den ungarischen Theilen des gemeinsamen Heeres, tritt nirgends Kar zu Tage, obwohl die Verweigerung dieser Forderung allein es ist, aus der die Koalition die Berechtigung ableitet, das Programm deshalb abzulehnen, weil es die Erfüllung der nationalen Vostulate unmöglich macht. Denn es ist ja bekannt, daß im Uebrigen dem nichts im Wege steht, daß im Rahmen der Beischlüsse des Nemer-Komites, ja noch darü­ber Hinaus der ungarische Charakter bei­ den erwähnten Heerestheilen aus­­geprägt werde. Diese eine Forderung aber kann der Koalition wohl als Grund dienen, dem Kabinet Fejérváry ihr Ver­trauen, ihre Unterfrügung zu versagen, keineswegs aber zu einer so schroffen Verurtheilung desjenigen Programms, das, wie sie selbst zugeben muß, größtentheils die Erfüllung ihrer eigenen Wünsche intendirt. Die Geltendmachung des nationalen Willens wird duch das Programm in seiner Weise ge­hindert oder auch schaffen und rammenfassen nur aber eine Erwiderung, Bei als die dem Wege zu räumen, "verlieren, daher, ealendas aufzuschieben, wichtigsten, bei dem von der Bahlveformn handelnden. Heute, wo diese Frage auch, bei uns ins Rollen gerieth, wo selbst Die kaum eintägige zusstische Berfassung der­ immer lauter werdenden Wimfische nach Ein­­­­erjchwert, in diesen Blättern angedeutet. ja, die allgemeine Wahlrecht nur gefördert werden, des nationalen jo nothwendig und wie in Jan, die er in schlecht erklärt und ihm seinem einzigen P­­nkte soll ja durch das Die Aufgaben, bezeichnet, zu Iwingen, ihren Garantien Geltung zu ver­­Fortschritts aus in der Nähe be=­tehen, bedeutend an Dringlichkeit, können aber in seinem Falle als Vorwand dafür dienen, jede andere Neforn, sind sei sie noch segensreich. Geradezu denselben ad unverständlich graecas ist es aber, wie der lestende Ausschuß das Programm Der foalirten Parteien nahezu Punkten zu dem Programm der Regierung perhoureszirt und für lächerlich, unaufrichtig, ja fir und wechführbar hält. Wir sind seineswegs der Ueber­­zeugung, daß das Programm, auf Grund dessen der König as Kabinet Fejérváry neuerlich ernannt hat, den sachlichen und parteipolitischen Erfolg haben werde, den Die Regierung sich davon verspricht. Seine Mängel wurden ja auch sehen In seinem Falle verdient es die des vereinigten Ans­chusses, nie Alles für die verwerflich­en Motive infinant,­ ­ des Programms jedoch) hat der leitende Ausschuß seine Schwäche in dem Weiße ver­­wathen, wie eben bei dem ühunng des allgemeinen Wahlrechtes Rehi­ung tragen mu, läßt sie sich nicht mehr mit Bhrajen abthun. Hier genügt es nicht, zu sagen, diese Institution bilde auch­ einen Program­m­­punkt eines großen Theiles der Koalition, der aber weit hinter der Kommandosprache rangirt. Hier muß offen Karbe bekannt werden, wie dies gestern an Graf Zipa und Die liberale Partei gethan haben. Noch weniger geht es an, daß man sich als Anfänger des allgemeinen Wahlrechtes­ befenne, dem Wesen Dieser hochnwichtigen Sache aber si deshalb feindlich gegenüberstelle, weil die Details so nicht bekannt sind. Logisch wäre dann, Das Bestreben auf Verwirklichung dieser Reform im Allgemeinen zu unterstügen und zur versu­chen, bezü­glich der Details den eigenen Anschauungen, Geltung zu verschaffen. Doch der Koalition ist es nicht darum­­ zu thun, die ewigen Geiete der sogait wahrzunehmen, sondern nur, jeden Punkt des Programms als staatsgefährlich, die Pläne sind die Absichten der Regierung als verwerflich zu brandmarken und "da fehl ich sie selbst vor einer Heinen Entstellung nicht zurück, indem sie dem Minister-präsidenten zumuthet,­ ex sei bereit, auch gegen die Berfassung zu regieren. Bon Baron tejérváry ist Nehnliches nicht zu befürchten und­ es wird überhaupt nicht zu befürchten sein, wenn die Koalition mir aus ihrer Schlußbehauptung, es künne nach ungarischen Staatsrechte seine künigliche Gewalt außerhalb der Ber­faffung geben, auch die richtige Folgerung zieht, daß der innerhalb der Berfaffung bestehenden königlichen Gewalt die ihr nach dem ungarischen Staatsrechte zusommenden Rechte nicht aberkannt und nicht entzogen werden können, die der Leitende Ausschuß die Berfassung die Hindernisse deingendsten Be 54 die Lage. Die Kandidirung Des Handelsm­inisters Wörds um BEE. Bezirke. Heute Abends fand in Altofen im Geithause „zur Krone” eine ‘sehr zahlreich besuchte Konferenz von Wahlbürgern des haupt­­städtischen IT. Wahlbezirkes statt. Bürgerschul-Direktor Mierander Saja, begrüßte Die Ber sammelten. Gr mi­s auf Die traurigen politiscen Verhältnisse hin, in deren Mitte wir leben. Handel und Wandel liegen danieder, das Gewerbe Stagnirt. Kein Mustern aus Dieser verzweifelten Situation öffnet sich. Nun it auf dem Plan eine Regierung nen, Deren programm es it, Abhilfe zu Schaffen. Auf Grund 518 Programmes wollen wir einen Abgeordneten wählen! (Stürmiige ital.) Dr. Armin Freund wmit die Frage auf, "Da Die alte liberale Partei aufgehört habe, zu bestehen. Er sei ein Anhänger dieser Partei. Doch wollen er und seine Freunde der Beschlußfassung sein Hinderniß in den Weg legen, zumal auch er anerkenne, daß das Brogran in der Regierung die wichtigsten, für die Nation beilfamsten Forderungen der V­rogramme aller übrigen Parteien befriedige. Sultus 3boray stellte den formellen Antrag, die Ver­sammlung möge das Programm des Kabinets Fejernary acceptiren, das­­ Programm­, welches den Frieden, den­ Fortschritt, die Arbeit und die Ent­wicklung ge­währleistet. Dieser Antrag wurde unter filnmischer Begeisterung einhellig acceptirt.­­ VIUlentrag Alexander Sc1jd’s wurde­ Julius Aboray mittelst Akklanmtion zum quterpräsidentnn gemähl. Julius A­boray übernahm man das Präsidium. " Er schilderte die Düstere politische Lage, welche Alles in ihren unseligen­­ Bann zwingt. Handel und Industrie Tregen darnieder. Der Erwerb steht. Redner beruft sich auf das Wort Szechenyi's, Daß das Land vor Allem reich gemacht werden muß. Der Redner wandte ich sodann der­ Berson des Landes­ministers Zadislaus BErös zu, den Manne unermiüdlicher Arbeit, des lautersten­­ Patriotismus, des umbeugsamen Freisinnes. Unter stürmischen Jubel empfahl er, die Kandidatur Ladislau­s Vörds’, der dem Bezirke zur Hierdd, zum­­ Ruhme gereichen werde. (gebhafte Effenrufe.) RR Nachden Die Abgeordn­eten-Kandidatur Ladislaus Börös pro­­klamirt worden war, wurde sofort eine aus 60 Mitgliedern bestehende Deputation mit der Mission entsendet, Ladislaus Börös im Namen der Versammlung die­­ Abgeordneten-Kandidatur anzubieten. Unter den Mitgliedern der­­ Deputation befanden­ sich die Pfarrer Sagm­üller und Ott, reformirter Seelsorger Meparos,­­ Oberrabbiner Dr. Adler, Berthold Goldberger de­ Buda, Samuel Goldberger de Buda, Leo Goldberger de Buda, Gem Wer­ de Száva, Leo Weiß, Gyulányi, Dr. Stern, Divektor Számet und Andere. Die von der W­arteikonferenz­­ entsendete Kommission erschien abends 71/2 Uhr beim Handelsminister Ladislaus B­ör ö 8, um ihn die Kandidatur des VI. Bezirkes anzubieten. Der Führer der Deputation, Nikolaus Thoray, listete an den Minister B­ö­re 3, der beim Eintreten in­ den­ Saal mit stürmischen Glienrufen empfangen wurde, die folgende Ansprache : Ew. Erzellenz, Herr Minister! In der­ heute gehaltenen Wartek­onferenz der Bürger des IM. Bezirkes ward mir das Blüd zutheil, daß ich damit betraut wurde, Em. Erxzellenz die Kandidatur des Bezirkes anzubieten. (Genuse) "Em. Erzellenz! Wir kommen zu dem Mitarbeiter Gabriel Barojs’, zu Demjenigen, der gemeinsam­ mit Diesem großen Manne jene Eisenbahnpolitik, schuf, welche die Achtung­ and Verthichtigung sämmtlicher Kulturnationen eve rang und die im Mettlampfe der Nationen wü­rdige Nach­­ahmung fand. Allein, nicht nur’ das Fachwissen rennen und laben wir in Gm. Erzellenz, sondern wie rennen den liberalen Mann, den niemals raftenden, niemals­ jäumenden rbeiter. (Sijenrufe.), Wir sind davon überzeugt, daß Ew. Grzellenz mit ihren großen Talenten nur eine solche Polität untertragen werden, die unser Vaterland auf den Weg der wirthschaftlichen Gestartung, der Entwicklung und der Freiheit führen wird. (Beifall). Deshalb folgen wir mit Begeisterung Em. Erzellenz! (Stürmische Glfenrufe.) Doch wir wissen, dab auch unter vernachlässigter Bezirk in Em. Erzellenz einen frolchen Abgeordneten gewinnt, der ihn aus seiner Rücständigkeit emporheben wird. (So it's!) Haben doch Em. Erzellenz, als Sie vor Jahren in Folge des zwingenden Gebotes der Politik ein anderes Mandat übernahmen, auch damals mit uns die Verbindung aufrechterhalten, und wer immer in seiner Ange­­legenheit ich an Sie wandte, konnte sicher sein, daß Em. Erzellenz die gerechte Sache fördern werden. (Wahr its! Go its! Somit ist unsere Begeisterung berechtigt, mit welcher mir Em. Erzellenz die Kandidatur anbieten, und wir bitten, sie mit Vertrauen annehmen zu wollen. (Stiemische Elfenrufe.) Handelsminister Ladislaus Börös ertheilte Die folgende Antwort: Sehr geehrte Herren! Gelehrte Mitbürger! Für Ihr Erscheinen und für das ehrende Vertrauen, daß Sie so freundlich waren, seitens des hauptstädtischen III. Bezirkes mir die Abgeordneten-Kandidatur anzubieten, empfangen Sie meinen aus dan­k­­barem Herzen quellenden aufrichtigen Dant. (Lebhafte Glienrufe.) Ihrem Erscheinen und der Sundgebung. Ihres Vertrauens lege ich aus zweifachem Gesichtspunkte große Wichtigkeit bei: in erster Neihe aus dem Grunde, weil ich mit Besttimmtheit vorausjege, daß sie mit Ihrem Erfeh einen Beugniß dafü­r ablegen wollen, daß­ jenes gegenseitige Vertrauen und jene gegenseitige Sympathie, auf Grund melcher Ste­mich,­t im Jahre 1896 einhellig zum Reichstags-Abgeordneten Des II. Bezirks wählten, aug während der verfroffenen zehn Jahre fie nicht verringert haben. (So its) zweitens aber ist es meine Auffassung, daß Sie die Abgeordn­ete-Slandidatur des III. Bezirkes einem in Arbeit und Bflichterfüllung ertrauten Manne anvertrauen wollen, der­ von seinen politischen Prinzipien niemals etwas ab­­handeln ließ (So MSN) und der mit seinen politischen Grundlagen steht oder füllt. Wahr it's! So it! Ghienenfe­­ Geehrte Herren und Mitbürger ! Unser Wiedersehen erfolgt unter schwierigen­ politischen Verhältnissen. Die liberale Bartei ist bei den­ legten Wahlen­ gefallen. Auf Erstarrung­ oder­ Erhaltung kann­ sie in Ermanglung eines dem Leitgeiste entsprechenden Programms meiner Ueberzeugung nach nicht mehr rechnen. Die zur Majorität Toalivten oppositionellen Barteien — ich brauche vor ihnen, nicht za ,erörtern, aus welchen, Grunde — , können, ihr Nrom­ammi nicht verwirklichen, konnten nicht zur Stegierung gelangen . “Inmitten dieses Zwanges mußte man daher neue Richtungen furchen welchen und einen solchen politischen Weg eröffnen und bezeichnen, Meg beschreitend,­­ wir­­ unser Daterland, aus­ politischen­ Wirren, Schwerer zeitsschaftlicher und sozialer Stagnation und Rückständigkeit hinausführen und auf welchem Wege wir für die Bürgerschaft die Ruhe­ und die friedliche Arbeit gemährleu­ten können. (Lebhafter Beifall und Zustimmung.) Dies bezweckt das Programm, welches der Herr Präsident vor­ einigen Tagen öffentlich entwickelte, und detaillirt jene politischen, sozialen und wirthschaftlichen bezeichnet, deren in der nächsten Zukunft zu erfolgende Lösung Die Negierung,beziehungsweise Die von der Regierung zu schaffende neue Wartei, siltern muß. Auf Grund dieses Programme, dem, aus Ihrem Erscheinen zu folgern, auch Sie, geehrte Mitbürger, sich, mic ich glaube, ohne jeden Hintergedanken und mit patriotischer Welter­­zeugung angeschlossen haben (Lebhafte Zustimmung), acceptire ich mit tiefem Danke die Kandidatur (Langandauernde, begeisterte Elfenrufe) und bitte Sie, für dieses politische Programm den ersten Sieg erkäm­pfen zu helfen. (Stürmische. Gljenrufe.) Einstweilen, bis ich in ihrem Kreise erscheinen und mein Programm und den Standpunkt der Regierung enwideln und zehnten kann, melden das von der auf auf jene Kritiken Bezug­­ der Tagespreise und festhin Regierung dargelegte Programm in ] » «,» auch in der Liberalen Partei begegnete ‚empfehle ich mich Ihrem freundlichem Wohlwollen. (Begeisterte Eljenrufe.) 2 Minister Voxos konversirtchxeraus noch geraume Zeit mit den Mitgliedern­ der Deputation, von denen er sich zum Schluffe aufs herzlichste verabschiedete. Minister Kristoffir über die gestiine Nede Tipa’s. . Der Minister des Innern Sojef v. Kristófig ankerte sh einem Mitarbeiter Des „Magyar Nemzet” gegenüber in folgender Weise über die gestriger Miede des Grafen Stefan Tipe: Im Joyd-Klub Hat sich gestern die neue Fonsterpative Partei fonstituirt. Heute nennt­ sie sich wohl noch liberal, aber der Beschluß, der dort erbracht, sowie die Mode, mit welcher dieser Beichluß eingeleitet wurde, waren sowohl vermöge ihres Grund­­gedankens, als auch­ ihres prinzipiellen Inhaltes die Fahnenentfaltung der konternativen politischen Richtung. . Auch das zeugt von der großen zerfegenden Kraft des allgemeinen Wahlrechtes, wie ich dies bereits öfters­ betont habe, denn — mie mir ja sehen — bringt es solche politische Verschiebungen hervor, daß es nicht nur einzelne, sondern sogar ganze Warteten von dem bisher innegehabten Terrain zu verdrängen vermag. Nach dem Grundgedanken der Melode des Grafen Stefan Tifa könnte Die Verwilderung des parlamen­­tarischen Lebens eher durch eine Beschränkung des Mahlrechtes Dintangehalten werden. Das deutet zumindest seine Behauptung an, Daß gerade die zuleit ins Parlament­ gelangten Elemente durch Die Singentrung der Obsteuftion Die „erbaesessenen Klaffen“ zurückgedrängt haben. Hieraus geht Har hervor, daß Graf Stefan Zita selbst die von Koloman Széll durch Einbeziehung der­­ Steuerunteständigen bewirkte magere Ausdehnung des M­ahl­­‚rechtes ‚zu viel war und, jo­tt seine­ Konklusion, das ein auf Basis des allgemeinen Wahlrechtes geschaffenes Parlament direkt in die Gewalt der Obstruktion geräth, nur natürlich. "Den muk­id­ "meine mehrfach betonte Weberzeugung entgegenstellen, welche­r durch eine Reihe ausländischer Erfahrungen gerechtfertigt wird, daß nämlich: auf je­ breiterer Basis­ das Wahlrecht ruht, das Parlament den Berheerungen der Obstruktion ,desto weniger­ ausgeseßt ist und zwar aus dem einfachen Grunde, weil das dem Boste gegenüber bestehende Abhängigkeitsverhältniß des vom­ ganzen Volle gewählten Parla­ments, dessen moralischer und politischer Druck die Abgeordneten mit unwiderstehlicher Kraft zur­ Durchführung der dem Wohle des Volkes­ dienenden schöpferischen Arbeit zwingt. Das Parlament also, welches auf der Basis eines in weite Kreise reichenden M­ahlrechtes ruht, wird immer gezwungen sein, sie mit Arbeiten, die zum Wohle des Bolfes dienen, zu befassen, weil es der­­jenigen Retorsion ausgelegt ist, welche es seitens der breiten Bolls­­schichten bedroht. Diejenige breite Bollsmaile, die bisher, angesichts des Thun und LZaffens des ihm sozusagen fremden Parlaments fair geblieben ist, wird nicht dulden, daß ihre eigene wahre Vertretung die Heit mit Nichtigkeiten, mit­ daaripaltereien oder gar mit­ Obstruk­­tion , vertrödle. Ganz vergebens beruft ich Tipa auf ausländische Beispiele ; diese sprechen d­uchaus für uns. Die Obstruktion hat überall dort geblüht, wo das Wahlrecht ein enges war und sie hat aufgehört überall Dort, wo der Parlamentarismus auf das allgemeine Wahlrecht basirt wurde. Dag belgüt dje, französische,­ Deutsche, italienische Beispiel, sie alle­­ bemeilet Dies. BVergebens trachtet Graf Stefan Tipa, Diese ausländischen Erfahrungen dur) das österreichische Beispiel zu verdunkeln, denn in Oesterreich beruht der Parlamentarismus auf Interessenvertretung und tt schon aus diesem Bende die natürliche Pflanzstätte einer jeden Obstruktion... Die unbilligste Beschuldigung Tiba’s it Die, daß­ wir gegen die­ höheren Klassen der ungarischen Gesellschaft die Anklage schmieden, sie­ hätten einen Sinn für die Anteretten des Volkes. Dieses haben, wir nie behauptet. Von dem Parlament behaupten wir — und wir betretfen es mit Schatfachen, dab es Leine schöpferische Arbeit int Interesse des­­ Boltes verrichtet hat, sein Verfechter der wirklichen Interessent Des Boltes gewesen ist. Hätte das ungarische Parlament mit jener großen Macht und jenem großen Cinffuffe mir im Entferntesten versucht, so viel im Interesse des Volkes — wenn auch auf Heimerem Gebiete — zu thun, als wie die ungarische Gesellsc­haft Sinn für die Wiedelstände des Volkes hat, dann hätten wir nicht die Auswanderung mit ihren er­­schrecenden Ziffern als Beweis der tiefgehenden Unzufriedenheit breiter Bollsichichten vor uns. Die in Betreff der Verwirklichung der Demokratie abgegebenen Erklärungen verstehe ich nicht. Tiba will erst Die Demo­­kratie schaffen und wenn diese vorhanden sein wird. Dann wird er geneigt sein, der­ dem­okratischen­­ Gesellschaft weitgehende Bolegrechte einzuräumen. Das heißt die Pyramide auf den Kopf stellen! Kann man sich eine, demokratische Entwicklung und Ausgestaltung ohne entsprechende Mittel denken? Das allgemeine Wahlrecht bildet das stärkste Mittel der dem­okratischen Entwicklung und eine wahre Denk­­tratie kam nur dann zu Stande kormen,­­ wenn das BZurgeltung­­sorm­en der breiten Volksschichten in politischer und gesellschaftlicher Hinsicht vorher gesichert ist. Was Tiba von dem „Ueberhandnehmen Der, Heritalen und Nationalitäten-Strömungen“, von , einer „die Sache der ganzen ungarischen­­ Nation bedrohenden furchtbaren « 67erBasis«spr­­ich­t, schlüssIgt nur Phantoni,welche die Anhänger des allgemeinen Wahl­­rechtes,»die1trkseise Verhältnisse ge­rade,so gut kienndth wie Stefmt Tiß mit der Zuversicht nicht wankend machen können daß sie ein nüßliches und für das Land heilsames Werk verrichten, indem sie bei ihren Prinzipien und Bestrebungen unerschü­tterlich ausharren. Minister Veiligsch und Die Brivatbermmten. Heute Abends sprach­ beim Aderbauminister Baron Arthur Feilipsch eine aus zehn Mitgliedern bestehende Deputation­­ des­­ Ausschusses des Heims der Privatbeamten vor, um Le­ Erzellenz als Präsidenten 003 Vereins aus Anlaß seiner Ernennung zum Minister zu begrüßen. Im Namen der Deputation richtete Michael Nózfa an den Minister eine Ansprache und gab den Glückwünschen und den freu­­digen Gefühlen des Heims der Privatbeam­ten anläßlich der Ernen­­nung des V Barons geib­lid Ausdruck. Nedner wünscht dem Minister Glück zu dem bevorstehenden schweren Kampfe und spricht die Hoff­­nung aus, daß Se­­­rzellenz, aus dem Sampfe unversehrt hervor­­gehen ‚werde. » "Minister Baron Arthur Feilitzsch denkte für die herzliche Ovation.Rednerhutthenntnisz Don dm Schwierigkeiten undc­tk Kampf dreihm bevorsteheider übernahm jedoch diese Aufgabe,weil uus seine patriotischen Pflicht d­nppellirt w­­rde,die er erfülltiu misxte, selbst wenn er deshalb seine Person aufopfern sollte-Er übernahm dic.9­11fgk1be,weil er glaubt,für sein Vaterland,für seine Mit­­bü­rger wirken zu können Dastgrmmndrcigierung will den Wegweisern der betreten werden muß,um da stand aus der heutigen unerquicklichen Situation einer schöneren,besseren Zukunft zuzuführen.QuickettI­enxk11fc1-Zieln sin dann erreichem went wir die untergrabene Autorität bot-Regierung auf allen Gebieten wieder herstellen-811 diesem unserem Bestreben ersuchen wir um die Unter­­stützung seitens aller fü­r das Wohl des­ Landes besorgten Bamen Redner ist überzeu­gt,daß­ wir,wenn die Beweise allgemein bekannt sein werden,daß wir nicht nach unseren Worten,sondern nach unseren Thaten dem­theilt sein sollen,gerechtert werden beurtheilt werden-Dchinister erklärt so dem,wiß er immer für die Interessendchriimtbeamten einsiehen werde-Deerresin steht mit der kjkegsprung xricth in Verbindung,sodqs seine,desIJTinjstfeFL Stelle als Präsident dess Vereins mit seinem Amte als­ Minister kompatibel ist.Rednor will imher seine Stelle als Präsident weiter behalten­(Lebhafte Elternliste) . Der­ Minister konversirte sodam längere Zeit mit den Mit­­gliedern der Deputation über Vereinsangelegenheit 811- Austritt aus der siberalen Partei. Der DIBxxcorDII d­e Géza Gajc­­y hat an den Präsidenten der liberalen­ Partei,Bam:Friedrich Podmaniczky,das folgende Schreiben gerichtet: SA Em. Erzellenz, Herr Parteipräsident! Die liberale Partei des Reichstages hat in ihrer am 30. Oktober 1­­93. stattgehabten Konferenz unter Anderem insbesondere in der Frage des allgemeinen Wahl­­rechtes und gegen­­­ieses einen Beischluß gefaßt, durch melden sie es mir zu meinem größten Bedauern­ unmöglich macht, ohne Ber­­leugnu­ng meiner besten Ueberzeugung, meiner ganzen Vergangenheit und meiner bisher überall offen verfündeten Prinzipien auch weiterhin Mitglied der liberalen Bartel zu bleiben. Indem ich daher gezwungen bin, hieraus die für mich so bedauerlichen Konsequenzen zu ziehen, will ich Em­­erzellenz zugleich versichern, daß ihr auch in Zukunft stets ein aufrichtiger, unerschütterlicher — jedoch in Allen: Liberaler —­­Anhänger der siebenundsechziger Bafıs bleiben werde. Empfangen a­n den aufrichtigen Ausbruch meiner Hochachtung, womit s­eibe Budapest, 31. Oktober 1905 hr dankbarer Gefreier Géza Gajary, Reichstags-Abgeordneter de Naaybittiger Wahlbezirtes. Aus dem­ Klub der Fortschrittspartei. Im Klub der Fortschrittspartei herrschte heute Abends schon regeres Leben. von den Ministern waren Ytányi Kristóffy und Baron Feiligsch an­wesend; nach 8.1hr traf auch Han­­delsminister B 5 vo 8 ein, der über seine Kandidatur im III. Bezirke viel befragt wurde. Auch der erste parlamentarische Kombattant, der Abgeordnete Ga Bajári war in jenem neuen Parteifluch erschienen; in Negierungskreisen hofft man, daß sich ihm schon in den nächsten Tagen mehrere bisherige Kollegen aus der liberalen Partei werden. Von früheren Abgeordneten­­ waren Georg Gyurfovics Johann frecsmarif, Emerich Bekter und Stefan Majthényi zu sehen. Die Neuen Dissidenten.­­ Die in der Hauptstadt weilenden Mitglieder der Gru­ppe der Neuen Dissidenten haben heiltein Angelegenheit des Fejörviiisy’schert Programjjx seine Besprechung gehabt.Ob­­wohl erst die demnächst einzubemmende Parteikonferenz einesn Beschuß «wird fassen können,haben die Erschienenen doch schon heute ein1- stimmig der Ansicht Ausdruck gegeben, weder das Programm der Regierung, noch die Durch diese versuchte Parteibildung sei geeignet, die Entwirrung herbeizuführen und deshalb eben sie keinen Grund zur Uenderung ihres Standpunttes. =AU-3 Nagyßeben I wird­ berichtet:Die wegen der Volksschulveordnungen ausgetretenen Mitglieder des Ver­­­waltu­ngs-Ausschu­sses wurden­ heute von der Kongregation neuerding unter Ausdruck ihrer Zustimmung gewählt. Minister welches Aufgaben “Gefahr”; "von dem „Ruin Ungarns» und der J­­ anichliegen " « «.D"ietik ven­Osny«åfhänet­­."Vom­ Reichstags-Abgeordngten Géza Szül­l­ö war das Gerü­cht verbreitet,daß er die Stelle eines Obergespans des«Komitats Zala angenommen hätte und nur wegen der ungünstigen Stimmung zurückgetreten sei. Die „Bub. Korr.“ erfährt nun aus kompetenter Duelle, daß diese Nachricht jeder Grundlage entbehrt, da Géza Szül; unentmegt mit dem Grafen Johann Zichy ein Anhänger der konser­­vativen Richtung geblieben ist. Aus den hauptstädtischen Bezirken. Berics bet. an der Debatte sichtlich Korlart Man möge deshalb « Ein Abendblatt me­ldet,daß der Abgeordnete des vll.«We­­zirkes »der Haupt- und Residenzstadt Karl Morzsányi sein Mandat niederlegen und an seine Stelle im Interesse der Wahl der Staatssekretärs Kosef Szterenyi eine Bewegung initiirt­ worden sein sol, ja daß zu diesem Behufe bereits Unterschriften gesammelt werden. Von kompetenter Stelle wurden wir zu der Erklärung ersucht, daß Diese Meldung, wenigstens insofern sie den Staatssekretär Szterenyi betrifft, eine ganz und gar’ grundlose Kombination it. Aus der Provinz. sz Ans»«R-1111-app.11bat.w«ird gemeldet:Judex-fortgesetzten Muniszs"si.pal-Gene­ralversamml­ung des»K­"omita»ts Gömö­rL-Kishs"ont.1 wurden die Kurrenden der Komitastel Zempltöm .«Somogyund.bataler Kenntniß genom­men;ferner wurde auf Antrag des­—Ksonkitats-Oberstotä­rs Gäza Lukács de­r Besorgnissen des Komitats Z über die politische Lage Ausdruck gegeben- Aus Kolozsvár wird telegraphirt:Die heutige außer­­ordentliche Generalkongregation des Komitats Kolozs wiederholte ihr Mißtrauecks votxtmgegen die Regierung.Es wurde der Antrag ein­­gereicht,das Komitats-Obergespansamt zu versperren,damit Niemand eintreten könne.Der präsidirende Vizegespan Dózsa erklärte,des Antrag sei nicht rechtzeitig angemeldet worden,er werde daher der Dezember-Kongregation vorgelegt werden. Die heute­ unter dem Vorsige des Obergespans Stefan Bezeredy stattgehalte Generalversammlung der Stadt Szabadka beihielt, trat des Annullirungs­­term­ipies des Ministers des Innern an ihren früheren Beschlüssen festzuhalten. Die Fiumeaner Resolution, Sata-31'·«.;Oktober.(Orig--Telegr-)Der,,Kroatische­­ Klub«s des dalmatinischen Landtages hielt heute über die in Fiume beschlossene Resolution der kroatischen Abge­­ordneten eine Berathung, welche stellenweise einen höchst stürmischen­ Verlauf­ nahmn. Abgeordneter. Biankini, der befanntlich die Resolution nicht unterfertigte, erklärte unter Anderem, daß er nin bemogen fühle, nunmehr der R Resolution zuzustimmen. Abgeordneter Professor­­ Berics bekämpfte in längerer Rede die Tendenzen des­­ Flumaner Beischlufses und beharrte auf den Prinzipien der von­ Men­ pange­­schlagenen Gegenkundgebung der dalmatinischen Abgeordneten. Die Abgeordneten Dr. Zaffron, Landtagspräsident Dr. Foczevics und Abgeordneter Brofeffor­daß traten den Darlegungen eine Suktamentpolitik­ betreiben, die sich zweifellos am Bolfe rächen dürfte, geordneten führen, das Pulver . — zustimmen, teoden halten und Eines nicht vergessen . Kommt die ungarische Koalition wirklich einmal zur Regierung, dann wird sie den Kroaten eine leere Hand bieten, und die andere, welche nichts enthält. Abgeordneter Don 300 Brodan kündigte einen Protest gegen die Fiumaner Resolution in offener Landtagzu­gung an. Die Debatte wird am Freitag betont, zu Ende geführt werden.­­ " Nach der Stimmung in Abgeordnetenkreisen zu urtheilen dürften die Fiumaner Beichlüffe zu einer Spaltung in dem erst vor einigen Monaten zusammengeschmolzenen Klub der Frontischen Ab» Diejenigen, melde wurde von der­ neuen, mehreren Seiten Niehung " «­­. + + 24, Rudolf Ferdinand Prinz von Zolokomib, zeiten mit. «. Budapest, 31. Oktober.") Die Wärme des Handschreibens, welches der oberste Kriegsherr an den aus dem aktiven Dienste scheidenden Korpskommandanten und Kommandiren den‘ General­feldzeug­­meister Prinzen Lobfomch richtete, zeugt von der’ außer­­ordentlichen Verthichtigung, welche der Monarch für diesen verdienstvollen General hegt. Der König sieht in dem Prinzen Loblowig einen seiner bewährtesten Generale von der Stelle scheiden, an welcher er in hingebungsvoller Lösung seiner Aufgaben sich hervor­­ragende Verdienste erworben hat. Prinz Loblowig wußte seine reiche Kriegserfahrung in der uns beschiedenen langen Friedensperiode fruchtbringend zu verwerthen.. Zu einer Zeit, da unser Everzier-Reglement wohl auf die einzelne Ausbildung des Soldaten Gewicht legte, jedoch noch nicht die individualisirte Erziehung des Mannes betonte, feste Prinz Lobrocht durch seine konsequenz gestellten Anforderungen es doch, daß die Mannschaft nicht zu willenlosen, tadellos funktio­­nirenden Maschinen gewöhne, im jeder Den gegebenen Verhältnissen anzupasfen und auch ohne Einwirkung der Vorgejegten der jeweiligen allen Phasen der Situation entsprechend zu handeln. Auch von den Kommandanten aller Chargengrade forderte tarifchen Formen, sondern deren und überwachte, seines ganzen Armee verwandte, Anwendung der reglemen­­auf einzelne von ihm in reicher Abwechslung gegebene Situationen. Diese Art des momentanen ralchen Anpassens in die tausendfältigen Variationen des Gefechtes fand auch Aufnahme in unser gegenwärtiges Exterzier-Ireglement, indem es auf die M Wichtig­­keit der Uebung einzelner Gefechtsmomente mit großem Mad­drude hinweist. In Entwicklung unseres Heeres wurde seine ‚kriegserfahrene Meinung angehört schiedenen in einer der wichtigsten, der Neubewaffnung unserer Artillerie mit einem modernen Gesciüg, war Feldzeugmeister Soblomig der Präses jener Kommission, welche die Bersuche mit den vor­­befindlichen Geschüsmodellen leitete Feldzeugmeister Prinz Loblowig fann mit jenem mohr schönsten Gefühle eines arbeitsthätigen Mannes auf sein Leben zurückliden, daß er Dieses in Kriegs- und Friedens: Individualität. Das laufende Jahr hat einen ungewöhnlich lebhaften Wedsel unter den Höchsten militärischen Kommandanten unserer Armee zu verzeichnen. Außer den Truppeninspektoren, welche alle von ihren Bosten schieden, Prinzen Lobfomwig nicht danten Posten geschieden, sind mit dem FM. als zehn Korpslommans der­­ Militärlommandant von Zara von ihren Steininger­­trat FML, des zum Truppeninspektor ernannten folgte General in Spiefstadt trat FZZM, deren Verhängniß war das in dem 6. Korps in Raffa der Kavallerie Mertens, der­ ML. Buherna im Kommando, beim Korps Schönaich in den Ruhestand und ihm folgte FML. Latfiherz das 10. Korps in Praemysl wechselte zweimal das Kommando, FZM. das Kommando an FZM. Horsegky, in­ Nagy geben das binnen Au­ersperg folgten; schließlich folgte Gr Orssini Galgösy ,dieser wieder in kurzer Zeites an FAL. Bin­o abtrotz das 12. Korps» wurde vom FZM. Probft an FME Gaudernal übergeben; von einem ganz beson­­dorjegig der ME Barefanin begleitet, den Kommandanten wechselte, indem dem aus der Aktivität scheidenden FHM. globus in kurzer Aufeinanderfolge die Feldmarjchall.Xien­­tenantó Malomep, Graf in Zara bisherigen Kommandanten FME, *) Aug militürijdjer Feder. .: ie Rabe 1 fommando in Erprobung und dem an abgerichtet Gefechtsiage werde, ganzen er siets nicht die ernfte Durchführung dem Ginfegen seiner Könnens und Wissens ‚Erzherzogs Friedrich, beim fingerter Zeit viermal der dem weniger Stelle sondern mitzudenken, sich und zum Betten Beim 5. Korps in Pozjony 13. Korpsfommando im Militärlommando 9. und · fid jener er über ein Menschenalter angehörte.

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