Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1908 (Jahrgang 55, nr. 1-25)

1908-01-02 / 1. szám

kEsTEBLLOYD Aulaer Stomitıts seine Stenntnis zu haben, deren befragensivierte Smbolenz diesen Erscheinungen gegenüber allerorten Befrembden­en Die Vorgänge in Rußland. Unruhen in Weffarabien, Frankfurt, 2. Januar. Der „Frankfurter Zeitung” wird aus Odessa gemeldet: Im Gouvernement Bes­­­arabien herrschten starke Unruhen, hervorgerufen durch das fette Schreiben des Ministers des Innern betreffend die sofortige Steuererhebung. Es kam zu blutigen Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Bauern, bei denen elf Polizisten und­­ Bauern getötet und viele vermundet wurden. Nach dem Gebiete der Unruhen wurden Dragoner kommandiert, IN­ EREE ,­ ­ Eelegran­me des „Defter Lloyd“, Dependhentwechsel z­wischen Freiherr­n. Lichtenthal und Fürsten Bülow, Wien, 2. Januar. Zwischen dem Mi­nister des Hnßern Freiherrn v. Uh­renthal und dem deutschen Reichskanzler Fürsten Bülow wurden aus Anlaß des Jahreswechsels auf telegraphischem Wege sehr herzliche Grüße gewechselt, wie sie dem intimen Bündnis­­charakter entsprechen. Partieller Belagerungszustand in Barcelona. Madrid, 2. Januar. Der König unterzeichnete ein Dekret, mit welchem die verfassungsmäßigen Ga­rantien für Barcelona penvisorija teilweie suzpen­­diert werden, 1 . Donnerstag, 2. Januar 1908 Proseh Moltke— Garde, — Achter Verhandlungstag. — Bellavamm des „Teller Lloyd“­ Berlin, 2. Januar. Mach Eröffnung der Situng erklärt der Verteidiger Fustizz­­e Bernstein: Der Angeklagte it gestern Abends sehr schwer ern Brauft und ist zu seinem größten Bedauern nicht in der Lage, vor Gericht zu erscheinen. Sein Arzt, Professor Eisen­­berg, ist zu ihm berufen worden ,mnd ich bitte denselben, Der hier anwesend ist, über den Zustand des Angeklagten zu hören. Er wird bestätigen, Da­ der Angeklagte den lebhaften Wunsc habe, die Sache zu Ende geführt zu sehen, daß er aber jeden­­falls heute nicht in Der Lage sei, hier zu erscheinen. 5 Professor Dr. Eisenberg: Ich kann erklären, daß Herr Harden gegenwärtig so frank if, daß er nicht kommen kann. Sein Befinden war während des ganzen gestrigen Tages sehr schlecht. Gegen­­ 12 Uhr­ nachts hatte Herr Haden einen Ohrenmachtsanfall, der sich im Laufe der Nacht wiederholte. So war heute Früh in seiner Wohnung und stellte fest, da es ihm sehr schlecht geht. Cr sagt über jnneren Stopfschmerz, der Puls ist viel Schwächen geworden. Der Strante ist in Schweiß­ gebadet und vermag kaum die Augen zu öffnen. Er befindet sich in einem deratigen Zustand der Erschlaffung, daß ich es für unmöglich erklären muß, Daß Herr Harden heute hieher kommt. Ich habe angeordnet, daß er den heutigen Tag über im Bette bleibe. Werm das geschieht, ist es nicht unmöglich, daß er sich soweit im Laufe des Tages erholt, daß er morgen kommen kann. Bisher aber hat jeder Berjuch des Heren Haden, sich emporzwichten, einen Ohnmacht­­­enfall zur Folge gehabt. « Vorsitjendeur,Sijrdd­s­ soll(sicl)teinc­rhandlung in der Wohnungc­ Angeklagten möglich sein«-Z MN­B Professsor. Dr. Gifendberg: ch glaube, Herr Harden wird bei seinem regigen Zustand nicht in der Lage jeim, der Verhandlung zu folgen Morgen könnte ex nie­leicht vor Gericht erscheinen. Borsikendei: Daß Herr Harden tot seiner Krant­heit der Verhandlung folgen kann, davon haben wir uns in den bisherigen Verhandlungen überzeugt. » Professor Dr.Eisenberg:Aber nur mit der grötzten Anstrengung komikcer der Verhamdlung folgen.Ich habe jede Verantwortung von vornherein abge­­lehnt für dequent­,dass aus deerrbandlmmcheck-GEME- gnugder-Gesunlheitkong Herrn Harden sich ergebe könnte. Auf diesem Grundpunkt stehe­.f,suok«ijhente. Oberstaatsanwalt!: Ich möchte noch eine Erw Harung abgeben. Herr Justizrat Bernstein hat es neulin­ nicht für gut befunden, dem Fürsten Eufenburg Abbitte zu leisten und Genugtuung zu gewähren. Er hat sehr viel zu dieser Sache geredet, aber nur für die Sache selbst, sondern um die Sache herum. Er hat Bezug genommen, auf eine Erklärung des Fürsten Eulenburg am 6. November im Brazı-Brozesse und hat Diese Erklärung mit der des Fürsten Bülow ver nden. Das it G­eldmadjade. Darüber läßt sich nicht reiten. Jedenfalls folgt Daraus nicht das Mindeste für eine Schuld des Fürsten Eulenburg, Fürstt Philipp Enlerburg h­at den Strafantrag, wie er mir gestern aus Drüdlich mitgeteilt hat, gegen Herrn Harden wegen Beleidigung mit NRüdjficht auf Die Artikel der „Zukunft“ deswegen nicht ge­malt wer! er Sich sagte auf,d­iesem Wege könne er sich seine Genugtuung verschaffen, insbesondere nicht nng wmeisen daß er von jeder jeruellen Verfehlung völlig frei sei. Im Beleidigungsverfahren gegen Harden würde nun exiwieren werden können, daß die Tatsache, Fürst Sulenburg habe sich jeruell verfehlt, nicht erweislich wahr sei. Dem Fürsten Eufen­­burg lag aber daran, daß d­iese Tatsache nicht bloß als nicht erweislic, sondern als völlig un­wahr erwiesen werde. Für­st Eulenburg hat deshalb nicht gegen Herrn Harbolden, sondern gegen u tch selbst den Straf­antrag gestellt und beantragt, eine Unter­suchung nach § 175 einzuleiten. Er hat­ sofort nach Erscheinen des festen Artikels vom 27. April 1907 seinen Rechsvertreter zum Oberstaatsanwalt beim Kammergericht ab­­gescheidt und d­iesen für die Provinz Brandenburg zuständigen Beamten gebeten, gegen ihn, dürsten Eulenburg,­ eine möglicft­e harte und racitätslose Unter­suchung wegen Bergehend gegen $ 175 ci zu leiten. Der Stiift hat ferner in derselben Zeit bei der für jenen Wohnort Liebenberg zust­ndigen Staats­­anwaltigaft den Antrag gestellt, gegen sich selbst diese Untersuchung einzuleiten. Dem Antrag i ist stattgegeben worden. Die Untersuchung it eingeleitet und geführt worden und in ihr it Here Harden als Zeuge vernommen worden. Here Haden hat nit das mindeste gegen den Fürsten Eulenburg zu bez funden versucht. Er hat sich unter der Angabe, daß er ja sonst selbst wegen Beleidigung verfolgt werden könnte. Darauf beschränkt, sein Zeugnis in dieser Beziehung abzulehnen. Der Staatsanwalt hat infolge­dessen das Verfahren gegen den F­ürsten Eulenburg mangels jeden Bemeifes eingestellt und den Fürsten hievon verständigt. Trotdem wird nun Dabei geblieben, daß Füst Eulen­­burg sich derartige Verfehlungen zu Schulden kommen ließ. Wenn er das getan hätte, einem klaren und einwandfreien Zeugnis gegenüber, daß er niemals eine Schmuterei begangen habe, mürde er sich des Meineides schuldig gemacht haben. Der Fürst­ bittet best­wegen dringend jeden Menschen, der noch einen Sunten Gerechtigkeitsgefühl verspü­rt, ihn wegen Ber letung der Eidespflicht zu denunzieren, sofern Der Betreffende irgend einen Zeugen dafür beibringen könnte, Daß der Sürft sich eines Bergehens gegen § 175 oder irgend eines anderen sexuellen DVergehend schuldig gemacht habe, Sofern eine solche Denunziation eingereicht wird, würde von der­­ Staatsanwaltschaft, wie ich versichern kann jeder Zeuge, möge er wohnen wo er wolle, im Deutschen Reice over im Auslande, darüber vernommen werden Der Fiürst scheut sich vor seinem Zeugen und es würde die Untersuchung gegen ihn mit der größten G Schroffheit eingeleitet­ werden, möge je führen, zu welchem Erfolge sie will. Der Fürst bittet deshalb dringend jeden Menschen, Strafantrag zu stellen, bei jeder Staatsan­waltschaft, die dafür zuständig Na­chde. Fürst Eulenburg hat ferner ausdrücklich darauf hin­­gewiesen, Daß, mie­ festgestellt worden ist, fueiherr v. Berger nicht auf seine Intentionen, sondern lediglich­ aus eigenem Antriebe zu vermitteln versucht hat. Als etwas Gegenteiliges in den fchöffengerichtlichen Ber: Handlungen zutage zu treten fehten, hat der Fürst sofort seinen Rechtsvertreter nach Hamburg zu dem Freiherr v. Berger gefhi­t und ich fragen lassen, ob er wirklich behaupten will, daß er­ in seinem, des Fürsten, Auftrag oder auf sein Ersuchen irgend­welche Vermittlung geführt hat. Freiherr v. Berger hat damals erklärt, daß er lediglich aus eigenem Antriebe gehan­­delt habe und daß alles wahr sei, was er Fürst Eulenburg gegenüber erklärt habe. Freiherr”v. Berger hat ausdrücklich, auch erklärt, daß er nichts sicher die Neffe nach Territet über Ansuchten des Fürsten... Borsigender: Gehört denn das noch zur Sade, Herr Oberstaatsanwalt? Bisher Habe ich angenom­men, das Sie nur eine Erklärung des Fürrsten Guten­­burg vortragen wollen. Ih bitte, nur Diese Erklärung an­geben und nit auf die Sade einzugehen, denn Das würde einen Revisionsgrund bilden. Oberstaatsanwalt: 39 sage das alles als­er t­üärung des Fürsten Gulenburg. Borsigender: Herr Harden wide aber sagen können : „Darauf würde ich erwidern, wozu ich jekt nicht in der Lage bin." Bis jeht habe ich die Erklärung lediglich aufgefaßt als eine Erklärung des Fürsten Culenburg zu seiner Rechtfertigung, Die mit Der Sache nicht? zu tun hat. Fett eben wurde ich bedenklich, als Sie auf die Sache eingehen wollten. Genügt es nicht, was Sie bisher gesagt haben ? Oberstaatsanwalt: Noch nicht ganz. Vorsigender: Dann bitte ich, das andere lieber zu sagen, wenn der Angeklagte da sein wird. Oberstaatsan­walt: Wir verhandelt ja jet gar nicht, weil Der Angeklagte nicht hier ist. Was ich sagte, war eine Erklärung außerhalb der Verhandlung. VBorsichender: 94 habe das Bedenken. A) möchte doc­heine Gründe zur Revision schaffen. Oberstaatsanwalt: Ich muß mich fügen, füge mich aber blutenden Herzens und muß mir vorbehalten, sobald Herr Harden da ist, alles zu­­ wieder­­holen, 30 möchte mu noch auf Dinnjdg des Kreiheren v. Barnbühler eine Erklärung abgeben, &3 könnte zu Mißverständnissen führen, daß ich ihn als nach den Behaup­­tungen Herdens zur Gruppe gehörigen angenommen Hätte und nicht erwartet habe, daß Herr Harden diesen Ausbruch zurück­­genommen hat. D­ortigender Dag gehört an und Gad­e. OberstaatsSan­walt: Herr Harden pflegt gegen franze Leute sehr mitleidlos zu sein. As damals Fürst Eulen­­burg wegen jäwerer Erkrankung, ohne Gefährdung seines Lebens Hier nicht erscheinen konnte, da wurde Herr Harden gefragt, ob es ihm gleichgiltig sei, wenn der Fürst gezwungen würde, hier zu erscheinen und er prönlich tot zusammenbräce. Er beantwortete diese Frage mit einem Zarten Sa. Ich glaube, einen solchen­ Wanne gegenü­ber darf man auch bei einer Er­krankung ziemlich sollar sein. Das Ausbleiben des SHerrn Harden formte ja den Erfolg haben, die ganze Verhandlung zunichte zu machen. Wir müssen alles versuchen, um heute moch weiter zu verhandeln. ch beantrage deshalb, die Herren Medizinalrat Dr. Hoffmann und Gehheimrat Gutenburg sofort zu deren Harden zu entsenden und festzustellen, ob eine Ver­handlung in der Wohnung des Herrn Garden heute noch mög­­lich ist. Wenn Die Sachverständigen diese Möglichkeit bejahen, so beantrage ich, Daß sich der gesamte Gerichtshof noch heute in die Wohnung des Herrn Harden begibt und unter möglicster Aufrechterhaltung der Oeffentlichkeit die Verhandlung zu Ende führt. Sollten Die Werzte zu den Er­gebnis kommen, Daß heute eine Verhandlung nicht möglich sei, so bitte ich, weiter zu prüfen, ob die DBerhandlung morgen hier stattfinden kan. Sustizrat Bernstein: Ich teile die Ansicht des Bor figenden, da­ Erklärungen im gegenwärtigen Augenblick pro­­zessual bedenklich sind. Ich begnüge mich deshalb in Bezug auf den Fürsten Eulenburg damit, zu erwiebern: für mich ist F­ürst Culenburg ein Zeuge wie jeder andere. Ex hat etwas ausgesagt, ein Teil Dieser Ausfrage mußte von der Ver­teidigung bezweifelt werden um Die Verteidigung mußte Gegen­­bemeise anbieten in Der Erwartung, ob Der Gerichtshof sie wür­­digen oder davon absehen werde. Illes Weitere faın Die Ver­teidigung nichts Kim­mern. Was das vom Herrn Oberstaatsanwalt wiederholte Wort „Abbitte” betrifft, so betonte ich, Daß der Oberstaats­­anwalt seinerseits in bezug auf die Frau v. Elbe gesagt hat: Der Zeugin glaube ich sein Wort, Dasselbe R­echt mus der Verteidigung Anke­hen. Was die angebliche Heuferung 508 deren Harden betrifft, es sei ihm gleichgiltig, ob jemand tot zusammenbricht, so weiß ich von solcher Yeußerung nichts und überlasse es Heren Karben, sich hierüber zu erbären, aber ich mus bitten, zu Breotofoll zu nehmen, daß der Oberstaatsanwalt das Wort ergriffen hat und Diese seine Ausführungen gemacht hat. Ich Tege Wert darauf, Daß Auntehstlernte feste gestellt wird, daß Der Oberstaatsanwalt Ex flierungen abgegeben hat. Borifibender: 34 habe den Staatsanwalt sofort unter­­brochen, als er etwal sagte, was nach meiner Meinung nicht mehr zur Sache gehörte. Der Staatsanwalt 18 sofort erklärt, daß er­ nicht zur Sache rede, sondern durch seinen Mund Erklärung des Fürsten Gulenburg Ban­n habe, Die nicht zur Sache gehört. AS der Staatsanwalt aufhörte zur Sache zu Pe habe ich ihn sofort unterbrochen und er hat sofort ges­tiegen. Luftigtat Bernstein.. ch bestätige, was der Vorsitende soeben gesagt hat, bitte aber frokdem zu protokollieren, daß Der Oberstaatsanwalt im Namen des Fürsten Eulenburg eine Erklärung abgegeben hat. Oberstaatsanwalt: Dann bitte ich aber auch zu protokollieren, dat­ ich sofort gesch­wiegen habe, ala darauf­hin ge­wiesen wurde, hab meine Worte nicht zur Sache gewiesen, Sustizet Bernstein: Ich weiß, daß Herrn darden alles daran liegt, die Sache zu Ende zu führen. CS wäre von ihm nu­r anständig und auch nicht vernünftig, Die Sache zu verschleppen. 30 habe also nicht das geringste gegen den Vorschlag des prosidenten, möchte, aber Doch zu bedenken geben, Daß die Vernehmung Harbens in seiner Wohnung unter möglichster Berücksichtigung Der Deffentlichkeit der Strafprozessualität sehr gefährlich zu sein scheint. Und menn bei diesem modus procedendi g­egen die Straf­­prozeßordnungsvorschriften gefehlt würde, so mürde es Pflicht der Verteidigung sein, Dagegen ihre Mafregeln zu treffen. Vielleicht warten wir lieber, ob Herr Harder morgen zur Stelle sein ja. Der Oberstaat Sanmwalt und Sue Sello halten die Fortlegung der Verhandlung in der Mehnung Hardens für statthaft, während Austizent Kleinh­olz Bedenken geltend macht, weil das Landesgericht S­alóbann eine Verhand­­lung in einem fremden Gerichtsbezirk­ abhalten msss. Der Oberstaatsanwalt hält diesen Einwand nicht für stichhaltig. Borsibender verweist auf das Gerichtsverfassungsgeset, wonach ein Gericht Amtshandlungen außerhalb jenes Bezirkes­­ ohne Zustimmung des Amtsgerietes des Ortes vornehmen kann, wenn Gefahr im Berzug liegt. Oberstaatsanwalt: ch mache noch auf Das Bedenk­­liche aufmerksan, dag, wenn Her Harden bis Gantstag nicht­ erscheint, die ganze Berhand­imag von neuem beginnen muß. Bei­ dieser Sachlage muß Doch alles versucht werden. Luftigrat Bernstein: Ich wiederhole meine Bedenken, Ehe Sie Beichluß fallen, bitte ich Herrn Professor Eisen­berg über die Frage zu verhören, ob der Angeklagte heute­­ verhandlungsfähig ist. Ich verstehe ganz und gar nit Die­ Bemerkung Des Oberstaatsanwaltes, daß über Die Ber­nehmungsfähigkeit des Angeklagten Meinungsdifferenzen ob­­­ walten könnten. —_ Auf eine Trage des Voreisenden gibt Bürofessor Eisen­­­berg die Möglichkeit zu, daß Harden, wenn er heute ganz, in Ruhe gelassen würde, morgen zur Greife ra fantt. Oberstaatsanwalt: Die Möglichkeit, dab pár dem Hausarzt und dem Gerichtsarzt Weinungsverschiedenhei­­ten obwalten könnten, ist­ doch gegeben. Ich muß darauf­ bestehen, daß der Gerichtsarzt mit Herrn Banitätsrat. Kleienberg sich noch heute in die Wohnung Hardens be­­­gibt, um dessen Grsundheitszustand festzustellen. I Das Gericht beschließt, Diese beiden erste und Bıo-, Kl Enlenburg in die Wohnung von KHarden­­ zu i­en, En Das Gutachten Der Nerzte, welche in die Wohnung Hardens gesendet worden waren, geht dahin, Dag fes a an nervöser Geschöpfung leidet, morgen wieder verhandlungsfähig sein werde. Das Gericht hat daraufhin die Oitung auf morgen vertagt, aber voraussichtlich zur eine, Shen EN St Zlge ézás a Engesnenigkeiten. Budapes­t, 2. Januar. (Bersonalnadhgridten) Wie aus Berlin gemeldet­ wird, werden Kronprinz Wilhelm K und Gemahlür morgen een St. Mari abreisen. — Aus Gmunden wird gemeldet: Der Groferzog von Mecklenburg it gestern abends nach Cannes abgereist. Die Großherzogin bleibt vorläufig hier. — 3m Befinden des Handelsministers Franz Koffruth it heute wohl eine Befseiung zu verzeichnen. Doch kann der Minister einige Tage lang noch immer seine Besuche empfangen. Hohe Gäste im Kunstgewerbemusseum.­ Erz­herzog Jofef und sein Schwager Prinz Konrad von Bayern haben gestern mittags die Amateurausstellung im Sunftge­werber­museum besichtigt. Die hohen Gäste wurden vom Direktor des Museums Ministerialrat Eugen Nadifics durch Die Exposi­­tion geleitet, die­­ ihre Anerkennung fand. Der Besuch mährte­ eine Stunde. Agramer Betriebsleitung der königlich ungarischen Staatsbahnen. Aus Agram wird be­richtet: J in herzlicher­­ Weise verabschiedeten sie die Beamten der­­ Betriebsleitung der königlich ungarischen Staatsbahnen von ihrem scheidenden Chef, Heren Garibadi Bul­ky. Oberinspektor Johann Marsif drückte in seiner Ansprache namens des ge­­samten Personals den Wunsch aus, Here Bulkky möge bald wieder seine Stelle in Agram einnnehmen. Bulkky gedachte in seiner Erwiderung der eifrigen Arbeit des Agramer See­­personals, die durch die sozialen und politischen Verhältnisse jo IM erschwert ist. — Dem Zugspersonal verabschiedete sich Herr Bulin juristisch. Sein Nachfolger ist Der stellvertretende Betriebs­­leiter in Szombathely, Eduard Srudhtl, (Kaiser Wilhelm und Dr. Hinzpeter) Be dem Ableben Dr. Hinzpeters, des „Erziehers des Kaisers“, dürfte eine Episode von Anteresse sein. Die hat Verhältnis in dem Kaiser und Hinzpeter Hübich ilustriert. Er­ war im Hofe des Generalstabsgebäudes. Kaiser Wilhelm stand in Sefelligait seines greisen Lehrers, um auf den Feldmarschatt­grafen Waldersee zu warten, den er zu Dem­ ge­wohnten Spa­­ziergange nach Dean Tiergarten abholte. Es dürfte vielleicht doch wenig bekannt sein, daß Waldersee einen alten Namen hatte, der stets mit philosophischer Nähe auf einem­ verwitter­­ten Stein im Hofe des Generalstabsgebäudes stand,­­gleichgiltig gegen alles, was in ihn vorging. Der Kaiser versuchte nan tagtäglich, das Ziel aus seiner R­uhe zu bringen, aber ohne daß es ihm gelang. Nur wenn sein Herr, der Graf Walderfer, aus der Tür trat, blidte der Name manchmal auf, und flog wohl hin und wieder auch einmal seinem Herrn entgegen, um sich auf seiner Schulter niederzulassen. Bald aber begab er sich an seinen alten Standort zurück, den er so sehnell nicht wieder verlieh. Ihm fremde Personen haben ihn jedenfall niemals von seinem Ruhenır­ieg zuladen vermocht. An jenen Tage, als Kaiser Wilhelm in Hingpeters Begleitung hier stand, machte er m wieder vergebliche Versuche, den Raben zu sich anzuloden. Belustigt manhte si der Kater dann an seinen ehemaligen Lehrer und sagte zu ihm: „So muß dabei, mein lieber Hinz­­peter, an Ihre Worte denken, die Sie mir einmal vor Sahren bei einig Disput sagten. Elimmern Sie sich noch, wir sprachen über Erziehung, da fegten Sie zu mir ein paar schöne Worte: 7

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