Pester Lloyd, April 1909 (Jahrgang 56, nr. 90-102)
1909-04-16 / 90. szám
«I.«-«"::-s»2 PESTER LLOYD . - | eBa Freitag, 16. April 1909 ’purrde. Mnordnung ‚mur eine Gruppe von Abgeordneten, Je die selbständige Sank. it. ‚dann, daß er an zur Geltung , andererseits | ‚bieser Stage für Ungarn zusommt und mit dem Ernsten wurde , heute j D Hängigkeitőpartet im Seife der Jahrzeiger auf konstitutionellem Wege ihr echt bringe, welches Net sowohl in den vom König sanktionierten Gefegen, wie auch im Programm der Mehrheitsparteien wurzelt. Die ungarische Regierung ist sich beisen vollkommen bewußt, und während sie — Leine übertriebenen Hoffnungen erregend — dem Lande ob‚jeftv Die‘ in Sachlage und den Standpunkt der anderen verhandelnden Partei darlegte,rechnete sie vollkommen mit der Wichtigkeit, welche jener Bewegung, welche in der Bantfrage eingeleitet Dieses Communiqud der offiziösen S Korrespondenz abends auch im Klub der Unabschiedenen Parteimitglieder lebhaft erörtert, von Denen namentlich Abgeordnetenhauspräsident Julius v. Iurth, [ Staatssekretär Bela Mezdfiy, die Abgeordneten Ludwig Holló, Marin Loväaßy, Duäfter Julius Keßtay, Bal Hoitsy, Merander Csizinagia kt. a. erschienen waren. Mehrere Abgeordnete wollten toilten, daß das Communique auf direkte des Ministerpräsidenten Mlezander Dieterle zur Veröffentlichung gelangte Nach der Ansicht der Mitglieder der Unabhängigkeitspartei enthält dieses Communiqué Die offene Anerkennung der Tatsache, daß nicht sondern Die ganze Unabhängigkeitspartei Die Erlittung der selbständigen Bank fordert. Zum Thema der Bankfrage, welche die Diskussion der im Konversationssaal versammelten Abgeordneten beherrschte, hielt Abgeordnetenhauspräsident Julius 3ufth eine förmliche Rede an die Abgeordneten. Wir ‚Dürfen nit nachgeben, sagte Herr v. Sufth, denn unser Siegen wir stramm ausharten. Wenn der König auch nicht gleich im ersten Moment der Errichtung der selbständigen Bank zustimmten wird, so verweigert er Da3 nur, weil er vielleicht nicht vollkommen überzeugt ist, daß die überwiegende Mehrheit der Nation Die Separation der Bant Be. Sobald der König davon Kenntnis erhält, daß ‚die Zweiteilung “der Bant, von auf Grund irriger Informationen einer kleinen Grippe abgesehen, ein allgemeiner nationaler Wunsch ist, "wird er seine Zustimmung hiezu gewäß nicht verweigern. Die Sünfteleien der Siebenundsechziger sind vergebliche Mühe, es wird ihnen nicht gelingen, die Partei vom nationalen Grandpunkte abspenstig zu machen. Wer sein Anhänger der selbständigen Bank ist, der Habe in der Partei nichts suchen. Diese Frage muß je rascher klargestellt werden, amit jedermann gewart sehe, wie kräftig Die Beiwegung Herr v. Lufth erklärte, sas Barteikonferenz unter allen Umständen teilnehmen und das Wort ergreifen werde. In seiner Rede wird er die vollständige Stlärung der Lage fordern. Wir stehen vor Schweren, , fritischen Tagen, es unterliege jedoch seinem Stweifel, daß die Partei mit der entsprechenden Eintracht "siegreich aus der Seite hervorgehen werde. " Die anwesenden Parteimitglieder nahmen die "an feerlichen Worte des Präsidenten Yurth mit stürmischem Beifall auf. Herr dr. Jujth ersuchte schließlich die Mitglieder der Partei, auch während der Pause in Eibungen des Abgeordnetenhauses den Parteiklub täglich aufzusuchen. Die Abgeordneten sagten das freudig zu. Dem Tage, Budapest, 15. April ‚Die Rückkehr der Minister aus Wien, ,Der Besuch des Mkschen Kronprinzm beim Königen ‚Prinzen in Wien meldet die ‚Bo Zu bent bevorstehenden Big: des heutien Kom Pol. Kor. Kon kék Wilhelm, der sich in den nächsten Tagen mit Aula des siebzigsten Geburtstages des Könige Carol von Rumänien nach Bukarest begibt, Hat mit Hinweis darauf, daß er bei dieser Reise zweimal durch Oesterreich-Ungarn führt. Die Anfrage stellen Waffen,ob er bei dieser Gelegenheit dem König Stanz Josef seine Verehrung bezeigen könnte. Die Antwort hierauf war eine Herzliche Einor Indung zum, Besuche des Königs. . Kronprinz Wilhelm wird infolgedessen bei der Rückreise aus Rumänien am 25. April in Wien eintreffen, um dem König einen Besuch abzustatten. 7. » Die Vorkehrungen der Merineverhaltung. Aus Bola wird uns telegraphiert: Die bereits gestern angekündigte Beurlaubung der Reserdisten wurde heute telegraphisch angeordnet. Die Bedrohung Süddalntatiens durch Die Montenegriner hatte, wie jehr nachträglich bekannt wird, auch bestimmte Verehrungen der Marineverwaltung ine folge. Die Reserveestader, bestehend aus den Schiffen der Habsburg-Klasse, „Habsburg“, „Arpad“, „Babenberg, den Kreuzern „St. Georg“ und „Zenta“, sjowie einer großen Zahl von Torpedobootzerstörern (Destroyer) und Hochseetorpedobooten wurde in den Esfaderverband aufgenommen und gleichzeitig eine neue Reserveestader gebildet. Dem Estaderverband der Inter estader gehörten bereits die Drei Mpanzerschiffe der Erzherzog-Klasse „Erzherzog Ferdinand Mar“, „Erzherzog ““ und „Erzherzog Karl“, der Kreuzer „Saiserart VI.“ und das Torpedodepotschiff ogot lb " sowie mehrere Torpedobootzerstörer und eine Anzahl Hochseetorpedoboote an, so tab die neue durch die alte Nejerveesfader verstärkte Winteresfader ein ganz bedeutendes Schiffaufgebot darstellte. Die neute Nejerveesfader bestand aus den drei Panzerschiffen der Monard-Strasse — „Nonach”, „Budapest”, „Wien “ und zwei Heinen Kreuzern. Das Kommando der nun verstärkten Cofader behielt Konteradmiral Anton Haus. Das Kommando Der neuformierten Neferveeskader übernahm Konteradmiral Graf Kal Lanius von Wellenburg. Die Beruhigung der Gemüter im Südosten Der Monarchie gestattete schon vor einiger Zeit, auf den Schiffen der Neserveeskader Vorbereitungen für die Außerdienststellung zu treffen, so daß Die Meservisten, die auf diesen Kriegsschiffen eingeschifft sind, glei nach Verlautbarung des bezüglichen Befehls beurlaubt werden und in die Heimat zurückehren können. Die Schiffe der Erzherzog-Klaffe, sowie noch einige andere Schiffe und Boote der Fürzlich BEER Estader wurden heute, telegraphisch nach Pola ein zurückerufenen. „Schiffe ‚treten sofort aus Dem Cstaderverband. Doch nehmen sie vorher im Hafen von Caltaro noch jene Marinereservisten an Bord, die für die Iofale Verteidigung dieses Hafens bestimmt und auf die einzelnen Befestigungen verteilt waren. Nach Eintreffen des eben genannten Schiffsparkes in Bola werden die Reserbiltere. fofpri -beurlaubberufen.. Diese in den, Zentralkriegshafen | a het, ee. en Die eben geschilderte Beurlaubung der Reservisten Die ersten Reservistentransporte dürften dent Ber nehmen nach im Laufe des 16. und die übrigen am 17. April von Pola in die Heimat abreisen, bedingt naturgemäß auch eine Reduktion der ausgerüsteten Schiffe auf den normalen Umfang der Sommerübungsperioden. Wie verlautet, dürften die programmäßig für den Con ‚mer in Aussicht genommenen Mebungen schon in der nächsten Zeit beginnen und demgemäß etwas früher als sonft beendet werden. Diese Uebungen dürften, wie alljährlich, Scheibenschießen, Zanderübungen, Landungsübungen und Manöver mit Gegenseitigkeit umfassen. Größere Uebungen im Verein mit den Truppen des Heeres sind für das heutige Jahr nicht geplant. Die Donauflottille, die in ihrer Gesamtheit autogerüstet war, wird jecht bis auf zwei Monitore und vier Ptrouillenboote außer Dienst gestellt. Die in Dienst verbleibenden Flußfahrzeuge werden ebenfalls wie alljährlich in den Sommermonaten die üblichen Fahrten und Uebungen vornehmen. Neubenennung höherer Kommanden im Kriege. Der König Hat — wie man uns berichtet — die Benentung nachstehender Kommanden wie folgt ausgeordnet: Statt: „Operierendes Hauptquartier eines Armeekommandos“ it die Bezeichnung: „Operierendes Armeekommando“, statt „Armeegeneralfont«mando“ Die Delung „Armee-Etappenfomsen. Die bisher üblichen Bezeichnungen‚Korpshauptquartier‘ und „Divisionshauptquartier“ haben zu entfallen und bleibt daher auch die im Frieden übliche Bezeichnung „Korpskommando“ und „Truppendivisionskommando“ aufrecht. « Die angebliche Massenauswanderung Schufelmauen aus ·"— ·Bosnien. Bekanntlich hat sich in Saloniki ein Musschuß gebildet, welcher die bosnischen Muslims zur Auswanderung aus ihrer alten Heimat veranlassen soll. Die gesamte Presse Serbiens jubelte darüber, soll doch eine eventuelle Massenauswanderung aus den amnektierten Provinzen den Nachweis für ihre Behauptung erbringen, daß die ‚Bevölkerung, ganz besonders die Muselmanen, welche den Befib und zum großen Teile auch die eingeborene Intelligenz vertreten, das Vaterland verlassen. Ein großer Teil der Belgrader Mresse hat Die Tätigkeit des Galosnitietomitees im voraus essomptiert und eines Dex ‚dortigen Blätter berichtete in der Bonnvodhe, daß jeden Tag ganze große Gruppen auswandernder Muslims auf der Seite in die Türkei Belgrad passieren. Unter Sarasjevoer Korrespondent hatte er die Mühe genommen, diese Behauptung, von deren Unwahrheit er wohl von vornherein überzeugt war, dennoch auf ihre Nichtigkeit ‘zu prüfen und wie er uns nun meldet, gelang es ihm, authentische Daten über die Auswanderung aus Bosnien zu erhalten. Aus bdenselben geht hervor, daß die Auswanderung aus Bosnien und deren welche in den lebten Jahren überhaupt nicht mehr als namhaft bezeichnet werden konnte, seit der Annemion Iova gar abgenommen hat. Bis zum geringen Tage, also durch dreieinhalb Monate des laufenden Jahres sind im ganzen sechzehn Familien ausgewandert, und zivan aus Kent: Steeije D Banjalıka jevo 3 und aus den Streifen und, drei serbische 11, aus dem Kreise Gazas Moster und Bihacs je eine Familie, mit zwei Ausnahmen durchwegs nahezu ganz beiden Ausnahmen verkauften ihre Liegenschaften um je zehntausend Kronen, während die übrigen vierzehn Familien zusammen über nur 19.400 Kronen verfügten. Am gleichen Beitraume des Vorjahres .1908 wanderten siebzehn, mittelmarifere zuiae ‘zwanzig, Die jant und sonders über ein Ben von ‚28.440 Kronen verfügten. ı Bis Mitte April 1907 erreichte die Zahl der Auswanderer zwei und zidani«unika Seit zwei Jahren ist demnach ein Wirksam der Emigration zu beobachten, eine ziffernmäßig nachgewiesene Tatsache, welche die gegenteiligen, den Diahauptungen vollkommen Lügen Perf. Die Kultusautonomie in Bosnien unsdersetzt spvkms ‚allerhöchste Sanktion erhalten. Wie von amtlicher Seite mitgeteilt wird hastM Statut betreffend die autonom k VepwaItij bev Kultus qvStjbzxg sugud SYglsz angelegenheiten der Mofanmmerianer in Bosnien :und der Herzegovina Diebog ít . Dieses Statut stellt das einverständliche Mesultat jahrelanger Verhand« hungen dar, Die zwischen der bosnischen Landesregierung gepflogen wurden und beten. wichtigste Bhasen ber Deffentlichkeit Durch Die amtlichen Mitteilungen bekannt sind, ·".E Dasgunmehr sanktionierte insunsivvn Kervbjerskejie geistlichen Behörde der bosnischen Mohammedaner,«demk«i Ulema-Medzliz, gutgeheißene Statut fußt auf dem Prinzip der nur durch die allgemeinen Landesgehege und das oberste Aufsichtsrecht der Negierung beschränkten Selbstverwaltung. Die Angelegenheiten des jeremitischen Kultus, der frommen Stiftungen (Wakufs) und der komfessionellen Schulen werden Dir, die von der mohammedanischen Bevölkerung frei gewählten geistlichennd weltlichen Körperigraften und Organe selbständig erledigt. Das Konfessionelle Vermögen wird gemäß den Sagungen des Siberiats (heiligen Geseken) administriert und bessen Durch die Einhebung einer Kultusumlage und eine namhafte staatliche Jahressubventions wesentlich vermehrten Ein« Fragreihen an sich liegt ich. Für mohammedanische Zwecke verwendet. Die autonome Verwaltung it auf drei Stufen aufgebaut und liegt in den Händen der vornehmlich aus Later Bestehene ben repräsentativen Körperfasten und der rein geistlichen Korporationen und res Die unterste autonome Einheit ist die mohhammelodbanische Kultusgemeinde, Dzemat, die durch den Drentatausschuß repräsentiert ssh. Die nächsthöhere Verwaltungsstufe bilden die am Sitz der politischen Bezirksbehörden fungierenden Bezirkspnfunfversammlungen und die Bezirksvakuftenmisstionen Die oberste autonome Verwaltungs- und S te tt die Landesvarufversammlung mit ihrem Gxelutibpigan, dem Bandespatufauzjhun. Den Borisit der Landesvakufversammlung führt ver Netsul Ulema, der zugleich auch das geistliche Oberhaupt der bosnischen Moshammedaner it und mit den ihm beigegebenen vielen Beiräten, den Ulemas-Medzlis bildet. Die Begebung über des Reis ul Ulema und seiner Beiräte erfolgt durch eine vor den Bezirkövakufkommissionen gewählte geistliche Wahlkurie. Diese nominiert, falls es sich um die Wahl des Reis ul Ulema handelt, drei geeignete Kandidaten, von denen der Kaiser und König einen zum Reis ul Ulema ernennt. Diesem wird Johant vom Scheit ül Islam in Konstantinopel eine Art Insvestitur (die Menschura) erteilt. Die anderen Stellen im Ulentass Medzlis werden auf Grund eines von den Wahlkurier erstattetenlternativvorschlages vom Ministerium ernannt. » In jedem Kreisort is ferner ein Mufti bestellt, der Dom Wlemas-Medzlis vorgeschlagen und von der Bandesregierung in Sarajevo ernannt wird. Som. obliegt vornehmlos bis Bewuss der am 26. b. Mt. stattfindenden Den |. » |" Rios „ mando“ anzume " mittellose Leute. Diese Familien aus, Demnach u» ." „seinen ‚bie, Billa ein : Aus Wien wird berichtet : Ministerpräsident Dr. Alexander Weferle nahm um 21/2 Uhr im Restaurant . Um 48/4 Uhr kehrte der Minister- Sacher das Dejeunerpräsident in. Gesellschaft des Staatssekretärs Yosef Szterenyi und des Gefreiärs Dr. Stefan Bärczy nach Budapest zurück. Deinister Graf Aladár Zihhy vers ‚bleibt bis auf Weiteres in Wien >: m. .° ‚Das war nit die Reaktion gegen ein plumpes Stüd, daz war die Reaktion gegen die Taktlosigkeit, das Ausland zu Zeugen nationaler Schwäche anzurufen. Offenbar fühlten die Leute instinktiv, was ein Engländer empfinden müßte, der hier zuzuschauen gezwungen wäre, wie man seine Landleute verhöhnt. Man scharrte, man trampelte, vereinzelte Pfiffe wurden laut. Und plößlichie einer: Aufhören | Schluß! Vorhang runter! Gleich wurde der Ruf aufgenommen und pflanzte sich fort von Mang zu Rang. Die Schauspieler auf der Bühne aber spielten tapfer, weiter. Das schien dem Publikum zu imponieren und er wurde etwas ruhiger. Der Alt nahm Ortgang. Die feindlichen Truppen eröffnen auf einehrfeuer, Gin junger Mann, der in seinem Leben nichts rennt, als Spaß und Sport, springt auf den Tisch und Hlatscht vergnügt in die Hände, wie eine Ziintenkugel den Spiegel zertrümmert. „Nun kommt Reben in Die Bude,” schreit er. Da trifft ihn selbst eine Kugel und er pollert tot zu Boden. Atchluß. Der erwartete Gpettatel bleibt aus. Man spaßt nit gern mit den Tod. Da ist auf der Bühne einer erschossen worden, mitten im „Lachen und Ge. Majestät der. Zod, wenn es auch nur der geschminzte Tod der Bühne ist, Drüdt mit feiner Knodenhand den Skandal zu Boden, „dei der Scijdenort ist unheimlich. Wohin man blicht, fießt man aufgeregte Gesichter, die Atmosphäre it mit Spannung geladen; -ein Kollege Sagt: „Balfen Sie nie3 ‚Liegen Ohrfeigen in der „Luft“ Wir sind aufs’ ‚Schlimmste, gefaßt. . Was aber nun kommt, spot't jeder Beschreibung. Wie der Saal verfinstert wird und der Vorhang „aufgehen soll, set der Sportatel ein. Und er. dauert ununterbrochen . mit steigender. S Heftigkeit -eine volle Stunde. Die Schauspieler . bilden. angsterfüllt und verzweifelt ins Publikum. Aber sie spielen‘ und sprechen mutig weiter. Man sieht, wie die den Mund lesen, mar aber 440404 man sieht sie sprechen, aber kann sie nit bet stehen. Mar Hört sein Wort von Dem, was da oben vorgeht. Auf der Bühne wird geschossen, die Landwehr schießt aus den Fenstern hinaus, die fremden Truppen feuern hinein. Granaten fliegen ins Haus. Die oberen Stocwerke brennen. Nebenbei gejagt, ein Meisterstück der Inszenierung und Regie. Das Publikum begleitet jeden Schuß mit Bravo! und Hallo! Man Sieht im Parkett elegante Damen, die vom Hoigefühl angestebt, schreien und toben. Wie ein empörtes Meer brandet der Unmille des Publikums gegen die Bühne. Ein dumpfes Heulen bildet den Bak und schrilles Pfeifen, Sohlen und Singen flicht darüber hin. Die Aufregung Dieses in allen Fibeln ruhenden Publikums it atembeflemmend. Man Hat nur einen Wunsch: das Ende, Warum fällt der Vorhang immer noch nicht? Wozu Die nußlose Dual verlängern? Endlich Hält das Publikum es nicht mehr aus, alles siegt auf, man will fort. Da fällt mit einem Male mitten in Der Szene Die erlösende Gardine, Wie mit einem scharfen Meier ist der Skandal abgeschnitten, die bittere Komödien aus. Man atmet erleichtert auf. Grauenhafteres kann, man im Theater nicht erleben. Und doch muß man sich sagen, daß dieser Skandal immerhin ein edles Motiv hatte. Die Deutschen, gegen die das Stück gerichtet it, fühlten sich verlobt, weil hier Engländer verhöhnt wurden. Und weil man diese Beröhnung im Auslande, zeigte. CS gibt eine Solidarität der Völker, die sogar ‚Antipathie und Feindschaft , überbrüsft eine Brüderlichkeit der Menschen, die stärker ist als Bolitit, nationaler Mann und Hader. Und solchen brüderlichen Empfindungen entsprang Diesmal die Wut und die Empörung der Menge Das mag mit dem häßlichen Abend einigermaßen versöhnen, «