Pester Lloyd, Juni 1909 (Jahrgang 56, nr. 141-153)

1909-06-16 / 141. szám

-««--- s.:--..·«;.-s« Avonuemenwx Itlkadustts Ganzjährig«x.,halbishkik 22 K., vierteljährig 11 K., monatlich 4 K. Für das Inland: Ganzjährig 48 K., halb­­jährig 24 K.,­vierteljährig 12 K., monatlich & K. 40 K. Mit separater Postversendung des Abendblattes vierteljährig 2 K. mehr. Für Wien auch durch Herm. Goldschmidt. Für das Ausland mit direkter Kreuz­­bandsendung vierteljährig : Für Deutsch­­land 18 K., für alle übrigen Staaten $1 K. Abonnements werden auch bei sämtlichen ausländischen Postämtern ent­­gegengenommen. Für Amerika, England, Frankreich, Spanien und Portugal besteht die Vermittlung der Postämter nicht und das Abonnement muss direkt In unserer Administration erfolgen. Vertretung für Deutschland, Frankreich, England und Italien bei der Zeitungsfirma Saarbach, News Exchange in Mainz. 56. Jahrgang MORGENBLATT Budapeft, Mittwoch), den 16. Juni 1909 . 'Inseratenäufnanme: . (it: Budapest, in der" Administration des „Pester Lloyd" V,, Mária Valeria-utezs Nr. 12 und in den Annoncen-Bureaus" J. Blockner, B. Eckstein, J. D. Fischer, A. V. Goldberger, Györi & Nagy, Jaulus & Co., Jul. Leopold, Ant. Mezel, Rud. Mosse, Jul. Tenzer, Jos. Schwarz. In Wien: bei Ed. Braun, J. Danneberg, I. Dukes, Haasenstein & Vogler, Rud. Mosse, Rafael­­ Witzek, H. Schalek. im Auslande: Berlin: Rudolf Mosse, Daube & Co.; Paris : John F. Jones & Co. Einzeln : Morgenblatt in Budapest 12 Hek­ler, in der Provinz 14 Heller. Abendblatt in Budapest 6 Heller, in der Provinz $ Heller. Redaktion nnd Administration: V., Märla Valéria-utcza 1. — Manuskripte werden im ker Falle zurückgestellt. — Unftra kierte Briefe werden nicht angenommen, Az. 141. Budapes, 15. Juni. gegenwärtige Position der Sungtürken, die viel zu wenig­ gerettet ist, als daß sie die Belastungsprobe eines neter­lichen Gebietsverlustes zu ertragen vermöchte. Es hat den Anschein, als ob die kriegerischen Vor­­bereitungen in der­ Türkei einen ernsten Hintergrund hätten. Die Sungtürfen haben sich im Westen umgetan und­ offenen Auges die Erfahrung Ti zunage gemacht, daß die europäischen Negierungen über innere Sch­wierig­­keiten und V­erw­irrungen am leichtesten hinwegkommen, wenn sie das Gespenst äußerer Gefahren heraufbeschwören. In Den Augen der altgläubigen Muslims" bedeutet das jungtürkische Regime den Ausgangspunkt von: Gebiets­­einbußen. Was natürlich grundfalsch ist. Die Jungtürken waren nur die Liquidatoren­ der hamidischen BVerlasfen­­fast, sie haben mit Siftionen aufgeräumt,‘ um der haben Bulgarien und Bosnien-Herzegovina entgegen den Catungen des Korans ohne Schwertstreich verloren, son­­dern Die Despotie, der sie. neuen Türkei eine reale Grundlage zu schaffen. Nicht Logik sind aber die Vermutung drängt sich "also deteacht der Das Kretaproblem rückt immer mehr in den Vorder­grund der politischen­ Diskussion. Zunächst nur in vagen Andeutungen, die eigentlich mehr geeignet sind, die An­­schauungen zu verwiren,­­ als. Klarheit in eine Frage zu bringen, aus der ernste Konsequenzen sich ergeben können. Werden die Schugmächte ihre Truppen im Juli zurückziehen oder sie­ weiter auf der Insel belassen? Das tt Die zunächst wichtigste Frage, die, noch immer der Entscheidung har­t. Anfangs hieß, ed, Die von Den vier Chusmäd­en im Prinzip beschlossene Zurückziehung der fremden Truppen werde zu dem angesagten Termin tat­­sächlich erfolgen, doch dachte man daran, in die Sudabat Stationsschiffe zu entsenden, um derart den Ausbruch von Unruhen auf der Insel nach Tunlichkeit zu verhin­­dern. Sieht Heißt es wieder, England sei gegen Die Zurückziehung der Schubtruppen, während Rußland zu einer festen Stellungnahme sich noch nicht entschlossen habe. Die Pforte rechnet, wie­ es den Anschein hat, mit den­­ erniterten Möglichkeiten. In den aus offiziellen tür­­kischen Streifen inspizierten Telegrammen um Die euro­­päische Presse wird der Nachdruch auf Die Entschloffenheit der Türken gelegt, jedem Berjuch, die AInsel Dem­ otto­­manischen Staatskörper abzuzi­nden, mit der ganzen W­ehrmacht begegnen zu wollen. Den Worten folgen auch Taten. Im Korpsbereiche von Saloniki wird fieberhaft gerüstet. Truppen­­ werden vorgeschoben, das­­ Artillerie­material auf den Kriegsstand gebracht. Cs. unterliegt seinem Zweifel, daß man in Konstantinopel mit­­ der Möglichkeit­­ eines Krieges gegen Griechenland­­ rechnet, und daß man die, logische Konsequenz Dieses­­ Gedankens energisch genug durchführt, um sogar schon eine Be­schwerde der griechischen Regierung zu provozieren, die in einer Note an die Großmächte vor­ den „ak­iven Maß­nahmen“ der Türkei spricht. Völlig im Gegensab zu diesen Nachrichten und Erscheinungen steht­ eine Meldung des in diplomatischen Dingen gewöhnlich wohlinformierten „Zenmp3“. Die von geheimen Verhandlungen zw­ischen der Türkei­­ und­ Griechenland spricht, welche­ auf einen­ Ver­­lauf der Insel an Griechenland abzielen. Hier muß man daran denken, daß das Blatt des Senators Hebraid­­os war, das die Idee des Verlaufs der Insel, vor einigen Wochen, wahrscheinlich nicht ohne Zustimmung des Heren Pihon, anregte. Ob nun der Französische Vorschlag tat­­j­ächlich eine prakttsche Bedeutung geb­orb­en hat oder nicht,­ sc­hwer zu entscheiden. Die Wahrscheinlichkeit spricht dagegen. Einmal weil die offenkundigen, Diplomati­­schen Beziehungen zwischen der Türkei und Griechenland im Augenbild viel zu­gespannt erscheinen, als daß man­ an geheime Unterhandlungen zwischen den beiden Negie­­rungen denken könnte. , Ofeptifer werden Darauf hin­weisen, daß der äußere Schein mit­­ den­ tatsächlichen Vorgängen nicht notwendigerweise sich reden müsse. Zur­­gegeben. Es liegt aber ein ernsteres Argument vor: die­­ Christen mit dem heiligen Gefege. Nun bestimmt der Bären mag Kammer­wägung nicht der­ Kammer den Garaus machten. Dieser es in dem Plan der Sungtürfen liegt, eine von Streta ausgehende Provo­­kation mit einer Waffentat zu beantworten, M­ehrverhältnisse Griechenlands einer Altgläubigen schwer zugänglich. Die und der Türke der Hoffnung Raum gibt, der Jungtürken. Vorteil bringen werde. " Damuit ist Möglichkeit ensten als Ressi­­mismus abzuweisen. Die Verlobung, die Disparaten Ele­­mente des ottomanischen Neid­es im Banne hat. Nun steht die Verwidlung jüngst "die Gewebesvorlage "Über ungeeignet, religiöse Bedenken , wie soll es­­ nicht Die Idee war die in Am einer popu­­. der ernsten Gefahren droht, ihre Netze haben und auch er wer­­den. Tatsachen ist, daß dem Neformmwerke der Jungtürken ganz­e erhebliche Hindernisse gegenübergestellt werden. Dem aufmerksamen Beobachter der Kammervorgänge konnte entgehen, daß den im daß, die zusammenzuschließen, es in stößt. So Die parlamentarischen Unterstaatssekretäre, deren Niederstimmung, wie es­ scheint, auch zu ernsten Divergenzen. Kabinett selbst geführt Weitere, abgelauschte Institution der parlamentarischen Staatssekretäre in Zeimerlei Gegen­­sat zu, dem heiligen­­ Schettat, auszulösen, also völlig min eine rein technische Frage solchj erbitterten Widerstand aus­­zulösen vermochte, nun mit dem neuen Wehrgehege werden, das eine völlig neue Einführung: die Heranziehung der cristlichen Ottomanen zum Militär­­diente bezi­eht »­Man«erinnert sichs der Aprilvorgän­ge.Dasslauteste Schlagwort der aufständischen Truppe 11 war das Scheriat. Gemeint war die Unvereinbarkeit des Militärdienstes der Idee ‚eben mit zu jett, auf, daß feiter. Einigkeit too... der religiöse Fanatismus in die Bedenken überw­­egen, jeder Vorschlag der Jungtürken sie dem Prestige Die Durch die der möglichen­ Kriegsfolgen hervorgerufen fast fr­undläslich. auf Widerstand Wenn die Wehrpflicht "Alle, auch erste Artikel des neuen ‚Wehrgesethes Die aller Untertanen " des­ ottomanischen Reiches, der Christen und Juden. Denkt man an die strengen Religionsvorschriften des Korans, “an das Verbot des Alkohols, an die gläubige Beobachtung­­ der Falten­­regeln, die an in den Dienstreglements ihren Ausdruck finden, so­ wird man die Schwierigkeiten erkennen, Die si der praktischen Durchführung des Militärdienstes der Christen gegenüberstellen.. Die Firchlichen Vertreter der nichtmohanmedanischen "Ditomanen scheinen für­ die For­­mierung von Spezialbataillonen zu plädieren. Der Ges­danke verstößt zunächst gegen das Prinzip­ der Gleichheit. Die Armee würde in zwei Teile, in einen nohanmeda­­nischen und einen nichtmohammedanischen Teil gespalten werden.­­ Diese Differenzierung müßte naturgemäß zum Schaden der Minorität ausfallen. Die kaum als gleich­­wertig betrachtet würde, überdies dur; das größere Maß der ihre zugestandenen Freiheit auch zu Eifer­süchteleien Anlaß­­ gäbe. Eine Verschmelzung ohne Rück­­sicht auf­­ religiöse Bekenntnisse entspräche wohl dem Steichheitsprinzip der Verfassung, sie würde aber im Rahmen der militärischen Organisation eine Unzahl von Konfliktfällen ergeben. Die teils technischer Natur, teils auch Glaubensfanatismus, hervorgerufen, "den­ Geist Der Armee­ ungünstig beeinflussen müßten. Schon Diese frühte­tige Erwägung zeigt die Fährlichkeiten, welchen das neue Wehrgefäß bis zu seiner Verwirklichung­ ausgejeht ist. Allein­e auch­ außerhalb der Kammer häufen fi Die Sorgen. Djavid. Bajda scheint in Albanien noch nicht alle Gefahren beschworen zu haben. In der arabischen­ Provinz folgen einem Nähetage sechs Werktage der Un­­ruhe. Und auch im Bosporusgebiete einen Die Hodschas heimlich,‘ aber nicht ohne Erfolg ams Werk zu ‚sein. Es ist noch immer fraglichh, ob aus dem Chaos ein festes Gebilde fi herauskristallisieren werde. Auch Ge­­rüchte von der .. Demission des­­ Kabinetts werden in. Umlauf: ‚gejegt.. BZunäc­hst Hört ' man nur das Ziehen und Bindeln, und "was die­­ Zukunft bringem "soll, it immer­­ noch unklar. : In solchen Augenblicken d­üntt "Der Drohende Feind eher eine Er­lösung , denn eine Gefahr. Die Kräfte, .. die nach Bes­tätigung :zingen, könnten derart. in: einen Sanal geleitet werden,­ der sie nach außen ablenkt. Darum mag man an den Ernst der türkischen Kriegsvorbereitungen glaubet.-­­Sie­­ werden vielleicht von­ dem Instinft der­ Selbst­­erhaltung Diktiert. Das, gibt den Worten von der festen Entflostenheit der Türken, die An­erion ‚Kretas , mil­dent, vollen Einrat ihrer Wehrmacht zu­­ verhindern, ihren echten lang. Auf­ den Schugmächten . lastet eine schwere ‚Verant­wortlichkeit. Sie haben, indem­ sie über die, Zurückziehung der Truppen beraten, eine Entschei­­dung’ zu­ treffen, die mehr in sich schließt, als eine bloße Formalität. Gut bewacht, ist­ Streta eine kleine‘ Insel; sich selbst überlassen, kann es zur Bühne eines gewal­tigen Dramas werden.­­ Feuilleton. wie tamende Tradition. (Da3 vujfifhe Hofballett) Von Hedivig 4. Friedlander- Übel. Der Tanz! Das ist ans eine der Zufluchten, die der gefesselte Diensch fid gefunden hat in der Enirichenden, atemloser Sucht nach Befreiung. Der Tanz ist eine andere Form des Loskommens von fid, das Weg­­schleuder der eigenen Bürde Durch­hythmische Be­wegung. Die Erreger dieser mannigfaltigen Entlastungen innerer Spannung sind so tief ‚verborgen im­ psychischen Mechanismus, daß ihre wechselndes Verstek' schwer zu entdecken wäre Ein Außersichzustand wird durch eine Summe gleichgewichterhaltender Prozeduren beschwichtigt. Das it ungefähre Der eine Sinn des Tanzes, neben seinen , unzähligen anderen. : Dody wer wird ihm , so genau sein Warum und Woher abfragen? Freilich, unsere­r Zeit it auch der Körperlosigkeit, der lustigsten Kunst gegenüber sehr gründlich geworden. Sie geht mit dem­ Grabstichel der dordung alle Kunsterscheinungen an. Und zu diesen gehört ja auch neuerdings w­ieder der Tanz. Er ist aus seinem niedlichen Grabe auferstanden, hat einige­ Höchst umständliche­­ ästhetische Zollgrenzen passieren müssen, um endlich in Freiheit zur gelangen. Sogleich trat er als unentb­nndbare Macht auf, für deren Höheres­ und Tieferes die Zeit sogar ihre Nerven neu spannen und stimmen ließ. Sie legte mun ihre rätsel­­vollen Schmerzen auf die Libellenflügel der neuen Kunst­­attung. Sie sollte nun, wie bisher die Literatur, Dialerei, Mit, die komplizierten Unbehaglichkeiten eines nervös geschaufelten Geschlechts "widerspiegeln, namentlich aber in die Tiefen der modernen "M Weibsnatur ein­­dringen. Natürlich­ konnte nur der Charaktertanz solchen Bedürfnissen dienen. " € 3 entstanden Tänzerinnen, die das Blaue vom Himmel­ heruntermimten, des­­­ ganzen tollen: Walpurgisnachtstraum der , modernen ‘Geele.. aus­­unersättliche Emanzipationz- deuteten. SZeider hat der hunger der Frau auch im Fefundem Durch das Mediimn der vieldeutigen­ Bewegung äßt sich manches erkämpfen und erliften,verheimlichen und bis zur geeigneten Stunde­ verwahren, h Mit­ der bestimmt ‚umgrenzten, traditionellen Ballett­funft,­ die auf vorgezeichneten Wegen wandelt, hat na­­türlich dieses moderne Tanzen nichts gemein. Das­st das entfesselte, in feinem Stöfflihsten vernebelt ge­wesene Leben; es ist der lagernde Heberfchuß, der mun, auf den Markt gebracht, bald seinen Käufer findet. ‚Es it der Aufruhr, die bare Demokratie, Die­ aus­ ihren regen­­bogenfarbenen Launen sich das Geweb des Augenblides nackt. Dieser Tanz im Gelbsterrat, ist Narbe und Wunder, Effrase und Óppnose. Zuweilen ist er auch Re­ligion, nämlich ein Infichlaufchen und Erforschen und Belennen aller Sinnehaftigkeit durch die gesteigerte Geste, den Tanz. Dieses Vielfache an­ Betrachtung hat eine Ballett­­gesellschaft verursacht,­­ die an einigen Abenden an der Wiener Hofoper gastierte, nachdem sie zuvor in Berlin durch ihre Leistungen das stürmischeste Entzüden und die größte Begeisterung hervorrief. Es ist dies das kai­­serliche Ballett vom­ Marientheater in Petersburg,­­ Musterinstitut, dessen Ruhm auf behenden Fittigen ihm überallhin voranfliegt.­ In der Tat sind die Leistungen des berühmten­­ Balletts so bedeutend und außerhalb jeder Schablone, daß sie die umständliche Erörterung von selbst herausfordern. Kunsterleinungen, die alle Will­kür und Zerstörungswut breiter­­ Zeitläufte überdauert haben,­­ müssen starre " Wurzeln im Notwendigen haben, dass sie immer wieder­ dem Leben verknüpft, oder sie müssen einem kolossalen Willen entsprungen sein. Der ihnen für alle­­ Zukunft den Schubwall der Tradition errichtete... Tradition, für uns alle ein retrospektiver Be­griff, it im Willensakt des genialen Schöpfers bereits vorhanden, weil er­ das Unzerstörbare gewisser Neuorga­­nisationen bereits ahnt. So erging es auch beim­ Bak fett,­­dessen zunehmende Bersteinerung und BVerkaltung doch nur scheinbar, gewesen sein muß.­­ Im ‚der mumifizierten Hülle. sind. Keime. .. die. immer wieder Erde genug­ finden, Forderungen des Te fie Wurzel schlagen und aufblühen können. Die anglo­amerikanische Lebensweise, die dem Profantanz einen so starfen Anstoß gegeben, brandete vergeblich an den Mauern­ dieser verschlaffenen und vergitterten­ Welt, die, wie in­ Schabhöhlen, ihren moderigen Formelfram vor­ der pochenden Zeit hütete. Aber, wie gejagt, in diesen gichtbrüchigen, topfnadelnden Schablonen’ erwachte oft: erschredend plöglich ein Leben, das eigentlich ewig it und mir :schläft, : wenn von außen Feine Gefahr: droht. Die Hofballette sind bloß scheintot, eingenicht von " der­­ Arbeit des zwedlosen Eristierens,: aber es braucht ‚nur so, ein­ neugeitlicher Sturmwind heranzumehen,: so macht das gepußte und geschmücte Gespenst wieder ‚feine Pirouetten, "Capriolen, Battements und Entrehats mit: ‚jener: _ satanischen Schadenfreude, mit :der etwa Die Hydra fid ihre­ ab­geschlagenen Köpfe nachwacjsen Tief. Aber das russische Hofballett ist­­ selbst vor solchen elementaren­ Weberrumpelungen ficher. Ganz allein von allem anderen ist es von Iebenerhaltenden Mächten ges­chüßt, von Alters her und in alle Zukunft Hinein.­­Das kommt von zweierlei: von seiner unvergleichlichen äußeren Stellung und der großartigen Tradition, die es majestätisch Hinter sich herzieht, wie eine Courtschleppe aus Goldbrofat. Ein ausgetüfteltes Shitem der­ Umhegung­­ und Berhäu­delung macht diesem Ballett das Dasein zu eitel Luft. Er hat nicht die Kämpfe um Ruhm und Ernfteng zu bestehen, die selbst dem bevorzugtesten Ballett, 3. E­dent der Großen Pariser Oper, die heftigsten Bulla, Schwankungen verursachen. Er erzeugt Ruhm und "Gold automatisch, wie nach stillwirtendem Gefeb. Leidenscafts- 108, bloß den Labungen ihres Kults gehorchend, schwebt diese tangende" Schar über den Dünsten einer fi blutig stoßenden Wirklichkeit, im Aethergewöll schmerzloser Kunst« übung dahin. Wie ein Erzengel hält das unverbrüchliche Hofgejet bei ihrem Tempel Made. Sie sind ‘die’ tanzende Chrengarde des Kaisers,' von­’ feinen, spendenden Gnade umleuchtet, wie von Meteorstrahlen, einer Huld, die sich forterbt, von Geschlecht zu Geschlecht, wie Krone und Szepter, Würde , und­­ Bürde. des Zarentum­s. Das Ballett it das Kind des Hofes, ‚sein Schopf und, eine Art Tanze eine gefährliche Waffe, bendigen Lebens, two ein,

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