Pester Lloyd, März 1910 (Jahrgang 57, nr. 63-76)

1910-03-16 / nr. 63

. Mittwoch, 16. Márz 1910. wi e INTER. cr bei dem Meitwahlen nicht mehr kambibieren und ich vom politischen Leben zurückziehen wolle. .. «Deput­ ationen bei Minister u. ·«, · Unterrichtsminister Graf­»Johann Zich«y·empfing heute eine­ Deput­’ation des Vereins katholisch­er Mittel­­schulprofessoren,mel«di­e unter Führung des Ober­­direktors Engelbert­ Metzl)zur Begrüßung des Ministers er­­schienen war.Der Minister dankte fü­r das Erscheinen der De­­putation sehr freundlich und ermahnte die Mitglieder derselben, die erzieherische Idee der Religion der Jugend einzuimpfen und die Tätigkeit des Vereins durch die Toleranz der Liebe zu ver­­edeln. Der Minister versicherte die Mitglieder des Vereins seiner gerne gewährten Unterstüfung. Eine Wahlrechtsbroich wäre von Josef v. Kristoffy. Der Minister des Innern aus dem Kabinett Fejerváry, Geheimer Rat Sofer v. Kristöffn Hat sichh durch die Medve, mit welcher Graf Stefan Tipa im Magnatenhause seine Hal­tung gegenüber dem Ministerium Khuen-Héderváry begründete, veranlaßt gefühlt, eine Lanze für das allgemeine Wahlrecht ein­­zulegen. Herr v. Kristöffy hielt sich hiezu auch umso mehr be­­rufen, da bocj­er eg war, der diese wichtige Reform aufs Tapet brachte und ihr den Stempel der Aktualität aufbrüdte. Der derart übernommenen Aufgabe kommt Herr v. Kristöffy in einer „A választójogi harez“ betitelten Broschüre nach, die uns heute aus der Offizin der­ „Atheräum“-Aktiengesellschaft zugekom­­men ist. Die Bro)chüre enthält eine Polemik gegen die entschei­­denden Argumente, die Graf Stefan Tipa in der erwähnten Rede gegen das Projekt des Herrn v. Kristóffy und gegen das allgemeine Wahlrecht­ überhaupt vorgebracht hat, zugleich aber auch eine der ‚innigsten Ueberzeugung entspringende Verteidi­­gung­ des­ Standpunktes, für welchen der Verfasser seit fünf Jahren unentwegt kämpft. Als besonderer Verzug der Strafschrift it hervorzuheben, daß Herr v. Kristóffy das persönliche Gebiet vollkommen vermeidet. Er anerkennt die außerordentlichen Eigenschaften, die edlen Beweggründe seines Gegners und ist nur bestrebt, auf historischer, logischer und nationaler Basis die Argumente desselben zu entkräften, die eigene Auffassung aber zu rechtfertigen.­­ Vor allem verwahrt sich der Verfasser gegen den Vorwurf, das Kabinett Nejervary habe die Frage der Wahlreform infolge eines augenbllcklichen Anfalls aufgeworfen. Unser Parlament naht seit zehn­ Sakren einen S Krankheitsprogeß dar, dem weder durch die vom Grafen Tika versuchte Verschärfung der Geschäftsordnung, noch aoch, das Schlagwort nationaler Kon­­lisionen ein­ Ende gemacht werden konnte. Für das Kabinett E­jérvár ergab sich daher von selbst die dritte, allein mögliche Sanierungsart, durch das allgemeine Wahlrecht das Parlament auf eine neue Basis zu stellen. Aber auc, der Vorwurf des Unpatriotismus kann das Kabinett Fejervary nach der Ansicht des Autors nicht treffen, der als Beweis hierü­n die Tatsache anführt, daß auf Graf Karl Khuen-Héderváry, dessen Regie­rung Graf Stefan Tipa so wirksam unterfragt, die Reform in sein Programm aufgenommen­­ hat. Herr.v. Kristóffy beschäftigt sich des weiteren sehr einge­­hend mit den Behauptungen des Grafen Stefan Tiba, das all­gemeine Wahlrecht gefährde das spezielle ungarische Interesse, die Hegemonie der Intelligenz und der Mittelklasse, und sei ein Sprung ins Dunkle. All dem gegenüber trachtet er dem allge­­meinen Wahlrecht auch von den erwähnten Standpun­kten aus vorteilhafte Seiten abzugewinnen, und darzu tun, daß das all­­gemeine Wahlrecht das einzige Mittel i­, um unsere nationalen, nationalistischen, kulturellen , und wirtschaftlichen Zustände zu verbessern, das Parlament mit dem wahren Willen des Volkes in Einklang zu bringen, der Etagnation auf allen Gebieten abzuhelfen, die Arbeitsfähigkeit des Reichstages mit Erfolg zu sichern. Ebenso bekämpft der Autor die Behauptung, die Bolts­­menge, die durch das allgemeine Wahlrecht zur Macht gelangt, würde eine "Gefahr für die Dynastie und für die Großmacht­­stellung der Monarchie bilden, denn mit der Möglichkeit, daß­ das Parlament eine friedliche, segensreiche Tätigkeit in allen ‚Zweigen des staatlichen Lebens entfalte, würde jede Gravami­­nalpolitik aufhören und Die­ sieben undjechgiger Basis befestigt werden. Herr v. Kristóffy verteidigt sodann Die grundlegenden Bestimmungen seines Etwurfes, unterzieht den der Agrarier einer scharfen Kritik, wobei er ebenso, wie gegenüber dem­ Gra­­fen Stefan Tipa, der landwirtschaftlichen Arbeiter­ei an­­nimmt und gelangt zu dem Schlusse, ein einzelner jet nicht im­­stande, Ungarn über den­ toten Punkt hinwegzuhelfen, auf welchem es angelangt it. Hiezu ist die Kraft von Millionen notwendig, die nur doch das allgemeine, gleiche, geheime W­ahlrecht geschaffe­n werden kann. Der neuen Regierung bringt der­ Berlater­­­ertrauen entgegen, die Haltung des Grafen Stefan Tipa bildet für ihn aber auch hier ein großes Frage­­zeichen. „Wenn wir uns aber in allem täuschen können — fließt die Slugschrift —, in der Kraft des Fortschritts können wir uns nicht täuschen. Denn­ wir fißen in dem Zug und Stefan Tipa steht auf den Schienen. Slehentlich bitten wir ihn in des Landes und in seinem Interesse, er möge dem rollenden Zug nicht den Weg verstellen.“ Bezirk im Abgeordnetenhause zu vertreten. (Lebhafte Zustim- Die Ehrlich-Partei des hauptstädtischen VII. Wahlbezirkes hielt heute abends in den Loyalitäten des Elisabethstädter Klubs eine sehr gut besuchte Wählerversammlung ab, in welcher unter stürmischer Begeisterung einstimmig der Beschluß gefaßt wurde, die A­bgeordnetenkandidatur des VII. Bezirk­s dem Magnaten­­hausmitgliede Oberbürgermeister i. B. Jofef Markus an­zubieten und zu diesen Zweckk nach den Osterfeiertagen eine Generalversammlung der Elisabethstädter Wähler einzuberufen. Dr. Karl Morzsányi begrüßte die Versammelten. Er legte dar, daß die Erwartungen, welche die Nation während der legten vier Jahre an das Parlament und Die Regierung ge­­knü­pft habe, nit in Erfüllung gegangen sind, und daß nach vielen vergeblichen Experimenten eine Regierung ernannt w­urde, deren Programm es ist, den Frieden zwischen König und Nation wiederherzustellen (Beifall), Industie und Handel har­­monisch zu fördern und dem echten Liberalismus wieder zur Herrschaft zu verhelfen. Dieses Streben zu unterfrügen es Pflicht eines jeden patriotischen Bürgers. (Allseitige Zu­­stimmung.) Da nun im Bezirke die Agitation für die bevor­­stehenden Wahlen schon begonnen habe, sei es notwendig ge­wesen,­ die heutige Konferenz einzuberufen, um die zu treffenden Maßnahmen zu besprechen. Suftav ©. Ehrlich betont, daß es anges­äts der von einer Seite in Fluß gelernten Bewegung, richtiger gesagt gebe, nur natürlich sei, daß auch diese Partei sich mit der bevorstehenden Wahl befasse, was auch von unvergleichlich grö­­berer Bedeutung sei als die Aktion von gegnerischer Seite, ols mal diese Partei eben die Verantwortlichkeit für den zukünf­­tigen Abgeordneten des Bezirks trage und auch am besten zu beurteilen wille, welche Persönlichkeit würdig sei, diesen großen Die Situation in Oesterreich ande­rung.) Medner berichtet nun über die Schritte, welche die Füh­rer des Bezirks bezüglich der Wahl eines Abgeordnetent­­aten unternommen. Zuerst, traten sie mit dem jedigen Ab­­geordneten der Elisabethstadt Karl Eötvös in Berührung. Ihm boten sie die Kandidatur an, obwohl Edtvös seit zwei Jahren immer wieder erklärt hatte, sich vom politischen Leben gänzlich zurückziehen zu­­ wollen, und obwohl er wieder die Zeit, noch vermöge seines vorgerückten Alters die physische Hast besaß, die unzähligen öffentlichen Interessen des Bezirks, und die tausendfältigen Wünsche und Beschwerden­ seiner Wähler zu vertreten. Doch Eötvös sehnte vor der an ihn entsendeten De­putation mit Berufung auf sein Alter, fette Gebrechen und seine intensive literarische Beschäftigung die Kandidatur auf das entschiedenste ab und richtete an die Deputation die­ Aufforde­­rung, Hand in Hand mit ihm für den Frieden im Bezirk zu wirken. Edtrds hat diese seine Erklärung persönlich­ verfaßt und eigenhändig unterschrieben. (Nedner weist Die betreffenden Originaldokumente vor.) Dann wurde die Kandidatur dem gewesenen Staatssekretär Dr. Josef Szterenyi angeboten,­­ der so viel für den Beruf und für jeden Elisabethstädter Bürger getan, der sich jemals an ihn gewendet. (Eisentufe.) In einem an den Redner gerichteten Schreiben lehnte jedoch Gzterényi die Kandidatur dankend ab, mit der Begründung, daß er sich ver­pflichtet habe, das Mandat der Stadt Brasjó anzunehmen, die ihn seit seinen politischen Anfängen stets­ treu geblieben­­ sei. Mit großer Mühe, nach eindringlicer Ueberredung gelang es, den­­ gewesenen allverehrten Oberbürgermeister Josef Mar­­tus zu bewegen, die Kandidatur anzuneh­­men. (Langandauernde Elsenrufe und Applaus.) Die Chancen Karl Edtvös’ wären infolge seiner tiefen Passivität während der lebten vier Jahre, die ihn trot seiner ausgezeichneten Eigenschaften der Bürgerschaft entfremdet hatte, überaus zwei­­felhaft gewesen, während der Sieg Josef Markus’, des Man­­nes nach dem Herzen, der Bürger, des Mannes, der die ‚Zeit, den Eifer und das Gemüt hat, unverdroten, allezeit, auf­­opfernd den Unt­reffen des Bezirks und seiner Bürger zu dienen, mit imposanter Majorität sicher ist. (Lebhafter: Beifall, Applaus und Rufe: Elsen Markus !) Präsident Dr.­Karl Morzsänyi stellt m­it die fol­genden­ Anträge:Die Konferenz beschließt die Ein­berufun­g einer Generalversammlung der Wäh­ler nach den Osterfeiertagen. Die Generalversammlung möge sich­ als Partei der nationalen Arbeitskonstit­uieren und Josef Markus als Abgeordneten­­kandidate11 des VII.Bezirks p­roklamieren.,(Allseitige­ Zu­­stimmung.) f« Gustav G.Ehrlich macht die Mitteilung,Josef Markus habe die Erklärung abgegeben­,für­ den­ Fall,daß­ di­e«.General­­versammlung seine Kandidat­ur beschließen sollte,dieselbe mit Dank anzunehmen.(Beifall.)Auch die Regierung erklärte,dieser Kandidatur mit Freuden zuzustimmen. Desider Benedek übte an der Tätigkeit, oder vielmehr an der Passivität Karl Eötvös als Abgeordneter des VII. Be­­zies Scharfe Kritik und erklärte, das Abgeordnetenmandat des VII. Bezirks sei nicht dazu da, um ein Asyl für abgetane Poli­­tiker zu sein. Dr. Karl Morzfäanggi und­ Sultan G. Ehrlich weisen diese Art der Kritik an einer Persönlichkeit, die immerdar den Stolz der Nation bilden werde, mit Entschiedenheit zurück. Dr. Jakob Kelemen ist gleichfalls der Ansicht, daß die ruhmreiche Vergangenheit Karl Eötvös' die unvergängliche Dankbarkeit der Nation verdiene. Béla Lajta möchte von dem künftigen Abgeordneten­­kandidaten die Zusage fordern, daß er für das allgemeine, gleiche, geheime Wahlrecht eintreten werde. Gustad ©. Ehrlich verweist darauf, daß Sosef Markus als Abgeordn­etenkandidat vor vier Jahren sich als Anhänger des allgemeinen, gleichen, geheimen Wahlrechtes bekannt habe. Und Sofef Markus sei nicht der Mann, seine Gesinnungen zu ändern. (Beifall.) ; Die Versammlung akzeptierte einstimmig die Anträge Dr. Karl Morzfanyis. Hierauf wurde die Situng geschlossen. (Telegramme des ‚„Bester Lloyd“) Dag nenne Parteioberhaupt der Christlich-Sozialen. Wien, 15. März. Die Vertrauensmännerversammlung der Cristlich- Sozialen Partei unter Borsis Dr. Gehmanns hat heute dem Vorschlag der Vorversammlung entsprechend den Prinzen Alois Liechtenstein einstimmig zum Parteichef proklamiert. Prinz Alois Liechtenstein konnte selbst der Versammlung nicht beiwohnen. Er ist seit länge­­rer Zeit leidend und teilte in einem an den Borfigenden gelangten Entschuldigungsschreiben mit, daß im Laufe der legten zwei Tage in seinem Zustande eine arge Bes­chlimmerung eingetreten sei, die ihn zwinge, absolut ruhig im Bette zu bleiben. Den Vorschlag, den Brinzen Alois Liechtenstein zum Parteichef zu wählen, machte Handelsminister­ Weis­­fichner in einer Rede, in der er ausführlich die großen Berdienste des dahingeschiedenen Parteiführers Lueger pries, dessen Programm „gut deutsch, gut österrei­chisch, gut triftlich recht und immerdar“ der Partei in ihrem weiteren Wirken voranleuchten werde. Es sei fest Pflicht, der Par­­tei einen neuen Führer zu geben, und dies künne­ niemand anderer sein, als der Prinz, der zum Diener des Bootes wurde, der auch Jahrzehnte mit Aufopferung seiner­­ Kräfte im Dienste seiner Partei­ stand. Die Wahl des Prinzen Liechtenstein erfolgte sodann unter allseitigem Beifall mit Akklamation. Er wurde be­­schlossen, die Rede des Handelsministers als Parteimanifest an die W­ählerschaft hinauszugeben. 2 © Damit endete die Versammlung. Niemand ist darüber im Zweifel, daß die­ christlich­­soziale Partei in dem Prinzen Alois Liechtenstein nur einen nominellen Parteiführer erhalten hat. . . Prinz Liechtenstein ist Schwer erkrankt, aber selbst wenn er­­wieder gefunden sollte, besist er bei all seiner Begabung nicht die Fähigkeiten zur Führung einer großen Partei. Trotdem er den Bezirk Hernals im Parlament vertritt, hat er dennoch sein streng aristokratisches ek­lusives Wesen­­ be­­­­wahrt. Ihm fehlt jede intimere Fühlung mit den­ Bolts­­massen. Er besitt auc) "nicht Die Arbeitskraft und­­ die Arbeitsluft, die ein Parteichef haben muß. Der­ wirkliche Führer der Partei wird künftighin ‚sein anderer sein als Dr. Germann, in bdessen Händen auch bisher alle Zähhen der S Parteiorganisation sich vereinigt haben. sFreis Autorität , agtarijdjen ‚Allüren hat er jtarfe Gegnerjdjajt unter den haben, die Zueger zugute­kam; namentlich­ wegen seiner städtischen Vertretern der Partei. Es wird­ sich erst zu zeigen haben, inwieweit er troßdem imstande sein wird, die disparaten Elemente der Partei in Ankrnft zusammens«­zuhalten. Wiedereinberufung des böhmischen Landtages. Wien, 15. März In parlamentarischen Streifen verlautet, daß der Plan bestehe, den böhmischen Landtag in der zweiten Aprilwoche wieder einzuberufen. Mad DOstern sollen diesbezüglich in Prag wieder die­­ Verständigungsverhand­­lungen aufgenommen werden. In den Streifen der deutsch­­böhmischen Abgeordneten beurteilt man diese Versamm­­­lung: feher persimistisch und man befürchtet, daß die Ak­tion unneuerlich mit einem Miterfolg abschließen wird. Unter diesen Umständen ist auch nicht abzusehen, ob, und wann Die Regierung die binett3 durchführen kann, geplante Rekonstruktion des Ka Neid­eratsabgeordnete über den Trialismus. Wien, 15. Mai Im Wiener Deutschen Alb erörterte der ehe Randa tagsabgeordnete Dr. Eger die südslavische Frage und das trialistischhe Prinzip vor, einer zahlreichen Zuhörerschaft. Er führte aus: Die Südslaven sind unablässig bemüht, durch eine mit allen Mitteln arbeitende Agitation für die trialistische Idee Stimmung zu machen und möglichst viele Beziehungen zwischen­ den südslavischen­ändern Oesterreichs und Ungarns, sowie auch mit den Nordslaven zu schaffen. Die Verwirklichung des Trialismus würde schwere Krisen für Staat und Dynastie herbeiführen, und wer­ sie über die Ziele dieser Bewegung im Hafen ist, der möge sich vor Augen halten, daß der slovenische Abgeordnete Dr. Kret aus Anlaß der An­nexionsdebatte im frainischen Landtage sagte, zwischen der Adria und dem Schwarzen Meere wohne nur ein Volksstam­m, herrsche nur eine Sprache: die bulgarische, das Serbische und das Sltovenische seien nur Dialekte einer Sprache und die Serben seien nur die Neopoliten der Südslaven. Dr. Krel hat damals auch die Frage Kosjuths aus dem Jahre 1848: „Wo ist Kroatien? Ich kann es nicht finden,“ mit­ den Worten beant­­daß die Zeit fommen Ki­en die Süd wortet: Ich Hoffe, slaven einen Globus in die Hand nehmen und fragen: Wo ist­ Ungarn? Ich kann es nicht finden.­­ An die Ausführungen des Abgeordneten Dr. Eger knüpfte sie eine Debatte, in der Dr. Übersteiger die Einheitlich­­keit der südflanischen Sprache bestritt und die Parteiverhältnisse unter den ungarischen und den österreichischen als sie bes "Teuchtete. Abgeordneter Dobernig sprach seine Meinung dahin aus, daß die Monarchie den Dualismus wo nicht verbaut habe, sondern dur ihn von einer Krise zur anderen gesagt werde, und daß sie den Trialismus noch weniger ertragen werde. Diese Frage­­ werde nicht von den Parteien des Abgeord­­netenhauses entschieden werden, sondern sie hänge mit den dynastischen Interessen und der äußeren Politik zusammen. Dean dürfe aber nicht zusehen, wie diese Frage immer näher komme und die Gefahr wachse. Die südflavische Frage müte , das sei der. eine L­eittat für die Deutschen in Oesterreich — als ebenso wichtig betrachtet werden, wie die deutsc­­chechishe. Der zweite Leitra fei,­ daß die Deutschen mit aller den Weg zur Adria offenhalten müsen. Der Kampf, den sie hier zu führen haben, sei nur ein Kampf für ihre Länder, sondern für die Machtstellung des Deutschtums überhaupt. Das Verhältnis zwischen Deutschen und Magyaren müsse unter der Vorauslegung einer anderen Behandlung der Deutschen im Ungarn einer Revision unterzogen werden. Wien, 15. May. Im Abgeordnetenhause wird die erste Lesung der Vorlage­ über die italienische R Rechtsfakultät fort­gelöst. Unterrichtsminister Stürgib trat für die Errichtung der Fakultät ein, die jon jahrelang bestanden. Während andere Nationalitäten nur den entgangenen Ge­winn beklagen konnten, würden die Italiener mit Recht zugefügten Schaden beklagen. Der Minister dankt dem Haufe für die Vornahme der ersten Lesung und sprach schließlic­hen Wunsch auf baldige Erledigung der Vorlage im Ausschusse aus. Die Deutschradikalen sprachen sich gegen­ die Italiener und die Slaven für die Vorlage aus. Die Slaven sprachen sich aber gegen Triest als Standort aus und traten für die Errichtung einer zweiten böhmischen Universität in Brünn, einer ruthenischen in Lemberg und einer slowenischen in Laibach ein.­­ £ .­­Nächste Sitzung morgen. Die dalmatinischen sah uem ."« Wien, 15. März Die Abgeordneten Butovics, Suftersic­h und Ges­noffen werden morgen einen Dringlichkeitsantrag einbringen, in mwelchent Die Regierung aufgefordert wird, 1. dahin zu wirken, da­ endlich mit dem Bau der Linie Rudolfswarth bis zur Landesgrenze und von Knin bis zur Grenze Kroatiens zu dem Fmede begonnen werde, um die Verbin­­dung von der Grenze Dalmatiens bis zu Grenze von Jain über. Kroatien behufs Anschlusses an Die­onarchie verwirklichen zu können; 2. unverzüglich mit aller Energie die nötigen Schritte bei der ungarischen Regierung zu unternehmen, damit diese mit dem Bau der Verbindungslinie beginnen möge, wozu sie entsprechend dem Protokoll, verfaßt in Budapest am 8. Oktober 1907, derart verpflichtet sei, Daß sie die Bahnverbindung bereits im Jahre 1908 beginnen und längstens bis Oktober 1910, respertive Dezember 1911 vollenden mußte, welche Termine jedoch augen­­scheinlich bereits versäumt worden sind;­­3.follte«vonseiten der un­garischen MieMgder.Wo dieser durch Vertrag garantierten Bahnverbind­ung nicht dp gestellt werde1t,hätte unverzüglich das im Ausgleichdes etzbub gesehene Schiedsgericht zu entscheiden. 4. die Regierung wird aufgefordert, den geheimen protoz­­ollarischen Vertrag, vereinbart zwischen der österreichischen und der ungarischen Regierung, über diese Angelegenheit zu publizieren ; 5. die Gründe bekanntzugeben, welde sie veranlagt haben, die Erhöhung der Tarife auf der Kaffa=-Oder­berger Bahn zu bemilligen ; 6. unverzüglich mit dem Ausbau der Bahn Zaras= Knin zu beginnen; 7. unverzüglich) den Bau der Bahn Spalato-Nijano, für die die Dittel bereits bemilligt sind, in Angriff zu nehmen. Das Mandat des haupetstädtischen VII. Bezirkes. ( fs Bi) wird er in der ló Partei nicht jene“ Br Sitzung des Abgeordnetenhauses.: agst fid­ ­— T je 7 = st

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