Pester Lloyd, April 1910 (Jahrgang 57, nr. 77-89)
1910-04-01 / nr. 77
» - er 0 BL " . ji« «·Tihre»konstituierende»Versammlung.Gs wurde beschlossemJanden .’..·.««MinisterpräsidentenG«rafen Khuen-Hederváry,fekiiran "«·-.’bi,eG"i asse«nj’Al,b«i,iiC«säky·ui»idSt·cszs·an,Tischgrüszung"-teleg’oammezu"richten,,· Gr «s— "rs In der heutigen unter dem Präsidium des, Obergespans Ladislaus Bornemisha abgehaltenen Generalkongregation ‘des, Komitats Gömör-Kishont wurde Komitats-Übernotär Géza Lukács zum Vizegespan gewählt. Der Amtsantritt der neuen Regierung wäre einstimmig zur Kenntnis genommen, obwohl die Vertagung des Reichstages ‚ohne Engel für gravaminös betrachtet wird. · »Das Munizipium des Komitats Alsófeher beschlossm ,seiner heute unter dem Präsidum des Obergespans Jaseszäsp «abgehaltenen Generalkongregation,diechievung zu türmet haben. Die Skandale im Parlament wurden mit der größten Entrüstung verurteilt. ber Ken und ihre verfassungsmäßigen Amtshandlungen zu Obergespansinstallationen. Der Egtergomer Obergeispan Paul Meklént wurde Heute feierlich installiert und von Bischof Bogific, Rizegespan Dr. Koloman Berényi und Obernotär Kasimir Bongrács begrüßt. Im Namen der Unabhängigkeitspartei erklärte Parteipräsident Brutsy, er hege nur für die Berson des Obergespans Vertrauen. Im Namen der Stadt Eptergom wurde der Obergespan vom Bürgermeister Emerichimmer begrüßt. ., . «T—em«esvär:Der neu ernannte Temeser Obergespan Alexander Iooannovics wurde heute ins Temesvär seiek. «1ich-installiert—und in der Kongregation von Josef Geisil und Johaim Tedeschi begrüßt-Koloman Kisfaludy und Franz Steiner erklärten,daß sie der Regierung und ’dem Obergespan gegenüber Mißtrauen hegen.Der Antrag·der«Unabhängigkeitspartei,dem Obergespan Mißtrauen zu«votieren,so wurde jedoch mit großer Mehrheit abgelehnt.Nach der Eidesablegung spielten Baron Julius, Ambrozy und Vizegespan Alexander Ferenczy Versrüßungsansprache. Aus Ujvidek wird gemeldet:Die feierliche Installation., des neu ernannten Obergespans Bela Matkovics fand heute mit großer Feierlichkeit statt.Obergespan Matkovics warf gesternabends mit einem Separatzugehier eingetroffen und "·»wurde im Ihnhof von der Bürgerschaft feierlich empfangen. Nach dem Cinzuge versammelten sich Die Biblisten und die Motabilitäten der Stadt vor der Wohnung des Obergespans und brachten ihm einen Fadelzug dar. Honorarfiskal Géza Horváth begrüßte den Obergespan mit einer längeren , Ansprache. Heute vormittags wurde eine Festmesse zelebriert. Mad. dieser Messe fand die städtische Generalversammlung statt, in welcher die Installation des neuen Obergespans vorgenommen wurde. Die Programmrede des Obergespans wurde mit zu Ungarn drühte ‚großem Beifall aufgenommen. Im Namen de Be Molnár, im Namen der Serben Markus Bivics Dem Obergespan das Vertrauen aus. Nach der Generalversammlung sprachen sämtliche S Korporationen bei dem neuen. : »Obergespan vor. Mittags fand ein Bankett statt. Heute abends wird die Stadt festlich beleuchtet werden. EEE, Haufs dheH Wahlresormg vor«,deren Schaffung»her schließen könnte,einer Parrtei beizustreten Doch haltetei es für seine Pflicht. Schon jecht zu erklären, daß er in diesem Belange ‚mit der Auffassung der Grafen Julius Andrasig und Stefan ‚Tipa solidartich fei. Schließlich ermahnte er seine Wähler flora‚Kider Nationalität, auf die Agitatoren nicht zu hören und ‚im ihrer Treue zur ungarischen Nation im eigenen Interesse ‚auszuharren. Die Nede wurde von den zahlreich erschienenen Wählern beifällig ‘aufgenommen. Sulius 9. Jujth in Ungvár. Die erste Station der zehntägigen Agitationsreise des Führers der Unabhängigkeitspartei Julius 9. Justh war Die Stadt Ungvár, der frühere Wahlbezirk des Hofrates Dr. Soma ‚Bijontai. Im seiner Rede griff Julius Jufth die Regierung heftig an und äußerte sich sodann über die Vorgänge in der festendigung des Abgeordnetenhauses folgendermaßen: Es ist zwar bedauernswert, daß infolge der durch die Rede des Ministerpräsidenten hervorgerufenen Entrüstung einige Abgeordnete aus der Fassung gebracht wurden. Man dürfe sich aber darüber nicht wundern, wenn wir seden, weld schweren Kampf die Nation seit Jahrzehnten für die Geltendmachung ihrer gejeglichen Rechte führen muß und dennoch nicht im Schon erzwungen haben. Der Redner billigt zwar die Ereignisse in der legten Sichung des A bdie Selbständigkeit erringen kann, welche die kleinsten Staaten geordnetenhauses ist, und solche Szenen müssen in Hinkunft unbedingt vermieden werden, allein er müsse sich auf das entschiedenste Dagegen verwahren, daß Leute aus diesen Vorgängen Kapital schlagen wollen, deren Bestreben eingestandenermaßen darauf gerichtet ist, die für die Rächte der Nation Kämpfenden niederzuringen, die Unabhängigen auszurotten und die Polität der unbedingten Unterwerfung im Lande durchzufegen. Graf Khuen-Hedervary will, seine aus Kroatien berüchtigten Wahlen fest in Ungarn wiederholen und hat zu diesem Zweckk einen aus den Steuergeldern des ungarischen Volkes bezahlten Staatssekretär ich zur Seite genommen. Möge man während der Wahlen mit welchen Nitteln immer kämpfen, möge die amtliche Pression und die Korruption während der Wahlen wie immer wüten, und möge durch solche Mittel die Opposition als Minderheit in das Parlament gelangen, die Tätigkeit dieser Regierung wird mit allen Mitteln unmöglich gemacht werden. Schließlich erklärte sich Herr dr. Justh abermals für das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht und nahm seirte Partei gegen die Angriffe wegen des Wahlbündnisses mit den radikalen Serben in Sicut. Unterbliebene Parteibildung. Aus Brajja wird gemeldet: Das Organisationskomitee der am 28. d. M. Konstituierten Ungarnpartei Des Komitats und der Stadt Brajje hat in seiner heutigen unter dem Vorsihe des Obergespans Grafen Mikes stattgehabten Konferenz beschlossen, mit Sicksicht darauf, Dab das Exelativfomitee der Eoalierten Opposition ein Programm gegeben und aus demselben die Parteipolitik eliminiert hat, vorläufig das Projekt Der neuen Parteibildung aufzugeben. ««" Rechenschaftbericht. Der frühere Abgeordnete des Trencsener Bezirks Heidrichstsk Bela exstattete heute in Trenessen seinen Rechenschaftsa. Er führte den Sturz der Koalition darauf zurück, daß " sie bei dem Bestreben, aus einem Parteienverbande eine einheitliche Partei zu schaffen, weder eine achtundvierziger, noch eine siebenundsechziger Bolitit hatte befolgen können. Dadurch gewann in einer Fraktion der Unabhängigkeitspartei das Streben nach der alleinigen Macht so sehr die Oberhand, daß diese Fraktion gegen die eigene Regierung mit den schärfsten Waffen an elde zog, wobei die Bankfrage nur eine Intrigenfuliffe war, hinter welcher das Machtfieber Iohte. Die Yluf- Aöfung der Verfassungspartei motivierte der Redner damit, daß unter den gegebenen Verhältnissen die unverlette Erhaltung der siebenundsechziger Basis eine wichtigere Aufgabe ist als jeder andere. Nach dem Falle dieser Basis wirde nicht die achtundvierziger Herrschaft folgen, sondern etwas, was schechter ist «als die siebenundsechziger Politik, welche Mittel zur vollständigen Ausgestaltung der ungarischen Staatlichkeit bietet und midh bie alptundvierziger Politik in Ti faht. Schließlich begründete 0. der Redner seine besondere Parteistellung mit dem Hinweise Ab X t | . 00 .. 00 " 0 a ‚ > .70 — ""« zz. ızp a se bedrängt, der gerne ein Glas Champagner gentis trinkt, wenn es ihm gelingt, sich einen Zeijtan erfolgreichen einen anderen „Eingeladenen“ Zigarren brasilianischen Amphitryonen kommt: „Wer ist doch da drinnen im Nebensaal auf dem Gopha dieses fabelhaft häkliche Weib" — „Die im roten ihr, Sind die 00 Mlattfüßen...” — „Die auf der zu erborgen... südamerikanischen Rajta Empfänge in seinen Stüc „Le danseur inconnu“ mit beißenden Spott gedacht. Wie viele Anet‚boten werden erzählt! So von jenem „gaffeur“, der mit auf Kosten des ins Gespräch ah — nein, mit der fürchterlichen Nase!” — „Die im grünen Kleid? Meine Schwester.‘ — „2b, ah — nein, die meine ich ja nicht, sondern die, auf den das 16 meine rau.“ — — — Der die Geschichte, die farson 0,50 oft erzählt wurde, daß man sie beinahe für wahr halten 0, Tann, von den beiden Gesangweilten auf dem Ballfest, die 00 um Die Wette gähnen: „Sind Sie auch so angebdet von dieser traurigen Spießergesellsschaft hier?” — "Und wie!" — „Haben Sie jemals unter mehr Stumpfsinn gelitten?” — Bent jagen Sie das!" — „Warum gehen Sie da nicht weg?” — „Ich möchte fon, aber ich kann nicht — ich bin Be Saushere ..“ 2c. 2, Eh bien, Madame, das sind die Auftände, Schwestern, die Pariserinnen, mit dieser neuen Sitte Abglanz der Suob3-Spireen wird Sie dürfen es mir auben — es geht nicht ohne ein bisihen Vorstellung und schon , meinetwegen auch immer noch eine gute Portion Bersteku geben Sie Gnade, machen Sie eine Ausnahme, machen Sie diese Mode nicht mit! ass BR er Respectueusement le vötre: CarlLahnn Kleid? nicht Die Bernard Meine tote, ber anderen sReufels einführen: hat Die neben diefer Seite, die mit taucht und Schwiegermutter.” — AB, ein ft in ihre Salons ergießen, dem Höder und mit anderen Seiten ; die Ihre des ' "ey E - ».«" s«- ist Die Wahlbewegung. x Budapest, 31. März. Ueber die weiteren Nominierungen von Abgeordnetenkandidaten in den verschiedenen Bezirken sind uns folgende Meldungen zugenommen : Budapest: Das leitende Komitee der Jofef- Martus-Partei der nationalen Arbeit des VII. Bezirks beschloß in seiner, heute abends stattgehabten Situng, am 5. April eine Wähler-Generalversammlung abzuhalten, in welcher die offizielle Proklamierung des gewesenen Oberbürgermeisters Josef Markus zum Abgeordnetenkandidaten erfolgen wird. Arad. Die Arader Partei der nationalen Arbeit hat in ihrer heute unter dem Präsidium Karl Nesneras abgehaltenen Gitung unter großer Begeisterung den Grafen Stefan Tipa zum Abgeordnetenkandidaten ausgerufen. Am 9. April begibt sich eine Deputation nach Budapest, um dem Grafen Stefan Tipa die Kandidatur anzubieten. Mistolcz: Die Mistolczer Wartet der nationalen Arbeit hat den haupttädtischen Redakteur Adam Lipcsey zum Abgeordneten des nördlichen Wahlbezirkes kandidiert. Bazin kandidierte von Loronczer Advokaten Dr. Michael Gyllos mit dem Programm der radikalen Partei. Eptergom: Die der Partei der nationalen Arbeit angehörenden Wähler der Stadt Echtergom haben heute unter großer Begeisterung den Staatssekretär " Gustan Kálmán "zum Abgeordnetenkandidaten proklamiert. Eger: Der Präsident der Partei der nationalen Arbeit Sofef Petri wurde offiziell verständigt, daß derultus- und Unterrichtsminister Graf Johann 3ichy die Kandidatur des Wahlbezirkes annimmt. Eine aus zweihundert Mitgliedern bestehende Deputation wird den Unterrichtsminister am 6. April in seinem Amte aufjuchen und ihm das Mandat des Bezirkes anbieten. Vajdahbungad. Dr. Merander Söpplitz wurde mit dem Programm der Partei der nationalen Arbeit zum Abgeordneten kandidiert. Nemesocsat Die Partei der nationalen Arbeit hat dann und besitz diosef Eggenhofen zumbgeordneten kandidiert. «Nogro iid:Eine Deputation der Unabhängigkeitspartei «-de,5Nogroider Wahlbezirks hat heute die Kandidatur dez Bezirks DT.Grustkovcics angeboten,der die Kandidatur mit dem Programm der Kossuthpartei akzeptierte.Die Mitglieder der Deputation versammelten sich heute zu einem Bankett,bei welchem auch Parteipräsident Franz Kossuth ersch sein Dechant Ernst Großy erhob sein Glasaustrai«,«Kossuth,der in seinem Toaste des Eifers,deH Patriotismus middcharteitreue Dr.Ernst Koviics’gedachte.In dem nun zusammentretenden Reichstages müsse eine Partei vorhanden sein,welche die Rechte der Nationschützerind verteidige,und zwar nicht mit1iebertreibungen,welche mit schaden,sondern mitlmsicht undsesters Beharrlichkeit. . . Souiogypil:«Hier wurde:Kpnd.85cgyi mit dem Programm der Kossuthpartei als Kandidat aufgestellt. Nagyatådt Der bisherige Abgeordnete Szabó wurde neuerdings kandidiert. Zsolnar Die Partei der nationalen Arbeit hat heute den Staatssekretär Gustav Kålmün zum Abgeordnetenkandidaten ausgerufen. »» Nagyß selböst.Der bisherige Abgeordnete des Bezirkes Ernst Brody kandidiert mit dem Programm der Partei der nationalen Arbeit.Sein Gegenkandidat ist Edmund Barta mit dem Programm der Unabhängigkeitspartei Stefan gesifgen Bürger weg ja 4 ap . Be a 4 hat Die Enmulte im Abgeordnetenhause , Budapest, 31. Mi. In der Affäre der Skandalszenen im Abgeordnetenhause veröffentlicht Heute nachmittags das Preßbureau Der Oberstadthauptmannschaft das , folgende amtliche ommunique: .-.,,--zu»Du dier1ntersuchung«definder.Sitzng-sd,es..Abgeordnetenhauses am 21.März-I.J.verübtensrasbaren fs.Hunold",, lungen ihrem Absálutje naht, hat die Polizei für den heutigen Tag die früheren Abgeordneten Johann Zakarias, Dr. Ludwig Bec, Sigmund Eitner, Julius Martos, Dito Hoffmann und Josef Madaras jun. vorgeladen um sie als Belastete apa Her Die legtgenannten fünf früheren Abgeordneten sind erschienen und ihre Aussagen wurden zu Protokoll genommen. Der frühere Abgeordnete Johan Batariás schicie dem Oberstadthauptmann aus Braffe eine von zwei Zeugen unterfertigte Erklärung, in der er unter Hinweis darauf, daß sich die Vorfälle während der Lösung ereignet haben, mitteilt, daß seine Handlungen als Abgeordneter im Sinne des Immunitätsrechtes nur vom Abgeordnetenhause selbst beurteilt werden können. Infolgedessen ist er genötigt, jede Aussage zu verweigern. Da im Sinne der SS 133 und 134 Gt.G.D. der Belastete nicht gezwungen werden kann, ein Geständnis abzulegen und insofern sich derselbe, wenn er freiwillig, seine Aussagen machen will, bloß die Möglichkeit eier Verteidigun nimmt, hat die Polizei von einer Vorführung des Johann Zalariss abgesehent eine solche Maßregel wäre übrigens auch vom Standpunkte der Untersuchung nicht notwendig gewesen Die übrigen,von den früheren Abgeordneten während ihres Verers nominiertenseugenipers-« denübeherfügung iderher stadthauptmannschaft schons morgencnvernommen werden.«- i « Uskz Die Aussage des Dr.s Miglseck. Indem Berichte über die Aussagen der in Angeegenheit des Parlamentsskandals bei der Polizei verhörten geiwelenen Abgeordneten haben Die Blätter auf Dr. Ludwig Bed unter jenen gewesenen Abgeordneten angeführt, die in einer identischen Erklärung auf die alleinige Kompetenz des Abgeordnetenhauses firmieren im übrigen aber jede Aussage verweigerten. Wie „Bud. Korr.“ erfährt, Hat Dr. Ludwig Bed, in seiner Aussage vor der Polizei zwar gleichfalls" auf die Intempetenz der Polizei inieser Sache hingetriesen und sich auf den hierauf bezüglichen prinzipiellen Beschluß des Hanses berufen, jedoch andererseits auch in merito in Abrede gestellt, daß er an der Insultierung der Minister teilgenommen hätte, inden er sich bloß zum Schutz seiner angegriffen geglaubten Vigor in BEG a nicht habe, aber auch dies erst, nachdem die Imfultierung der Minister bereits geschehen war. In dem Munizipalausschusse der Stadt Szekesfehérvár unterbreitete Madár Tóth den Antrag, Die Skandale im Abgeordnetenhause zu sigmatisieren. Der Magistrat beantragte dagegen, den Antrag ohne weitere Debatte von der Tagesordnung abzusehen Der Antrag des Magistrats wurde nach einer leidenschaftlichen Debatte mit Stimmenmehrheit angenommen. Das Komitat Begiercze-Naßol»d hielt Heute unter dem Borsiche des Obergespans Eugen Fejer horddat : AGE « -· "-.rt, Kundgebungen von Munizipiem RL ; . x— zf«.·’«" o 5 7 © ER «—. 7 = 5