Pester Lloyd, Mai 1910 (Jahrgang 57, nr. 116-128)

1910-05-17 / nr. 116

Dienstag, 17. Mai 1910 WER. _PESTER I Furt Im einer längeren, sehr beifällig aufgenommenen Rede gab Franz Sakaloffy sodann im erster Reihe dem Dank für den ihm bereiteten begeisterten Empfang Wusdrud. Das Programm des Redner­sulminiert in der Wege von Gewerbe und Handel und dadurch des Ungartums. Woht­­ ít der Standpunkt jeder Partei zu achten, doch gereiht es uns keineswegs zum Vorteil, daß das Ungartum in acht Parteien gerfallen ist. Der Bezirk hat ganz richtig eingesehen, daß auf­ Die Gemwerbetreibenden im Abgeordnetenhause vertreten je müssen. Aluch die Negierung bedarf betrelte, und der Kauf­ Jeute, damit die diese Klassen betreffenden Gehege mit Fachlennenz geschaffen werden. (Begeisterte Elsenrufe.) Der Redner führte hierauf die auf dem Gebiete von Gewerbe und Handel not­­wendigen Reformen an und erklärte Schließlich, daß er in der Trage der Wahlreform den Standpunkt des Ministerpräsidenten einnimmt, jedoch, mit dem Hinzufügen, das Wahlrecht sei auch den gewerblichen Gehilfen zu sichern. In die begeistertencssk­enrufe,die den Worten des Kandi­da­ten folgten­,mengten­ sich auch die Rufe:Hören wir Franz Szekelleer Justizminister gab dequnj die Folge un­d hielt eine kurze Rede. Die soeben vernommenten Ausführungen—­sagte er— haben il­ 11 neuerlich überzeugt,daß das Wohl jedes Landes von der Arbeit abhängt,die jeder Bürger Tag für Tag in seinem Berufskreise vollbringt.(Eljenrufe.)Da gibt es keinen Un­ter­­schied zwischen Minist­er und Taglöb­­er.(Eljenrufe.)Ein nütz­­licher Bürger ist nur,wer seine Pflicht erfüllt Matt sagt,die Arbeit entspringe egoistischen­ Absichten und habe keinen prakti­­schen oder sittlichen­ Inhalt,jedermann arbeite nur,um sich und seine Familie zu erhalten.Wenn es aber viele solche Leute gibt,dann w­ird das Land reich un­d glücklich sein1.(Leb­­hafter Beifall.)Der Justizminister wies dann ebenfalls auf die Notwendigkeit hin,dass­dies im Parlament auch Gewerbe­­treibende,Kaufleute,Künstler und­ Schriftsteller angehören sol­­len. Deshalb begrüßt der Redner den Bezirk, der dem ganzen Lande als gutes Beispiel dient und dem er vollen Erfolg wünscht. (Langanhaltende begeisterte Elsenrufe und Applaus.) Mit einem begeisterten Schlußworte Dr. Theodor Hel­­veHy, endete die V­ersammlung. In der Provinz, Dabas: In Erzgebetfalva fand gestern eine zahlreich be­­suchte Versammlung der Kaufleute statt, in welcher darauf hin­­gewiesen wurde, daß der eine Kandidat des Bezirks, Stefan Zlinßky (R.), das Agrarprogramm unterfertigt hat, wäh­rend der andere Kandidat, Sigmund Halak N. A­. in seiner Programmrede für die Interessen von Handel und In­­dustrie einzutreten versprochen hat. Der stellvertretende General­­sekretär des Landesbundes des ungarischen Kaufleute Géza Bed und mehrere andere Renner hoben die Nachteile des ein­­seitigen Agrarismus und die Bedeutung des Handels hervor, worauf die­ Bersammlung beschloß, die Kandidatur Halák zu unterstüßen.­­ DES. Die Luft­partei­­ beschloß, den SB Parteipräsidenten Anton Gogoman zu kandidieren. Dobra. Dr. Ivan Mostovis (P.) hat die Führer seiner Partei verständigt, daß er, um eine Spaltung im Kreise des Ungartums im Bezirk zu verhindern, von der Kandidatur zurüctritt. Selegyháza: Mehrere Anhänger, Hollds ftießen heute in den Weingärten mit Wählern der Partei der nationa­­len Arbeit zusammen und wurden in eine Hütte gedrängt, aus der sie der B Vizestadthauptmann Baar befreite. Die Wein­­bauer erklärten offen, daß sie für Josef Kazy (A. U.) sind und ermahnten die Anhänger Hollös, in den Weingärten und auf den Tangen nicht zu Lorteskedieren. Gyula:Am Pfingstsonntag l­ielt der­ Geheim­e Rat Dr­. Georg Lukács(P.)vor einem nach Tausenden zählenden Auditorium seine Programmrede.Der Präsi­den­t Dr.Ladislaus Ladics begrüßte den Kandidaten als den­ gewesenen popu­­lären Obergespan des Komitats Vekes und ersuchte denselben, die Wähler mit seinem Programm bekannt zu machen. Dr.Lukács sagte,er habe sich,seitd­em er die Stelle eines Unterrichtsministers niedergelegt hat,jeder aktiven Politik enthalten.Er stehe auch heute außerhalb der politischen Partei­­rahmen und könne daher nur ein persönliches Programm bie­­ten.Das Kabinett Fejerväry,sagte der Redn­er,hat die verhäng­­nisvollen Folgen der parlamentarischen Obstruktion­ abgewendet. Diesem Kabinett gehörte auch­ der Redner an,solange er auf eine verfassungsmäßige Entwirrung hoffen konnte.Das­ Kabi­­i—.—....—­­kniff wie ein wenig mit den Zähnen,dafür aber leuchten die Gesichster derer aus Mohorain strahlender Freude und so schwindet im großen GanzeI­ der Frohsinn niemals völlig aus unserem Hause,was sch­ließli­ch recht hoich ein­­geschätzt werden müßte,denn selbst,wenn wir uns zu Tode grämen wollten,würde sich an d­en Dingen nicht haarbreit etwas ändern lassen und alles bliebe wie es ist. Diese närrische Philosophie bewährt sich freilich nur im engsten Familienkreis,während er dem Gaste,­den der Kutscher Gabriel an irgendeiner kritischen Stelle eventuell aus dem Wagen fallen läßt,zu recht geringem Troste ge­­reicht,daß dadurch Mohora wormig gekitzelt wird,und da­s an Gästen sozusagen niemals Mangel ist,so habe ich für ein Vergnügen Sorge getragen,das an vorneh­mem Schein nichts zu wünschen übrig­ läßt. So besitze ich unter anderem einen schönen,schlanken Hirsch,der vor ein paar Jahren im Walde von Szomolya gefangen wurd­e.Man schenkte mir den Hirsch und ich halte ihn seit Jahren im Stall,wo er so lange gar beweglichs um seinen Wald schließlich klagte,bis ihm auch der Wald folgte,—die Nation m­achte mir nämlich auch dieses Szomolya jetzt zum Geschenk. Dieses wackere Tier sorgt dafür,daß­ ich mich ni­cht zu Tode langweile.Seine Existen­z verleiht mit den­ Mut,in den vornehmsten Kreisen also zu sprechen­: »Wenn—ihr nichts­ Besseres vorhabt,so kommt doch zur Zeit der Hirschbrunft zu mir nach Horpsäcs.« Das verleiht mir ein ganz gewaltiges Ansehen,wo man m­ich nicht kenn­t,denn wo man mich kennt,glaubt man nicht an d­ie Hirschbrunft. Kommt mitunter einer meiner vornehmen Freunde zu mir, ‚so, herrscht allenthalben große Freude und selbst­­gefällig werden die Stellen gezeigt, an denen es sich so trefflich Sped braten läßt. Bringt der Gast aber Die Hirichbrunft zur Sprache, so shhde ict ein paar Bauern­­jungen in den Grall mit dem Auftrag, den Hirsch so lange zu weden und zu stacheln, bis er ordentlich zu schreien beginnt. („Sevarofi Lapof.“) nett­ivar berufen, zwischen dem den Majorität Frieden zu . König und der parlamentari­­schaffen, der Majorität zur Kr­arischen tung zu verhelfen. Er hatte also einen streng parlament Beruf. Der Redner schilderte sodann das Vorgehen der Koali­­tion zur Zeit des Kabinetts Fejerváry und nach ihrer Ueber­­nahme der Regierung. Nun st­anch die Koalition an der De­­struktion zugrunde gegangen und das Land hat die Aufgabe, auf den Weg der ruhigen, friedlichen Arbeit zurückzukühren. Der Redner beschäftigte ss auch mit der Frage der Wahl­­reform, und hält eine radikale, auf der geheimen Abstimmung basierende Reform für notwendig. Die Ausführungen des Red­­ners fanden begeisterten Beifall. Gyulafehérvárs Mehrere Wähler haben Karl Demény Landidier. Kaposvár: Franz Nagy (N. A.) ist heute hier ein­­getroffen und wurde mit großer Begeisterung empfangen. Er wird morgen eine Programmrede halten. Kecstemét: Paul Kiss von Nemesfer (N. A.) wird im unteren­­ Bezirk am 22. b. M. seine Programmrede halten. Sein Gegenkandidat Johann Ho (3.) sprach heute. Die So­­zialisten unterbrachen den Redner fortwährend und drängten denselben, sich über die Wahlreform zu äußern. Endlich erklärte Hod, er sei für die Ausdehnung des Wahlrechtes bei Sicherung des Ungartums, aber gegen die geheime Abstimmung. Merötur. Johann Tóth (K.) hielt heute in QTurfeve eine mit großem Beifall aufgenommene Programmrede. Dranizfa: Wilhelm Tallinn N. A.­ hielt heute eine die ganze politische Lage beleuchtende Programmrede, die mit außerordentlichem Beifall aufgenommen­­ wurde. Nach dem Kandidaten sprach Béla Tallian, dessen Ausführungen all­gemeine Begeisterung hervorriefen. Drjoda: Aurel Blábo (NII.) hielt heute in Topolovec eine von wiederholten Zwischenrufen unterbrochene­­ Programm­­rede. Vor der Stadt war ein mit Trauerflor umhüllter Triumph­­bogen errichtet, der die Aufschrift trug: Nieder mit dem An­­sömmling ! Bahlreiche Wähler Burdins hinderten Vlad, im Freien zu sprechen, so daß­ Dieser sich in ein Gasthaus zurück­­ziehen mußte. Bécsta: Gestern hielt Franz Herczeg N. A.­ in Dlagovacz eine Programmrede. Außerordentlichen Beifall fan­­den­­ seine Ausführungen über die Justizpartei, deren Agitation und Bestrebungen Herczeg scharf verurteilte. Die Justizpartei will nur Spektakel machen, aber nicht arbeiten. Im I Interesse des Landes muß jedoch der Bauernstand gestärkt werden, von dem das Land lebt. Räczkeve. Louis Francois (B. U.) hielt gestern in mehreren Gemeinden des Bezirks Programmreden, in welchen­ er für die wirtschaftliche Selbständigkeit eintrat. Rozsnyó. Gegenüber dem Grafen Ga Andrasfy (P.) wurde heute Karl Kiss (R.) kandidiert. Satvraljaujhely. As der Stantzsekretär Sofef Kazy (N. U.) gestern mit seiner Begleitung die Gemeinde Kistornya verließ, greifen mehrere mit Sensen bewaffnete Bauernbursche sie an. Der eine Bursche wollte sich direkt­­ gegen den Staatssekretär wenden, der ihm aber den Revolver ent­­gegenhielt. Die Bursche wurden von den Gendarmen nach Sátor­­aljaujhely gebracht. Dieselben sind aus Kisvárda, daher gar feine Zemplener Wähler. Szäßijebes: Nach einer uns aus Gzáßjebes zusom­­menden Zuschrift wurde sowohl vom Szäßjebeser jährli­chen Kreisausschuß, wie auch vom totalen P­arteiausschuß einzig und allein Dr. Philipp Darvai (N. A.) kandidiert. Dr. Karl Öraffer hat sich nur selbst kandidiert und macht in eigener Person Propaganda für sich. Szefelyudvarhely-Land. In Agyagyalva wurde der Kandidat Zoltan Szatács (N. U), im dessen Begleitung sichh der Richter, der Notar und der Kaffier befan­­den, von einer aus sechzehn Mitgliedern bestehenden gedunge­­nen Bande auf offener Strafe überfallen, zu Boden geworfen und mehrfach verwundet. Der­­­berstuhlrichter begab ich sofort mit Gendarmerie nach Ugyagfalva, wo zehn der Angreifer ver­­haftet wurden. Szentes, Divmys Kovács (R.), entwickelte Heute in einer sehr zahlreich­ besuchten Wählerversammlung sein Pro­­gramm, das auch von Dr. Stefan Füzesjery unterfrügt wurde. Szuc3ändy: Gestern wurde Wilhelm Szylarii (R.) zum Abgeordneten kandidiert. Temespár: Zur Unterfrügung­ des der Bürgerpartei angehörenden Kandidaten Sofef remmer hielt gestern Wilhelm Básztonyi in einer zahlreich besuchten Versamm­­­lung eine Rede, in welcher er die Haltung der Bürger­­ lasse­nhharf kritisierte Gegenüber den narak­­­onservativen Bestrebungen muß die Gesellsshaft organisiert werden, wozu als wichtigstes Mittel das allgemeine geheime Wahlrecht dienen kann. Der Redner geißelte die Titelsucht des Bürgertums und verurteilt, daß dasselbe sich immer vor der Macht beugt. Die Gegner des Wahlrechtes kämpfen unter dem Schlagworte des Ungartums, was aber nur die Scheinflagge der Agrarkonservativen ist. Sie forderten das ungarische Kom­­mendo in der Armee, anstatt die ungarische Sprache in den Eg­len einzuführen. Die Einteilung der Wahlbezirke, führte der Redner weiter aus, ist für die Städte ungerecht, denn diese werden durch die Steuerreform und durch die Verzehrungssteuern am­ meisten betroffen. Die Zollpolitik dient ebenfalls nur agrarischen Inter­­essen. Der rumänische Zollvertrag wird nicht eingeführt, wohl aber die bosnische Verfassung. Das Bürgertum darf nicht das Verlangen haben, eine Aristokratie zweiten Ranges zu sein. Der Redner hat unmittelbar vom Ministerpräsidenten erfahren, die Regierungspartei hätte ursprünglich bürgerliche Arbeits­­partei heißen sollen, wurde aber nationale Arbeitspartei be­­nannt, was nichts anderes bedeutet, als eine neue Koalition, die alle Liberale und K­onservative in sich vereinigt, so auch die Anhänger, die bedingten Anhänger und die Gegner der Wahl­­reform. Der Unterschied ist, daß die frühere Koalition mehrere Appartements hatte, während es fest nur eines gibt. Doch h errs­­chen dieselben, die früher geherrngt haben. Ein Wandel wird nur dann eintreten, wenn die Gesellschaft fi ändert infolge des allgemeinen geheimen Wahlrechtes. (Langanhaltender­­ begeister­­ter Beifall, Eljenrufe und Applaus.) Hierauf sprach der Kandidat Josef Kremmer, der die gegen die Partei erhobenen Vorwürfe zurückwies, er sich eins fühle mit dem Volke des Alföld, welches hier in Ezalonta der Nation einen Arany Janos gegeben. Sieder Graf Stefan Tika in Nagykalonta. Nagykalonta: Graf Stefan Tika ist heute zur Unterftügung seines Bruders Grafen Koloman Tika, des hiesigen Kandidaten der nationalen Arbeitspartei, hier einge­troffen. Er legte den Weg von Geßt mittels Wagens zurück und wurde auf der Landstraße von einem Neiterbanderium und einer großen Wählermenge empfangen. Der Einzug in die Stadt gestaltete sich sehr imposant. Graf Stefan Tiba hielt unter freiem Himmel eine Rede, in welcher er erklärte, daß Unger hängt an den achtundvierziger Ideen. Dieselben wurden aber von einzelnen Parteien dazu benaht, Kapital Daraus zu schlagen und Haß gegen alle politischen Gegner zu verkünden, VBahren wir in voller bierziger Ideen, Bietät fudivig Lang in Verseez. Die will mit aller Gewalt aber arbeiten wir an dem Fortschritt der Nation. Dann beschäftigte er sich mit der Unabhängigkeitspartei, deren Führer nicht nur mit den serbis­chen Radikalen, sondern fest auch mit den rumänischen Nationalisten fi verbündet hat. Er unsere Feinde gegen uns Tostaffen. Diese Partei ist im Zeichen der Obstruktion geboren und muß auch in diesem Zeichen untergehen. Dann sprach Graf Kosloman Zita, der erklärte, er bes werbe si­cht um das Mandat als Vroterwerb oder aus Eitelfeit, sondern deshalb, weil er fühle, daß jedermann die Pflicht hat, jecht für das Vaterland einzutreten. Die beiden Reden wurden mit großer Begeisterung aufs genommen. Die Gegenpartei unterbrach zwar hie und da dur­ Lärmszenen die Redner, zu­ größeren Demonstrationen kam es aber nicht. Erst als Graf Stefan fifa fic­u Fuß zum Bankett begab, wurden er und sein­­e unterwegs mit Eiern beworfen. An dem nahmen 800 Personen teil. Nachmittags begab sich Graf Stefan Tiba nach Sarkad, wo er ebenfalls mit großer Be­geisterung empfangen wurde. Graf Julius Andrásjy ist Nagymihály. Graf Julius Andrásfy wird in J­agymihály am 23. b. M. um 10 Uhr vormittags seine Programmrede halten. Berjecz: Der Kandidat der Partei der nationalen Ar­­beit in Verjecz Ludwig Lang hielt am Pfingstsonntag im Saale des "Hotel Hungaria" seine Programmrede. Die lebhaft besuchte Wählerversammlung wurde vormittags 10 Uhr vom Parteipräsidenten Alexander Zoffmann eröffnet. Ludwig Láng, der sodann das Wort ergriff, schilderte zuerst in ungari­cher und sodann in deutscher Sprache die Ursachen des Stute 3e8 der Koalition, welche die Staatskassen nicht nur geleert, sondern der jebigen Regierung noch ein kurzstiftiges hunderte Millionen­ Anlehen zur Bededung Hinterlassen hat. Unter Stof die ungarischen Staatsbahnen, bildeten­ während der Koalitions­­wirtschaft ein öffentliches Gespött, rechtzeitig eintraf,­ dabei laufen die Einnahmen auf die Hälfte der früheren Beträge. Die in den Stationen laulenden Bahn­­schwellen sind ein Zeugnis für die sinnlose Berjdwendung der Koalition. Diese rühmt sich, daß sie viel Genese geschaffen hat. In Wahrheit hat sie jahrelang durch die Obstruktion die An­nahme der fertigen Entwürfe verhindert, welche sie dann verport gezogen hat, um sie mit ihnen zu brüften. Leider führte sie die Gehege nicht so doch, wie sie diese bekam, sondern vers­unstaltete sie duch Menderungen. Die Koalition verendete in­ trauriger Weise­ der G Selbstmord, denn ihre Regierung stürzte, weil ihre eigene Partei­­ das Budget nit­votieren wollte. Redner beleuchtet sodann die Fragen des selbständigen Zoll­gebietes und der selbständigen Bank. Was die Obstruktion an­­belangt, muß der Göße, welchen die Opposition anbetet, Die Geschäftsordnung gründlich abgeändert werden. Hinsichtlich des Wahlrechtes fordert Redner die Eigen der Rechte. Von Südungarn wird gesagt, daß hier bei den eutschen eine Be­wegung um sich greift, welche mit dem ungarischen Staate uns zufrieden ist, weil dieser den Deutschen angeblich die Mutter»­sprache rauben will. Nun denn, es gibt sein Land, welches anderssprachigen Staatsbürgern gegenüber liberaler ist als Ungarn. Der Staat hat aber das Recht, seiner Sprache auf allen Gebieten Geltung zu verschaffen. Die Familie, welcher der Redner entstammt, ist eine deutsche, doch, kann niemand sagen, daß deren Mitglieder schlechte P­atrioten sind. Die Sprache hat mit der Politik nichts zu tun. (Lebhafter Beifall.) Nach der beifällig aufgenommenen Rede wurde an den Ministerpräsidenten ein Begrüßungstelegramm abgesendet, Mit­tags fand ein Bankett statt. Graf Apponyi in Bozfony. Pozjong: Die für heute, anberaumte Programmrede des Kandidaten des Pozsonyer I. Wahlbezirkes Dito Szik­­áay bot dem Grafen Albert Apponyi, der in dieser Wählerversammlung erschienen war, Gelegenheit, eine poles mische Rede zu halten, in welcher er sich in erster Reihe mit den Ausführungen des Handelsministers Karl Hieronymi in Bozsony beschäftigte. Die Argumente, welche der Handels­­minister zum Beweise seiner These anführte, daß Ungarn rend der Zollgemeinsamkeit sich industriell entwickelte und daß die Zolltrennung unserer Landwirtschaft einen tödlichen Schlag verfegen würde, entnahm er dem V­ortrage des früheren Staats­­sekretärs Sofef Szterényi in der Pester Lloyd-Gesellschaft. Die Daten, welche eine gewisse Entwicklung im volkswirtschaftlichen Leben Ungarns während der vertloffenen 40 Jahre konstatieren, beweisen gar nichts, sie hätten nur dann eine Beweiskraft, wenn wir während Dieser vierzig Jahre uns in ähnlichem Maße entwidelt hätten, wie jene Nationen, die ihr freies Ver­­fügungsret über ihre wirtschaftlichen Einrictungen besißen. Auf Grund der vorhandenen Daten kann festgestellt werden, daß die Warenbewegung im Import und Export ungefähr die gleiche Summe von einer Milliarde aufweist. Wir exportieren aber leider nur landwirtschaftliche­ Produkte, bei welchen der Arbeitslohn nur zirka 16 Prozent (gegenüber 40 bis 50 B­zent bei den Industrieprodukten) beträgt, so daß wir im Han­delsverkehr ein Defizit von ungefähr 400 Millionen Kronen an Arbeitslöhnen haben. Wir müssen, um diesen Bed­usf wett­­zumachen, dahinstreben, eine Industrie zu schaffen, unsere Land­­wirtschaft intensiv auszugestalten und die finanzielle Abhängig­­keit des Landes dur die Errichtung der selbständigen Bank zu beseitigen. Der Redner golemisiert sodann mit den Ausführungen des Unterrichtsministers Grafen Johann 3id 9 und verweist auf die Arbeit, welche er als Unterrichtsminister geleistet­ hat. Der Koalition wurde vorgeworfen, daß sie die Staatsfassen, mele sie voll übernahm, vollkommen geleert ‘habe. Was waren unsere Ausgaben? Wir ließen reine Riesenkriegsschiffe bauen, die gesamten Mehrausgaben für das Heer betragen. 12 Millionen Kronen, dagegen haben wir die Ausgaben für Unterrichts­­zwecke um­­ 20 Mislionen, erhöht. Der Hieronymi weiß, daß wir bei den Staatsbahnen allein 300 Millionen _investieren mußten, um zu verhindern, daß der Ver­ehr auf der ganzen Linie stehen bleibe, denn wir über­nahmen diese Institution in einem derartigen Zustande, daß nur rasche und radikale Hilfe einen vollkommenen Zusammen­­bruch verhindern konnte. Wir haben die finanziellen Kräfte der Nation für produktive Zwecke in Anspruch genommen, was aber die früheren Regierungen verausgabten, das Geld­ ist aus dem Lande hinausgetroffen. Der Redner empfiehlt den Wählern Dito Shikley als Kandidaten. · ahtund“­­nett Cs gab seinen Zug,. dee Handelsminister =­— an — —e ei­n e

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