Pester Lloyd, Juni 1910 (Jahrgang 57, nr. 129-141)

1910-06-01 / nr. 129

Aus der Truppe ragt Feine so starte Persönlichkeit hervor Durchbruch Formt: OT- bei. fen Te ·«sAns·M­oich,e"d«es. protestantischen ‘Pfarrers Johann keudwigts­chjiffex rautexpx ». Ew.kaiserliche und apostolisch königliche Majestät.Kurz .nach­dem dieser Länder von Ew.Majestät sie­greicheches­e ok­­k11piext ware11,habe 11s sich auch evangelische Köloniste ic­ l­ ier niedergelassen,1vsissej1d,daß soweit Ew.Maiestät«gl­orreiches sizepterreichh sic ihres Glaubens Z 1411 gestört und sich erleben ,können..DieseIl­e11 haben ein gut Stück Pionierarbeit auf dem Fielde der Agrikultur versehen.Heute bestehen iic Pfarr-und 20 Filialgemeinden mit zirka 7000 Secre 11.Nachdem wir zw meist aus der österreichisch-11xtgarischwer Monatschic stammen, war das n­och wichtige­ Ereignis­ der Ausdehnung der­ Souverä­­nitätsrech­te Et zu Majestät auf diese Länder für uns Evange­­lischen ein doppelfreidiger Moment,indem«Bewußtsein,daß wir nun auch jn unserem neuen liebgewonnenen Vaterk­ind von Em Majestät weiser Herrscher intel regiert werden.Wir Evangelischen halten 311 jeder Zeitkmdem Befehle unsercH Herrn­ und Hoiland I:,,Gebet de­n Kaiser,wasdchaisers ist, Und«Gott,was Gottes ist!«treu und unverbrüchlich fest,wal uns unter dem tolerantesten und gütigsicnchiment Ew.Ma­­jestät zur findlichen Liebegpflichtig sird.Die NarlJricht von dem erhabenen EntschlußEn.Majestät.diese Länder m­it Ihrem Besuch zzicbeglückem hat bei uns Evan­gelischen­ eine unendliche Freude hervorgerufen,und eine Abordnuung der Evangelischen istl­ierc1«sc1ricnc11,uannk Majestät untertänigst zn bitten,den Tilusdmck unsercrunerschü­tterlich in Treue 111 IdLl 111)ä11nlich­keit für Ein Majestät und Ihr erhabenes Herrscherl­aut,3 allergnär­digst entgegennehmen zu wolle­n. Der König erteilte hierauf folgende Antwort : Ich danke Ihnen für die Versicherung Ihrer Treue und Anhänglichkeit an Wiih und Mein Haus. Es erfüll Mich mit aufrichtiger Freude, daß Sie sich mit den andersgläubigen Bür­­gern dieser Länder eines Sinnes fühlen und zu ihrer kulturellen Entwickungsarbeit freudig beitragen. Die Laiendeputationen. Auf die Ansprache des Führers der serbischh orthbodoren Laiendeputation Gligovije Jefta­­novics eriwiderte der König: Mit besonderer Befriedigung nehme 30 die Versicherung Ihrer Treue und Ergebenheit entgegen, die Sie im Namen der serbischen Bevölkerung von Bosnien und der Herzegovina an Deich gerichtet haben. Ich zweifle nicht, daß duch Sie in patriotischer Pfligterfüllung, unerschütterlicher Treue für Mich und Mein Haus an den kommenden Arbeiten des Landtages zum Wohle des Landes den ihnen gebührenden Anteil nehmen werden. Indem 34­ für Ihre Huldigung herzlichit danfe, versichere Ich Sie Deiner toten Gewogenheit und Mieiner wohlwollendsten Kürsorge. "Ven Führer der muselmanischen Laien­­­deputation Ali Beg Firdus antwortete der König folgendes : « »Mit aufrichtiger Freu­de nehme ich die Versiche­­rung der Treue und Ergebenheit bchsimm­tens dieser Länder an Mich und all kein Haus entgegen und hoffe zuversichtlich, daß auch Sie in den von Mir gewährten, verfassungsmäßigen Necten dur werttätige Anteil­­nahme an den Arbeiten des Landtages die Basis­ für Ihre weitere gedeihliche­­ Entwicklung finden werden. Empfangen Sie Meinen herzlichsten Dank für Ihre royale Begrüßung und versichern Sie Ihre Glaubens: ‚genossen: M­eines steten Wohlwollens und Deines landesväterlichen Schußes. Auf die Ansprache des Führers der katholischen Zuatendeputation Vizebürgermeisters Dr. Mandics Die Huldigung der Bürgerschaft. Der Bürgermeister von Sarajevo Efiad Efendi Kulovics hielt an den König folgende Huldigungss­ansprache : Ew. Majestät! Die Vertretung der Landeshauptstadt Sarajevo tritt mit der größten Ehrfurcht vor Em. Majestät, um ihre komagialen Gefühle un­wandelbarer Treue und Ergebenheit zum Ausp­uff zu bringen. Unter Sarajevo wird für immer in seinen Annalen die fühesten Erinnerungen um die glücklichen Tage der Anwesenheit Ew. Majestät, seines teueren Herrschers, bewahren, der bei jeder Gelegenheit, nam­entlich aber jeht mit seinem allerhöchssten Besuche die väterliche Fürsorge für den Vorschritt und die Wohlfahrt unserer Stadtbewohner, ber­iefen hat. Deswegen entströnt unserem voller Herzen Der heißeste Wunsch, der Allmächtige möge Ew. M­ajestät unseren aller­­gnädigsten Kaiser und König Bis zu den äußerten Grenzen des menschlichen Lebens erhalten. Zim­­o­­ Se. Majestät antwortete: Herzlich erfreut und bewegt über die vielen spontanen Beweise aufrichtiger Treue und Anhäng­­lichkeit, die Mir in der kurzen Zeit Meines Aufent­­haltes in Meiner Landeshauptstadt zuteil wurden, danfe Ich Ihnen, Meine Herren, für die Kund­­gebungen und Ich versichere Sie, daß Ah der­­ Entwicklung dieser schönen Stadt das wärmste Interes­se entgegenbringe und Mich gern an die hier verbrachten Tage erinnern werde. Sapostite moj posdrav mome vjernom stanovnistvu li jepog grada Sarajeva. Die Landesbeamtenschaft. Bei dem Empfange der Landesbeamtenschaft antwortete der König aufdicinspmche des siviladlatug Freiherrn v.Benn folgend­: Gern nehmcicch die Huldigung der bosnischh­er­ zegovinischen Beamtenschaft entgegen,die dieseLjinder in treuer Pflichterfüllung verwaltet und stetem Fort­­schritt zugefü­hrt h­­at.Bei dem lebhafte Interesse,das Ichon dem Wohle der beiden ändernehme,und angesichts der­ besonderen Schwierigkeiten, die Sie hier anfänglich vorgefunden haben, w­ürdige ich­rie Resultate ihrer Tätigkeit in erhöhten Maße und spreche der gesamten Beamtenschaft für ihre aufopfernde und erfolgreiche Wirksamkeit Meinen herzlichen Dank und Dieine vollste Anerkennung aus. Weitere Deputationen. ks Der Paräsident der Handels: und­Gewerbekammer Berfovics hielt an Se. Majestät eine schwungvolle An­­­prache, worin er der tiefen Dankbarkeit der Vertreter von Handel, Gewerbe und Industrie Bosniens und der Herze­­govina für Die große Fürsorge Sr. M­ajestät um die wirtschaftliche Entwicklung dieser Länder Ausbruck verlieh. Sr. Majestät erwidderte: Mit herzlicher Genugtuung nehme ich die Hul­digung des Handels- und Gewerbestandes dieser Län­­der entgegen. Ic zweifle nit, daß die jüngste, Han­dels- und Gewerbekammer mit Erfolg an der von Mir erjsehnten wirtschaftlichen und kulturellen Entwick­­lung Bosniens und der Herzegovina ihren namhaften Arbeitsanteil nehmen und Meine, sowie Meiner Regierung Bestrebungen auf diesem Gebiete werktätig unterfragen wird. ch danfe für Ihr Erscheinen und entbieten Sie Ihren Sendern Meinen herzlichen Gruß. Auch der Präsident der Novofatenkammer Dr. Fischer an den König eine Huldigungsansprache, auf welche Projestät erwiderte: ° 2 = Es gereicht Mir zur Freude, die Huldigung der bosnisch-herzegovinischen Novofatenkammer entgegen­­zunehmen, die nebst der Parteienvertretung auch auf die Schaffung des Rechtes Einfluß übt und deren Bedeutung duch Erteilung einer Bild­stimme im Lai­d­­tage gewürdigt worden ist. Seien .Sie Meines steten M Wohlwollens versichert. Auf die Ansprache des Gouverneurs der privi­­legierten Landesbank für Bosnien und die Herzez govina Geheimen Nates Janjekovics erwiderte Se. Drajestät. Mit Dank empfange ich ihre Huldigung und hoffe, daß auch ihr ferneres Wirken im Interesse dieser Länder von Dem leiten, Erfolge begleitet sein wird. Auf die Rede des Vertreters der Großindustriel Baron Peter Herzog antwortete Se. Majestät: Mit Befriedigung nehme 939 die Versicherung der Treue und der Ergebenheit entgegen. Der sehr beachtenswerte industrielle Aufschwung, den ich in diesem Lande wahrgenommen habe, erfüllt Mich mit aufrichtiger Genugtuung. IH danke ihnen und wünsche auch für die Zukunft eine erfolgreiche Entwicklung zum Wohle des Landes. Aenkerigen des Königs beim Empfang der Deputationen. (Telegramm unseres Spezialberichterstatters.) Sarajevo, 31. Mai. Der König hat heute wieder einen überraschenden Beweis jener unglaublichen­ Arbeitskraft gegeben. Im Laufe des Vormittags wurden nicht wertiger als zwanzig Deputationen von ihm empfangen und er hat während dieser Empfänge etwa dreihundert Personen mit Ansprachen ausgezeichnet. Außer den­­ offiz bosnischen Landtages, Natur in bezug auf Die deportisehende Tagung De­dee, ver­eite­te Monard­ seiner Hoffnung wiederholt Ausdruck gab, Dag dieser sich als arbeitsfähig ermessen und für Das­and eine wüsiihe Tätigkeit entfalten werde. Dieser seiner Hoff­nung gab der König dem Führer der bisherigen serbischer Opposition Lii­evd Dannvics, sowie dem führer des muselmanischen Exelativausschusses Ai Bey Kirdus und den Barufdirektor Arnautovics gegenüber Ausdruch. Dem Vizebürgermeister Dr. Mandics gegenüber meinte der König: Eh „Auf die Kroaten verlasse ich mig ud ich bin überzeugt, daß der Landtag arbeitsfähig sein wird! Bei dem Empfang der Landesbeamten erfris­cigte sich der Monarch über die legislativen Vorbereitun­­gen, die für den Landtag getroffen worden seien. Gele­ttenschef Mikuli machte dem Monarchen die Mitteilung, daß namentlich auf twirtschaftlichem Gebiete eine Reihe von Gesechtsvorlagen dem Landtage zugehen werde, so eine Vorlage über die Arbeiter- und Unfallvers­­icherung, die fakultative Anretenablösung ein Gejeh über die Handwerksmäßigen Be­triebe und ein Gefe über Die Frage des Befähli­gungsnachhinweises. Y­» Sektionschef Shek fügte nochl­ittzu,daß­ auschszsch-so­zialpolitische Vorlagen den Landtag beschäftigen wirdikz socine über die Unpfändbarkeit des­ GENIs­tenzminimums der Bauern. "Bu dem Direktor der Staatsbahnen Hofrat Schnad­er. äußerte der König seine größte Anerkennung über Die Sicherheit des Verkehrs­titek Der vorliegenden Terrains Sch­wierigkeiten. Dem Viztbürgermeister Dr.2lliandics,dern­it:«» mehreren Deputationen vor ih­m erschiert,äußerte der König,als Mandichzindeerputation ders Advokatdnss kann weit bei ihm­ vorsprach,seine Verwunderung,­dass der Vizebürgermeister auch noch zu der Advokatur Zeit findet. Nach den im offiziellen Program­mn vorgesehenen De­­putationen Tamen ‚au noch die Vertreter der Banken und der Industriellen zur Mudin. Es war ursprünglich beabsichtigt, Dass die betreffenden Herren in Privataudienz erscheinen. Doc wollte man Dem­ König ersparen, aus diesem­ Anlak noch einmal in das Regierungspalais zu kommen ı und hatte Die Audienzen angeschlossen. Die Banken erschienen unter Führung des Gouverneurs der­­ Landesbank Geheimrat Sanjevis pics, worauf dem König Die einzelnen Vertreter der Banken vorgestellt wurden. Unter ihnen befanden sich anch Vertreter der ungarischen Banken. SE. Die Ungarische­­ Handelsgesellscaft war durch ihren Präsidenten Baron Peter Herzog und den geschäftsführenden Direktor in Sarajevo Geld ver­treten. Der König brüdte dem Baron Herzog Die Freude aus, ihn­ hier­ zu sehen und fragte ihn, wann er gekommen sei. Baron Herzog gab der Freude Ausdruch, daß der Monarch die Reise nach Sarajevo so glänzend überstanden hat. Der König antwortete: ja, ich bin ja das gewöhnt. Direktor Gerő, den der König ebenso wie Baron Herzog in ungarischer Sprache ansprach, fragte der König, ob hier die Ungarn wirtschaftlich start arbeiten. Direktor Gerö erfinderte, daß die Ungarn, sich . bestreben, ihren Teil aus der Arbeit herauszunehmen. Der König be­kundigte sich dann über die Verhältnisse der Ungarischen Handelsgesellschaft in Sarajevo. Die Deputation der Privilegierten Agt«EV­· und Kommerzialbank für Bos­­ien un­d­ die Herzegovina wurde vom Direkto der·«­Pesic­å-Zx» Ungarischen Kommerzialbank Philipp Weiß geführ und bestand außer den einheimischen Verwaltungsräten aus Direktor Adolf Zala von der Peter Ungarischen Kom­merzialbank und Direktor Géza Sturz.­­ Der König eichnete den Führer der Deputation mit einer längeren njprache aus und erfundigte sich mit lebhaften Inter­esse nach der Entwicklung des Instituts, worauf Direktor Philipp Wei zur Antwort gab, daß­ die Bank noch immer gegen Schwierigkeiten anzu­kämpfen habe. Der König gab hierauf­­ jener Hoffnung Ausdruch, daß duch die twirtschaftliche Ente­wicklung dieser Länder auch diese Bank wird Erfolge aufweisen kürnen. Der­­ König blieb während der ganzen Zeit , bei Empfänge, die drei Stunden in Anspruch nahmen, ununter­brochen stehen und nur ein- oder zweimal trat er in den Rebensalon, um si für einige Augenblidke zu jegen. Vei dem Festsaal war eine Heine­ausstellung von­­ kunstgewerblichen Erzeugnissen Bosniens exponiert, die der König ebenfalls im Augenschein nahm­. «Eine Anzahl von serbischen­ Geistlichen,idie«sauf·dig«k;« Frage des Königs angaben,daß sie in u­ngarns smdichtzs hätten,wurden vom König ebenfalls m­it ungarischeichnss."« sprachen ausgezeichnet. Die Vertreter der Industriellen wurden eben­­falls auch den Präsidenten der I­ngarischen Handels­gesellschaft Baron Peter Herzog dem Monarchen vor­gestellt. Zu einem Heinen Zwischenfall tant es bei der Deputation der Katholiten, Die­­ erklärten, daß sie als k­roatische und nicht als fathns lische Deputation­ vor dem König erschei­­nen wollen. Nachdem es aber nach dem vorgelegten Progran­n­ not­wendig war, daß Die Konfessionen getrennt erscheinen, wurden Die Türken, die sich in der Deputation befanden, ausgeschieden. Der König hat jedoch im legten Moment eine kleine Abänderung in seiner A­ntwort vorgenommen, indem er die Katholiken im rechten Teil seiner Antwort auch als Kroaten begrüfte "( ode­­­­rs freut Mir), die Vertreter des K­atholischen ments hier versammelt zu sehen, um Mir ihr Laien­­ zielt gemedjselten Neben seie es auf­ , währte unerschütterliche Anhänglicheit auszusprechen. Indem 30 darauf vertraue, daß auch die Kroaten Bosniens und der Herzegovina in Den von Mir gewährten verfassungsmäßigen­­Rebhten die Bürgschaft für eine gedeih­­liche gemeinssame Arbeit der­ gesamten Bevölkerung dieser Länder erkennen werden, danke­ch Ihnen für die twene Anhänglich­­keit und versichere Sie Meitter dauernden Ge­wogenheit, | . . . hielt Se­­len bei­­ Empfängen nicht an Anspielungen positif . » es auch bei: der seh -­««» BE. «. -l..-. i "«" ee -".’ | ir 4 a szmndsai e NANT GETOC Tvet a LÉT BOB Ág « — 7 3­7 KE

Next