Pester Lloyd, Oktober 1912 (Jahrgang 59, nr. 244-257)

1912-10-16 / nr. 244

- -. a -.-.-s.-’ k«.»--Mpgcmoyt.-s «.tiksuaimäissij«441.,ds1ijs 99 K., vierteljährig 11 K., monatlich 4 K. 7 Für das ind: Ganzjährig 48 K., halb­­jährig 24 K., vierteljährig 12 K., monatlich 4 K. 40 K. Mit separater Postversendung des Abendblattes vierteljährig 2 K. mehr. Für Wien auch durch Herm. Goldschmidt. Für das Ausland mit direkter Kreuz­­bandsendung vierteljährig : Für Deutsch­­land 18 .K., für­ alle übrigen Staaten 21 K. Abonnements werden auch bei sämtlichen ausländischen Postämtern ent­­gegengenommen. Für Amerika, England, Frankreich, Spanien und Portugal besteht die Vermittlung der Postämter nicht und das Abonnement muss direkt in unserer Administration­ erfolgen. Vertretung für Deutschland, Frankreich, England und Italien bei der Zeitungsfirma Saalbach, News Exchange in Mainz.­­ 59. Jahran­g. ... MORGENBLATT Budapest, Alittwoch, 16. Oktober 1912 gesamte Ausland: M. Dukes Nachfolger A.-G­. ."­­­„Pester Lloyd" für Greich und das Wien, Wollzeile 9. — Auch alle anderen renommierten Inseratenbureaus in Oester­­reich wie im Auslande übernehmen An­­kündigungen für den „Pester Lloyd“. Einzeln : Morgenblatt in Budapest 12 Hem­­­dblatt in lierte Briefe werden nicht angenommen. K­. 211 . Budapest 15. Oktober, Der Kırkturwelt ist eine freudige Bescherung zuteil geworden. Heute un­ 6 Uhr abends sind Die Friedens­­präliminarien zwischen Italien und­ der Türkei in Dudhy unterzeichnet worden. Ein’ Alphrud sch­windet von den Ge­mütern im allen, gefitteten Weltgegenden. Im Augenblick, da der Friede unseres Erdteils durt das mutwillige Getriebe einer sogenannten Ballanentente gefährdet, er­­­­scheint, haben die Staatsmänner im­ Nom und Kon­­­stantinopel den bedeutendsten, den gefährlichsten, Konflikts­­stoff aus der Welt geschafft. Wochenlang­­ blieten : Die­­ Friedensstörer nach Duchy. Auf den türkischetalienischen Widerstreit haben Sie ihre Fühnften Hoffnungen gejebt.­­ Schon sahen sie im Geiste, wie die italienische Flotte die Dardanellen forciert, während die Heere, der Balkanliga vor den­ Toren des alten Byzanz ihr Siegesgeschrei er­­heben. Man darf mit Bestimmtheit annehmen, daß die Ruhepause, die seit der Mobilmachung in Sophia, Bel­­grad und Athen eingetreten ist, nicht so sehr den­ Noten­ , mwechsel als vielmehr der Erwartung gegolten hat, daß sich die Verhandlungen in Duchy zerschlagen und Italien, Statt an der­ Seite der friedenstiftenden Großmächte, im Bunde mit der anrüchigen Biererentente auf den Plan treten wird. Diese Hoffnung, die unter den obwaltenden Verhältnissen , die­ allergrößten Gefahren in sich barg, hat sich nun­­ verflüchtigt. Türken und Italiener haben sie mit gleit rühmenswerter Energie und Gelbstver­­­leugnung vernichtet. In der heute­ bekanntgegebenen Antiportnote an die Mächte erklärt die Türkei, ji von ganzem Herzen, deren Bemühungen­­ anschließen zu wollen, die Gefahr eines Zusammenstoßes zu bannen, den mit­tag Mitten zu verhüten Riliht Der zivilisierten Welt ist. Beweis ihrer aufrichtigsten Friedensliebe geliefert. Sie habe den Anfang gemacht, für den ihnen Die gefittete Belt für alle Zeiten­ zu Dant verpflichtet sein wird. Dieser Friedensschluß von Duchy ist umso den unwür­­­diger, als" es int­­erpolitanischen Stiege, der nun steht schon länger als ein Jahr wütet," i­eder Sieger noch Ber Stambul und Ron haben heute einen­ glänzenden " Jiegte" gibt. Beide Teile­ haben­ heroische Kraftanstrengungen gemacht, bis sie sie endlich vor Die Amerkfosigkeit eines blutigen Bölferfüslachtens gestellt haben,­ das­ fortan nur ‚von ihren. "beiderseitigen Seinden , und Widersachern zu ‚ihrem eigenen Berderben ausgenäst und mißbraucht wer­­­den konnte. Man darf sich nicht wundern, wenn­­ gerade­­von türkischer Seite in den sechten Stunden Schwierig­­keiten bereitet wurden. Der Sultan mußte mit den Ge­fühlen der Mohammedaner in allen Weltteilen reinen. Haben dic auf die erste Kunde von dem bevorstehenden Kreuzzüge seiner ehemaligen Basallen in den Moscheen . Bengalens ebenso wie in jenen Aegyptens und Arabiens Gebete für ‚fein und des türkiigen Reiches Wohlergehen stattgefunden. , Das Solidaritätsgefühl der­ Moham­m­e­­daner, “ äußerte sich in fast aggressiver Weise in­ Kalkutta und in Kairo, in Fez und in Mekka. Wie aus London berichtet wird, hat diese Strömung in der mohammedanis­­chen Welt, neben den Rücksichten, die England auf die gegenwärtige­­ türkische Regierung nahm, das allerdings nur vorübergehende Zögern der englischen Politik ver­anlaßt, ehe sie dem französischen Vorsschlag beitrat. Dem Kalifen­­ fiel­ er nicht leicht, eine mohammedanische Provinz in christliche Herrschaft zu übergeben, ohne daß der Halb­­mond eine entscheidende Niederlage erlitten hätte. Wie immer auch die Formel lauten mag, die dem italienischen­ Annek­ongdefret vom­ 4. November 1911 die lette Weihe erteilen soll, die Tatsache läßt sich nicht weg­­leugnen, daß der türkische Großhere auf einen mit dem Blute Tarsender gläubiger Muslims getränften und hel­­denmütig verteidigten Gebietsteil seines Reiches zu ver­zichten gezwungen war. Dass die Wahrung der geistlichen, der spirituellen Rechte des­­ Sultans im "Vertrage von Dugy gewährleistet erscheint, kann wohl als sicher an­genommen werden; ein angemessenes Entgelt­ für den Berlust eines mohammedanischen Landes wird sie in den Augen der Mohammedaner in seinem Falle darstellen. Auch die Position des künftigen Vertreters des Kalifen in Tripolis konnte­­ nicht in der Weise geregelt werden, wie sie dem­ Geldmache und den Erwartungen der Gläu­­bigen entsprechen würde. Schwer wird es endlich den Staatsmännern in Stambul fallen, die türkische Beratung, die mit den kämpfenden Arabern eine Art Eidgenossen­­schaft abgeschlossen hat, aus Tripolis wegzubringen. Trot­­dem werden die großen Vorteile, Die’ der Friedensschluß für die Türkei gerade­ in Diesem Augenblicke ernster, ges­fahrvoller Bed­ängnis bedeutet, allen einsichtigen Moham­­medanern ebenso gut einleuchten, wie sie sich mit der Tatsache abfinden müssen, wie der Kalif des Islams in unseren Tagen für einem großen Teil der Mohammedaner ungefähr dasselbe bedeutet, was der römische Pontifer für die Millionen und Millionen Katholiken außerhalb seinen, en temporellen­ Machtbereiches. a­lf­a 2. Augenblitüdh­it er für Die Türkei von der aller­­s­törten Wichtigkeit da TER­ee von Dashy in seinem Falle verfehlen­­ wird, indem bewaffeter­ Lager ihrer Feinde jene Depression zu ben, die ihr ohnehin ge­­fragtes Beginnen nur noch ristanten erscheinen läßt. ‚Italien wird ich von heute ab, mit der ganzen Wucht seines Friedens- und E­rholungsbedürfnisses der Aktion der Großmächte anfchließen ‘und alle Kombinationen, ‘die “in den vier Ballanzentren auf den tripolitanischen Krieg zugeschnitten wurden, über den Haufen werfen. Die ägäischen Inseln werden freigegeben und die Türfer­ er hält damit ihre alten Stoßpunkte im" Megätischen "Meer wieder. Dieses Meer wird fortan für türkische Transporte Arabien, Syrien und gar manchen Släben beg festländi­­schen Steinaffen unwesentlich ‚zur See vonstatten ‘ging. Da die Verhinderung der türkischen Ehn­fahrt im Ostboden des Mittelmeeres wurde der Zusammenhang zwischen der europäischen und asiatischen Türkei erheblich gelodert. Die Pforte war gerade , deshalb in rebter Zeit genötigt, in­­mitten aller­­ Bedrängnis und Geldnot einen k­ostspieligen Schienenstrang zwischen Metta und Medina anzulegen, und das Serassierat in Konstantinopel sah sich bereits vor, die verhängnisvolle Frage gestellt, wie es seine enge en nach Sana und Konfudah befördern soll, wo der mit Italienern verbündete Großjdeit Idris sein gefährliches Unwesen trieb­­­­en Aber auch für die jebige strategische Stellung der Türfe i­­­st der Griedensshluß von Duchy von Höchiter Wichtigkeit.” Die Griechen haben beispielsweise­ in erster Reihe auf die Unterftügung der italienischen Flotte gebaut und bereit die Möglichkeit einer Kooperation italienischer Truppen im Epirus und in Thessalien ins Auge gefaßt. Hätte der Krieg mit Italien, fortgedauert, Hätte die Türkei in der ersten Zeit in der Umgebung von Marianopel nur die Truppen des Konstantinopler Korps konzentrieren und den 200 bu­lgarischen Bataillonen bloß 140 türk­sche ent­gegenstellen. können. Außerdem konnten innerhalb einer Mode nur die Truppen Anatoliens, beziehungsweise Die Divisionen von Eregli, Ismit, Bruffa und Smyrrna auf den Kriegsschauplat gebracht werden, während die ert­fernteren Divisionen von Midin, Aleppo, Damas, Jeru­­salem,­ Aka und Dita in Ermangelung einer entsprechen­­den Seeverbindung vielleicht erst nach der entscheidenden Schlacht um Adrianopel zur Stelle wären. Das alles sind Erwägungen, welche immerhin die Möglichkeit einer Klärung des europäischen Horizonts für die nächsten Tage in Aussicht stellen. Sehr befinden sich die Kabinette von Sophia, Athen und Belgrad dem ein­­mütigen Willen Europas gegenübergestellt. Alle Zweifel, die sie bisher in das AZustande kommen Dieses Soli­­daritätsaftes sehen git. können, glaubten, erscheinen in­­ diesem Augenbli behoben und zerstreut.. Solang vom territorialett "Status quo in. Ehren gi­­­­­bt es Feine Meinungsversc­hiedenhe­iter ; a­nn a bet­­ett sich in weldjett Teile des türkischen Reiches Mächten. H macheıt,­ immer hänglich” einzurichten. Selbst im Falle eines un- LUERERBEANKRET. Sieges der­­ Viererentente Törnte und dürfte an diesem einmal aufgestelften Cache nicht gerüt­­telt werden. Und es wird an ihm tei& aller äußeren Unterhrjcheinlichkeit nicht gerüttelt werden, denn Europa braucht vor allem Ruhe und Frieden. Die einmütige Be­geisterung, mit der es den heutigen Friedensschluk von Duchy begrüßt, wird auch die verstädterten ‚Zr­eifler eines Befferen­­ belehren. | |­­e dee Te " "’ Feuilleton. Der Umgang mit Menscen. — Zum 150. Geburtstag des Freiheren v. Knigge. — von Dr. Adolf Kohut, ‚„Knigges Umgang mit Menschen‘ war einst ein­ ges­flügeltes Wort. Denn das Werk, das der vor 150 Jahren geborene Adolf Freiherr v. Knigge im Jahre 1788­ zu Hannover verfaßte, gehörte viele Jahrzehnte lang­ zu den gelesensten Schriften: der guten Gesellschaft. Diese­ Samm­­lung von Lehrtägen, Lebensregeln und­­ Erfahrungs­­mah­men bildete die eifrigste Lektüre der Zeitgenossen des seistreichen deutschen Dichters und S Shriftstellers. Und wie zahlreich auf Die Literatur­ über die schidlichsten Um­­gangsformen in Der Gesellschaft seit dem Auftreten Knigges . tt, so :gehört Doch ‚seine Schrift „Umgang­ mit Menschen“ no) immer zu jenen Werken, die man mit Nuben­ lesen kann.­­Denn sie enthält eine Fülle treffender Ideen, ethi­­ger Gedanken und­ Ferniger ‚Weisheitssprüche, die nicht bloß für­ den­ flüchtigen Gebrauch des Tages, sondern gleichsam für die Ewigkeit für alle Berufsklassen, und für alle Berufsstände geschrieben sind. Auch darin zeigte sich die bahnbrechende Bedeutung der S­chrift, daß sie viele mehr oder weniger gelungene Nachahmungen zeitigte. Die­­ Zahl der Nachahmungen, Seitenstücke und Auszüge war Region, and. noch in­ späteren Jahren, längst nach dem Ableben des Berfassers, war sein Name infolge Dieses Werkes so wirksam, daß buchhändlerische Spekulation ihn nur mit geänderten QTaufnamen, vor­reichte Machtwerte , febte, um die­­ Verbreitung zu erleichtern. Wie in Deutsch­­­­land, so war auch im Ausland Knigge ungemein volts­­­­tümlig. Es erschienen­­ englische, dänische, holländische,­­ auf ungevische Ueberlegungen oder Nachbildungen. Da , gab­ es einen „Umgang mit Frauen“, „mit Kindern“, „mit Freunden“ und Aehnliches mehr. Ein „reis­­ an den Süngling“, „Vermächtnis an Helene von ihrem Vater“ „ betiteln,­­ fich­t ähnliche Werke von Niemeyer. Ein Hofrat Models gab drei Bände „Ueber Gesellschaft, Geselligkeit und den Ungang“ heraus, „Karl Nicolai "verfaßte " ein­­ zweibändiges Werk über „Selbstfunde, Menschenkenntnis und­ den Umgang mit Menschen“.. Selbst bis in die neueste Zeit hinein hat „Knigges Umgang mit Menschen“ immer neue Auflagen erlebt. Adolf Freiherr dr. Knigge entstam­mte einem alt­berühmten Adelsgeschlecht. Das Oberhaupt des Hauses it gegenwärtig der königlich preußische Kammerherr, Ritt­­meister der Landwehr. a. D. und Fideikommißherr Arn­­stein mit Zubehörungen Freiherr Wilhelm Knigge zu Schloß Harkerode. Freiherr Wolf Franz Friedrich Knigges Lebensoang war jede unstet, aber interessant. Shon früh zeigten sich die namhaften geistigen Fähig­­keiten des Anaken, ebenso befundete er schon als Süug­­ling die feine psychologische Kunst, in den Herzen lesen zu können. Er bezog Die Universität­ zu Göttingen, wo er die Rechte studierte; zwei Jahre darauf wurde er als Hofjunker und Affessor der Kriegs- und Domänenkasse in Staffel zugeteilt,­­ Lange war jedoch dort seines­­Bleibens nicht, denn eine Reihe von Hofgeschichten mit ihren Gefolge von Neid und Intrigen, an denen er sich wohl auch beteiligte, vertrieben ihn. Das Treiben am Kasseler Hof hat ung übrigens Knigge später in­ seinem Werk „Roman meines Lebens” belustigend genug geschildert. Jung­ verheiratete er st mit Henriette v. Baumbach, ‚einer­ ‚Hofdame , der­­ Landgräfin von Hessen-Staffel, einem schlanken, schönge­wachsenen Mädchen mit großen blauen­­ Augen, voll Sanftmut und Seelengüte. Nach seiner Ver­­heiratung zog er­ auf­ das Gut seiner Echtviegermutter nach Rentershausen bei Nieder-Hessen, wo er ein an­­geregtes, mit fleißigen Studien ausgefülltes Landleben führte. Er komponierte viel für den Herzog August von Gotha,­­ schrieb­ das Drama „Warter“ und überlegte den „Richter“ und „Die beiden Geizigen“ aus dem Fran­­zösischen für das Hamburger Theater. Ferner veröffent­­lichte er Gedichte, die er­­ selbst für unbedeutend erklärte, entwarf den Plan zu einem „malerischen Klavier“ und be­­wußte die ruhige Einsamkeit des Landlebens zur Aus­­bildung und Veredelung seines­­ Geistes und Herzens. Dann ging er auf Reifen und D­uch­streifte die Rhein­­lande, Elsaß-Lothringen und DOber-Sachsen,­ nicht ohne Nasen, für die Erweiterung seiner Kenntnisse, denn er bez kümmerte , sich genau um die Einrigtung der Fabriken, der Armenanstalten und des Justiz- und Steuerfachs, forschte nach Kunstshagen und trug seine Bemerkungen in ein Tagebuch­ ein,­ das er von jener Zeit an bis­ zu seinem­ Tode fortführte und das er, einer späteren Aeußeruing zu­­folge, jeden Abend zum Zeugen anrief, ob er nach seinen Vermögen auch genug gewirkt und geschaffen habe. Die nächsten Ereignisse seines Lebens bezogen sich fast aus­­schließlich auf geheime Verbindungen. Schon in Kassel trat d er Der Freimaurerloge der strikten Observanz bei und von da ab durchzog sein ganzes Dasein seine Tätigkeit für die Zogen,­die ihn, noch­ bevor er sich doch seine Schriften einen klangvollen Namen gemacht hatte, zu einer hier­­genannten­ Persönlichkeit jener Zeit stempelten. » Auf seinen Streifzügen durch die Rheinlande hatte er auch­ Karls­ruhe und Darmstadt berührh was ihm­ Staatsdienste angeboten waren. Die er jedoch nicht an­­nahm, weil er sich durch die freundliche Aufnahme, die ihm der Erbprinz Wilhelm von Hessen an seinem Hof zu Hanau angedeihen eh, veranlaßt sah,­ mit seiner Familie dorthin, zu übersiedeln, wo er die Wü­rde eines Kammerheren bekleidete. Ein­ rühriger, stets tätiger Geist, errichtete er­ ein Liebhabertheater zu Hanau, an dem fürstliche­­ Personen teilnahmen, komponierte Balletts und verkürzte den hohen­­ Herrschaften die Zeit durch munteren Scherz und angenehme Talente. So wurde er der Liebling der Gesellschaft und auch in den sogenannten hohen Diden als Freimaurer unter dem Namen „A Cygnos “ aufgenom­men. Das friedliche­­ Leben am­ Hofe­ des Erbprinzen währte indes nicht, lange. Auch dort, fing man an, Knigge mit neidischen Augen­­ zu­­ betraHten und man gönnte ihm seine einflußreiche Stellung nicht. Die Rolle, die er dort spielte, hatte ihn zu Geldausgaben­­ verleitet, die seinen geringen Einnahmen nicht entsprachen.­­ Seine zerrütteten Finanzverhältnisse zwangen­ ihn, den Abschied zu nehmen. Geht verschuldet mußte er nach Frankfurt am Main­ ziehen, wo er von 1780 bis 1783 lebte. In diese Zeit fällt auf­ seine später so viel Aufsehen er­­regende­ Verbindung mit­­ dem­­ Orden der sogenannten Illuminaten. Seine ‚nie rastende Feder lebte er nament­­­ig in Heidelberg, wo er einige­ Jahre wohnte, in Be­­wegung. Dort verfaßte er eine Reihe von Schriften, mor ralischen Predigten und Romanen, auch komponierte er Br: m

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