Pester Lloyd, August 1914 (Jahrgang 61, nr. 196-209)

1914-08-16 / nr. 196

»Y­­ «.s Akte­ umwendi­­gen Ganzjährig 44 K., halbjährig vierteljährig 11­ K., monatlich 4 K. Für das Inland: "Ganzjährig 48 K., halb­ 173 n­ ee monatlich. 1 Postver a"­­, fiel "Abendsbhläges vierteljährig 2 K. mehr, Für Wien auch durch Herm. Goldschmidt, Für das Ausland mit direkter "Kreuz­­­­bandsendung­ vierteljährig : Für Deutsch­­land 18 K., für alle übrigen Staaten 21 K. Abonnements werden auch bei sämtlichen ausländischen Postämtern ent­­gogengenommen. Für Amerika, England,­­ Frankreich, Spanien und Portugal besteht die Vermittlung der Po­stämter nicht und a. “Als Abonnement muss direkt in­ unserer­­ Ministriation erfolgen Vertretunng " Deutschland, Frankreich, England­­ und Italien bei der Zeitungsfirma Saarbach, News Exchange in Mainz, « " =. MORGENBLATT. Budapest, Sonntag, 16. August 1914 61. Schraann. - Bad, Moses, u Teng­er Are für Oesterreich und " gesamte "Ausland : M. Dukes Nachfolger A.-G., Wien, Wol­­zeile­r. — Auch alle anderen renommierten ‚ Inseratenbureaus in Oesterreich wie im Ausland‘ übernehmen Ankü­ndigungen für den , Pester Lloyd", Einzeln : Morgenblatt in Budapest 12 ler, in der Provinz 14 Heller. Abendblatt in Budapest 6 Heller, in der Provinz 8 Heller, Redaktion und Administration; Y., Mária P Valeria­ utera 12. — Manuskripte werden in in keinem Falle zurückgestellt... — Unfran»­kierte Briefe ‘werden nicht angenommen, En 196 « Mitteilu­ngen vo den Ariensik Amtlicher Bericht. (Eingetroffen 15. 9­u­gat­t, 12 Uhr 45 Minuten nachts.) Undere Truppen Aa am 14. August nach heftigen Kämpfen den Feind aus einer seit langer Zeit befestigten und star­befesten Aufstellung auf den­ östlichen Uferhhen der Drina nächst Losnica und Ljesnica geworfen. Hier sowohl wieder SabaH wurden am 14 August nachmittags und in der Nacht zum 15. auf­ zahlreiche mit groher Tapferkeit geführte Gegenangriffe der Serben abge­wiesen. Heute haben unsere Truppen Die Berrüchung fortgejekt. Eine Fahne, zwei Geschüse und­­ zwei Miaschineingennehre wurden, erbeutet. Die Verluste des Feindes sind schwer, auch­­ unsere Verluste sind nicht unbeträchtlich. Details darüber­ fehlen noch. Die montenegrinischen Kräfte, Im Norden jesen. Une­ntruppen die Borrüdung im­ N­aume westlich der Weichsel un dringen begriffen, die auf unser Gebiet einzudringen versuchten, wurden allenthalben zurückgeworfen. Auch östlich­­ dieses Flusses sind wir bereits im­ Bora FE PEEETRENBLEFTER Ruf, aud die kleinen Nationen. Budapest, 15. August. Das’ Communiqus, der Sophioter -russischen Gesandt­­schaft, das wir im unserem heutigen Morgenblatte mit­­teilten,­­fernzeichnet treffend die Deeistigkeit, mit der die Repräsentanten der russischen Molitis Die Seschichte­n und die Tatsachen der Gegenwart füh­ten,­­ um­­ nit eiserner Stine Rußland eine freiheitliche Million­­ anzudichten. Wir wollen ‚Dabei auf die jehamlose Lüge nicht eingehen, mit der das Communiqué den Fall von Lüttich und Die Demolieru­ng der deutschen Botschaft in Petersburg duch­ Höhnisch-mysteriöse Bemerkungen ‚zu vertuschen Dieser Hohn schlägt Ti selbst mit vernichtender­ Lächer- Uchfeit. Verblüffend wirkt­ jedoch die Dreistigkeit der Eo­­"»pBioter wuffiihen Kundgebung, wenn sie Rußland als den Berie­hter' der politischen, wirtschaftlichen­ und" moralischen Emanzipation aller kleinen europäischen "Staaten kenn­­zeichnet, "dem­ sich alle Hohen and 'generösen 'Geister att geschloffen "Hätten. Dieser Erguß, Der den Germanismus ‚als Träger des Prinzips „der zuur , Dogma , erhobenen brutalen Macht“ bett­mpft, fort­elet ‘ unter­­beorfen‘ werden. ® Auf den schönsten Pla be Sophias, von too Die tuffische Manifestation in die Welt­ geht, erhebt sie. Die Statue des Zarbefteiers. Hatte es der rufsische Gesandte nötig, im­chatten: Diesen Statue: Rußlands völker­­befreiende Gesinnung besonders zu betonen? Di, gewiß. Denn dieses Denimal it in seinen Fundam­enten zer­­morscht, der Glaube an die Mission Rußlands, den Dieses Denkmal­ymbolisiert, i­ zerbrochen und versteht. Der kurze Weg, der vom Frieden von St. Stefano zum Berliner Songreife führte, die junge­ Straße, auf der­ sich Nukland als Kämpfer für ein größeres Bulgarien ge­bärden konnte, ist nur der Anfang des Dornenvollen, leißerfüllten­­ Weges, der Bulgarien > Durch, Rußlands Schuld zu gehen hatte. Russische Generale, regierten Das Land, knechteten fein Bolt und feine gürsten, zertrünts­­ ‚merten feine­ Berfaffung und a) 5, zu einem­ Wers­­zene, der zartitiichen Bolttil. Das Regime­ des­ Sultans war ein‘ Deal stand gegen Diese fortlaufende Zerrüttung „Der: it­sen range, welche das Spiten Kaufbars für Bulgarien bedeutete. “s erging den­ Bulgatern mit den­ Baxbefreier, wie den Hamburgern mit den russischen Silfskuppen, die im Jahre 1813 Davonst aus­ Hand­­bug vertrieben und » die Franzosenherrschaft­­ beseitigt hatten.. Erpreßt, Babe, bestohlen und getreten von dem t zuffischen „Deljer“,, kamen sie aus­­ der Knechtschaft In die niedrigste Sklaverei. »­·’« Dog in Bulgarien, übte Rußland nur vermittelt seine „befreiende“ Tätigkeit. Was tat­­ es aber nit Dem „Leinen Volke“ Finnlands?­V­om Jahre 1809 bis zum Jahre 1869 haben Die rufsischen Kaiser die Finnische Ver­­fassung,­­die Alexander I. ala ,Unt­ölage der Etablierung des uffischen Regiments in Finnland umerkannte, feier­­lich besch­woren und in allen Stücke. bestätigt. S den Achtzigerjahren, febte dann die Reaktion” ‘ein, und die Dareneide waren plößlich die Spreu vor­­ den­ Winde. Und dann folgte Schlag auf Sichlag, bis Zar Nikolaus II. das Wort vollendete, indem er den Landtag Finnlands vernichtete, seine Kommunen zertrümmerte, , Deren Führer einterfern ließ, Die finnische Sprache ausschaltete, und Die Autofratenherifchaft in Helsingfors ebenso etablierte, wie. Fe in Moskau mutet, alles das gegen das Toronbestei­gungsmanifest, in dem der gar die Ber­affung Sml­­ands eidlich bestätigt hatte. Das „Prinzip Des Dogmas der brutalen Gewalt“ . it nirgend unerhörter hervor­­getreten als hier, es hat nur ‚seinesgleichen in Aussasch- Polen, wo­ die Laute zur Berfassung " Der HMavischen " Sim­m­esgenasen erhoben h­att­e. Und­ dieLinanzipfelung der Moral Der­ Kleinen Staaten? ‚Man denke an Serbien. Rußland . hat­ Beige and” exit. zur Mördergrube gemacht, und Die nächte 3 it funft. wird zeigen, Daß Si auch­ Serbiens völligen Ruin herbeiführte, indem es dieses Land zum Mitträger seiner Salschspielerpolitik machte. Wie die großen, generösen Geister Des wufliihen was über die „befreiende“ Tätigkeit des Zarats denken, laßt sie augenbliclich allerdings nicht leicht jagen. Nur wenigen dieser Geister ist es gelungen, im Exil Rettung zu­ finden. Die meisten siegen in Tomsi und Sıkuist an den Bleifarren gerettet oder in den Kasematten Der P­eter- Paulsfestung auf Schlüsselburg. Andere, zahlreichere ha­ben ihre Gesinnung mit Dent Galgentode büßen mührent. Der Sophioter xuffiihe . Gesandte hat leicht reden, Die nBemEUEn­ai werden ihn nicht Dementieren. furcht.. . Siegreiche Gefechte Deutscher Truppen. gegen tanat­heje Kavallerie. . Berlin, 15. August, Das BER Bürener" meldet: Die im­ Auslande ver­breiteten Nachrichten über größere Kämpfe sind falsch. Die­­ deutschen Truppen bestanden sieg­­reich eine­ Reihe fleitmerer Gefechte Zwei­tuffische . Kkavellerztedbivisitonen, denen Infanterie folgte, fedten das Grenzstädt­­chen Marggrabowa in Brand und gin­­gen heute über die Grenze zurrück. Ein bei Klara stehendes russisches Kavalleriekorps wid vor einer deutschen Kolonne und­ keine feindliche Maßnahme konnte Bisher die d­eutschen Abjidhten beeinflussten ade aufhalten. 'wärt3 aus —— Cnglijedje ackibsihndien über Seegefechte in Der Nordsee und eg in Belgien. 5 Berlin 15­ugust, Das „Rolffiche S“ meldet: Englische, amtliche Stellen verbreiten im Auslande die Nachricht, in der Nordsee habe ein großes Seegefecht statt­gefunden, wobei Die­ Deutschen 22 und "Die Engländer vier Schiffe verloren hät­­ten. Diese Nahe iht im Wort für Wort erfrie ‚den, Ete stellt offenbar ein persives Manöver zur­ Irre­­führung­ des neutralen Auslandes Dar. Das einzige Er­eignis­ zur See ist bisher der Untergang­ des englischen PER, „Amphion“. Die Engländer haben es bisher nicht gewagt,in der Nähe der Deuti­gen Küste zu erscheinen. « »1eselbe1t»wellenverbleiten die Nachrichten. Hide Truppen seien in Belgien gelan­­det und­ hätten im Vereine mit den Belgien ein deutsches Kavallerieregiment. vernid- Diese Nachricht it ebenso Falsch wie die oben­­wiedergegebene. er Truppen sind überhaupt­­ noch nicht in Belgien gelandet und die angebliche Aufreibung Deutschland ‚8, Die Welt‘ doch Lügennachrichten zu vernehm ist täuschen, tune e3 Die Gegner tun, und zieht e3 vor zur handeln. ‚leid 1870 wil mir diesmal sich bald herausstellen, daß Taten fgiveret twiegen als Lügnerische PANREREN. In en tet. Des­ erwähnten Regiments it ein: Märchen. V­erlogene französische Darstellung der Vogänger bei Mülhausen. Telegramm b: „ Pelter Lloyd“) Berlin, 15. August. Charakteristisch Fir Die verlogene französis­che Berichterstattung it folgende Darstellung d­er N­iederlage von Mülhausen: Das Kriegs­­ministerium von Paris gibt bekannt, daß eine bedeu­­tende deutsche Truppenabteilung französische Bartruppen angegriffen hat. Lebrere waren in Minderzahl­ und nahmen außerhalb Miülh­­aufeng Stellung. 3 Nach,1u1ch gelangte zzlnge melden dagegen,· daß Der Kampf bei­ Mülhauffen sehr heftig war Die Franzossen schossen­ aus Böden selbst nach Abzug. der BERN den Keller und R­ a­vi «­­ ; er rüstete schon am 23. uf, Telegramm de­r meier $104b7.) — Berlut­uAugust .Ein deutscher Kaufmann aus Odon beachtet daß ·. dortschotta11123.Juliktlle Truppen kon-» Flugzeugfabriken1« Ein Dutzenden«·cx-«7 lischseuxltegee­ffiziere befand stchdmnaslsin« nndlle militatischbestztlvsare 11. Paris­. « signiert , Verbreitung unsinniger Gerüchte in Italien­­ (Telegramm des „Reiter “199057) Berlin 15. Migust. Find die unsinnigen Gerüchte ver, daß in Berlin Straßenr­evolten wegen sozialdemokratis Kiebinedht wegen Sr Stalten breitet, ver­srihiefung, des den Abgeordneten Dr der Weigerung dies Einladens Erschießung kliosa Unxembntgo stattgefun­­« it" an diesen­ Gerüchten den hätten, sein wahres Natürtisch - Wort, und Der Russische PETER RUE Bien, 15. August. Ein­­ Auslandsblatt brachte eine flammende Mitteilung, laut deren ungarische „beifißenden wegen aus Petersburg österreichische Truppen anläßlich, der Belebung eineptnstischen (»­een,,olte») einen a Hg­erigen Nichter“ in ein an dasselbe Feuer angelegt hätten, auf!­­Diese, Art Weigerung Dee Haus eingesperrt und alte Mann sei, lebend verbrannt worden Der­­ Derartige gehäffige Lü­gen zu­ widerlegen, wendig, da ja,alle Welt, weiß, wie­ in­ diesen Kriege Kultur und Barbarei verteilt sind. Wenn diese gehäfsige Ausstreuung wiedergegeben wird, so geschieht dies nur, um zu­ zeigen, mit­­ welchen Hegner arbeiten, führung streng an. Die internationalen Geleße und Ge Propagandamitteln unsere Da , fi unsere Armee in Den Stiege brauche | Hält, werden ähnliche Berleumdun­­gen fünfzighin ‘ überhaupt, Ten‘ nit gistriert werden ‚Herausgabe seines Geldes ‚it nicht ‚note Einberufung Des Landsturmes in Deutschland. Berlin, 15. August. Das­ , Neidjsgejebblatt" veröffentlicht eine Verordnung betreffend die Einberufung des Latda­fturmes. Die Verordnung lautet: S Sämtliche Angehörigen des Lan fturmes ersiten Aufgebots, die demselben über twiefen oder zu demselben aus der Ersattejerne übers. ware sind, werden hiemit aufgerufen. Bon dent Auf tue sind nicht "betroffen die wegen " fürperlicher oder geistiger­ Gebrechen als dauernd untauglich "zum­ Dienste, ! ;

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