Pester Lloyd, August 1916 (Jahrgang 63, nr. 212-226)
1916-08-01 / nr. 212
J-·.s.·-- , rét Ak 4 re lés BER ORT . I E tlang RLE 6 , Dienstag, 1. [7 , bér «-:"--" --.««—.-«’.--.-..-«If,,-’-.«... e ur eze. EEE EEEN TR RM fi 1 . Be ya He na a ás ia ” u RN 4 , fesselte nicht nur das ganze italienische Alfiero vordrangen und verhinderte dadurch jede unmittelbare Unterung der Franzosen, sondern fügte den Italienern auch außerordentlich schwere Verluste bei, durch die ihre Widerstandskraft für die ganze nächte Zeit erheblich beeinträchtigt wurde. őn . Mnme nahmen die Russen von neuem Obersive auf.Nach mehrtägigem Trommelfeuer erfolgte am «4.Juli·der Aktgriff gegen die Stellungen der Mittelmächte südlich der Kosimosümpfe. Die russische Offensive ist fest noch in der Durchführung begriffen. Sie hat dem Gegner zwar infolge seiner numerischen Ueberlegenheit örtliche Erfolge eingebracht, aber nicht vermocht, die Stellungen der Mittelmächte zu durchbrechen. Diese haben überall ihren Zusammenhang und ihre Geiäloffenheit bewahrt. Noch stehen die Russen weit von ihren ersten Operationstolen entfernt. Weder Kowel noch Lemberg, noch Stanifind in ihrem Befig. Auch über die Karpathen haben sie nicht vorzudringen vermocht. Gewwiß sollen die Erfolge, die die Auffen durch ihre Ueberlegenheit bisher erzielt haben, nicht unterschäßt werden, sie haben sie aber mit außerordentlich schweren Verlusten bezahlen müssen, und man kann die bestimmte Hoffnung haben, daß es auch in ae gelingen wird, ihren weiteren Bormarsch und deneabsichtigten Dirrchpruch aufzuhalten. Das bevorstehende Eingreifen der Türken in die Kämpfe in Galizien wird einen Ausgleich gegen die numerische Welterlegenheit der Rufen schaffen. spe Anfang Juli erfolgte der längst erwartete englisch französise Vorstoß im Ancre- und Sommegebiet, der noch in der vollen Durchführung begriffen ist. Auch dort haben die Westmächte unbedeutende, örtliche Erfolge erzielt, ihr Duchbruch kann aber jehr schon als gescheitert betrachtet werden. Auch beiden sind schwere Verluste eingetreten. Ungehindert von den feindlichen Angriffen konnte das deutsche Vorgehen bei Verdun in planmäßiger Weise fortgeführt werden und hat auch in der besten Zeit zu bemerknswerten Erfolgen geführt. In Armenien hatten die Russen im Lauf des Isini Pers zunächst infolge ihrerlieberlegenheit und der günstig ·rückwärtigen Verbindungen Erfolge aufzuweisen.Sie Most die schwächeren türkischen Truppen «zurückwerfen ,haben Erzerung Trapezunt,Bitsis und Musch·bese··tzt, dm wurde aber ihrem Vorgehen Halt geboten Die Turi fen, die Javi jat Zerstörtungen erhalten hatten, konnten ·eits die«Offensive as KÓ und an verschiedenen Stellen die Russen wieder zurückwerfen. Auch in Persien sind die Türken zum Angrifffiegreich die Grenze überschritten. In Mesopotamien wurde der englische Bormarsch auf Bagdad in der Schlacht bei Ktefinhon zum Stehen gebracht. Die Engländer wurden geslagen und zurückgeworfen, und auf dem Nachzuge eine englische Division unter dem General Tom wushend in Int el Attata eingeschlossen. Als die englischen er versuchte gescheitert waren und auch die erwartete russische Hilfe ausblieb, musten die Engländer apitulieren. Die dadurch frei gewordenen türkischen Truppen wurden in Verien und im Kaukasus verwendet. ·sz — vielleicht gerade feht die ent= lien Angriffe gehalten. Serbien ist erobert, das serbische Heer vernichtet, Montenegro und der größte Teil von Albanien besett. Belgien und die eroberten Teile von Nordfrankreich sind gegen alle feindlichen Angriffe behauptet worden. Der Angriff gegen Berdun wird erfolgreich weitergeführt, und wo unsere Genfer mit allen ihren Kräften gegen die Stellungen der Mittelmächte vorzufrogen und durch Anbrechen versuchten, haben sie schwere Niederlagen und empfindliche Verluste erlitten. Das alles danken wir den geschichten, weit vorausschauenden Maßnahmen unserer Heeresleitungen und der heldenmütigen Tapferkeit unserer Truppen. Ihrer soll deshalb auch bei diesem Nachblie mit besonderer Dankbarkeit gedacht werden. Dankerlaffe Kaiser Wilhelms. An die deutsche Wehrmacht. ' Berlin, 31. Jul.,Wolff-Bureau.“) Kaiser Wilhelm erließ folgende Kundgebung an die heutijge Wehrmacht zu Lande und zur See: Kameraden! Das zweite Jahr des Weltkrieges ist vollendet: &3 war, wie das erste, für Deutschlands Waffen ein Ruhmesjahr. Auf allen Fronten habt Ihr dem Feinde neue jevet! Schläge verseßt, ob er, niedergefämpft, der Wucht Eures Angriffes wid oder ob er,durch fremde, aus aller Welt zusammengeraffte und erpreßte Hilfe verstärkt, Euch den Preis der bisherigen Sieger wieder zu entzeigen furcht. Ihr habt Euch ihm stets überlegen gezeigt. Auch da, wo Englands Gewalt herrschaft unbestritten war, auf dem freien Wege zur See, habt Ihr siegreich gegen eine erdrüdende Uebermacht gefochten. Die Anerkennung Eures Kaisers, die stoige Bewunderung der dankbaren Heimat sind Euch für diese Taten unerschütterlicher Treue, sühnen Wagemutes und zäher Tapferkeit gewiß. Wie das " Andenken an die gefallenen Helden, so wird Eudh Euer Ruhm bis in die fernten Zeiten winken. Allen, die draußen und daheim für Bolt und Heimat kämpfen und streiten, ihnen allen gilt Mein heißer Dant. Noch liegt Schweres, vor und. Zivar zegt sich nach den furchtbaren Stürmen zweier Kriegsjahre die Sehnsucht nach dem Sonnenschein des Friedens in jedem menschlichen Herzen. Aber der Krieg dauert fort, weil die Lösung der feindlichen Machthaber auch Heute noch Deutschlands Bernichtung it. Auf unsfere fällt die Schuld des weiteren Blutsvergießend . Was die Wehrmacht vor dem Feinde an Lorbeeren pflüdte, trob Now und Gefahr, steht Hochgemut, weil ihr das stolzeste 208 des Soldaten liefert war, ist unzertrennlic verknüpft mit der hingebungsvollen, unermüdlichen Arbeit des Heimatscheeres. Immer frische Kräfte hat er dott fedhtenden Truppen zugeführt, immer wieder das Schwert geschärft, das Deutschlands Zuversicht und der Feinde Schreden ist. Auch dem Heimatschier gebührt Mein und des D Vaterlandes Dant. Noch aber sind Macht und Wille des Feindes nit gebrochen. In jenverem Streite müssen wir weiter ringen um die Sicherheit unserer gieben, um unseren Landes Ehre, für die Größe des Reiches. Wir werden in diesem Entscheidungskampfe, gleichviel ob der Feind ihn mit Waffengewalt oder mit fast berechnender Tüde führt aug im dritten Kriegsjahre die alten bleiben. Der Seist der Pflichttreue gegen das Vaterland und der unbeugsame Wille zum Sieg , durchdringen , heute, wie am ersten Tage des Krieges, Wehrmacht und Heimat, sei « 4 « -EVEit Gottes gnädiger Hilfe,dessen,bin«Ich gewiß,werden Euereki sinftigen Taten der vergangenenz und gegenwärtigen würdig sein."« - Großes Hauptquartier, 31. Juli 1916. Wilhelm L.R., An Das Heutsche Bolt. Berlin, 31 Zul. Das „Wolff-Bureau” meldet: Kaiser Wilhelm Bethmann hat an den Neidekanzler Dr. K. Hollmweg folgenden Erlas gerichtet: Zum zweiten Male fehrt der Tag wieder, an dem sich die Feinde zwangen, Deutschlands Söhne aus den Waffen zu rufen, um die Ehre und den Bestand des Neides zu schüren. Zwei Jahren beispiellosen Heldentums in Taten und Leiden hat das deutsche Bolt durchmessen, Heer und Flotte haben im Vereine mit dem treuen tapferen Bundesgenossen in Angriff und Abwehr höchsten Kulm erworben. Viele Tausende unserer Brüder Iben ihre Treue gegen das Vaterland mit ihrem Blute besiegelt. In Weit und Ost bestehen unsere heldenmütigen Zeldgrauen in unerscütterlicher Seftigkeit den gewaltigen Ansturm der Gegner. Unsere junge Flotte hat am ruhmreichen Tage von Slagerraf der englischen Armada einen harten Schlag verieht. Leuchtend stehen wir die Taten nie ermüdenden Opfermutes und treuer Scameradschaft auf der Front vor Augen. Aber auch daheim ist Heldentum bei Mann und Frau, bei jung und alt, bei allen, die Trauer und Sorge still und tapfer fragen, die ordnen und Welfen, die Leiden des Krieges zu mildern, in der Arbeit derer, die Tag und Nacht unermüdlich schaffen, in unsere kämpfenden Brüder im Schübenpfaben und auf der ee mit allem notwendigen Nüstzeug zu beziehen. Die Hoffnung der Feindhuits in der Herstellung von Kriegsmitteln zu überflügeln,solrd· ebenso zuschanden werden,wie ihr Plan,durch« "Hunger zu bezwingen,was ihr Schwert nicht erreichein kann.Au»fDeutschland·sFluren lohnt Gotteanahe des Landmanns Fleiß mit reicherer Frucht,·als·wi.i.« «szu hoffenswagten.Süd und Nordwetteifern darin, die rechten Wege für die brüderliche Verteilung von Nahrung und anderen Lebensbedarfes zu findet. Niemals hat sich die feste Zuversicht verlassen,daß"Deutschland trotz derlieberzahl der Gegner unbezwingbar ist,·und’« jeder Tag befestigt sie aufss neue.Das deutsche Bolt weiß,daß es um sein Dasein. Egkennt seine Kraft und vertraut auf Gottes Hilfe. Darum kann nichts seine Entsclosfenheit und Ausdauer erschütstern. Wir werden diesen Kampf zu einem Ende führen, das unser Reid vor neuem lieberfall schübt und der friedlichen Arbeit deutschen Geistes und deutscher Hände für alle Zukunft freies Feld sichert, orei, ficher und start wollen wir wohnen unter den Bölfern des Erdballs. Dieses Recht sol und wird uns niemand rauben. ""·«i ·Ich beauftrage’Sie,diesen Erlaß zur öffentlichen Kenntnis zu bringen. Großes Hauptquartier, 31. Juli 1916. WilhelmiR. An die Munitionsarbeiter. Verlin,31.Juli.··. (»Wolff-Bureau.«)·Das Armeeverordnungss A veröffentlicht nachstehenden allerhöchten Danterlassi Ue ber der unauslöschlichen Dankespflicht gegen unsere todesmutigen Kämpfer draußen werde 34 und wird ganz Deutschland niemals derer vergessen, die in der Heimat in treuer Pflichterfüllung rastlos tätig waren und tätig sind, alle Streitmittel in vorbildlicher Volkommensheit zu schaffen, die Heer und Marine zur Erfüllung ihrer gewaltigen Aufgaben Tag für Tag brauchen. Ich beauftrage Sie, Meinen und des Vaterlandes besonderen Dant allen denen auszusprechen, die in nimmerruhender Geistesarbeit oder in der Werf stark am Schmiedefeuer, oder im tiefen Schacht ihr Bestel ‚hergeben, um unsere Rüstung stahlhart und undurch) Gleicher Dank gebührt auch den tapferen Frauen,die dem Gebote der Stunde gehorchen und" ·ihr·eind—ieser·Zeit»wahrl·"ich·nichtleichten Frauenpflichten,gern aber giuch harte Männerarbeit auf sich··· nehmen, Sie alle dürfen mit Recht das ftoigene· dorgegangen und haben 0.' |. einde alleim|. . « Dringlich zu erhalten. . . . ---s « Mod find wir am Ende bey zweiten und zu Beginn des dritten Frige mitten in der Entwicklung frieserte Greign de find | scheibenden Kämpfe, die sich auf allen Fronten abspielen. Unseren heldenmütig kämpfenden Truppen stehen voraus, ficht sich noch schwere Kämpfe bevor. Wenn wir aber das verflossene zweite Kriegsjahr überbliden, können wir auch der Zukunft mit vollem Vertrauen entgegensehen. Wernn auch unsere Gegner gelegentlich örtliche Erfolge erzielt haben, so hat sich die allgemeine strategische Tage doch stets zugunsten der Mittelmächte und ihrer Verbündeten ent Diet. Ihre Heeresleitung hat stets die Vorhand gehabt und sich die volle Freiheit der Entfliegungen und der Operationen bewahrt. Dem Gegner wurde das Gejeb des Handelns vorgeschrieben. Die große Offensive im Osten wurde siegreich beendet, Galizien zum größten Teil befreit, Polen, Litauen und Kurland erobert und gegen alle feind auch gegen die Dede. Denn in den Hübschen vertieften Kassetten gibt es heute seinen einzigen Stern, seinen einzigen der übermütigen Butten mehr... ® Und eines Tages wurden sie selbst Hinausgeschoffen. Sh sie mußten, wie ihnen geschah, mußten sie alle fort. . Die Pferde vom spiegelblauten Parkett, die Glühbirnen hüten aus dem blauen Saal mit den Fruchtkörben, und der befehligende Herr Offizier, der sich sein schönes Pruntzimmer ganz mit Sandfäden verbarrifadiert, den Tisch zerschlagen, die Badewanne im Badezimmer nebenan ausgebrochen und greifenden Sandfäden umgestülpt, dann zwei Klubweffel mit ausgeschnittenen Viereden vor die Wanne gerollt und mit seinem Vojutanten solange es auf der Badewarme gespielt hatte, bis sie beide eben fort mußten... So schnell ging es dann, daß Brett und Figuren noch auf der Wanne zwischen den Sandläden blieben. Sie hatten es gar nit nötig gehabt, ihr Zerstörungsunwers im ganzen weiten Grand Palast Hotel in äußerster, blinder Tat und sinnlos gewordener Wut zu betreiben. Sie hatten es schon langsam, Monat um Monat, betrieben, angefangen, fortgeführt und vollendet. Weil sie gekommen waren, um zu erlösen? Weil sie lieber in Schluug und Versommenheit lebten, als in Meinlichkeit und Gesundheit, im Ueberfluß, umgeben von Gepflegtheit? Kann es wirklich solche Menschen der Versehrtheit geben? Ach neit, sie mußten: Mit dem Erlösen ist es gar fein so ernsthaft Ding. Nie würden sie die Provinzen bekommen, geschweige denn behalten. Sie wähten es, noch ehe sie hinausgeworfen wurden. Und also zertrümmerten sie... Schon sind wir oben und unten, links,und rechts, durch das ganze Hotel hindurch. Messinggestänge und Blumenvasen, armrefte, Klaviertasten, und B Vorhangfegen rollen von all BERN deren Stufen aufgerissen sind, als Schutz zur Tiefe. Die Schritte Flirren an zerbrochenen, an der Wand zerschlagenen Porzellanen. Weit aufgerissen, halb, ausgerissen, alle Zimmertüren; Die Scheiben der eleftenden Auftafeln für die Zofen in weißen Häubchen und Die G Salonierten in Eskarpins und Schnallenschuhen mit Gewehrkolben eingeschlagen. Die Bodentüren noch aufgebrochen. Gerümpel quillt zum Gang hinaus . . . Verbeulte gelbe Koffer . . . Herumgezerrte Garderobe, Lampions, die zermittert sind . . . Ja einmal gab es hier Gartenfeste. Nicht nur die Lampions erzählen davon. Ueber all dem Gerimpel symbolisch hingebreitet, verdorrt mit brüchigen . .. ein Lorbeerkranz... ... » Und einmal halten wir noch.Eine einzige Tür die ganz ist.Die Ledertapete nicht herabgerissen.Die Klinke gibt sogar nach:Märcheninsel,an die der Feind nicht kam...Gutzückendes kleines Damenzimmer.Ein blauseidenes Himmelbett.Rokokostühle,ein zierliches Ankleidetischchen...Spiegel,die nicht zerbrochen sind...Ein Duft von Parfümgnoch,schwach sind ganz fern...Weiche Teppiche.Nicht u zberührt... ....Wie ist dieg mögliche Gerade nur hier.« »Ein schwerer,halbzerschmetterter Schrank stand davor, wie mjr kamen Offenbar wurde das Zimmer übersehen.« Wirklich ist’s wie eine Insel·Die seidenen Wettdecken noch halb zurückgeschlagen.»Konsetti auf dem Teppich, aus Haar und Kleid geschüttelt.Auf dem kleinen hellgelben Tabarett ein zierlicher Damenstrumpf...Alles wie aus versunkener,verschollener,toter Zeit...Alles wie aus einem Traum,"unendlich,unendlich sein...Und dennoch als wäre die junge Dame soeben abgereist.Denn sie hatte mit Lampions,mit Lorbeerkränzen und KoisfMi nur noch das eine Gartenfest abwarten wollenngeben gefeiert wurde,—mit den"Konsertiven»den sie dann man überfüttet war,und die sie müde««unglücklich zugleich auf-dn-Teppich streifte»ehe sie vor ihrer Abreise noch einmal in ihr Himmelbettchen schlüpfte;n : PESTER LLOYE | | | vek A · ,