Pester Lloyd, November 1916 (Jahrgang 63, nr. 319-333)
1916-11-16 / nr. 319
von Vertrag, 16. November 1916 .: 3 ide Hilferuf, es möchten die noch vorhandenen geringen Reste des serbischen Heeres geschont und nicht ununterbrochen in vorderster Linie verwendet werden, um, die gänzliche Aussetzung des serbischen Boltes zu verhüten, von Einfluß sein wird, läßt sich von hier aus nocit übersehen. Die berechtigten serbischen Silfeldreie werfen aber ein bezeichnendes Nicht sowohl auf die Leitungsfähigkeit der übrigen Truppen der Armee des Generals Garrail, wie auf die Art und Weise, wie die Entente mit denjenigen Wöltern umspringt, zu deren Befreiung sie angeblich das ganze Unternehmen durchgeführt hat. Die durch Entsendung ruffischer Verstärkungen nach dem rumänischen Kriegerhauplage und durch Munitionsmangel herbeigeführte Schwächung der Angriffskraft auf der eigentlichen ruffiigen Ostfront hat angehalten. Sie zeigt sich nicht nur in dem Unterbleiben russischer Angriffe, sondern auch in der Zunahme örtlicher Teilangriffe dar, die Mittelmächte und ihre Verbündeten. Anfangs erfolgten diese nur südlich Der Rositnosümpfe und erstrecten sich hauptsächlic auf den Stohodabignitt westlich Ruck und den Narajowfaabinitt nördlic des Dajelr. Neuerdings sind sie au nördlich der Nofitnosümpfe erfolgreich durchgeführt worden. Deutsche Trupen eroberten in einem Anlaufe die Hauptstellung bei Strobowa am Seretich, nördlich den DBaranowki einer Frontbreite von vier Kilometern vor, wobei sie zahlreiche Gefangene machten. Die früheren Erfolge am Marajowkaabshnitt wurden weiter vervollständigt und dadurch die eigene Stellung bedeutend verbessert. Bemerbei allen diesen Unternehmungen ist ihre planmäßige Anlage und sorgfältige Vorbereitung, wodurch in kurzer Zeit ein voller Erfolg erzielt wurde, der mit berältnismäßig geringen Verlusten verbunden war. Auch im den Saldfarpaticchen konnte das russische Borz gehen nicht nur zum Halten gebrait werden, sondern wurden dem Feinde auch einzelne wichtige S Höhenstellungen entrissen. Berücksichtigt man nun noch, daß die neunte Lonzo- Schlacht den Italienern nur geringe örtliche Erfolge eingebracht hat, daß sie aber nicht in der Tage gewesen sind, ihre eigentliche Operationsabsicht, den Durchbruch auf Triest, zu erreichen, und daß sie den geringen Geländegewinn mit außerordentlich hohen Opfern erfauft haben, stellt man ferner in Rechnung, daß auch im Ancre- und Sommegebiet die französics englischen Angriffe und Durchbruchsversuche troß aller Anstrengungen und troß des Einfages sehr bedeutender Kräfte gänzlich gesceitert sind, so ergibt sich daraus, daß alle Vorteile und Erfolge auf Seiten der Mittelmächte und ihrer Verbündeten liegen, und daß es unseren Gegnern troß ihrer großen Welterlegenheit an seiner Stelle gelungen ist, einen Umschwung der Loge herbeizuführen. und drangen tenswert über mehrere rufliche feindliche Linien in «3 ha , 7 ln.—Großes Hauptquartier, 15. November. . Westlicher Kriegsscauplag. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die Schlacht nördlich der Somme dauert an. Vom Morgen bis zur Nacht anhaltendes Ringen’tüdt auch den 14. November in die Reihe der Grobptampftage. Hoffend, den Anfangserfolg ausnüben zu können, griffen die Engländer mit starren Massen erneut nördlich der Ancre und mehrmals zwischen Le Sar3 und Cueude- Zeibniz bleibt, aber ebenso urt an Zwar gelang es ihnen, das Dorf Beaucourt zu nehmen, aber an allen anderen Punkten der breiten Angriffsfronten brad die Bucht ihres Ansturmes verlustreich vor unseren Stellungen zusammen Besonders hervorgetan hat sich bei der Abwehr des feindlichen Ansturmes das magdeburgische Infanterieregiment Nr. 66 und das badische Infanteriesregiment Nr. 169, sowie die Regimenter der 4. Gardeinfanteriedivision. Starker Kräfteeinzag der Franzosen galt, dem Gewinn de Waldes St. Pierre Vlaaft. Den Angriffen blieb jeder Erfolg versagt, sie endeten in blutiger Niederlage " pestlicher Kriegsschauptak. pold von Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leo Bahern: Auf dem Ostufer der Narajomla richteten ( sie gegen dich fürzlich) von und gewonnenen Stellungen W westlich von Zolmw. kradnolesje wütende russische Angriffe, die sämtlich, an einer Stelle durch Gegenstoff abgewiesen wurden. « -- - -Front des Generalobersten Erzherzog Kckrli An der Ostfront von Siebenbürgen herrschte nur geringe Gefechtstätigkeit.In den für uns erfolgreichen Wald-und Gebirgskämpfen längs der in die Walachei führenden Straßen haben die Rumänengeestern an Gefangenen 23 Offiziere und 1300 Mann, an Beute 4 Gefhnge und mehrere Maschinengewehre eingebüßt. Balkankriegsschauplatz . Heeresgruppe des Generalfeldmarfgalls v. Madenjen: * Keine Wanderung der Lage. Die Festung Bukarest ist von Fliegern mit Bomben beworfen morden. Weldungen den deutschen Obersten Sheeregleitung. Das,,sing.Telegr.-Korr.-Bureau«'meldet ans Diakedonische Front. Den heftigen französisgen Angriffen in der Ebene von Monastir haben bulgarische Truppen, dabei dat Regiment Balfansfi Sr, Majestät des Kaisers, unverrüht standgehalten. Im Cernabogen gelang es dem Gegner, einige Höhen zu nehmen. Um Flankenwirkung gegen die Talstellungen zu vermeiden, ist unsere Verteidigung dort zurückverlegt worden.« (,,Wolff-Bureau.««) Der erste Generalquartiermeister —"v. Ludendorff. en EN 1.44 neuem scheidender Weise nur in ihr. Schließlich aber halte ich für deutsch den«wundersamen Universalismus dieses großen Mannes. Alles wollte er verstehen, alle Werte mitempfinden und seinem Gedankensystem einverleiben. Dieser Universalismus der Auffassung ist bis zum heutigen Tage deutlich geblieben. Die Deutschen sind, soweit es menschenmöglich, Die objektivsten Schäßer aller Werte der Welt. Leibniz war Der ımiker- Denker, der seit Aristoteles gelebt, vielleicht noch inliten in als dieser. Allerdings ist er ‚persönlich, in seiner allseitigen Begabung, feinem ausgebreitetsten Wissen, das mit ebenso tiefer Einsicht sich) paart, geradezu ein Wunder, das vielleicht nie mehr wiederkehren wird. Die meisten Wissenschaften [hmüden sich) mit seinem Namen: Mathematik, Physit, Nechtswillenshaft, Geschichte, Theologie usw. uf. Und dabei doc eine universale, tiefgründige Weltanstauung, das ist deutscher Schwung, deutsche Kühnheit, deutscher Universalgeist. Selbst in der willen Haftlichen Arbeit ist er universal. In seinem Kopf entwe der Gedanke der universalen Organisierung der wissenschaftlichen Arbeit dur die Gründung von wissenschaftlichen Akademien und deren Assoziation. So gründete er die Berliner Akademie, bereitete die der Wiener und Mietersburger bor, und den internationalen Bund der Akademien, den er gedacht, hat erst unsere Zeit realisiert, allerdings set wieder zerschlagen. Wie furchtsam spricht und denkt nochh Descartes im , Discours" über die Sooperation der Gelehrten. Wie mutig und weit ausgreifend it der Gedanke Leibniz’, der alle Kräfte zusammenfließen will. Alle modernen unwissenschaftlichen Körperschaften und Bereiniungen stehen im Zeichen der Leibnizidhendee und können nur dann gedeihen, wenn sie seinem Geist des Universalismus treu bleiben, bis zu den Elementen vordringen, das Ganze umfassen und sie aig treue Glieder universaler Gemeinschaft betrachten. dieser Gedanke ersteht von in der neuen deutschen Philosophie und in ent ; « . e3 e ; t | Die Operationen auf den Kriegsshanplägen, St . Budapest, 15. November. Man hat den Engländern lange Zeit hindurch den Borswurf gemacht, daß sie die anderen Völker für britische Interessen kämpfen und sich verbluten lassen. Diese Auffassung bedarf heute einer Berichtigung. 63 ist nicht zu leugnen, daß England neuesten auch eigenerseits dem von der Entente no) immer erhofften Enderfolg im Weltkrieg große Menschenopfer bringt. Aber auch in dieser Art Opferfreudigkeit steht ein gut Teil berechneter Hinterhältigkeit. Es ist eine besondere Kategorie von politischer Tartif, er darauf ankommen zu lassen, daß ein Verbündeter sich gänzlich ausgegeben hat, um dann — wenn dieser Hilflos zu Boden liegt — &ragmütig dem Erschöpften als Retter beizuspringen. In diesem Verhältnis befindet sich gegenwärtig ungefähr Frankreich zu seinem britischen Verbündeten. Das französische Heer sieht sich heute den englischen Bundesbrüdern völlig ausgeliefert. Großbritannien ist jet in der Lage, den ausgepumpten Franzosen zuzurufen: Was wäret ihr seht ohne ung, wie erginge es Euch, wenn wir Euch nicht Hilfe brächten? Und Joffre muß, die Faust im Sade ballend, es zugeben, daß Frankreich ohne Englands , Grobmut" Heute außerstande wäre, den Krieg weiterzuführen. Bak das französische Heer durch fast zwei Jahre und im gewissen Sinne auch derzeit noch die Hauptlast des Kriege gegen Deutschland zu tragen hatte und noch trägt, darf er, ohne sich bloßzustellen, den Engländern ‚nicht entgegenhalten, denn — mer zwang Frankreich, so ein Narr zu sein? Wer den Schaden hat, hat auch den Spott. Der Drang, sich wenigstend vor dem Spott zu bewahren,zwingt, den Schaden nicht einzuberehnen. Die schlaue britische „Oro mut“ aber lacht sich ins Fäustchen. Wie herrlich vor der Entente und dem ohnmächtigen Frankreich steht nun England das! — was die Franzosen nicht vermocen, Haben die britischen Truppen zustande gebracht. Sie haben die Deutschen gestern Beaucourt erobert, alles nur die Briten zustande gebracht. Es ist die in die Sprache des Weltkrieges übertragene Fabel vom Zaunkönig und dem Xoler, . Es ist anzunehmen, daß zmilden den Franzosen und den Engländern nach dem Weltkrieg noch ein große abrechende Auseinanderlegung folgen wird. Die deutsche haben. Über die die Heeresleitung berichtet heute von ansehnlichen Sortiritten inferer Operationen gegen die Rumänen, enthält sich jedoch näherer Angaben über die Dertliche N beim welchen verschiedenen Kämpfe stattgefunden Ebenso spricht fr unser Generalstab ganz allgemein über einen Erfolg aus, den unsere Truppen im Naume östlich von Görz erfohhten haben. Ohne Kenntnis jedweder konkreter Daten ist es unmöglich, die stattgehabten Ereignisse einer Beurteilung zu hinterziehen. " Hueber, gestern von Beaumont-Hamel zurückgetrieben, Haben sie neuesteng " bors haben teldaug des bulgarischen Generalstabes, ‚Das „Ungarische Telegr.-Korr.-Bureau” meldet aus Sophia vom 15. November: Mazedonische Front. Während des ganzen Tages standen die Stellungen in der Ebene von Monastir unter sehr heftigem feindlien Artilleriefeuer, insbesondere östlich der Eisenbahn. Die kräftigen Angriffe des Feindes scheiterten angesichts des ermädigen Widerstandes unserer Truppen. Der Feind, der an einigen Punkten in unsere Stellungen eingedrungen war, wurde vernichtet. Lediglich vor der Front eines unserer Bataillone zählten wir über 400 Zeichen. Im Cernabogen lebhafte Kämpfe. Die bulgarischen « und deutschen‘ Truppen zogen sie auf. Stellungen nördlich der Dörfer Tepavsi und Tiheghel zurück. An der Moglenafront im Vardartal, am Fuge der Belafica BPlanina und an der Strumafrons, abgesehen von schwachem Geflgskampf, nichts Wichtiges. An der Küste des Megäischen Meeres näherte sich ein feindliches bewaffnetes Transportlauf der Mündung des Sluffes Deghimnefdere südwestlich von Marori und Idos ohne Ergebnis mehrere Bomben auf die Küste. Jumänische Front. Längs der Donau Gewehrshüfte zivilden Boften und Artillerietätigkeit bei Tutrafan und Silistria Dobrudscjafront. Nichts T Wesentliches. , An der Schwarzgen Meeres Ruhe. Küste des een ! _PESTER LLOYD . Ben Balkankriegsschauplah, Der Krieg mit Rumänien, Die rusische Offensive in der Dobrudsee, Budapest 15. November. Die Dobrudiha von nördlich der Linie Cernavodba— Constanza an gegen Norden gleicht einer Sadwafse. Nach Süden,offen, führt aus ihr am entgegengejeßen Ende sein natürlicher Ausgang. Nach der Eroberung der Bahnstrecke Cernavoda— Bon«stanza trieben die Bulgaren, Deutschen und Türken unter den Oberbefehl des Marschals Madenjew den weihenden Seind immer tiefer in die Sadgafse hinein. Die Ruffen hatten über die Strombarriere wohl mehrere Siegsbrücken geschlagen, aber auch diese konnten den getroffenen russischen und rumänischen Divisionen in dem Falle seine Rettung bieten, wenn die Verfolger ihnen dicht an den tersen blieben. Unter der unmittelbaren feindlichen Einwirkung ist ein Uferwechsel über wenige, weit voneinander getrennte Brücen immer ein mißliches Unternehmen. Nur Teilen der auf Rettung bedachten Streitkräfte gesinnt das Entfprmten, die übrigen fallen den Siegern zum Opefer. Die Verfolgung von seien der Bulgaren und ihrer Berliindeten ging sehr rasch vor sich.Der deutsche Generalstab meldet amJ Z.V.Bis,daß sich der Rückzug der nach Norden retirierenden gegnerischen Kolonnen in größter Hast vollziehe Die Fliehenden lassen Munitions-und Bagagetrains im Stich,die den nachdrängenden Bulgaren in die Hände fallen. Die Entfernung von der Basis Cernadoda—Bons« ftanga zu dem durch die Donau gesperrten Nordrand der Dobrudida beträgt nicht ganz hundertzwanzig Kilometer. Am 24. Oktober wird Cernapoda von den Berteisdigern geräumt. Zwei Tage darauf ist Hirjoba von unser den Verbündeten bereit erreicht, lieber die Vorsahren, die es dem Deutschen Oberbefehlshaber nicht möalig machten, die Säuberung der Dobrudicha vom Feinde gänzlich zu Ende zu führen und mit seinem Niemee-Echigitier bis zum Donauabschnitt Macn—Stacceo+Tulcea vorzuspringen, liegen weder von eigener noch don feindlicher Seite bestimmte Meldungen vor, aus denen sich ein sicherer Chluß ziehen ließe. Es ist jedoch, der ganzen Krienlage nach, als wahrscheinlich anzunehmen, daß die Rufen in zwölfter Stunde alle ihnen, in Bellarabien verfügbaren Reserven zusammenrafften, diese auf den eingebauten drei Kriegsbrüchen (Macrn, Staccea, Tulcen) die Donau überlegen ließen und mit diesen neuen Konstingenten die aufgeriebenen Dobrudichaverteidiger im . |