Pester Lloyd, Februar 1917 (Jahrgang 64, nr. 32-46)
1917-02-01 / nr. 32
> 1 Re" RR át éa -ist-» .s «-·.-,s...-.-,-.ss--« .·’«——-·—,- I-’ ,» e- t» x id nr Far Fin áll IR MECSEK új » .-. « « Donnerstag, Y. Februar 1917 · , § ur Verbindung dieses Seegebietes ‚mit Griechenland führt ein zwanzig Seemeilen breiter Streifen nördlich, besiehungsweisestlich folgender Linie: 88 Grad Nord und 6 Grad Dit nad) 38 Grad Nord und 10 Grad Dst nad) 37 Grad Nord und 11 Grad 30 Minuten Dit.nad 34 Grad Nord und 11 Grad 30 Minuten Dit nad) 34 Grad Nord und 22 Grad 30 Minuten Dit. Von hier führt ein zwanzig Seemeilen breiter Streifen westlich von 22 Grad 80 Minuten Ostlänge in die griechischen Hoheitsgemässer. Neutrale Schiffe die ,diese Gebiet, befahren nun Dieb auf eigene Gefahr. Wenn auch Vorsorge getroffen ist, daß neutrale Schiffe, die am 1. Februar auf der Fahrt nach Häfen der Sperrgebiete in deren Nähe gekommen sind, während einer angemessenen Frist geschont werden, so ist doch dringend anzuraten daß sie mit allen verfügbaren Mitteln gewarnt und umgeleitet werden neutrale Schiffe, die in Häfen der Sperrgebiete liegen, künnen mit gleicher Sicherheit die Sperrgebiete so verlassen, wenn sie vor dem 5. Februar aushlaufen und den fürzgerten Weg in freies Gebiet nehmen Auch dieser Einschlag wurde von OesterreichUngarn in der Absicht gefaßt, durch wirksame Kriegsmittel den Kampf abzufürzgen und einem Sinden näherzukommen, für welchen er zum Unterschied von seinen Gegnern mäßige von seinem Berichtungsgedanken geleitete Bedingungen und Auge tat, nach wie vor beseelt von der Absicht, daß der Endzweck dieses Krieges seine Eroberungen, sondern die freie, gesicherte Entwiclung des eigenen wie der anderen Staaten ifk von vollem Vertrauen in die bewährte Tapferkeit und Tüchtigkeit ihrer Land- und Seestreitkräfte , getragen und gestählt durch die Notwendigkeit, den gegnerischen Vernichtlungswillen zu vereiteln, treten Oesterreich-Ungarn und die mit ihm verbündeten Mächte mit bitterer Entschlossenheit, aber auf mit der Gewißheit in die bevorstehende ernste Bhase Kampfes, daß dieseldbe zu Erfolgen führen werde, welche das jahrelange Ringen endgültig entscheiden und hiedurch die Opfer an Blut und Gut rechtfertigen werden. « Ich beehre mich,Sie zuerstchen Vorstehendes gefälligst zur Kenntnis der...Regierung bringen zu wollen . An den hiesigen amerikanischen Botschafter erging eine gleiclautende Note, und er wurde derselben die folgende Einleitung vor:ausgebdict, in welcher auf die am 22. d. M. von dem Herrn Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika an den amerikanischen Senat gerichtete Botschaft Bezug genommen wird, . Der Unterzeichnete . . . hat die Ehre gehabt, das Schreiben vom 22. I. Mt. zu erhalten, mit welchem es Seiner Erz. . . . gefällig war,die Botschaft mitzuteilen, welche der Herr Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika am gleichen Tuge an den amerikanischen Sesnat gerichtet hat. » «Die LutRegierung hat nicht"ermangelt,den wa.dies abermäamen und von hohem sittlichen Ernst erfüllten Kundgebung einer aufmerksamen Ers wägung zu unterziehen Sie verkennt nicht die erhabenen««Ziele,welche der Herr Präsidents ins Auge faßt,maß aber vor allem feststellen,daß der Wunsch Mr.Wilsons,den dauernden Frieden anzubahnen, der malen schon durch die Ablehnung vereitelt erscheint,welche das Friedensangebot Oesterreich-Ungarns und seiner Verbündeten von seiten der Gegner erfahren hat. « Ferner wurden die k.u.k.Vertreturngehörden in Madrid,Bern,dem Haag,Kopenhagen und Stockholm beauftragt,auch ihrerseits am 31.J.M. den Regierungen von Spanien,der Schweiz,der Niederlande,Dänemark,Norwegens und Schwedens die obigen Mitteilungen zu machen. des Bi ua a aed REN, ERTL NEN —— 2 . BESTER LLOYD · —-««jI..»« ««.·-.,.i... Die deutsche Bote an Wilsen.s» Berlin, 31. Januar. Dem briesigen Vertreter der Vereinigten Staaten von Amerika Botschafter James W. Gerard ist heute folgende Note übermittelt worden: 4 —Berlin, 31. Januar 1917 Eure Erzellenz Haben die Güte gehabt, mir unter dem 22.° d. M. von der Botschaft Mitteilung zu machen, die der Herr Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika am gleichen Tage an den amerikanischen Senat gerichtet hat. Die kaiseriiche Regierung hat von dem Inhalt der Botschaft mit der ernsten Aufmerksamkeit Kenntnis genommen, die den von hohem Verantwortlichkeitsgefühl getragenen Darlegungen des Herrn Präsidenten zusommt. &3 gereiht ihr zur großen Genugtuung, festzustellen, daß die Rittlinien dieser bedeutsamen "Kundgebung in weitem Umfange mit den Grimbläten und Bünrfchen übereinstimmen, zu denen sich Deutschland befennt. Hiezu gehört an erster Stelle das Het der Selbstbestimmung und die Cleidhberechtigung aller Nationen. In Anerkennung dieses Prinzips würde Deutschland es aufrichtig begrüßen, wer Bolter, wie Irland und Sudien, die sich der Segnungen staatlicher Unabhängigkeit nicht erfreuen, nunmehr ihre Freiheit erlangten. . · Bündnisse,die die Völker in den Wettberwerb um die Macht hineintreiben und in ein Netz eigennütziger Intrigen verstricken,lehnt auch das deutsche Volk ab. Dagegen ist seine freudige Mitarbeit allen Bemühungen gesichert,die auf die Berlins «de—srungkünftiger Kriege abzielen Die Freiheit der Meere als Vorbedingung für denreien Bestand und den friedlichen Verkehr der Völker hat,ebenso wie die offene Tür für den Handel aller Nationen stets den leitenden Grundssätzen der deutschen Politik gehört Umso tiefer beklagt es die kaiserliche Regierung,daß das friedensfeindliche Verhalten ihrer Gegner es der Welt unmöglich macht, jenet die Berwvrklichung dieser erhabenen Ziele in Angriff zu nehmen. Deutsaland und seine Verbündeten waren bereit, alsbald in Griedhenverhandlungen einzutreten, und hätten als Grundlage die Sicherheit des Daseins, der Ehre und derntwicklungsfreiheit ihrer Bölter bezeichnet. Ihre Pläne waren, wie sie in der Note vom 12. Dezember 1916, ausdrücklic, betonten, nicht auf die Zerschmetterung oder Vernichtung der Gegner gerichtet und nach ihrer Mederzeugung mit den Medien der anderen Nationen wohlvereinbar. Was insbesondere Belgien anlangt, das den Gegenstand warmherziger Chympathien in den Vereinigten Staaten bildet, so hatte der Reichskanzler wenige Wochen zuvor erklärt, daß eine Einverleibung Belgiens niemals in Deutschlands Absicht gelegen habe Deutschland, wollte in dem mit Belgien zu fließenden Stieden lediglich Vorsorge dafür treffen, daß dieses Land, mit dem die kaiserliche Regierung in gutnachbarlichen Verhältnissen zu leben wünscht, von den Gegnern nit zur Förderung feindlicher Anschläge ausgewugt werden kann . » Solche Vorsorge ist um so dringlicher geworden, als die feindlichen Machthaber in wiederholten Reden und namentlich in den Beischlüssen der Bariser Wirtschaftstonieren, unverhüllt die Absicht ausgesprochen haben, Deutschland auf nach Wiederherstellung des Friedens nur als gleichereätigt anzuerkennen, vielmehr er syítematisch weiter zur bekämpfen. An der Eroberungssucht der Gegner, die den Frieden ediftieren soollen, ist der Friedensperiod der vier Verbündeten gefeitert. Unter dem Aushängeschilde des Nationalitätenprinzips haben sie als Striegsziel enthüllt, Deutschland, Defterryi- Ungarn, die Türkei und Bulgarien zu zerstüdeln und all entehren. "Dort eine neue Sachlage entstanden, die auch Deutschland zu neuen Entschlüssen zwingt Seit zweieinhalb Jahren mit, braucht u ar seine Slottenmacht zum frevelhaften Versuch, entfäland der Hunger zur Unterwerfung zu zwingen. In brutaler Misctung des Wölferrechtes unterbindet die von England geführte Mächtegruppe nicht nur den legitimen Handel ihrer Gegner, dur rücksichtslosen Druck nötigt sie auch die neutralen Staaten, jeden ihr ungenehmen Handelsverkehr aufzugeben oder den Handel nach ihren wilkürlichen Vorschriften einzuschränken. Das amerikanische Volk fennt die Bemühungen, die unternommen worden sind, um England und seine Bundesgenossen zur Nachkehr zum Wölferrecht und zur Achtung vor dem Gesäße der Freiheit der Meere zu bewegen. Die englische Regierung verharrt bei ihrem Aushungerungskrieg, der zwar die Wehrkraft des Gegners nicht trifft, aber Krauen und Kinder, Kranke und Öreise zwingt, um ihres Vaters landes willen schmerzlich Die Wolfsfraft gefährdenden Entbehrungen zu verdulden. Do häuft britischeder undjucht fairen Herzens die Leiden der Welt, unbeämmert um jedes Gebot der Menschlichkeit, unbefümmert um die Broteste der schwergeschädigten Neutralen, unbefümmert selbst um die stille Friedenssehnsucht bei den Völkern, der eigenen lg 4 EVER LedertTag, denee thorningen andauert, bringt neue Verwüstungen, neue Not und neuen Tod, jeder Tag, um den der Krieg abgefürgt wird, erhält auf beiden Geisten Tausenden tapferen Kämpfern das Leben und ist eine Wohltat für die gepeinigte Mensäheit. —— Die fatterbare Regierung würde es bor iram eigenen ‚Getwiljen, vor dem deutschen Bolte und vor der Gesdjichte hnndjt verantworten können, wenn sie irgendein Mittel uns verjudst ließe. Das Ende des Krieges zu beschleunigen Mit dem Herrn Präsidenten der Vereinigten Staaten hatten sie gehofft, dieses Ziel durch Bers Handlungen zu erreichen. Nachdem der Berjudjt zur Verständigung von den Gegnern mit verschärfter Kampfanlage beantwwortet worden ist, muß die fatserliche Regierung, wenn sie in höherem Sinne der Menschheit dienen und sich an den eigenen Wolfsgenossen nu versündigen will, den ihr von neuem aufgedrungenen Kampf ums Dasein nunmehr unter hollem Einlag aller Waffen bee muß daher auf die Beschränkung fallen lassen die sie sich bisher in der Verwendung ihrer Kampfmittel zur See auf«erlegt hat. Im Vertrauen darauf, daß das amerikasnische Bolt und seine Regierung sich den Gründen dieses Entflusses, seiner Notwendigkeit, nicht versuließen werden, hofft die fatserliche Regierung, daß die Vereinid. Staaten die neue Sachlage von der hohen Warte der Unsparteilichkeit prüfen und auch an ihrem Teile mit« helfen werden, weiteres Elend und vermeidbare Opfer an Menschenleben zu verhüten. » ·Indez siich wegen der Einzelheiten der geplanten Kriegsmatznahmen zur See auf die anliegende Denkschrift Bezug nehme,darf ich gleichzeitig der Erwartung Ausdruck geben daß die amerikanische Regierung»amerikanische Schiffe vor dem Einlaufen in die in der Anlage beschriebenen Sperrgebiete und ihre Staatsangehörige davor warnen wird,den mit Häfen der Sperrgebiete verkehrenden Schiffen Passagiase oder Waren anzuvertrauen Ich benutze diesen Anlaß,1xme.Exzellenzx den« Ausdrruck meiner ausgezeichnet hochachtung zn exnenenn Zimmermann 4 - 7 · Der Reicskanzler über den verschärften Unterrechentkren, Sigung des Hauptansschusses des Reichstagen Berlin 31. Januar. .. Der Hauptausschuß des Reichstages hielt heute nachmittag eine Eigung ab, an welcher nicht nur die Mitglieder des Ausschusses, sondern über Einladung auch zahlreiche andere Abgeordnete teilnahmen. In der Einung nahm Reichskanzler v. Bethmann Hollweg das Wort zu folgenden Ausfühungen: — Am 12. Dezember habe ich im Reichstage die Erwägungen dargelegt, die zu unserem Friedensangebot geführt hatten. Die Antwort unserer Feinde hat tipp und far dahin gelautet, da sie Verhandlungen mit uns über den Frieden ablehnen, daß sie nur von einem rieden etwas wissen wollen, den je Diktieren. Damit ist vor aller Welt die Schuldfrage wegen der Fortlegung des Krieges entschieden. Die Shuld lastet allein auf unseren Gegnern. Ebenso fest steht unsere Aufgabe. Ueber die Bedingungen des Feindes können wir nicht diskutieren. Nur von einem auf das Haupt geschlagenen Wolf könnten sie angenommen werden. Kämpfen also Heißt es. . . . Die Botschaft des Präsidenten Bilton an den Kongreß zeigt seinen ernsten Wunsch, den Weltsfrieden wieder herbeizuführen. ‚Viele von ihm aufgestelleten Marimen begegnen sich mit unsegen Zielen: Freiheit der Meere, Beseitigung des Systems der balance of power, das immer zu neuen Verwiclungen führen muß, Sleichberechtigung der Nationen, offene Tür. . Was aber sind die Friedensbedingungen der Entente? Deutiglands Wehrkraft soll vernichtet werden, Elsaß, Lothringen und unsere Ostmarfen: sollen wir verlieren, die Donaumonarchie soi aufgelöst, Bulgarien abermals um seine nationale Einheit betrogen, die Qürtei aus Europa verdrängt und in Asien zerschlagen werden. Die Vernichtungsabsichten, unserer Gegner können nur stärfer ausgedrückt werden. Zum Kampf aufsLeste sind wir herausgefordert. Wir nehmen die Herausforderung an. Wir sehen alles ein umd wir werden siegen. Durch diese Entswicklung der Dinge it die Entscheidung über die Führung des Unterseebootsfrieges im ihr lestes und akutes Stadium, gedrängt worden. Die Frage des Unterseebootfrieges hat ung, wie die Herren sich erinnert werden, gemeinsam in diesem Ausschhisse dreimal beschäftigt: im März, im Mai und im September vorigen Jahres. IH Habe jedesmal den Herren in eingehenden Darlegung das Für und Wider der Frage vorgetragen. 39 Habe mit Nachdruch darauf hingewiesen, hab ich jedesmal pro tempore sprachh, nicht al grundjäßliches Anhänger oder grundsäglicher Gegner der uneingeschränkten Anwendung der Interseeboote, sondern in Erwägung der militärischen, politisschen und wirtschaftlichen Situation, immer von der Prüfung der Frage ausgehend: bringt uns der nie Raue Unterseebootfrieg dem Sieg näher oder nicht? Jedes Mittel — jagte id) im März —, das den Strie abzufürzen geeignet ist, ist das allerhumanste. us das rüdsichtsio fefte Mittel, daß uns zum Siege und zum jinellen Frieden führk jagte id) damals, muß angewendet werden Der Reichskanzler führte dann weiter aus, weshalb er im März und im Mai des vergangenen Jahres gegen den uneingeschränkten Interseebootkrieg gewesen, sei und weshalb die Frage auch im September, nach dem übereinstimmenden Urteil der diplomatischen und der militärischen Leitung, musbruchsreif war. Dem Versöhnungsversuche stellen sie ihren Vernichtungsunwillen entgegen, Sie mollen den Kampf bis auft Meußerste, ) |