Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1918. október (65. évfolyam, 229-255. szám)

1918-10-01 / 229. szám

ÍN . MAVU^DUGVHVU W 'M r-iir Ls »p»,«» »> »WWW WM» WW»M>W>W» WWD WWW^ âW i-«t» l.iuvâ. dl-tt» -»-Ii â» krsâr »Io« visrtsk. -jLdiils» K Lroi», «t »otriedts». tSr Luâspâ TüMt» V»LM «lol» d»! Äimtlleli», MI»­­»-«lsmll râ riâkNMâ — Vvcnm­..................................................... 88. Jatzr-Mtgl. Kâaxest, Dienstag, 1. Oktober 1918 Ur. 228 Akfthtuß des bulgarischen Maffenstillstandes. Harrstschräen Kaiser Milstelws Lster die ParLaweutaristeruttg der Reichsregierullg. Bitdaprst, St). Septimbtt. ZMmer wilder Lost daK Rmgen im Westen. Was heute keiner weitereir SteiFerung mchr fähig schien., wird rnsrgen an. wuchtigem Einsatz der gegeneinander wirken­den Kräfte in verÜüffelchem Mäße. Überboten. Die .Heere der Enrenle stürmen mit einer Heftigkeit, die schon die Grenzen wenschlichen Leistungsvermögens streift, gegen die.deutschen SLellungeir an: ^er die deutsche s^ont be­wahrt ihre Elastizität, weicht da und dort dem Anprall der Ueberni-acht, behLlt sedoch ihre «Herne Geschlossenheit und gerät nirgend ins.Warrken. ^r Traunr des Dchrschallâ Fach, noch vor Eintritt des Winters den Durchbmch der deutschen Stellungen zu erzwingen und den .Heeren un­seres deutschen Mndesgenossen eine vernicht-ende Kata­strophe zu bereiten, wird nicht in ErMung gehen. Die Machlchcher der Entente seäst sind es,, die diese hoch­trabende HoffnMg iMunchr aufzugeben scheineir. Ein Be­weis hiefür mag in der überraschenden Schwenkung erAickt werden, die ' sich in ihrer .Haltung bezüglich des bulgarischen Waffenstillstandsangebotes imtrr­­halb der jüngsten Sttmden vall.zoo>en hat. Gestern noch war aus London die brüske Zurückweisung dieses An­gebots in prahlerischem Tone verkündet worden, und heute abend ivird bekannt, daß der Waffenstillstand unter­zeichnet ist. die Feindseligkeiten eingestellt sind, und dtt General Franchez d'Eipèrey die Weisung erhalten hat, die Bedingungen des Waffenstillstandes unverzüglich.zu voll­strecken. Der Entente ist also anscheiirend vor ihrem ebe­nen HochuMchLNge geworden. Sie greift mit auffälliger , Haft auf das von ihr eben, erst noch in schrosfftsr Weise Abgeiehnte Mrück Mw beeilt sich, deNâ Gcrmmr ein­zustreichen, den sie vor Stunden l'wch fast wie eine betet­­digende Zumutung verpönen zu sollen glaubte. Unver­kennbar soll dadurch daschulgarifche Parlament vor eine vollendete Tatsache gestellt werden. Dib diese lchdere auf die Sobranjemehrheit den von der Entente gewünschten Eindruck machen wird, bleibt vorerst abzirwarten. Mit der Möglichkeit, daß Herr Malinow in der bulgarischen Volksvertretung eine Mchrheit für seine Politik zusam­­merchringt. muß iinmcrhin fetzt inehr iils bis­her gerechnet lvcrderi. Allerdings ist der Waffen­­siillstand noch nicht der Frieden, wenigstens nicht der Unterwerfungèfriede», den die Entente deui bulgarischen Volke hat ursprünglich auferlegen wollen. Ueber die Vorgänge in der heutigen Sobranje­­sitzung liegen in der späten Nachtstunde, da diese Zeilen M Papier geworfen werden, noch keine Nachrichten vor. Wir stnd also noch im unklaren darüber, ob die Gegeil­­strömung, die in Bulgarien bald nach dem Sonderschritte des Ministeriums Malinow eingesetzt hat. stark genug ist, um dem bulgarifcheir Volke die rhur zugcdachte Schmach eines ErniedriMngsfrüedens zu «sparen. Wie dem âr auch sei, der Umstand, daß die feindlichen Reg>i«ungen auf den ursiprünglich ab­gelehnten Waffenstillstand zuletzt doch eingegangen sind, läßt erkennen, daß man der Eichcher­dMg im Westen denn Loch nicht ganz sicher ist; der strategische Durchbruch, der auf denr westlichen Kriegs-.^ schauplatze ungeachtet der mierm-eßlichen Opfer durchaus nicht gelingen will, soll anscheinend duTch den politischen Dmchbruch der bisherigen Einheitsfront des Bierbunides ersetzt werdem Die Mittelmächte haben alle Anstalten getroffen, um diesen politischen Durchbruch, auch werm er Mlingen sollte, militLnsch^wirksam abzuriegeln. Bis dahin darf dieser Versuch der Entente als ein Beweis dafür gel­ten, daß der deutsche Widerstand im Westen durch sein« sichtlich zunehmende Stärke die auf die große. Durchbruchs­schlacht gesetzten Erwartungen der Miierten merklich er­schüttert hat! Inzwischen vollziehen sich im Deutschen Reiche Dinge, die die Unerschütterlichkeit der^ irrneren FroirL un­seres Bundesgenossen mächtig zu festigen und seinem Ver­­teidigungskampfe eine neue Kraftquelle von unversieg­barer Fülle zu erschließen vecheißen. Die Kanzlerkrise, die ein Berliner Bericht unseres Abendblattes in nahe Aussicht gestellt hat, ist im Laufe des heutigen Tages in aller Fomr ausgebrochen. Ein Handschreiben Kaiser Wilhelms an den Grafen Hertling willfahrt dem Rücktrittgefuch des Kauzierä und kündigt die Parlamentarisierung der Reichs­regierung in Worten an, die in den breiten Volksschichten des Reiches mächtigen Widerhall tvecken werden. Der Kaiser ist entschlossen, dem deutschen Volke das Recht der Teilnahme an der Regiemngsgewalt eiirzMäurüen. und er erteilt dM WiheOeüRMskarárm in Verhandlmlgen mit den Parteien «inzutveien. Dieser starke Ruck nach links wird die ganze Kraft des deutschen Volkes in die Reichsregiermcgsnlaschine eiw strömen lassen, die letztere umnittâr im Volkâwillerr verankern und dem Reiche neue Segnungen der demo­­kratisch-fteiheitlichenEmtvicklung zuführen. Der Vorwand, daß Deutschland durch eine bevorrechtete Kaste in das Joch des Militarismus gebeugt sei, wird den Staatsmännerlr der Entente nicht mchr zur Verfügung steherr. Die Mit­­tvirkung des VoÜB an der Regierung wird die auch bisher unbegriuldet gewesmre Behauptmlg, das deutsche Volk sei das blircke Zsierkzeug einer imperialistisch geMnieir Sol­­dat^ka, dewrt sinnfällig LiWn strafen, daß diese von der feindlichen Propaganda ersonnene Formel nii^end mehr Anklang finden komn Nichr unter dem Druck der augenblicklichen Kriegslage ist dieser Ent­schluß Les Deutschen Kaisers entstanden. -Schon unter der ÄanA^chaft des Herrn von Bethmann Hollweg war die großzügige Reform dem deutschen Volke in Aussicht gestellt. Ob es nicht heüsamer gewesen wäre, der Vecheißung nicht erst nach so geraumer Zeit die Tai folgen zu lasim, soll jetzt unerörtevt bleiben. Reformen, die einem, gro^n und star­ken Volke das Recht Lor unmittelbaren Mitbestimmung seines Schicksâ. wahren, kommen wie W spät, und diese zumal kommt in einem AugerMck, in dem der deutschen Nation die MäglichLeit, in der Entscheidungsphase des Weltkrieges ihre Mnze Kraft restlos in die Wagschale zu weH)n, doppelt willkoMmen erscheinen muß. Noch rollen die Würfel im Schicksalèbscher, noch fließt in Strömen das Blut auf den Schlachtfeldern; die Waffen haben iroch nicht ihr.letztes Wort gesprochen, und ftaglich ist es überhaupt» ob hinter diesen furchtbaren Ab­schnitt der Weltgeschichte der Stratege Len Schlußpunkt setzen wird. Ans dem StahILad des Volkswillens wird das verbmrdetè Reich sich neue Kraft zu dem Kampfe holen, den-es gegen eine Ucbermacht zu seiner Vernichtung ver­­schworener Feinde führen nruß. Die Machthaber der Entente haben immer erklärt, nur gegen Len preußischen Militarismus zu kämpfen» nicht gegen das deutsch« Volk, dem sie das Recht auf unbedrohtes Dasein und ungestörte Entwicklung nicht zu bestreiten ioagten. Dieses Steckenpferd werden sie fortab nicht mehr tummeln können. Nnicmehr wird das deutsche Volk selbst an der Regierung mitbeteiligt sein, und die Ausflucht, daß den Friedensresolutionen des deutschen Reichstages keiN Wert beizumessen sei, weil die Inhaber der Regierungsgewalt sich um die Wünsche der Mehrheit nicht zu kümmern brauchen, ist damit hinfällig geworden. Reichstagsmehrheit und Reichsregierung werden künftig innig miteinander verknüpft sein, Liese wird den Weg gehen, den jene ihr vorschreiben wird, und die erstere wird alle Hmrdlungen der letzteren mit der ganzen Wucht des Volkswillens stützen. Deutschlands Krieg, ist auch bisher der Krieg des deutschen Volkes Mesen, aber feindliche Mißgunst konnte diesfalls Zweifel wecken, und diese Zweifel zu eigenen Zwecken auLbeuten. Solchem Mißbrauch ist durch die epochale Wendung in der innerpolitischen Entwicklung des Deutscheir Reiches ein für allemal gesteuert. Die Stunde, in der im Beratungssaale des deutschen Reichs­tages die erste Volksregierung vor den Reichsboten er­scheint, wird ein neues Element in die Weltlage bringen. Die Kriegsziele, die diese Volksregierung verkünden wird, werden geeicht sein mit dem Stempel des deutschen Volks­willens; der Geist, den die Friedensresolution der Reichstagsmehrheit geatnret hat, wird fortab sich ohne Zwischenifchaltung im Walten der Reichsregierung gel­tend machen. Die Machthaber der Enteme aber werden Wohl oder übel diesem neuen Zustande Rechnung zu tragen haben. Die Möglichkeit wird ihnen becwmmen sein, sich über die Kundgebungen deutscher Friedensbereit­schaft mit schalen Ausflüchten hinwegzusetzen. Die deirt­­schen Kriegsziele, verkündet und verirâen durch die erste deutsch Volksregierung, werden die Regierungen der Entente zwingen, offen Farbe zu bekennen. Verharren sie in ihrer ablehnenden Haltung, so werdm ihre Er­oberungsgier und ihr Vernichtungswille entblösst vor aller Welt dastehen. Gegen diese Eroberungsgier und die­sen Vernichtu-ngswillen aber wird darin das deutsche Volk rnit denr Einsätze des letzten Atoms seiner Kräfte sich zur Wehr setzen in den: nunmehr von jeglichem Zweifel gè­­äuterten Bewußtsein, einen heiligen Verteidigungskaurpf ür sein von böswilliger Niedertracht bedrohtes Dasein M Tie amtlichen BerlmrtbarnrM«. Paris. 30. Septemb«, sAmtlich.) Der Waffenstill­stand mit Bulgarien ist gestern abend in Saloniki von dem Ober­befehlshaber Franchei d^Espërey und den bulgarischen Abgesandten, die alle vom Oberkommandattten gestellten Bedingungen annahmen, unterzeichnet worden. Die Feindseligkeiten sind eingestellt. General Franchet d'Efpcrey hat die Weisung erhalten, unverzüg­lich an die Durchführung der Waffen still st andsbedingungen zu schreiten. SopHia, Zy. Scpiemb«. Amtlich wrrd mirgeteÄt: Gestern, am 2L. SepttzmbLr, spat nachrs wurde der Waffenstillstand zwtfchcn den bulgarischen Delegier.^ ten und dem Oberbefehlshaber der Orientarmee in Saldnlki unter, zcichn,^t. Es wurde der Befehl gegeben, auf der ganze« Front die militärischen Operationen ginzustellen. In diesem Augenblick ergeht an die bulgarischS Nation und die Armee, nachdem die Feindseligkeiten NMmehr eingestM sind, die Auffordermtg, Ruhe und Ordnung zu bewahren, damit die Regierung das Werk des Friedens vollenden könne. Kurze Zeit trennt uns vom Tage Les endgültigen Friedens, es gilt daher.^ sich nur vom Gefühl der heißen Liebe fiir Bulgarien leiten zu lassen. Die Auffassung an Wiener maßoebenden Stellen. — Telegramm unseres Korrespondenten. — Wien, 30. September. An hiesigen nmßgebenden. Stellen verlautet: Ueber» di e Bedl n g ü n gen des zwischen Bulgarien und der EntenteabgeschlossenenWaffen­­still stand es ist hier noch nichts bekannt. Daß die Entente Las Wckffenstillstandsangebüt des Kabinetts Ma» lin'ow annahm, nachdenr sie sich zuerst mit hochmütiger Ablehnung gebärdet hatte, wird nrit militärischen und po­litischen Gründen erklärt. Die milltärischen Gründe be» sichen darin. Laß der jetzige, rnit großein Elan und Erfo^ vorgetragene Angriff ^der Errtcntctruppen nunmehr infolge der Terrainschwierigkeiten und der komplizierten Nachschubverhältnisse ins Stocken ge­raten ist. In politischer Hinsicht war für den geänderten Entschluß offeltbar das Motiv maßgebend, Herrn Mali­­now in die Hand zu spielen, der au feinen rasche« Abschluß der Verhandlungen drängte. . um durch eine vollenLete Tatsache der bulgarischen Nationalversammlung zw­­vorzukommen, ein Beweis mehr'dafür, Laß das Kabinett der M'lamcntarischen Deckung sich durchaus nicht sicher fühlt. Die Sobranje^ ist ab ft natürlich. c;n die A!^ machungen Malinows nicht gebündelt, so kant! sic, werm sie ssine Politik nicht billigt, ihren Willen noch immer sehr wohl zür Geltung bringen. Den entscheidènden Beschluß der Nationalversamm.» Lung wird man allerdings nicht sogleich zu erwarten haben. Ihre Sätzungen haben heute nachmittag be­­gormen und dürften, von. der Möglichkeit einer kurzen Vertagung abge,sehèn, mehrere Tage Lauern. Eine meritorische Debatte und Beschlußfassung' isr aber kaum schon in der ersten Sitzung zu ertoartcn. Jnstvischeu ist der lebhafte Widerst and. der init..den!.^ V ortzche n MaLi « pW, K. «tkSufrf! ede « en'' politischen Z<

Next