Pester Lloyd - esti kiadás, 1921. április (68. évfolyam, 69-93. szám)

1921-04-08 / 74. szám

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Der MinifterprästAklt l-at bisher weder im eigenen, noch im Z amen des Kabinetts seine Dcmistion gegebcir. Das Aus cheiden dM Ministers des Aeußern Gustav Gratz ist c Is endgi^g zu betrachten, die Minister Stefalr Szabo- NagyaM und Paul Wilhelm Tomcsünyi dürften, N e in^ingewcihten .Kreisen angenommen wird, rm Kabinätt ^rblciben. Die gestrigen Acußerungen des MinisterprVenien betreffend die Kundgebluig des .Kö­nigs haben in den .Kreisen der Landwirte beruhigend ge­wirkt. Ueberdies sollen ihre Wlinschc, namentlich die die Besetzung der Portefeuilles betreffen, erfüllt werden. So­mit würde einer friedlichen Entwirrung in diesenr Pro­­blemteil nichts im Wege stehcn. Der Reichsverlvcser hat heute mittag den Ackeichan­­minister Stefan Szabo- lUagyatüd in längerer Audienz empfangen. Unmittelbar darauf begab sich Rkinisterpräsi-­­denk Graf Paul Teleki in die Hofburg. Der Vollzugsausschuß der Partei der kleinen Landwirte hielt heute mittag eine Konfe­renz, die sich mit der Frage der politischen Krise beschäf­tigte und schließlich einen für die heute abend stattfin­dende Parteikonferenz Lestinunten Beschlußantrag ver­faßte. An der Konferenz nahmen die beiden Minister Stefan Szab ö-Nagyatâd uitd Paul Wilhelm Tom­­csänyi, ferner Staatssekretär Jcchann Mayer, die Abgeordneten Gaston Gaäl, Johann Jklödy- Szabo, Julius Rubinek, Julius Berki, sowie mehrere andere Mitglieder des Vollzugsausschnsses teil. Der Beschlußantrag besteht aus fünf Punkrerc. Im ersten Punkt erklärt die Partei-, sich rmt den beiden obengenannten Ministern solidarisch Zu fühlen. Im zwei­ten Punkt erklärt sie sich bereit, mit anderen christ­lichen und nationalen Parteien an den Regierungs­­ges<^ften teilzunchmen, doch fordert sie für diesen Fall eine ihrem Zahlen Verhältnis angcm.s­­seneVertretunginder R e g i erun g. Im drit-­­ten Punkte spricht die Partei aus, daß sie auf der prinzipiellen Grundlage der fxeien Königswahl stehe, die enI^lltiK' Entscheidung der .Königsfrage aber, bei unverse-hrtc-m Zlnfrrchrcchalten dieses Prinzips, einer nach nenerttchenr Befragen der Na­­tton sich ausgcstalteirden. verfastungsmäßigen VolkMer­­trstung anzuvcrtrauen wünsche. Bis zu dieser von jedem frelndeu Einfluß freien Entscheidun-g wünscht die Partei an den DerfüPlNgen des G.-Ä. I:19M unverändert fest­zuhalten. Im vierten Punkte fordert die Partei, daß ab­wechselnd mit den fiuanzielleil Vorlagen in de* National­­versmnmlung auch verfassungsrcchttiche Gesetzentrvürse verhandelt werden sollen, und z-ivar in folgender Reihen­folge: 1. ein Gesetzeniwurf über die Reform der Lwgani­­sation der Munizipien und Geineinden, 2. ein Gesehent­­lvurf über die Organisation des Oberhauses, ein Geschz­­eirtlvurf über den Rechtskreis nird über das gegenseitige Verhältnis der-'obersten Organe der Siaatsgewalt fdes .Königs mrd des Reichstages) urrd 4. ein Gesetzentwurf über die Reform des Reickistagswahlrechtes. Jin fünften Punkte des Beschlußanirages spricht Vie Partei die For­derung aus, daß auch ihre übrigc-n Prograninipunkte voll­zogen werden mögen, und zwar soll in erster Reihe der freie Verkehr der landwirtschaftlichen Produkte unverzüglich verrvirklicht und die Dodeir­­reforni dringlichst dnrchgeführt werden. Zu diesem Beschlußantrag wurde uuL luitgeieilt, daß sich in der Partei eine gemäßigte und eine radikale Strö­mung gegenübcrstehen. Die gemüßigte Gruppe häite nichts dagegen.'wenn die Krise in der Form einer Rekonstruktion des Kabinetts Teleki ihre Lösung finden würde. Die radi­kalen Elein-ente aber würden iin Falle des Verbleibens des derzeiiigelr Démifterprasidenten auf eine Verschärfung der UN obigen Bejchlußantrage festgelegteic Beöiilgungen drängen. Jrn allgemeinen neige inan in der Partei zu der Meinmtg, daß die. Krise keinen langen Derl-tiuf haben wird, und daß cs dem Grafen Teleki wieder gelingeii werde, die Gegensätze zu tiberbrücken und das Fortdauern des Koali­­tionsregimes zu sichern. Erklärungen des Ministerpräsidenten. Sèach seiner llkückkehr in das Palais des Dümster­­präsidiums sagte Graf Paul Teleki einem unserer Mitarbeiter folgendes: — Es wäre der größte politische Fehler, mr Lage ohne jede Ursache, umzustürzen.. Die Verwirrung wurde durch einige stll'jöktivc Beurerkungerr des Äiinistrrö des Aeußcrn heraufvefchworen. Die Partei der kleinen Lmrd­­wlrte hat sich schon öfter in offiziellen Partechffchlußen zur freien .Königswahl bekannt und auch Stefan Szabo- Nagyatäd wachte aus seinem Standpunkt kein Hehl. Wrr haben ihm dies niemals üi>elgenommen, besonders ich -nicht, der ich aä persoiwm auf dem Standprmkte stehe, daß diese Frage ausgeschaltet werden müste. Ich werde mich mit ihr erst dann tatsächlich bejäMigen. wenn sie aktuell geworden sein wird. Aber auch )ene Vèilglieder des Kabinetts, die die Frage nâ porsoimm . nicht attsqesckmlter haben, hanerr es ihren anderen Kol- legem die sich zu einein gewissen Standpunkt bekannt, niemals übelgenommen. Die Sache ist eigentlich die, d a ß wir einen großen auslandspolitischen Erfolg davongetragen Haden. Wir haben ei n P r o bl emgelöst, nnd zwar aufdiemög­­lichst beste Art, so gut, daß selbst im Aus - landanerkan n t wird, daß einebessereLö­­sung kaum hätte gefunden werden kön­­n e n. Es wäre sehr schade, we n n w ir d i e s e s mora­lischen Kapitals jetzt verlustig gingen, und' es fragt sich auch, ob wir besten nichtschonver­­l u st i g geworden sind. Und es drängt sich auch die andere Fmge auf. wie wir die L!agc in diesem Falle wieder reparieren kömren. Was die Kundgebung des Königs ^trifft, kann ich es nur als Nabulistik bezeichuen, wenn behauptet wird, die Form der Veröffentlichung käme einem gegengezcichneten Regic­­rrulgsakt gleich. Ganz im Gegemeil. .Hätte ich die Worte, die ich in der .Kundgebung vorausgeschickt habe, nicht ver­öffentlicht, so könnte vielleicht davon-gesprochen werden, daß cs sich um einen'Regiemngsakt handelt. Benn aber gefordert wird, daß sich die Regierirng offen auf den Standpunkt des G.-A. 1:1920 stellen möge, so muß ich betonen, daß die Regierung durch ihr Verhalten in der Königsfrage den besten Beweis erbracht hat, daß sie tatsächlich auf diesern Standpunkte ft eh t. Die Frage der Besetzung der Portefeililles inacht keiire Schwierigkeiten. D as P or t e f e uil le d es I n n ern wird der Partei der kleinen Landwirte zu fall en, ebenso wie das Ministerium fiir Nokks­­ernähniilg. Diesbezüglich haben wir ja schon vor längerer Zeit Verhandlungen eingcleitet. Wäre die Königsfrage nicht dazwischen gekommen, wären -diese Fragen vielleicht schön gelöst. Wms schließlich die Forderung der Partei der kleinen Landwirte betrifft, die VerfastunBreforrg ehestes durckzuffihren, kann ich nur sagen, daß die bezüglichen Vorlagen in den Ministerien vorbereitet iverden und daß ich selbst bestrebt bin, sic chcstcns vor die älationalvcr­­janmilnng zu bringen. Aus Szombat hely wird gMeldek: Der- OberreZic. rungskommijsär für Westungar« Kraj Anton.Sigray hat selnèPvsten dem Reichsverweser zur Berfügu-ng gtz­­st -e! l t. Auch ëec t»-o stirrer legittullMschen Gcsümuug bekauirte Obergespan Graf Jvsef Cziräky hat seine Demission gc­­geben. Nachklange Reife des Königs Karl. > / Par 'ls, N. April. iTei/gramnl »r Budapester Korr-espiMENA.s Figaro be­spricht d« Erei/nisse in Unga r u im- führt aus, d i e Rüctkâr K/nig Karls nach Ungarn sei für Frank^ei^absolut mit keiner Gefahr Ver­bund ei^'-^rankreich werde nicht von Per- Do n a u, sondern vom Rhein aus mit Gefahren b c d roht. Haaq, k. April. sTelcgrcrurm der Budapester Korrespolchenz.s eiirem. Leitartikel Per Morning Post heißt es: Wir müssen es mit Sympathie begrüßen, wenn Ungarn die Leh­ren ails der Bergangeicheit zieht und,, die I r rrü tire r un d die R e v o l tl t l o ne u v e r u r t e i l e ir d, für die M o u­­archie Steliuna nimnlt. Allein unter den gigenwär­­tigcn Verhaltnijscn ist der S ch r i t t .Karls als unbe­dacht zu betrachten undhätte nur Komplika - tionetr ltach sich ziehen können. Man ist mit Ungarn im F r i e d e n S ve r t r a g ungerecht ver­fahren, aber trotzdem muß sich dieses Land i m Ged ii id fas s c li. L.'ltNAeu, 8. April. sTelegraittM. der Bámffi-er Korvespvndenz.) Di« Kvl­­nische Bolcszeitung veröffentlicht «inen Slrtikel, in denr aus­­geführt wird, Deutschlaird löime es gleichgültig seiri. was in NlNkarir geschieht, allein es milß fe st g cstel! t lverde n, daß das ErjcheineII König Karls in Uugacu und ein« .tzabsburgerreftairratioit aus de» Anschlußgepankeir Oesterrcichs sehr nachtet­­lra sein würde. Wenn in Ungarn ivi-eder die Man.-rrchie -wrichiet wird, dmrn wird Oesterreich ein Fntcresie r,â!i. sich eher Ungarn al-t Teinschiand an,schließen. Anslândfchait. j Bndapest,8. Apät. Die Auss^reibèlng von Neuwahlen in Italic n, von áttttiS Preste schon seit Wochen cho­­hungswcisc angekilndiAchst "un wirklich vollzogen. Der Ausgang der Neuwahlen wird naturgemäß auch ails die künfiige Anslanbspolitik auÄvirken. obgleich cs vorwiegend Gründe der imrercn Politik waren, die dem RegierungsuM dich Weiterarbeiten mit der bisherigen Kamuier unmöglich machten. Giolitti hätte sich vorlänfig noch gern Zeit ge­lassen und noch nicht die Strapazen einer Wchlkampagne auf sich genommen, höttm nicht die Sozialisten iM an­dauernd das Regieren sauer gemacht mch aus dem .Hmter­­grunde Nitti und jeine östfolgschaft sie darin unterstlitz«. Die Drohung mit Zteuwahlen benützte Giolitti schon seit Woä-en als Popanz gegen die Sozialdeinokraten und erreichte stets seinen ^weck, da die Partei die tiefe Erbitte^ rmig kennt, die die häufigen Willkürstreiks, Terrorakte und linäradikalen Forderungen bei der Bevölkerung auègeM haben. Bei den Wahlen im Itovcinber 1919 war angesichts des neuartigen Wahlsystems und des Mißkredits, in den der ParlarnenLarismus bei den bürgerlichen und agrarischen Wählern geraten war, eine große Gleichgültigkeit in Erschei­nung getreten. Von diesen Kategorien waren kaum tuerzig Prozent der Wahlberechtigten air der Urne erschienen. Nur dieseril Umstande verdankten die Sozialisten ihren über­­raschendett Wohlerfolg von 156 Mandaten Das wird sich setzt kaurn wiederholen, schon weil die seit dem Kongreß von Livomo eiilgctretene Spaltting der Partei die Wahl­chancen der Gegner erhöht. Die Sozialisten waren denn auch schon bereit, einzulenken, als die Parteileitrmg der Fraktion den schroffen Befehl erteilte, auf den Sturz Giolittis hinzuarbeitcn. Das Resultat sollte durch eine Debatte über die .Rolle des Grafen Sforza auf der Londo­ner Konferenz erreicht werden. Giolitti ließ es dazu nicht mehr kommen und antwortete mit der Ausschreibung von Neruvahlen. Der Ministerpräsident hatte zuletzt nur noch eine Majorität von einundfünfzig Stimmen aufzubringen vermocht, und er hofft nun, im Wahlkampfe auch seinen Widersacher Nitti, der in der vordersten -Reihe der Kritiker stand, siberivinden zu können. Die Gegensätze zivischen den Nationalisten uich der Linken snrd iri jüngsier Zeit sehr scharf geworden. In der jetzigen Jusanimènsetzung der .Kaillmer l)ätte sich der Premier daher nur troch auf die Stimmen der Rechten-, also auf seine erbittertsten Gegner von ehemals» stützen müssen. Er zieht cs vor, durch Neuwahlen eine brauch­barere Gefolgschaft zu geioiimen. Giolitti verwendet Liè Waffe der Parlantentsauf­­lösilng nach deul Grundsatz, daß die beste Parade der Hieb fei. tzZtti tvollte den Pröniier stürzem Mtd rechnetc hiebei auf die wohltoollcnde Nktihitfe der Sozialisten, nun rnuß er selbsr seine parlarnentarische Machtstellung im Wahl­­tampfc verteidigen. Der bisher nti-l Nitri syntpathisierende Messaggero ist veostimnit und schlecht unter anderem, der­ei nem russischen Salat ' pergleichbare Oppositiorrsblock wäre mrfähig, eirr rcgier-ungsfähiges .Kabinett zu bilden. Slitti habe den Zweck seines Manövers völlig verfehlt. Statt Giolitti zu stürzen, sei er zum (Ä^fmigenen der -So­zialisten und seiner imgeduldigen sslarteianhänger gewor­den. und statt die Neuwahlert zu l^erhirtdern, habe er sie l>eschlcuniat. IM WahLatnpfe loerdm die Londoner und Panser LcMissc der Entent-c iin Vordergründe stehen. Die Majo­rität des iialie,rischen Volkes wünscht, daß Italien die Rolle eines Mittlers ztvifchen Deutschland und Frankreich ernnelMw und sich nicht ins französische Schlepptau nehmen laste. Graf Sforza hatte von den Kammerausschüsten für Aeußeres inw Finanzen eine gebundene Marschroute für London rniibekommeli, und ztoar sollte er eine Erhöhung dcs Jralien in Loulogne zugosprochenen Anteiles an der deutschen Wicdergutumchungsleistung erreichen und gegen die zwölfprozentlge Erportauslage, also gegen die Pariser Beschlüsse, opponieren, die in dec Rückwirkung Italien scll'st schver schädigen. Der Minister des Sl-eußern erreichte in beiden Punkten in London nichts und wurde von den Alliierten sogar aufgefordert, an den Sanktionen teilzu­­nehrneii und auch in Jtalieli die Einziehung von fünfzig P'.-oz-ent der dcurschen Erporiguthabcn durchzusetzen. Die nächste ^dtbstimniung in der Kammer lchite zweifellos eine Niederlage des Grafen Sforza gebracht. Giolitti läßt es aber gar nicht dazu kormnen. - Die Stimmung der Kamm-er wurde durch die jüngste Rede der sozialistischen Führer Cicotti und Treves charak­­terisierr. die mehrfach unter lebhafter Zustimmung der Majorität sprachen. Ersterer führte unter anderem Frankreich wünsche eine dauernde Besetzung deutschen Ge­bietes. um Deutschland zur Rolle, wie sie einst Bosnien und die Herzegoivina spielten, l-erabzudrücken. Dies sei auch der Grund für die französlsè Stellungnahme bezüg­lich Oberschlesiens. Die Entente habe in London nicht den Frieden vorbereitet, smrderu den Keiur zu neuen A-riege« gelegt. Italien habe aber Interesse an der wirtschaftlichen und'wolitifchen Wiederherstellung Deutschlands. Die Aus­­flchral>qabc von fünfzig Prozent treffe nicht- Deutschland» wohl aber Ftalierl, das deutsche Waren einführen müste. nur dem Druck der englischen nnd der ftanzösischen Valuten zu entgehen. Treves beklagte, daß Graf Sforza sich vom Nlythos der Wiedergutmachung habe blenden lasten. Die Warheit sei, daß die Rettung nur von gemeinsamer Ar­beit k-omrnen könne, gleichwie auch die Schuld am Kriege gcincinsam gewesen sei. Die Regierung beteilige sich an einer wahren Politik des Krieges. Ehe es zu spät werde, müste man auf diese Gefahr Hinweisen. Zwei Mächtegrup­pen stehen einander heute gegenüber. Aus der einen Seite die alte Enterrtc, auf der anderen Seite die freie Entente Deptschland, Rußiand,^ Amerika. Wer das nicht begreift, habe aus dem Weltkriege nichts gelernt. Auch der Abgeord­nete De Celare, ein Neffe Sonninos, bedauerte, daß Graf Sforza ins' Schlepptau der englisch-französischen Politik geraten sei.

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