Pester Lloyd - esti kiadás, 1921. április (68. évfolyam, 69-93. szám)

1921-04-08 / 74. szám

.Berlin, 8. April. i East Europe meldet aus L o n d o nt Der H h d e p a r k» wo eine Funkenstation errichtet worden bst, wurde geschlossen. Im Park lagern Trippen aus Irland und vcm Ri^in» die zum Schutze der Bedienungsmannschaft der PiMpcn in -en Bergwerken bestimmt sind. Zwei ^santerieregimenter sind aus Bialta herangezo^n worden. Die Regeerung ^at die sofortige Rationierung der wichtigsten Lebens­mittel, tvie Milch tmd Fleisch, an geordnet. sUna. Tel.-Korr..Bnr.1 __________ Griechenland. Die Poliüsche Lage. Atheu, 7. April. (Havas.) Man glaubt, daß Gunari § den Vorsitz i ni Ministerrat nach den in der Nationalversammlung "abge­gebenen Erklärungen übernehme» wird. Die Offiziere und Unteroffiziere der Kavallerie der Jahrgänge 1901 bis 1913 werden zu den Waffen gerufen. Die Kriegsberichterstatter erklären die Lage für befriedigend. Die Offensive wird nach Beendigung aller Vorbe­reitungen wieder anfgenommen werden, (llng. Tel.-Korr.-Bur.) Athen, 7. Aprik. sHnvas.) In ganz Griechenland ist die hundert­jährige Wiederkehr der Selbstândigkeits­­erklärung Griechenlands in feierlicher Weife begangen worden. sU. T.°.K..B.) Rnßlavd. Ärbeiterunruhen in Moskau. Wien, 8. Apvil. iPrivatmâimg des Ung. Tel.-.^dm-r.-Rur.) Ans K np e n- Hagen wird dem Mittagsjonrnal gemeldei: Nach üb^ein­­sümmendsn Mitteilungen von aus N i ga eingctrosfenen Rei­senden herrscht in dei> Kreisen der Moskauer Ar­beit e r s ch a s t grv h c Erregung. Am letzten Disuâtag kam es in den städtischen Betrieben zu neuen AuMndrn, als die Tagesration nicht verabfolgt tverdon konnte. Am folgenden Tilge muhten Sowjeitruppen zur Uttlerdrückinm der Be-ve- Ztitig aufgeboten tverden. Grausantkeitrn der Bolschewiken. Wien, 8. April. kPrioatmelvrmg des Ung. Tel.-Korr.-Bm.) Die Times melden grauenerregende Einzelheiten aus Kronstadt. Danach sollen etwa 7 000 Mann erschossen worden sein. Die Leichnanre tvnrde mit scha'uerlichcr Gleichgiiltigkeit inr.Hose des MarinegefängnisseZ ausgestapelt. Da eine Beerdigung un­möglich ist» sollen sie massenweise verbrannt werden. Die Bolschewiken hatten Teilnehmern am Ausstande Slraslosig­­ksit versprochen. Sie haben in Wirklichkeit alle, die mit Waffen in der -Hand angerroffen wuroen» zum Tobe verurteilt. Drnch daS Versprechen wurden unter anderem 800 Mann verleitet, in geschlossenem Zugs anzutreten. Man habe nie inieosr etwaZ von ihnen gehört. Tausende von Frauen und .Kindern stehen vor drir Kasemen und bitten um Nachricht über ihre Angehörigen, die Waffe» getragen hatten. Sie werden rnit der größten Brutalität abgewiesen. Tagesaraiglikite«. Die l-eatige Sonnensinsteruis. Die für lMie angckünsiciie Schrnmfinsternis, die für mnsere Geg-lstd keine vollkiunmene, sondern nur eine partielie/war, lsal iN Programm gelrenlich eingehalten. Das könnt nicht mi/ans dm SterMvartm, sviMru mnh vom Laienpi blitum fMgc^ielll werden, das sich Sen seltenen Anblick nicht entgeh^ lagen woltie und mit dunklen Brillen, zumeist xbcw l»t rauchgeschtvärztm Glas­stücken, die Vorgänge am .HinnniN beobachiete. Ein markantes Zeichen war, tvährcns der wcorid sich vor die Sonne sckxob. ein eigentümliches Zwielicht, das -eni Heramiahen eiiies Unweiter's ähnlich sai). Die Sonne erschien zuerst tvie ein­­-zebuchtet, bis der Adons vollkMNmcn vor ihr tag, sie jesqch, Sa ec kleiner war, nicht vollkommen ivrchüllen konnte, so das; sie ihn wie init einem Helten Ring umschloß. Deshalb wurde die heutige Sounenfinsterms als eine ringförini.ge oder par­tielle bezeichnet. Um 12 Uhr 30 Miutcn einia war das seltene Schauspiel zu Ende im-s die Sonne glänzte wieder unvechüllt. Der Genfer .Kongreß der Vereine oom Rote» .Kreaz. AnS Genf wird dem Ung. Tel.-Korr.-Dnr. gemeldet: Auf Sem zehnten Kongreß des Dereiri-Z vom Roten Kren.z unterbreitete^ Graf Franz Dezasse einen zußmimeu­­fassenden Bericht über die feit l^m .Kriege entsaltele Tätiakci! de-Z unaarischcII Vereins vom Roten Kreuz. Er wies ans die Arbeit hin, die -er Verein -er.zeil aus dem t^biete der Unierftützung von KindcrhilfSaltioncn leislct. In Worten wärmsten Dankes gedachte er dabei -er Unierstützung, die die Genfer internationale Kommission des Dereiii-s voin Roten .Kreuz während des Krieges und seit -em .Kriege dem unga­rischen Verein anae-eihcn ließ. Er betonte bcsonSers sie dVer­­dicnste -es Delegierte» -er Genfer Kommission Hacciu?, . der w äch r c n'd -er Râtediktatur zahlreiche M enschcnleb en r e t tc t e. Am Schlüsse seiner RsH' erbat er das fernere Wohllvollen -er Genfer Kommisiion siir sein ungarisches Vaterland. Das Erposö des ungarischen^ Deke­­aicrten wurde mit herzlichem Beifall aufa.cnommeu. .Hieraus besckläftigte sich der Kongreß mit der Frage, welche Stellung der Verein vom Roten 5sreuz inFä! 1 en vonBürger - kriegen einnelMen solle. E-s wurde -er neue Kricizs' acfaiigcnenkoder angenommen, -cr im Vergleich mir dem bis­herigen Zustande einen riesigen Forlschtütt lÄdcuèet. Zum Schlüße wurde ein Bsschlutzantrag -er Vertreter des. allen rufflschen Vereins vmn Roten .Kreuz aiunmommen, -er den unmenschlichen Terrorimus -er rnssüchen Kolsä)e!vistcn brand­markt und mit Empörung verdammt. — Ter Wiener Dele­gierte des Vereins Dr. Ferrier« berichtete über die -Hilfs­aktion, die der Verein in Oesterreich und 11 n g a rn entwickel', hat. In Ungarn bestand diese Aktion haupisächüch in der Unterstützung der aus Südniigarn und Sielieubnrocri gesliuh­­teten Einwohner. — Der Verein fördert auch die -Heimkehr der .K-rieasgefängcnen und verpflegt in Bii - ape st täglich 25.000 arme Kinder. Auch ist cine Aktion zur Unterstützung jugend­licher Siinvcr eingelcitet worden. Oessentliche Danksagung. Der Unterrichtsminiftcr hat feinen DiMk ausgesprocheri dem Londsner Insassen Mr. Rol<r: Witt für die èpendc der vollkonimcnen Jahrgänge 191-4— 1920 der Kunstzeitfchrift Oonriaisseur zucmnsien d«r Bibliothc. des Ungarüschen Landesmuseum? für Schöne Künsie. und l^r Witrve Fvml Julius Todorescn geborenen, Ämniä Hor­váth für zur Vermchrrmg der Todorescu-Horväthsclien Biblio­thek gespkmdete lO.EIO .Krmien. «4« Gi» Jabil仫. Herr Emerich Letzner, Direktor der Aktienx^sellschaft M. Dukes' N«hf. in Wien, begeht heute gleichzeitig mit seinem 50. Geburtstag den Gedenktag seines vtw 25 Jahren erfolgten Eintritts in diese Firma. Wie »veniqe, erfaßte der Jubilar die großen Aufgaben der Reklanie für die Zwecke des .Hansels, des Verkehrs und der Industrie. Die ungeahnten Ersiilge seiirer Tätigkeit iPben ein sprechen­des Zeugnis für seine seltene Begabimg, der unentbehrlich gewordenen Werlrekunst der öffentlichen Älnzeige Geltung ^u verschaffen. Sein eniinentes Organisationstalent mackit ihn zu einem dcr Lchrnieistcr-er Reklamctechnik. In der Geschichte der Entwicklung, insbesondere der Ausgestaltung dsss öster­reichischen Anründigungswefeiis, wird der Name Emerich Leßner's anerkennend verzeichnet bleiben. Lehrkors für rasche Hilfe. Ter Njpester Nettmigsverein ! wird demnächst einen Lelmkiirs für rchche Hilfeleiftimg er­­vffnsn. , Es wäre wünsctMiswert» tvenn bcsoir!)ers die Fa­briken einzelne Arbeiter in den .Kuns senScn würden, damit l>ei llnsätlen den Verletzten sofort Sie erste .Hilfe gälcistct wer­den könne. Die Teilnehmer an -eni Kirrs haben sich Újpest, Ärpäd-utca 50, zu melden. Todesfälle. Ter hauptstädtische Magifiratsnotär Alexander Bunyitay Nmr-e l>eutc früh ivährend des Ankleidens von eineni .Herzschlag ereilt und blieb aus der Stelle toi. — Der Direktor de: Mgykanizsaer Könia-Bierbroucrei-A.-G. .Karl G o ldhamn er ist »Mern uachmtttag um 6 lihr nach kurzem Lersen M^tswc». Selbstmord in der Fremde. Tie 2ichcrheitst>ehör-c in Stockerau meldete der Budlipester OberstaSthairptmannsckmft, daß dort in einem Hotel ein Mann namens Lu-tvig Kál­­m ä n, der angeblich nach Debrecen zuständig ist, Selbstmord verübt habe. Wer über den Selbstmörder etwas weiß, möge sich bei der Obcrstadthauptinannschaft, II. St., ZZ. 12S, meldem Zwei Leiche« in der Dona». Am 21. v. M. wurden bei Ercsi die Leichen einer Frauensperson und eines kräftigen, liiAersetzten Mannes aus der Donau gezogen. Beide dürften schon seit drei Btonatcn im Wasier gelegen haben. Nä^re Taten konnten nicht erniittelt n>crsen. Lebensviüde. Die üljährigr Artistin Piroska Sváb hat sich ^teriir nacht in ilirer Wohnung, TiM-.Kälmän-tör Nr. 6, mit Äârphium vergifte!. Sic konnte nach ärztlicher Behâd­­lung in hälisiichkr Pflege bleibe». Das Mmw dec Tch ivar ein Zâvist M!>t ihrem BrautiKUi. Ein Bittsteller. Der GutAsesitzer IiviM Desán ersiaitelc bei der Polizei die Anzeige, -aß aus feiner Brieftasche, die er iin llebcrrock vergessen hat^c, eine Zivanzigdollarnote ab­handen gekommen sei. Die Detektivs stellten fest, das; den Dieb­­stahl nur der -Sjährige stellenlose Privatbeemte Jzfö Waf­fem a N n veiübt Haden konnte, der au dem kritischen Tage Dchä» aufgosucht hakte, nm ihri M.> eine Un!erst.ützung zu bitten. Ins Verhör genommen, gestans Wasfermmm, daß er, trährend er ini Vorzimmer Dèsâns '.vártén mußte, den Dieb­stahl verübt habe. Er wurde in Hasi -Mnmirnen. Klässeirlotterie. Vei der heutige» Zishunz wur-kii folgende Treffer gezogen: VO.VOtt Kroirea gewinnt: 23986: â<VOO .«trónén gewinnt: 4420: 8000 Kronen gewinnm: 8862 10298 IN49O 160,»6 188,18 21735 42397; 2000 ,Kronen gewinnen: 85H 78-44 8438 9510 11667 24806 3188-5 35853 37762 39440 »1782 45220 47619 43268. Ferner wurde» 68 Treffer mit je 1000 und 969Treffe'e r»!t je Z)â Krone» gezogeü. — Die nächste Ziehung findet anl 11. d. M. st«tt. — Bei ver heutigen .coonptziehuug See ton. ung. Klaffenlöt­tel l e hâ» die gliicklichen .Käufer der Benkö - Ban! D.-K. 90.000 L. vorige Woche 106.000 le gewonnen, es ist also kein Wunder, -oß siir die folgend« neue .Aeiffenloltecie, bei welcher Hauxiiieffer mit 8, 2 NN- 1. Million .Krone» zur ?kiiS;aht»ng gelauarü, bei der Benko- Bank A.-G. Budapest, Andnissy-:it tzüj, rnassenhaste .Bestellnugen ein­­lmisen. Kamt^Mlal-AnKeleKenLiKiten. s Bndapesi^ Lebeuâitielmarki. Der Fleischniarkt ivar heule in der Ifrutratlie^e so spärlich besucht, -atz die Fleisch­­haiicr die Wären wi^er billiger ausbomi, als in dm letzte» TaMS. BesoUders «el Inneres tviirdc feilgeboten, da das Püblikimi mâ B^ielw die wotstf-ülereu Lungen- uns Herz­­icile kcmst. Tm>--^!lovrräte find nach wie vor reichlich. Auf" -em Eicrinarkr gob es hcuie eine Prci-serhöhung von 10 bis 20 b pro Stuck, da die Vorräte spärlich rvaren. Auf den offe­nen Märkten lTelcki' uus Garai-terj g>iö es regen Waren­verkehr, dti der übliche Wochcnmarkt adgchaltcn >vurde. Auf -en (stemüseinärkten gibt cs reichliche Vorräte von Früh­­gciuüse, doch sind -ie Preise für bürgerliche Verhältnisse uv­­ersckgvinglich. In Ser Zciurallzalrc notierten loir solgeusc Preise: Kalbfleisch liir großen Mcugenj: prima 72—50—90, mittlere Sorrcn 48—<i8, Zunge 44, Kalbsfüße und Kopf 50: Rinssleisch: prima 65—38, mitilere Sorten 52—60; Lammfleisch 70—90, .Kopf 25, Lungen 70; Schweine­fleisch 80—92, Feti 98—104, Schiner 100, Lpeck 76—80, Telikatejsmspcü 110—120; Hühner sgeschlachtets 110—120; Gänse, Enten 140—150; Kartoffeln 3..50—4.-50, Spinat 32, Sauerainpier 45, Sauerkraut 6, Eier spro Stücks 8.20 bis 3.30 L. ____________ Theate^. KnnK nrrd ßiteratkrr. —Tie G mell s ch a st für .K i n der st u d i ir m HÄ! ihren sirziste.» V»rlraa am 12. und 14. -., abends 6 Uhr, in den Räuni^n d« .Hauptstädtischen Bibliothek, IV., Gröf- Kârolyi-ntKe-S: Referent Frau ânma Löllbach-Do m o - kos über -ie ArocitZthpeu -ec .Kinder. Theater für tzeate: Naiionaltheater: „Tmuier 3okn bâi:as?â;ca'^. — !Ii:g arisches kSniglicheS Opernhaus: „llignan". — Lustspieltheater: ,llèlc rOli»". — Stadt­theater: „.»L sâckmrÄx". — IlugarlfcheS Theater: „kuirarüâ^". — KöntgStheater: „Otkenkaed". — Inner­städter Theater: ,,4I»inor'°. — Theater auf der Ali­dra ff n-ut: ,krirz»nAi kaiuncl'^: primL-laMtL''; „l-ixr iOt Uii issU'/sLZ" usw. — ReoIIc - Thöatc r: „l-uxemlnirx xrOifii,''. — Theater auf dem EZkÜ-ter: ,Osâ!<n4 UMc.öur". — st e sti! I! g 3 t h o a ter: „äfillis". — Budaer Somnicr­­theate r: „-láva« eitss'ö GYrichtshaUe. ! Die Kiírólyirevolkiion vor dem Kriegsgericht. s D » d a p e st, 8. April. .Heute irrnrde das'^Belveisverfahrcn in dem Strafprozesse - d«Z der Meiiterci angeklagten Neserveleulnonis Georg H o f f- ; mann fortgesetzt. . Ter erche Zeuge nmr heute .Hauptmann Emil H ad­­z s i e è. l.ir kennt den Angeklagten seit dem l . NoMmiber 1018. tiv.l diese Zeit kamen ihrer zwanzig ins Ministerium. HsitÄA', L. 192! Er notierte die Skamen auf einen Zettel, den er dem Mnister Linder überglib. Am folgenden Tag erhielt Zeuge ei» Berzcichiiis jener Personen, denen gewisse Geldbeträge mis­be,zahlt werden sollten. Unablässig kamen Leute inn Anstellun­gen. Auch der Aiigeklagte befand sich unter ihnen. Csernyák forderte i-V.OVO Kronen, ob er sie bekonmien ^t, tveiß Zeuge nicht. Die Geldbeträge an die einzelnen Mitglieder des Sol­­datenrates wurden nur aus besanLeres Drängen misbezahlt. Der Minister verfügte, daß die Mitglieder des Soldatenrvtes, die ihn unablässig iirit ihren Forderungen behelligtelr, in die Provinz geschickt tverden, ilnr dort Lebensmittel zu requirieren mtd Propaganda Zu machen. Tie Leute leisteten jedoch diesem Befehl keine Folge. Der Zeuge sagt, daß Pogány 60.000, Csernyák.âO.OOO mid Friedrich 40.000 Kronen erhal­­! len haben. Die Auszahlungeii erfolgten im Bureau des Staatssekretärs Stefan Friedrich. Tic Beeidigung des Zeu­­gen unterbleibt. Kolmnan Gâl, Siaatsbahnkoinrollor, RescrvelcuinMik, -eponierl, saß am Nachniitiag des 31. LÄtoilier an die Be­­triÄ'direktion der Staatsbahuèn die telegraphif^ Berstânöi­­gnng mlangl sei, toonach jeder Eisenbahnverkehr einaestellk werden mstsse. Ta dies jedoch mit Rücksicht auf die Kbylen- Und Lebensmitteltrauspvrtc nicht mö^lch war, begab sich Zeiige ins .Hotel „Astoria" zum. Nationalrat, um tveitere .,^^ns!ruitionen cinzuholen. .Hier wurde er an Csernyák gewie­sen, der. ihm eine Legitimalion ausicrtigen ließ, nach der er imier dem Schutze des Nationalrate-) stehe. Bei dieser Gelegen­heit. hörte er davon sprechen, daß ain selben Tage^ noch gro^ Dinge geschehen werden und -daß es bald unr rini;^ Schurken weniger geben werde. 8 Uhr vernahin er die Naâicht von der Ermordung Stefan Tißas. Offenbar war dieS das Ereignis, worauf man am Nachmittag angespielt halte. — Zeuge wird nicht in Eid geuom>n«r. Ter nächste Zeuge war der pensionierte Staatssekretär Hugo Laehne. Er wu-rde aus dem Schubhaiifc vorgefü.hrl, da gegen ihn, wegen itzes Verdachtes des Verbrechens geâen die Wehrrnacht des SwaleS, da^ AnternierungÄierfahren iri Zuge ist. Er trägt seine Depositionen aus seinen Aufzeich­­nuugan^ und verschiedenen Schriftstücken vor. Er sagt,' man müsje einen llntcrschied mack-en Av'schcn dem Elfer-SolLaten­­rrit und dein Pogänyfcheu. Ter Clfer.Soldatcnrat übte eine svrnÄiche NcaicrnnasgetrKÄt aus. Dies geschah deshalb, weil am Morgen des 3l. Oktober der National rat aus den Lokali­täten inl „Hotel Astoria" ins Stadthaus zog. Im „Utoria" blieb der Soldatenrat zurück, an den sich sodann alle Welt in der Meinung wandte, diiß dort noch imiiner der Nationalrat -tage. Ter Sokdatenrat traf denn auch seine Dispositionen auf eigene Faust mrs handelte wie eine Mbenregierimg zmn großen Schaven des Gcmc-inivosens. In einer Sitzung des Ministerrares, in der die Bodcurefornr auf der Tagesorvrrima stand, beklagte sich Ministerpräsideut Graf Michwl Károlyi wegen der- Uebergriffe des Solvatenrates, 'der unter andereul auch ein denyches Schiff, das 2-0 Millionen in Gdld an Ladung enchielt, anhälten ließ, Nwoegen dc'­­damalige deutsche Geueralkonfiil Graf Fürsten berg ener.gisch Vertoahrnng eiägte. Károlyi bat ihn, die Mil­­giisdcr^ ^des SaldaieilrateS irgendwo mtler,zubringen. Zeuge lwA.7b sich zrml Srodtkonklnando, wo melireie MiÄieder des Ssldalenrates sich befanden. Er sagte ihnen, die Revolistion je! zu Ende, nian bâürfe jetzt keiner revolutionären Taten mehr. Er forderte sic auf, ichn ihre Namen anziiqeben imd' 'sich bei ihrn ,pir nielven. So entstand dann die Liste. Tatsächlick, 'inetdeten sich am. nächsten Tage .Hüttner, Mesânh:, Aengve!» Cztanykovßky, PußtcN)-Gazda, am darauffolgen­­'den Tag der Angeklagte mit anderen. Hoffmann, dcr sich IMI diese Acit rcaktivicrcn lassen woUle, bat iM feine Besörderung. luu i«iiic Transferierimg als Aü^utvnt an die Seite Ladislaus Fönycs' und mn einen NntcrsÄtztmK- bcitrag von 7000 lO.Hoffmann erhielt später die 7000 k. ^'Insgesamt wurden 116.000 lc an die Leute auWezahll. tvorüber Zeuge einen vorschriftsmäßigen AuAiveis vorlegt. Eugen Bago forderte 35.000 lc, die ihm jedoch Zeuge ver­­-lveigcrle. Auch Dobö suckste ihn wiederholt a"s und verlangte Geld von ihm, waS Zeuge verweigerte, rvormff Dobü Drolstingcn gegen ihn âuâieß. Zeuge wiib nichi in Ei­genommen. F<ür heute >oar auch Stefan Friedrich vvrgeladen, der jedoch nicht erschienen ist. Tie Fortsetzung der Verhandlung wur-dc hierauf auf niorgen früh anbemriml. Die Alörber der beide« Ziâday. Der Zemze St:efan Mora sah cs nät «ir, als in Fëlegrchäza hinter dem Hsizhaus drei Zivilisten erschossen ivnrden, rrnd ein Terrorist dem einen Zi­vilistin ein Messer in die Brust stieß. Er erkennt keinen der Tätcr- miter^ den Angeklachen. — Oberstlsutnant Nikolaus Szâvith sagt, er halie im April 1919 erfahre!!, daß die Nèaköcr Kmimwinisten ihn verhaften wollen. Er entfloh, wurde jedoch M Szentes arrgshalwn und tvnrde, da nian zur sel^n Zech in S.zonles Oleifeln aushob, in einen Waggon aebrsch!, Ivo Grisein, imrer ihnen auch die beiden 9tâvay, gefangen­­gehalten louroen. Lndivig Nävay rauchre glcichmütiio. Zèuae korrnle chdvch soi:« .'öa st genossen nicht lange beobtnHtcn, denn es »rschienrn ztvei Terroristen, die ilpr weMchren wollten. Dies 1»enl?rkte -er getve^fenc Büchsenmachcr Gëza Kiss, der Koinnnrndant -er Terroristen. Er fragte: Wohin führt il-r ii)n'? — Jn's GaideS, cntgrgnotr einer -er TerröZsten. — Diesem Ntann darf kein Leid gescheherr — gab Kiss den Be­frist —, sithrt ihn in derr Wagen der Geiseln .znrüS'. — Ti-esem ilnrsta-nd verdMkt der Zeuge sein Leben. Er wurde l^ernach in ein .Küpee drütter Klasie geführr, wo das SchreâeuStribiMal tagte, jswci lSoldaten wurden in seiner Gegennxrrt verhört und veoiirieilt. Ihm tat ntan nichts zuleide. An der Nä^ der Tl-eißbrücke wurde er zu Kiss gerufen, der ihn im Pullnmnn­­w:rIen behielt, ihn dort regalierte und ihm sa-gie, wenn er entsliehcn trolle, inöge er es tun. Er M lodr, im Pirllmam!­­wagen zu verbleiben. In Felegylchza sah ei' vom tzstang des WtiMMS ans, daß die beiden N ävay mid Bëla ,Ki« s weg­­geführt nmrden. Später zeiglen die Ter'rvristen einander' Dinge, die aus dem Besitz der Nâvay stamulten. In Cegléd horte er, wie ein TeriDrist -em anderen sagte, ich habe Miei­­inal in den Buckligen hiireingesüwss^u, dann nrußte icki noch niit nleinem Al'esfer in ihn hincingsstoßM. In Ceglcd liÄte. der Zeuge Gelegenheit, deii Waggon der Terrorislen zu sehen. Der Fußboden war voll Blut. Unter den Angeklogren erkennt er Engi als einen derjenigon, der die beiden Nâvag »rwgfiihrte und der den Ausspruch tat, er habe ,tzveim<rl in den Buckligen gsschosfen. — Engi erklärt kleinlaut, daß dies nicht der LÄrhn>eit enispreck)e. — Der Zeuge toird in Eid genommem, und airf Grund der bisherigen Tepofiiivnen auch die bisher irr Sckwel'e gebliebene DeeidiguUg der Zeugen Leopold Kritz­ler rm- Zollän .Kiss vorgenommen. Die Tkandaic in Köbânha. Der Arbeiter Osteo.g Snyvzik, der, wie geniáet, anläßlich deS von einer

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