Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1925. február (72. évfolyam, 26-48. szám)

1925-02-18 / 39. szám

Ausdruck aus der Stelle berichtigt 'Wie, so Diinte Man an der Sache stillschweigend Vorbeigehen. Mer der rumänische Miniister des Aeußern, von: Führer der stebenbürgischeu Na­­tiona-lpartei, dem Wgeordneten Julius Mmnu, Mr Rede ge­­stellt, wiederholte nicht nur seltne Aercherung, sondern er tat auch nach ein übriges und ließ sich in eine breitere Ausfüh­rung darülber ein, daß dre rumän i's chen Staats­­bürgen ungarischer sZunge nach der Aufsas­­sung der rumänischen Regierung uner­wünschte Fremdlinge seien, die man auf jede Art und mit ablem Mitteln ioszn werden trachten dürfe. Da hört alber wirÄich schon alle Gemütlichkeit aus. Rumä­nien l)at sich in interr>ativnalM Verträgen verMichtet, die sreMHhrachigen Elemsnte, die ini Zeitpunkts L>es Friedsirs­­schln-sses auf neurumränischenr Gebiet ortsarrsäs!sig waren, als seine eigenen StaatMirger zu betrachten und zu behandeln, chnM die gleichen Rechte wie allen itb-vigsn Staatszngehö­­rigen zuzugestehen. Der Friânâvertrag hat Rumünieni einen ungeheuren Zuwachs an Gebiet unld Bevölkerung eingetragen, einen Zuwachs, der sogar so groß ist, daß erst jüngst in einem Expertenbericht mi die ReparationskürmniGion gesagt werden konnte, daß ein derart umfangreicher Gckwinn Rumänien gar nicht gezieMt halbe. Als einzige Gegenleistung für diesen Gewinn war van Rumänien nur gefordert, die Minoritäten­klauseln chrlich und gewissenhaft durchzitführen. Wenn irgend­­«iuer in Rumänien das wisst» muß, ist es sicherlich der Minüster des Aeußern. Herr Duca tveiß es ja auch, aber er setzt sich darüber in selbstherrlicher Wvise hinweg. Die eiiitzige VerpUchtuujg, die der Friejdensvertrag Rumänien aus­erlagt, gilt in säen Auge« nichts, >denrt in ofstner Kommer­­sttzung wagt er zu verkünden!, daß ruw'änische Staatsbürger, beirerr Äiase Eigenschaft durch den Friènsvertrag znWsprochen ish -unerwünschte Fr e mdling« seien. Damit hat ein Mitglied der rirmänischen RsgieruMg den Rechtsboldeu, ans -am das neue Rumchrie» stcht, «injsach mit ei,geâr Füßen »vqggestoßen. Die Welt kawn aber nuniNlöhr schen, tvie es in- di-efsm Staate um die vertracKmäßig gesicherten Rechte der natio­nalen Minderheiten bestellt ist. Diese Rechte -werden ihnen von der Ministerbank aus .Aatè abgesprochen. Nicht etwa in einem ?lKselkt>, sondern in voller Ruhe erNört der Minister des Aeußern, daß die rnmän-isthe Staatspolitiik ein Interesse ! daran hat, von der ungarischen Minderheit -so viel wie nur irgend möylich abZüstoßlnr. Dein UngartnM werden die Schulen genommen, ihrer Sprache -werden in Verwaltung und Judickatür -'>? vertnry^mäßigew Zbechte erckzogen, un­­all das geschieht im Dicüste einer schrankenlbiea rmb hcMmungslvsen ZWünilierungspolitik. Diej-cniMr aber, die solcher AUimi'lierUN-^pblitik geyeiMer ein steiscs Rückgrat bekunden, die ihr Vol-kstnm nichts Preisgeben wollen, werben einem gewisstwlojstn Menschenschacher als Beute ausgeiie-fert, ! in gesetzwidriger Weise tverben ihnen Retsepässe verabfolgt, s um sbe AuNo-anderungsagerrtm ails GeschäftsobjM preiszu- s geben uüd sic nach Brosrlieu zu verschiffen. Und der Minister des Asußern, statt pslichtzünräß sich als Hüter der im Friedensvertrag nicdergelegten PriiHipien zu bewähren, LillÜ-gt nicht nur, sondern pneist sogar solche Umbriebe als Leistungen einer Politik, die das Land von u-ncrirÄnstchten Fremdlingen befreit. Hernt Duea sollte man eigentliä) zu Dank verpflichtet ieiu für den- ONenMut, mit dem er die innersten Gddanken der rnmänischen NationolitätenpoLMk bloßgel!e.gt -hat. Jetzt wpiß die Welt, was sie von- der Bchandlun.g der ungarischen Min-ocrheit in gkuinänien zu halte» hat, unjd wenn dcmnäckFt tvièder cinmal in der Böl!kcândversanmrlu,irg Ungarns Stiârc taut wird, nur aus dich'c unhaltbaren Vcrhäl-tinisie hinzuweistn, so wird man an .Herrn Colban, den WM-erbund-­­rsf-erent-en Mr Minoritäicnanzclszenheiton, die Fragp richten dürfen, ob er noch immer der Ansicht ist, daß in Rumänien das UnMrtuim keinen Grund zu Beschiverd-en habe. UaLionKlVersammlmig. L-as Haus lxit heute den Ackerbuuciat auch in dcu Te­­talis erledich und ist hierauf in die Verhandtuna des BalkS- wi-hlifohrtrcssorts einMtreten. Die Debatte hierüber wurde durch eine qlro-ß^üchge Rede des BolkswohlfahrtniinistcrZ Boss âgeleitet. Ueber den wcrtc^ren Verlags der Sitzunq haben t0ir ?o-k­­^endes naMutrastei«: Der VolksWohlsahi't eta t tmirde vont Bericht­­»rstatter Abgeordneten Ernßt mit einer längeren Rede kom­­rnentiert, in ^r er darauf hinwies, daß dqs Volkswohlfahrt- Nnnisterium seine Entstehunq dem Umstande verdanke, daß diele Ausgaberr, die früher die Gesellschaft qeW ^be, nnter heutigen Verhältnissen vom Staat gelöst tverden milßten. La ist vor allem, sagte der Referent, die I!nvaliden­­srage. Mr die Regelung dieserH'age sind in den Vor­anschlag 4,800.000 Kronen aufgenomrnen. Dieser Betrag ist Olerdings nicht groß, aber es ist immerhin beruhigend, daß der Staat die volle Versorgung -er hundertprozentiqen In­­validen ans sich .genommen l>7t. Es ist M hassen, daß auch bei den anderen Invalidenkate.gorien eine Bessernne, cintreien wer^. In diesem Belange l)arrt der vermögenden Gesell­schaftsklassen die Aufgabe, den Iinvallden gegenüber ihre Pflicht .;u tun. Was den Ki nderschntz'^trifft, so sindeil sich der,;eit 42.000 Kinder in staatlicher Pflege. Auch auf diesem Gebiete tut der Staat alles, was die Finantrlage ihm Pstattet. Mit Berübnis muß indes festgestellt werden, daß die Kindersterblichkeit wächst, während die Zahl der Ge­burten in beeeutcirdem Maße^ abnimnrt. Das Ressort hat sich auch mit Armenanqelegenheite.n und mit sonstigen sozialen Ir-agen zu beschRtiqen. Diese gehören aber nicht in erster Reihe in den Aufg-abenkreis des Staates; auch die Gesellschaft Mß ihre. Wicht erfüllen, -dem Stagse erwächst die Aufgâ, -die Tätigkeit -er Gesellscha-st -zu kontrollstren und diese mit Ratschl-ägen zu vers-shen. Unter die hervor­ragendsten AuM-aben des Resforts gehört das Sanitats­­! -we s e n. Ungar-n war immer in der schwierigen Lage, daß es aus diesem Gebiete i:icht fähig war, die ungeheuren Auf­gaben, die ihm hier erwuchsen, zur Gänze zu lösen. Inmitten der -außerordentlich schwierigen Verhältnisse ist -er Auf­­gabsnkreis -es Staates ins Unermeßlich: geivachscn. Wir müssen der frü-heren Generation volle Anerkennung für das, ivas sie auf diesem Gebiete geleistet, zollen, aber ivir inüsstn nichtsdestoweniger zur Evkenntnis gelangen, daß wir in die-fem Belange zurückgeblieben find. Die heutige Generation werde tmi, Ivas ihre Pflicht ist, und wir können hoffen, daß die -un­garische Nation ihre trävitionellen Fähigkeiten auch auf diesem Gebiete erweisen wird. Er empfahl den Etat zur An­nahme. Diinister für Bollröwohlfahrt und ÄrbeitswestN Dr. Josef Bass na-hm nunmehr Las Wort, uni sein mit großem Interesse erwartetes Eiposè zu entwickeln. Bevor er das jedoch getan hatte, trug er noch eine persönliche Affäre aus, die zwischen ihm und dein Markgrafen Pallavicini feit einiger Zeit vbschwcbt. Markgraf Pallavicini l)atte nämlich in der all­gemeinen Debatte über das Budget die Verschwendung mit den staatlichen- Automobilen erwähnt und bei dieser Gelegenheit u .a. folgende Erklärung gemacht: „Die ganze Hauptstadt lachte, als -em Auto eines Herr» Ministers auf einer sehr verkehrs­reichen Straße der Hauptsläck eben dann ein .Karambol passiert - ist, als weder die Gütiu, noch die Frau Schwieger-mutter des Herrn Ministers im Auto gesessen waren — da bekanntlich der bctrefsen-c Minister weder eine Frau, noch eine Schwiegermutter hat." Da Minister Dr. Bass das einzige Ntitglicd des Kabinetts ist, dos keine derarüigen Famitienmitglieder hat, bezog er diese Worte -es Markgrafen Pallavicini auf sich selbst und trug rmn die Affäre folgcnderinaßen aus: ! habe nach längeren Nachforschungen festMstellt, daß > der ominöse Unfall sich an: 19. März 1924 Ecke der Märia­­! Valeria- und der Türr-JKtvän-ucca ereignet hat. Tamals ! l^a-t mein A-uio, in den: ich mit n:-einem Sekretär gcstsssn war, einen Lohnfuhr4verkAbssitzcr überfahren. Er geriet unter meinen Wagen, ohne -a-ß ihn: auch nur das kleinste Uebel M-gestoßen wäre. Mein Sekretär kam: nun wohl weder als Fran Gsniahlin, noch als Frau Schw-ieger-miitter be-trachlct­­wsrben. Nun bleiben folgende Möglichkeiten offen. Entwc--:r­­l)at der Herr Bk-a-rkgros Len Fall aus jLnraUd anderen bezo­­gen -und dann lwbe ich nichts gesagt. -Oder abee c-s hat -er -Herr Wgcordnete an mich gedacht, und dann kann ich nicht annehmcn. Laß er es getan hätte, ohne Beweise in- der Hand - M haben. In diesem Frrlle mu-ß ich ihn eben ersuckien, mit seinen Beweis-en vorzntret-en. Es ist irun nicht auAgcsschlossen, ! daß mein Chaufseur, der seit 1923 in meinen: Dienste steht, ! eine ,,bs!iU>e F-uhr" gemacht l)at. Und weil diese Möglichkeit ! besteht, ist gegen ihn -aS Dis-ziplinarocr-faihren eingeleitet ! w-orden. Rückt -er .Herr Mgeordnete init seinen- Beweisen ! l)eraus, und erilveifi -sich -er Worefs-enr als -schuldig, so werde ich den Mann ans meinem Dienst eniiassei: m-tffsen. Bezogen sich schließlich -die Behauptungen des .Herrn Abgeordneten nicht aus mich, -und hat er auch keine Bolveise, dann schuikdet -er meinem Chaufscur Genugtuung loegen der Unannehmlich­keiten, dcnei: er Lank -er B-cschuldi-gungen- des .Herrn Abge-­­ordneten ausgesetzt Ivar. Um übrigens auch Len- Herrik Mge­­ordneten Melchior Kiss zu b-eruhi-gen, er'klärc ichs -daß meine Rcssen. nach Kalocsa durch m-ein Präsidiakbureau! evident ge­­! halten werden. Ich reise -hin und wieder tatsäckst-ich im ftoai­­! lichen Auto nach Kalocsa, die .Kosten dieser Reisen werde ich aber s e lb-stv e rstä n dli ch er-fetzen. ! Entschuldigen Sie, bitte, Liese Exkursion ins Pers-önliche und gestatten -Sie, daß ich endlich auf mein Expose über­­gche. Mein Ministerium -ist ein Amt für sozlale Pro­bleme. Es hat die sozialen Probleme zu erkennen und zu -lösen, Nicht aber sie zu admiuistiicren. Wenn ich mein Mi­nisterium von die-sem Gesichtspunkte aus überblicke, muß ich scsistcllen, daß es noch iricht aus jener Stusc seines Berufes st-eht, von -er aus es seine Ausgaben restlos lösen DnNte. Ich glaube daher, -ätz ich meinc^ Aus-gabe am 'besten erfülle, wenn ich bestrebt bin, die sozralen In ter-ssstie» -cr verschiedenen Ge-sel-lschaftsk-lassen in Ein­klang zu bringen und den Ausgleichungsprozeß mög­lichst -M erleichtern. Im diesen Prozeß schalten sich alle P-ro­­bleme der Volkshygiene und der Voikswohlfahrt ein. Das ükich­­tigfte dieser ProÄeme ist Las Problem der Bolks­­hygien-c. Nach Len Zahlen -er sozialen Slatistik hat die Morbidität bedeutend Zugenommen. Von hun­dert 'Säuglingen sterben zwan.stg vor Erreichung ihres ersten Lebensjahres und auf 100.000 -Seelen -er Bevöl-ßerimg ent­fallen bedeutend mehr K-ran-chekten als in -er Vorkrie^zeit. Unter den Todesursachen fällt der Tuberkulose bedauer­licherweise eine selw bedeutende Rolle zu. Bon lO.OlXI -Seelen der Bevölikerung sterbcir 34 an Tuberkulose. Und wenn auch die Infektionskrankheiten in unseren -Statist'iken im allge­meinen nicht mehr eine so große Rolle spielen wie früher, läßt sich aus der -Statistik doch die Folgerung ablckiten, -aß die Ge­neration, die' in unseren Tagen das Licht -der -Welt erblickt, im allgemeinen weiriger kräftig und weniger gesund ist als die -Generation -er Vorkriegszeit, und daß die Erwachsenen weniger Widerstandskraft gegen Krankheiten AU entfalten fähig sind. Die Ursachen dieser Erscheinung liegen in unserer wirkschaftlichei: Situation. Diese brachte es mit sich,, daß der Durchschnitt des Ernährungsnive aus weit hin­ter dem Friedens:: iveaii zurücksteht. Budapest verzehrt gegeirwärtig kaum ein- Viertel- jenes Fleisch­quantums, das in der Zeit vor dem Kriege in normalen Jahren -verzehrt worden ist. Und sowohl in der Hailpt-stadt als Èch in der Provinz ist der Mich- und Zuckerkonsum rvssentlich zurückgegcmgen. Gleichfalls in -der Wirstchaftslage sind auch die schlechten W ohn u n g sve rhä l t n i sse begründet, die übrigens schon vor -dem .Kriege nicht einwandfrei Ivarén. Selbstverständlich sind außer disscn grundlegenden Uebeln auch - noch zahlreiche andere schuld daran, daß die allgemeinen Volks- > hygienischen Verhältnisse als ungünstig bezeichnet werden kön­nen. ist eine se-hr betrübende Tatsache, aber es ist die Wahr^it, daß diese Vechältniste eine Abnahme -der Kraftbestände der ungarischen Nation zur Folge haben. Wir si:rd eine Nation, deren Blut im Abnehmen begriffen ist. Das heißt in-it anderer: Worten, Laß nns-ere edelsten VerniögensbesMnde von D-tun-e zu Stunde -geringer werden. ----- - - i-Um nun die Sitlmtion rin Bereiche Meinesi P-vrtefeüiUes­­auch in den Einzelheiten M beleuchten, will ich zunächst über ! unisere öffentlichen Heilanstalten sprechen. Mr! besitzen 5 staatliche Spitäler mit 2800 Betten, 32 vsstntliche ! Spitäler mit 14.000 Betten, 25 mit öffentlichem Exakter Í bekleidete Spitäler mit 2300 Betten, ferner 3 Privatspstäler, z die M ârtra.MerWi:jZ M -em .Sagte stMn u»- Key t 600 Bettstelle!: verMgen, schließlich 4 Hochschulkliniken mit -einem Fassungsraum für 4267 Kranke. Wir verfü.exn mithin -insge-samt über 23.067 Bettstellen. Da nun auf 10.000 Seelen der Bevölkeruna 3200 Erkrankungen und auf eine Erkrankung 38 Pflcgetage entfallen, läßt sich seststellen, daß wir chi dieser Hinsicht ziemlich .gut versorgt sind. Das - Uebel besteht nur darin, daß diese Heilanstalten nicht­­gleichmäßig im Lande verteilt find. Di- Errichtung ooir neuen Spitälern wird daher aus diesem Grunde unver­­ineidlich sein. Selbfwerständlich wird da-Ä nur zum: Vorteil der Bolkshygiene gereichen. Die Pr iva th e ilanstakten haben mit nicht erlwblichen Schwieriokeiten zu kärnpfen, die namentlich auif ihre mangelhafte AnÄüstung .zurückzuführeA! sind, wenn auch, inÄesondere was ihre Ausrüstung mit tech­nischen Mitteln, ärztlichen Jnistrumenten betrifft, große Fort­schritte verzeichnet werben Emien. Doch die Spitäler waren noch nicht imstande, die Heimsuchungen der Revolutionsperior« und der feindlichen Besetzung wettzumach-en. Das Miliifteriunr wird ih-nen freilich auch in der Zukunft unter die Aivme goeist»i Ein anderes großes Uebel dieser Heilanstalten besteht darin, daß sie mit großen Schulden Glastet sind, die freilich unter! -unseren Verhältnissen nicht auf die Rechnung des âaates! übernommen werden können. Um ihnen nach Mö.glichkeit - helfen zu können, werden die Pflegegebühren, insofern sie de» Staat belasten, ihnen im vorhinein ausgezahlt. Nebstbei wurde« ihnen in AVer Raten zur Bszahlung ihrer Schulden leihweist 17M Millionen .Kronen zur VerMgung gestellt. Die Frage der P f l e g e ge b üh r e n soll im Wege voir Verhandlungen mit den betreffenden Kör-perschafterr gelöst werden. T-as aber kann ich schoir setzt sagen, daß die-se Gebiihren -tn dem Maße, wie zunr Beispiel die .Hauptstadt sordert, nicht erhöht werden können, weil der Staat, der diese zu tragen hat, die geforderte« Opfer nicht a uf sich neh men kamt. Ich will ver-suchetl, mi-t -der Harrptstabt die AAgelegen-. heil der Spitalsp-flegcg-sbii-h-ve-ir mit rüâoirksndcr Krast bis zum 1. Juli 1924 zu regeln. Ich gebe zu, daß die -init 32.000 Kr-orren festgesetzte -Gebühr die Ausgaben nicht -deckt, rrnid -vevvate es, --aß mir die Deckring des Fehlbetrages zur BsgM-gMrg steht. Ich mrrß aber den Ärrsgang d^ Unter­­suchurrg -abwart-en, die ich hinsichtlich -der Ge-barrmg sowohl der -hmrptstädtischsrr wie auch der st-aatl-ichen nnd d-sr Mrbeiter- VsrsichhvuniBkrv,nkenl)äus-er angeordnst -l-ä. Ich hoffe, - die ta-tsächlich ermittelten Pslegegebührc« -voll er^setzen zu können. Irr Hin-kimft will ich den, Krarrkeichäns-grn -auf Verrechnung ein-en entsprechsnLe» Kredit gewahren, rmr sodann die Gesamt k« st en rm! Verhältnis der Ste-irer leistnngssahigkert! aus die S tädte, Mrrnizipien nnd' mit deren! -Ve r m ittku-n g auf die Gemeindein abzu-^ tvülz-en. Sollte auch der Städiekongreß, wie mir cmgcidvoht! wird, gsgeir diese R-egelring Stell-irng nchinen, so wevde ich! mich von der AusMhru-n-g di-sses -nach meiner AnffaMng! gerechten und -billi-gerr Plaires nicht ahschrecken lass-en. j iWas die Mängel irrrserer sanitären Verwal-­­t u-n g onbelang-t, liegt -er Fehler gerviß nicht an Le» AerAten.. -Wi r h a -b e n in Ungarn 5 0 00 Äe r z bc, die es soWo Hb an Kennt -n i s s e n ti nd Fähig­­keiken^ wie auch an >Op serbe re itschaft mit -dè ir e r st e n -m edi zi-n isch en Kr äst en der großen w esti i che n Na ti o nen ausnehmen. !Der Fehler liegt darin, daß von den 5000 Merzten 20-00 sich in Budapest -beflnden^ und das flache Land miMn sehr schlech versorgt ist. Die sanitäre Organisatiol: stützt sich Avar auf Kreisärzte und BeHirksärzte, doch sind die Rayons viel zu -groß -und di-e Verikebrsver-häÜnisse viel zu Wccht, so daß die breiten -Agrarfchichten der Bevölkerung ohne ärztliche Hiff-e bstiben-! Die Lage !Nnntc am ^besten dadurch gemildert werden, wenn! wir, wie dies schon wiederholt -bèsproc^n wurde, die Kin­der gärten, die ja als pädaMgische Institute eigentlich keinen Zweck mehr haben, zu- -Sanitätsinist-itutlo­­nen IImge st alten, für die -ich, sob-aL» sie sich in den > Dienst des Mütter, und Säu-cflingHchutzes und des Kampfes gegen die VoikskranHeit-en stellen, -auch Aer-zte beLoMmen k-önnte, denen ich eine, alleMngs mäßige, Twtieruna und vielleicht auch eine Wohnung zu sichern vermag. MchnOch mchä-lt es sich auch Mit den .Hebammen, die auch in ent­­sprcckTender Zahl vorhanden sind -und iiber befriedigende .Kenntnisse VerMgen. Die Frage des Sanitätswesens kann aber evst dann einer Ws-ung zn-geDhrt werden, wenn lnür zur Erkenntnis gelangen, daß das S anitâtswe js. e n n i cht eine Ang-ekegcuheit der Kranken, sonber« eine der Gesunden ist. Das Krankenhaus schützt Len Gesunden vor Infektion. Der Arzt aber ist e:n Aposte-l des Gesundhekts­­w-esen s, de r fe ine m Berufe alles, o ft a u ch -das Leben, opfert -und gewiß mehr Achtung ver­­-A f e n t, a l s ih m be > u n s gez o-ll t wird. -Die größte Lücke in unserem Sanitätswesen weisen die Schutzniaßregeln gegen- die großen Volkskrankheiten, gegen die Lungenseuche und die venerischen Uebel, auf. Wir haben zu lange darauf gewartet, daß die Gesellsi^ft sich zum .Kampfe gegen diese Gefahren aufrafstn wird. Ohne sie zu entlasten, muß jetzt endlich der Staat diesbezüglich die Initia­tive ergreifen. Aber mit 30.000 oder 35.000 Goldkronen im Jahre kann ich diefen Kampf nicht bestehen. Ich bitte mithin von dieser Stelle aus den .Herrn Finanzminister, mir wenig-, stens im nächsten Staatsvoranschlag mehr Munition fürst diesen .Krieg zu gewäl-ren. Auch die Nationalverscunmlung! muß mir in diesem Kanrpse dadurch beistehen, daß sie ein! Gesetz für den Kampf gegen die venerischen Krankheiten schafft. Das Grundübel liegt hier darin, daß wenig Leute sich sckwmen, eine solche Krancheit zu acqui­­rieren, hingegei: sehr viele durch falsche Scham davon abge­halten werden, dem Arzte, dem Seelsorger des Kranken, eine vertrauen-svolle Beichte abzulegen. Zwang kann hier nich angewendet werden, wohl aber kann die Gesetzgebung, ohne individuelle Rechte zu verletzen, die Möglichkeit schaffen, daß - beide Teile, die sich anschicken, ein-c Ehe zu schließen, dies-I bezüglich über einander die volle Wahrheit erfahren können.! Es ist ein schweres Verbrechen, eine Ehe einzugchen, ohne sich - von einein derartigen Nebel heilen zu lasten imd dadurch esir unschuldiges Mädchen, ja vielleicht eiiw Mnze künftige Gene­ration anzustecken. Das Wohnungsproblem l)<rt sich, als ich im Jähre 1922 mein Amt outrat, als ein förmliches Dschung-el präseirtiert i und ich habe heute die Bestiedigung, doch einige Pfade durch j diese Wildnis geschlagen zu hân. Die Frage der Mietzinse hab« j ich mit Hilfe --er Nationalversammlung auf feste Grundlagen s gestellt. Die Administraüon der WohnuNgsangelegenhüten wuche - ! vereinfacht, ihr Apparat stark: abge^ut. Die eigentliche Sauie- s s rung liegt aber in der Wiederh erstellung -es freien! - WohnungSverkehrs. ?luf diesen wollen wir Ende 1926 s übergehen, doch wir- dies mrr dann möglich sein, w-nm mir durch j - GWihrung ynes Kzetzits, voy ,7. Msllionen GMHrpneii. i »G 4 Mttvoâ, 18.1^0l)NiAk 1828

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