Pester Lloyd - esti kiadás, 1929. április (76. évfolyam, 73-97. szám)

1929-04-02 / 73. szám

Dienstag. % April 1929 DEUTSCHLAND. Waldeck im preußischen Staatsverband. Arolsen, (Waldeck), 1. April. (Wolff.) Heule wurde hier die Übernahme des Frei­­piaates, Waldeck in den preußischen Staatsvrrband unter großer Teilnahme der Bevölkerung festlich begangen. Die (Festrede hielt der preußische Minister des Innern Grzgnski, .der den bisherigen Freistaat Waldeck als nunmehr preußi­sches Gebiet und seine Bevölkerung herzlich willkommen hieß. Danach wurde unter dem Gesang des Deutschland­liedes auf dem Regierungsgebäude die preußische Flagge [igehißt. __________ FRANKREICH. Die Radikalen und die Regierung. Bergerac, 1. April (Havas.) Der Führer der Radikalen Partei Daiadier hat bei einem politischen Diner eine Ansprache gehalten, "worin er erklärte, daß die Radikalen dem Beschluß des Kongresses von Angers gemäß jeder Regierung, deren Zusammensetzung, Programm oder Verhalten sich gegen ^die Republikaner richten, die Unterstützung versagen [Verden. Die Beratung über die Nachtragskredite. Paris, 1. April. Am letzten Tage vor den Feiertagen hat die Kammer Sn einer von morgens bis spät in die Nacht dauernden [Sitzung den Gesetzentwurf' über die Nachtragskredite, (dessen Annahme an einen festen Termin gebunden war, [verabschiedet. Der Entwurf wurde im Laufe des Tages meh­­jrere Male von der Kammer zum Senat und wieder zuriiek­­jgeschickt, bis der Text durch beiderseitige Kompromisse [übereinstimmend festgestellt wurde. Nach einer drei­­jinonatigen Session, in der die Sitzungen fast ununter­­jbrochen andauerten • und öfter auch die Nächte in An­­ispruch nahmen, beginnt jetzt eine längere Pause für die jKammer wie für den Senat. Die beiden Häuser treten erst Vm 23. Mai zusammen. Nach der Pause werden im Senat die Vorlagen über die Justizreform und die Kongregationen verhandelt werden, die in der Kammer bekanntlich heftige Debatten veranlaßten. GROSSBRITANNIEN. Die Freundschaft zwischen England und Frank­reich. Cannes, 2. April. (Havas.) Bei einer anläßlich der 25. Jahreswende des Bestandes der Entente cordiale veranstalteten Festlichkeit würdigte der Herzog von Copnaught in einer längeren Rede die Bedeutung der engen Freundschaft zwischen 'pngland und Frankreich. Es wurde auch ein Denkmal [Eduards VII. enthüllt. Unter den Notabilitäten befanden sich auch der englische Admiral Hodge, der französische 'Admiral Berthelot, sowie die Bürgermeister von York, Manchester, Norick und Cardiff". Cannes. 1. April. (Hava_s.) Anläßlich des französisch-britischen Freund­­sdheftsfestes richtete Außenminister Briand eine längere .Botschaft an die Veranstalter des Festes. In der Botschaft weist der Außenminister darauf hin, daß die Ereignisse nachhaltig,, die Wichtigkeit jenes Vertrages erwiesen haben, jden die beiden Regierungen vor 25 Jahren auf Initiative vorausschauender Staatsmänner geschlossen halten. Der Krieg hat die Freundschaft zwischen beiden Ländern noch inniger gestaltet; bei der Festigung und beim Ausbau des Friedens haben England und Frankreich Schulter an (Schulter zusammen gearbeitet. Die Mitlelmeerreisc des Erzbischofs von Canterbury. London, 2. April. Der Erzbischof von Canterbury hat gestern von jLondon seine Mitlelmeerrcise angetreten. Er wird Athen, Alexandrien und Jerusalem besuchen und mit den Häup­tern der orientalischen Kirche auch über die Vereinigung der anglikanischen und der orientalischen Kirchen Bera­tungen pflegen. Seine Reise wird einen Monat dauern. Sowjetrussische Bestellungen. London, 2. April. (Wolff.) Nach Daily Telegraph hat Sowjctrußiand T>ei einer Firma in Oldham Baumwollspinnercimaschinen itu Werte von 100.000 Pfund Sterling bestellt. Besuch französischer Frontkämpfer. London, 1. April. (Tschechisches Tel.-Korr. - Bureau.) Neunhundert !'Delegierte der französischen Frontkämpfervereinigung statteten der englischen Frontkämpfen ereinigung einen Besuch ab. Die französische Abordnung steht unter der Führung des Generals Gouraud. Forderung der Arbeiterpartei nach Auflösung des Hauses der Lords. London, 2. April. Die Arbeiterpartei nahm in einer gestern in Carlisle nbgehaltenen Konferenz mit großer Mehrheit einen Be- Schlussantrag an, der die Auflösung des Hauses der Lords fordert, die einer der Hauptpunkte der ini Programm der Sozialisten enthaltenen Reform des parlamentarischen Systems darsteiit. SPANIEN. Aufdeckung einer neuen Verschwörung. London, 2. April. Uber Lissabon wird aus Madrid gemeldet, daß dort j'mehrere Zivilisten und Militärpersonen, darunter der iSohn des ehemaligen Premierministers Alvaro Castro, wegen Verschwörung gegen die Regierung verhaftet wor­­jden seien. Die Polizei behauptet, im Hause eines der ver­hafteten Zivilisten, des 82jährigen Carvalho, belastende (Schriftstücke entdeckt zu haben. * ^ * PESTER LLOYjj JUGOSLAWIEN. Umgruppierung der Ministerien. Belgrad, 1. April. Der König Unterzeichnete das Gesetz über die Re­duktion der Zahl der Ministerien. Das Kultusministerium, sowie die Ministerien fiir Agrarreform, für Volksgesund­heit und für Postwesen werden anderen Ministerien an­gegliedert. Kultsminister Dr. Alaupovics, Minister für Volksgesundheit Dr. Uros Krull und Postminister Dr. Ku­­manudi haben ihre Demission gegeben. Dr. Kumanudi wurde vom König zum Minister ohne Portefeuille ernannt und mit der Vertretung des krnnken Außenministers be­traut. Der Freundschaftspakt mit Griechenland. Belgrad, 1. April. (Wiener Amtliche Nachrichtenstelle.) Entsprechend dem zwischen der jugoslawischen und griechischen Re­gierung erzielten Übereinkommen wurde heute in Belgrad und in Athen der zwischen den beiden Nachbarländern abgeschlossene Freundschaftspakt veröffentlicht. Die Morgenblätter bringen den Pakt, der 34 Artikel hat und von den Ministern Kumanudi und Karapanos unterzeich­net ist. Der Zionistenkongreß. Belgrad, 1. April. (Wiener Amtliche Nachrichtenstelle.) Gestern wurde in Belgrad der Kongreß der Zionisten in Jugoslawien er­öffnet. Nachdem der Präsident des jugoslawischen Zio­nistenbundes, Oberrabbiner Alkalay, die Bedeutung des Kongresses dargelegt hatte, begrüßte Kultusminister Alaupovics die Kongreßteilnehmer namens der Regierung. GRIECHENLAND. Venizelos über die außenpolitische Lage. Athen, 2. April. (Havas.jt i.i einer Parlar’?ntsrede über die außen­politische Lage gedachte Venizelos mit Befriedigung des mit Jugoslawien abgeschlossenen Vertrages und teilte mit, daß die Türkei einen neuerlichen Entwurf in Angelegen­heit der Regelung der schwebenden Fragen nach Athen habe gelangen lassen. Einzelne Abgeordnete brachten den Aufschub der Leistung bulgarischer Reparationszahlungen zur Sprache. Venizelo s erklärte, daß Griechenland geneigt sei, einer Streichung seines Anteils an der bulgarischen Wiedergut­­machung zuzustimmen, aber nur unter gewissen Bedin­gungen. Diese Bedingungen hängen von der Regelung der deutschen Reparationsfrage ab. Besuch des englischen Luftfahrtministers. Athen, 1. Apiil. (Agence d’Athénes.) Der englische Luftfahrtminfcter Hoare ist heute abend an Bord eines Wasserflugzeuges in Phaleron eingetroffen. RUMÄNEN. Ausscheiden des Verkehrsministers aus der Regierung. (Telegramm des Pester Lloyd.) Bukarest, 2. April. Verkehrsminister General Alevra ist für die Dauer von vier Wochen auf Urlaub gegangen. Die Geschäfte seines Ministeriums werden in der Zwischenzeit vom Handelsminister Madgearu geführt werden. General Alevra kehrt nicht wieder auf seinen Posten zurück. Als Kom­pensation für seine Verzichtleistung erhält er die Ernen­nung zum Regierungskommissär für die Waffcnfabrikcn des Landes. RUSSLAND. Bevorstehende neue Ausweisungen. Berlin, 2. April. Nach dem hier erscheinenden russischen Blatte Rul hat Sarolowskij in einer Sitzung des Zentralausschusses der Kommunistenpartei erklärt, daß nach Trotzki auch Bakowski ausgewiesen werden soll, ebenso Bieloborodow, der seinerzeit die Zaren/amilic in Jekaterinburg liingc­­richtet hat. TÜRKEI. Bevorstehender Besuch Ruschdi Bcis in Rom. Konstantinopel, 2. April. Der türkische Außenminister Tevflk Ruschdi Bei wird sich nach den Verhandlungen der vorbereitenden Abrüstungskonferenz von Genf nach Rom begeben, um Mussolini zu besuchen. Die Verhandlungen in Angora zwischen Tevfik Ruschdi Bei und dem französischen Botschafter Graf Chambrun über die Festsetzung der türkisch-syrischen Grenze sollen zufriedenstellende Fort­schritte gemacht haben. Die türkische Presse ist der An­sicht, daß in aller Kürze eine Lösung gefunden werden wird. Dagegen sind die griechisch-türkischen Verhand­lungen zum Stillstand gekommen. Man glaubt, daß der beabsichtigte Besuch Tevfik Ruschdi Beis in Rom in engem Zusammenhang mit diesen Verhandlungen stehe, ganz besonders im Hinblick darauf, daß Italien einen Ausgleich der griechisch-türkischen Gegensätze begrüßen würde. *■»* BBAHiEWEBE alle Gattungen, Qualitäten und Maacbcnweilen, ferner perforierte Bieehe in allen Lochungen für die ImStsolrie, ’Landwirtschaft, technische und chemische Zwecke. Erste Ungarische • \ Drahtgewebe-, Geflechte- u. Siebwarenfabrik PAUL KOLLEfUQ&f & SÜHNE Budapest, IV., Ferenc-Jóssef-rakpart 21. Tel.: Antom. 8-47—46, 847—47. Die Firma besieht seit 1851. 33 AMERIKA. Botschafter Herrick Paris, t. April. (Wolff.I Gestern nachmittag ist der Botschafter der 5 «reinigten Staaten in Paris Myron T. Herrick einem Herzschlag erlegen. Botschafter Herrick, der 1854 im Staate Ohio geboren war, wurde im Jahre Íi>12 zum ame­rikanischen Botschafter in Paris ernannt. Diesen Posten behielt er bis 1915. Im Jahre 1921 wurde er wieder zum Botschafter in Paris ernannt. Er soll sich bei den Bei­setzungsfeierlichkeiten des Marsclialls Foch erkältet haben. Der Präsident der Republik und Minister des Äußern Briand haben der amerikanischen Botschaft ihr Beileid zum Ausdruck bringen lassen. Die gesamte Pariser Presse widmet dem Verstorbenen spaltenlange Nachrufe und feiert ihn zum Teil in iiberwenglicher Weise als einen großen F’reund Frankreichs, der sogar den Wunsch ge­äußert haben soll, es möge ihm vergönnt sein, auf fran­zösischem Boden zu sterben. Nach dem New York Herald kommen als Nachfolger fiir den Pariser Posten in Frage: General Dawcs. der ame­rikanische Botschafter in Brüssel Gibson und Botschafter Fletcher in Rom. New York, 1. April. (Wolff.1 Associated Preß meldet aus Washingtons Angesichts des Ablebens des Pariser Botschafters Herrick bestehe die Möglichkeit, daß der Pariser Posten General Dawes und der Londoner Botschafterposten Kellogg ange­­boten werden soll. MEXIKO. Die Kämpfe bei Escalon. New York, 1. April. (Wolff.) Wie aus Juarez (Mexiko! gemeldet wird, er* klärt der Oberbefehlshaber der mexikanischen Aufstän­dischen Escobar, zu den Kämpfen bei Escalon, er habe in einer zehnstündigen Schlacht einen Sieg über die Re­­gierurigstruppen davongetragen; 100 Soldaten der Re­gierungsarmee seien gefallen, 1500 gefangen genommen worden. An der Schlacht sollen 15 Flugzeuge der Auf-, ständischen teilgenommen haben. v New York, 1. April. (Woiff.) Associated Press meldet aus Mexiko Stadl: Zwischen starken Streitkräften der Bundestruppen und der Aufständischen stellt seit 6 Uhr 30 Minuten ein Kampf um Jiminez. General Calles sendet von seinem Hauptquartier fortlaufend Berichte mit Einzelheiten über, den Kampf. Sein letzter Bericht vom Nachmittag lautet, die Bundestruppen hätten, obwohl sie auf starken Wider­stand stießen, die Oberhand. Die Kampffront beträgt zwei Meilen. Der Hauptkampf findet eine Meile von Jiminez statt. Der linke Flügel der feindlichen Truppen sei bereits: in die Stadt zurückgedrängt, wo es zu einem Straßen­kampf gekommen sei. In dem Bericht des Generals Calles heißt es sveiter; Die Bundesartillerie eröffnete den Kampf mit einer Be-, schießung der feindlichen Schützengräben, worauf die Infanterie zum Angriff vorging und mehrere Haziendas eroberte. Mittag war die Verbindung der Aufständischen nach der Stadt Chihuahua und nach Parral abgeschnit­ten. Auf beiden Seiten nahmen Flugzeuge an dern Kampfe teil. Ein gefangengenommener Hauptmann der Aufstän­dischen gab an, daß sich die Streitkräfte dér Aufständi­schen auf 5000 Mann beliefen. Gleichzeitig mit diesem Bericht ist in der Stadt Mexiko eine Nachricht von General Cardenas, dem Kom­mandeur der Bundestruppen an der Pazifischen Küste, eingetroffen, daß er die Aufständischen zurückgedrängt habe und sich in schnellem Vormarsch auf die F"estung der Aufständischen La Cruz im Staate Sinaloa befinde. New York, 2. April. (Wolff.) Wie aus Mexiko gemeldet wird, hat der; Oberbefehlshaber der Regierungstruppen, General Calles, der Regierung mitgeteilt, daß die Beschießung von Jime­nez gestern abend wieder aufgenonunen worden ist. An den Kämpfen nehmen auf beiden Seiten 15.000 Mann teil. Als F’olge des gemeldeten Sieges der Regierungs­­truppen bei Limon können nunmehr 8000 Mann Regie­rungstruppen gegen La Cruz vorrücken. Aus dem Hauptquartier der Aufständischen in Juarez laufen Nachrichten ein, in denen der bisherige Verlauf der Schlacht bei Jimenez als erfolgreich für die Aufstän­dischen geschildert wird. E GYPTIAN MELACHRINO CIGARETTE ,i£u .-flößen-in. Tamás. KáLdy's TabokgsiSGQäfi, &ud<mé$i, lü.4 »Ecket Mária Valeria- und Fütr litván \ Oösi-e, iii sömillc&ért ^vc^iahiaienttafiken, some in allen erstklassigen Hotels xt»d Kussiaunsnis, j

Next