Pester Lloyd - esti kiadás, 1930. február (77. évfolyam, 26-49. szám)

1930-02-01 / 26. szám

PESTER LLOYD fortgesetzt werden- Die Ausgaben sollen auf ein Mindest­maß beschränkt werden, — doch bedeutende Ersparnisse ließen sich einzig auf dem Gebiete der Rüstungsausgaben und vielleicht auf dem der Kriegsschulden erzielen. Zum Pessimismus liege dennoch kein Grund vor, da zum Bei­spiel die Lage des Kohlenmarktes nicht ungünstig sei und für die nächste Zukunft eine nachhaltige Besserung der gesamten kommerziellen Lage erwartet werden könne. Diese Besserung werde möglicherweise die Schuldenlast tfru- Nation stark herabdrücken. Die kommunistische Agitation. London, Í. Februar. (U. T.-K.-B.) In der Monlagssitzung des Unterhauses werden mehrere konservative Abgeordnete eine Inter­pellation an den Außenminister Henderson wegen des Aufrufes der kommunistischen Internationale, der in der ersten Nummer des Daily Worker erschienen ist, richten. Die Times beschäftigen sich heute wieder mit der dies­bezüglichen Nachricht des halbamtlichen Sowjetblattes Iswestija und stellen im Leitartikel fest, die Sowjets hätten nie die Absicht gehabt, die Propagandatätigkeit der Dritten Internationale einzudämmen, somit sei die Propagandaklauscl des englisch-russischen Vertrages voll­kommen wertlos. Die Stunde habe bereits geschlagen, daß Henderson etwas aufrichtiger im Unterhause erkläre, was er nun zu unternehmen beabsichtige. ITALIEN. Jahresfeier der faszistischen Miliz. (Telegramm des Pester Lloyd.) Rom, 1. Februar. Am heutigen siebenten Jahrestag der Gründung der faszistischen Miliz hält Mussolini einen großen Rapport im Palazzo Venezia ab, an dem der Generalstab, die Miliz und die in Rom befindlichen sonstigen Generale teilneh­men. Der siebente Jahrestag wird in ganz Italien mit Pa­raden gefeiert. Abends werden die öffentlichen Gebäude festlich beflaggt und beleuchtet werden. TSCHECHQ-SLOWAKEI. Die Verhaftung eines ungarischen Gutsbesitzers. Prag, 1. Februar. (U. T.-K.-B.) Prágai Magyar Hírlap wendet sich in Sachen des verhafteten ungarischen Gutsbesitzers Franz Ragályi an den Kassaer Advokaten Kászonyi, der Ra­­gályis Verteidiger ist. Laut dem Advokaten sei das Ver­fahren gegen Ragályi ausschließlich aus dem Grunde an­hängig gemacht worden, weil er Ehrenpräsident eines ungarischen Leventevereins war. Wiewohl der Levente­dienst in Ungarn gesetzlich vorgeschrieben ist, wird er in der Tschecho-Slowakei doch als Verbrechen gegen die Republik verfolgt, so daß also die Tschechen gleichsam ein ungarisches Gesetz auf die Anklagebank setzen. Der Fall Ragályi falle aber schon aus dem Grunde einer ganz besonderen Beurteilung anheim, da Ragályi nur einen Ehrenposten bekleidet habe. Im übrigen habe die Polizei bei ihm keine Leventelegitimation vorgefunden und das Verfahren gegen ihn sei nur auf Grund seines eigenen Geständnisses eingeleitet worden. JUGOSLAWIEN. Die Gedenktafel für Princip. London, 31. Januar. (Ung. Tel.-Korr.-Bureau.) Evening Standard äußert sich zum Fall Princip folgendermaßen: Als zum ersten Male von der Errichtung einer Gedenktafel zum Andenken des Mörders Princip die Rede war, glaubte man allge­mein, die jugoslawische Regierung werde dies nicht zu­lassen. Wie es aber scheint, war dieser Glaube an die Weisheit Belgrads nicht berechtigt. Das Vorgehen der jugoslawischen Regierung ist, gelinde gesagt, eine große Geschmacklosigkeit. Eine Gedenktafel zum Andenken eines Mörders ist erstens eine empörende Unmenschlich­­keit, zweitens eine nicht nur Österreich, sondern der gan­zen rechtschaffen denkenden Menschheit angetane Schmach, und drittens wirft sic die Frage der Kriegsver antwortlichkeit erneut auf. Nach einer gewissen Auffas­sung stand Princip im Dienste der Schwarzen Hand — nur ist es nicht erwiesen, inwiefern die serbische Regie rung die Schwarze Hand unterstützt hat. Der Umstand, daß die Herren Jugoslawiens dem Mord eine förmliche Feier bereiten, zeugt dafür, daß sie die Taten der Schwar­zen Hand billigen. Hiedurch ist die Belgrader Regierung in eine äußerst schiefe Lage geraten. Die antikaiholischc Bewegung. Belgrad, 31. Jayn... Der Erzbischof von Agram, Dr. Bauer, hält sich mit dem Erzbischof von Djakova, Axanovic, und mit dem Erzbischof von Spalato, Dr. Bonefccic, seit gestern in Belgrad auf und führt Besprechungen mit dem Justiz­­und dem Finanzminister. Die Erzbischöfe wurden mit dein Forstminister Dr. Korosec auch vom päpstlichen Nunzius empfangen. Man glaubt, daß ihr Belgrader Auf­enthalt mit dem Kampf gegen die katholische Jjcrpegung in Jugoslawien Zusammenhänge. RUMÄNIEN. '’las Investitionsprogram Telegramm des Pester Lloyd.j Bukarest, 1. Feiuu«.. Da die Zahl der Arbeitslosen in den letzten Monaten andauernd gestiegen ist und heute 130.000 Mann beträgt, hat der Finanzminister beschlossen, durch Vergebung von großen Bestellungen an die rumänische Industrie das weitere Steigen der Arbeitslosenziffer zu verhindern. Die aus dem Jahre 1029 noch nicht vergebenen Be­stellungen im Werte von ö50 Millionen, wie auch neue Bestellungen im Werte von 700 Millionen sollen den großen Industrieunternehmungen, wie Resica, Astra usw., nunmehr vergeben werden. Außerdem wird die Postver­waltung die Verhandlungen mit der A. E. G., Standard und Ericsson wegen Reorganisation des Telephonnetzes und Legung von Kabeln derart beschleunigen, daß diese Arbeiten, die einen Wert von über einer Milliarde haben, • 4 • Samstag im Rundfunks „Az ai°ansf@anberc< Regies Árpád Odry im Frühjahr begonnen werden können. Außer diesen Bestellungen soll die rumänische Industrie auch noch andere Bestellungen erhalten, die aber erst in das näch­ste Budget kommen. Zu dieser Transaktion erwartet man noch die Zustimmung des Finanzkontrollors Rist. In den Kreisen der rumänischen Großindustrie verlautet, daß Rumänien zur Ausführung dieses Investitions­­programms von einem englisch-amerikanischen Konsor­tium eine Anleihe aufnehmen wird. Vorbereitung neuer Gesetzvorlagen. Bukarest, 1. Februar. (U. T.-K.-B.) Das Ministerpräsidium teilt der Presse mit, daß die rumänische Regierung in der bevorstehen­den Session der Kammer zwei wichtige Gesetzentwürfe einreiehen werde. Die eine dieser Vorlagen ist das neue Wahlgesetz, die zweite ist das neue Minderheitenstatut. Der Ministerrat wird sich in einer seiner nächsten Sitzun­gen mit den Entwürfen beschäftigen, deren allgemeine Grundprinzipien überprüfen und zur endgültigen Textie­rung einen besonderen Ausschuß entsenden. Die Lage in Bessarabien. Bukarest, 1. Februar, (U. T.-K.-B.) Gestern fand eine Konferenz im Mini­sterpräsidium statt, an der außer dem Ministerpräsiden­ten Maniu auch der Kriegsminister Cihovskg, ferner die Unterstaatssekretüre Mirtn um.' Joanitescu vom Innen­ministerium, sowie der Oberdirektor der Staatspolizei teil­­genommeu haben. Gegenstand der Beratung war die kom­munistische Bewegung in Bessarabien und es wurde be­schlossen, energische Maßregeln zu ergreifen, um weitere Agitationen zu verhindern. Wie die Blätter erfahren, hat General Samsonovic, der Chef des rumänischen General­stabes, dem Regentschaftsrat einen Bericht über die Lage in Bessarabien erstattet. GRIECHENLAND. Die kommunistische Kundgebung vor der Jugo­slawischen Gesandtschaft. Athen, 1. Februar. (Havas.) Das Außenministerium brachte dem jugo­slawischen Gesandten gegenüber sein Bedauern wegen der Kundgebung zum Ausdruck, die die Kommunisten vor der Gesandtschaft veranstaltet haben. Die verhafte­ten Kommunisten werden zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Eine Aktion für die Wiedergewinnung der Insel Cypern. London, 31. Januar. (U. T.-K.-B.) Die griechischen Mitglieder der Gesetz­gebung von Cypern richteten eine Denkschrift an die englische Regierung, in der der Anschluß von Cypern an Griechenland gefordert wird. Der Staatssekretär für Domi­nien Lord Passfield beantwortete die Denkschrift ab­­schlägg. Er hebt in seiner Antwort hervor, das Schicksal von Cypern sei endgültig entschieden und di" Frage sei zu weiteren Debatten nicht geeignet. RUSSLAND. „Militarisierung“ der Landwirtschaft. London, 1. Februar. (Lag. Tel.-Korr.-Bureau ) Aus Moskau wird gemel det, daß die Sowjet regier ung die Militarisierung“ der Landwirtschaft beschlossen habe, ln dem hierüber aus gegebenen amtlichen Kommunique erklärt die Regierung, eine der Hauptaufgaben der Roten An ie sei die Durch­führung der Sozialisierung des Dorfes, Die Sowjetsoldaten erhalten acht Monate hindurch eine landwirtschaftliche Ausbildung, dann werden sie auf Kollektivfarmen zwecks weiterer Einübung geschickt, „um sich die Theorie und Praxis des kollektiven Ackerbaues, sowie d e Methodei der Ausrottung der Bauernklasse anzueignrn“. Vorerst sollen hunderttausend Soldaten fiir landwirtschaftliche Zwecke ausgebildet werden. PERSIEN Hmdchtung Mohammed Dusi . London, 1. Februar. Die t imes melden aus Teheran, daß am 25. v. M. der Häuptling des Baludsch-Stammes Mohammed Dost und einer seiner Diener hingerichtet wurden. Beide waren wegen Ermordung eines Polizeibeamten zum Tode ver­urteilt worden. Das Urteil wurde unmittelbar nach seiner Fällung vollstreckt. Mohammed Dost war im vergangenen Jahr bei einem Soldatenaufstand als Geisel festgenommen worden: es gelang ihm jedoch zu entfliehen und auf der Flucht erschoß er einen Wachposten. Ende Dezember wurde er wieder eingefangen und jetzt vor Ge’deht ge stellt. Mélységes fájdalommá1 tudatjuk, hogy Schlesinger Ede a Bürgermeister Ferenc Utóda cég beltagja jóságos életének C4. évében elhunyt. Földi maradvá­nyait e hó 2-án, déli 1 órakor a rákoskeresztúri izr. temetőben helyezzük örök pihenőre. Schlesinger Boriska, Anna, Szabó Béla, Imre, gyermekei. Schlesinger Adolf, Szabó Gyula, vői. Özv. Wechsler Józsefné, nővére és kiterjedt rokonsága. 584 Samstag, 1. Februar 1930 Mit 1. Február 1930 beginnt ein neues Abonnement auf den PESTER LLOYD unter folgenden Bedingungen: Für Budapest mit täglich zweimaliger Zustellung und für das Inland.: Morgen- and Abendblatt: Ganzjährlich...... Pengő 72.— I Vierteljährlich__Pengő 18.— Halbjährlich...... „ 36.— ! Monatlich______ „ 6.46 Für die separate Zusendung des Abendblattes nach de* Provinz ist vierteljährlich 1 Pengő zu entrichten. Für das Morgenblait allein: Ganzjährlich-..— Pengő 44.— I Vierteljährlich__Pengő 11.— Halbjährlich___ „ 22.— | Monatlich............... „ 4.— Auch auf das Abendblatt allein kann unter den gleiches Bezugsbedingungen abonniert werden. Mit täglich einmaliger Postversendung: Für Oesterreich........................... vierteljährlich Pengő 20.— Für alle übrigen Staaten........ vierteljährlich „ 30. -Wir ersuchen jene p. t. auswärtigen Pränumeranten, deren Abonnement mit 31. Januar 1930 abläuft, den Pränumerationsbetrag unter genauer Angabe ihrer Adresse rechtzeitig an uns einzusenden, um jeder Unterbrechung in der Expedition des Blattes vorzubeugen. w r Neueintretende Abonnenten erhalten die bishei erschienenen Fortsetzungen unseres Romans; Wilde Tiere-wilde Menschen von Norbert Jacques gratis nachgeliefert. Die Administration des Fester Lloyd» Tagesneuigkeiten. Erkältung des Prinzen vou Wales. Wie uns aus London gemeldet wird, hat sich der Prinz von Wales gestern bei der Besichtigung der Schlachtfelder aus dem Burenkriege eine Erkältung zugezogen. Er ist in fiebern­dem Zustande in Johannisburg eingetroffen. Vorsichts­halber ist der geplante Besuch des Prinzen in den Berg­werken von Johannisburg abgesagt worden. Baron Michael Láng f. In weilen Kreisen der Buda­­pester Gesellschaft weckt die Nachricht, daß Baron Michael Láng nach langem und qualvollem Leiden am 30. Januar verschieden ist, schmerzliche Teilnahme und tiefes Bedauern. Wenn Michael Láng im politischen und sozialen Leben Ungarns auch selten die allgemeine Auf­merksamkeit auf sich lenkte, wohl weil er in seiner Be­scheidenheit dies nicht wollte, wußten doch viele, daß er zu den treuesten und verläßlichsten Anhängern des Gra­fen Stefan Tisza gehörte und das Vertrauen dieses großen Staatsmannes im vollsten Maß genoß. Auch in der Budapester Gesellschaft war es wohlbekannt, mit welchem Eifer Baron Läng jede wichtige patriotische Aktion auf­griff und mit welcher Selbstlosigkeit er sich in den Dienst aller nationalen Bestrebungen stellte Als Abgeordneter, er war Mitglied der Arbeitspartei, widmete er sich der stillen und sachlichen Arbeit, war ein opferbereiter Freund und Kollege und erfreute sich überall der herz­lichsten Sympathien. Er war der Sohn des ehemaligen Ministers Dr. Ludwig Läng. Ihn betrauern seine Gattin géb Itala Crcvato, sein Sohn Ludwig Josef und sein Bru­der, der Abgeordnete Baron Balthasar Läng. Aber auch alle seine Bekannten und Freunde trauern ihm nach und werden sein Andenken treu und liebevoll bewahren. Das Leichenbegängnis findet heute nachmittags halb 4 Uhr im Kerepeser Friedhof statt. Rücktritt Howard R. Houstons. Wie man vernimmt, wird einer der leitenden amerikanischen Beamten des Völkerbundsekretariats Howard R. Houston auf 1. März seinen Posten verlassen, uni in die Leitung eines großen New-Yorker Geschäftes einzutreten. Zwar handelt es sich vorläufig um eine längere Urlaubsabwesenheit. Howard Houston hat dem Völkerbundsrat seit dessen Gründung ngehört und leitete mit viel Umsicht die Abteilung des hitemen Dienstes, in welcher Eigenschaft er unter ande­aucli die Vorbereitungen für den Bau der neuen v erbundsbauten zu führen hatte. Die schweizerischen iiid gerjerischen Behörden, die gerade in diesen Fragen oft mit Howard Houston zu verkehren hatten, würden den endgültigen Wegzug des stets sehr liebenswürdigen Amerikaners jedenfalls lebhaft bedauern. Automobilunfall der Gattin des Pariser Polizeipräfek­ten Die Gattin de« Polizeipräfekten Chiappc hat gestern, wie man uns aus Paris telegraphiert, einen Automobilun­fall erlitten. Ihr Wagen stieß mit einem andern zusam­men. Madame Chiappe blieb unverletzt. Das Fahrzeug wurde schwer beschädigt. Bekanntlich war Polizeipräfekt Chiappe mit seiner Gattin vor kurzem in Budapest und beide haben in der vornehmsten Gesellschaft lebhafte Sympathie gefunden. Bitter des Goldenen Vlieses und — Weltpolitik. Nach einer Madrider Meldung der Daily Mail hat der König von Spanien die Ritter des Goldenen Vlieses zu einer Ordenssitzung nach Barcelona einberufen. Bei die­ser Gelegenheit sollen Poincare und der gewesene deut­sche Kronprinz nebeneinander sitzen. Eekener fliegt im Zeppelin zum Völkerbund. Dr. Eckener trägt sich mit dem Plan, zur nächsten Völker­bundversammlung mit seinem Luftschiff nach Genf za kommen und auf dem Flugplatz Cointrin zu landen. Die Schönheitspflege bei der Kaiserin Eugenie. In Paris starb im Alter von 70 Jahren Frau Valentine Le Brun. Sie war eine interessante Frau, die im 19. Jahr­hundert in den Pariser politischen Kreisen eine wichtige Rolle spielte. Sie war die Schönheitspflegerin der Gräfin Eugenie de Montijo, einer Spanierin, die durch ihre Schönheit berühmt war und die Gemahlin des französi­

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