Pester Lloyd - esti kiadás, 1933. február (80. évfolyam, 26-48. szám)

1933-02-01 / 26. szám

FRANKREICH. Das Kabinett Daladicr. (Telegramm des Pester Lloyd.) Paris, 1. Februar. Das Kabinett Daladicr wird Freitag nachmittag seine 'Regierungserklärung in der Kammer ubgeben. Die Re­gierungserklärung wird in der Hauptsache den dringen­den Problemen gewidmet sein, mit deren Regelung sich die Regierung und vor allem der neue Finanzminisler Georges Bonnet bereits eingehend beschäftigte. Wie in unterrichteten Kreisen verlautet, soll die neue Regierung nicht versuchen, das Defizit von 10.5 bis 11 Milliarden Francs auf einmal auszugleichen, sondern schrittweise Vorgehen. Seine ernste Maßnahme soll darin bestehen, daß 4 Milliarden Francis des Defizits durch neue Einnahmen und Ersparnisse beseitigt werden. Außerdem soll das Budget um 2 Milliarden durch Gründung einer Pensionskasse entlastet werden, die von den Kriegsteil­nehmern verlangt wird, sowie um weitere 1.5 Milliarden durch. Übertragung der Kredite für den nationalen Wirt­­schaiftsaufbau. Die restlichen 3 Milliarden sollen entweder durch neue Anleihen oder einen vorübergehenden Auf­schub der Schuldenamortisation für das Jahr 1933 ge­funden, werden- Um den sozialistischen Forderungen ent­­gegenizukomnien, habe Georges Bonnet verstärkte Maß­nahmen gegen die Steuerflucht vorgesehen, lehne aber die Umwandlung der In'habervvertpapiere in Namenswert­papiere entschieden ab. Die scharfen Streichungen am Rüstungsbudget, die von den Sozialisten verlangt werden, seien jedoch in dem neuen Finanzprogramm nicht vor­gesehen. Das Einanzprogramm wird übrigens wiedas Schick - isal der Regierung Daladier überhaupt im allgemeinen we­nig günstig beurteilt. Übereinstimmend stellt man fest, daß die Aufgabe dieses Kabinetts noch schwerer sein wird als die der Regierungen Paul-Boncour und Herriot, die sich wenigstens der wohlwollenden Duldung der So­zialisten erfreuten. Daladier hingegen wird nicht nur mit der Opposition der Linken, sondern auch der gesamten Rechten zu rechnen haben; zumindest haben die bis­herigen Beschlüsse der rechtsstehenden Kammergruppen keine Unterstützung der Regierung Daladier ergeben. Unte diesen Umständen ist es vollkommen unklar, wo das Kabinett Daladier seine Mehrheit hernehmen soll, und man hält es für möglich, daß die Regierung über die Re­gierungserklärung hinaus nicht zu praktischen Handlun­gen auf dem Gebiete der Finanzsanierung gelangen wird. Paris, 1. Februar. Die vorerst noch recht spärlichen Auslassungen über «die Budget- und Finanzsanierungsplänc des Kabinetts Daladier, das Von der Presse nicht unfreundlich aufge­­nommen wird, wenngleich sie auf den prekären Charak­ter der neuen Kombination hinweist, sollen in parlamen­tarischen Kreisen einen nicht ungünstigen Eindruck ge­macht haben. Nach Le Matin beabsichtigen Finanzminister Bonnet und Budgetminister Lamoureux den durch Einsparungen und bteuerangleichungen abzudeckenden Anteil des Bud­getfehlbetrages auf vier Milliarden einzuschränken, so daß die Befürchtungen derjenigen, die ein zu starkes Anzie­hen der Steuerschraube als gefährlich für die National­wirtschaft bezeichnen, beschwichtigt würden. Im übrigen würde ein Teil der Vorschläge der früheren Finanz­minister Germain-Martin und Chéron in den neuen Finanzsanierugsplan eingearbeitet werden. Paris, 1. Februar. * Le Journal meint, daß die Sozialisten, die auf eine weitere links stehende Regierung als die Daladiers nicht rechnen können, sich wohl hüten werden, das Kabinett bereits am ersten Tage zu stürzen. Dies bedeute jedoch nicht, daß die Regierung von langer Lebensdauer sei. Auch Le Matin stellt eine günstigere Haltung der Sozialisten der neuen Regierung gegenüber fest, betont aber, daß die Sozialisten bezüglich der Dauer ihrer Unter­stützung keine Verpflichtung übernommen haben. L’Echo de Paris meint, daß die Regierung von rechts keine einzige Stimme bekommen würde. Ami du Peuplc schreibt der Daladier-Regierung keine Lebensfähigkeit zu. London, 1. Februar. (Buck Korr.) Die Auffassung der Londoner Presse Über das neue französische Ministerium gebt dahin, daß man fast durchweg seine Lage für ziemlich schwierig ansieht. Die 'Times vermerken, daß die Ansichten Daladiers über die Abrüstung fortschrittlicher seien als die seiner Vorgänger. Aber ob er das Ansehen das Parlaments wiederherstelleu könne, das hänge vollständig von der Haltung der Sozialisten ab. Sie würden sich vielleicht für eine gewisse Zeit zurüokhalten, um die Mehrheit der Nichtkommunisten in der Kammer zu sichern. Die Wiederbelebung des kriegerischen Geistes in Deutsch­land und die Tatsache, daß Hitler der Reichskanzler sei, werde sie davon abhalten, die Außenpolitik der Daladier- Regierung und seiné Haltung zur Abrüstung anzugreifen. Daladier werde also von der Gnade der Sozialisten ab­hängig sein. Paris, 31. Januar. (Havas.) Mit der Ernennung Francois Alberts zum Minister wurden der Präsidentenposten des Auswärtigen Ausschusses der Kammer und der Vorsitz der radikalen Kammerfraktion vakant. Für beide Posten wird Herriot als wahrscheinlichster Kandidat genannt. In der heute abend abgehaltenen Fraktionssitzung wurde der Fraktions­vorsitz einstimmig Herriot angeboten, der jedoch bei der Sitzung nicht anwesend war. Befestigung Korsikas? (Telegramm des Pestet Lloyd.) London, 1. Februar. Die Befestigung der Insel Korsika ist nach einem sensationell aufgemachten Bericht des Pariser Korrespon­denten des Daily Express von den französischen Militär­­und Flottenbehörden in Angriff genommen worden. Wäh­rend die Regierung den neuen Botschafter de Jouvenel nach Rom sende, um den Versuch zu machen, die italie­nisch-französische Spannung zu beseitigen, würden an­dererseits Vorkehrungen getroffen, um die französischen Interessen im Mittehneer zu verteidigen, falls die Be­mühungen de Jovrvenels scheitern sollten. Korsika solle ein zweites Helgoland werden und in eine mit Stahl um­gürtete Festung umgewandelt werden. Aiuf diese Art ver­längere Frankreich die unterirdische chinesische Mauer, die sich bereits vom Ärmelkanal bis Nizza erstrecke, noch auf das Meer hinaus. Gegenwärtig seien schon Truppen­­abteiilungen mit der Anlage strategischer Straßen im Innern der Inisel beschäftigt. • 3 * PESTER LLOYD Mittwoch, 1. Februar 1933 GROSSBRITANNIEN. Die irische Frage. (Telegramm des Pester Lloyd.) London, 31. Januar. Im Zusammenhang mit dem Ausgang der irischen Wahlen veröffentlichen die Blätter Erklärungen De Va­leras, in denen dieser betont, daß das irische Volk das Recht für sich in Anspruch nehme, selbstständig über seine Staatsform und über die Art seiner Beziehungen zum britischen Reich zu bestimmen. Die Wahlen hätten deutlich bewiesen, daß man sich auf dem Wege zu einem freien und unabhängigen Irland befinde und daß keine dauernde Regelung zwischen Irland und England möglich sei, ehe die Forderungen des irischen Volkes erfüllt würden. Mit besonderem Nachdruck betonte De Valera, wel­chen Wert er auf eine Wiedervereinigung von Nord- und Südirland lege. Englischen Pressevertretern gegenüber versicherte der Ministerpäsident sogar, er sei bereit, „manches für ein ganzes und einiges Irland zu opfern“. Aus dieser Äußerung glaubt man auf eine Geneigtheit De Valeras schließen zu dürfen, bei etwaigen Verhandlungen mit England seine Forderung nach der Errichtung einer irischen Republik zurückzustellen, falls ihm die Wieder­vereinigung Irlands im Rahmen des britischen Reiches an­­geboten werden würde. (Telegramm des Pester Lloyd.) Belfast, 31. Januar. Infolge des Streiks der Eisenbahnarbeiter in Ulster, der in der vergangenen Nacht seinen Anfang nahm, ist nahezu der gesamte Eisenbahnbetrieb lahmgelegt. Auf dem Gebiete des irischen Freistaates sind ungefähr 3000 Eisenbahner der Great Northern Railway Co. in einen Sympathiestreik getreten. Hiedurch wipde der Verkehr zwischen Belfast und Dublin nahezu f.illgelegt. RUMÄNIEN. Die neue Regierung im Parlament. Bukarest, 31. Januar. (Orient-Radio.) Die Vaida-Regierung hat sich heule dem Abgeördnetenibause vorgestellt. Die Sitzung war äußerst bewegt. Mehrere Parteifüh­rer brachten die Auffassung zum Ausdruck, daß nach der Demission Manius das weitere Verbleiben der Bauern­partei an der Macht verfassungswidrig sei. In seiner Antwort, die oft vom Beifall seiner An­hänger unterbrochen wurde, wies Ministerpräsident Vaida auf die langjährige Harmonie hin, die zwischen ihm und Maniu bestehe. Die verfassungsrechtlichen Bedenken suchte Vaida mit dem Hinweis darauf zu entkräften, daß der König bei den jüngsten Wahlen ausdrücklich betont habe, er wünsche eine freie Willensäußerung des Volkes. Der König sei der treueste Hüter der Verfassung. Weiter schilderte der Ministerpräsident die Umstände des jüng­sten Regierungswechsels und stellte fest, daß das Pro­gramm der neuen Regierung dasselbe sei, wie das ihrer Vorgängerin. Das Vorgehen der Krone sei strikt ver­fassungsmäßig gewesen. Zum Schluß bat der Minister­präsident um die Unterstützung sämtlicher Parteien. Der Senat beschloß, an Maniu anläßlich seines 60. Geburtstages ein Begrüßungstelegramm zu schicken. VEREINIGTE STAATEN. Die Arbeitslosigkeit. (Telegramm des Pester Lloyd.) • New York, 1. Februar. Die Zahl der Arbeitslosen beläuft sich nach einer Berechnung des Statistischen Amtes auf 15 Millionen, so daß etwa 37 Millionen Menschen unmittelbar von der Arbeitslosigkeit betroffen sind. Die Arbeitslosigkeit ver­teilt sich auf die einzelnen Gewerbe folgendermaßen: Bauhandwerk 80 Prozent Arbeitslose, Autoindustrie 57 Prozent, Eisenindustrie 45 Prozent, Landwirtschaft 39, Eisenbahn 38, Hotelindustrie 30 Prozent. Tagesneuigkeiten. Prinzessin Charlotte von Monako, Wie wir mel­deten, hat der Oberste Gerichtshof in Monako die Scheidung der Erbprinzessin Charlotte von ihrem Gatten, dem Grafen Peter von Polignac ausgesprochen. Damit ist eine Affäre beendigt worden , die seit einem Jahr die Gemüter an der Riviera erregt hatte. Denn genau vor einem Jahre trennte sich die Erbprinzessin Charlotte, Tochter des regierenden Fürsten von Monako, von ihrem Gatten, angeblich weil die zehnjährige Ehe sehr un­glücklich gewesen war. Doch wußte man allgemein, daß die sehr temperamentvolle Prinzessin ihre Zuneigung einem Bürgerlichen zuwandte und fest entschlossen war, alle ihre bisherigen Bindungen zu lösen. Sie hat auf alle ihre Thronrechte verzichtet, und als ihren Nachfolger den zehnjährigen Rainier, ihren Sohn aus der geschiede­nen Ehe, vorgeschlagen. Fürst Ludwig II. hatte sich den Bestrebungen seiner Tochter nicht widersetzt und sich mit ihren Wünschen einverstanden erklärt. Jetzt erfährt man, daß die Prinzessin eine neue Ehe schließen will, und zwar mit dem italienischen Frauenarzt Dr. Delmasso, und es scheint auch, daß sie die in dieser Angelegenheit in ihrer Familie noch bestehenden Schwierigkeiten über­winden wird. Auktion der österreichischen Kunstschätze Erz­herzog Friedrichs. Morgen wird in Wien eine inter­essante Ausstellung von Kunstgegenständen und Kunsl­­mobiliar aus dem Besitze des Erzherzogs Friedrich allge­mein besichtigt werden können. Die vierzehn Säle im Palais Herberstein füllende Schau stammt aus der Badner Weilburg und aus dem Wiener Palais des Erz­herzogs. Mobiliar, kostbare Uhren und Bronzen, Gemälde, prächtiger Kronluster vertreten hauptsächlich öster­reichische und französische Kunst, der Stil ist größten­teils Empire. Louis XVI. und Biedermeier. Ein eigenes Kapitel bilden die selten auf den Markt kommenden spanischen Teppiche. Dieser mehr als vierhundert Katalognummern mit weitaus mehr Einzelobjekten um­fassende Kunstbesitz stammt zum Teil noch von dem Begründer der Albertina, Herzog Albrecht von Sachsen- Teschen. Die Auktion ist, wie schon aus diesen An­deutungen hervorgeht, eine der interessantesten der letzten Jahre. Die Honorare der französischen Minister. Aus Paris wird uns gemeldet: Frankreich bezahlt seine Minister „pro Tag“, da man bei den Überraschungen des parla­mentarischen Systems damit rechnet, daß sie täglich ge­stürzt werden können. Die Regierung Paul-Boncour wurde an einem Morgen um 6.20 Uhr gestürzt und ihre Minister erhielten noch bis nachts um 12 Uhr ihr Minister­honorar. Es hat sich nun aber die Streitfrage ergeben, ob die Minister bis zu diesem Zeitpunkt berechtigt waren, Ernennungen vorzunehmen. Es erschien nämlich nach dem Sturze des Ministeriums Paul-Boncour um 8 Uhr morgens das Journal Officiell, in dem der Kabinetlschef Paul-Boncours zum französischen Delegierten bei der Donaukommission mit 107.000 Francs Gehalt und einer Entschädigung von 15.000 Francs pro Jahr ernannt wurde. Die Beamtenvertretung des Qai d’Orsay hat sich auf den Standpunkt gestellt, daß dieser Ernennung nicht stattgegeben zu werden braucht, weil sie zwei Stunden nach dem tatsächlichen Sturz des Ministeriums erst offi­ziell bekanntgeworden ist und weil das Recht, noch bis 12 Uhr nachts Honorar zu beziehen, nicht das Recht in sich schließt, Ernennungen vorzunehmen. Universitiitsprofessor Julius Hornyánszkyf Gestern ist in Budapest Universitätsprofessor Julius Hornyänszky verschieden. Er laborierte längere Zeit an einem Magen­geschwür, das in einen Krebs übergegangen war, so daß er auch auf operativem Wege nicht mehr gerettet wer­den konnte. Julius Hornyänszky, der als Sohn des Pester evangelischen theologischen Schriftstellers und Druekerei­­besitzers Viktor Hornyänszky im Jahre 1869 geboren wurde, war eine markante Persönlichkeit der ungarischen Wissenschaft. Nach seinem Studium, das ihn auch ins Auisiand führte, unterrichtete er an mehreren ungarischen Mittelschulen und gelangte 1913 auf Grund seiner uner­müdlichen wissenschaftlichen Tätigkeit, insbesondere sei­ner Werke über klassische Philologie, an die Kolozsváréi’ Universität und später mit dieser nach Szeged. 1926 er­hielt er eine Lehrkanzel an der Budapester Universität. Seit 1909 war er auch Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahre 1925 gründete er die Un­garische Gesellschaft für Soziahvissensehaft, deren Prä­sident er bis zu seinem Tode blieb. Eines seiner bedeu­tendsten Werke ist die Arbeit über die Wissenschaft der griechischen Aufklärung. Selbst in der letzten Zeit seiner vierzigjährigen wissenschaftlichen Lehrtätigkeit arbeitete er noch unermüdlich und bereitete die Ausgabe einer großen Giistesgeschichte vor; dieses Werk konnte er aber nicht mehr vollenden. Die Aufbahrung seines Leich­nams erfolgt in der Aula des Zentralgebäudes der Univer­sität. Die Beerdigung findet morgen, Donnerstag, nach­mittags von der Leichenhalle des Farkasräter Friedhofes aus statt. Das Semntclweis-Bankett. Das Budapester Ärzte kasino veranstaltete im „Hotel Royal“ nach alter Ge­pflogenheit das alljährliche Semmelweis-Bankett, um den ungarischen Ärztestand und dessen prominente Gestalten am weißen Tisch zu versammeln. Auch diesmal hatten sich zahlreiche Universitätsprofessoren und Ärzfe ein­gefunden. Den Reigen der Trinksprüche eröffnete der Präsident des Ärztekasinos Dr. Géza Kövesi, der die Gäste willkommen hieß. Er ersuchte sodann Hofrat Dozenten Rudolf Temesvárg, die Semmelweis-Festrede zu halten. Mit dem Semmelweis-Pokal in der Hand führte Hofrat Dr. Temesvári/ u. a. aus: Meine Festrede hat nicht das Leben, die körperlichen und geistigen Eigenschaften un­seres genialen Meisters Semmelweis, noch die epochale Bedeutung seiner Entdeckung zum Gegenstand, diese sind bereits von zahlreichen prominenten Mitgliedern des Ärztestandes und des wissenschaftlichen Lebens geschil dert w’orden. Er will von den zahlreichen Ärztetragödieu sprechen, die sich ebenso wie bei Semmelweis, bei der Einführung neuer Lehren ereignet hatten. Nicht von jenen Ärzten soll hier die Rede sein, die wegen Hirer politischen Haltung oder religiösen Überzeugung verfolgt wurden oder den Märtyrertod erlitten. All diese Ärzte kämpften immer und überall für die liberalen Ideen, für Freiheit und Volksrechte. Auch von jenen Ärzten soll jetzt nicht gesprochen werden, die infolge ihres Berufes, im Verlauf ihrer wissenschaftlichen Versuche und Forschungen als Opfer der Wissenschaft starben. Der erste große Arzt, der wegeii Verkündung neuer Lehren den Verfolgungen zum Opfer fiel, war Galilei. Der Begründer dei mikro­skopischen Anatomie Malpighi wurde verfolgt und ge­martert, sein Haus, seine Instrumente und Schriften wur­den vernichtet und er konnte nur schwer sein Leben ret­ten. Die berühmten Ärzte van Helmont, Vesalius, Para­celsus wurden zeitlebens verfolgt. Der Entdecker des Mikroskops Leuwenhoek wurde ebenso wie Auenhrugger und Laennec, die uns die Perkussion und Auskultation geschenkt haben, als Narren behandelt. Es dauerte Jahr­zehnte, bis die Schutzpockenimpfung Jenners allgemeine Verbreitung fand. Es geschah ja noch vor wenigen Jahr­zehnten, daß der Berliner Chirurgenkongreß 1892 den Vortrag des genialen Schleich über die von ihm ent­deckte Lokalanästhesie mit einein Entrüstungssturm auf­nahm. Wie oft geschieht es in der Wissenschaft, daß alte anscheinend längst überholte Lehren aus der Rumpel­kammer herausgeholt und zum neuen Leben erweckt werden.. Die alte Humoralpathologie, die Lebre von der Bedeutung der Körpersäfte, wurde seinerzeit von der Zellenlehre Virchows verdrängt und feiert heute ihre Auf- Bei Blut- und Hautkrankheiten, sowie bei durch Pickel und Mitesser beeinträchtigtem Tein nehme mau Saslehners natürliches Bitterwasser Hunyadi János Es fördert die- Blulzirkulation, leitet die schädlichen Stoffe ab, regt den Stoffwechsel an, reinigt das Blut und reguliert den Stuhlgang. Nonnaldosis: ein halbes Glas morgens nüch­tern genommen.

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