Pester Lloyd - esti kiadás, 1933. szeptember (80. évfolyam, 198-222. szám)

1933-09-01 / 198. szám

PESTER LLOYD © z§. ® Nachklänge der Széchenyi-Gedenkíahrt. j Vergegenwärtigt siöh der Tageschronist im Geiste nochmals den Verlauf der beiden auf der Theiß ver­brachten Festtage, die dem Andenken des „größten Ungarns“. Grafen Stefan Széchenyi, gewidmet waren, so muß er als stärkste Impression die begeisterten Kund­gebungen der Uferbevölkerung zu Ehren des Staatsober­hauptes und der Regierungsvertreter verbuchen. Cie Be­wohner der Theißgegend erblickten in dem im Fest­­schmuck vorbeifahrenden Dampfer einer Art Sinnbild für die Schiffbarmachung des Flusses. Ein Symbol. Daß die Schaffung eines solchen Symbols durch die Veranstaltung der Széchenyi-Gedenkíahrt sich nicht nur psychologisch, sondern auch praktisch werde auswirken müssen, war schon auf dem ersten Abschnitt der Eampferreise zwischen Tokaj und Tiszafüred offen­kundig. Das Herz schnürte sich einem zusammen, wenn man diese Straßen- und wegelosen Ufer, größtenteils mit Weidenbäumen bewachsen, von den Fluten der Theiß bald unterwaschen, bald wieder mit Schwemmland auf­gebaut, Stunde um Stunde an sich vorübergleiten sah. Und dabei ein völlig vereinsamter Flußlauf. Nur einige Flösse mit Slowaken in ihrer typischen Nationaltracht begegneten dem Salondampfer. Die glatte und rasche Fahrt dünkte schier paradox im Vergleich mit dieser von der Natur so stiefmütterlich bedachten Gegend. Wie Fachleute des Strombaus betonten, war der jetzige Wasserstand der oberen Theiß eigentlich gar nicht für diese denkwürdige Fahrt geeignet, die ursprünglich vor Augen führen sollte, wie sehr die Schiffbarkeit dieser Flußstreoke vom Zufall, von den Launen der Witterung abhängt und wie notwendig die durchgreifende Regulie­rung dieses Abschnittes ist. Der Hilfsdampfer des Fluß­­bauamtes „Vihar“, der dem Schiff „Lukács Béla“ in einiger Entfernung folgte, um den Dampfer nötigenfalls flottzumachen, erwies sich als völlig überflüssig. Aller­dings konnte man sich sehr wohl vorstellen, wie bei einem nur um anderthalb bis zwei Meter höheren Wasserstand weite Uferstrecken überflutet werden. An­läßlich des letzten großen Hochwassers im Winter 1932, war das Inundationsgebiet an einer Stelle nicht weniger als sieben Kilometer breit! Historischer Rückblick. Was will dies aber heißen, wenn wir in einer Chronik des Jahres 1816 lesen, daß „die Kaufleute und Handwerker aus Szeged mittels Schiff zum Jahrmärkte nach Kaggkikinda fuhren“. Hiebei ist zu bedenken, daß die Gemeinde Nagvkikinda von dem — zu normalen Zeiten — allein schiffbaren Theißbett 24 Kilometer ent­fernt liegt. . . Laut einer Aufzeichnung aus dem Hoch­wasserjahre 1855 blieben damals vom ganzen Über­schwemmungsgebiete nur 17.000 Hektar verschont. Im übrigen liegen über die Verheerung der Flutwellen in den Zeitläuften vor der Regulierung keine ausführlichen Daten vor. Sehr interessant beschreibt Diplomingenieur Waldemar Lászlóffg-Böhm vom Hydrographischen In­stitut in Budapest in seiner Studie über die Theiß die historischen Verhältnisse der Theißgegend. Schon in den ältesten geschichtlichen Aufzeichnungen wird das Theiß­tal als ein von Hochwassern heimgesuchtes, für den Ver­kehr ungeeignetes Gebiet geschildert. Der im IV. nach­christlichen Jahrhundert lebende römische Geschichts­schreiber Amianus Marcellinus gibt nachfolgende be­zeichnende Charakteristik des Flusses: „.. . mit schlän­gelndem Laufe breite und lange Flächen langsam um­zingelnd . .. wodurch der Boden an den meisten Stellen versumpft und die Überschwemmungsgebiete der Ge­wässer reich an Moorweiden sind, die für Unkundige nicht gangbar sind.“ Und führwahr, auch heute noch weist dieser eigenartige Fluß zahllose, mäanderartige Windungen auf, die durch Überschneidungen an gewissen Stellen mit geringem Kostenaufwand eliminiert werden könnten. Die Lösung der Theißfrage. Eine ganze Literatur beschäftigt sich mit den Ursachen der verhängnisvollen Vernachlässigung des Theißproblems, das selbst in den seit der Initiative Széchengis verflosse­nen hundert Jahren noch recht weit von der gänzlichen Lösung entfernt ist. Die historische Rechtfertigung für diese Unterlassung in älteren Zeiten könnte etwa folgen­dermaßen formuliert werden: Die Heeresstraße der Völ­ker zog sich durch das Karpathenbecken, wo das Ungar­­tum seit einem Jahrtausend die Mission des Beschützers Westeuropas innehat. Diesen Zeiten folgte eine Kampf­periode unter der Parole der nationalen Selbständigkeit, so daß ein Historiker des 18. Jahrhunderts über das große ungarische Tiefland wahrlioh kein anderes Charakterbild geben konnte, als sein obgenannter römischer Vorgänger. Nur so ist es verständlich, warum mit der systematischen Regelung des Theißbettes erst zu Beginn des XIX. Jahr­hunderts begonnen wurde. Széchenyi, der Zauberer. Man begreift also, warum die dankbare Bevölkerung ides Theißtales dem Grafen Stefan Széchenyi, der das I große Werk der Theißregulierung im Jahre 1846 in An­griff nahm, in Tiszadob ein Denkmal setzte, das folgende Aufschrift trägt: „Zwei Gewalten wetteiferten lange mit­einander um den Besitz dieser Ebene: menschlicher Fleiß und die Elementarkraft der Gewässer. Széchenyi wurde Richter; er zwängte die Theiß in ihr Bett zurück. Seine Verheißung und der große Raum, siehe, sie sind frei und unser.“ So verhängnisvoll waren die Ausmaße der Hoch­wasserschäden, daß der geniale Staatsmann die Regulie­rung der Gewässer als eine der wichtigsten Aufgaben sei­nes nationalen Wirtschaftsprogramms bezeichnete. Als er vor einem Jahrhundert in der Eigenschaft eines könig­lichen Kommissärs zum ersten Male mit dem Dampfer „I. Ferenc“ von Titel bis Szeged theißaufwärts fuhr, wurde das Fahrzeug wie ein zauberhafter Spuk bestaunt. Er schreibt in seinen Tagebuchaufzeichnungen hierüber die folgenden Sätze: „Die Serben gafften mit aufgesperr­tem Munde, die Frauen, Hexerei ahnend, bekreuzigten sich, die Ungarn blieben träge in ihren Kähnen mitten auf dem Strome; kaum konnte man mit dem ratternden Dampfer ihnen ausweiehen. Es erhob sich auch ein hef­tiger Wind, nach dessen Abflauen am 3. September früh 9 Uhr das erste Dampfschiff in Szeged anlegen konnte.“ Im Jahre 1846 befährt Széchenyi den Flußlauf bereits bis über, Tokaj hinaus. Am 23. Juli schickt er von dort j der Direktion der Donaudampfschiffahrt-Gesellschaft fol­genden Bericht über die Theiß: „... Der Fluß ist ohne ! alle Vorkehrung schon jetzt auf 107 Meilen (814 Kilo- I meter) ohne Gefahr zu befahren, und wird mit verhältnis­­! mäßig sicher leicht zu treffenden Vorsichtsmaßregeln höchstwahrscheinlich noch auf weitere 35 Meilen, also im Ganzen in einer Länge von 142 Meilen (1078 Kilometer) zu beschiffen sein. Solch ein langer Kanal, meine Herren, dessengleiohen wenige Länder der Erde haben, den nähm­­lich die Theiß, wie wir jetzt wissen bildet, ist eine Arterie, die, gehörig benützt, in der ganzen Umgebung Gesundheit, ja ein ganz neues Leben entwickeln muß!... Ich sehe darin für Ungarn, dessen reichsten Teil das Theißgebiet bildet, wirklich eine neue Ära beginnen, selbst schon aus der Ursache, weil eine Strecke Landes, die von einem so herrlichen und so langem Kanal durchschnitten ist, wie die Theiß einen bildet, natürlicherweise so sehr im Wert steigt, daß sodann die Regulation der Nebenflüsse, Über­flutungen und auslassenden Moräste, was jetzt meine Auf­gabe ist, ein Leichtes sein wird, und sozusagen von sich selbst erfolgt. Von dem Enthusiasmus, mit welchem unsere Fahrt allenthalben begleitet war, kann man sich kaum eine Vorstellung machen ...“ Das Projekt des Donau-Theiß-Kanals. Der zweite Tag der Széchenyi-GedenkIahrt halte ebenfalls eine psychologische Bedeutung: er zeigte die perspektivischen Möglichkeiten der Zukunft im Hinblick auf die Schiffbarmachung des oberen Theißabschnittes zwischen Tokaj und Szolnok. Und hier muß auf das bedeutungsvolle Projekt des Donau-Tlieiß-tKanals ver­wiesen werden, mit dessen Lösung die Einschaltung der Theißschiffahrt in das große westliche Schiffahrt­system organisch verknüpft ist. Der Rotary-Club von Szolnok hat in zehn beachtenswerten Punkten den Be­weis dafür zu erbringen versucht, warum dieser Kanal bei Szolnok eine Mündung besitzen müßte. Als dem Handelsminister bei Kistelek seine Wähler­schaft eine Huldigung bereitete, hörte man von seinen Ahgeordnetenkollegen die scherzhaften Rufe: „Nun, Fabinyi, jetzt ist die Szolndker Mündung ein für allemal eingefroren! Gegen Kisteleik können die Szolnöker nicht auf kommen! ...“ ... Der vor 42 Jahren erbaute Dampfer „Lukács Béla“, der den Namen des so tragisch aus dem Leben geschiedenen ehemaligen Handelsministers trägt, war früher auf der Donau stationiert und ist erst später, als sich die Donajrdampfsehiffahrt ausgestaltete, ein Theiß­dampfer geworden. Sein mit zahlreichen Kriegs­dekorationen geschmückter Kapitän Eugen Láczay-Szabó ist außerordentlich stolz darauf, daß mit seinem Schiff die denkwürdige Fahrt unternommen wurde, wie er auch voll wehmütigen Stolzes der Dampferreise des verewigten Grafen Kuno Klebelsberg, des begeisterten Verfechters des Alfölder Gedankens, gedachte, der mit ében diesem Schiff in Gesellschaft einiger Ahgeordnetenkollegen von Szolnok nach Szeged gefahren war. Der schmucke Theißdampfer „Lukács Béla“, dessen Eichengirlanden bereits verwelkt sind, erneuert jetzt seinen Kohlenvorrat, der auf der 22stündigen Fahrt am Dienstag und Mittwoch gänzlich zur Neige gegangen war. Am Samstag sollen dann die normalen Fahrten zwischen Szeged und Szolnok wiederaufgenommen werden. Otto Drechsler. Sport. Die Hochschüler-Weltmeistersehaften. Heute vormittag um 9 Uhr begannen in 'Turin die Hochschüler-Weltspiele mit den Tennis-Vorrunden und den Florett-Mannschaftskämpfen. Es nehmen sechs Teams teil, die in zwei Gruppen kämpfen. I. Gruppe: Italien, Ungarn und die Tschechen (Jurypräsident: Cuccia). II. Gruppe: Frankreich, Italien und Deutschland. Aus jeder Gruppe kommen die zwei Erstplazierten in das Finale, das abends 9 Uhr beginnt. Im Tennis ist Ungarn im Single durch Ferenczy und Drjetomszky vertreten, im Double durch Ferenczy—Friedrich. Im Mussolini-Stadion finden heute bereits einige Fußball- und Korbballspiele statt. Im Korbball ist Rumänien zurückgetreten. Es sind somit sieben Nationen im Bewerb: Ungarn, Italien, die Tsche­chen, Lettland, Estland und Frankreich. Im Korbball spielt um 4 Uhr nachmittags Ungarn gegen Italien, im Fußball kämpft um 5 Uhr Ungarn gegen Deutschland. Die unga­rischen Ruderer haben sich bereits nach Como zum Trai­ning begeben. Das ungarische Fußballteam lautet: Goda — Mester, Szántó — Koncicky, Balogh, Simon — Gonda, Feketekovács, Solthy, Drégely, Bokor. Tennis. Am Lido wurde Kehrling überraschend von Ostiani 3:6, 4:6 geschlagen, der Tscheche Malecki siegte über den Amerikaner Jones, der Amerikaner Mangold über den Franzosen Genfien. Radfahren. Auf der heimischen Bahn in Ftruidon stellte der französische Meister Richard mit 44:777 Kilometer einen neuen Stunden-Weltrekord auf. Wasserball. 'Die deutsche Meisterschaft wird am 2. und am 3. September in Erfurt ausgekämpft. Außer dem — vom ungarischen Nachwuchsteam bezwungenen — Titelver­teidiger Weißensee haben sich für die Schlußrunde qua­­lifiiziert: Hellas Magdebur-- P|oseidon Köln, Schwimm­sportfreunde Barmen. Als Favorits gelten Weißensee und die Magdeburger. Im nächsten Jahre tritt bereits das neue System in Kraft, demzufolge an der deutschen Meisterschaft nur jene Mannschaften teilnelunen dürfen, die sich durch Aufstiegspiele über Gaue und Kreise hiezu qualifiziert haben. WasserbalL Der Mtk siegte in Toulouse 16: 0. In der süddeutschen Meisterschaft siegte München 99. Schwimmen. Der Szegedet U. E. (Szue) veranstaltet am 17. Sep­tember ein Graf Kuno Klebelsberg-Memorialmeeting, das nicht weniger als 22 Nummern umfaßt. Kánási und Mezei gastieren am Sonntag in Szentes. Motorsport. Der Nennungsschluß für die Sternfahrt des Bse wurde bis zum 4. September verlängert. Freitag, 1. September 1933 Lokalnachrichten Die Herbstmesse für Wohnungseinrichtung. Wie wir vernehmen, wird die vom Landes-Industrieverein m der Industriehalle des Stadtwäldohems veranstaltete Herbst­messe für Wohnungseinrichtung Samstag vormittags 11 Uhr nicht vom Handelsminister De. Fabinyi, sondern vom Finanzminister Dr. Imrédy eröffnet werden. Unfall Dr. Rosenaks. Ein heutiges Vormittagsblatt bringt die Meldung, daß der bekannte Chirurg, Stadt­­repräsentamt Dr. Max ‘Rosenak, der im Hause Teréz­­körut 25 wohnt, von einem Motorrad überfahren und schwer verletzt worden sei. Wir halben über den Fall Erkundigungen eingezogen und können mit Freude kon­statieren, daß die Nachricht in dieser Form den Tat­sachen nicht entspricht. Primarius Dr. Rosenalk wurde gestern albend, in dem Moment, als er den Oktogonplatz überqueren wollte, tatsächlich von einem Motorrad niedergestoßen, das der 25jährige Mechaniker Ludwig Rozgonyi steuerte. Dr. Rosenalk wurde umgestoßen, ver­mochte sich aber sofort zu erheben und wunde mit einer ganz geringfügigen Kontusion am Arme in das Rochus­­spital gebracht. Dort unterzog ihn sein Sohn, der in die­sem Spital als Assistenzarzt wirkt, einer Röntgenunter­suchung, und diese ergab, daß es sich um eine ganz un­wesentliche Kontusion des Armes handelt. Dr. Rosenak begab sich sofort in seine Wohnung und setzt seine Praxis unbehindert fort. Säuglingsmord. In Újpest, István-ut 45, wurde dieser Tage in einer Wohnung eine entsetzliche Entdeckung gemacht. Unter dem Bette des Dienstbotenzimmers, in dem die seither entlassene Diens'tmagd Julie Szép wohnte, wurde die Leiche eines männlichen Säuglings, in Zeitungspapier gewickelt, aufgefunden. Die Polizei machte die herzlose Mutter ausfindig und nahm sie in Haft. Das Mädchen liegt jetzt in einem Spital und wird nach seiner Wiederherstellung der Staatsanwaltschaft übergeben werden. Verkehrsunfall. In Újpest, Ecke István-ut und József­­ucca, wurde der 27jälhrige Arbeiter Stefan Vass von einem Lastautomobil überfahren und in erheblich verletz­tem Zustande in das Károlyi-Spital befördert. Bei Erkältungen, Grippe, Halsentzündung, Mandel­schwellung, sowie Nervenschmerzen und Gliederreißen tut man gut, mit einem halben Glas natürlichen „Franz-Josef“-Bitter­­wasser für tägliche Darmentleerung zu sorgen. Falsche Gemälde. Bei der Polizei sind in den jüng­sten Tagen zahlreiche Anzeigen eingelaufen, daß von ver­schiedenen Personen Gemälde verkauft wurden mit den Unterschriften der Maler Ladislaus Kézdi-Kovács und Peter Szüle versehen waren, aber Falsifikate sind. Die Polizei leitete die Erhebungen ein und machte den 35- jührigen Maller Johann Komarik als den Fälscher aus­findig. Er verteidigte siah bei seiner Einvernahme damit, er habe großes Elend gelitten und auf diese Weise zu Geld kommen wollen. Er wurde der Staatsanwaltschaft eingeliefert. Vorfall in einem Kartenklub. Der ehemalige Natio­nal versammln ngsabgeordnete und gegenwärtige Advokat Dr. Stefan Dénes erstattete bei der zuständigen Abteilung des Ministeriums des Innern die Anzeige, daß im Laufe der verflossenen Niacht in einem Budapester Spielklub zwei ausländischen Journalisten 27.000 Pengő ahgenom­­men worden seien. Die Journalisten sollen von den so­genannten „Schleppern“ in den Klub gebracht und aus­geplündert worden sein. Das Ministerium verständigte unverzüglich den Detektivchef von der Anzeige, der Advo­kat wußte aber nicht anizugeben, in welchem Klub sich der Vorfall abgespielt hatte. Bis zur Mittagsstunde waren die Geschädigten bei der Polizei nidht erschienen. Lebensmüde. In der Heilanstalt auf dem Leopoldi­­felde hat sich heute die 48jährige Kranke Maria Bittmann erhängt. Sie war tot, als man sie auffand. Geheimnisvolle Donauleiche. Bei der Ujpester Eisenlbahnbrüdke wurde gestern die Leiche eines 20 bis 25 Jahre alten Mannes aus der Donau gefischt. An einem Fuß der Leiche war ein fünf Kilogramm schweres Eisen­stück, an dem anderen ein schwerer Hammer befestigt. Die Identität des Toten konnte vorläufig nicht ermittelt werden. Die Leiche wurde in die Morgue befördert. Einbruch. In der gestrigen Nacht drangen unbe­­bekannte Täter in die Eisengroßibandhing des Friedrich Feldmann, Vörösmarty-ucca 42. Sie erbrachen die eiserne Kasse, fanden aber kein Geld vor und mußten unverrichteter Dinge abziehen. Die Polizei fahndet nach den Tätern, die, nach der geleisteten Arbeit zu schließen, Fachleute im Kasseneinbruch sind. Deutsche Gottesdienste. In der evangelischen Kirche auf dem Deák-tér ündet Sonntag, 3. d., um halb 10 Uhr vormit­tags, in der evangelischen Kirche VII., Vilma királynö-ut t7, um 5 Uhr nachmittags deutscher Gottesdienst statt. — In der Kirche der deutschen ev.-ref. Filialgemeinde (V., Hold-ucca) wird um 10 Uhr deutscher Gottesdienst abgehalten. Die Predigt hält Pastor Lie. Uhl. Kirchenmusik. Sonntag, 3. September: Innerstädter Hauptpfarrkirche, 10 Uhr: Bihl: F-Dur-Messe; Goller: Offerto­rium In Te speraoi. Predigt: Dr. Illés Kemenes. Radioüber­tragung. 12 Uhr: Kersch: Teile aus der St.-Stefan-Messe, ferner ein altes ungarisches Kirchenlied. — Krönungskathedrale, 10 Uhr: Mozart: Krönungsmesse. Dirigent: Oberregierungsrat Viktor Sugár. — St.-Stefan-Basilika, 10 Uhr: Haydn: B-Dur- Messe (Heilig), Graduale und Offertorium von Griesbacher. 12 Uhr: Teile aus Pembauers G-Dur-Messe und zwei alte un­garische Kirchenlieder. — Köbányaer Pfarrkirche, 10 Uhr: Faist: IX. Messe, Offertorium von Goller. — Pfarrkirche in der Tutaj-ucca, halb 12 Uhr: Gregorianische Messe De Angelis und Mozart: Ave verum, gesungen vom St.-Margaretenchor. Budapester Lebensmittelmarkt. Mit dem Ausgang der Reifezeit werden auch die Ge­müsearten teurer, wozu auch noch die gesteigerte Exportnachfrage hinzukommt. Zu höheren Preisen wur­den heute gehandelt: Saueramper 16 bis 28, Gurken 14 bis 50, griine Paprika 14 bis 36, Kürbis 7 bis 12 Heller, niedriger wurden nur Tomaten zu 8 bis 12 Heller albge geben. Der Marktverkehr war übrigens von der -Nach­­frageseite her eher mittelmäßig. Der Eierpreis ist bereits bis 9 Heller angelangt. FlensChsorten blieben unverändert, demgegenüber behielten auch die Geiflügelsorten ihre alten Preise: gerupftes Geflügel 1.40 bis 2.40, Enten und Gänse 1.20 bis 1.50 pro Kilogramm.

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