Pester Lloyd - esti kiadás, 1934. október (81. évfolyam, 222-246. szám)

1934-10-01 / 222. szám

MöJitag, J. Oktober 1934 I Nouv^eRemsi PIRECTEUR, GEORGES OTTLIK OCTOBRE 1934 Las relations franco-allemandes COMTE JEAN DE PANGE Roi élű ou roi legitime 7 Philippe Develle la crise du protestantlsmo allemand et le chrisiinnistne Emerie Révész Considerations sur la politique contmerciale de la Hongrle Uso Ferenczi Les deux Hunyadi Nicolas Asztalos Pour un Institut francais ä Budapast André Coenroy « Nomen Erasmi nunquam peribit » Joseph Balogh la Hongrie telle quo |o l’ai revue en 1922 ... „ P. S. Alten Nicolas Oláh Désiré Kerecsényi íu .?* nwkovlt. Emerie Ár!Inger la litterature hongreise de Slovaqule Jules Bisztray la rencontre du village (Conte) Michel Tamás Le mouvement socialiste en France (Vicomte de ROCHEFORT) — Lyautey l'Africain (LA­­DiSLAS PASSUTH) — L'université catholique d'été d'Esztergom (FRANCOIS IBRÁNYI) — La Tragédia de l’Homme de Madách (Baronne LILY DOBLHOFFI -— La presse et les revues — L'Europe centrale et orientale RÉDACTEUR EN CHEF: JOSEPH BALOGH Bezugspreis in Ungarn jährlich 30 P. Budapest VI Vdci-hörüt 3 Schaffung eines militärischen Hilfsdienstes. Warschau, 29, September. ' (Inf.) Durch ein Dekret des Staatspräsidenten wird ein militärischer Hilfsdienst ins Leben gerufen. Der Hilfs­dienst umfaßt sämtliche Bürger mit Einschluß der Frauen vom 17. bis zum 60. Lebensjahre, die der normalen Mili­tärdienstpflicht nicht unterliegen, und tritt bei der Mobi­lisierung oder in sonstigen wichtigen Fällen in Funktion. Er wird zur Landesverteidigung eingesetzt und insbeson­dere zur Abwehr von Luftangriffen, zum Sanitäts- und Bureaudienst verwendet, |j ÖSTERREICH, Die Romreise Dr. Schuschniggs. Wien, 1. Oktober. (Bud. Korr.) Die schon seit langem geplante Romreise tes Bundeskanzlers Dr. Schuschnigg, wird tin den ersten Siovembertagen stattfinden. Ob sich daran eine Reise nach Paris und London knüpfen wird, ist noch ungewiß, jeden­falls ist aber eine Begegnung des österreichischen Bundes­kanzlers mit den führenden französischen und englischen {Staatsmännern in Aussicht genommen. Außerdem verzeichnet die Wiener Sonn- und Montags- Leitung die Nachricht, daß sich voraussichtlich noch im November der tschecho-slowakische Außenminister Cr. Benes nach Rom begeben wird. Dr. Schuschnigg gegen jede Anwendung von Gewalt. Wien, 1. Oktober. (Inf.) Vor einer Massenversammlung der Bauern des NValdviertels in Zwettl hielt gestern nachmittag Bundes­kanzler Dr. Schuschnigg eine scharfe politische Bede, in Ider er sich energisch gegen jeden Versuch neuerlicher Gewaltanwendung wandte und ankündigte, daß jeder, der Beine Zuflucht in der Gewalt suche, mit einem Kampf bis zur Vernichtung rechnen müsse. Es gehe nicht an, daß der Staat von einer Handvoll bezahlter Verbrecher in Trüm­mer geschlagen werde. Der Bundeskanzler betonte zum Schluß unter dem stürmischen Beifall seiner Zuhörer, daß jede Gewalt, wo immer sie sich auch ereigne, um der Zukunft des Landes und der friedlichen, treuen Bevölke­rung willen radikal niederzutreten sei. % Ein Todesurteil in Leoben. (Telegramm unseres Korrespondenten.) J Wien, 1, Oktober. Vor dem Militärgericht in Leoben hatte sich heute der 37 Jahre alter Peter Fister wegen Verbrechens des Hoch­verrats und nach dem Sprengstoffgesetz zu verantworten. Der Angeklagte ist seit zehn Jahren Bergführer, hat an sechzig Rettungsexpeditionen tedlgenonunen und vierzig Bergsteiger vom Tode gerettet. Er ist Besitzer des grünen Kreuzes für Lebensrettung, der Silbernen Verdienst­medaille der Republik für Lebensrettung und des Ehren­zeichens des österreichischen Alpenvereins. Ferner legte der Verteidiger auch ein Anerkennungsschreiben des Bundespräsidenten Miklas vor. Fister wurde beschuldigt, zusammen mit. anderen Nationalsozialisten am Abend des 25. Juli den Gendarmerieposten Admont überfallen und die ßchutzkorpsleute gefangengenommen zu haben. Ebenso habe Fister ’bei der Gefangennahme von Bewohnern der Ortschaft mitgewirkt. Am 26. Juli habe Fister an dem Versuche teilgenommen, die Ennsbrücke bei Admont in die (Luft zu sprengen, damit die Exekutive keinen Nachschub erhalten könne. Die Brücke wurde zwar beschädigt, aber nicht unbrauchbar gemacht. Nach durchgeführter Ver­handlung wurde der Angeklagte des Verbrechens des Auf­ruhrs und nach dem Sprengstoffgesetz schuldig erkannt und zum Tode durch den Strang verurteilt. Man erwartet mit Bestimmtheit, daß das Gnadengesuch an den Bundes­präsidenten Von Erfolg begleitet sein wird. ordert, um dafür zu sorgen, daß dér Schwerkranke der Verhandlung folgen könne. Die Mitglieder des Mazal-Senats .des Pozsonyer Kreis­gerichtes betraten Punkt 9 Uhr derl Verhandlungssaal. Die Anklage wird durch Staatsanwalt Novak vertreten, die Verteidigung versehen die Rechtsanwälte Dr. Med­­veezkg und Dr .dementis, Dr. Bazovsky, ein 62 Jahre alter Losoncer Advokat, der in den ersten beiden Jahren der tschechischen Be­setzung der Slowakei noch im Dienste der Prager Re­gierung stand und Zsupán von Nögräd war, macht den Eindruck eines Halbtoten. Er liegt mit geschlossenen Augen ini Lehnstuhl und kann sich kaum aufrechterhal­ten. Die Yerteidigung stellt Sofort nach Eröffnung der Verhandlung fest, daß der schwerkranke Angeklagte nicht gezwungen werden könne, der Verhandlung beizu­wohnen. Die Verteidigung unterbreitet auch ein ärztliches Zeugnis, das bestätigt, daß Di. Bäzovszky an einer schwe­ren Blasen- und Hodentuberkulose leidet, so daß er weder sitzen noch stehen kann. Das Gericht ordnet trotzdem die Abhaltung der Hauptverhandlung an und beginnt mit der Verlesung der Anklageschrift. Nachdem die Verteidigung darauf hingewiesen hat, daß Dr. Bazovsky, da sein Gehör sehr schwach sei, von den Worten des Richters nichts vernehme, wird ihm ein Exemplar der Anklageschrift in die Hand gedrückt. Dr. Bazovsky kümmert sich überhaupt nicht um das Heft, sondern beklagt sich wieder über schweres Un­wohlsein. Im nächsten Augenblick verliert er das Bewußt­sein, so daß der Vorsitzende eine Pause von zwei Minu­ten anordnet. Inzwischen wird Dr. Bazovsky vom lArzt wieder zum Bewußtsein gebracht, worauf um halb 10 Uhr mit der Verlesung der Anklageschrift begonnen wird. Die 1'50 Seiten umfassende Anklageschrift beschuldigt den Hauptangeklagten Dr. Bazovsky und seine fünf Kom­plicen der mehrfachen Verbrechen gegen das Gesetz zum Schutze der Republik. Die Hauptpunkte der Anklage­schrift sind: Dr. Bazovsky hatte am 6. August v. J. seine Gesinnungsgenossen zu einer vertraulichen Sitzung in die Wohnung des Rechtsanwalts Dt. Pavlicska nach Besztercebánya eingeladen und dort den Slowakischen Nationalrat ins Leben gerufen, der die Aufgabe hatte, die Slowakei mit Gewalt von der Tschechei abzutrennen und „einer fremden Macht anzuschließen“. Dr. Bazovsky sei mit dem „bekannten Irredentistenführer“ Dr. Ludwig Steier und dem Führer der slowakischen Emigration in IWden Professor Jehlicska sowie auch mit anderen irre­­dentistischen Persönlichkeiten in reger Verbindung ge­standen. Schon am 29. Juli 1930, fährt die Anklage­schrift fort, hatte Dr. Bazovsky in der Zeitung Narodny Noviny einen Artikel über die Friedensverträge veröffent­licht und festgestellt, daß der Friede nicht von ewiger Dauer sein könne, sondern stets eine Möglichkeit zu sei­ner Abänderung bestehen müsse. Der Artikel forderte für das slowakische Volk das Recht, selbst über sein Schicksal zu entscheiden. Zu Pfingsten vorigen Jahres ver­öffentlichte Dr. Bazovsky in Losonc eineu offenen Brief, worin er die Tschechen beschuldigte, die Slowakei aus­geplündert zu haben. Zu dieser Zeit wurden in der TSCHECHO-SLOWAKEI. Der Hocbiverratsprozeß gegen Dr. Bazovsky und Genossen. Pozsony, 1. Oktober. Heule vormittag begann die mit großer Spannung erwartete Hauptverhandlung in dem Hochverratsprozeß gegen Dr. Lududg Bazovsky und Genossen, die in der Geschichte der Justiz beispiellos dasteht. Der Haupt­angeklagte Dr. Bazovsky ist so schwer krank, daß seine Teilnahme an der Hauptverhandlung Lebensgefahr für Hm bedeutet. Dr. Bazovsky wurde aus einem Privatsana­torium in das Gerichtsgebäude gebracht. Er sitzt in einem beweglichen Lehnstuhl und obwohl er sofort nach Eröffnung der Verhandlung einen Ohnmachtsanfall er­litt, wurde er gezwungen, auch weiterhin der Verhand­­fcanß beizuwohn^i. Es wurde eigens ein Arzt ztt-öhmbe­ PESTER LLOYD • s • Október eiseien nuillk a NEW YORK ÉTTEREM (Bejárat a Dohány-uccai oldalon) SftrOzői árak! Bulid! Borravaló 12% ABÁR5AN: Kalmár Tibor muzsikál GCOTg Hona énehesn# Berciid TesfvCreh izgalmas táncszámai: 1. A morfium, 2. A gép... Lenken HaHda táncok és hangulat, énekek. Tánc reggel öt ériig! OSTENDE Nachmittags und abends . BÍAMCO Orchester der Könige Weltberühmtes 18 köpfiges argentinisches Ensemble Welterf óig! Zigeunei*musik I ■Slowakei von den tschechischen Behörden große anti­­revisionistische Kundgebungen veranstaltet, von denen Dr. Bazovsky feststellte, daß sie unter völliger Teil­nahmslosigkeit der Slowaken vor sich gegangen sind. „Es ist nicht wahr,“ erklärte Dr. Bazovsky, „daß die Slowa­ken mit den Verhältnissen im Lande zufrieden seien. Sie wollen die bestehende Lage nicht anerkennen und for­dern die Revision der Friedensverträge. Das slowakische Volk muß sich an den Völkerbund oder an das Haager Gericht wenden und könnte vor diesen internationalen Foren durch den Slowakischen Nationalrat vertreten werden.“ Ein anderes Flugblatt, das am 4. Mai 193-2 ver­öffentlicht wurde, richtet sich „an die slowakischen Brü­der in Amerika“ und faßt die Beschwerden der Slowaken in 30 Punkten zusammen. ’Es verweist darauf, daß die Tschechen die slowakische Industrie vollständig ruiniert haben und daß der kritischen Lage der Slowaken nur durch eine starke ausländische Propaganda abgeholfen werden könnte. Ein drittes Flugblatt vom Jahre 1931 wies unter dem Titel „In den heutigen kritischen Zeiten“ mit statistischen Daten nach, welche großen Schäden die Tschechen in der Slowakei angerichtet haben. Zur Re­parierung dieser Schäden müßten die Tschechen einen größeren vom Slowakischen Nationalrat zu bestimmen­den Betrag leisten. Die Anklageschrift zählt sodann ver­schiedene Volksversammlungen auf, in denen Dr. Ba­zovsky für die Autonomie der Slowakei agitiert hat. Schließlich faßt die Anklageschrift den Hauptanklage­punkt dahin zusammen, daß in Besztercebánya eine ge­heime Versammlung abgehatten wurde, in der das Pro­gramm des Slowakischen Nationalrates in 12 Punkten festgesetzt und beschlossen wurde, einen Nationalkongreß zur Abfassung eines Memorandums mit mehreren Hun­­derttausenden von Unterschriften an den Völkerbund einzuberufen. Dann beschäftigt sich die Anklageschrift mit der Rolle der fünf Nebenangeklagten. Diese sind: Dr. Anton Pavlicska, Rechtsanwalt. in Besztercebánya, Paul Németh, Professor am Gymnasium in Rozsnyó, Martin Morhäcs, Handelsagent in Losonc, Johann Szomo­­länyi, Elektroingenieur in Rimaszombat, und Paul Dvorszki, Gerichtsbeamter in Besztercebánya. Auch die fünf Nebenangeklagten werden der Teilnahme an der Vorbereitung von Verbrechen gegen das Gesetz zum Schutze der Republik beschuldigt, Dr. Pavlicska außer­dem poch, der Auireretmg zam Hochverrat SPANIEN. Generalstreik in Toledo. Madrid, 30. September. (Inf.) Wie schnell man in Spanien mit dem General­streik bei der Hand ist, geht aus den Umständen hervor,, die in Toledo zum Ausbruch eines solchen Streiks geführt haben. Ein Kellner ist angeklagt, seinen Arbeitsgeber er­mordet zu haben, und soll demnächst abgeurteilt werden. Um gegen die Anklage zu protestieren, haben die Syndikate den Generalstreik ausgerufen, In der Stadt ist es zwar bis­her ruhig geblieben, aber -das Geschäftsleben ist vollkom­men lahmgelegt, und da der Ausständ unerwartet kam* macht sich vor allem Brotmangel bemerkbar. RUMÄNIEN. Ävereseu gegen die Regierung. Bukarest, 1. Oktober, Die Volkspartei Averescus veranstaltete gestern in Galatz eine Volksversammlung, an der etwa 5000 Perso­nen teilnahmen. Marschall Averescu hielt eine Rede, in der er die Regierung Tatarescu heftig angriff und insbe­sondere gegen die Beibehaltung des Belagerungszustandes Stellung nahm. Er erklärte, die liberale Regierung betone immer die Demokratie, obwohl jeder wisse, daß in Ru­mänien keine Demokratie, sondern Scheindemokratie herrsche. Er forderte die unverzügliche Aufhebung des Belagerungszustandes. (Bud. Korr.) In Campolung fand eine Versammlung der National­­zaranistischen Partei statt, deren Hauptredner der Par­teivorsitzende Mihalache war. Mihalache gab der Meinung Ausdruck, daß sich die gegenwärtige Regierung nicht mehr lange werde halten können. VEREINIGTE STAATEN. Kommunistische Kundgebungen. New York, 1, Oktober. (ID,NB) Das Auftreten einer italienischen Kapelle is einem Theater in der 14. Straße von New York, die mit­­ten im kommunistischen Agitationszentrum liegt, führt« zu starken antifaszistischen Kundgebungen, so daß dW Polizei eiingreifen mußte. Die Menge versuchte, das Kon­zert durch Niederrufe gegen Mussolini zu stören. Die Po* Jfeei mußte wiederholt gegen die etwa 8000 Mann stärket* Demonstranten vorgehen, bis deren Zerstreuung gelang. Bei Vorstellungsende entwickelten sich neue Schlägereien, die erneut ein Einschreiten des bereitgehaltenen starken P olizeiauf getbotes ver amlaß ten. T agesneuigkeiien König Georgs Briefmarkensehalz. Auf dem könig­lichen Schloß Palmoral sind die Vorbereitungen zur Hoch­zeit des Prinzen Georg und der griechischen Prinzessin Marina im vollen Gange, Die Feier verspricht die glanz­vollste zu werden, die in England seit der Vermählung des Herzogs von York zu verzeichnen war. Schon jetzt, lange vor dem festgesetzten Termin, treffen ans allen Ecken und Enden des britischen Weltreiches Geschenke für das junge Paar ein. Ein Maharadscha aus Mittelindien ließ durch einen Abgesandten einen Riesendiamanten, der 32 Karat wiegen soll, dem Prinzen überreichen, während die junge Braut von demselben zur Stunde noch anonymen Freunde des Herrscherlhauses mit einem Diadem überrascht wurde, dem die herrlich funkelnden prachtvollen Saphirsteina selbst in dem reichen Familienschmuck der Prinzessin einen Ehrenplatz sichern. Das kostbarste der zahllosen Geschenke, die dem Prinzen bestimmt sind, dürfte er von seinem Vater erhalten. König Georg hat beschlossen, seine Briefmarkensammlung, die die reichhaltigste der Welt ist, seinem Lieblingssohn zum Hochzeitsgeschenk zu machen. Dem König selbst dürfte es durchaus nicht leicht fallen, sich von seinen geliebten Markenschätzen zu trennen; ist er doch seit Jahrzehnten nicht bloß der erste, sondern auch der leidenschaftlichste Briefmarkensammler der Welt. Italienische Pressestimmen über Erzherzog Josef. Die von Feldmarschall Erzherzog Josef der ungarischen und italienischen Presse über die Tapferkeit des italienischen Heeres im Kriege abgegebenen Erklärungen*» und die scharfe Verurteilung der Angriffe der Belgrader Vieme finden in der italienischen Fresse starken Widerhall und werden ausführlich wiedergegeben.

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