Pester Lloyd - esti kiadás, 1936. augusztus (83. évfolyam, 175-198. szám)

1936-08-01 / 175. szám

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Bloekner, J.BIau, Boros, Braun, Josef ErdÖ3, Győri & Nagy, Harsány!, Haasenstein & Vogler, Cornel Leopold, Julius Leopold, Hagy. hirdető­­iroda, Mosse Rudolf A.-Q., Julius Tenzer. Einzelnummer für Budapest und für die Provinz: Morgenblatt an Wochentagen 16 Heller, an Sonntagen 32 Heiler, Abendblatt 10 Heller. Für Österreich: Morgenblatt an Wochen­tagen 30 Gr., an Sonntagen 40 Gr. und Abendblatt 80 Gr. Redaktion a. Administration: V.,MÁRIA VAUÉRIA-UCCA 18. Telephone : Redaktion: 1-848-80. Naoh Mitternacht 1-848-80. Administration : 1-840-00 83. Jahrgang. Budapest, Samstag, 1. August 1936. Nr. 175 Schrittweises Vorrocken der Aufständischen gegen Hadrid. Erfolge der Militärgruppe im Norden. — Umbildung der katalanischen Regierung. Die Militärregierung meldet Erfolge an der ganzen Front. Paris, 1. August. (Inf.) Nach den in den letzten Stunden aus Spanien und Portugal eingetroffenen Meldungen aus dem Hauptquatier der auf Madrid marschieren­den Militärgruppe wird mitgeteilt, daß die Truppen des Generals Mola gestern an der ganzen Nordfront erneut Fortschritte gemacht haben. Auch in der Nacht sei der Vormarsch der Truppen fortgesetzt worden. In den letzten Gefechten haben die Gegner 300 Tote zu verzeichnen. Zwei Bombenflugzeuge der Madrider Volksfrontregierung, die die Stellungen der Truppen der nationalen Bewegung mit Bomben beworfen haben, seien abgeschossen worden. Gleichzeitig wird aus Lissabon gemeldet, eine in den Händen der Nordarmee befindliche Funk­station habe mitgeteilt, daß die gegen Madrid mar­schierenden Truppen der Nordarmee die Gegend von Oviedo seit gestern beherrschen. Der ganze Nordwestzipfel Spaniens mit Ausnahme der Stadt Guadarama befinde sich jetzt in den Händen der nationalen Truppen. Die in den Händen der Militär­gruppe befindliche Rundfunkstation von Sevilla teilt, wie aus Lissabon gemeldet wird, mit, daß die Truppen des Generals Franco in allen von ihnen besetzten Ortschaften längs der portugiesischen Grenze die Ruhe und Ordnung wiederhergestellt haben. Die unter dem Befehl des Generals Espana ste­henden Truppen haben die Kommunisten aus ihren Stellungen ih der Sierra Guadarrama geworfen und diese besetzt. Im Verlaufe der Kämpfe sollen 40 Kommunisten, darunter zwei Frauen, getötet worden sein. Die siegreichen Truppen haben 30 Maschinengewehre erbeutet. Paris, 1. August. (Inf.) Nach den letzten Meldungen aus Spanien Kat es den Anschein, daß der Widerstand der Trup­pen der Volksfrontregierung, die immer stärker unter kommunistischen Einfluß kommen, trotz ihrer ver­zweifelten Gegenwehr immer mehr zu erlahmen be­ginnt. Den Truppen der Militärbewegung an der Nordifront ist es gelungen, eine Reihe von Ortschaf­ten in die Hände zu bekommen, die nur noch 25 Kilometer von Madrid entfernt sind. Darunter be­findet sich auch das Dorf, das vorgestern noch der Sitz des Hauptquartiers der Linkstruppen war und von ihnen geräumt werden müßte. Nach den vor­liegenden Meldungen dürfte die Feststellung zu­treffen, daß die Linksregierung praktisch nur noch Herr der Lage in Madrid und Barcelona ist, aber sonst im ganzen Lande keine wesentliche Stütz­punkte mehr hat. Die Regierung äußert sich optimistisch. Madrid, 1. August. _ (Havas.) Der Ministerpräsident erklärte dem Korrespondenten der Agence Havas, daß er die Lage zuversichtlich beurteile. Einer der Gründe dafür sei die erfolgreiche Tätigkeit der Regierungskommission in Valencia, die für die Versorgung der Hauptstadt mit Lebensmitteln sorge. Auch der Kriegsminister halbe sich gestern im Flugzeuge nach Valencia be­geben, um an den Arbeiten der Kommission teilzu­nehmen. Der Arbeitsiminister erließ eine Verordnung, wonach sämtliche Arbeiter, die Mitglieder der Miliz sind, Montag an die Arbeitsstätten zurückkehren müssen. Der Polizeipräsident von Madrid teilt in einer Verordnung mit, daß nur behördliche Organe Haus­durchsuchungen veranstalten dürfen. Wechsel der Regierung von Katalonien. Paris, 1. August. (Inf.) Aus Barcelona wird gemeldet, daß der Präsident der katalanischen Generalidad den Präsi­denten des katalanischen Parlaments Casanova er­sucht habe, die Leitung der neuen Volksfrontregie­­rung zu übernehmen. Casanova habe sich bereit er­klärt, diesem Ersuchen zu entsprechen. Barcelona, 1. August. (Havas.) Die neue katalanische Regierung be­steht aus 15 Mitgliedern, von denen neun der Kata­lanischen Linkspartei unld drei der Sozialistischen Partei angehören. Drei Minister gehören keiner Partei an, darunter Sandino, der Lul'tfahrtminister. Oberst Sandino meldet, daß die Flugzeuge der Regierung die Truppen der Aufständischen in ganz Aragonien bombardiert haben. Das Bombardement hat die Verproviantierungsstützpunkte der Aufstän­dischen schwer beschädigt und die aufständischen Truppen in vielen Bezirken auseinandergesprengt. Auch die Insel Mallorca wurde bombardiert. Ein Mitglied der Königsfamilie begibt sich nach Spanien. Paris, 31. Juli. (U. T.-K.-B.) Wie aus Hendaye gemeldet wird, hat sich Prinz Carlos, der Schwager des Prinzen von Asturien, in der Provinz Pamplona über die Grenze nach Spanien begeben. Die Landung angeblich italienischer Flugzeuge in Französisch-Marokko. Rom, 1. August. (U. T.-K.-B.) Über die angeblich in Französisch- Marokko abgekürzten italienischen Flugzeuge kann man an amtlicher Stelle keine Auskunft erlhalten. In gutinfoimierten Kreisen hält man es für wahr­scheinlich, daß tatsächlich ein italienisches Flugzeug in Marokko gelandet ist und daß das Flugzeug­unglück gleichfalls mit zwei italienischen Flug­zeugen geschehen ist. Es ist möglich, daß es sich um die Überführung von früher in Italien gekauften Flugzeugen handelte oder um Privatflugzeuge älterer Fabrikation. Es wird darauf hingewiesen, daß Italien Flugzeuge von dem Typ Savoia-Maröhetti bereits nach Brasilien geliefert hat, und es ist nicht ausgeschlossen, daß auch andere solche Flugzeuge kauften. An amtlicher Stelle werden diese Nachrich­ten weder dementiert noch bestätigt. Paris, 1. August. (U. T.-K.-B.) Nach Excelsior wird den Flug­zeuglandungen in Französdsch-Marökko am Quai d’Orsay keine allzu große Bedeutung beigemessen. Die französische Regierung sieht keine Veranlassung, diplomatische Schritte zu unternehmen. Es ist aller­dings Tatsache, daß die Flugzeuge von Offizieren und Unleroffizierem geführt wurden und daß sie Kriegsmaterial lieferten, doch es ist trotzdem mög­lich, daß es sieh um einen Waffenschmuggel für Privatpersonen handelt und die Flugzeuge Handels­­fluigzeuge waren. Eine Spanien-Debatte in der fran­zösischen Kammer. Paris, 1. (August. (Inf.) In der Nachtsitzung der Kammer hat der Vorsitzende des Außenausschusses Mistier auf die Ereignisse in Spanien und die Gerüchte von einer etwaigen Zusammenkunft der Garantiemächte von Algeciras angespielt. Der Abgeordnete betonte, daß angesichts der Wendung, die die Ereignisse in Spanien nehmen, eine dauernde diplomatische Füh­lungnahme notwendig sei. Vorerst müsse die Frage der Rückbeförderung der Ausländer aus Spanien geprüft und geregelt werden. Dann aber müßten auch alle anderen Fragen besprochen werden. Außenminister Delbos hat in seiner Entgegnung auf diesen Punkt nicht geantwortet. In politischen Kreisen wird jedoch nach wie vor die Frage der Einberufung einer Konferenz der AlgecirasjMächte oder der Abfassung einer gemeinsamen Note eifrig erörtert. Über die Ereignisse in Spanien sagte der Minister, die Freundschaft Spaniens sei Frankreich besonders teuer, da seine Grenze mit der Frank­reichs gemeinsam und Spanien eine Mittelmeer­macht sei. Der Minister verwies dann auf seine De­mentis einer angeblichen Bereitstellung von Waffen durch die französische an die Madrider Regierung. Die französische Regierung hätte dies tun können, ohne die internationalen Gesetze zu verletzen, da es sich um die reguläre Regierung handle, doch habe die französische Regierung strikte Neutralität be­wahren wollen, um für keinen internationalen Kon­flikt Stoff zu liefern. Das französische Außenministerium hat. wie L’Echo de Paris meldet, bereits am Donnerstag versucht, die englische Regierung zur Abfassung einer gemeinsamen französisch-englisch-italienischen Denkschrift zu veranlassen, in der erklärt werden soll, daß die Unterzeichnermächte des Abkommens sich jeder Einmischung in die spanischen Angele­genheiten enthalten würden. Wie. das Blatt durch­­blicken läßt, habe die französische Regierung darauf bestanden, der Denkschrift eine Klausel an­­zuifügen, wonach die Unterzeichnermächte des Algeciras-Abkommens gegen jede Macht einschrei­­ten würden, die gegen die Regel der Nichtein­mischung vorstoße. Die englische Regierung habe gegen diese Klausel jedoch so starke Einwendungen erhoben, daß der Plan wieder fallengelassen wor­den sei. Außerdem habe die englische Regierung ge­wünscht, daß Deutschland und Rußland ebenfalls zu diesen Besprechungen hinzugezogen werden isoiSteix. Stimmungsumschwung in England. . ‘ London, I. August. (Inf.) Während Daily Telegraph An seinen unge­­schmUlkten Schilderungen der grauenhaften Zustände der Schreckensherrschaft in Barcelona fortfährt, seinen Lesern ein Bild der spanischen Wirklichkeit zu vermit­teln, setzt sich der revolutionsfreundliche Umschwung in der er> ’ischen Öffentlichkeit fort. Auch die halbamtlichen Times Iberichten heute von dien furchtbaren Zuständen An Barcelona und sprechen von einer arrpfaszistischem Revolution. Daily Express meldet d'en Fall des Tores nach Madrid, des Passes von Somosierrai, in die 'Hände des Ge­nerals Mola. Wie weit dieser Umschwung einer Klärung der amt­lichen Anschauungen entspr eht, läßt sich zurzeit jedoch nicht übersehen. Außenminister Eden ist Freitag in Ur­laub gefahren, und Lordsiegelbewahrer Halifax vertritt ;hn für die nächsten 14 Tage. Aber Ministerpräsident Baldwin, der sich in Chequers, uniweit von London, er­holt, steht in ständiger Verbindung mit dem Auswärtigen Amt. Schnelle Entschlüsse werden jedoch nicht erwartet. TatsächLch ist die ganze Regierung während der gegen­wärtigen Ferienzeit über das ganze Land verstreut und hat offensichtlich gar nicht die Absicht, irgendwelche Entscheidungen herbeiizuführen und ;hrc Ansicht, zu äußern. Sie will sich für die nächste Zeit unter keinen Umständen beunruhigen lassen. Eine Erklärung des Budapest«’ spanischen Geschäftsträgers. Der Budapesier spanische Geschäftsträger Car­los Arcos y Cuadra ersucht die ungarische Presse durch das UTBK um Veröffentlichung folgender Zeilen: „Am gestrigen Tag sind sehr viele Journalisten in der spanischen Gesandtschaft erschienen, um mich zu einer Äußerung zu veranlassen. Mit Rück­sicht darauf, daß ich keine Ausnahme und auch keine Unterscheidung machen will, richte ich dieses mein Schreiben an das UTBK, obwohl ich nur wie­derholen kann, was ich gestern erklärt habe, als ich meinen Entschluß anmeldete, daß ich die Buda­­pester spanische Gesandtschaft und das Konsulat in den Dienst der provisorischen Regierung von Burgos stelle. Diese Regierung stellt meiner Ansicht nach im gegenwärtigen Augenblick die Verkörperung der Be­strebungen eines jeden guten spanischen Patrioten dar. Meine religiöse Auffassung und mein patrioti­sches Empfinden gebieten mir, einer Regierung nicht weiter zu dienen, die von Elementen geleitet wird, die mit meinen Anschauungen und Gefühlen in voll­stem Gegensätze stehen. Jeder richtig denkende Spa­nier, der eher das gegenwärtige blutige Opfer wählt als die politische und soziale Anarchie, muß mit voller Kraft die Regierung von Burgos unterstützen, die, wie ich hoffe, in Bälde vollkommen Herrin der Lage sein wird und für den Augenblick eine verbin­dende Rolle spielt, bis eine starke Regierung gebildet werdoi wird, die in Spanien die Ruhe und Ordnung gewährleistet“ ,

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