Pester Lloyd - esti kiadás, 1938. augusztus (85. évfolyam, 171-195. szám)

1938-08-01 / 171. szám

4 ein. Bei den Höhen westlich vom Khassan-See dauerté der Kampf mehrere Stunden an. Die Japaner stießen auf einen sehr heftigen Widerstand und er­litten an Menschen- und Kriegsmaterial schwere Ver­luste. Die Verluste der Sowjettruppen sind noch nicht bekannt. Sowjet-Rußland dementiert Moskau, 1. August (MTI) Von amtlicher Stelle werden die japani­schen Meldungen dementiert, wonach die japanisch­­mandschurtschen Truppen bei Sang-Fcng auch Kampfwagen und schwere Geschütze erbeutet hät­ten. Gleichermassen wird auch abgeleugnet, als ob es den japanisch-mandschurischen Truppen gelun­gen wäre, die Sowjettruppen von den Höhen bei Sang-Feng zu vertreiben. Ein erfolgloser russischer Gegenangriff Tokio, 1. August (Havas) Das japanische Kriegsministerium gibt bekannt: Am 31. Juli 17 Uhr gingen 300 sowjetrussische Soldaten mit Unterstützung zweier Kampfwagen bei Schatsaoping zum Gegenangriff über, doch zwang das Feuer der japanischen Artillerie die Angreifer zum Rückzuge. Eine Stunde später versuchten die Sowjettrup­pen mit Unterstützung ihrer Artillerie neuerdings einen Angriff, doch sahen sie sich nach einstündi­­gem Kampfe wiederum zum Rückzug gezwungen. Die Sowjetrussen büßten 30 Mann ein. V Die Japaner wollen weiterverhandeln , Tokio, 1. August ' (Havas) Nach einem Bericht des Außenministe­riums hat die japanische Regierung ihren Botschaf­ter in Moskau angewiesen, mit dem Volkskommissär Litwinoff im Interesse der Wiederaufnahme der we­gen der Ereignisse in Tschangku-Feng am 20. Juli abgebrochenen Besprechungen wieder Fühlung zu nehmen. Bekanntlich hat die japanische Regierung in ihrem Protest gegen die Besetzung von Tschangku- Feng am 20. Juli erklärt, sie sei bereit, in der Frage der Zusammenstösse an der Grenze Verhandlungen einzuleiten, wenn die Sowjetregierung den Statusquo in Tschanku,Feng vorher wiederherstelle. Nach einer weiteren Mitteilung des Außenmini­steriums wurde der 'japanische Botschafter in Moskau mit den weitestgehenden Vollmachten aus­­—-'stattet. Tokio: die Lage ernst, aber nicht hoffnungslos... Telegramm des Pester Lloyd Tokio, 1. August Die Lage an der mandschurisch-sowjetrussi­schen Grenze war am Montag Gegenstand einer Sow dersitzung des japanischen Kabinetts, der bereits am Sonntag lange Besprechungen zwischen dem Mini­sterpräsidenten, dem Außenminister, dem Kriegs­minister und Mitgliedern des Generalstabes voraus­gegangen waren. Das Ergebnis dieser Besprechun­eine Person oder irgendeinen Ort. Dadurch werden sie nun leichter übersehbar. Der edle Baron war mit zehn Jahren häufig in einem Schloß auf dem Lande zu Gast. Die Rührung läßt ihn bei der Erwähnung des Schlosses sogleich die andere rührende Szene erzählen, als er den liebgewonnenen Ort nach 15 Jahren wiedersah. „Zsolcza habe ich erst in den letz­ten Tagen vom Juli 1848 wiedergesehen, am Nach­mittag der Schlacht gegen die Russen bei Miskolc, be­ziehungsweise Zsolcza, — als ich vom General Leinin­gen mit meiner Kompagnie zu einem Erkundungsritt abkommandiert wurde. Ais wir an dem Schloß der Familie Plathy vorbeikamen, erblickte ich den der­zeitigen Schloßherrn, wie er im Schlafrock und mit einer gestickten Mütze auf dem Kopf im Vorgarten saß und aus einer longissima rauchte. Mir fielen die einst im Schloß verbrachten Tage ein —, ich ver­gegenwärtigte mir all das, was seitdem mit mir und um mich geschehen ist und kommandierte „Trab“, damit meine Husaren nicht merken, wie ihr Ritt­meister vom Anblick eines die Behaglichkeit und Ruhe herauf beschwörenden Schlaf rocks inmitten des Schlachtengetümmels gerührt wird.“ So schlicht ist die Rede von Podmaniczky. Bös­willige könnten bemerken: so plaudert er aus der Schule, diesmal über den Freiheitskrieg, das heldi­scheste Martyrium der ungarischen Nation, dessen tragischer Kanonenrauch bisher die im Park ihrer Schlösser Pfeife rauchenden Onkel tatsächlich ein wenig verdeckt hat. Wir wissen aber, daß von den wirklich großen Ereignissen, in denen sich eine ganze Nation verklärt, nur aus Randbemerkungen irgend etwas handgreiflich Alltägliches zu erhaschen ist. Podmaniczky legt solche kleine Bruchstücke der Wirklichkeit vor uns hin, bei denen eben die Rauh­heit «nd die frische Spur des Bruches zeigt, daß sie aus einem Ganzen herausgebrochen sind. Solche Stücke der Wirklichkeit sieht er äußer­ordentlich scharf und zeichnet sie ebenso eindringlich nach. Die gelungensten sind natürlich die bloßen Beschreibungen irgendeiner Landschaft, eines Stadt­teils oder eines Wintermantels, und trockene Be­richte von einem Ball, einer Jagd oder einer Taufe. (Fortsetzung folgt) gen war die Entsendung einer neuen Protestnote an Moskau, die, wie die Blätter melden, in sehr viel energischerem Ton gehalten ist, als alle früheren Vorstellungen. Die Lage gilt hier als ernst, aber nicht als hoff­nungslos, vorausgesetzt, daß Sowjetrußland keine Anstalten macht, das verlorene Gebiet wieder zu ge­winnen. Japan, so wird in Regierungskreisen be­tont, habe kein Interesse an weiteren Verwicklun­gen, nachdem das von Sowjetrußland vertragswid­rig besetzte Gebiet bei Tschangkufeng nun von japa­nischen Truppen zurückerobert worden sei. Nach Zeitungsmeldungen sind die beiden ko­reanischen Dörfer Ko jo und Sozan von sowjetrur+i­­scher Artillerie beschossen worden. Eine amtliche Mitteilung hierüber liegt noch nicht vor. Über die japanischen Verluste in dem sechsstündigen Gefecht bei Tschangkufeng werden noch immer keine Mittei­lungen gemacht. Es wird lediglich erneut betont, daß der Zwischenfall von den sowjetrussischen Truppen heraufbeschwaren worden sei. Dies gehe schon aus der Tatsache' hervor, daß die Japaner nicht weniger als il Tanks erbeutet hätten. London sieht keine Kriegsgefahr London, 1. August Die Zuspitzung der Lage an der sowjetrussisch­mandschurischen Grenze nach dem Gefecht am Tschangkufeng-Berg wird von der Morgenpresse mit Besorgnis verzeichnet. Obwohl die Meldungen die Be­deutung des sechsstündigen Gefechts herabmindern und nur von einem „Schußwechsel“ sprechen, gibt man hier der Befürchtung Ausdruck, daß die Lage sich weiter verschärfen könne. Times geben der Auffassung Ausdruck, daß der größte Teil der in Nordchina stehenden japanischen Truppen nach der Mandschurei in Marsch gesetzt werde. Nach weiteren Meldungen stehen an der Grenze der Äußeren Mongolei starke sowjctrussische Truppenabteilungen zum Einmarsch in die Man­dschurei bereit. Andererseits weist Dailg Telegraph darauf hin, daß weder Japan noch Sowjetrußland ein Interesse daran hätten, diesen neuen Grenzzwischenfall aufzu­­bauschen. Die Möglichkeit, daß Streitfragen auf diplo­matischem Wege beigelegt würden, sei jedenfalls sehr viel größer als die einer kriegerischen Entwicklung, die Japans Pläne in China stören würde. Pariser Besorgnisse Paris, 1. August. In Paris zeigt man sich wegen der jüngsten Kämpfe zwischen japanischen und sowjetrussischen Truppen besorgt. Die Pariser Zeitungen werfen die Frage auf, ob die Kämpfe um die Höhen von Tschangkufeng und den Schatsaöping-Berg noch Grenzzwischenfälle darstellten, oder ob sie schon den Krieg bedeuteten. Man ist in den verschiedenen Zei­tungen, je nach der eigenen politischen Anschauung, bereit, Sowjetrußland oder Japan die Schuld an diesen Zwischenfällen zuzuschieben. Die Blätter, von den Sozialisten bis zur äußersten Rechten, erteilen abei­­beiden Parteien Ratschläge der Mäßigung, da der Ausbruch eines neuen Krieges im Femen Osten wei­tere Folgen nach sich ziehen könnte. Die rechts­stehende Pariser Presse hebt besonders hervor, wenn sich die Behauptungen japanischer Stellen bewahr­heiten sollten, daß von den Sowjetrussen zwei korea­nische Dörfer bombardiert worden sein, dann bedeute dies ein gefährliches Spiel mit dem Feuer. Paris, 31. Juli Die französische Presse widmet den sich häu­fenden japanisch-sowjetrussischen Zwischenfüllen große Aufmerksamkeit. Nach dem Excelsior seien von den Japanern in aller Stille zwei neue Häfen im Norden und im Süden von Korea gebaut worden, denen eine nicht zu unterschätzende wirtschaftliche und strategische Bedeutung zukomme. Die von den Sowjets vorgenommene Besetzung des Tschang­­kufeng-Berges in der Dreiländerecke zwischen Ko­rea, der Mandschurei und Sowjetrußland, bedrohe unmittelbar die beiden nördlichen Häfen Ilashin und Yuki. Von japanischer Seite drohten trotzdem in absehbarer Zeit keine militärischen Rückwirkun­gen, da die Japaner für den Vormarsch auf Ilankau 300.000 Mann von den in der Mandschurei stehen­den Truppen hätten abziehen müssen. Das habe dazu geführt, daß sich in der Mandschurei mit Japan un­zufriedene Kreise, die vom Ausland unterstützt wür­den, wieder zu regen begonnen hätten. Kriegerische Maßnahmen Japans gegen die von Sowjetrußland durchgeführten Übergriffe seien aber auch deshalb unwahrscheinlich, weil der zwischen China und Sowjetrußland bestehende Freundschaf tsvertrag sich sofort in einen militärischen verwandeln könnte. Konferenz der nahöstliehen Diplomaten Japans in Istanbul Istanbul, 1. August Die Botschafter und Gesandten Japans in Sowjet­rußland, den Ralkanstaaten, Ägypten, dem Irak und Afghanisten sind für Ende der Woche, zu einer Konfe­renz nach Istanbul zusammenberufen worden. Da auch der japanische Botschafter in Moskau an dieser Konfe­renz teilnimmt, wird ihr in politischen Kreisen große Bedeutung beigemessen. Mehrere Blätter geben der Ver­mutung Ausdruck, daß Japan eine Verstärkung seiner antikommunistischen Tätigkeit auf dem Balkan und im Nahen Osten plane. PESTER LLOYD Montag, 1. August 1938 DER POLITISCHE TAG m ■»■’írnak ■«tmta’i. msutuw. 11 ■■ >nii»»iiwin «* ii i frwii m im n« Industrieminister Bornemisza über die Sommeruniversitäten Aus Sopron wird -telegraphiert: Industrieminister Géza Bornemisza und der Staatssekretär im Kultus- und Unter­richtsministerium Dr. Koloman Szily sind in Begleitung des Sektionsrates Dr. Kemel Tóbiás Samstag im Auto hier eingetroffen, um in Vertretung der Regierung an der Er­öffnung der hiesigen Sommeruniversität teilzunehmen und um der Gewerbegenossenschaft einen Besuch abzustatten. Die Sommeruniversität wurde Sonntag nachmittag unter feierlichen Äußerlichkeiten in Anwesenheit eines zahlrei­chen vornehmen Publikums im Beratungssaal des Stadt­hauses eröffnet. Nachdem Prorektor Dr. Gustav Szabó in einer Rede auf die erfreuliche Entwicklung der Soproner Universität hingewiesen hatte, sprach Industrieminister Bornemisza. Im Namen der Regierung und des Kultus- und Unter­­richtsminislers begrüßte er in herzlichen Worten die Soproner Sommeruniversität, die nun in das zweite Jahr ihres Bestandes tritt und betonie, daß jeder wahre Ungar von Dankbarkeit und Liebe erfüllt der Stadt der Treue gedenke. Der ungarische Techniker — fuhr der Minister fort — hegt besondere Dankbarkeit für die Stadt Sopron, weil diese der geflüchteten Hochschule für Montan­­lind Forstwesen eine Heimstätte bietet. Die Sommeruni­versitäten haben vom Gesichtspunkt der Entwicklung der ungarischen Kultur eine erhöhte Bedeutung, eine beson­dere Bedeutung hat aber die Sommeruniversität in Sopron, weil sic unter aller ähnlichen Institutionen die einzige ist, in der die technischen und die Naturwissenschaften gelehrt werden. Vielleicht kein anderer Wissenszweig hat in den verflossenen Jahren eine so rapide Entwicklung aufzpweisen wie die Technik, und eben edeshalb müssen; sich die Techniker in erster Reihe in ihr Wissen verliefen, wobei man aber vor Augeni halten muß, daß wir dem un­garischen öffentlichen Leben keine einseitig gebildeten: Fachleute geben dürfen. Wir alle sind uns im reinen dar­über, daß der ungarische technische Fachunterricht auch in internationalen Beziehungen als erstklassig bezeichnet werden kann. Gleichzeitig müssen wir aber auch feststel­len, daß nicht nur bei uns, sondern auch im Auslände der Unterricht in den technischen Wissenschaften gewisse Mängel aufweist, und daß wir vor allem die verschiedenen. Wissenszweige in Einklang miteinander bringen müssen. — Von ganz außerordentlicher Wichtigkeit ist auch das Problem der technischen Fortbildung. Die Entwick­lung der téchnischen Wissenschaften, die geradezu ein-> zigartigen Leistungen der Industrie werfen von Tag zu Tag den Fachkreisen neue Probleme auf, und das Publi­kum hat keine Ahnung davon, welch bedeutungsvolle Detailfragen jeden Tag in den Werkstätten der Wissen­schaft gelöst werden-- Will ein Fachmann seine Kennt­nisse auffrischen, oder erweitern, oder sich die praktische Anwendung der erreichten wissenschaftlichen Ergebnisse aneignen, dann ist es von der allergrößten Wichtigkeit, daß die ungarischen Techniker und Ingenieure, entspre­chend ausgebildet, sich in den Dienst der technischen Kultur stellen. Wenn wir das Lehrsystem der Sommeruni« versitäten in erster Reihe der Sommeruniversität in Sop­ron prüfen, so können wir mit Freude feststellen, daß sie ihre Hörer auf einem sehr hohen Niveau über die neueste Entwicklung der Wissenschaften orientiert, dhß aber dies trotzdem in einer Weise geschieht, die keine Separierung der Wissenschaften vom Publikum bedeutet. Und darin liegt vielleicht die größte sozialpolitische Be« deutung der Sommeruniversitäten. — Die heutigen Zeiten werden überall von Schlag­worten beherrscht. Diese Schlagworte sind nicht nur auf politischem und sozialem Gebiet, sondern in vielen Fällen auch auf wirtschaftlichem mit der Gefahr verbunden, daß durch sie die Auffassungen der breiten Massen auf Irr­wege geleitet werden. Nach und nach wird alles zu einer Massenbewegung, aber ich glaube: niemand will, daß im Zusammenhang mit dieser Erscheinung die Nation sich in eine kopflose Masse umwandle. Wenn wir das nicht wollen, dann muß die geistige Elite der Nation alles auf­bieten, damit sich in möglichst weiten Kreisen die wirt­schaftlichen und die technischen Kenntnisse verbreiten. Die Rede des Industrieministers wurde mit stürmi« schein Beifall aufgenommen. Staatssekretär Szily betonte in seiner Rede, die Stadt Sopron könne auf ihre Kultur und auf ihre Schulen stolz sein. Bürgermeister Dr. Michael Sopronyi-Thurner hob die Wichtigkeit hervor, daß das Ungartum auf wirtschaftli­chem und technischem Gebiet den ihm gebührenden Platz einnehme. Dekan Julius Róth wies auf die Bedeutung der Sop­roner Sommeruniversität hin, die berufen sei, die unga­rische Kultur zu verbreiten. Industrieminister Bornemisza und Staatssekretär Szily waren Mittagsgäste des Ministerpräsidenten Dr. Imrédy und seiner Gemahlin in deren Villa auf dem Lövér, wo der Ministerpräsident mit seiner Familie das Wochenende verbracht hat. Nachmittag besuchte der Industrieminister die Sop­roner Gewerbegenossenschaft. Der Unterrichtsminister eröffnet die Debrecener Sommeruniversität Aus Debrecen wird telegraphiert: Kultus- und Unler­­richlsminister Graf Paul Teleki ist Sonntag in Begleitung des Ministerialsekretärs Géza Fáikért und des Universitäts­professors Rudolf Millecker zur Eröffnung der Sommer­­urnversität eingetroffen. Im Bahnhof wurde der Minister vom Obergespan Stefan Losoncig, vom stellvertretenden Bürgermeister Josef Zöld und einem zahlreichen vorneh­men Publikum empfangen. Mit dem gleichen Zug war auch der Professor an der Universität in Manitoba Wat­son Kirkconnell mit seiner Gemahlin eingetroffen. Minister Graf Teleki nahm an dem ihm zu Ehren von der Universität veranstalteten Bankett teil. Heute vor« mittag hält der Minister einen Vortrag über die wirt­schaftlichen Gegebenheiten der Weltwirtschaftsiage. Anläßlich der Eröffnung der Sommeruniversität sind in Debrecen aus allen Teilen der Welt Hörer eingetroffen,

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