Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1939. március (86. évfolyam, 49-74. szám)

1939-03-01 / 49. szám

2 legt vor den Cortes Treueid auf die Verfassung ab, bevor er das Amt des interimistischen Präsidenten der Republik übernimmt. Nach Erledigung der For­malitäten wird der Cortespräsident zum Staatsober­haupt, bis zu diesem Augenblick gilt jedoch der zu­rückgetretene Präsident der Republik ais Staatsober­haupt. Hierauf läßt die Regierung von den Abgeord­neten auf „Kompromißgrundlage“ die Präsidenten-­­Elektorén wählen. — In diesem Zusammenhang muß betont wer­den — schloß Barrio —, daß an der letzten Cortes­sitzung in Figueras nicht einmal 100° Abgeordnete tcilgenommen haben, wobei die ZahL der* Link sabge­­ordneten allein mehrere hundert erreicht. Die Franco-Regierung bereits von 24 Ländern anerkannt Jugoslawien Telegramm des" Pester Lloyd Belgrad, 28. Februar Der jugoslawische Ministerrat hát heute die de-iure- Anerkennung der Regierung des Generals Frafico als der gesetzlichen Regierung Spaniens vorgenommen. In der amtlichen, Mitteilung wird betont, daß mit der Aufnahme der normalen Beziehungen zur Regierung Franco die Beziehungen zur republikanisch-spanischen Regierung aujgehört hätten. Der inoffizielle Vertreter National­spaniens, der sich bereits seit längerer Zeit in Belgrad aufhält, wird nun der amtliche Vertreter Spaniens in Jugoslawien. Australien London, 28. Februar (MTI) Die Regierung Australiens hat offiziell die 'Anerkennung der Franco-Reigerung angemeldet. Die skandlnawischen Staaten Stockholm, 28. Februar (MTI) Wie Aftenbladed meldet, werden Schweden und die üb'rigen skandinawischen Staaten die Regierung Franco in der ersten Märzwoche anerkennen. Paraguay Asuncion, 28. Februar (MTI) Der Ministerpräsident von Paraguay hat dem Mitarbeiter der Ágence Havas den Entschluß Paraguays mitgeteilt, die Beziehungen mil 'der Regierung des Generals Franco offiziell aufzunehmen. Burgos, 28. Februar (MTI) Nachdem Frankreich und England das natio­nalistische Spanien anerkannt halten, ist nun die Regie­rung des Generals Franco bereits von H Nationen als legale Regierung anerkannt. Vor der De-iure-Anerkennung durch Brüssel Telegramm des Pester Lloyd Brüssel, 28. Februar Wie das Vingtieme S;ecle mitteilt, dürfte Belgien bald dem französischen und englischen Beispiel folgen und die Regierung Franco de jure anerkennen. Der kürzlich nach Burgos entsandte Regierüngsvertreler Poulain sei bis zur Ernennung eines Botschafters als Geschäftsträger auser­sehen. Der republikanische Verkehrsminister dementiert die Gerüchte über den Kurswechsel Madrid, 28. Februar (Havas) Der spanische Verkehrsminister Giner de los Bios teilte spanischen Journalisten mit, daß die Re­gierung nicht weiche. Er dementierte scharf die Ge-, rüchte, daß in der Politik der Republik gewaltsame Än­derungen zu erwarten wären. Quinones de Leon nimmt vom spanischen Botschaftsgebäude in Paris Besitz Telegramm des Pester Lloyd Paris, 28. Februar Botschafter Henry, der bisher Frankreich bei der republikanisch-spanischen Regierung vertrat, hat heute dem republikanisch-spanischen Botschafter in Paris Martinez y Pascua amtlich mitgeteilt, daß die französische Regierung das Kabinett Franco anerkannt habe. Daraufhin wurde die spanische Botschaft in Paris in der Avenue Georges V. am Nachmittag von dem re­publikanisch-spanischen Personal geräumt. In den ^lit­­tagsshmden verabschiedete sich Martinez y Pascua von seinen Mitarbeitern. Um 18 Uhr erschien der Pariser nationalisfech­­spaniseihe Vertreter und früherer Botschafter Quinones de Leon in dem spanischen Botschaftsgebäude, von dem er feierlich Besitz ergriff. Um 18.15 Uhr wurde auf dem Balkon des L Stockwerks des Gebäudes die Flagge Natio­­nalistisch-Spaniens gehißt. An eingeweihter Pariser Stelle wurde erklärt, daß ein hoher Beamter des französischen Außenamtes,' aller Wahrscheinlichkeit nach Rochat, noch heute abend aus Paris nach Burgos reisen werde mit der «Mission, die de­­iure-Anerkennung der Regierung Francos durch Frank­reich amtlich mitzuteilen. Azcarate räumt in London den Platz... London, 28. Februar (MTI) Heute vormittag hat der bisherige republika­nisch-spanische Botschafter in London Azcarate die Räu­mung des Botschaftsgebäudes begonnen. Das Gebäude wird vom Foreign Office übernommen werden, um es dann ordnungsgemäß dem -neuen Botschafter übergeben zu können. Am Amtssitz des bisherigen nationalistisch­spanischen Generalagenten in London, des Herzogs von Alba, wurde die nationalistisch-spanische Flagge gehißt. Wie Reuter aus Burgos meldet, hatte der englische Generalagent in Burgos Sir Robert Hodgson eine überaus herzliche Unterredung mit dem nationalistisch-spanischen Außenminister General J or dana, der ihm mitgeteilt habe, daß die nationalistisch-spanische Regierung ihn mit Freude als englischen Geschäftsträger bis zur Ernennung eines Botschafters begrüße. Der französische Botschafter in Burgos: General Weygand? Paris, 28. Februar In den Wandelgängen der Kammer wurde heute der Name des früheren französischen Generalissimus General Weygand als aussichtsreicher Anwärter für den Bot­schafterposten in Burgos genannt.’ Er soll aus diesem .Grund seinen Aufenthalt im Nahen Osten abgekürzt haben. Auch Azanas verfassungsmäßiger Nach­folger will zurücktreten? Telegramm des Pester Lloyd Paris, 28. Februar Auf Grund des Rücktritlschreibens Azanas und auf Grund der republikanisch-spanischen Verfassung müßte nun der Cortespräsident Martinez Barriq die Nachfolge Azanas übernehmen. Die Stellungnahme des Cortespräü­­denten zu den Ereignissen ist jedoch noch nicht offiziell bekannt. In politischen Kreisen verlautet bereits seit eini­gen Tagen, daß Martinez Barrio ebenfalls zurücktreten werde. Der Heraldo de Madrid schreibt, der Kampf sei aussichtslos — Miajas Nachfolger will dennoch den Wider­stand fortsetzen Barcelona, 28. Februar (Stefani) In Madrid und Valencia ist, wie ver­lautet, das Durcheinander vollständig. Die Republi­kaner verlassen die beiden Städte zu Tausenden, um sich nach der Südostgrenze zu wenden, da sie von dort aus am leichtesten aus Spanien flüchten kön­nen. Der Heraldo de Madrid schreibt im Leitartikel, nachdem die republikanische Regierung zusammen­gebrochen sei und England und Frankreich die Re­publik im Stich gelassen hätten, jeder weitere Kampf aussichtslos sei. Es könne nur die Waffen­streckung der Republikaner folgen. Die Republika­ner müßten einen Ausschuß bestellen, dem die Auf­gabe obliegen würde, Einigung über die Modalitäten der allgemeinen Kapitulation herbeizuführen. Quinones de Leon bei Bonnet Paris, 28, Februar (MTI) Außenmlnistei Bonnet empfing heute nach­mittag den ehemaligen königlich spanischen Botschafter in Paris Quinones de Leon, der gegenwärtig Botschafter Nationalistisch-Spaniens ist. PESTER LLOYD Mittwoch, 1. Marz 1939 Ansriffe der Opposition gegen Chamberlain im Unterhaus Telegramm des Pester Lloyd London, 28. Februar Im Unterhaus stand heute der Mißtrauensan­trag der Arbeiterpartei gegen die Regierung wegen der Anerkennung der nationalistisch-spanischen Re­gierung zur Aussprache. Der Führer der Unterhausfraktion der Arbei­terpartei Attlee begründete den Mißtrauensantrag. Er richtete heftige Angriffe gegen Chamberlain, nannte ihn einen Diktator und erklärte, die Aner­kennung Francos durch die englische Regierung störe in allen demokratischen Staaten das Vertrauen auf die Ehrenhaftigkeit Großbritanniens. Attlee be­mängelte, daß Chamberlain das Haus nicht früh genug von dem Amerkcnnungsbeschluß unterrichtet habe. Chamberlain habe den französischen Minister­präsidenten von seiner Anerkennung früher unter­richtet, als das englische Parlament. Ministerpräsident Chamberlain bedauerte die persönlichen Angriffe Attlees und erklärte, die Zu­rückhaltung der Anerkennung würde weder der republikanisch-spanischen Regierung noch der Be­völkerung helfen. Hätten wir die Anerkennung ver­weigert, wäre unser Verhältnis zur neuen Regierung nur ärger geworden und wir hätten unseren Ein­fluß auf Spanien, der zu erhoffen ist, zunichte ge­macht. — Was die englischen strategischen Interessen betrifft, wäre es denn zweckmäßig gewesen, Franco zu Englands Feind zu machen und in ihm das Ge­fühl der Demütigung und ungerechten Behandlung zu erwecken? Ist es nicht besser etwa, ihm alles zu gelben, was sein Recht ist und das freundschaftliche Verhältnis in der Hoffnung herzustellen, daß -die bevorstehenden Geschehnisse die englischen Inter­essen nicht gefährden werden? — Bezüglich der Punkte, die die Opposition erwähnt hatte, erhielten wir von Franco wiederholt Garantien. Da aber die Frage der Amnestie der Op­position besonders am Herzen gelegen ist, will ich len am 22. Februar datierten Brief der Franco- Regierung verlesen. In diesem Brief wird fest­­gestellt, daß das nationalistische Spanien den Krieg gewonnen habe. Es sei Sache der Besiegten, sich bedingungslos zu ergeben, doch der erprobte Patrio­tismus, Großmut und Gerechtigkeitssinn der Trup­pen Francos und seiner Regierung böten jedem Spanier, der kein Verbrecher ist, eine sichere Ge­währ. Indem England die Anerkennung ausspreche, schaffe man keinen Präzedenzfall, zumal 19 Regie­rungen diesen Schritt getan hätten. Im Anschluß an die Ausführungen von Mi­nisterpräsident Chamberlain sprach in der Unter­hausaussprache der Führer der oppositionellen Li­beralen Sir Archibald Sinclair. Er veurteilte die Handlungsweise des Ministerpräsidenten und sagte, das Parlament hätte Gelegenheit zur Aussprache über die Anerkennung Spaniens haben müssen. Ver­mutlich habe sich die Regierung zur Anerkennung Francos so rasch entschlossen, um baldmöglichst mit Nationalistisch-Spanien ins Geschäft zu kom­men. Hoffentlich würden, so erklärte Sir Archibald, dem Parlament keine Vorschläge für Kreditgewäh­rung an Spanien gemacht. Es bestehe ohnehin schon das Gefühl, daß England zu viel für die anderen Länder und Menschen tue. Eine offiziöse deutsche Stimme über die Anerkennung Berlin, 28. Februar (DNB) Zur Anerkennung Nationalspaniens durch Frankreich und England schreibt die Deutsche Diploma­tisch-Politische Korrespondenz u. a.: Soll es zu einem normalen Verhältnis zwischen dem neuen Spanien und den Mächten kommen, die seine Re­gierung nur um zwingender Umstände willen anerkannt haben, so wird es Sache dieser Mächte sein, Spanien da­von zu überzeugen, daß eine Einmischung in die inner­spanischen Angelegenheiten von ihrem Boden aus ebenso­wenig in Frage kommt, wie sie selbst keinerlei Ingecenz in ihre Verhältnisse von welcher Seite auch immer dulden würden. Erst auf dieser Basis wird sich nach all den bitteren Erfahrungen eine Atmosphäre gegenseitigen Ver­trauens, auch in Spanien, wieder entwickeln können, und erst dana wird die Gewähr dafür vorliegen, daß das spanische Problem aufhört, einen Gefahrenherd für Rübe und Frieden Europas zu bilden. Pariser Stimmen zur Abdankung Azanas Telegramm des Pester Lloyd Paris, 28. Februar Die französischen politischen Kreise zeigen sich, soweit sie nicht den linksextremistischen Kreisen an­gehören, von der Demission des bisherigen republi­kanischen Präsidenten Azana befriedigt, da diese De­mission eine längst unhaltbar gewordene Situation beseitigt habe. Es werden Töne des menschlichen Bedauerns vernehmbar, die dem Schicksal Azanas gelten. Dabei wird, so auch in den Kommentaren der Agence Radio hervorgehoben, daß Azana als Mitglied und später Präsident der Madrider Gesellschaft Athenaeum eine leibhafte Propaganda zugunsten des Eintrilts Spaniens in den Weltkrieg auf seiten der Alliierten entfaltet habe. Vor allem wird der entschei­dende Anteil unterstrichen, den Azana beim Ent­stehen der Republik gespielt hat Die französisch-spanischen Verhandlun­gen und die Sicherheit der Pyrenäen­grenze und Marokkos — Bérard Kan­didat für die Präsidentenschaft Telegramm des Pester Lloyd Berlin, 28. Februar Die Börsen-Zeitung läßt sich aus Paris ntelden, daß der aussichtsreichste Kandidat für den Posten des franzö­sischen Botschafters in Burgos der frühere Gencralresident in Marokko Peyrouton sei. Bérard habe abgelehnt, da er beabsichtige, sich als Kandidat für die Präsidentschaft in Frankreich aufstellen zu lassen. Die Börsen-Zeitung will weiter wissen, daß die durch Senator Bérard in Gang gebrachten Verhandlungen sich nicht nur auf die Sicherheit Frankreichs an der Pyrenärn­­grenze, sondern auch auf Marokko beziehen sollen. Mi­nisterpräsident Daladier habe mit General Nogues, dem französischen Generalresidenten in Marokko, eingehende Beratungen über diese Seite des französisch-spanischen Verhältnisses gehabt. Rochat reist offiziell nach Burgos Paris, 28. Februar (havas) Der stellvertretende Leiter der politi­schen und Handelsabteilung des Außenministe­riums Rochat reist Mittwoch rach Burgos, am der nationalistisch-spanischen Regierung die dc-iiffe- Anerkennung durch Frankreich offiziell mitz'u­­leilen. BELGIEN Der Sozialist Scudan mit der Regierungsbildung betraut Telegramm des Pestei Uayd Brüssel, 28. Februa. Der Außenminister des Kabinetts Pierlot, Soudan, wurde vom König mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Soudan ist Wallone, seit 1919 sozialistischer Abgeordneter und Mitglied des Senats. Er steht im 59. Lebensjahre, war Justiz­minister im ersten Kabinett Van Zeeland und Ju­­stizminisler im Kabinett Jansson. Er ist bis jetzt politisch nur wenig hervorgetreten. Seine Beauftra­gung bedeutete in Brüssel eine Überraschung, da man nach den Besprechungen, die der König heute vormittag mit den verschiedenen Parteiführern hatte, allgemein mit einer Rückkehr Spaaks rechnete.

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