Pester Lloyd - esti kiadás, 1941. június (88. évfolyam, 125-145. szám)
1941-06-03 / 125. szám
DIENSTAG, 3. JUNI 1941 PESTER LLOYD Fünfstündige Konferenz Hitler-Mussolini am Brenner ln finwesenheit der aulenpelitiscken und militärischen Führung der beiden Länder-„Völlige Übereinstimmung“ Am Brenner, 2. Juni Das Deutsche Nachrichten-Bureau meldet amtlich: Der Führer und der Duce haben sich heute am Brenner getroffen und hatten in Gegenwart des Reichsaußenministers v. Ribbentrop und des italienischen Außenministers Graf Ciano eine mehrstündige Unterredung über die politische Lüge. Die Aussprache war getragen von dem Geiste herzlichster Freundschaft, und ergab die völlige Übereinstimmung der Auffassungen der Regierungschefs der beiden verbündeten Länder. (MTI) Das italienische Kommunique Rom, 2. Juni . (Stefani) Der Duce und der Führer trafen sich am Montag in Gegenwart des Reichsaußenministers v. Ribbentrop und des Außenministers Grafen Ciano auf dem Brennerpaß. Sie führten eine Unterteilung von mehreren Stunden Dauer über die politische Lage. Die Besprechungen verliefen in herzlichem, freundschaftlichem Geiste und führten zu einer völligen Übereinstimmung der Ansichten der Regierungschefs der verbündeten Länder. (MTI) Berlin, 2. Juni Über den äußeren Verlauf der heutigen Besprechung des Führers mit dem Duce am Brenner, die die zehnte Begegnung der beiden Regierungschefs ist, erfahren wir noch folgende Einzelheiten: An den Besprechungen, die insgesamt mehr als fünf Stunden dauerten, nahmen teilweise neben den beiden Außenministern auch der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalfeldmarschall Keitel, und der Chef des italienischen Wehrmachtgeneralstabs, General Cavallero, teil. Die Besprechungen wurden um die Mittagsstunde durch ein gemeinsames Frühstück im kleinen Kreis unterbrochen, an dem nur die obengenannten sechs Personen teilnahmen. Generalfeldmarschall Keitel und General Cavallero hatten ihrerseits Gelegenheit zu einer Unterhaltung im Geiste herzlicher Waffenkameradschaft über die deutsch-italienische Zusammenarbeit auf militärischem Gebiet. Auf. dem Brenner waren ferner anwesend von deutscher Seile Reichspressechef Dr. Dietrich, der Leiter der Parteikanzlei, Reichsleiter Bohrmann, ferner der deutsche Geschäftsträger in Rom, Gesandter Fürst Bismarck, und der deutsche Militarattaché in Rom, Generalleutnant v. Rintelen. Von italienischer Seite waren weiter erschienen der italienische Botschafter in Berlin Dino Alfieri, General Garnlin vom italienischen Wehrmachtgeneralstab, der italienische Militärattache in Berlin, General Marras, sowie der Chef des italienischen Protokolls Geisser-Celesia. Der äußere Verlauf der Begegnung stand .im Zeichen der erfolgreichen und sieggewohnten militärischen Operationen der Achsenmächte im Mittelmeer und in Nordafrika, wobei der im heutigen deutschen und italienischen Wehrmachtbericht gemeldete Abschluß des Kampfes um Kreta im Mittelpunkt der Diskussion stand. (MTI) litärischen Operationen entstandenen neuen Lage. Man weist darauf hin, daß der Führer und der Duce einander seit längerer Zeit nicht gesehen haben, so daß für den neuen Gedankenaustausch eine besondere Gelegenheit durch den Tag geboten sei, all dem die Streitkräfte der Achsenmächte mit der Eroberung der Insel Kreta die britischen Streitkrafté auch aus dem letzten noch als europäisch zu bezeichnenden Territorium vertrieben haben. Damit fand der erste Abschnitt der Schlacht im Mittelmeer sein Ende und es ist vollkommen begreiflich, daß die beiden Führer vor den weiteren Kriegsereignissen, deren Bedeutung noch größer ist als die bisherigen, eine neue persönliche Fühlungnahme für notwendig erachtet haben. Da nach der Offiziellen Mitteilung der Duce und der Führer die allgemeine politische Lage geprüft haben, kann angenommen werden, daß einen Punkt der Besprechungen im Zusammenhang mit der jüngsten Rede des Präsidenten Roosevelts die Haltung Amerikas gebildet habe. Ganz sicherlich ist aber auch der gesamte Fragenkomplex der Lage im Mittelmeer und im Fernen Osten zur • Sprache gelangt. In hiesigen Pressekreisen rechnet man damit, däß bei der Begegnung hochwichtige Entscheidungen vom Gesichtspunkt der gesamten Kriegsführung getroffen worden seien und daß die Art dieser Entscheidungen durch die Gestaltung dieser Ereignisse in Bälde enthüllt werden wird. Die internationalen Pressekreise Roms über den Inhalt der Besprechungen Rom, 2. Juni (MTI) Die Nachricht von der Begegnung des Duce und des Führers wirkte in Rom überraschend. Die Begegnung wurde vollständig geheimgehalten, Presse und öffentliche Meinung erhielten erst auf Grund der Montag nachmittag veröffentlichten Mitteilung Kenntnis von der Entrevue. Die Blätter veröffentlichen die Mitteilungen über die Begegnung unter riesigen Titelschriften, ohne daran vorläufig Bemerkungen zu knüpfen. In internationalen Pressekreisen Roms hält man die Begegnung für eine natürliche Folge der auf Grund der jüngsten mi Was die italienische Presse zur Begegnung sagt Rom, 3. Juni (Stefani) Die italienische Presse würdigt im Zusammenhang mit der neuerlichen historischen Begegnung am Brenner die völlige und unzertrennliche politische und militärische Zusammengehörigkeit der Achse. Während die militärischen Ereignisse sich plangemäß entwickeln, schreibt Messaggero, offenbart sich die die beiden Länder zusammenschließende Solidarität nach einer Richtung, die dazu berufen ist, Europa den wahren gerechten Frieden zu schenken. Die Ereignisse der Jüngstvergangenheit beweisen, daß das italienisch*• deutsche Bündnis nicht nur das Ergebnis eines einfachen diplomatischen Kunstgriff es, sondern eine historische Notwendigkeit ist. Italiener und Deutsche kämpfen an sämtlichen Fronten gegen den gemeinsamen Feind. Stampa vertritt die Ansicht, daß im Laufe der Besprechungen am Brenner, die mehr als fünf Stunden währten und an denen die Außenminister und die Chefs der Generalstäbe der Achsenmächte teilnahmen, die Gesamtlage eingehend erörtert wurde. Die Achsenmächte können durch nichts überrascht werden, da in den Besprechungen alle Möglichkeiten, bis zu den äußersten Konsequenzen, in Erwägung gezogen wurden. Im Telegrafo schreibt Ansaldo, daß die um Kreta geschlagene Schlacht mit einem großen Siege geendet hat, und daß bald darauf der Duce und der Führer zu einer Besprechung auf dem Brenner zusammengekommen sind. Das unmittelbar dem militärischen Ereignis folgende diplomatische Ereignis drückt das Tempo der Aktionen der Achsenmächte aus, das keinen Stillstand, keine Pause und keinen Zeitverlust duldet. Es ist selbstverständlich vergebliche Mühe, aus der darüber veröffentlichten Meldung Schlüsse über den Inhalt und die Natur der Besprechungen der beiden Führer abzuleiten, aber wir können sicher sein, daß Mussolini und Hitler auch jetzt zusammengetreten sind, um hochbedeutsame Entscheidungen zu treffen und im Zeichen der vollkommensten Kameradschaft und Verständigung zu wirken. Iff einigen Monaten werden wir die Entscheidungen erfahren, die jetzt auf dem Brenner erbracht wurden. Im gegenwärtigen Augenblick müssen wir uns in Geduld fassen. (MTI) Neuer Privatsekräter des Duce Rom, 1. Juni (DNB) Der bisherige Privatsekretär des Duce, Dr. Osvaldo Sebastiani, ist aus persönlichen Gründen von seinem Posten zurückgetreten. Zu seinem Nachfolger ist Vizepräfekt Dr. Nicolo de Cesare bestimmt worden, der gegenwärtig als Kommandant einer Flakbatterie in Rom Dienst tut. Der Duce brachte dem nach siebenjähriger Tätigkeit aus seinem Amt scheidenden Dr. Sebastiani seine Wertschätzung und Zufriedenheit zum Ausdruck. (MTI) 15.000 Engländer in igyten eingsMen Rom, 1. Juni Das englische Kriegsministerium teilte Sonntag mit, daß die britischen "Truppen von der Insel Kreta zurückgezogen wurden und daß bereits 15.000 englische Soldaten in Ägypten eingetroffen sind. Wie die Agenzia Stefani meldet, hat also die Schlacht auf Kreta nach zwölftägiger Dauer mit dem vollen Siege der Achsenmächte ihren Abschluß gefunden. Obgleich die britische Propaganda und auch Churchill selber seinerzeit in großer Aufmachung erklärten, daß die Insel bis zum letzten Mann verteidigt werden wird, habe allem Anscheine nach das britische Kommando den letzten Augenblick nicht abgewartet, damit sich eine „Landung von Dünkirchen" nicht wiederhole. Die englische Niederlage sei um so bedeutungsvoller, da Kreta eine Insel ist, und es den Engländern, die behaupten, daß sie die Herrschaft über die Meere besitzen, dennoch nicht gelungen ist, die Insel zu verteidigen. Das berühmte Dreieck* Zgpern— Alexandrien—Haifa sei von seiner wichtigsten Seite bereits geöffnet worden und die See- und Luftstreitkräfle der Achsenmächte halten i einen Stützpunkt in ihrem Besitz, der vom Gesichtspunkt der Endphase der Operationen auf dem Mittelländischen Meer eine außerordentlich große Bedeutung besitze. Churchill werde es zweifellos sehr schwer fallen, eine Erklärung darüber abzugeben, aus welchem Grunde die . Engländer, denen doch zur Befestigung der Insel genügend Zeit zur Verfügung stand, nach zwölftägigem Kampf über Hals und Kopf aus einem der besten Stützpunkte des Reiches flüchten mußten. (MTI) London, 1. Juni (Reuter) Hier verlautet, daß die aus Kreta zurückgezogenen 15.000 Soldaten, die auch im Bericht des Kriegsministeriums erwähnt wurden, zum Verband der britischen Streitkräfte gehören, und daß sich unter ihnen keine griechischen Soldaten befinden. Es sei noch nicht bestimmt, wie das Zahlenverhältnis dieser zurückgezogenen Truppen im Vergleiche zu den Truppen der Dominien ist. Auch kann noch nicht mitgeteilt werden, wie viele britische Soldaten sich insgesamt auf der Insel befanden und ob der Abtransport der Soldaten bereits beendet ist. In Londoner Kreisen setzt man voraus, daß auch General Fregberg Kreta mit den zurückgezogenen Truppen verlassen hat. (MTI) Freude und Zufriedenheit in Italien Rom, 1. Juni (Stefani) Sonntag sind die Blätter in Italien nicht erschienen, die ganze Bevölkerung erhielt aber durch den Rundfunk Kenntnis von der Resettling Kretas. Die Nachricht wurde von tier italienischen Na tion mit größter Zufriedenheit aufgenommen, weil die Insel der Schlüssel des östlichen MitSehneerbeckens ist .und., ihr Fall den Zusammenbruch eines wichtigen strategischen Punktes der britischen . Verteidigung Ägyptens und des Nahen Ostens bedeutet. Der großartige Sieg rief eine' um so größere Freude in Italien hervor, weil er nicht nur als ein neuerlicher Beweis der engsten Zusammenarbeit der beiden verbündeten Nationen anzusehen ist, sondern auch weil die italienischen Luffstrellkräfte und die italienische Kriegsmarine im Ägäischen Meer wirkungsvoll zu dem Erfolg der Kriegsoperationen beitrugen upd die im Osten der Insel gelandeten italienischen Truppen von ihrer moralischen und materiellen Kraft Zeugenschaft abgelegt hatten. In Rom wird darauf hingewiesen, daß der riesige Erfolg der Achsenmächte kein Selbstziel, sondern nur eine Station der großen Schlacht war, die lim die Positionen Großbritanniens im östlichen Mittelmeer, in Ägypten und im Nahen Osten gefochten wird. Die Achsenmächte erzielten durch ihren jüngsten Sieg Vorteile, deren Wirkung England im weiteren Verlauf des Kampfes binnen kurzem zu fühlen haben wird. (MTI) Londoner Rundfunk über den Verlust Kretas Stockholm, 2. Juni (DNB) Der Londoner Rundfunk hat Sonntag abend in einem Situationsbericht die britische Niederlage auf Kreta als „sehr schmerzlich“ bezeichnet und von „schweren Verlusten“ der englischen Truppen gesprochen. Der Rundfunksprecher suchte seine Hörer mit der Behauptung zu trösten, daß die endgültige Entscheidung des Krieges im Atlantik fallen werde. (MTI) Deutscher „Salzwassersieg“ Stockholm, 2. Juni (DNB) London fasse die Ereignisse um Kreta — so meldet Aftonbladet aus London — mit den Worten zusammen: Die Deutschen hätten ihren ersten „Salzwassersieg“ errungen. Kreta sei eine Insel, und das Beispiel wirke einschüchternd. Evakuierung und Rückzug — immer wieder dasselbe — sage der Mann auf der Straße in London. (MTI) Versenkter englischer Zerstörer Berlin, 2. Juni (DNB) Deutsche Kampfflugzeuge haben am vormittag des 1. Juni im Seegebiet zwischen Kreta und Alexandria einen britischen Zerstörer versenkt. (MTI) s Minden déCuián és esie KÉTNAGV SZÁM: KREMO TRIO A zsonglőrök Michel Angeloja •ffe f“ f jt M W% éj®* LABDÁK I öfc&X^fO dobozok | Vicégrekord » a | cilinderek| Italiensscher Kriegsbericht mm l km Rom, 1. Juni (Stefani) Der 361. Kriegsbericht des italienischen Hauptquartiers lautet: In Nordafrika schlugen wir an der südlich von Tobruk gelegenen Front den unter Beihilfe von Kampfwagen durchgeführten Vorstoß des Feindes zurück. Die feindlichen Truppen erlitten Verluste. Unsere Flieger versenkten einen englischen Fischerdampfer, der auf Tobruk Kurs nahm und mit Munition beladen war; die Schiffbrüchigen wurden gerettet. Weitere Flieger bombardierten die Hafeneinrichtungen von Tobruk, sowie befestigte Stellungen. und sprengten ein Munitionsmagazin. In der Nacht zum 31. Mai warfen eng-lische Flieger einige Bomben auf Ben-rgasi ab. Die auf die völlige Besetzung Kretas abzielenden Kriegsoperationen gehen erfolgreich vor sich. Die italienischen Abteilungen, die am Samstag Fühlung mit den deutschen Streitkräften aufnahmen, folgen den sich südwärts zurückziehenden englischen Truppen. In Ostafrika fügten wir dem Feind in den vergangenen Tagen bei den in der Nähe von Debarek, in der Umgebung von Arnhara, vor sich gegangenen Kämpfen erhebliche Schäden zu. In der Umgebung von Galla und Sidamo bekämpften unsere Truppen mehrfach 4en Feind. (MTI)