Pester Lloyd - esti kiadás, 1941. július (88. évfolyam, 153-174. szám)

1941-07-07 / 153. szám

MONTAG, 7. JULI 104t PESTER ILÖYD Verlautbarung des Chefs des kgl. ungarischen Honvédgeneralstabs ®ie ungarischen Truppen erreichten die Linie des Dnfester Magyar Tävirati Iroda meldet: Der Chef des Generalstabs der kgl. ung. Honvéd teilt mit: Im Laufe des 5. Juli erreichten un­sere Truppen die Dnjester-Linie. Starke sowjetische Nachhuten sind bestrebt, an einzelnen Orten durch erbitterten Widerstand den Rückzug über den Fluß zu decken. Der sowjetische Widerstand vollständig gebrochen i Körösmezö, 6. Juli (MTI) Der hartnäckige und zähe Wider­stand, der sich gegenüber dem Vordingen der Honvédtruppen in den ersten Tagen zeigte, ist, wie aus vielen Anzeichen her­vorgeht, vollständig gebrochen, Qbgleich unter der Herrschaft der Sowjets in dem stark verzweigten waldigen Bergland ein förmliches System von Verteidigungslinien errichtet worden ist. Besonders über­raschend ist das Quantum des Minen-, Spreng- und technischen Materials, das von der Heeresleitung der Sowjetunion im östlichen Teile der Karpathen aufgestapelt wurde. D.ie Widerstand leistenden Linien und die Verteidigungseinrichtungen gera­ten jetzt, nachdem der Widerstand ge­brochen ist, wieder leichter in den Besitz der ungarischen Truppen. Das Bestreben 'der im Rückzug begrif­fenen Nachhuten der sowjetischen Streit­­kräfte ist offensichtlich darauf gerichtet, die ohned'es schwierigen Terrainverhält­nisse der galizischen Karpathen und den erbärmlichen Zustand der Straßen durch Zerstörungen und weitere künstliche Hindernisse zu steigern. Die Honvédtruppen -schaffen mit- einer Energie, die volle Anerkennung verdient, diese Hindernisse aus dem Wege und ver­folgen den Feind systematisch auf der ganzen Front. Die Leiden der Ukrainer unter der JSowjetiserrsehaft I Lavocsne, 6. Juli r (MTI) In den Kreisen der Bevölkerung Westgaliziens, die von der Sowjetherr­schaft durch die Honvédtruppen befreit wurde, hat das bolschewistische System in den letzten anderthalb Jahren tief­gehende Veränderungen hervorgerufen. Von den als militärische Zone erklärten Grenzgebieten wurde die Zivilbevölkerung völlig evakuiert und nur ein kleiner Teil djéjtej; Bevölkerung konnte sich durch ^'iuchi in die Berge und. Wälder vor der .Internierung nach entfernter gelegenen russischen Gebieten retten. Auf dem als .Kriegszone. erklärten Gebiet, bezw. auf .wciterliegenden Gebieten wurde die ukra­inische und polnische Bevölkerung eben­falls zu Tausenden fortgeschafft und an ihre Stelle wurden. die von jenseits der "Wolga hergeschafften Gruppen groß­russischer Nationalität angesiedelt. Sie warten selbstverständlich die siegreich vordringenden ungarischen Truppen nicht ab. sondern flüchten mit den zurück­­strömenden sowjetischen Streitkräjten .Hach Osten, ln den meisten Fällen konn­­ien die Betreffenden nicht einmal ihre Möbel und sonstigen Habseligkeiten mit sich nehmen und die verlassenen und herrenlos gebliebenen Häuser bieten ein anschauliches Bild dafür, mit welcher Hast diese Leute die Dörfer und Städte verließen. Die aus den Bergen nach und nach zu­rückkehrende ukrainische Bevölkerung befindet sich in einem beklagenswerten. Zustand. Alles, was sie besaßen, wurde ihnen abgenommen. Besonders an Lebens­mitteln herrscht großer Mangel. Unter der sowjetischen Herrschaft mußte die-'hei­mische Urbevölkerung den Boden urfl "fein Fünftel des Ertrages Bebauen lind sie war gezwungen, selbst nach jedem Stück kran­ken Schafes ein Kilogramm Wolle, bezw. dessen Preis abzuüefern. Außerdem mußten auch Steuern entrichtet werden. In den ersten Tagen der Spannung würde die für das ganze nächste Jahr fällige Steuer eingetrieben. Die zu Tode gemarterte, aller Mittel entblößte Bevölkerung überhäuft die un­garischen Soldaten für jeden Bissen mit Dankesbezeigungen, überall wurden zu Ehren der befreienden Honvédtruppen Triumphbögen errichtet. Angriff ungarischer Kampfflieger auf Kolonnen der Sowjets Vom Kriegsberichterstatter der Honvéd-Luftstreitkräfte 6. Juli Auf dem Kriegsilugplatz trifft der Be­fehl ein, cineJägerkompagnie habe imTief­­flug die zurückweichenden Sowjetkolonnen zu stören und auseinanderzustreuen. Die Maschinen sind mit Betriebsstoff gefüllt, die Maschinengewehre mit Munition ver­sehen und in fünf Minuten fliegen wir dröhnend in der angegebenen Richtung. Diesmal fliegen wir in einer Höhe von 2000 Metern. Vor der Stadt dringen un­sere Bodentruppen in beschleunigtem Tempo vor, wir sehen genau, daß an Stelle der gesprengten Brücken militärische Brücken stehen, über die Kraftfahrzeuge rasen. Wir sehen, die Infanterie in Vor­marsch, an anderer Stelle unsere Radfahr­­kolönnen. Die Dörfer und Städte sind in FläggehsChmuck, unten findet gerade eine Feier statt,- die Bevölkerung der von den Bolschewisten befreiten Stadt empfängt gerade unsere Truppen. Wir fliegen über unserer Vorhut. Etwas weiter vorn saust unser Kompagniekom­mandant mit seiner Maschine über die Landstraße nieder. Wir folgen ihm nach. Ein Geschwader bleibt oben, um die Sow­jetmaschinen fernzuhalten, die uns unter Umständen im Tiefflug stören wollten. Die bolschewistischen Flieger tauchen jedoch /Dicht auf. Auf drei Landstraßen staut sich der Uückzug der Sowjetkolonnen. Unten ist gerade eine starke Kolonne zu sehen. Kraftfahrzeuge, vor allem aber Pferdege­­spanne suchen das Kriegsmaterial zu ret­ten. Auf Lastkraftwagen eine große Anzahl Militär. Das erste Geschwader saust im Sturz­flug auf-die Kolonne nieder. Unsere Ka­meraden eröffnen das Feuer. Aus den Ma­schinen blitzen ganze Reihen von Zündge­schossen. Die Bolschewiken springen von den Wagen und suchen schleunigst T)ek­­kung in dem Graben am Straßenrand. Das erste Geschwader hat seine Aufgabe erfüllt, nun folgen wir. Wir stoßen auf die Kolonne nieder, das Wagen- und Autolager brennt bereits an zwei Stellen, Unsere Ma­schinengewehre knattern. Die aufge­­seheuchte und zerstreute Kolonne bildet ein glänzendes Ziel, unsere Schußserieii treffen den Feind überall. Die Brände ver­mehren sieh unten. Die Bodenabwehr fehlt. Wir steigen auf, um einen neuen Angriff vorzubereiten und betrachten «inen Augen­blick die Wirkung. Menschen sind unten, nicht zu sehen. Einige Autos liegen im Straßengraben, sehr viele W-agenr^rgUQca, Die Pferde suchen sich zu befreien, einige galoppieren Hals über Kopf, die anderen bäumen sich und tanzen wild vor den Wagen. Jetzt sausen wir zum zweitenmal auf die Kolonne nieder. Die Phosphorstreifen dehnen sich aus der Mündung der Ma­schinengewehre, ihnen folgt überall Ver­nichtung. Der Feind rafft sich endlich zusammen. Als wir mit gedrossselten Motoren nieder sausen, ist das Feuer der Maschinen­gewehre zu hören, wir liegen ja nicht höher als 50 Meter über dem Feind. Die Maschinengewehrkugeln pfeifen, als würde und jedes eiuezlne Geschoß unmittelbar, an den Obren vorbeisausen. Es wird aus leich­ ten und schweren Maschinengewehren ge­schossen. Nun los auf die zweite- Kolonne! Diese eröffnet ein noch, stärkeres Abwehrfeuer. Das erste Geschwader dröhnt über sie hin­weg, hinferläßt, Brande und zerstreut die Kolonne... Gegen uns werden schwere Ma­schinengewehre gerichtet. Aber auch der Feind bekommt seinen Teil ab. Auch die dritte Kolonne entgeht nicht ihrem Schick­sal. Hier stoßen wir ebenfalls auf energische Abwehr, fiihreu den Tiefflug in heftigem Feuer durch und die Bolschewisten suchen verzweifelt auf den Feldern Deckung. Das erste ''Geschwader erhielt beim letz­ten Tiefftug sehr heftiges Feuer. Wir dachten einen Augenblick, der Komman­dant sei getroffen worden, denn seine Ma­schine bog plötzlich links ab und flog haarscharf,- über die Baumspitzen. Aber nein! Er scheint sie' irregeführt zu haben, er flog, als wäre seine Maschine getroffen. Die- Maschinengewehre stellten darauf das Feuer ein und der Kommandant stieß wie­der auf sie- nieder und bestreute sie mit dem Maschinengewehr. Richtung heimwärts! — Mit leeren Ma­schinengewehren verlassen wir die zer­schlagenen Kolonnen. Hinter uns Feuer, Rauch1 Und - wirres Durcheinander. Wir kehren alle heim und erstatten Bericht. Die Zusammenarbeit war ausge­zeichnet. die Wirkung der Angriffe ließ nichts zu wünschen übrig. Die Monteure melden schreiend, daß die Maschinen eine ganze Anzahl von Treffern aufweisen. Zum Glück sind es nur Maschinengewehr­­kügeln und zum Glück sitzen sie nur auf den Flügelspltaeh und im Rumpf. Unsere Kameraden sehen aus wie die Kaminfeger. An der Stelle der Brillen liegen große ovale weiße Flecke um die Augen und die Gesichter sind pechschwarz vom Schieß­­pulverrauch. Der italienische Kriegsbericht: Luftwaffe der Achse gegen Tobruk Rom, 6. Juli (Stefani), Der .396. Bericht des italieni­schen Hauptquartiers: ln Nordafrika vernichtete unsereArtillerie bei Tobruk zwei feindliche Batterien und beschoß im Hafeq liegende Schiffe.' Die Luftwaffe der Achse unternahm einen Angriff gegen die im Hafen von Tohr.uk liegenden Schiffe, die Hafenvertei­digungsanlagen, sowie Batteriestellungen. Im Vérlaufe des Angriffs entstanden Brände und Explosionen. Ein Schiff wurde ver­senkt. Unsere Jagdflieger griffen bei Sidi el Barani im Tiefflug " einen feindlichen Luftstützpunkt an und schossen Lastkraft­wagen und Unterkünfte; in Brand. , Del1 Feind unternahm Luftangriffe gegen Bengasi und Derna. In Ostafrika waren in der Gegend Von Galla und Sidamö unsere auf eine heldenhafte kleine Abteilung zu­­sammengeschmolzcnén Truppen, nachdem sie bis zur äußersten Grenze des Möglichen gekämpft hatten und sie bei einem Sams­tag bei Gore stattgefunder.cn Zusammen­stoß, dem Feind noch empfindliche Ver­luste verursacht hatten, aus Mangel an Lebensmitteln und Munition gezwungen, dem immer wachsenden Feind sich zu ergeben. Der Kampf dauert bei Göndar und ande­ren Orten noch an. (MTI) lobruk aberma’s im Feuer eines Fombardemenls Berlin, 6. Juli In Nprdäfrika wurden am 4. Juli, wie DNB gemeldet wird, Haffenanlagen und Lagerhäuser Tobruks, sowie Schiffszielc. von deutschen Slurzkampf verbänden wiederum vernichtend angegriffen. In den Hafenanlagen und Lagerhäusern, vor allem .am Nordkai, Wurden zahlreiche ausgebrejtete Brände beobachtet. Ein Han­delsschiff von zirka-. T000 .BRT 'wartfe durch mehrere ff reifer schwer beschädigt. Weitere Verbände deutscher Kampfflug- zeuge griffen Flak- und Kiistenbatterie­­steltungen bei Tobruk an. Hiebei wurden eine Flakbatterie zum Schweigen gebracht und in einer Küstenbatterie zahlreiche Treffer erzielt. Bei Angriffen gegen Erd­truppen und Kraflfahrzeugansammlun­­gen konnten dem Feind bei Habata im Laufe des 4. Juli erhebliche Verluste bei­gebracht werden. Ein Flugplatz wurde außerdem mit mehreren Bomben belegt, wobei zahlreiche Treffer in‘‘Hallen .und auf der Startbahn erzielt wurden. (MTI) ■ _t-\ v «»kJ .. ; 3. Wavell ist skeptisch Buenos .Aires, 6. Juli (Stefani) Das Blatt Nacion veröffentlicht eine Unterredung seines Kairoer Mitarbei­ters mit General W-avell, der entschieden er.klärt habe,- England werde ohne ein voll­ständiges Eingreifen der Vereinigten Staa­ten nicht siegen können. (MTI) Deutsche U-Boote in Tätigkeit W B S'*, t: S " -.y • ................Berlin, 6. Juli (DNB) Ein deutsches Unterseeboot ver­senkte — wie jetzt bekannt wird — am 4. Juji einen britischen Dampfer, • der zahl­reiche Spitfire-Mäschinen für Alexandria geladen hatte. Ein -weiteres- Unterseeboot versenkte einen britischen Dampfer von 7Ö00 BRT, der bis zum Rande mit neuesten Flugzeugen für England beladen war. (MTI) Paris, 6. Juli (DNB) Wie dem Petit Parisien gemeldet wird, ist ein französischer Fischkutter an der Atlantikküste von einem englischen Flugzeug angegriffen und versenkt worden, wobei ein Matrose getötet und der Boots; besitze« schwer verletzt wurde., (MTI) Berlin, 6, Juli (DNB) In def Nacht vom 5. zum 6. Juli wurde' von deutschen Kampfflugzeugen ein Handelsschiff von 4000 BRT südöstlich Pembroke durch Volltreffer versenkt. Ein weiteres Handelsschiff von 7000 BRT ost­wärts Cumberland wurde durch zwei Voll­­treifer schwer beschädigt, so daß es sofort erheblich Schlagseite bekam und langsam absnrik. (MTI) ' ? Berlin, 6. Juli (JINB) Deutsche Vorpostenboote, die am 5, Juli von britischen Kampfflugzeugen angegriffen Würden, schossen eine Bristol-­­Blenheim ab, Die von den Briten abgewor­fenen Bomben verfehlten alle ihre Ziele. (MTi) . . ; - Die RAF-Yeriusie an der Kanalküste Berlin, 6. Juli Die Royal Air Force verlor im Laufe des heutigen Tages an der Kanalküste und bei Le Havre —- wie DNB erfährt —• ins­gesamt 17 Flugzeuge. Deutsche Verluste traten bei den erfolglosen Angriffsver­suchen des; Gegners, nicht ein. Von den 17 abgesehossenen -Flugzeugen verlor die RAF ein Jagdflugzeug heute morgen im Luftkampf bei Le Havre. In déft Nach­mittagsstunden wurden dann am der Ka­nalküste 15 Jagdflugzeuge und ein Kampf­flugzeug durch die deutscheTM Jagd- und Flakabwehr abgeschossen. (MTI) Berlin, 7. Juli CD.VB) Bei der Abwehr der bereits ge­meldeten feindlichen Angriffe nach West­deutschland wurden im Laufe der Nacht zum Montag durch Jäger sechs feindliche Flugzeuge abgeschossen. (MTI) ! Berlin, , 7. Juli (DNB) Deutsche Kampfflugzeuge, die zur bewaffneten Aufklärung und gegen Schiffsziele im Seegebiet um England ein­gesetzt waren, versenkten im Laufe der vergangenen Nacht vor der englischen Südwestküste zwei Handelsschiffe von je 5000 BRT. (MTI) Berlin, 6. Juli (DNB) Der Feind warf in der Nacht zum Sonntag an einigen Orten West­deutschlands Spreng- und Brandbomben. Mehrere Zivilpersonen wurden getötet oder verletzt, in Wohnvierteln Häuser zerstört oder beschädigt. Der wehrwirtschaftliche Schaden ist gering. Nachtjäger schossen zwei der angreifenden Flugzeuge ab. (MTI) ' Berlin, 7. Juli (DNB) In der Nacht zum Montag warf die britische Luftwaffe mit schwächeren Kräften in Westdeutschland Spreng- und Brandbomben ab. Es entstanden nur kleine Schäden in Wohnhäusern. Die Bevöl­kerung hatte geringe Verluste. (MTI) Die Angriffe auf Zypern Berlin, 6. Juli Zu dem Angriff auf Famagusta (Zypern) ani 4. Juli erfährt DNB noch zusätzlich, daß der Flugplatz Nicosia’ mit Bomben schwersten Kalibers angégriffen wurde und hiebei größte Erfolge erzielt wurden. Große Detonationen und Einschläge in den Barackenlagern beiderseits der Straße im Norden des' Flugplatzes wurden festge­stellt.. (MTI) 3

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