Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1943. február (90. évfolyam, 26-48. szám)

1943-02-18 / 39. szám

4 entsprechend vorbereitete. Diese Äußerung hat in allen Schichten der Bevölkerung der Vereinigten Staaten einen lebhaften Protest erregt, weil die Amerikaner keinerlei Sym­pathie für die Sowjetmethoden fühlen und durchaus mit der schweren Drohung im reinen sind, welche die Sowjets auch für ihre Verbündeten bedeuten können, wenn ihnen der Krieg das Mittel zur Bolschewi­­sierung der Welt in die Hand gibt. (MTI) Gesetzliche Gleichstellung der Frauen gefordert Genf, 17. Februar (DNB) Aus New York wird gemeldet: Wie aus Baltimore gemeldet wird, hielt die bekannte Industrielle Vivian Kellems vor einem Jahreskongreß der nationalen Frauenpartei eine Ansprache, in der sie an den Kongreß die Forderung richtete, die gesetzliche Gleichstellung der Frauen vor­zunehmen. Sie sagte, wenn die Männer nach dem Kriege den Versuch wagen soll­ten, die Frauen in die Küche und in die Kinderstube zurückzusenden, dann werde ein Aufruhr entstehen, der den gegenwär­tigen Krieg nur als kleinen friedfertigen Ausflug erscheinen lassen werde. Sie be­lustigte sich über die gegenwärtige Schutz­gesetzgebung, die zum Beispiel darin be­stehe, den Frauen die Arbeit nach 22 Uhr zu untersagen. Man habe fes heute nicht länger mit sanften Lilien zu tun, sondern mit klarblickenden, gesunden, jungen Frauen im Overall, die mit dem Sauerstoff­gebläse und schwerem Drehbankgerät um­zugehen wissen. Wenn sie gut genug gewe­sen seien, in die Betriebe zu gehen und zum Gewinnen dieses Krieges beizutragen, dann seien sie auch gut genug, diese Stel­lung in der Nachkriegszeit zu behalten und mit an den Tischen zu sitzen, an denen der Friede und die Zukunft entschieden werden, denen ihre Kinder entgegengingen. (MTI) „Moskau, London und der Balkan“ Stockholm, 17. Februar (TP) Die Nichtbeteiligung sowjetrussi­­scher Vertreter an der Konferenz von Casa­blanca veranlaßt Stockholm Tidningen in einem Aufsatz unter der Überschrift „Moskau, London und der Balkan“ zu der Folgerung, daß zwischen den großen Demo­kratien und der Sowjetunion zweifellos ein starkes Mißtrauen bestehe, das, wie von neutralen Beobachtern erklärt werde, in der ßalkanfrage deutlich zum Vorschein kommt. Es sei wahrscheinlich, daß Stalin, wie sehr er sich auch die Schaffung einer zweiten Front wünsche, diese doch nicht auf dem Balkan haben wolle, den er als Interessensphäre der Sowjets betrachte. Es werde sich vielleicht schon in diesem Jahre zeigen, ob die angelsächsischen Mächte dem bolschewistischen Bundesgenossen freie Hand auf dem Balkan geben wollen. Wenn die sowjetrussischen Waffenerfolge andauern sollten und nicht durch britisch­­amerikanische Erfolge an anderen Stellen aufgewogen würden, werde es, meint Stockholm Tidningen, schwierig sein, Stalin das Recht abzustreiten, die Verhältnisse des Balkans und anderer Gegenden nach sei­nem Belieben zu gestalten. PORTORICO Das Regierungsblatt zu den Erklärungen des Kriegsunterstaatssekretärs Lissabon, 17. Februar (DNB) Die Bedeutung der von dem Un­terstaatssekretär im Kriegsministerium Santos Costa vor einigen Tagen in Porto gehaltenen Rede, in der er feststellte, daß die portugiesische Armee bereit stehe, jeden unerwünschten Gast zu empfangen, der die Schwelle Portugals überschreiten wolle, unterstreicht das Regierungsorgan Diario da Manha mit der Erklärung, daß Santos Costa nicht nur ein hervorragender Soldat sei, sondern gleichzeitig auch Mit­glied der Regierung. Das Blatt wendet sich gegen die „berufsmäßigen Unruhestifter“, die die gegenwärtige internationale Lage zu einer Verwirrung der Geister ausnutzen möchten. Das Blatt weist auf den in der Rede zum Ausdruck gekommenen Willen zur bewaffneten Verteidigung Portugals gegen innere und äußere Feinde, erinnert in diesem Zusammenhang an die loyale. Freundschaft Portugals mit Spanien und erklärt, daß Portugal fest entschlossen sei, den bisherigen Weg weiterzugehen. (MTI) PESTER LLOYD Wfmmm MORGENBLATT ■» Der Besuch des New-Yorker Erzbischofs Spellman im Vatikan Konibiisafionen und Falschmeldungen über die Rolle des Vatikans Telephonische Meldung unseres Berichterstatters Rom, 17. Februar Der Vatikan und seine diplomatische Tätigkeit lenken zurzeit wiederum die Auf­merksamkeit der hiesigen politischen Be­obachter auf sich. Unmittelbare Veranlas­sung hiezu gibt die heute bekanntgegebene Nachricht, daß der Vatikan wiederum wichtigen Besuch aus den Vereinigten Staaten erwartet. Diesmal ist cs aber nicht Myron Taylor, sondern Msgr. Spellman, der katholische Erzbischof von New York, der die weite und gefährliche Reise nicht gescheut hat und zu einem Besuch des Vatikans herübergekommen ist. Er soll heute oder morgen früh auf dem Littorla- Flugplatz in der Nähe von Rom eintreffen und wird von dort, wie die zwischen dem Vatikan und der italienischen Regierung be­stehenden Abmachungen es vorschreiben, von Vertretern der italienischen Behörden nach dem Vatikan geleitet werden. Msgr. Spellman, heißt es, soll seinerzeit bei der Herstellung diplomatischer Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem Vatikan eine hervorragende Rolle gespielt haben und sich des besonderen Vertrauens Präsident Roosevelts erfreuen. Desgleichen ist bekannt, daß Msgr. Spellman in frühe­ren Jahren öfter in Rom gewesen ist, flie­ßend italienisch spricht und über weite persönliche Beziehungen in den vatikani­schen Kreisen verfügt. Natürlich werden im Zusammenhang mit seinem Besuch in Rom wiederum die verschiedensten und phantastischesten Ge­rüchte herumgeboten. Wir wollen uns da­mit begnügen, bloß die am wahrschein­lichsten klingenden Erklärungen für den Besuch Msgr. Spellmans in Rom wiederzu­geben. Diese gehen etwa dahin, daß die Regierung der Vereinigten Staaten, nach­dem seit dem letzten Besuch Myron Tay­lors nun längere Zeit vergangen ist, „wie­­. derűm das Bedürfnis einer direkten Füh­lungnahme mit den vatikanischen Kreisen empfunden“ habe. Eine abermalige Ent­sendung Myron Taylors, heißt es weiter, sei nicht in Frage gekommen, erstens we­gen des erschütterten Gesundheitszustandes Myron Taylors, und zweitens weil man in Washington zur Überzeugung gelangt sei, daß „ein katholischer Geistlicher vom Rang des Erzbischofs von New York sich zu solch einer Mission besser eignen würde“. Als einer der Zwecke der Mission Msgr. Spellmans wird der Wunsch der angelsächsischen Regierungen bezeichne!, „den Vatikan zu einer weniger intransigen­ten Haltung gegenüber dem bolschewisti­schen Rußland und gegenüber dem zwi­schen den angelsächsischen Mächten und der Sowjetunion in bezug auf die zukünf­tige Neugestaltung Europas ins Auge ge­faßten Pläne zu bewegen.“ Wie weit diese Gerüchte den wahren Tatsachen entsprechen oder nicht, kann natürlich nicht gesagt werden. Immerhin ist es nicht uninteressant, daß die vatika­nischen Kreise gerade im gegenwärtigen Augenblick die Nachricht von einer angeb­lich unmittelbar bevorstehenden Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Sowjetrußland und dem Vatikan mit aller Entschiedenheit dementieren. Diese von der sowjetrussischen Agentur TASS ausgehende Nachricht besagte, daß eine sowjetrussische Delegation, die von Stalin mit der Führung von Verhandlungen zur Herstellung diplo­matischer Beziehungen zwischen der So­wjetunion und dem Heiligen Stuhl betraut worden sei, „schon in Moskau bereätstehc und dieser Tage im Vatikan eintreffen werde“. Diese Nachricht, wurde uns in vatikanischen Kreisen versichert, entspre­che nicht den wahren Tatsachen. Ebenso sei natürlich auch die Nachricht frei er­funden, daß die italienische Regierung an­geblich der sich auf dem Wege nach dem Vatikan befindlichen Sowjetdelegation den freien Durchlaß zugesagt hätte. Sämtliche Erfahrungen, die der Vatikan mit den So­wjetrussen, namentlich soweit es auch die Betreuung der Kriegsgefangenen betrifft, gemacht habe, wurde uns weiterhin gesagt, „seien die denkbar schlechtesten“ gewesen. Und in der Haltung des Vatikans in bezug auf die Aufnahme der diplomatischen Be­ziehungen zur Sowjetunion „habe sich auch in letzter Zeit absolut nichts ge­ändert“. Schließlich sei hoch hinzu gefügt, daß der Vatikan ebenfalls am heutigen Tag auch eine weitere, aus unbekannter Quelle kommende Nachricht dementierte, derzu­­folge angeblich drei europäische Länder zu Friedensverhandlungen mit der Sowjet­union bereit wären und dieserhalb um die Intervention des Vatikans nachgesucht hät­ten. In vatikanischen Kreisen erklärte man nicht nur, daß an dieser Nachricht kein Wort wahr sei, sondern zeigte sich auch sehr indigniert darüber, daß der Vatikan dauernd von interessierter Seite mit phan­tastischen Gerüchten dieser Art in Verbin­dung gebracht werde. Georg PopofI vi:hrciivifiTF srvatri« Verbot des Arbeitsplatzwechsels für Rüstungsarbeiter New York, 16. Februar (INB) Arbeitseinsatzkommissar Paul MacNutt teilte Montag mit, daß die Regie­rung ein Verbot des Arbeitsplatzwechsels für kriegswichtige Industrien erlassen habe. Das Verbot erstreckte sich auf alle Rüstungsarbeiter zwischen 18 und 36 Jahren. Neunundzwanzig Berufszweige für kriegsunwichtig erklärt Zürich, 16. Februar (INB) Wie der Washingtoner Korre­spondent der Neuen Zürcher Zeitung mel­det, sind in den USA vor kurzem 29 be­stimmte Berufszweige, darunter Friseure, Wirte, Chauffeure und Stiefelputzer, als „kriegsunwichtig“ bezeichnet worden. Die Leute, die bisher einen dieser Berufe aus­übten. würden bald gezwungen sein, in einem kriegswichtigen Betrieb Arbeit zu suchen, wenn sie nicht zum Kriegsdienst aufgeboten würden. Die Kriegsausgaben Genf, 17. Februar (DNB) Das Kriegsproduktionsamt gab be­kannt, daß die USA-Regierung im Januar dieses Jahres für Kriegszwecke 6 Milliar­den 251 Millionen Dollar verausgabt habe. Das bedeute eine Erhöhung um 185 Pro­zent gegenüber dem Januar des Vorjahres. MacNutt kündigt weitere Erhöhung der Arbeitszeit an Washington, 17. Februar (INB) Nachdem soeben die Arbeitszeit in den Vereinigten Staaten allgemein von 40 auf 48 Stunden pro Woche erhöht worden ist, steht in kürze in besonders kriegswichtigen Betrieben eine weitere Ausdehnung der Arbeitszeit bevor. Der Kommissar für den Arbeitseinsatz MacNutt teilte mit, daß mit einer Erhöhung der Arbeitszeit auf 52 Stunden in der Woche in verschiedenen rüstungswichtigen Fabri­ken in kürze zu rechnen sei. ni»anii:n Zivile und militärische Persönlichkeiten , vom Staatsehcf empfangen Madrid, 17. Februar (INB) Der spanische Staatschef Franco hat am Dienstag eine Reihe militärischer und ziviler Persönlichkeiten im Pardo empfangen, darunter auch den Herzog von Sotomayer Der Herzog von Sotomayer ist bekanntlich der polilische Vertreter des spanische Thronprätendenten, Don Juan, in Madrid. DONNERSTAG, 18. FEBRUAR 1943 Botschafter Papén geht vorerst nicht nach Berlin Berlin, 17. Februar (Privat) Von zuständiger deutscher Stelle wird informativ mitgeteilt: Auf Anfrage ist in der Wilhelmstraße festgestellt, daß der deutsche Botschafter in Ankara v. Papén, so weit bekannt, sich vorerst nicht nach Berlin begeben wird. (MTI) Berlin, 17. Februar (Privat) Von zuständiger deutscher Stelle wird informativ mitgeteilt: __ In Verbindung mit Äußerungen eines türkischen Blalies über die Einstellung der Türkei zur allgemeinen Lage und im besonderen zu gewissen Ländern Südost­europas, stellen hiesige politische Kreise unter Hinweis auf die bereits nach der Adana-Konferenz abgegebenen Erklärungen fest, betrachtet man die Entscheidungs­möglichkeiten der türkischen Politik vom logischen Gesichtspunkt aus, dann spricht alles gegen die Annahme, daß die Türkei eine der Logik zuwiderlaufende Entschei­dung treffen würde. (MTI) Einkreisung der 89. fschimgking-jtrmee Tokio, 17. Februar (INB) Wie aus Schensi gemeldet wird, ist es den Japanern kurz nach Beginn ihrer neuen Operationen gelungen, die Hauptmacht der 89. Tschungking-Armee einzukreisen und von ihren Verbindungen abzuschneiden. Etwa 20.000 Mann der Tschungking-Armee seien von der Vernich­tung bedroht. Einheiten der i1eu aufge­stellten nationalchinesischen Armee hätten an den Kämpfen teilgenommen, ln der Provinz Hupeh, wo japanische Slreitkräfte am 15. Februar eine Offensive begonnen hallen, sei es ihnen gelungen, zwei Divisio­nen der Tschungkingkräfte zu vernichten. Groüfsuer in Hanking Nanking, 17. Februar (DNB) Nanking wurde gestern von einem Großfeuer heimgesucht, das auf die Un­achtsamkeit eines Zimmermanns in einem Möbelgeschäft zurückzuführen ist. Der Brand griff auf. das Haus über und breitete sich mit großer Schnelligkeit aus. Trotz des Einsatzes der gesamten städtischen Feuer­wehr fielen 186 Häuser und Schulgebäude dem Brand zum Opfer. 900 Menschen sind obdachlos geworden. Japaner erzwingen Übergang über den Yangtse Schanghai, 17. Februar (INB) Nach dem Tschungkinger Heeres­bericht vom Montag abend haben Montag früh starke japanische Kräfte Sungtse am Siidufer des Yangtse angegriffen. Trotz heftigen chinesischen Widerstandes, gelang es den Japanern, den Fluß zu überqueren. Die japanischen Angriffe wurden in meh­reren Abschnitten gleichzeitig unternom­men, so bei der Mündung des Yangtse in dem See von Tungking, bei Yotschau und bei Tschiengkiang. PARAGl'AY Die Liberalen gegen den wiedergewähtten Staatspräsidenten Ruenos Aires, 17. Februar (DNB) Das Wahlergebnis in Paraguay zugunsten der Verlängerung der Mandats­periode des Staatspräsidenten Morinigct um fünf Jahre, hat die liberalen Kreisen des Landes schwer verstimmt. Diese hat­ten gehofft, nach dem Rücktritt Morinigos wieder ans Ruder zu gelangen. Die trotz der offiziellen Auflösung noch weiterbe­stehende Liberale Partei hat nunmehr ein Manifest erlassen, in dem sie den Präsi­denten heftig angreift und eine Annullie­rung der Wahlen fordert, ln dem Mani­fest wird Morinigo vorgeworfen, die Auf­stellung anderer Präsidentschaftskandida­ten verhindert zu haben. Gleichzeitig gibt das Manifest ein neues Parteiprogramm bekannt U. wurde eine Amnestie für politische Flüchtlinge und Landesvenvic­­senc sowie die Einberufung eines Natio­nalrats zur Abänderung der Landesverfas­sung geforderl. Spuren heisst Wie

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