Schul- und Kirchen-Bote, 1892 (Jahrgang 27, nr. 1-21)
1892-01-15 / nr. 2
19 und müüsten sie aufbringen und nur für das Unaufbringliche Fame die Landeskirche auf. Das ist aber wieder eine Arbeit, die mit gewissenhafter Treue in jedem Ort gemacht werden muß, nämlich zu entscheiden: ívie viel mehr man fir die Schule wird aufbringen können. Unseres Wissens ist was noch nirgends geschehen: Wenn man die Mittel ertrogen werden, so wird man zunächst eine, hie und da jeder versuchte und vom Landeskonsistorium empfohlene Stellenzusammenziehung ins Auge fassen müssen. Die findet allerdings eine Grenze, nicht nur an der Arbeitskraft der Lehrer, die doch nicht überlastet werden dürven, dann am Staatsgesäß, das ganz bestimmte Vorschriften über die Zahl der unentbehrlichen Lehrkräfte giebt. Es bleibt nichts anderes übrig, als eine weitere Zusammenziehung, nämlich veranstalten Es ist heute schon ziemlich ins Volksbewußtsein geprungen, Daß es einfach unmöglichst, an allen Orten alle Arten von Anstalten zu erhalten. Am ersten ist die öffentliche Meinung über die Unhaltbarkeit der fünf Seminarien ins Meine gekommen Da giebt es im Interesse dieser Anstalten, der späteren Rolfsschullehrer, der Zusammenhaltung unserer Mittel u. ff. seinen anderen Ausweg, als den der Schaffung eines Seminars in Hermannstadt. Es ist ein anerkennenswerter Fortschritt, daß die lette Landeskirchenversammlung endlich die Anregung nach dieser Richtung gegeben hat. Diese Zusammenziehung kann mithelfen, auch die Gymnasien zu stärken. Die vier Seminarien auser Hermannstadt haben eine jährliche Dotation von je 2940 fl. — 11.6600 fl. aus allgemeinen Mitteln. Geben sie ihre Seminarien auf, so werden mindestens 3 Lehrkräfte überall frei, d. h. deren Gehalt kann anderswie verwendet werden, zur Aufbesserung der anderen Gehalte, und es kan erst noch ein Teil der jetigen Seminardotationen für das Landeskirchenseminar verwendet werden. Außerdem werden auch andere Mittel frei, die dem Gymnasium nicht Schlecht formmen, wir erinnern an die Internate, die für Opmnasiasten bald geschaffen werden müüsten, allerdings besser als jene der bisherigen Seminare. Eines mus festgehalten werden: die Ansprüche, die an den Idealismus der Lehrer gestellt werden und unter unseren Verhältnissen stets gestellt werden müssen, werden immer große sein und es wird unseren Lehrern das Bewustsein der Pflicht in dieser Beziehung nie verloren gehen. Aber ebenso ist sicher, daß es nicht angeht, eine alte ruhmvolle Anstalt, wie wir jedes unserer Gymnasien ohne Überhöhung nennen können, durch Berufung auf ihren Ruhm erhalten zu wollen; es geht nicht an ohne Opfer der betreffenden Orte. Weil aber Opfer und Entsagung beiderseits ist auf Seite der Orte und der Lehrer so wird sich der Ausweg finden lassen Die Gehaltserhöhiung ist eine Lebensfrage für unsere Gymnasien Die bösen Folgen der unerträglich niederen Gehalte sollen hier nicht erörtert werden,aber versehen will,dem können sie nicht verborgen bleiben!“ Bezug nehmend auf diesen Artikel brachte die „DBillinger Zeitung“ in Nr. 31, 1891 einen Auflas über „Die Hoflage unserer Mittelschulen“, den wir hier mit geringen Streichungen wiedergeben: „Noch ist die kaum zureichende Aufhesserung unserer BV Volksschullehrergehalte, welche durch die Landeskirchenversammlung vom Jahre 1890 beschlossen wurde, nicht überall durchgeführt, da stellt ich schon eine andere Not in den Vordergrund unseres öffentlichen Lebens. Es ist dies die Mmmöglichkeit, unsere Dommwafien mit den bisherigen Mitteln zu erhalten. Abgesehen von der klug unserer meist aus älterer Zeit stammenden Düttelschulgebäude, deren Lage, Räumlichkeiten und Einrichtungen den heutigen Anforderungen wenig entsprechen, fehlen fast überall die ausreichenden Mittel « 2*