Siebenbürger Bote, März-Dezember 1849 (Jahrgang 59, nr. 30-183)

1849-11-19 / nr. 160

»Dis­­ 578 die Sreiheit in Anarchie, die Gleichbereitigung in kommunistische Stre­­bungen aus , wenn Wir ihm plöglich ein­ särkeres Licht entgegenhalten. Leitet sein Auge, und wenn wir ihm unvorsichtig eine Badel in die Hand geben, so brennt es damit seines Nachars und seine eigene, friedliche Stätte nieder.“ RATGEBER . Se. Majestät der Kaiser haben den wirklichen geheimen Rath und Kanzler Allerhöcr­hres Leopold-Ordens, Carl Treibern Elbed-Kübau, und den wirklichen geheimen Rath, Feldmarschall-Lieutenant Carl v. Schönhals, mit Alerhöchster Entsich­efung vom 30. Oktober 1. 3. zu Mitgliedern der­ visorischen Bundes - General - Commission zu ernennen geruhet, welche in­ Aus­­­führung der am 30. September d. h. zwischen Oesterreich und Preußen abge­­schlofenen Mebereinkunft, nach erfolgter Zustimmung zu derselben von Geiten der Übrigen Deutschen Bundesregierungen und nach dem Nachtritte Sr. Kaiserl. Hoheit des Herrn Erzherzogs Reichsverwesers zu Stansfurt a. M. in Birt­., famfeit zu treten hat. Gestern, den 10. November 1849, wurde das II. Heft des Nei­pagesep­ und Regierungsblattes in Wien ausgegeben und versendet, wovon hiermit in Folge $. 1 des Patenten vom 4. März 1849 Anzeige gemacht wird. Wien, 8. November. Die „Linzer Zeitung“ berichtet: „In der Git­­zung des Gemeinderathes am 31. Oktober wurde ein Schreiben des Gemeinde­­rathes der Stadt Salzburg vorgetragen,mit welchem­ derselbe anzeigt, daß er eine, Petition um möglichst ausgedehnte, Amnestie für politische Berbrecder an Se. Maj. den Kaiser gerichtet hat, und den Gemeinderath einlavet zu veran­­lassen, daß von Seite der Stadt Linz ein ©leiches geschehen möge. Es wurde beschoffen, dem Iöbl, Gemeinderath von Salzburg für seine Mitteilung zu dan­­ten, jedoch mit der Bemerkung, daß man auf dessen Einladung nicht eingeben könne, da die Amnestiefrage durchaus­ nicht von dem Standpunkte­ der Humani­­tät allein betrachtet werden­­­ann, sondern daß dabei die dermaligen Ber­ält­­nisse und Zustände der Gesammtmonarchie wohl zu berücksichtigen sind, und daß, wenn diese es anders gestatten, bei der bekannten, angeflammten Herzens­­güte unseres dvielgeliebten Kaisers die Anregung der Stadt Salzburg allein­­ Kon genügen dürfte, um einen den Erfolg herbei zu führen.“ , (Deft. Kom­pt.) Wien, 12. November. Für Karl Schwarzenberg, Civil. und Militärgouverneur und Statthalter der Lombardie hat von ©r.­eg­oe Die­ geheime Rarhewürde erhalten. — Dr. Wilhelm Unger, Professor der Epitosophie in Raibach , die Direktor des Wiener Waisenhauses ernannt worden. — Die vom Grafen­­ G. U. Testetics redigirte Zeitung „Morgenpost” bemn Bernehmen nach im Ableger des vor Kurzem mit Berbot belegten „Tele­­grafen“ is von der Militärbehörte für die Dauer des Belagerungsgelande suspendirt worden. — Gestern am 11. db. Abends fand im Altlerchenfelde ein Brief zwi­­­­sen Gi­st- und Militärpersonen: Statt, der übrigens bald beigelegt ward. . — Der karf­­rufische Generalmajor Kuprianoff, dem in der Schlacht bei Debretzin beide Füße abgeschoffen wurden, ist hier glückich geheilt worden und am 10. d. M. in Begleitung seiner Angehörigen nach Warschau abgereif. Se. Mai. hat den Tapfern während seiner Anmwesenheit­ zu Wien mit dreimaligem Besuche beehrt. — Die Berliner „Reform“ meldet in Nr. 592 aus Wien, das man mit dem Plane umgehe dem Feldmarschall Ravegky ein großartiges Denkmal „Ra­­degtyalpe“ benannt zu erbauen. Die Wahrheit der Fabel is, daß ein hervor­­sagendes Glied der nortigen Alpenfette zu Ehren des" Siegers, von Novara obigen Namen erhalten sol. Wir würden des greiflichen, obwohl t fi­ unbereuten­­den Irrthums kaum gedenken, wenn nicht auf die unfreundscaftlichen, Mittger­,, lungen gewisser, preußischer Organe hierdurch ein ziemlich, MN SAUg, Licht fiele. « —Neuere Nachrichten aus 8 Giebenbergen melden: ; Die Rube­ren Dms­nung ist nunmehr auch im Yungater und Zaranver Bezirke hergestellt,. Es fallen seine Störungen mehr vor und der Friede beginnt in die Gemüther auf­züdzufehren. Zu Hapeg und Deva wurden Kofuthzettel im Betrage­ von»­ Ungeachtet, die Arbeitskräfte ver Lanplente­‘) 104,706 fl. 44 fl. verbrannt. mannigfach in Anspruch genommen werden stellt si vo­lle Bestellung der­ Winterfelder, vollkommen befriedigend heraus. Die Rin­derpest, welche kürzlich im Sachenlante Herefohte, is­t in diese Bezirke nicht eingedrungen. Auch dort sießt die Regierung auf frenge Pflichterfülung von Seite der Beamten und räumt nicht fahm­äßige und pflichtvergessene SENDIRNER ihrer Posten zu ent­­heben. Ungeachtet manchger ungünstiger Prognose, welche die Oppositionspresse zu stelfen beliebt hatte, zeigte si auf heutiger Börse mehr als je eine nachhal­­tig steigende Tendenz. Fünfprocentige Metaliques waren zu 9415, 41, pGtige zu 84%, Nordbahn zu 107%, Gold zu 12%4p € r, Siber zu 7YspCt. gte fucht. Brembe Devisen erlitten keine besondere Veränderung. Der Bedfek­urs auf London warb mit 10.51 ©. berechnet. — Neuesten aus Paris eingetroffenen Meldungen zu Folge hat das fran­­zösische Gouvernement beschlossen, die Flotte aus den levantinischen Ge­wästern zu­­rückzurufen. Dieselbe soll nach kurzem Aufenthalte im Hafen von Neapel nach Zoulon zurückehren. Der bezügliche Befehl ist bereits telegraphisch an den Marinepräfekten zu Toulon ergangen, welcher ihm mittelst eines Separatkampf­­schiffs an den Admiral Romain Desfosses abgehen. Inffen wird, mit der­ die orientalische Differenz­definition der­ Absplute zugeführt, zu tun. Fe­­ - Marshall- Lieutenant Graf Slam - Gallas ist aus Siebenbürgen in Wien angekommen. — Der bevolmächtigte Kaiserliche Kommissär für die Givil-Angelegenhei­­ten, in Ungarn, Baron Geringer, hat an sämmtliche Distrittual-Obergespane eine Sufrustion erlafen zur unmittelbaren Darführung de mit a. h. Pa­­tente vom 20. Oktober d.. Jahres angeordneten Grundsteuerprodisoriums für Ungarn, ‚da­mit, ‚dem: ‚Eintritte des Verwaltungsjahres 1850 auch die frü­­her von der’ Steiler befreiten RR mit zur Tragung der allgemeinen Waflen verpflichtet sind. r — Die Aufforderung des Miinisteriums des Innern an Beamte, melde Rich bei’ der mächstens ins Wert zu regelnden Organisation Siebenbürgens ver“­wenden lassen wollen, wurde nicht allein den Beamten der Wiener Stadthaupt­­­mannschaft, wie Wiener Blätter berichten, fordern allen politischen Landesbeam­­ten kundgegeben. Hebrigens scheint unter den Beamtentreffen die Luft sich um­­ Stellen in Siebenbürgen zu bewerben, eben nicht groß zu sein. Die traurigen­­ Erinnerungen der­­ Kriegsepoche, deren Schauplan Siebenbürgen noch vor Kurzem war, lassen den Meisten das schöne freundliche Land eben nicht von der Sichtseite erscheinen. Wenn auch die Wunden­ des Krieges wo nicht vernarbt ‘sind, so herrießt da ein gesundes kräftiges Leben in dem Gebirgslande, das­­ jedenfalls mehr Anziehendes als Abstoßendes bietet. Man spricht, waß im­­ Mi­­nisterium des Innern wo immer Berathungen über Mobilikationen gepflogen “werden, melde bei dem neuen, politischen Verwaltungsplane ins "Leben: tre­­ten sollen. (Presse.) — Die „Prager Zeitung“ gibt folgendes Verzeichnis der theils von sollendeten, theils binnen drei Jahren zu vollendenden Telegraphenlinien in :Oesterreich: 1. Die bereits fertigen Linien sind: a) Bon Wien über Gänsern­­­dorf nach Presburg. b). Bon­ Wien Über­ Dänferndorf, Lundenburg, Preran, Olmag nach Operberg, wo sie sich am den preußischen Teleprappen anschließt. c) Bon Lundenburg über Brünn nach Trübau. d) Bon Olmüg nach Trübau. e) Bon Trübau nach Prag. f) Bon Wien über St. Pölten, Linz nach Salz­­­­burg.. .wo der Anflug an den baierischen Telegraphen stattfindet: g) Von Wien Über Wienerneustadt, Graz, Marburg, Laibach nach Trier. II. In der Vollendung begriffen sind die Linien: a) von Prag nach Bärenbach, wo sie sich mit dem fächlichen Teleprappen "vereinigen wird. b) Von Venedig. Über Parm­, Vicenza, Verona, Brescia.nach Mailand. €) Bon Padua nach Tre­­viso. d)­ Bon Mailand.nach Bergamo. e) Bon Mailand Über­ Pavia, Lodi, nach Piacenza und Cremona. f) Bon Berona nach Mantua. III Diese vor­­hergehenden­­ Linien werden verlängert: a) Von Döperberg über Krakau, Tar­­now, Jarosslau, Lemberg, Tarnopol nach Gernowig. b) Bon Presburg über Weizen nach Pel, von da über­ Debreszin, Großmwarthein, Klausenburg nach Hermannstadt. c) Bon Marburg nach Klagenfurt. d) Von Laibach über Agram, Peterwardein nach Semlin, e). Bon Trier über­ Fiume, Zeng, Zara, Spalatro nach Gattaro. f): Bon Salzburg Über Innebrud, Beldfiid, Lindau am Bärensee. g) Bon Agram Über Warnevin nach Pe. h) Bon Pet über Kashau, Eperied, Pryemiszl nach Remberg. IV. Endlich noch folgende Verbin­­dungslinien, als: a) Bon Prag über Tabor, Rußmeis nach Linz. b) Bon SInnsbruc ‚Über Bozen, Trient nach Verona. ce) von Semlin über Temesvar, Arad nach Hermannstadt. *) d) Von Maurenburg Über Bifrig, Sucawa nach Szernomwig. V. Sind noch Feine Auszweigungen in jene Orte beantragt, wo‘ Kreispräsidien hinkommen werden, und die zu entfernt von den Telegraphen­­‚Stationen liegen, »­­Wien. Wir haben, seiner Zeit die kriegsregptligen Urtheile, welche an Bartslaus Csanyi und Sigmund Baron Perenyi vollzogen worden und, aus “ter -Pesiher Zeitung in unser- Blatt aufgenommen. Da , wir gegenwärtig, in der Luge­nd, aus glaubwürdiger Quelle auch über deren Gründe,etwas: Nähe weilnzut fagen, so beeilen, wir. ung, hievon­ Mittheilung. zu machen. , Ladislaus Lfanyi gehört, wie­ schon die Stufenleiter andeutet, auf welcher er vom Regierungs-Commissär zum Landes-Commissär, "dann zum Regierungs­­viele Veranlafungen zu dem Un­­glück, das uns getroffen. — vie Regierung. die ausgedehnte­­sten Veranstaltungen gegen etwaige Befpädigungen PEN ee 10- AP i h - " Hi Fr “ " Merken an Oesterreich namentlich fol. Aus sehr Nur wird. *) Mit hoher Dankbarkeit grüßen, das uns fester Entfernung vom Centrum floßen wir knüpfen auch dieses Band wie­­der ungeheuren

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