Siebenbürger Bote, März-Dezember 1849 (Jahrgang 59, nr. 30-183)

1849-05-05 / nr. 50

i >­­ U7·50. 1849. B Inserate aller Art werden in der . . «­ ­ " Erscheint wöchentlich Amal, Mon­­ag, Mittwoch, Freitag u.Samstag. Kostet für das halbe J­ahr 4 fl., das Diertel Hermannstadt am 5. Mai gahmeifersten Suchhandlung angt­­“us ß . de nommen. Das­­ einmalige ihren kr · einer einspaltigen Petitzeile, kofet 3 ee SEVEN unger DIE, Ü­berholung 2 br. CAL vierteljährig 2 fl. 20 hr. Amtlicher Theil. Fingerzeig und Verordnung. Die Vefiher Zeitung vom 15. April d. J. enthält die Veröffentlichung vom Fürfen Windischgrägs daß er zur Deckung der Kriegsfosten An­weifungen von 5, 10, 100 und 1000 fl. auf die ungarischen Staatseinkünfte alle Verkehrsmittel mit einem Zwangskurs herausgebe, welche bei allen Öffentlichen Kafsen in­stelle des Metallgeldes in ihrem hollen Nennwerth, und eben­so auch im Privatverkehr ,bei allen Zahlungen, anzunehmen seien. Nach­ den diesfälligen Mustern werden­ die Scheine auf beiden Seiten ge­­bruch sein, auf der einen in ungarischer, auf der andern in deutscher Sprache. Der Feind, welcher die Unmöglichkeit, die Kriegsfosten seinerseits zu­ de den, selber einsieht, greift zu einem Umtauschmittel , welches er auf: Etwas baut, dessen Eigenthümer er nicht ist und nie sein wird, nämlich auf Ungarns Staat seinfünfte. Er hat also auf das Eigenthum: eines Andern Schulden. Der Feind sieht selber vollkommen ein, daß er solchen unfundirten Scheinen seinen Kredit verschaffen kangt, und wagt daher einen Kurs zu erzwingen, in­­dem er die Papiere im gleichen Werth von Metallgeld anzunehmen befiehlt. Um das Publikum noch mehr zu täuschen, und damit die werthlosen Pa­­piere, wenn es anders nicht geht. Hier und dort der Täuschung Annahme fin­­den mögen, hat der Feind sie in ungarischer Sprache vruden Waffen. Das thron der lustige und verbannte Haus Oesterreich , welches, so lange es auf dem ungarischen Thron geduldet ward, durch viele Jahre sich weigerte, auf den ge­­rösten Wunsch der ungarisen Nation, das in Ungarn geprägte Gold - und Silbergeld mit­­ ungarischer Schrift zu umgeben, verschmäht fegt nicht die Kist, seine unnügen Geldscheine ungarisch zu druden und unterläßt es absichtslos und vorsichtig, auf diese Scheine den Doppeladler zu fegen, in der Hoffnung, daß­ unter der ungebildeteren­ Kaffe, die nicht seien kann, Einfältige ich finden werden, welche si werden betrügen haffen. Diese That ist eine der schändlichsten Betrügereien, die es geben kanır. Aus den Mustern dieser Windischgrägifchen „der und 10er Scheine gehn die Unterschriften nicht hervor, mit denen sie versehen werden sollen, aber zur größern Täuschung des Publikums wird der Feind ohne Zweifel jener Unter­­schriften sich bedienen, mit denen die ungarischen Banknoten versehen sind, d. i. mit Franz Dölgyi, Kaffter, und Andreas Endre, Kontrolor. Die Unabhängigkeitserklärung enthält an sich selbst die Verdammung jeder solchen sündigen That. Damit aber Niemand aus Unmissenheit betrogen werde, so hält es die Regierung für ihre Pflicht, einerseits das Publikum früh genug auf jene Nachtheile aufmerksram zu machen, welche es durch die Annahme vie­­ler, alles Werthes entbehrenten Scheine sich zuziehn würde, andererseits zu den „Mitteln zu greifen, durch melche die Absicht des Feindes zu­nichte gemacht wird. Indem ich daher die erwähnten Scheine für Merthles und betriügerisch er­­kläre, verordne ich, daß dieselben weder bei Öffentlichen Kaffen, noch im Pri­­vatverkehr angenommen werden dürfen. Wer diese Scheine annimmt oder auszugeben wagt, wird im Sinn der Unabhängigkeitserklärung der Nation als Einer angesehn­erden, welcher der Ausführung der gegen unser Vaterland gerichteten treubrüchigen Absichten des Beindes D­orfschule Teister, wird also als ein Landesverräther betragtet und­ be­­straft werden. Debrezin, 22. April 1849. · Kriegsrachrichten im Auszug.Regierungskommissär Szins­tay berichtet aus Beregs Beim Vereczseer Engpaß drang der feindliche General Br. Barko am 19. April mit den beiden Bataillonen Hartmann und Deutsch­­meister und einer Division Reitern herein. Unter nur 1000 Mann zählendes Korps 309 ist unter kleinen Gefechten bis unter Muniacs zurück. An der Brücke Latorza kam es­ Tags darauf zur Schlacht, die von 9 Uhr früh bis A Uhr dauerte. Der Feind ward zum Rüczug genöthigt. — Nachdem er ft gesammelt, griff er am 22. d. bei Podhering nächst Muniacs an. Unsere Trup­­pen und­ die treffliche Artillerie schlugen die Uebermacht muthig zurück. Dem Generalen warb das Pferd unter dem Leib getödtet, Gr. Bubna stark ver­­mwundet. Mit seinen mehreren Wagen voll Z Todten und V­erwundeten floh Ludwig Rossuth,Regierungspräsident, Der Feind nach Galizien zurück, nachdem er den ungarisch gesinnten Graf Schön­­born ausgeraubt und der Bendlierung für die erz­wungenen Naturalienlieferun­­gen Stitzungen zurückgelassen hatte. Nichtamtlicher Theil. Debrezin. (Nationalversammlung). Negierungspräsident theilt mit, daß­s ihm gelungen sei, unter dem Kommando Dembinskys ein ‚Korps von 10.000 Mann gegen die Einfälle aus Galizien zusammen­ zu bringen, ohne­­den Truppenkörpern , die auf andern Punkten dem Feind en­tgegen flehn, einen­ einzigen Mann zu entziehn. — NReg.-Präsident theilt die freudigen Kriegsnach­­richten mit. Petth-Ofen ist unser. (Ungeheuere Freudenäußerung). Der Plan war schon im Lager zu Tifa-Füred so angelegt, die Hauptstadt ohne Bombardement zu nehmen. Er ist gelungen , Indem der Feind gezwungen wor­­den, zu seiner Vertheidigung im Rüden, sich aurüczuziehn. Die Bevölkerung von Beh hat die ungarischen Truppen mit Jubel empfangen. Die Oesterrei­­cher haben während 3 Monaten daselbst Zeit gehabt, sie durch ihren feh­wer­­füdigen Drud und soldatischen Hochmuth, um alle Sympathien zu­ bringen. Leider daß Ungarn, wie Havas, Babarezi, Bida u. a. zum Werkzeug gedient. Die Peber werden uns hoffentlich für die Schonung ihrer Stadt durch un­­sere Operationen Dank missen. — Der Sieg bei N. Sarid stellt sich immer mehr als großartig­ dar. Die Gefangenen sind fest 1200 Mann. — Das Bolf zeigt überall seine gute Gesinnung für die ungarische Sache. Welden ist also dei N. Sarlö wirklich anmefend gewesen. A Gefüge sind erobert, — Den Generalen Bem und Grafen Beckei hat der Präsident aufgetragen, nach der Einnahme von Peih die Kommandanten von Temesvar und Arad auf­­zufordern, in 24 Stunden sich zu ergeben, wenn nach der Erstürmung der Festungen nicht Alle über die Klinge springen wollten. (Großer Beifall.) Der Repn schließt mit der Hinweisung dahin, das die Nation nun erst alle ihre Kräfte zu entwickeln habe, um den siegreichen Kampf zu beendigen und das Eroberte auch feslhalten zu können. — Verth. Während die Kaiserlichen am 22. und 23. April NG im Ofen zusammen­rafften, um sich zurü­czuziehen, war den Verthern das Bom­­bardement von Ofen aus und das Zusammenschießen der Kettenbrüche mittel Plakat des Kaiserl. Kommissärs Havas angedroht, wenn sie ss nicht ruhig verhalten würden.­­ Der Gang des Eisenbahnzuges von Pet bis Szolnof steht vom 27. April an bereits dem Verfehr wieder offen , die der Közlöny amtlich mitteilt. unter Diener Festung war bis zum 27. April doc noch­ im­­mer die kaiserliche Bejagung. Sie sind mit dem Zusammenlesen aller für sie brauchbaren Gegenstände beschäftigt und flehn in jedem Augenblick zum ‚Abzug bereit. — Uebrigens erfährt­ man in Perth aus Ofen wenig Bestimmtes, denn der Feind hat beim Nachzug die Schiffbrüde abgebrannt , die Kettenbrü­de un­­gangbar gemacht und den Ofener Brüdenkopf abgelleitet. — .I.M. WVel­­den sol in Folge des Schlagflufes am 25. in Ofen gestorben sein, Ausland, Oesterreich. „Der Kaiser berief am 11. April das Ministerium von Wien nach Dlmag, um über einen entscheidenden Schritt in den ungari­­schen Angelegenheiten und Reine zu kommen. Im Allgemeinen glaubt man, es werde dem Ministerium neben den militärischen Gewalthabern mehr Einfluß in die Dinge eingeräumt werden, als es bisher hatte. Wir hoffen, sile wer­­den den Grundfag „mit Rebellen unterhandle ich nicht, fahren Taffenz; denn sie seien, daß in dem Verzweiflungskampf, zu dem sie durch diese Härte die Pig gebracht haben, für die beabsichtigte Unterjochung Ungarns Feine Aus­­ht sei.“ Zu diesem Brief aus der Prager Fonfitutionellen Zeitung bemerkt der Kling: — Wir danken. Sept ist es zu spät, mildere Saiten aufzuziehn. Den Frieden wird unsere Hel­denarmee vorschreiben­, was wir auf Grund der bereits abgehaltenen Kanonen « Konferenz sicher hoffen. Deutschland. Die Frankfurter Deputation hat in Berlin am A. April ihre Unzufriedenheit mit der Antwort des preußischen Königs, das er die Kaiserkront nur einstweilen übernehme, und erst die Einwilligung aller deuts­chen Fürsten einholen wolle, schriftlich dem preußischen Ministerium eingereicht,

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