Siebenbürger Bote, März-Dezember 1849 (Jahrgang 59, nr. 30-183)

1849-10-27 / nr. 147

-Ik«147. 1849. 30 kr. vierteljährig 2 fl. 20 hr. Hermannstadt am 27. Oktober Inserate aller Art werden in der id Schmeiker'schen Buchhandlung ange­­rt ! e Das einmalige Einrüc­­­ke­pt einer einspaltigen Petitzeile hofet 8 » Ar., für eine zweite und Dritte Wie­­derholung › hr. CM. Otlcheiaioöhtatllqssesisou­­cas.sltkwscks.sktiiagaussen-sieg. sofleesiitsqsIaldesslskcfl..vss Ilereeliahess«seaAaaalccst. Mit Polversendung halbjährig & fl. Sieb­ ­e U­ > 35” Da das evang. Gymnasium zu Hermannstadt nicht früher als ven 1. November aufhört, russisches Militärspital zu sein, so wird hiermit in hö­­herem Auftrage zur Öffentlichen Kunde gebracht, daß die auf den 1. November angesagten Vorlefungen­ wegen Reinigung und Auslüstung des betreffenden Schulgebäudes erst dem 15. November I. F. begonnen werden künnen. Sobann Göbbel, Rettor. K­ronstadt, 24. Oktober. Der Herr Feldmarscall-Lieutenant von Hasford, als Kommandeur der 15. Divis­ion, hat auf der Sorge unseres Kapellenberges ein Denkmal in Piramidenform fegen lassen, um der spätern Nachwelt Kuh zu geben von der folgenreichen Union zwischen Rußland und Oesterreich und zur Erinnerung an die glorreichen Siege der russischen Armee­­korps unter dem Befehle Sr. Durchaucht des Fürsten Pasikiewitsch, dem 5. Armeekorps unter Sr. Ercellenz dem Herrn Obergeneralen und General- A­djutanten Sr. Majestät v. Lüders, u. der Österreichischen Armee unter Sr. Eriellenz dem Herrn Feldzeugmeister Baron Haynau und Sr. Erreflenz dem Herrn Feldmarschall - Lieutenant Grafen Slam-Gollas. Dieses Denkmal trägt die Inschrift: Russia et Austria unita MDCCCXLIX. Dieser Plag zur Sehung des angeführten Denkmals ist deshalb gewählt, weil es so ziemlich ver­ Mittelpunkt von­ jenen beiden Päffen ist, an denen die vereinigte zuffit-österreichische Armee nach Siebenbürgen einmarfirt if: Wien, 20. OOktober. (Amtliche Narichten.) Se. Majestät der Kai­­ser haben auf Antrag des Kriegsministers mit allerhöchster Entschliefung vom 13. d. M. allergnäßigst anzuordnen geruhet, daß dem Rittmeister Emerich v. Babarczy, von Erzherzog Bersinand Mar Chevauglegers für sein treues und tapferes Verhalten während der Unruhen in Siebenbürgen die allerhöchste­­ Zu­­friedenheit ausgedrückt werde. — Das Ministerium des Kultus und Unterrichts hat gemäß dem von Gr. Majetät sanktionirten provisorischen Gefege über die Prüfung der Kanpiraten des Gymnasial - Lehramtes vom 30. August 1849 die Prüfungs - Kommission für Wien zusammen gefegt. Dieselbe besteht aus dem Rice-Präsidenten der FE, 1. Akademie der RWif­­fensparten, Dr. A. Ritter v. Baumgartner, als Direktor und Eraminator, und aus dem Profesor 9. Bonig, A Regierungsrat dp Chmel, Professor Doppler, Seriptor Karajan, Profesor Kner und Professor Lott als Eraminatoren. Die Kandidaten haben ihre nach den Bestimmungen des oben angeführten Gefeges­­ instruirten Gefübde zu richten: an die f. £. wissenschaftliche Opmnasial- Prüfungs - Kommission in Wien, und für jegt im Einreihungsprotokoll des Ministeriums des Kultus und des Unterrichtes einzubringen. Serer Kandidat, er mag in was immer für­­ einem österreichischen Kron­­lande als Gymnasiallehrer angestellt zu werden beabsichtigen, fan bei tiefer Kommision ich zur Prüfung melten. — In Gemäßheit des Girculars vom 25. Juni laufenden Jahres, hat die bare Einlösung und zu tiefem Behufe die Berlofung der mit den Buchstaben A vis F bezeichneten Serien von den unterm 1. Juli 1849 ermittirten Münz­­feinen über 10 und 6 £ r., im Deonathe October d. J. zu beginnen, und ist in der Art fortzufegen, daß in jerem Monathe eine Serie gezogen werde. Die Berlofungen werten von Seite der ff. Direction des Tilgungs­­fondes und zu Evidenzhaltung der verzinslichen Staatsschule in Gegenwart eines f. £. Ministerialrathes vorgenommen werden. Die erste Verlosung wird am 20. d. M. um 10 Uhr Vormittags in dem für die­­ Verlosungen bestimmten Locale des Bankohauses un­ter Gingers fraße Start finten und die gezogene Serie wird durg das Geschäftsblatt der Wiener Zeitung bekannt gemacht werden. Wien. Durch eine am 19. Dektober erschienene Bekanntmachung tei­­­fen, läßt ih ri ums erkennen, den Stand der Valuten lauf des Finanzministe­­und edles Metal in Um­­zu­bringenn. S ® Wien, 12. Oktober. Beim Durchblättern der Österr. Zeitungen fällt so oft das Auge auf die Borstadt-Theateranz­eige „Gervinus der Narr von Untersberg, oder ein patriotischer Wunsch.” In denn bis jest mit der wie­­dergeführten Ruhe nicht au so viel Sitte und Gefühl für Ansland zurü­cge­­kührt, um­ die Verspottung eines Namens zu verhindern, den Deutschland unter seine Herten zählt, und der, weil man ihn so wenig verstanden,, jegt für eine Richtung stehen sol, die in Gotha, aber nicht in Heidelberg wohnt? Wenn einige Karlsruher Herren Gersinus’ Shakespeare dem Buchhäupfer zurücken­­den, weil‘ „sie nichts von Gervinus lesen,“ so mag das immer geben und fle­­hen; das Volk aber sollte aufhören, sich in dieser Weise anrüfiren zu lassen dur‘ die Verspottung eines Mannes, wer in Gefichte und Literatur zu den­ Trägern des deutschen Geistes" gehört. (Ale. 3.3 Wien, 18. Ort. „Unsere Gäfe aus Deutschland,“ tie der­ Kerr Handelsminister die Mitglieder des­ Eisenbahneingreffes im feinem Toaste zu Lorenburg genannt hat, machten heute Ferien, um die ehemalige deutsche Grenze zwischen Kier und Presburg aufzusuchen. (Bor.) Brünn, 12. Ort. Man is bier allgemein erfreut sicher die befriedi­­genden Berichte rüchfigtlich der Aufnahme der Reichs-Berfassung vom 4 März in Kroatien, Slawonien und der Militärgrenze; denn hiedurch eben geben die anderen Kroaten und Slavonier den sprechendsten Beweis, daß es ihnen wahr­­haft ernst ist, mit Verzichtung jedes Particularismus unwirflich als unwill­ommene Glieder in den großen Kreis der Östreichischen Völkerfamilie einzutreten; daß es ihr unerschütterlicher Wille war, bei Erhebung der Waffen gegen die ma­­gyarischen Uiurpatoren, nie dem fehmanfenden haltlosen Staatsgebäude bietet, sondern nur dem großen Destreich anzugehören. car. 3.) Wert, 15. Dtt. Batthyany’s püsterer Sterbetag haben ihres erschütternden Einflusses auf­ die hiesige Bevölkerung nicht verfehlt, und werden in den auswärtigen Blättern ganz sicher Stoff zu je­manchem leitenden, im Sinne dieser oder jener Partei geschriebenen Artikel liefern. Namentlich sehe ich bereits im Geiste die Herren Erglänser die Bevern zu derben Lenver’s foigen, zweifle aber, daß sie darin an das Verfahren Gro­ßbrittaniens gegen die Meuterer auf dem Schiffe, das die Brotfruchtbäume aus Draheiti nach Europa bringen sollte, an das neuer­­liche Blutgericht auf den jonischen­ Inseln oder an Lady Hamilton-Nelson’s Randretlichen Act vor Neapel erinnern werden. Ich bedauere die Opfer der Kosjurp’schen Politik im inner­en Herzen, kann aber nichts weiter wünschen, als drap sie den flüchtigen Landesgouverneur recht oft in seinen Träumen be­­fugen möchten. Seit Anfang voriger Woche fiel in Pest seine neue Erecution­ vor; Niemann weiß jedoch zu sagen, 06 viele Pause von kürzerer oder längerer Dauer sein dürfte. ref. 3.) Preßburg, 18. Oktober. Wie ein Corr. des Lloyd aus Güns­ter­­felden schreibt, wurde mit der neuen politischen Organisirung Ungarns mit dem Eisenburger Somitat bereits der Anfang gemacht. Der ff. Oberkommissär des Presburger Distrikte, Graf Johann Ezh­ály, hat die Nationalitätsschwierigkei­­ten dadurch überwunden, daß er die Karte des 96 Quadratmeilen großen Ei­­senburger Com. so anfertigen ließ, daß in derselben, die Ortschaften versciedener Sprache mit­ verschiedenen Farben bezeichnet, auf den ersten Anblic­ks heraus­­stellen, welche Sprache die Einwohner in­ einer jeden Gegend sprechen. Das Somitat hat er in 6 ungarische, A deutsche, 1 m­indischen und 1 deutsch-mindi­­schen, insgesammt in 12 Bezirke eingeteilt, so daß für einen Bezirk 8 unga­­rische oder LO deutsche Meilen entfallen, einem jeren Bezirk is ein Commis­­sär und Arjunet zugetheilt. Unter den Comm­issären und Adjuncten befinden si) 18 (!) a­delige und 6 C!) nichtadelige Individuen. Indem ferner die Co­­mitatsbeamten bis jegt die politischen und juridischen Angelegenheiten zugleich besorgten,­ nun aber die politischen Gegenst­ände von den juridischen abgesondert werden müssen, sind von den gewesenen 24. Stuhsrichtern und 24 Landesge«­eihwornen 4 wurd­­en Hrn. Distriktsoberkommissär bei ihrem Aınte zur Schli- (Kronit. -3tg.) Nationalhanf werden sie fabricirte Noten ohne­­ das die Einguldennoten zum Eintausch gegen nen und gefäl­­beslimmt. Indem gleichzeitig ausgesproc­hen wird, ihre Gültigkeit einzubüßen, Streben und die zuversichtliche Das Balten zu Hoffnung befsern der Nemesis daß, die nicht mehr getheilt werden dir­­in Arad, wie Graf Louis \

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