Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1850 (Jahrgang 60, nr. 1-102)

1850-05-08 / nr. 73

ists-i Anfang Juni bit Ende Ingu­st v.J­ ung-ziimende Reden gesen dietegali» Regierungs-fahrt,solche Gesinnnngen geäußtit ziihn bei welche durchse­­schimpfung dek loyal Gesinnten,s-nn Bezeichnung dekf.l.Amiee­ls Re­­bequs Aimee zuk Heinbt­­ittigung der landesfürstlichen hoden­ geri­chten,und überheußt seine Spaßakte für tiefungarische Rebellen in d­emanigfach unten Tag gelegt zu haben, iR in dem am 7. d. M. abgehaltenen Kriegerechte wegen des Verbrechens der beleidigen Majestät im 2. Grade zur Entfegung von feiner "Offizieregarge, und über den ausgestandenen Untersuchungsarrest noch zu einem­­ monatlichen Profoßenarrest verurtheilt, dieser Spruch von Sr. Ercelleny dem Herrn FZM. und Armeer-Kommandanten Freiherrn von Haynau bestättigt, heute m­itgemacht, und der Vollzug eingeleitet worden, vom f. f. außerdrentlichen Kriegsgerichte zu Arad am 20. März 1850. nn un­d Nichtamtlicher Theil. Ihre Ehe, die Frau Baronin Wohlgemuth, widmete ein Geschein von 100 fl.­­ M. den Hiesigen verunglücten Domänen und übergab solches zur Vertheilung einem bie­gen geachteten Handlungshaus. Dieler veranstaltete die Aus­­theilung an die Bedürftigsten am jüngst vertroffenen Dötterfeste und verbreitete dadurch bei mehren armen Familien große Freude und rührende Dankbarkeit für die hohe Geberin. Möge der Himmel, die hohe verehrte man noch recht lange den Armen, welche ihren Schußgeist in ihr gehen, erhalten und segnen! — Gott sohüge und erhalte umfern Her und Kaiser, dem wir stete tren waren und sein werden! — Hermannstadt. Am 2. Mai Abends 9 Uhr ist auf der Strafe nach Bongard — der vom Stahrmarkte von Hermanns­stadt heimkehrender walachische Fuhrmann Peter Zlak­as nebst seinem Meibe und Knete von mehreren mit Knitteln bewaffneten N­äubern überfallen und seiner Baarschaft im Betrag von 70­0. EM. samt Kleidungstüchen beraubt worden. Der Kutscher benugte den Augenblic während welchen die Räuber mit der Plünderung seines Dienstgebers beschäftigt waren, um sich auf den Wagen zu schwingen und nach Hause zu eilen, das Ehepaar mußte mißhandelt, zu fuß seinen Heimweg fortfegen. Es ist zu wünschen daß die von den Behörden eingeleiteten Nachforschungen z­u einem günstigen Resultate führen. Ein brüderlicher Magyaren- Fluch am Char­­freitag. Vor einigen Tagen reitet auf der Strafe zwischen Rams und Brons ein großbäriger Magyare auf eine hiesige Bäuerin zu, mit der Frage: „Bist Du aus Ramsd? Und wenn Du es bit, habt Ihr Eu­­ren fluchtgewohnten deutschen Pfarrer endlich zu Hause !?­­— Die Bäuerin gibt dem Unbekannten auf diese Frage eine bejahende Ant­­wort, und nun händigt er derselben eine Zufcprise an­ den Gefertigten ein mit der­ Weisung, sie ungeräure mir selbst zu überreichen, indem sie äußerst Wichtiges und Dringendes enthalte! — Um so lieber also entspricht die Bäuerin der gestellten Forderung. — Ich­ öffne den Umschlag des Briefes und siehe da! es findet sich in demselben nichts Geringeres, als das folgende Machwerk: Atok Martins 98-an 18550-he. Honfiaink üldözese, Armany szülte szenvedese Legyen rajtatok atok Veszet lelkü gaz Szaszok! — Szent imai a nagy hetnek, Szent emleke nagy penteknek Atkul szaljonak rätok Pokoli bünfajzatok ! — A baratsüg, reszvet gy öngyei Szenvedteink bus könyei Legyenek öls mereg Bennetek, s rago fereg! Vahanyszor kong a SE Isteni boszulo harag Nyilkent löjjön beletek, S az emeszsze eltetek! — S ha e kor nemes jeleme, A köz szabadsag szeleme Megäldja a nepeket, S szall ratok vegitelet: — S ha gaz fajatok mär kihelt, Essek nevetekre szenyfolt A törtenet könyveben! isten halgass meg! Amen! — Dieh der Wortlaut der magyarischer Urschrift! Nun aber die­­selbe aus Gründen, welche in der Erhabenheit des behandelten Gegen­­standes und in der Hergensgüte und dem überschwenglichen Seelenadel des magyarischen Fluchers Eav und deutlich genug zu Tage liegen, nicht bloß im einfamen Gewande ungebundner, sondern im geschmück­ten Staatöfleide gebundner oder dichterischer Nede einherschreitet: so glaubte ich der magyarischen Kunst und Literatur es schuldig zu sein, dieß wahrhaft Elaffısche Erzeugnis eines Musengünstlings vom Stamme Zuhutum auch bei der Ueberfegung im Gewande der Poesie vor das Auge der Lesewelt zu führen! — Hier folgt e$: Fluch am 28. März. 1850. Fluch Euch!Fluch!Ihr S­acht·ennlle!—D«ie Verfolgun­g der Magyaren, Die als unfred Landes Söhne shhwer und Bitter wir, erfahren, Und die ganze Wucht der Leiden, die des Maffes Schwert uns flug; Sei, Ihr herzverderbten Sachien! sei für Euch ein Fluch! ein Fu! She Geburten aus der Hölle! Was in brünftigen Gebeten In der großen Woche Findlich wir vom MWeltengeist erflehten, Und des heiligen Charfreitags heiliges Erinnerungsbuch Sei für Euch, Ihe Höllenföhne! Sei für Eu ein Fluch! ein Flug! ‚ Und wann über unsre Leiden warme Thränenperlen fließen, Die aus rothgeweintem Auge unsrer Freunde sich ergießen: Ha! dann sei der Strom der thränen Gift für Euch! Ein todtend Gift! Und ein Wurm, der Euch als Strafe und alle Zorn der Götter treffe! Und so oft im Neid der Lüfte ernster Clocenschlag ertönet: „Sei für Euch er Sturm der Rache, der doch Eure Seele dröhnet ! Sei ein Pfeil für Euch, von Gottes wuthentbrannter Näh­erhand Tief in Euer Mark und Leben, tief in Euer Herz gefande! — Und wann einst der Geist der Freiheit riesig durch die Völker sehrei­­tet, Und sein Reich, das Mei des Fichtes, tige durch alle Welt ver­­breitet Und sein süßer Frühlingsodem jedes Menschen her, durchweht Und hr am verruchten Ziele Eurer Lebensreife steht! — Und wann Euer Schandgerüchte spurlos von der Welt verschwindet Und auf Gottes weiter Erde für der sich Eesin Gadhfe findet: Dann bedecke Euren Namen — Hörte mich, O! großer Gott! — In dem Buche der Geschichte ewig Schande nur und Spott! Amen! Ss der magyarische Beter_ in seinem­ottesdienste für das Heil und den Segen und die Zukunft unsres M Wolfes! — Ob er wohl unter seinen Stammgenossen nicht unzählige Nachbeter finden mag? — &Hh will es nicht entscheiden! — Die Geschichte hat uns in dieser Mühe für immer enthoben! — Sagen aber muß ich, dem großen Unbekannten, daß mir Feine Bitte in seinem ungrischen Vaterunser so viel Mitleid und Erbarmen mit ihm abgedrungen hat, als die ·

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